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- Argumente der Rs-Reformer (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=58)
-- Orthographie ohne Ansehen der Bedeutung des Wortes? (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=1252)


eingetragen von Fritz Koch am 29.11.2004 um 17.14

die bayerische Schulministerin, keine Rücksicht nehmen, weil die in der Partei und in der Regierung immer weniger Rückhalt hat, je mehr von ihren politischen Umgangsmethoden ans Licht kommt. Sein Parteivorsitzender, der Herr Stoiber, hat sich allerdings als Umfaller ausgezeichnet. Aber der kann auch nicht mehr, als Unbotmäßige aus der Regierung zu werfen.
("Umfaller des Jahres wegen Rückgratverbiegung" wäre doch eine schöne Auszeichnung.)


eingetragen von Fritz Koch am 29.11.2004 um 14.11

aus Wissenschaft und Praxis, die sich mit Fragen der Orthografie beschäftigen und über besondere Erfahrungen in der Anwendung und Vermittlung von Schreibregeln verfügen, um eine Mitarbeit in dem Rat gebeten."

Da stellen sich automatisch einige Fragen zur Glaubwürdigkeit:

1.) Welche wichtigen Gruppen wurden nicht eingeladen und also von der KMK als nicht wichtig angesehen?

2.) Beschäftigen sich die eingeladenen Gruppen wirklich alle mit Fragen der Orthographie und haben sie wirklich alle besondere Erfahrungen in der Anwendung und Vermittlung von Rechtschreibregeln? Kann das z.B. auch für die Schulbuchverlage gelten?

3.) Nach diesen Auswahlkriterien dürften wirtschaftliche Interessen überhaupt keine Rolle spielen und deren Interessenvertreter garnicht eingeladen werden. Sind trotzdem welche eingeladen worden?


eingetragen von David am 19.11.2004 um 18.38

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Ob Schülern an altsprachlichen Gymnasien in Deutsch die Silbentrennung nach den gelernten griechischen Wortbestandteilen als Fehler gewertet und dadurch ihr Griechischlernen bestraft und kontakariert wird?

Damit das nicht passiert, werden alle altsprachlichen Gymnasien als "einseitig elitär" und "gesellschaftsfeindlich" angesehen, und in spätestens drei Jahren wird per Erlaß ihre Abschaffung angeordnet werden. Dann erledigt sich das Ganze von selbst.
...
Wie sagte sinngemäß ein "Fachdidaktiker" der Uni Bonn mal so schön: "Sie dürfen ja nicht selektieren."


eingetragen von Fritz Koch am 18.11.2004 um 17.27

Die alt- und neugriechische Sprache ist ein ähnliches Baukastensystem wie die deutsche Sprache. Im Griechischen gibt es die Wortfamilie "mnämä" = Gedächtnis, Erinnerungsvermögen. Davon abgeleitet sind u. a. "A-mnäsie" = Vergessen, "A-mnestie" = Vergessen, Sraferlaß und "Ana-mnese" = Erinnerung. Im alten Duden wurde silbengetrennt "Amne-sie", "Amne-stie" und "Ana-mne-se" entsprechend dem griechischen Wortstamm "mne-" und der Vorsilbe "ana-" (Einzelvokale wie die Vorsilbe "a-" durften nicht abgetrennt werden). Im Reformduden wird silbengetrennt "Am-ne-sie", "Am-nes-tie" und "A-nam-ne-se", ohne Rücksicht auf den griechischen Wortstamm und die griechischen Vorsilben. Ob Schülern an altsprachlichen Gymnasien in Deutsch die Silbentrennung nach den gelernten griechischen Wortbestandteilen als Fehler gewertet und dadurch ihr Griechischlernen bestraft und kontakariert wird?
– geändert durch Fritz Koch am 19.11.2004, 14.56 –


eingetragen von Monika Chinwuba am 23.10.2004 um 10.43

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von L.Willms
... das war doch m.W. ein Ziel, das sich die Reformer gesetzt hatten. Ich bräuchte jetzt mal eine Textstelle, wo diee "Reformer" so argumentieren

Amtliches Regelwerk (siehe http://www.Rechtschreibkommission.de)

Zitat:
Der Kennzeichnung des Wortes und seiner Unterscheidung von Wortgruppen dient unter anderem die Getrennt- und Zusammenschreibung. .... Die Lesenden erhalten dadurch schnell erfassbare Informationen über grammatisch-semantische Zusammenhänge.
Schwierig bei all diesen grafischen Bedeutungsmarkierungen ist, dass von den Schreibenden ein gewisses Maß an grammatischem Wissen verlangt wird. Darüber hinaus liegt es in der Natur der Sprache, dass es manchmal keine eindeutige Entscheidung für die eine oder andere Schreibung gibt, weil es sich um Übergangsfälle zwischen verschiedenen sprachlichen Einheiten oder Klassen handelt (zum Beispiel zwischen Zusammensetzung und Wortgruppe).

Die Verwendung als Wortgruppe oder als Zusammensetzung kann dabei von der Aussageabsicht des Schreibenden abhängen.

Bei der Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung wird davon ausgegangen, dass die getrennte Schreibung der Wörter der Normalfall und daher allein die Zusammenschreibung regelungsbedürftig ist.

Soweit dies möglich ist, werden zu den Regeln formale Kriterien aufgeführt, mit deren Hilfe sich entscheiden lässt, ob man im betreffenden Fall getrennt oder ob man zusammenschreibt.



Sprachreport Juli 2004 (Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung)Zitat:

Die im Rechtschreib-Duden seit 1915 entwickelte und später mit einer Vielzahl von Sonderregelungen belastete Darstellung wird vor allem dadurch überschaubarer, dass von der Getrenntschreibung als dem Normalfall ausgegangen wird.

An die Stelle schwer handhabbarer inhaltlicher Kriterien (Zusammenschreibung „wenn ein neuer Begriff entsteht" oder „wenn die Bedeutung des Substantivs verblasst ist") treten grammatische Proben (Erweiterbarkeit, Steigerbarkeit usw.). Die Unterscheidung von konkreter und übertragener Bedeutung als Kriterium für Getrenntschreibung (auf dem Stuhl sitzen bleiben) beziehungsweise Zusammenschreibung (in der Schule sitzenbleiben im Sinne von „nicht versetzt werden") wird aufgegeben, da dieses Kriterium schon vor 1996 nicht funktioniert hat, wie die folgenden Beispiele zeigen: im Bett liegenbleiben (zusammen trotz konkreter
Bedeutung), mit seinem Plan baden gehen (getrennt trotz übertragener Bedeutung „scheitern"). Es gilt nunmehr die konsequente Getrenntschreibung von Verb + Verb (bei geänderter Stellung ohnehin schon bisher: er blieb in der Schule sitzen). Aus dem Textzusammenhang heraus sind alle diese Fälle eindeutig zu verstehen.
Zitat Ende


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Monika Chinwuba


eingetragen von Fritz Koch am 23.10.2004 um 06.58

daß sich die Bedeutung eines Wortes nicht aus dem Wort selbst, sondern erst aus dem Kontext des Satzes ergeben brauche. Deshalb seien bedeutungsunterscheidende verschiedene Schreibweisen von Wörtern unnötig und könnten abgeschafft werden. Die Tendenz der Zusammenschreibung zur Schaffung neuer Wortbedeutungen sei deswegen eine unnötige Fehlentwicklung. Diese Meinung ist die Grundlage ihrer reformierten Getrennt- und Zusammenschreibung von Wörtern.


eingetragen von L.Willms am 22.10.2004 um 21.21

... das war doch m.W. ein Ziel, das sich die Reformer gesetzt hatten.

Ich bräuchte jetzt mal eine Textstelle, wo diee "Reformer" so argumentieren, und wäre dankbar, wenn einer der Experten hier mir so ein Zitat oder einen Verweis auf ein solches bringen könnte.

Danke im Voraus,
L. Willms


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Es gibt eine wahre und eine förmliche Orthographie. -- Georg Christoph Lichtenberg (1742 .. 1799)


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