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eingetragen von Norbert Lindenthal am 14.06.2008 um 04.15



14.6.2008


Rechtschreibreform wird abgelehnt

Auch die in der Umfrage erneut zutage getretene breite Ablehnung der Rechtschreibreform - nur neun Prozent haben sich bis heute mit ihr angefreundet - verschleiere die Tatsache, „dass die meisten Menschen auch vorher mit der Rechtschreibung immer mal wieder nicht zurecht gekommen sind“.

Viele der Befragten beklagten, dass schon in der Schule, in den Medien und im Elternhaus weniger Wert gelegt werde auf eine gute Ausdrucksweise. Einstige Tabuwörter seien inzwischen salonfähig geworden. Allerdings räumten insgesamt 63 Prozent ein, Wörter wie „Scheiße“ selbst zu verwenden - bei Männern sind es sogar 72 Prozent. Auch die Kommunikation per SMS und E-Mail trage zum Sprachverfall bei, meinten viele der Befragten.

An die zunehmende Verwendung englischer Ausdrücke wie Kids, Event oder Meeting haben sich viele der Umfrage-Teilnehmer gewöhnt, aber 39 Prozent - vor allem Ältere - stören sich an den Anglizismen. Die Mehrheit fordert eine stärkere Verwendung der deutschen Sprache in der EU angesichts des hohen deutschsprachigen Bevölkerungsanteils in Europa. Deutsch als Muttersprache sprechen mehr Menschen als Englisch oder Französisch.


eingetragen von Dominik Schumacher am 05.10.2004 um 02.05



5.10.2004

Niedersachsen kündigt Vertrag über Kultusministerkonferenz

Hannover (dpa) - Die niedersächsische Landesregierung will heute in Hannover ihren umstrittenen Plan für einen Ausstieg aus der Kultusministerkonferenz beschließen. Die Kündigung bewirkt, dass der Vertrag für alle Bundesländer außer Kraft tritt. Ministerpräsident Christian Wulff will mit der Kündigung Verhandlungen über eine Reform in Gang setzen. Die KMK ist nach seiner Meinung zu teuer, zu bürokratisch und zu wenig innovativ.


eingetragen von Dominik Schumacher am 04.10.2004 um 05.42



4.10.2004

Auch «Bild»-Zeitung ab heute mit alter Rechtschreibung

Berlin (dpa) - Der Axel Springer-Verlag vollzieht in Sachen Rechtschreibreform die Kehrtwende: Seit heute richten sich auch die «Bild»-Zeitung, die Tageszeitung «Die Welt» und alle weiteren Springer-Tageszeitungen nach den alten Regeln. Bereits gestern hatte die «Bild am Sonntag» diesen Schritt vollzogen. Andere Verlage haben sich noch nicht entschlossen, ob sie zur alten Rechtschreibung zurückkehren werden. Das Thema beschäftigt in dieser Woche auch die Ministerpräsidenten der Länder.

04.10.2004     


eingetragen von Dominik Schumacher am 31.08.2004 um 05.46



30.8.2004

Gegen die Wand

Experten fordern Kompromiss im Streit um Rechtschreibreform

Berlin (dpa) - Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und andere Experten haben vor einer Spaltung der deutschen Sprache gewarnt und gleichzeitig einen Kompromiss im Streit um die Rechtschreibreform gefordert. Dafür müsse ein Expertenrat eingesetzt werden, der seine Vorschläge bis zum Ende der bisher festgelegten Übergangszeit im Sommer 2005 ausarbeiten sollte. Sie plädierten gestern in der Berliner Akademie der Künste auch dafür, die Übergangszeit um ein Jahr zu verlängern, damit die "Ausgeburten bürokratischer Denkweisen" bei der Reform beseitigt und der "Angriff auf die deutsche Sprache" abgewehrt werden könnten. Literaturverlage und Schulbuchkonzerne gerieten durch die Umsetzung der Neuregelung in eine komplizierte Lage, wie es in der in Berlin veröffentlichten Erklärung der 37 Mitglieder der Akademie der Künste und der Akademie für Sprache und Dichtung heißt. Auch der Potsdamer Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält die alte Orthographie für besser als die neue und sogar besser als den jetzt vorgelegten Kompromiss, doch sei eine totale Umkehr "politisch unrealistisch und sachlich auch äußerst schwer zu verwirklichen. " Mit der jüngsten Entscheidung mehrerer großer Zeitungen und Zeitschriften, die neue Rechtschreibung nicht anzuwenden, sei eine Diskussion wieder in Gang gekommen, "die schon abgeschlossen schien - die Karre fuhr mit Hochgeschwindigkeit gegen die Wand". Der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Klaus Reichert, sprach in diesem Zusammenhang von einer "starren und vernagelten Haltung der Kultusminister". Die Vorschläge sehen vor, "Elemente der neuen Rechtschreibung, die nicht allzu störend sind", beizubehalten "und die schlimmen, unsere Sprache entstellenden Fehler zu beseitigen". Selbstverständlich müsse man "anheimstellen" zusammenschreiben dürfen, ebenso wie "haltmachen". "Eislaufen" und "Eis essen" ebenso wie "Kennenlernen und Laufen lernen" oder "wohlfühlen" und "wohl fühlen" seien grammatikalisch nicht das gleiche. Die Verdreifachung von Konsonantbuchstaben anstelle der bisherigen Beschränkung auf zwei Buchstaben (Bettuch) führe teilweise zu grotesken, die Lesbarkeit störenden Wortbildern wie "Schlammmasse" oder "Schwimmmeister". Auch gebe es keinerlei Grund für die Kleinschreibung von Höflichkeitsformen. Die SPD-Spitze hatte am Wochenende erklärt, dass sie "im Interesse der Kinder und der Schulen" an der Rechtschreibreform festhält. Dagegen begrüsste Ulrike Flach (FDP), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, gestern den Kompromissvorschlag.

30.08.2004


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