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eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.05.2009 um 19.15

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von rrbth
Hm, gab's da eine Antwort?
Entschuldigung, rrbth, ich hatte die Frage übersehen.
Nein, ich glaube, der Brief wurde nicht beantwortet. Vereinzelt wurden solche Briefe an die Schulbehörde weitergeleitet, die mir dann ein oder zweimal antwortete.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von rrbth am 19.05.2009 um 10.33

Hm, gab's da eine Antwort?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.05.2009 um 10.10

Gestern wurde mir der Gruß eines Lehrers ausgerichtet, der mir sonst unbekannt ist: Ich hätte „vollkommen recht!“ Einer weiteren Anmerkung entnahm ich, daß er wohl in den Schülerakten geblättert hat und unter anderem auf den untenstehenden Brief vom 4.12.2006 gestoßen ist.

Solche Zeichen der Zustimmung erhalte ich des öfteren – mit der gebotenen Vorsicht. Nur das zuständige Gericht weigerte sich, solche Fälle im einzelnen zu prüfen und zuzulassen, sondern stellte sich parteiisch auf die Seite der von allen guten Geistern verlassenen Kultusminister.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2006 um 06.59

04.12.06

An das
Gymnasium […]

Sehr geehrte Frau […] !

Wie ich dem Diktatheft meiner Tochter entnehme, haben Sie das Wort „jedesmal“ als Fehler vermerkt und angerechnet.

Ich fordere jedoch, daß diese Schreibung nicht nur nicht als Fehler gewertet wird, sondern als „richtig“ anerkannt wird.

Begründung:

1. Die Schüler wurden nicht darauf hingewiesen, daß das Wort „jedesmal“ seit der „Reform“ verboten ist. Es ist ein allgegenwärtiges Wort, das in aller besseren Literatur zu finden ist.

2. „jedesmal“ ist ein übliches Adverb, wie das Deutsche Wörterbuch nach Jakob Grimm angibt.

Dort wird auf Goethes „Wahlverwandtschaften“ hingewiesen.

In diesem sah sie Eduarden ganz deutlich, und zwar nicht gekleidet, wie sie ihn sonst gesehen, sondern im kriegerischen Anzug, jedesmal in einer andern Stellung, die aber vollkommen natürlich war und nichts Phantastisches an sich hatte, stehend, gehend, liegend, reitend.

Ferner wird im DWB auf den Brief Schillers an Goethe hingewiesen, in dem es heißt:

… doch ist es freilich noch ungewiß, ob er überhaupt sterben und ob nicht vielmehr der Tod jedesmal einnicken wird, so oft er ihn sieht.

Das Wort ist damit als Adverb seit mindestens 200 Jahren anerkannt und belegt.

In meinem Deutsch-Griechischen Lexikon von 1817/1829 ist es ebenso verzeichnet wie in Konrad Dudens „Orthographischem Wörterbuch“ von 1880, in „Dr. Vogels Deutschem Grammatisch-Orthographischem Nachschlagebuch“ von 1903 und selbstverständlich in jedem Duden bis zur Reformkatastrophe von 1996. In der Duden-Grammatik von 1966 werden solche durch Anhängen von –mal als Wiederholungszahlwörter bezeichnet und zu den Adverbien gerechnet.

Selbstverständlich ist die Verwendung des Adverbs „jedesmal“ in jeglicher Literatur üblich:

Wie die Dinge liegen, wird zwar auch jetzt noch gelegentlich der Versuch gemacht, es mit der Gotik und ihren Dependenzien zu wagen; aber diese Versuche scheitern jedesmal, … [Theodor Fontane, Wanderungen]

Und immer wieder sagte der Alte: „Noch einmal!“, es klang jedesmal fröhlicher. (Herrmann Hesse, „Glasperlenspiel“)

Der „Tagesspiegel“ schrieb am 12.08.2006 über Günter Grass: Den Höhepunkt seiner Anerkennung markierte 1999 der Nobelpreis – für seine „munterschwarzen Fabeln“, mit denen er „das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet“ habe, heißt es in der Begründung. In seiner Dankesrede sagte er unter anderem: „Jedesmal wenn in Deutschland (...) das Ende der Nachkriegszeit ausgerufen worden ist, hat uns die Vergangenheit wieder eingeholt.


Das Leipziger Wortschatzlexikon bringt eine Fülle weiterer Beispiele und stellt für „jedesmal“ eine größere Häufigkeit fest als für „jedes Mal“.


Die vom Bildungsministerium aus mangelnder Sprachkompetenz ausschließlich zugelassene getrennte Schreibung „jedes Mal“ ist eine Folge der Erleichterungsideologie, nach der möglichst alle Wörter, die irgendwie teilbar sind, auch getrennt geschrieben werden sollten.

2006 ist diese Fiktion zusammengebrochen und teilweise ins Gegenteil verkehrt worden, wie am Beispiel „leid tun“, 1996-2005 „Leid tun“, ab 2006 „leidtun“ gezeigt werden kann. Wenn solche nie dagewesenen Zusammenschreibungen – wie auch das lästige „zurzeit“ – verbindlich gemacht werden, gibt es keinen Grund, das in der Literatur seit jeher anerkannte und übliche „jedesmal“ zu verbieten, zumal es sich sprachlich durchaus von „jedes Mal“ unterscheiden kann.

Vermutlich hätte der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ dieses Wort wieder zugelassen, wenn nicht unsere an politische Tricks gewöhnte, aber sprachlich inkompetente Bildungsministerin als KMK-Präsidentin alle weiteren Korrekturversuche hätte abbrechen lassen, als das Ziel der „Heimholung“ der abtrünnigen Zeitungen erreicht war.


Da ich weiß, daß Sie an Vorschriften gebunden sind, bitte ich, meine Forderung an höhere Stellen weiterzuleiten.



Mit freundlichem Gruß


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.08.2004 um 13.09

Ihr Schreiben vom 17. August 2004 an Herrn [……..]

Sehr geehrter Herr Salzburg,

wegen des von Ihnen in dem Brief an Herrn [……..] angesprochenen grundsätzlichen Problems habe ich die Beantwortung übernommen.

Bei der in Frage stehenden schriftlichen Wissensüberprüfung (Test) wurden ausschließlich unmittelbar vorhergehende Unterrichtsinhalte abgefragt; die Schreibweisen der in dem Test vorkommenden Begriffe wurden entsprechend unserer Verpflichtung in der gültigen Rechtschreibung vermittelt.
Wenn man Ihrem Anliegen in letzter Konsequenz folgte, wäre der Unterrichtsbesuch Ihres Sohnes in den Stunden, in denen die Schreibweisen der von Ihnen angesprochenen Begriffe geübt wurden, überflüssig gewesen. Wie stellen Sie sich eigentlich die Situation Ihres Kindes beim In-Kraft-Treten der neuen Rechtschreibung am 1.8.2005 vor? Sie lassen es zu und fördern es geradezu, dass Ihr Sohn dann die Regeln nicht beherrscht, da er sie nie eingeübt hat. Das ist eine aus meiner Sicht unverantwortliche Vorgehensweise.
Gerade im Zusammenhang mit dem (nicht nur) schulisch problematischen Verhalten Ihres Kindes gibt es durchaus größere Probleme als Ihren Kleinkrieg bezüglich der neuen Rechtschreibung. Diese Probleme haben aus meiner Sicht Ihren Ursprung nicht zuletzt in Ihrem persönlichen Erziehungsverhalten.

Ihrer Bitte können wir nicht entsprechen. Falls Sie meine Ausführungen nicht akzeptieren wollen, bitte ich Sie höflich, sich in dieser Angelegenheit nur noch an meine vorgesetzten Dienststellen zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen

[…………]

[In dem Test wären 9 von 14 Fehlern in herkömmlicher Rechtschreibung keine gewesen: 5(-); ich hatte die Herausnahme der strittigen Wörter aus der Wertung gefordert; meinem Sohn hatte ich eigentlich geraten, sich anzupassen.]

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Sigmar Salzburg


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