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eingetragen von Norbert Lindenthal am 14.03.2006 um 18.11
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Dienstag, 14.03.2006
Unterschriftenaktion gegen Rechtschreibreform
Der Deutsche Elternverein startet eine Unterschriftenaktion zur Wiederzulassung der klassischen Rechtschreibung an den Schulen. Dort existiere gegenwärtig ein "Wildwuchs an Reformschreibwesen", sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Kliegis am Dienstag in Kiel. Prominenter Unterstützer der Aktion sei der Literaturnobelpreisträger Günter Grass.
[Bild: Dudenreklame]
Foto: Sympolisch
© ddp/fdi
An den Schulen gebe es zwar viele Lehrbücher in klassischer Rechtschreibung, sagte Kliegis. Die Schüler dürften jedoch nicht klassisch schreiben. Dies sei für die Kinder eine "unauflösbarer Widerspruch". Die Rechtschreibreform habe in den vergangenen Jahren ein permanentes Umlernen erfordert. Viele Lehrer wüssten nicht mehr, was im Einzelfall die richtige Rechtschreibform ist. Dadurch verließen die Schüler die Bildungseinrichtungen mit einem "Trümmerhaufen an Halbwissen".
Der Rechtschreibfrieden in Deutschland könne nicht einseitig von der Kultusministerkonferenz verkündet werden, sagte Kliegis. Er sei es dann wiederhergestellt, wenn die klassische Rechtschreibung an den Schulen wieder erlaubt sei.
Die Aktion sei unbefristet, sagte Kliegis. Unterstützer könnten sich das Formular von der Internetseite deutscherelternverein.de herunterladen. Der Verband hat deutschlandweit eigenen Angaben zufolge rund 12 000 Mitglieder.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte Anfang März Änderungen an der deutschen Rechtschreibung entsprechend den Empfehlungen des Rechtschreibrates zugestimmt. Damit die Regeln zum neuen Schuljahr ab 1. August umgesetzt werden können, muss noch die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) den Beschluss absegnen. Die Ministerpräsidenten werden sich voraussichtlich am 30. März mit diesem Thema befassen.
Erschienen am: 14.03.2006
eingetragen von Norbert Lindenthal am 09.08.2004 um 12.57
Ministerpräsidenten müssen die Rechtschreibreform zur Chefsache machen
Kategorie Hessen&Deutschland
09.08.04, 12:24
Bonn - Zur angekündigten Rückkehr der Axel Springer AG und des Spiegelverlags zur herkömmlichen Rechtschreibung sagte Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), die Ministerpräsidenten müssen die Rechtschreibreform, wie von mehreren CDU/CSU-Ministerpräsidenten vorgesehen, nun zur Chefsache machen.
Offenbar haben es weder die Politik noch die Sprachkommissionen in den vergangenen 17 Jahren seit Beginn des Reformprozesses verstanden, eine in breiten Schichten der Bevölkerung akzeptierte Rechtschreibreform zu konzipieren. Insofern war es zu erwarten, daß die Frage der Rechtschreibreform über kurz oder lang an der Schule vorbei vom Medienmarkt entschieden wird.
Für die Schule bedeutet das, daß diese bei einem Festhalten der Politik an der Rechtschreibreform mehr und mehr ins orthographische Abseits gerät. Es kann aber nicht Sinn von Schule sein, etwas zu lehren, was außerhalb der Schule kaum noch oder gar nicht mehr gilt. Schließlich lernen die Schüler nicht für die Schule, sondern für das Leben.
Auch wenn Teile der Reform schulisch umsetzbar waren, ist die Rechtschreibung in den Jahren seit Einführung der Reform kaum leichter geworden; vielmehr hat sich in der Schreibung eine gewisse Beliebigkeit eingeschlichen, und es sind neue Fehler hinzugekommen. Solide Studien, die die Erleichterungsthese gestützt hätten, gab es nicht. Die Zahl der Rechtschreibfehler in Aufsätzen und Diktaten hat sich nach Einschätzung von Deutschlehrern nicht verringert; die Lesbarkeit der Schriftstücke von Schülern hat wegen der liberalisierten Kommasetzung gelitten.“
Zur Zukunft der Rechtschreibung in den Schulen fügte Kraus an:
„Die Schüler dürfen aus dem Hin und Her um die Reform keinen Nachteil haben. Deshalb müssen die Ministerpräsidenten die Rechtschreibreform, wie von mehreren CDU/CSU-Ministerpräsidenten vorgesehen, nun zur Chefsache machen. Es wird ihnen vermutlich kaum etwas anderes übrig bleiben, als ein Moratorium einzuschieben und die herkömmliche Rechtschreibung wieder für verbindlich zu erklären. Andernfalls gerät der schulische Rechtschreibunterricht in eine Glaubwürdigkeitskrise. Vor allem für Schüler höherer Jahrgangsstufen muß die Übergangsfrist über den 1. August 2005 hinaus um rund fünf Jahre verlängert werden. Bis etwa zum Jahr 2010 sollten dann sowohl die herkömmliche wie auch die seit 1998 verbindlich gelehrte reformierte Rechtschreibung als richtig gelten. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es auch möglich, vor allem die hinsichtlich Orthographie besonders relevanten Lese- und Sprachbücher im Zuge der Ersatzbeschaffung erneut mit herkömmlicher Rechtschreibung in den Schulen einzuführen. Länger als fünf bis sechs Jahre halten Bücher in den Kernfächern ohnehin nicht, weil sie dann rein vom Buchmaterial her verbraucht sind.
eingetragen von Norbert Lindenthal am 06.08.2004 um 21.45
DJV: Rechtschreibreform ist nicht mehr zu halten
Kategorie Hessen&Deutschland
06.08.04, 19.01
Berlin - Ich rechne mit der Rückkehr zur alten Rechtschreibung, erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am heutigen Freitag. Nach der Ankündigung mehrerer Verlage, darunter Springer und Spiegel, demnächst wieder die alte Rechtschreibung zu benutzen, sei die Rechtschreibreform nicht mehr zu halten.
„Wenn sich, wie geschehen, innerhalb weniger Stunden etliche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage von der neuen Rechtschreibung abwenden, sind damit überdeutliche Fakten geschaffen." Die Alternative sei, offiziell an der neuen Schreibweise festzuhalten und wieder nach den alten Regeln zu schreiben. „Das wäre absurd.“
Es komme künftig darauf an, die alte Rechtschreibung behutsam zu modernisieren. „Sprache lebt, sie ist nicht statisch“, so Konken, „aber notwendige Veränderungen müssen für die Menschen nachvollziehbar sein.“ In diesem Zusammenhang verwies er allerdings auf die Situation in der Schweiz und in Österreich. Dort sei eine Rückkehr zurzeit kein Thema. Es dürfe nicht zu unterschiedlichen Rechtschreibregeln im deutschsprachigen Raum kommen.
Flach (FDP): Ende der Rechtschreibreform in Sicht
Ein weiterer Domino-Stein ist gefallen. Die verordnete Rechtschreibung setzt sich nicht durch. Weitere Verlage werden folgen und zur alten Schreibweise zurückkehren. Die Ministerpräsidenten der Länder haben es in der Hand, dem Spuk ein Ende zu machen. Wir haben in Deutschland so viele Probleme in der Bildungspolitik zu lösen; da sollten die Kultusminister, die die Rechtschreibreform jahrelang diskutiert und beschlossen haben, endlich entlastet werden und sich wichtigeren Themen zuwenden. Eine klare Entscheidung der Ministerpräsidenten zum Stopp der Reform würde das leidige Thema endlich im Sommerloch versenken.
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