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eingetragen von Dr.-Ing. Ansgar Matthes am 02.12.2006 um 11.57
Eine der letzten Bastionen kippt nunmehr endgültig um: Die FAZ stellt zum 1.1.2007 auf die sog. „neue Rechtschreibung“ um, um „die Einheitlichkeit der Orthographie“ zu wahren bzw. wiederherzustellen. Das steht heute auf der Titelseite, in DDR-medien-typischer Manier allerdings in wesentlich geringerer Ausführlichkeit, als der Evidenz dieser Entscheidung angemessen ist / wäre. Wie hatte doch diese Zeitung ihre Rückkehr zur bewährten klassischen Orthographie fast seitenweise und mehr als nur einen Tag thematisiert und sich dabei m.E. schon selbst gelobhudelt, ja fast schon gefeiert. Schämt man sich ob dieses fehlenden Rückgrates, zur Korrektur seiner Fehler dauerhaft zu stehen?
Mit diesem erbärmlichen Eiertanz der dreimaligen (!) Orthographieumstellung reiht sich diese überregionale Tageszeitung in die unwürdige Reihe ein, die Axel Springers buntes, PISA-konformes Schund- und Schmutzblatt begonnen hat.
Interessant zu erfahren wäre, wieviele Abbonements und sporadische Leser diese Zeitung allein deshalb verlieren wird, denn welchen Grund gäbe es, von der traditionellen Orthographie abgesehen, ausgerechnet dieses ultrakonservative, tiefschwarze Sprachrohr des Kapitals zu konsumieren. Im Hinblick auf dieses tägliche Pfund Papier ist es ökologisch sicher besser, sich dieses Blatt nicht (mehr) „anzutun“. Bliebe nur noch die „Junge Welt“, die man lesen kann, zumal diese überregionale Tageszeitung wenigstens den Mut aufbringt, die täglichen Verbrechens des Systems „BRD“ beim Namen zu nennen.
Außerdem ist interessant, wieviel vom nunmehr sicher losbrechenden Proteststurm dieses Blatt in die Rubrik „Briefe an die Herausgeber“ durchsickern läßt – sehr wahrscheinlich einen nicht mal ansatzweise repräsentativen Anteil.
– geändert durch Dr.-Ing. Ansgar Matthes am 07.12.2006, 16.30 –
eingetragen von Dr.-Ing. Ansgar Matthes am 25.11.2006 um 10.00
nach dem Löschen des Mülles in diesem Gästebuch.
eingetragen von Gast am 01.06.2005 um 16.56
Ich hatte schon befürchtet, daß das Forum von rechtschreibreform.com mit seinen wertvollen alten Einträgen verloren sei. Jetzt freue ich mich, es wiederentdeckt zu haben. Unerfreulich sind dagegen freilich die Zwistigkeiten, die auch noch öffentlich ausgetragen werden. Kann das nicht außergerichtlich irgendwie beigelegt werden? Man muß sich ja nicht lieben, aber solche Feindseligkeiten untereinander tun der Sache nicht gut.
Thomas Paulwitz
eingetragen von Gast am 01.04.2005 um 01.19
Bedauerlicherweise erahne ich, daß wir (ehemaligen?)"Rechtschreiber" wegen der Übermacht der mittlerweile anscheinend (ich hoffe immer noch: scheinbar) als etabliert geltenden Rechtschreibfehler den Widerstand gegen die "Rechtschreibreform" aufgegeben haben. Ich habe dieses Forum lange Zeit mit großem Interesse beobachtet. Leider wurde es in letzter Zeit vielfach (nicht, wäre aber nach "Reformerwillen" logisch: "viel Fach"!!!) nur noch für allerlei Unfug mißbraucht. Schade, daß in letzter Zeit kaum noch Beiträge zum wirklichen Thema zu lesen waren.
Festzustellen ist, daß die "Rechtschreibreform" - aus welchen Gründen sie auch "nötig" war - dazu geführt hat, daß nicht mehr nur vier, sondern achtzig Millionen Deutsche nicht mehr richtig lesen und schreiben können. Ich gehöre auch dazu:
Es hat mir große Mühe bereitet, das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" von Bastian Sick (Verlag Kiepenheuer "neu: Kiepenhäuer" & Witsch, Köln und SPIEGEL ONLINE GmbH, Hamburg) zu lesen. Hier wurde zwar der Versuch gemacht, es in "neuer" Rechtschreibung zu setzen, nur ist dieser Versuch hoffnungslos gescheitert. So amüsant (und vielfach zutreffend!) das Buch auch inhaltlich geschrieben sein mag, man stolpert beim Lesen ständig über Rechtschreibfehler, egal, welche "Rechtschreibung" beabsichtigt zu sein scheint. Der Autor kritisiert sogar "die Rechtschreibreform", was ihn (oder den Verlagslektor?) nicht daran hindert, eine Seite weiter gerade die beanstandeten Fehler zu machen (bzw. zu setzen).
Fazit:
"Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Wenn mich ein Buch interessiert, blättere ich es kurz durch. Stelle ich auch nur an einer Stelle "ss" an falscher Stelle fest (geht natürlich nur beim Buchhändler), war, ist und bleibt ein Kauf ausgeschlossen!
Interessantes Ergebnis:
Ich könnte mir deswegen weit mehr Bücher kaufen als ich mir leisten kann!
Aufforderung an alle:
Schreibt wieder (oder weiter) richtig!
Gebt Euren Kindern keine Zeitungen, Bücher, Magazine - voll mit "neuen und "alten" Rechtschreibfehlern - in die Hand (sogenannte jugendgefährdende Schriften)!
Eine EU-Studie ergab:
Bis heute ist noch kein Schriftwerk entdeckt worden, das nach "Reformrechtschreibung" fehlerfrei gewesen wäre! Da drohen selbstverständlich selbständige Sanktionen!
Nicht für Verlags- und Politikerinteressen, sondern für das Leben haben wir gelernt!
Verzeihung: Es heißt natürlich "Politikerinneninteressinnen" (= fast so schön wie Misssisssisssipppi).
Wir haben auch nicht für "9live" gelernt:
Frage bei 9live: Schreibt man "nämlich" mit oder ohne "h"?
Anruf? (so dumm müßte man erst mal sein oder werden!) Aber: "Rechtschreibreform lockt die "Verbraucher"!
[Wer "nämlich" mit "h" schreibt, ist ...]:
Lösung: Natürlich schreibt man "nämlich" mit "h", auch ohne "Rechtsschreibreform! Aber eben nur mit ...!
Wie "Pfeiffer" mit 3 "f"! Dieser Gag ist doch mittlerweile über 50 Jahre alt.
Man kann heute wieder Gewinn damit machen. Dank "Rechtschreibreform" (80 Millionen ... s.o.)!
Schön so, das kurbelt die "Wirtschaft" an!
Weiter so!
Wahn giept ess das nächste Reh von vorn?
Verzeihung: "dieh näxte Rehvor'm"? Würde doch Sinn machen!
Aahahh: 2005! Subba! Widda neie Biecha!
Es lebe das Altpapier! Nicht wirklich, oder?
Das kurbelt ... aber das hatten wir doch schon? oder nich?
("nich" = is nuhr Reh vorm Vorschlag ("schreiben wie man schbrichd")
G. Egner
im Mernoch, 56244 Ewighausen
eingetragen von Gast am 04.03.2005 um 10.38
Zitat
Bevor die "trennbaren Verben" erfunden wurden,
hießen sie in den Grammatikbüchern "unechte Komposita", im Gegensatz zu den "echten Komposita", die jetzt "untrennbare
Verben" heißen. Waren diese Bezeichnungen sinnvoller oder auch nicht?
Fritz Koch
04.03.2005 10:36 Rechtschreibforum > Rat für deutsche Rechtschreibung Beitrag einzeln
Ende des Zitats
Waren die Bezeichnungen ''unechte Komposita'' bzw. ''echte Komposita'' sinnvoller?
Zumindest sind diese Bezeichnungen spezifischer! Sie sagen aus, daß es um Zusammensetzungen geht, leider aber nicht,
ob es sich dabei um Verben oder um Substantive handelt. Der Begriff ''trennbares Verb'' läßt an Silbentrennung
am Zeilenende denken.
xxx
xxx
eingetragen von Fritz Koch am 03.03.2005 um 15.28
Die Wüste, die Ver-Wüstung? (Siehe Sahara)
eingetragen von Ernst Haft am 03.03.2005 um 12.57
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
E. Habel / F. Gröbel, Mittellateinisches Glossar (Mittellatein = Latein des Mittelalters, nicht der Klassik):
"postumus": nachgeboren, nach dem Tode folgend, hinterlassen.
"posthum" steht nicht im Mittellateinischen Glossar, es scheint eine neuere Volksetymologie zu sein, möglicherweise, um auszudrücken, daß in "postum" das "um" keine Neutrum-Endung ist (* postus, posta, postum), sondern eine Silbe des Wortstammes.
"posthum" ist eine relativ späte Neubildung wohl wegen der Vermischung mehrerer Quellen - der Verdunklung der ursprünglichen Bedeutung des lateinischen Wortes "postum" (nach, nachher), Änderung, Bedeutungswandlung und Einschränkung zum mittellateinischen "postumus", zusammen mit der pseudogelehrt-'volks'etymologischen Fehlinterpretation "post humus" ('nachdem er von Erde bedeckt wurde') und der wiederum wegfallenden Endung -us
Dieses Wort enthält also in natürlicher Sprachentwicklung all das, was uns die Sprachreformer in einer spekulativen Vorwegnahme einer möglichen zukünftigen Sprachentwicklung potentiell tausend Jahre zeitraffend übergreifend pseudogelehrt-'volks'etymologisch zu einem ungenießbaren Brei zusammengerührt haben.
Ein Wort, wie es nicht besser erfunden werden könnte, um die gegenwärtigen, gerade durch die Schreibreform extrem beschleunigt vorangetriebenen Entwicklungstendenzen und -aussichten des Deutschen zu beschreiben.
Man könnte die Schreibung nach der Rechtschreibreform geradezu als die posthume Verschriftungsform des Deutschen bezeichnen.
eingetragen von Fritz Koch am 03.03.2005 um 11.59
E. Habel / F. Gröbel, Mittellateinisches Glossar (Mittellatein = Latein des Mittelalters, nicht der Klassik):
"pertinere" (mit langem "e"): sich erstrecken, gehören zu, zufallen; "pertinet ad me de aliqua re": etwas geht mich an, kümmert mich.
"Pertinentia": das Vorwerk (das in der Landwirtschaft zu einem Gut gehört)
"postumus": nachgeboren, nach dem Tode folgend, hinterlassen.
"posthum" steht nicht im Mittellateinischen Glossar, es scheint eine neuere Volksetymologie zu sein, möglicherweise, um auszudrücken, daß in "postum" das "um" keine Neutrum-Endung ist (* postus, posta, postum), sondern eine Silbe des Wortstammes.
eingetragen von glasreiniger am 03.03.2005 um 10.20
Zitat:Mehr Meinungsäußerungen im Sinn des ersten Satzes wären hilfreich. Leider macht der letzte Satz alles wieder kaputt. Denn es ist für die Sache völlig unerheblich, ob es Stalinisten sind oder nicht, allenfalls für die Erfolgsaussichten des Widerstands.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Moin, ich als Deutschlehrer habe ständig zu kämpfen. Jetzt muss man tatsächlich bei jeder Schreibweise nachschlagen, und oft ist tatsächlich eine noch so abwegige Version gültig...Die Befürworter der Reform sind Stalinisten, die es als persönliche Niederlage betrachten, wenn sie etwas zurücknehmen müssen. Beton- bzw. Hohlköpfe !!
Ralf Schenstroem
In der Sache haben Sie unrecht, was das Wort "postum" betrifft, denn das wurde schon in der Antike so geschrieben. Ein Enkel des Kaisers Augustus hieß Agrippa Postumus.
Bezüglich der Stimmigkeit der Heyse-Regelung mögen Sie recht haben. Gleichwohl gibt es aber gute Gründe, genau dies für den schlimmsten Teil der "Reform" zu halten, z. B. den, daß der ganze Spuk ohne diese Änderung schon längst vorbei wäre.
eingetragen von glasreiniger am 03.03.2005 um 10.19
Zitat:Mehr Meinungsäußerungen im Sinn des ersten Satzes wären hilfreich. Leider macht der letzte Satz alles wieder kaputt. Denn es für die Sache völlig unerheblich, ob es Stalinisten sind oder nich, allenfalls für die Erfolgsaussicten des Widerstands.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Moin, ich als Deutschlehrer habe ständig zu kämpfen. Jetzt muss man tatsächlich bei jeder Schreibweise nachschlagen, und oft ist tatsächlich eine noch so abwegige Version gültig...Die Befürworter der Reform sind Stalinisten, die es als persönliche Niederlage betrachten, wenn sie etwas zurücknehmen müssen. Beton- bzw. Hohlköpfe !!
Ralf Schenstroem
In der Sache haben Sie unrecht, was das Wort "postum" betrifft, denn das wurde schon in der Antike so geschrieben. Ein Enkel des Kaisers Augustus hieß Agrippa Postumus.
Bezüglich der Stimmigkeit der Heyse-Regelung mögen Sie recht haben. Gleichwohl gibt es aber gute Gründe, genau dies für den schlimmsten Teil der "Reform" zu halten, z. B. den, daß der ganze Spuk ohne diese Änderung schon längst vorbei wäre.
eingetragen von Gast am 03.03.2005 um 08.52
Moin, ich als Deutschlehrer habe ständig zu kämpfen. Jetzt muss man tatsächlich bei jeder Schreibweise nachschlagen, und oft ist tatsächlich eine noch so abwegige Version gültig. Da tötet man ein Wort wie "posthum" und tilgt das h, um dann verschämt beide Versionen zu erlauben. "ss" und "ß"- Regeln sind stimmig und einsichtig. Aber die Getrennt- und Zusammenschreibung eine Folter. Der Schnee konnte den Verkehr "lahm legen". Warum man hier nach der Regel lahm sinnvoll steigern oder erweitern kann, bleibt Geheimnis der Rechtschreibbürokraten. Entweder ist der Verkehr lahmgelegt oder nicht. Aber dunkelblau soll es nur einmal geben, obwohl durchaus Nuancen denkbar sind. Dieses Chaos soll man dann noch als stimmiges Modell den Schülern darbieten, ein Ding der Unmöglichkeit. Die Befürworter der Reform sind Stalinisten, die es als persönliche Niederlage betrachten, wenn sie etwas zurücknehmen müssen. Beton- bzw. Hohlköpfe !!
Ralf Schenstroem
eingetragen von Gast am 26.02.2005 um 21.52
Mir sind auch ein paar Wörter mit "tz" nach Konsonanten eingefallen:
"Gastzimmer"
"Postzustellung"
"Festzelt"
"Lohnfortzahlung"
"Arztzimmer"
"Kurzzeitgedächtnis"
"Bentzin" (mit freundlichen Güßen nach M-V, DM)
nix für ungut (Altdeutsch)
oder
so long (Neu-Deutsch wegen des Bindestriches)
eingetragen von Fritz Koch am 26.02.2005 um 21.43
"to eidos": Aussehen, Gestalt, Form, äußere Erscheinung, Schönheit, Begriff, Vorstellung, Idee, Urbild, Art, Beschaffenheit, Wesen, Zustand;
Verb "idein": sehen, erblicken, wahrnehmen, einsehen, erkennen,
Medium von "idein": sich zeigen, erscheinen, scheinen, ähnlich sein, gleichen, sich stellen;
Verb "eidenai", Perfekt "oida": (gesehen haben), wissen, erfahren, verstehen, (er-)kennen, können, sich auf etwas verstehen.
eingetragen von Gast am 26.02.2005 um 20.02
Hallo Gegner oder Befürworter der durch FL, CH, A und D beschlossenen, zaghaften "Reform",
anlässlich eines "Die Welt"-Abos fühlte ich mich durch die mich verunsichernde (neue?/alte/uralte?) Schreibweise veranlasst, unten stehendes E-Mail-Anschreiben an "Die Welt" zu senden:
Hallo,
zunächst möchte ich mich bedanken, dass ich jetzt für
vier Wochen die WELT lesen kann. Die Deutsche Bahn hat
es in Zusammenarbeit mit dem Springer-Verlag
ermöglicht. Nochmals Danke an alle Beteiligten!
Ich bin allerdings schockiert (-; (-: )-: , dass -
im Gegensatz zu alledem was meine Kinder (19, 18, 11)
bisher in der Schule gelernt haben - in Ihrer WELT
neben einer Lufthansa-Anzeige, wo z.B. der Satz "Weil
in Russland der Ofen rußt, muss ich mir im Fluss den
Fuß abkühlen" richtig geschrieben worden wäre, im
redaktionellen Teil, und zwar direkt links daneben,
wieder die, u.a. von unserem Landesvater, Herrn Ch.
Wulff, so genannte "bewährte Rechtschreibung" Platz
gegriffen hat. Dort würden Sie obigen Satz wohl "Weil
in Rußland de Ofen rußt, muß ich mir im Fluß den Fuß
abkühlen" schreiben, oder?
Spaß beiseite: Es kann so manche Leser, und hier vor
allem unsere jüngeren Mitbürger, gewiss recht stören,
um nicht zu sagen verunsichern, dass Sie (warum?)
nicht von der veralteten Rechtschreibung ablassen
mögen, diese sogar während des vergangenen
"Sommerlochs" wieder eingeführt haben.
Bitte leiten Sie doch diese E-Mail an diejenigen in
der Redaktion weiter, die dieses Malheur offenbar ohne
Rücksprache mit der m.E. immer noch zuständigen
DUDEN-Redaktion veranlasst haben sollten. Um eine
kurze Antwort - im Sinne einer und in der Hoffnung auf
eine auch bei Presseerzeugnissen des Springer-Verlages
einheitlichen deutschen Sprache - bitte ich Sie
ebenfalls.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Klaus Peter Krapp (53)
------------ Ende des Schreibens ---------------s
Vielleicht muß ich ja bald wieder meinen in Rußland gerußten Fuß wieder im Fluß kühlen. Igitt...
Klaus Peter Krapp
Plantagenring 5, D-38154 Königslutter am Elm
eingetragen von Detlef Lindenthal am 26.02.2005 um 08.05
kein Norddeutscher würde auf den Gedanken kommen, Sült und Silt zu velwechsern. Sicherlich heißt Du in Wirklichkeit Alois und bist Reusensteller am Oberlauf der Donau.
Angoloid ist glaube ich sowas ähnliches wie mongoloid; ich weiß das nicht so genau, weil ich mir das Wort selbst erst frisch ausgedacht habe. Jedenfalls finde ich, daß es sich eher nach Schwachsinn anhört als jede andere in Frage kommende Bezeichnung.
Das mache ich öfter so, wenn ich ein Schimpfwort für grottentiefen Schwachsinn benötige, daß ich dann ein Fremdwort bastele.
Beim Netzordnen hast Du doch viel Zeit zum Nachdenken; denk Dir doch mal selbst Wörter aus!
Und wenn Du mir zusätzliche Buchstaben spendieren möchtest, bitte so wie in der Unterschrift ...:
Grüße nach Alemannien,
Dethlef
(denn das machen die Leute in Nordfriesland tatsächlich!)
eingetragen von Gast am 25.02.2005 um 21.43
Lieber Onkel Dettleff,
ich komme aus einer armen Handwerkersfamilie, mein Vater war Flaschner, ein Beruf, den heute keiner mehr kennt. Leider fehlt mir deswegen die Bildung um deine schwierigen Texte zu verstehen. Kann man für das Wort angliod auch etwas sagen, was einfache Handwerkerskinder verstehen können.
Fisch Fiete
Silt
eingetragen von Fritz Koch am 21.02.2005 um 11.20
Deshalb ist es ein Zeichen für primitivsten Untertanengeist, wenn die Namen von Leuten, die nicht mehr gefragt werden können, auf neue Rechtschreibung umgestellt werden.
eingetragen von Gast am 21.02.2005 um 11.01
Und es gibt "tz" nach Konsonanten doch!
Hartz IV
(nicht ganz ernstzunehmen!)
eingetragen von Fritz Koch am 20.02.2005 um 18.32
Es steht daher wie jeder andere Doppelkonsonant nur nach kurzem Vokal, aber nie nach einem Konsonanten.
eingetragen von Gast am 20.02.2005 um 18.08
Hallo, ich bin auf der Suche nach einer Rechtschreibregel - nach l, m, n, r.....???????? es sollte eine Erklärung dafür sein wann man z statt tz schreibt
Helga Haubitz
Am Föhrenwald 2 9201 Krumpendorf /Kärnten
eingetragen von Gast am 18.02.2005 um 15.25
Zitat:
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Wogegen "wehrt" sich denn die Wikipedia, lieber Glasreiniger?
Bitte sehr: Die Wikipedia ist ein Teil der "creative commons". Wie Sie wahrscheinlich wissen, gibt es den Begriff der "tragedy of the
commons". Es handelt sich darum, daß der frühere Gemeinbesitz der Dorfgemeinschaften im Lauf der Entwicklung immer mehr im
Einzelinteresse aus-genutzt wurde, jedoch die Gegenleistungen nicht mehr erbracht wurden.
Damit wurde es erforderlich, den Gemeinbesitz aufzuteilen. Im Fall der deutschen Wikipedia ist nun mal eine "Hausordnung" entstanden, die
man respektieren sollte. Das muß ja nicht heißen, daß man jedes Detail billigt. Nehmen wir mal an, Sie besuchen Verwandte mit Ansichten,
mit denen Sie nicht übereinstimmen. Halten Sie es für gutes Benehmen, mit denen ausgerechnet darüber zu diskutieren?
...
glasreiniger
18.02.2005 15:33 Rechtschreibforum > Andere Foren Beitrag einzeln
Ende des Zitats.
Ich verstehe diese ''Erklärung'' nicht!
Wenn etwas wirklich ''Gemeinbesitz'' war, dann ist es die klassische Rechtschreibung gewesen! Jeder erlernte sie, ob in
der Schule oder privat durch vieles Lesen. Sie war allgegenwärtig! Wenn eine Organisation wie die Wikipedia -- was immer
das sein mag -- sich gegen die klassische Rechtschreibung ausspricht, dann scheint sie ihren eigenen Grundsätzen
zuwiderzuhandeln. Oder wie soll man den Begriff ''Gemeinbesitz'' verstehen?
Eine andere Frage: Kann man sich gegen eine Eintragung in die ''Wikipedia'' wehren, eventuell gerichtlich?
eingetragen von Gast am 18.02.2005 um 07.17
Hallo!
Ich wundere mich nur, daß unsere eigenen Kultusminister und manche Politiker uns für blöd verkaufen.
Nach deren Meinung sind ja offensichtlich alle unsere Kinder immer dümmer geworden, weil sie die alten Regeln
nicht mehr lernen können.
Nun, die habe offensichtlich keine anderen Sorgen und zuviel Zeit. Über eine Reform des Allerheiligsten, unserer
geschriebenen Sprache, die ja sowieso immer mehr durch englische Begriffe versaut wird überhaupt nachzudenken
zeugt doch von Hirnlosigkeit, wenn man sonst nichts zu tun hat.
Es gibt doch wirklich viel ernstere Probleme in diesem Land, als wie Ausländer mit unserer Schreibweise
zurechtkommen. Die sollen sich anpassen. Oder würde vieleicht die Türkei darüber nachdenken, Ihre Rechtschreibung den
deutschen Urlaubern anpassen? Andere Länder lachen doch nur über unser Land, denn dort würde man auch nicht
auf die Idee kommen, faulen oder nicht mal der Landessprche mächtigen Schülern die Sprache anzupassen.
Die Regeln der Rechtschreibung gibt es schliesslich nicht erst seit gestern! Wir haben Sie gerlernt und davor
auch andere Generationen. Wir haben alle überlebt, oder?
Deutscher Schreiber
*
eingetragen von Gast am 17.02.2005 um 10.34
Würde bitte mal jemand erklären, was die Symbole, die den einzelnen Unterpunkten vorangestellt sind, bedeuten sollen?
eingetragen von Gast am 06.02.2005 um 00.24
Vorschlag zur "Reform", neue Trennung bzw. ach so beliebte Bindestrich-Schreibweise:
Staat-Sex-Amen!
Dieses haben die "Reformer" wahrscheinlich mit Bravour bestanden!
Die Rechtsschreibreform betrifft mich persönlich zum Glück überhaupt nicht:
Ich bin Linkshänder!
Link-Shänder
Ober-Sex-Au
eingetragen von Norbert Schäbler am 05.02.2005 um 08.38
Beim Ölwechsel kann man die unter gehaltene Ölauffangschüssel lediglich dann von unten her halten, wenn das Auto auf einer Hebebühne oder über einer Grube steht. Andernfalls muß man die Wanne unter schieben bzw. unter stellen.
__________________
nos
eingetragen von Fritz Koch am 04.02.2005 um 12.04
"Beim Ölwechsel muß man eine Ölauffangschüssel unter halten."
eingetragen von Fritz Koch am 04.02.2005 um 11.58
Was in der Technik als Fachsprache wegen der Eindeutigkeit nötig und daher erlaubt ist, muß auch in der "normalen" Sprache erlaubt sein.
In Mathe-Schulbüchern muß Fachsprache stehen, in anderen naturwissenschaftlichen Fach-Schulbüchern muß auch Fachsprache erlaubt sein.
Normalsprache nur in Sprach-Fachbüchern?
Diese Unterscheidung zwischen fachsprachlicher erlaubter Genauigkeit und normalsprachlicher vorgeschriebener Ungenauigkeit ist totaler Blödsinn, weil sich das im wirklichen Leben nicht auseinanderhalten läßt.
eingetragen von Gast am 04.02.2005 um 11.11
Über den Tiger, der von Menschen beim Fressen gestört wird, habe ich mich köstlich amüsiert. Die Befürworter der Rechtschreibreform könnten jedoch argumentieren, dass dies lediglich eine Doppeldeutigkeit sei; die gemeinte Bedeutung stecke doch ebenfalls mit drin, man müsse sie lediglich erkennen.
Es gibt jedoch Beispiele, wonach man in der neuen Schreibung Sachverhalte überhaupt nicht mehr ausdrücken kann, die in der alten Schreibung ausdrückbar waren. Damit gibt es nicht nur stilistische Argumente, sondern auch zwingende sachliche Gründe, die Getrenntschreibung wieder abzuschaffen.
Das folgende Beispiel stammt aus der Fachsprache der Mathematik; es sollte jedoch möglich sein, auf anderen Gebieten analoge Beispiele zu finden.
Alte Schreibung: "Die Menge A ist wohlgeordnet".
Neue Schreibung: "Die Menge A ist wohl geordnet" -- ergibt einen falschen Sinn. Nun könnte man die Mehrdeutigkeit (bzw Falschdeutigkeit) dadurch reparieren, dass man schreibt "Die Menge A ist eine Wohlordnung". Zum Glück ist ja die Zusammenschreibung von Substantiven noch nicht verboten worden. Weiterhin ist zum Glück jede mathematische Wohlordnung auch wohlgeordnet im mathematischen Sinne. Im folgenden Beispiel funktioniert aber genau dieser Ausweg nicht mehr:
Alte Schreibung: "Die Formel X ist wohldefiniert".
Neue Schreibung: "Die Formel X ist wohl definiert". -- Naja vielleicht ist sie definiert, vielleicht aber auch nicht -- das ist noch nicht einmal eine mathematische Aussage überhaupt.
Der Reparaturversuch mit "Die Formel X ist eine Wohldefinition" funktioniert jedoch auch nicht, weil eine Formel nicht zwingenderweise eine Definition sein muss. Es gibt Dinge, die definiert sind, obwohl sie keine Definition darstellen. Eine Definition besteht aus Definiens und Definiendum; eine Formel enthält aber normalerweise kein Definiens.
Damit haben wir ein Beispiel, wo sich ein Sachverhalt in der neuen Schreibung überhaupt nicht mehr ausdrücken lässt - oder zumindest nicht mehr auf einfache und intuitive Weise, da komplizierte Umwege und Umschreibungen notwendig werden.
Ich möchte dazu anregen, ähnliche Beispiele auch auf anderen Gebieten zu finden. Damit entfallen alle Streitereien über Stil und guten Geschmack, weil es zwingende sachliche Gründe für die Wiedereinführung der Zusammenschreibung gibt.
Dr. Thomas Schöbel-Theuer
eingetragen von Norbert Schäbler am 03.02.2005 um 22.58
... „Untenhalten“ (statt „unterhalten“) hat ihren eigenen Pep („Pepp“?).
Ich halte dich unten, damit ich dir oben nicht wehtue.
Ich halte dich unten, damit du nicht nach oben kommst.
Dann wird das ja schon fast wieder eine fachsprachliche Auseinandersetzung:
„Unten halten“ vs. „niederhalten“ – und zur Unterhaltung trägt das ja auch bei.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 03.02.2005 um 21.53
Zum Beispiel über den Satz "Ich muß sieben Kinder und eine Frau unterhalten."
1. mit Gesprächen versorgen,
2. bei guter Laune halten
3. mit Geld versorgen
4. ...
Fritz Koch
eingetragen von Norbert Schäbler am 03.02.2005 um 21.00
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Fritz Koch
Betonung auf Unterhaltung (resp. Spaßschule);
Vernachlässigung des Werts!
__________________
nos
eingetragen von Gast am 03.02.2005 um 20.33
eingetragen von Gast am 03.02.2005 um 17.29
Zitat Agrescha, 03.02.2005 16:05 Beispielsammlung über Sinn und Unsinn > Unser tägliches Doofdeutsch
Re: Alles richtig, aber...
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
Totzdem ist das ganze möglicherweise eines jener Sprachteilgebiete, wo das Falsche allmählich richtig wird, ein Gebiet also des
Sprachwandels
...
Ist das falsch?
Denn man kann andererseits natürlich auch sagen, daß z.B. die Konstruktion "weil" + Hauptsatz grottenfalsch ist, in 50 Jahren aber
höchstwahrscheinlich die einzige noch gebräuchliche sein wird ("weil ich nach Hause wollte" wird eines Tages vermutlich völlig antiquiert
neben dem dann "richtigen" "weil ich wollte nach Hause" stehen.) Demnach gibt es nur den Usus, und so wie dieser ist, "ist" die Sprache
eben, ohne absolute Norm - es gibt demnach keinen "Verfall" von etwas angeblich Vollkommenem zu etwas Minderwertigem in der Sprache,
sondern nur ewige Wandlung.
Oder ist das falsch?
Vielleicht ist beides falsch?
Vermutlich verheddere ich mich hier einfach in den klassischen, überholten Denkkategorien und argumentiere sinnlos normativ - schließlich
sind ja auch Grammatik und Syntax des Mittelhochdeutschen nicht mehr unser heutiger Usus, und der Verfall der Flexionsendungen in der
heutigen Sprache würde Walther von der Vogelweide vermutlich zum Wahnsinn ob solcher Barbarei treiben... Aber wie dem auch sei: "um
zu" bezieht sich als Ausdruck einer Absicht nur auf das vorangehende Subjekt - und Punktum! ;-))
Ende des Zitats
Weshalb wird -- Ihrer Meinung nach -- die Konstruktion ''weil'' * Hauptsatz ''in 50 Jahren aber höchstwahrscheinlich
die einzige noch gebräuchliche'' sein? Durch diese Art von Spekulationen bringen Sie die Diskussion darüber nicht
weiter, es führt aber dazu, daß einige das als die Entwicklungsrichtung, die Tendenz der Sprache mißverstehen. Warum
soll die eine Variante die andere vollständig ersetzen?
Ich sehe auch nicht, weshalb besagte Variante denn heute ''grottenfalsch'' sein soll, wie wäre es mit folgender
Interpretation:
... weil: Ich wollte nach Hause.
Dies scheint mir die einzig korrekte Interpretation dieser sprachlichen Erscheinung zu sein. Im übrigen sehe ich nicht,
warum es nur den Usus, also nur einen einzigen Sprachgebrauch, geben soll. Weshalb sollen Denkkategorien nur deshalb
überholt sein, weil sie ''klassisch'' sind? Ich denke, daß etwas, was wirklich ''klassisch'' ist, nie überholt sein kann.
Deswegen sprechen wir doch auch von der ''klassischen Rechtschreibung'' im Gegensatz zur Deformschreibung!
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 01.02.2005 um 17.59
Da hab ich mich grad gestritten mit meiner Freundin. Ich hab ihr geschrieben, beim Bäcker musste ich am Somntag Morgen schlangestehen und sie meint so schriebt man dass nicht, sondern Schlange stehen. Aber man schreibt ja auch nicht Schuh platteln. Kennt sich da jemand aus?
Kathi
Reitmering
eingetragen von Gast am 01.02.2005 um 14.28
Zitat Kevin Schmidt, 01.02.2005 14:22: Beispielsammlung über Sinn und Unsinn > War die alte Rechtschreibung besser?
Hallo,
ich habe hier nun sehr viel gelesen und bin jetzt irgendwie überzeugt, daß die alte Rechtschreibung doch die bessere war und ist. Ich finde es mitlerweile auch echt zum kotzen, daß man mal die Alte-und mal die Neue Rechtschreibung zu sehen bekommt. Der eine schreibt so der andere so und wieder ein anderer ganz anders. Früher wußte jeder wie man ein Wort zu schreiben hat. Heute herscht nur noch Chaos. Und ich finde auch, daß die Alte Rechtschreibung vom Schriftbild her einfach besser aussieht ( Schloss / Schloß ). Nur muß man als Schüler ja leider die Neue Rechtschreibung benutzen. Tja, nur sieht es ja so aus, als wenn die Neue Rechtschreibung leider Pflicht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Kevin Schmidt
Ende des Zitats
Hallo Kevin,
daß wir alle mal die klassische Rechtschreibung, mal die verschiedenen Varianten von Deformschreibung, mal die
verschiedenen Hausorthographien und mal irgendwelche persönlichen Sonderschreibungen sowie oft auch schlichtweg Fehler zu sehen bekommen, daran sind die Kultusminister schuld, die den Schülern die sogenannte Rechtschreibreform verordnet haben. Die Frage, die jeder für sich beantworten muß, ist, ob man sich von diesen etwas vorschreiben lassen will, was
nachweislich schlechter als das Bisherige bzw. sogar grammatisch falsch ist. Selbst als Schüler mußt Du die Deformschreibung nicht benutzen, Du kannst auch bei der klassischen Rechtschreibung bleiben! Wenn es nach der Vorstellung einer Minderheit von Reformlobbyisten geht, wird man das in etwa einem halben Jahr als Fehler angekreidet
bekommen, wenn sich bis dahin der Rat für deutsche Rechtschreibung geeinigt hat. Das könnte sich dann auch auf Deine
Deutschnote auswirken. Wenn aber die Schüler genügend Selbstachtung haben, bei diesem Schwachsinn nicht mitzumachen,
und selbst im Diktat weiterhin die klassische Rechtschreibung anwenden, die sie z. B. aus dem Lesen nichtreformierter
Bücher gelernt haben, dann dürfte der Versuch, über die Schule die Gesellschaft zu ändern, zumindest was die Rechtschreibung angeht, recht bald gescheitert sein. Letztlich sind ja nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer
von der permanenten Reform der Reform verwirrt. Und eines wissen selbst die Reformer: Auf der Basis der Rechtschreibreform ist die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung nicht wieder herstellbar. Das heißt: Eine
kollektive Verweigerung der Schüler hätte gute Chancen auf Erfolg. Mit anderen Worten, in Abwandlung eines bekannten
Spruches: Stell Dir vor, es ist Rechtschreibreform, und keiner macht mit ...
eingetragen von Gast am 01.02.2005 um 09.54
\"Mit heißer Nadel genäht\" ist richtig.
\"Mit heißer Nadel gestrickt\" ist Doofdeutsch.
Bastian Sick
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 21.30
Achtung! Vor Inbetriebnahme der
Tastatur bitte GEHIRN einschalten!
(Obiger Text kann farbig ausgedruckt und in Sichtweite der Tastatur angebracht werden.)
Hier ist immer prima Stimmung!
Heinzi
-
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 13.06
Zitat Fritz Koch:
Schule und Lehrer sind eben eine eigene Welt außerhalb der normalen, wirklichen.
Ein "geschlossenes System" nennen das die Systemanalytiker. Dieses Gefühl hatte ich schon vor 50 Jahren als Schüler, und daran hat sich
offensichtlich nichts geändert.
Der schulische Index für Zeitungen in normaler Rechtschreibung existiert also bereits.
Dagegen ist die normale Rechtschreibung ein "offenes System". Geschlossene Systeme neigen zum Absterben.
Die armen Schüler, die nach der Schule mit dem wirklichen Leben konfrontiert werden, am besten werden sie auch wieder Lehrer.
(Andernfalls Zahnarzt, nach dem Ratschlag in der "Feuerzangenbowle".)
Fritz Koch
31.01.2005 11:20 Dokumente > Verlage Beitrag einzeln
Interessant ist hier die Aussage: ''Geschlossene Systeme neigen zum Absterben.''
Natürlich ist die Schule kein geschlossenes System, sie reflektiert in hohem Maße die Gesellschaft!
So könnte man z. B. argumentieren, daß die Erde ein fast abgeschlossenes System ist. Wirklich? Es kommt
Strahlung (=Energie) rein, durch die Sonneneinstrahlung, und es geht wieder Strahlung raus, durch Reflexion,
durch Wärmeabstrahlung. Trotzdem wird die Erde irgendwann mal absterben, wenn die Sonne zum roten Riesen
wird. Ein wirklich geschlossenes System ist meines Erachtens nur schwer vorstellbar, sowas dürfte es
überhaupt nicht geben. Und wenn es sowas gäbe, dann würden wir es nie erfahren, weil wir es nicht wahrnehmen
können, denn jede Art von Wahrnehmung wäre ein Energieaustausch, d. h. das System wäre offen!
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 12.49
Sehr geehrter Herr Koch,
mit meiner Anmerkung zur Festplatte habe ich nur sagen wollen, daß dieser Begriff auf noch eine andere Art
interpretiert werden kann, also nicht nur computertechnisch! Im Gegensatz zu Ihnen möchte ich nichts anderes
durchsetzen!
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 11.18
Das wäre sogar genauer.
Fritz Koch
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 10.38
Klar, wenn man zum Fest beim Metzger eine kalte Platte bestellt, dann ist das eine Festplatte!
eingetragen von Gast am 31.01.2005 um 10.35
Zitat aus dem Beitrag von Karin Pfeiffer-Stolz vom 31.01.2005, 11:14:
Reaktionen von Schulen
''..., daß es beim Streit um die Reform weniger um die
Schüler, sondern um rein ideologische und politische Betrachtungsweisen geht.
Das nachfolgende Schreiben, das uns per E-Mail zugegangen ist, mag dies exemplarisch beleuchten:
Sehr geehrter Herr Stolz,
ich schreibe an Sie in Ihrer Eigenschaft als Geschäftsführer des Stolz Verlag.
Ihre Einstellung bzgl. der neuen Rechtschreibung (dargelegt in Ifo 45) teile ich ausdrücklich nicht. Wir, als LehrerInnen einer Grund- und
Sprachheilschule, lehren und schreiben in der neuen Rechtschreibung und denken nun auch in dieser Form. Wir sind Ihr ausdrücklicher
Kundenkreis. Ich spreche im Namen meiner KollegInnen: wir fühlen uns missachtet, wenn Sie sich außerhalb Ihres Kundenkreises stellen,
indem Sie mit uns in alter Rechtschreibung kommunizieren.
Ebenso missfällt uns der konservative Redaktionsstil einiger Tageszeitungen, in deren Redaktionsleitung antiquierte Leute sitzen, die an
einer Rechtschreibung hängen, die noch viel unlogischer, aber vertrauter, ist. Artikel dieser Tageszeitungen finden in unserem Unterricht
daher keinen direkten Raum mehr.
Mit freundlichen Grüßen''
Ende des Zitats
Da wundern sich die werten Kolleginnen und fühlen sich mißachtet -- die Originalschreibweise erinnert irgendwie an
'missa' = Messe -- während sie doch selbst bundesverfassungsgerichtlich verbriefte Freiheiten mißachten. Wenn sich jemand
mißverständlich ausdrückt, dann darf er sich nicht wundern, wenn er mißachtet wird! Das lächerlichste aber ist die Aussage,
daß sie nun auch in dieser Form -- der ''neuen Rechtschreibung'' denken. Man beachte weiterhin die sexistische Schreibung
des Wortes ''Kolleginnen''.
eingetragen von Gast am 30.01.2005 um 19.25
Wenn es aber um den Ernst-von-Siemens-Musikpreis geht, dann nur mit dieser Schreibweise, die mir schon in der Grundschule genannt wurde, denn ich ging in Kiel-Wellingdorf zur Theodor-Storm-Schule.
Wie ein Preis genannt und wie er geschrieben wird bestimmt einzig und allein derjenige, der den Preis stiftet.
Manfred Greven
-
eingetragen von Gast am 28.01.2005 um 06.58
Guten Tag, ich könnte von jemandem Hilfe gebrauchen, der sich besonders gut mit der deutschen Sprache auskennt und könnte mir vorstellen, dass es auf diesem Forum einige Leute gibt, die mir einen Rat geben können.
Es geht in einem Streit um die Bedeutung des Wortes Toleranz. Nachdem im Duden geschaut wurde kam meine Gesprächspartnerin zu dem Entschluß, da es ja auch Duldung bedeutet, dass es gleichzeitig heißt, es heißt so viel wie ALLES. Sprich alles dulden, alles tolerieren müssen.
Kann das vielleicht jemand erklären, wiederlegen, b.z.w. ihr halt recht geben?
Ich würde mich über eine Antwort auf meine Mailadresse freuen und bedanke mich recht herzlich.
J.Müller
Jens Müller
eingetragen von Gast am 27.01.2005 um 10.21
Zitat:
Re: Bedeutungsunterschied?
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Kathrin Dörrbecker
Eine Freundin fragte mich neulich, ob zwischen den Begriffen ?Rat? und ?Ratschlag? ein Unterschied läge, oder ob
?Rat? nur eine Verkürzung von ?Ratschlag? sei. Was ich ihr geantwortet habe, verrate ich erstmal noch nicht.
Mich würden zunächst weitere unvoreingenommene Meinungen interessieren.
Jmdm. einen Rat geben, kann unaufgefordert erfolgen im Sinne auch von jmdn. belehren. Einen Ratschlag gibt man eher, wenn man danach
gefragt wird. "Wenn du mich fragst, würde ich dir den Ratschlag geben...".
Der Rat hat eine gewisse Erhabenheit, mehr moralisches Gewicht, der Ratschlag kommt leichter daher, kürzer, knapper. Ein Schlag eben.
Christoph Kukulies
27.01.2005 09:09 Rechtschreibforum > Es gehört nicht hierher, aber dennoch... Beitrag einzeln
Ende des Zitats
Meines Erachtens würde man eher die kürzere Variante wählen: ''Wenn du mich fragst, würde ich dir den Rat geben ...'' oder
''... würde ich dir raten, daß ...''
(Eine kleine Bemerkung am Rande: Nach dem Wort ''geben'' sollte hier ein Leerzeichen stehen, wenn danach drei Auslassungspunkte
folgen, da diese ja für einen darauf folgenden Satzteil stehen. Fehlt dieses Leerzeichen, so könnte man meinen, daß das
Wort ''geben'' noch nicht zu Ende ist, was hier natürlich nicht sein kann.)
Neben den Unterschied, daß ''Rat'' auch einen Menschen, z. B. den Geheimrat, oder eine Gruppe von Menschen, z. B. den
Rat für deutsche Rechtschreibung, bezeichnen kann, ''Ratschlag'' aber nicht, sehe ich keinen Bedeutungsunterschied.
Allerdings könnte man vermuten, daß der Begriff ''Ratschlag'' für einen Rat, also für einen gutgemeinten Hinweis stehen
könnte, der sich dann als doch nicht so gut erweist. Also wie ein unerwarteter Schlag von jemanden, von dem man sowas
nicht erwartet hat, also ein (vermeintlich) gutgemeinter Hinweis, der den so Beratenen enttäuscht oder gar (mental) verletzt.
xxx
xxx
eingetragen von Ernst Haft am 25.01.2005 um 14.03
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
sondern studieren etwas, das ihnen keine Berufsaussichten als industrieller Tagelöhner und Wanderarbeiter bietet. Vor etlichen Jahren dachte ich auch, daß mein Sohn am besten Ingenieur werden sollte. Jetzt bin ich heilfroh, daß er Lehrer geworden ist.
Fritz Koch
Vor 40 Jahren haben 4%-6% eines Jahrgangs studiert, heute sind es 30%-40%. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit hat sich nicht derart erhöht. Weniger als ein Viertel erreichen ein Niveau, das einigermaßen dem früherer Uni-Absolventen entspricht, können also eine klassische Akademikerstelle in Industrie und Wirtschaft gleichwertig ausfüllen.
Nun könnte man meinen, selbst der Einäugige sei König unter den Blinden.
Es geht zumeist andersherum. Die Gescheiten zweifeln an sich. Sie wollen qualifiziert arbeiten, nicht nur mit Idioten parlieren, stürzen sich in qualifizierte Arbeit - und werden schnell als nützliche (Fach-)Idioten betrachtet.
Da Dummköpfe deren Leistung nicht erbringen könnten, erfordert ihre Selbsteinschätzung, deren Leistungssegment geringzuschätzen.
Die Dummen erlangen dieselben Diplome, sind längst in der Mehrheit, erleben deshalb keine Erschütterung ihrer Selbstüberschätzung.
Sie suchen sich ein ihnen gemäßes Aufgabenfeld, merken überhaupt nicht, daß sie inhaltlich nicht mithalten können - und sind bald Vorgesetzte der anderen. Die wenigen Gescheiten, die da noch mithalten können, müssen sich den Dummköpfen anpassen, der eine oder andere wird es bei genügend Selbstverleugnung schaffen, diese unter sich zu lassen.
Die dramatischen Folgen der weiteren Entwicklung sehe ich als einer, der an der Uni "Nebenfächler" ausbildet (i.w. Ingenieure und Betriebswirte).
Schon viele der im Verhältnis noch qualifizierteren Ingenieursstudenten zeigen gravierende Schwächen beginnend bei den elementarsten Fähigkeiten (z.B. in 'Mathematik' beginnend beim Zählen und Kleinen Einmaleins).
Und die Betriebswirtschaftsstudenten?
Viele von denen kennen z.B. "%" nur als magische Taste am Taschenrechner ("was soll denn die 100 in Ihrem Programm bedeuten?! - das allererste Demonstrationsprogramm hatte eine Zahl eingelesen, 3% davon berechnet und ausgegeben und stieß auf völliges Unverständnis wegen der mathematischen Problematik dieser Rechenoperation). Viele hätten früher wegen mangelnder Grundfertigkeiten keinen Lehrherrn für eine kaufmännische Lehre gefunden.
Angehende Journalisten - durchgehend 1.0 als Abiturnote! - sind viel, viel fleißiger - aber dieser Fleiß erstreckt sich nicht darauf, die Lösung "unzumutbar schwieriger" Aufgaben wie linearer Interpolation wenigstens anzuhören.
Die Studentenzahl in den Ingenieurfächern ist 'zu niedrig'?!
Mag sein. Aber drei Viertel können als Absolventen nur zu drei Zwecken dienen:
(1) den vormals hervorragenden Ruf des deutschen Ingenieurs restlos zu ruinieren
(2) als Reservearmee zwecks Lohndumping zur Verfügung zu stehen
(3) sich unter kongenialen Juristen und Betriebswirten im Unternehmensvorstand durchzuschlagen
Da hilft es nicht, daß es auch die besseren Betriebswirtschaftsabsolventen im Beruf schwer haben, wenn ihre Eltern kein Geld und keine Beziehungen haben.
Manche mit einem IQ von 90 (Durchschnitt der Bevölkerung: 100) schaffen das heutige deutsche Abitur. Sie müssen natürlich mangelnde Fähigkeiten durch Fleiß kompensieren. In Fächern ohne intellektuelle Anforderungen sind solche dann klar überrepräsentiert.
Die Politik sorgt dabei in gewohnt dezenter Weise mittels Finanzmittelzuteilung dafür, daß ungeachtet ihrer Fähigkeiten die meisten durchkommen, zusätzlich wird das Lehrpersonal in Fächern, in denen die Anforderungen beim besten Willen nicht hinreichend gesenkt werden kann, wegen pädagogischer Ineffizienz gerüffelt.
Deutschland wird künftig chancenlos sein, wenn es meint, seine Universitäten weiter zu einem guten Teil als Volkshochschulen zur Abhaltung der Jugend vom Arbeitsmarkt und zur Nivellierung der Bezahlung seiner Elite führen zu müssen.
Die geplante Einführung von Studiengebühren ist jedoch geeignet, dies noch zu verschärfen. Denn dadurch wird Geld eine noch wichtigere Voraussetzung für das Durchziehen eines Studiums zukommen, und intellektuelle Fähigkeiten werden noch unbedeutender.
Als Alarmzeichen für die deutsche Volkswirtschaft sollte dienen, daß neue Führer großer Unternehmen ihre Autorität zunehmend durch wirtschaftlich zumeist so sinnlose wie kostspielige Circenses - Umorganisationen um ihrer selbst willen - erlangen, Mechanismen folgend, die geeignet sind, auf Kosten eines vermeintlichen Unternehmensziels die eigene Autorität ins Unermeßliche zu steigern, wie schließlich Gewaltherrscher bis zu Stalin und Pol Pot hinlänglich gezeigt haben.
Übrigens: einige angehende Lehrer haben sich bei mir auch schon Studiennachweise geholt. Nicht ohne dafür mit Hilfe ihrer Studienorganisation die Anforderungen auf ein bis dahin unerreichtes Maß zu drücken - Anwesenheit bei den Übungen ohne Votieren. Daß sie dies für nötig gehalten hatten, ja, daß sie dies überhaupt erwogen hatten, macht mich gruseln.
eingetragen von Ernst Haft am 24.01.2005 um 18.16
di menschn
Wia ana shript
wia ana spipt
is shisegäu
ea isa mänsch
und plipt a mänsch
this is vom mänschn
de dimänschndimänsion
– geändert durch Ernst Haft am 25.01.2005, 10.23 –
eingetragen von Ernst Haft am 24.01.2005 um 17.49
'.. nicht der Auffassung das Wort reden, daß aufwendig von Aufwand abgeleitet sei. .. falls (doch) Volksetymologie'
Je nun, es ist historisch genau das Gegenteil ableitbar, siehe z.B. Etymologie-Duden.
'Aufwand' ist nachgewiesen eine sprachgeschichtlich neue Ableitung von 'aufwenden, wenden'.
Übrigens ähnlich, wie dies für das ältere 'Wand' gilt (auch von 'wenden' - "wändig" und "wänden" wären also geringfügig weniger närrische Schreibungen als "aufwändig" ..).
Das ist ja die Narretei:
Ein Gutteil der in der Rechtscheibreform zu "Stammwörtern" deklarierten Substantive sind erstaunlich späte Ableitungen (oft 16.-18.Jhdt) von den viel, viel älteren "abgeleiteten" Wörtern.
Zudem wurden diese neuen "Stammwörter" in "weiser Beschränkung" rein willkürlich mit dem Narrenbesen hervorgekehrt - hätten die Reformer alle vergleichbaren Bildungen bedacht, hätte man sie wohl unverzüglich ins Irrenhaus gesperrt.
Wenn schon von Pseudoetymologie, so sollte man besser von Hofnarren- oder Geßleretymologie reden.
Fraglich ist jedoch, ob die Ausgeburten der Rechtschreibreform wirklich nur durch Faschingsräusche oder eher durch Karnevalssitzungen zu erklären sind.
Einfacher verständlich wären ihre Grundlagen, wenn die Wörter Aha, Helau, Hano, Narri, Narro etc. schon diesmal zu Stammwörtern erklärt worden wären (Hanover, Helaubank, narriviert, narrogant, Ahachen, narribisch, ..).
Abwarten - kommt alles noch, jedes Jahr gibt's eine närrische Zeit!
Künstler nutzen schließlich seit jeher Provokationen, um ihren Durchbruch zu erreichen - und es gibt sicher noch viele, viele bisher verkannte Künstler unter Kultusbürokraten und Sprachwissenschaftlern!
eingetragen von J.-M. Wagner am 24.01.2005 um 16.29
Zitat:Ich wollte nicht der Auffassung das Wort reden, daß aufwendig von Aufwand abgeleitet sei. Vielmehr wollte ich auf die Konsequenz hinweisen, die sich ergibt, falls man doch dieser Auffassung ist daß nämlich aufwändig dann keine Volksetymologie ist. Um dies klarer erkennbar zu machen, habe ich meinen ursprünglichen Eintrag Volksetymologie – was ist das? geändert.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Aus welchem Grund soll ''aufwendig'' von ''Aufwand'' abgeleitet sein, die Ableitung vom Verb ''aufwenden'' liegt doch näher? Ähnlich ist es meiner Ansicht nach sehr viel wahrscheinlicher, daß ''die Schenke'' vom Verb ''einschenken'' abgeleitet ist, welches wiederum vom Verb ''schenken'' kommt. Warum macht man diesen seltsamen Umweg über die Substantive?
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 21.01.2005 um 09.31
Zitat J. M. Wagner:
Volksetymologie - was ist das?
Um diesen Einzelpunkt näher zu beleuchten, scheint mir die folgende eine wesentliche Frage zu sein: Wie sind die Wörter entstanden, die
gemeinhin als ,,Volksetymologie" bezeichnet werden? Ich kenne mich da zu wenig aus, vermute aber, daß der Entstehungsprozeß Teil der
Definition des Begriffs ,,Volksetymologie" ist. (Ein typisches Beispiel einer echten Volksetymologie sind für mich die Schattenmorellen. -
Hoffentlich irre ich mich darin nicht!)
Ein anderes Kriterium, das mit zur Definition gehört, ist Frau Kerns zufolge, daß es sich bei einer Volksetymologie um eine »etymologisch
eigentlich ,,falsche" Herleitung« handelt. Wie steht es aber damit im Fall des aufwändig? Nach dem, was Frau Kerns dargelegt hat, handelt es
sich dabei ja - entgegen ihrer expliziten Aussage - gerade nicht um eine Volksetymologie, denn die Ableitung von Aufwand ist inhaltlich und
auch etymologisch nicht zu beanstanden (zumindest habe ich ihre Ausführungen so verstanden).
- geändert durch J.-M. Wagner am 21.01.2005, 00.54 -
J.-M. Wagner
20.01.2005 21:21 Beispielsammlung über Sinn und Unsinn > Bei ?aufwändig? könnte ich die Wand hochgehen
Aus welchem Grund soll ''aufwendig'' von ''Aufwand'' abgeleitet sein, die Ableitung vom Verb ''aufwenden''
liegt doch näher? Ähnlich ist es meiner Ansicht nach sehr viel wahrscheinlicher, daß ''die Schenke'' vom
Verb ''einschenken'' abgeleitet ist, welches wiederum vom Verb ''schenken'' kommt. Warum macht man diesen
seltsamen Umweg über die Substantive?
eingetragen von Gast am 20.01.2005 um 16.23
sondern studieren etwas, das ihnen keine Berufsaussichten als industrieller Tagelöhner und Wanderarbeiter bietet. Vor etlichen Jahren dachte ich auch, daß mein Sohn am besten Ingenieur werden sollte. Jetzt bin ich heilfroh, daß er Lehrer geworden ist.
Es ist überhaupt kein Wunder, daß immer weniger Abiturienten Ingenieurwissenschaften studieren, und Frauen kann man diesen Beruf wegen der Arbeitsbedingungen gar nicht empfehlen.
Fritz Koch
eingetragen von Gast am 20.01.2005 um 13.35
Zitat Fritz Koch
Am Wort \"Humankapital\" stört mich das Grundwort \"Kapital\".
\'\'... Manche Firmen glauben, im Bedarfsfall für einen bestimmten Auftrag einfach Fachleute einstellen oder
importieren zu können, um sie danach wieder zu entlassen; sie möchten die Mitarbeiter wie flüssiges Kapital behandeln. Im Bauwesen
könnte das vielleicht funktionieren. In Hochtechnologieprojekten ist es sehr riskant, denn die wirklich guten Leute spielen dieses Leben als
Zeit- und Wanderarbeiter nicht mit. Solche Berufsaussichten schrecken sie auch schon vor dem Studium ab. ...\'\'
Demnach haben die wirklich guten Leute gar nicht studiert!
eingetragen von Gast am 08.01.2005 um 00.11
Das Ergebnis kann doch nur sein:
Ignorieren!
Es gibt genügend Zeitungen und Zeitschriften, die noch Rechtschreibung beherrschen!
Kaufen Sie nur solche, nicht die, die glauben, in vorauseilendem Gehorsam alles mitmachen zu wollen!
Das sollte seit 60 Jahren doch endlich vorbei sein!
Wir sind das Volk! - nicht ein paar Ignoranten.
eingetragen von Gast am 07.01.2005 um 17.33
Der im Jahr 2001 verstorbene Linguist Wolfgang U. Wurzel schreibt zu Hermann Pauls Aufsatz "Zur orthographischen Frage" (1880) wie folgt:
Der Artikel ist geschrieben kurz vor dem Erscheinen von Dudens Vollständigem Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache (ebenfalls 1880). Er liest sich wie ein Beitrag zum aktuellen Orthographiedisput (wobei er sich allerdings von den meisten heutigen Beiträgen durch eine profunde Sachkenntnis unterscheidet).
[...]
Paul befürwortet eine Verbesserung der Rechtschreibung, lehnt aber eine förmliche Orthographiegesetzgebung ab, weil sie "durch die Laune und Willkür einzelner im Augenblick maßgeblicher Persönlichkeiten bestimmt werden kann, ohne der Vernunft und dem allgemeinen Bedürfnis Rechnung zu tragen" (301). Des Weiteren dürfen Verbesserungen nicht "in der Form eines Befehls, sondern immer nur in der Form eines Raths"(317) eingeführt werden.
[...]
Dabei geht es immer nur um synchron vom Sprecher als einheitlich aufgefasste Stämme, nicht um etymologische Zusammenhänge (wie sie von dergegenwärtigen Reform in Fällen wie behände wegen Hand und schnäuzen wegen Schnauze praktiziert werden).
Die Rezension, die in "Zeitschrift für Sprachwissenschaft 20(2001)" enthalten ist, ist zwar im Neuschrieb geschrieben und enthält einen "Fehler" (nahekommen), aber die kritische Einstellung des renommierten Linguisten zur RSR ist eindeutig erkennbar.
Yutaka Nakayama
Nederlinger Str. 1 80638 München
eingetragen von Gast am 02.01.2005 um 18.26
Sehr geehrte Damen und Herren !
Ist jemandem eine Begründung von offizieller Seite bekannt, nunmehr "dass" statt "daß" zu schreiben ?
Oder weiß jemand, wo die offizielle Bergründung dafür zu erfragen ist ?
Ich würde mich über Information darüber freuen. Vielen Dank !
Holger Schwill
eingetragen von Gast am 29.12.2004 um 17.59
Zitat:
Die Tendenz ist die allgemeine Richtung, in die eine Entwicklung geht.
Solche Entwicklungen sind nur über Jahrzehnte oder noch längere Zeiträume
meßbar: Der Wegfall des Dativ-Endungs-e, der Schwund des Genitivs.
Eine ähnliche Entwicklung fand einst im Altfranzösischen statt, wo nur die
Nominativ- und Akkusativ-Endungen übrigblieben (Zwei-Kasus-System), bis noch
später in allen romanischen Sprachen die Kasus-Endungen wegfielen. Diese
Sprachentwicklung ging von synthetischen (endungsgeprägten) Sprachen zu
analytischen (präpositionsgeprägten) Sprachen. Das Deutsche hat von beiden
Systemen etwas, aber die langsame Entwicklungstendenz geht zum mehr
analytischen System. Das ist eine Tendenz.
Die klassisch-lateinischen Grammatiker hatten ihre Hochsprache eingefroren,
trotzdem oder gerade deshalb entwickelte sich parallel dazu das Bürgerlatein
als neue Sprache, die bis heute in den romanischen Sprachen weiterlebt.
Eine Sprache einfrieren macht sie zur toten Sprache.
Fritz Koch
28.12.2004 19:02 Rechtschreibforum > DUDEN 2004 Beitrag einzeln
Sehr geehrter Herr Koch,
Sie geben also zu, daß sich solche Entwicklungen über Jahrzehnte oder noch
längere Zeiträume erstrecken. Genau das war es, auf was ich sie aufmerksam
machen wollte.
Zitat aus Fritz Koch, 27.12.2004, 15:16:
Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!
...
Unter Berufung auf die "Tendenz zur Univerbierung" der deutschen Sprache darf
man mutiger sein, als der alte Duden erlaubte, denn die Sprachentwicklung ist
seit 1995 weitergegangen.
Fritz Koch
27.12.2004 15:16 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten
Seit 1995 sind noch nicht mal ein Jahrzehnt vergangen, Sie können daher, wie
sie selber zugeben, noch keine Sprachentwicklung seit diesem Zeitpunkt
zweifelsfrei feststellen.
Über den Wegfall des Dativ-e's wurde schon in www.vrs-ev.de diskutiert,
ich bin der Meinung, das dies in manchen bzw. in vielen Fällen fakultativ
wegfallen kann, aber nicht wegfallen muß. Daher ist es nicht angebracht,
von einem generellen Wegfall dieser Flexionsendung zu sprechen. Ähnliches
gilt für den von ihnen postulierten Schwund des Genitivs. Ich finde, daß
Genitivkonstruktionen geschickter sind als umständliche
Präpositionalkonstruktionen mit Dativ. Allerdings muß man Geschick erst
erwerben, und da hapert es heutzutage: Wenn Kinder keine guten Bücher mehr
lesen, haben sie kaum eine Chance, die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten
ihrer Muttersprache kennenzulernen. Dies darf man dann aber nicht als
Sprachentwicklung oder sprachliche Entwicklungstendenz hinstellen, der man
dann möglichst schnell Eingang in die Hochsprache oder in die Rechtschreibung
verschaffen will.
Zitat:
''Eine ähnliche Entwicklung fand einst im Altfranzösischen statt, wo nur die
Nominativ- und Akkusativ-Endungen übrigblieben (Zwei-Kasus-System), bis noch
später in allen romanischen Sprachen die Kasus-Endungen wegfielen.''
Sind Sie sich wirklich sicher, daß in allen romanischen Sprachen die
Kasusendungen wegfielen? Ich erinnere mich, gerade vor kurzem gelesen zu haben,
daß der Niedergang des Kasussystems nur in den westromanischen Sprachen
stattfand.
Zitat:
''Diese Sprachentwicklung ging von synthetischen (endungsgeprägten) Sprachen
zu analytischen (präpositionsgeprägten) Sprachen. Das Deutsche hat von beiden
Systemen etwas, aber die langsame Entwicklungstendenz geht zum mehr
analytischen System. Das ist eine Tendenz.''
Ich würde synthetisch nicht zwangsläufig mit ''endungsgeprägt'' erklären,
da es auch Sprachen gibt, die einen sehr hohen Gebrauch von Präfixen machen,
z. B. das Deutsche oder das Latein. Es gibt sogar eine umfangreiche Gruppe
von Sprachen aus verschiedenen Sprachfamilien, die in noch viel höherem Maße
Gebrauch von der Synthese machen: die polysynthetischen Sprachen.
Die Synthese in ihren verschiedenen Ausprägungen dürfte in den meisten Sprachen
der Welt mehr oder weniger häufig zur Anwendung kommen. Die von Ihnen
angeführte Sprachentwicklung bezieht sich auf die indogermanischen
Sprachfamilien. (Im Sinne der political correctness müßte man von der
indoeuropäischen Sprachfamilie sprechen! (Wie würde es klingen, wenn Sie im
vorangegangenen Satz das Dativ-e weglassen würden?))
Eine Tendenz kann immer zum Stillstand kommen oder sich sogar wieder umkehren.
Heutzutage kann jeder mit jedem kommunizieren, aber kaum jemand kann mehr
mit dem anderen reden! Man geht z. B. auf Argumente überhaupt nicht mehr ein.
Eine Sprachentwicklung ist nichts Naturgegebenes, menschliche Sprache wird von
Menschen benutzt. Wie sich eine Sprache entwickelt, hängt davon ab, wieviel
Wertschätzung die Sprecher ihrer Sprache entgegenbringen und wie wichtig es
ihnen ist, daß sie über eine Schriftsprache in ihre Vergangenheit schauen oder
ihre Gedanken der Zukunft mitteilen können. Diktatorische Regime sind daran
natürlich kaum interessiert.
Wenn Menschen nicht mehr miteinander reden können, wenn sie ihre Sprache und
deren Möglichkeiten nicht mehr bewußt erleben können und zu schätzen lernen,
wenn Sprache nur noch zu einem möglichst einfach zu gestaltenden technischen
Prozeß wird, dann wird es immer weitere Vereinfachungstendenzen geben.
Auf diese werden dann viele wie Sie, Herr Koch, aufreiten, weil sie denken, daß
das eine natürliche Entwicklung wäre. Sprachpflege heißt auch, zu bestimmten
Möglichkeiten einer Sprache zu stehen und sie erhalten wollen.
Die Sache mit dem Einfrieren würde ich nicht so sehen!
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 28.12.2004 um 17.05
Zu den Beiträgen von Fritz Koch vom 27.12.2004 15:16, von Detlef Lindenthal
vom 27.12.2004 19:22 und von Bernhard Schühly vom 28.12.2004 11:54:
Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!
Ich bin für Zusammenschreibung häufig gebrauchter Wortgruppen: garnicht,
sodaß, und viele andere. Ich bin für mehr Zusammenschreibung
ergebnisorientierter Verben: ernstnehmen, bekanntmachen und andere, besonders
solche mit machen, erst recht wenn dazu auch eine modale Variante denkbar
ist und dann durch Getrenntschreibung unterschieden werden muß.
Unter Berufung auf die "Tendenz zur Univerbierung" der deutschen Sprache darf
man mutiger sein, als der alte Duden erlaubte, denn die Sprachentwicklung ist
seit 1995 weitergegangen.
Fritz Koch
27.12.2004 15:16 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten
Lieber Herr Koch,
privat können Sie schreiben, wie Sie wollen, und dienstlich erst recht;
da kräht kein Hahn nach. Vonmiraus könnn Sie soviel zusammenschreiben,
wieSiewolln. Und Sie könnn auch so schraim, wie man schpricht. Bringen Sie
ein entsprechendes Wörterbuch heraus, sammeln Sie Gefährten um sich und
werben Sie für Ihre Lösung. Doch vergessen Sie nicht, nach 10 Jahren zu
schauen, wie weit sich Ihre Schreibart bewährt hat und ob Ihre Anstrengung
zur Lesbarkeit und einheitlichen Rechtschreibung beigetragen hat. Es war
ein fröhlicher Tag in der Grundschule, als wir lernten: Gar nicht wird gar
nicht zusammengeschrieben, und: Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.
Übrigens habe ich ein Buch aus den 20er Jahren in gemäßigter Kleinschreibung
(jemand hatte in einem Satz einen Wortanfang mit Kugelschreiber groß gemalt,
so daß man den (sonst kaum verständlichen) Satz verstehen konnte). -- Doch
weise ich darauf hin, daß auch jene Schreibart sich nicht durchgesetzt hat.
Lieber Herr Kern,
zu Ihrer Nußsaucenfrage ist meine Meinung: Ich kann auch dann noch ruhig leben,
wenn sie nicht beantwortet wird.
Übrigens ist Dudens SS-Regel nur eine von mehreren Meinungen. Ich weiß, daß
wir für Zeichensätze, die wir 1993 auf Bestellung geliefert haben, auf
gesonderte Anforderung hin extra ein großes ß eingebaut haben (etwas breiter
mit leicht nach links geneigter Unterlänge und unten ordentlicher Öffnung, so
daß man es nicht mit B verwechsele). NUßSOßE finde ich, wenn man denn
Großbuchstaben verlangt, besser lesbar als NUSSSOSSE, NUSSOSSE und NUSZSOSZE.
Grüße,
Detlef Lindenthal
27.12.2004 19:22 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten
Re: Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Ich bin für Zusammenschreibung häufig gebrauchter Wortgruppen: garnicht,
sodaß, und viele andere.
Im Prinzip gebe ich Ihnen recht: so daß - sodaß, gar nicht - garnicht, mit
Hilfe - mithilfe sind z.B. einige der wenigen "Wörter" der alten Schreibung,
bei denen ich mir nie so ganz sicher gewesen bin - oder immer gern anders
geschrieben hätte. Im Icklerschen Wörterbuch sind die meisten dieser Formen
meineswissens bereits berücksichtigt worden. Aber zu weit gehen darf man damit
natürlich auch nicht. Wichtiger noch ist aber, daß man, wie auch Hr. Ickler,
der in diesen Fällen oftmals beides erlaubt, es empfiehlt, konsequent bei einer
Form bleibt - also nicht wie der Duden es vorschreibt mal Hüh und mal Hott.
Das nämlich macht das wirklich Irritierende aus!
Bernhard Schühly
28.12.2004 11:54 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten
Zu Fritz Koch:
Was verstehen Sie unter Sprachentwicklung?
Tendenz der Univerbierung?
Wenn etwa 0.10% der Bevölkerung Verbrecher sind, und wenn sich im Polizeibericht
des folgenden Jahres diese Zahl auf 0.11% erhöht hat, dann besteht -- so wie
ich Sie verstehe -- in dieser Bevölkerung eine Tendenz zum Verbrechen. Würden
Sie dann unter Berufung auf diese Tendenz öffentlich fordern, daß auch der nicht
verbrecherische Teil der Bevölkerung Verbrechen verüben sollte, eben weil diese
Tendenz besteht?
Was ist eine Tendenz? Ist es wirklich eine Willensbekundung der Spachbenutzer,
wie das Herr Ickler meint? Der Begriff ''Tendenz'' impliziert Bewegung, ein
Immer-weiter-um-sich-Greifen eines bestimmten Sachverhalts. Wie dies zu bewerten
ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Das heißt aber, daß eine solche Tendenz sehr klein beginnt, eventuell mit
Fehlern bezüglich des bisherigen Regelwerks, die einzelne gerne als richtig
anerkannt sehen würden, warum auch immer. Das heißt aber auch, daß man mit
der Argumentation, daß eben eine Tendenz bestehe, der man nachgeben müßte,
eben weil sie besteht, etwas völlig Nebensächliches überbewertet. Man sollte
auch den Mut haben, Fehler als Fehler zu behandeln!
Wenn Sie diese Tendenz durch Ihren Aufruf zur Zusammenschreibung verstärken
wollen, so versuchen Sie zu manipulieren. Damit würden Sie ausnutzen, daß
Menschen gerne anscheinend Neues oder Modernes übernehmen wollen, um damit zu
zeigen, daß sie modern sind. Auch die Reformer haben diesen Trick angewandt.
Auch ich würde die Zusammenschreibung von Wörtern wie ''ernst nehmen'' und
''statt dessen'' akzeptieren, aber nur, wenn auch die bisherige
Getrenntschreibung weiter gültig bleibt. Die Zusammen- bzw. Getrenntschreibung
dieser Wörter hängt nämlich -- meines Erachtens -- auch von Rhythmus des Satzes
ab, in dem sie stehen. Damit wäre die Zusammenschreibung hier nicht mit einer
zweifelhaften Tendenz zu begründen, sondern mit satzrhythmischen bzw.
schriftstellerischen Erfordernissen.
Auch wenn ich dafür bin, daß man möglichst keine Variantenschreibung zuläßt,
so muß man hier, wie auch an anderen Stellen, z. B. bei der Kommasetzung im
vorreformtorischen Duden, eingestehen, daß es ''echte Varianten'' gibt, also
solche, bei denen man durch die gegebenen Regeln nicht entscheiden kann,
welche Variante nun die richtige ist. Im vorreformatorischen Duden wurde dann
z. B. die Kommasetzung freigestellt.
Dies sollte aber von ''nutzlosen Varianten'' unterschieden werden, und solche
nutzlosen Varianten sind z. B. die Zusammenschreibung von ''so daß'' und
''zur Zeit''. Dafür kann man wenigstens Gründe angeben, warum sie nicht
zusammengeschrieben werden sollten: Dies wären hier z. B. rhythmische Gründe,
denn bei diesen Zusammenschreibungen habe ich immer das Gefühl, sprachlich ins
Stolpern zu geraten. Bei ''stattdessen'' und ''ernstnehmen'' ist das nicht so.
Es liegt wohl daran, daß hier das ''a'' bzw. das ''e'' der jeweils ersten
Komponente kurz ist. Bei ''so'' und bei ''zur'' liegt aber ein langer Vokal vor.
Aus diesen Gründen bin ich auch der Meinung, daß eine eventuelle Tendenz zur
Zusammenschreibung nie durchgreifend alle ''häufig gebrauchten Wortgruppen''
erfassen wird. Durch Ihre Forderung nehmen Sie eine eventuelle Spachentwicklung
vorweg. Außerdem ist der Terminus ''häufig gebrauchte Wortgruppen'' sehr
unspezifisch. So wäre auch ''ich habe'' eine häufig gebraucht Wortgruppe,
sehr wahrscheinlich noch häufiger gebraucht als ''so daß''. ''Ich habe'' wird
aber allenfalls zu ''ich hab''', d. h. Kürzung des ''a'' und Wegfall des ''e''.
Was verstehen Sie unter einer Sprachentwicklung? Ist eine aufgezwungene
Veränderung oder eine Modeerscheinung für Sie auch eine Entwicklung?
Kann man in Zeiten reformbedingter Sprach- und Rechtschreibverwirrung wirklich
von einer Sprachentwicklung sprechen? Die Schüler werden, weil sie es nicht
anders gelernt haben, wohl eher getrennt schreiben. Sie, Herr Koch, wollen
vermehrte Zusammenschreibung, vielleicht um sich von der reformbedingten
Getrenntschreibung abzusetzen. Man könnte auch zu dem Schluß kommen, daß es
differgierende Entwicklungsrichtungen oder eine Sprachzersetzung gibt.
Wie unterscheiden Sie Modetorheiten von einer länger anhaltenden Entwicklung?
Auf jeden Fall ist es nicht angebracht, nur aufgrund der Feststellung einer
Tendenz eine generelle und durchgreifende Zusammenschreibung zu fordern!
Zu Detlef Lindenthal, vollständige Großschreibung:
Meiner Meinung nach sollte man vollständig Großschreibung möglichst vermeiden,
insbesondere bei längeren Wörtern. Da es für das ß keinen Großbuchstaben gibt,
könnte man es in solchen Wörtern einfach übernehmen, eventuell etwas
modifiziert, wie Detlef Lindenthal es beschrieben hat. Die Unterlänge wäre ein
gutes Gegengewicht zu den Punkten der Umlaute. Es sollte aber klar sein, daß es
damit immer noch ein Kleinbuchstabe ist.
Zu Bernhard Schühly:
In der Schule sollten solche Schreibungen, bei denen man sich nicht sicher
ist, besonders geübt werden. Mag sein, daß das in den letzten Jahrzehnten etwas
nachlässig gehandhabt wurde, um eine Reform notwendig erscheinen zu lassen.
Die unmotivierte Variantenschreibung dagegen irritiert, egal ob sie in einem
Dokument durchgehend verwendet wird oder nicht.
Daß Kinder klare Angaben zur Schreibung brauchen wurde hier schon -- ich glaube
von Frau Pfeiffer-Stolz -- hinreichend begründet.
Es dürfte aber immer noch irritierend sein, wenn man bei unechten Varianten
in einem Dokument die eine und in einem anderen die andere Form sieht. Wenn man
aus der Verwendung der einen oder der anderen Variante die Intention des Autors
ablesen kann, z. B. den Sprachrhythmus, wenn also echte Varianten vorliegen,
dann dürften sich dabei keine Probleme ergeben, dann ist die Verwendung der
jeweiligen Form motiviert, und auch ein Kind wird das schon erkennen können.
Zitat Detlef Lindenthal:
''Es war ein fröhlicher Tag in der Grundschule, als wir lernten: Gar nicht wird
gar nicht zusammengeschrieben, und: Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.''
Wir sollten darauf achten, daß wir Reformgegner solch schöne Merksätze, ganz im
Sinne von ''Kinder brauchen klare Angaben zur Schreibung'' nicht durch
eingebildete oder an den Haaren herbeigezogene Tendenzen kaputtreformieren.
Es wäre peinlich, wenn wir uns zu Erfüllungsgehilfen der Reformer machen würden.
Rechtschreibung heißt auch, daß man solche Erscheinungen ignoriert, die
Unsicherheit einführen oder das System aufblähen, aber sonst keinen Nutzen
bringen. Es geht nicht um präskriptiv oder deskriptiv, das wäre nur Denken in
Gegensatzpaaren, sondern um einen einmal eingeschlagenen Weg. Dieser Weg wurde
seit über 100 Jahren von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung
akzeptiert, jetzt davon abzugehen, weil eine Minderheit zu einem anderen Weg
tendiert, ist nicht sinnvoll. Wir sollten lieber stolz darauf sein, uns eines
ausgefeilten, traditionsreichen Rechtschreibsystems bedienen zu können.
Ich möchte hier als Beispiel folgenden Vergleich vorschlagen:
Rechtschreibung ist wie ein Obstbaum: Wie der Obstbaum den Zweck hat, Früchte
zu bringen, so hat die Rechtschreibung den Zweck, schriftliche Kommunikation
über Raum und Zeit hinweg zu ermöglichen. Wenn ein Obstbaum seinen Zweck
erfüllen soll, dann muß er möglichst jedes Frühjahr geschnitten werden, sonst
verwildert er und die Äpfel werden kleiner. Es ist also nötig, gewisse Äste
rauszuschneiden: Man muß einen Korb durch die Krone des Baumes durchwerfen
können! In Analogie dazu müssen also auch gewisse Tendenzen gekappt werden,
wenn sie dazu führen, daß das Gesamtsystem nutzlos aufgebläht wird.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 14.12.2004 um 12.50
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie über ein Verfahren informieren, das ich persönlich als Gegner der staatlich diktierten Rechtschreibreform unter dem Motto „Aktion traditionelle Rechtschreibung“ seit einiger Zeit anwende und im Kreise meiner Freunde und Bekannten propagiere.
Ich kennzeichne alle meine Schriftsätze, Briefe etc. mit einem < T > für „ Aktion traditionelle Rechtschreibung“.
Mein Ziel ist es, möglichst viele Gleichgesinnte zu gewinnen, die sich ebenso wie ich gegen eine „Reform“ auflehnen, welche aus ideologischen Gründen die Klarheit und den Nuancenreichtum unserer Schriftsprache auf das Niveau des Dümmsten herunterregeln möchte.
Machen Sie mit bei dieser Aktion! Sie befinden sich in bester Gesellschaft namhafter Schriftsteller, Journalisten, seriöser Zeitungen und Zeitschriften. Und Sie beweisen, daß mündige Bürger sich nicht widerspruchslos für Beschäftigungsprogramme von Bürokraten mißbrauchen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
J. Lynen
Aktion < T > Traditionelle Rechtschreibung
Dr. Josef Lynen
Lotzfeldchen 3-5, 52249 Eschweiler
eingetragen von Gast am 10.12.2004 um 22.12
Warum sprechen wir nicht mehr RICHTIG DEUTSCH, haben wir es schon erlernt ??
Es tut manchmal so weh, wenn ich sehe, wie wir unsere Sprache -- die Sprache der unsterblichen Dichter und Denker -- verfälschen und zerstören ! Warum schreiben wir "Trailer" - obwohl wir viel besser Vorschau und Vorfilm sagen könnten...
Wir MÜSSEN die Sprache unserer Vorfahren erhalten- sonst gehen wir zugrunde---das darf nicht sein !
Beste Grüße
Thomas
Thomas F. Guthörle
Heilbronn am Neckar
eingetragen von Gast am 07.12.2004 um 10.55
Halloli,
supergeile Page! Ich mus einen Ausatz schrieben der heist: Was ich des Morgens tue. Also aufstehn, zähneputzen undso. Kann mir jemand einen Tipp gehm? Mir fält einfach nix ein.
Mike
Mike
Winnenden
eingetragen von Gast am 06.12.2004 um 22.23
Man hört und sieht und liest in den sogenannten "PISA-Studien",
daß angeblich deutsche Schüler ach so schlecht seien.
Die "PIESA-Studie" hat es bewiesen:
Die Doitschen sint wirglich de schlechtesdn.
Geena gann mer rischtich läsn un schreibn. Isch ooch nech!
Doitschland is schlecht - wie imma.
Deßwegen hahbn wia jedz e finishes Audo in da Garasch,
unsare Haushaldsgeräd sint olle auss ihsland und so weida.
weil dort gommd ja die Indeligens und alleß gude her -
sagn de von da O-Ä-Zeh-Deh).
Aba Deutschland hat rehaglirt:
"Rechts schreib-reh-vor'm"!
Jetzt heisst das Altpapier "PISSER-STUDIE" -
und schon sind deutsche Schüler besser geworden!
Vorschlag für EU-Verordnung:
Jedem deutschen Schüler "Made in Germany" eintätowieren -
und alles ist wieder gut!
So etwas Ähnliches haben einige "Pisser" doch schon einmal verlangt!
Und alles war gut (und Deutschland schlecht) - oder?
Versuchen die es etwa schon wieder? - Warum nicht?
Vorsichtshalber jetzt gleich:
Danke!
Pisa-Superviseur
Bruxelles
eingetragen von Gast am 02.12.2004 um 17.26
Zitat:
Entwicklung der deutschen Schriftsprache
Hallo!
Wie so viele, muss auch ich einen Aufatz über die Rechtschreibreform schreiben.
Jedoch ist ein weitere Arbeitsauftrag, Informationen über die Entwicklung der
deutschen Schriftsprache sowie Verhältnis von Schrift,Sprache und Grammatik zu suchen.
Leider hab ich nach langem Durchforsten im Web nichts gefunden.
Vielleicht könnte mir von Euch bitte jemand helfen.
Danke mit freundlichen Grüßen
Nemo
Ende des Zitats
Hallo Nemo,
es wäre hilfreich, wenn Du schreiben würdest, in welche Klasse Du gehst. Das Thema Rechtschreibreform ist
ein sehr weites Feld, ebenso die Entwicklung der deutschen Schriftsprache sowie das Verhältnis von Schrift,
Sprache und Grammatik. Es ist unwahrscheinlich, daß Dir ein Lehrer einen solch unspezifischen Aufsatz aufgegeben
hat. Wenn doch, würde ich mich an Deiner Stelle deswegen bei diesem Lehrer beschweren! Es ist ebenso unwahrscheinlich,
daß Du nach langem Durchforsten des Webs dazu nichts gefunden hast. Schließlich hast Du ja diese Seiten hier aufgestöbert.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 01.12.2004 um 19.49
Hallo!
Wie so viele, muss auch ich einen Aufatz über die Rechtschreibreform schreiben.
Jedoch ist ein weitere Arbeitsauftrag, Informationen über die Entwicklung der
deutschen Schriftsprache sowie Verhältnis von Schrift,Sprache und Grammatik zu suchen.
Leider hab ich nach langem Durchforsten im Web nichts gefunden.
Vielleicht könnte mir von Euch bitte jemand helfen.
Danke mit freundlichen Grüßen
Nemo
Nemo
eingetragen von Gast am 23.11.2004 um 19.08
Hallo liebe Leser/innen!
Ich habe die Aufgabe bekommen, in unserem Deutschkurs in der
Schule ein Referat zu halten.
Mich würde daher der politische Hintergrund bezüglich des Entstehens
der Reform und insbesondere die Kosten, die durch Neudrucke von Büchern
usw. entstanden sind, interessieren.
Ich bitte daher alle, die diesen Beitrag lesen und mir helfen können
bis zum 30.11.04 zu antworten (dann muss ich das Referat halten).
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Ein Abiturient
Anonymer Gast
Niedersachsen
eingetragen von Gast am 22.11.2004 um 19.25
Alte oder neue Rechtschreibung - das ist im Prinzip völlig egal. Nicht egal aber ist das Schreib-Chaos in einer Zeit, die eben nicht einfach Konventionen oder Autoritäten folgt. Wie immer es kommt, es ist schwer ersichtlich, wie die Beliebigkeitsschreibweisen wieder verschwinden sollen. Und schließlich: Sollen sie überhaupt oder ist etwas babylonisch nicht auch spannend?
Dr. Goedart Palm
53111 Bonn, Rathausgasse 9, www.goedartpalm.de
eingetragen von Gast am 22.11.2004 um 15.53
Das Wort "Entwicklung" ist zweideutig:
Es kann die ungeplante selbsttätige Entwicklung bedeuten, wie sie in der Natur abläuft,
oder die geplante, zielgerichtete Entwicklung bedeuten, wie sie Ingenieure verstehen.
Was also ist "Sprachentwicklung"?
Die einen verstehen darunter die ungeplante selbsttätige Weiterentwicklung entsprechend den Bedürfnissen der Schreiber und Leser, wobei die Sprache ein natürlicher Organismus ist, der nur beobachtet wird,
die anderen verstehen darunter die geplante, zielgerichtete Entwicklung z.B. zum einfacheren Schreiben für Grund- und Hauptschüler, wobei die Sprache oder zumindest deren Schreibung ein künstliches Gebilde ist, das gestaltet werden kann oder sogar soll.
Ohne erklärende Zusätze des Wortes "Entwicklung", speziell "Sprachentwicklung", reden beide Seiten aneinander vorbei. Daher müssen vor solchen Dikussionen erst einmal die Begriffe geklärt werden.
Fritz Koch
22.11.2004 14:01 Rechtschreibforum > Unsere Politiker und die RSR Beitrag einzeln
Was bedeutet ''Entwicklung''?
Auf die Bedeutung von Entwicklung wurde von mir schon vor Monaten hingewiesen! Nachdem, was ich einmal gehört habe, wurde das Wort ''Entwicklung'' in Analogie zu der sich ''entwickelnden'' Knospe geprägt. Es versteht sich von selbst, daß vor einer Diskussion zuerst einmal die Begriffe geklärt werden müssen, zumindest, wenn die Diskussionsteilnehmer
beabsichtigen, daß sie ihre Diskussion bei der Lösung anstehender Probleme etwas weiterbringt. Das heißt aber auch,
daß, wenn man solche Begriffsklärungen unterläßt bzw. sie übergeht, man nicht an einer klärenden Diskussion interessiert ist. Man fährt nur über anonyme Diskussionsteilnehmer her, besonders, wenn sie durch ihre Einträge zeigen, daß sie an
einer zielgerichteten Diskussion interessiert sind. Im Gegenzug dazu hofiert man sich aggressiv gebärdende andere anonyme Diskussionsteilnehmer, die sich auf niedrigstem Niveau für die Reform aussprechen, offenbar in der Hoffnung,
sie ''bekehrten'' zu können. Da darf man sich dann nicht wundern, wenn die Möglichkeit zum anonymen Einstellen von Beiträgen mißbraucht wird. Die Folge davon ist letztlich, daß -- bis auf das Gästebuch -- keine anonymen Beiträge mehr
zugelassen werden. Und das Gästebuch wird seit einiger Zeit ignoriert!
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 17.11.2004 um 13.37
Muß man in Deutschland um jeden Preis sogenannte Reformen durchboxen, nur um einer Reform willen? Morgen kommt einer auf die Idee, den Verkehr zu reformieren: Linksverkehr, damit da mal eine Reform stattfindet! Ich werde es heute abend auf der A1 in meinem vorauseilenden Gehorsam schon mal üben.
xy
xy
eingetragen von Gast am 11.11.2004 um 13.14
kann man den in Deutschland gar keine Reformen durchbringen, ohne das irgendjemand dagegen protestiert? Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass es in Deutschland zu viele Alte gibt, die nur an sich denken (macht meine Rente nicht kaputt, ich will nicht nochmal die Rechtschreibung lernen, ich will meine Kurbezahlt bekommen etc.). Da fragt man sich als jugendtlicher, ob man nicht schleunigst nach der Schule seine Sachen packen sollte und ins Ausland abhauen sollte, dann können die alten schon sehen wer ihnen alles in den A*sch schiebt.
***
***
eingetragen von Gast am 09.11.2004 um 20.24
Schöne Seite, besucht doch auch mal meine. :-)
die-idee.eurosoog.de (ohne www.)
gast
Deutschland
eingetragen von Gast am 09.11.2004 um 14.21
Re: Verminderte Fähigkeit zu begrifflichem Denken
Zitat:Ursprünglich eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz
In dem Buch „Der Verlust der Sprachkultur“ von Barry Sanders (S. Fischer Verlag) erfahren wir viel darüber, wie notwendig Sprache ist für das abstrakte Denken. „Für Kinder mit gestörter Sprachentwicklung sind ... räumliche Beziehungen verwirrend. Das heißt, sie haben nicht teil an der reziproken Beziehung zwischen dem, was draußen vor ihnen ist, und dem, was in ihnen ist.“ (s. 100)
Sprechen ist die Voraussetzung für Schreiben. Wenn Kinder nicht genügend im Sprechen geübt sind (Fernsehen etc.), wird es für sie sehr schwierig, das Lesen und Schreiben zu erlernen.
Aber so wie Wörter erst dann zu existieren beginnen, „wenn der gesamte Bestand an gesprochenen Lauten auch niedergeschrieben werden kann“, so beginnt das abstrakte Denken erst mit der Alphabetisierung. Das Wort entsteht durch Lesen, das begriffliche, reflexiv-kritische Denken ebenfalls. Der Rückgang der Literalität sollte uns erschrecken und warnen vor den möglichen Folgen, die wohl keiner der eifrigen Pädagogik-, Gesellschafts- und Sprachreformer je bedacht zu haben scheint.
Einige Anmerkungen stichwortartig:
Lesen und Schreiben sind für viele Kinder wesentliche Austauschmittel und Quellen der Persönlichkeitsbildung; für wesentlicher noch halte ich das Gespräch und das Spiel.
Es gibt wichtige „Sprach“bereiche, die vom Schreibmaschinen-Abc nicht erfaßt werden; so die Dur- und Molltonleitern, die innere Folgung von Akkordkadenzen, die Folge- und Spannungsbögen in einem Musikstück, die Anmut und Eingängigkeit eines Liedes. Auch Analphabeten können großartige Musiker sein. Und auch blinde Nichtleser können wesentliche Denker sein.
Ein weiterer „Sprach“- und Intelligenzbereich, der von Sprache kaum erreicht wird, sind die Freuden, Regungen, Empfindungen und Herzenswünsche eines Menschen – diese „Sprache des Herzens“ ist für ein Menschenleben ungleich einflußreicher als sein abstraktes Denken.
Es geht mir also darum, daß Kinder ganzheitlich ausgebildet werden und in ihrer Gemütsstärke nicht verkümmern.
Detlef Lindenthal
Ich wäre vorsichtig mit der Behauptung, daß das abstrakte Denken erst mit der Alphabetisierung beginnt. Sprache ist
an sich schon etwas Abstraktes. Auch die Aussage, daß Wörter erst dann zu existieren beginnen, wenn der gesamte
Bestand an gesprochenen Lauten auch niedergeschrieben werden kann, ist meines Erachtens nicht haltbar. Dann müßte man
ja erst das gesamte Alphabet und dann erst die ersten Wörter lernen können. Natürlich lernt man zuerst einige Buchstaben, bildet einfache Wörter mit ihnen, lernt dann neue Buchstaben, usw. Ähnliches gilt für das Erlernen der
Stenographie, nur daß hier noch Kürzel und Silbenzeichen hinzukommen.
Meiner Meinung nach sind die Folgen des Rückgangs der Literalität von den Pädagogik-, Gesellschafts- und
Sprachreformern sehr wohl bedacht, ja sogar bewußt in Kauf genommen worden. Mehr noch, es kommt einem fast so vor,
als ob diese Folgen bewußt herbeigeführt werden sollten. Ein Beleg für diese Aussage ist die Tatsache, daß sowohl von
den Reformern als auch den Kultusministern an der Rechtschreibreform festgehalten wird, obwohl deren negative Folgen
schon seit langem sichtbar sind. Hätte man wirklich das Wohl der Schüler im Auge gehabt, dann wäre man bei einem
so weitreichenden Eingriff, wie ihn eine Rechtschreibreform in eine Gesellschaft darstellt, sehr viel vorsichtiger
und vielleicht sehr viel ''unsicherer'' vorgegangen. Dann würde man, falls sich negative Folgen zeigen sollten, die
Sache sofort zurücknehmen wollen!
Zitat Detlef Lindenthal:
''Menschliche Zusprache, Einbindung und Geborgenheit, wie Familie, Dorf und Verein usw. sie geben, halte ich für wichtig; im Gegensatz zu den Instantmedien lassen sie dem Kind sein eigenes Zeitmaß und Aufmerksamkeitsraster.''
In der Theorie mag das so sein! In der Praxis gibt es für viele Kinder kaum menschliche Zusprache, Einbindung und
Geborgenheit, weder in der Familie, noch im Dorf, Verein, usw. Eltern können aus den verschiedensten Gründen nicht
mit ihren Kindern sprechen, Kinder trauen sich nicht, mit ihren Eltern (über gewisse Probleme, z. B. Terror an den
Schulen) zu sprechen, weil Eltern nicht mit den Kindern sprechen können; in der Schule, im Dorf oder im Verein findet
Mobbing statt und Erwachsene erkennen das nicht, oder nehmen das nicht ernst oder sind selbst mit der Situation
überfordert, gleiches gilt für manche Lehrer -- andere Lehrer widerum gehören zu der Gruppe der Gesellschafts- und
Sprachreformer und reiten die Kinder erst in diese Schwierigkeiten hinein ...
xxx
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eingetragen von Gast am 08.11.2004 um 09.54
Liebe Sina,
zuerst einmal vielen Dank, daß Du Dich für das Thema Rechtschreibreform
interessierst. Ja, da stimme ich Dir gerne zu, hier wird man ziemlich mit
Informationen überschüttet. Deshalb die Anregung an die Verantwortlichen
für diese Seite: Könnte man nicht einen speziellen Thread (Faden, Strang)
nur dafür reservieren, um Anfragen von Schülerinnen und Schülern zu beantworten,
bzw. um ausgewählte Fragestellungen innerhalb des doch sehr komplexen Themas
Rechtschreibung und Rechtschreibreform für diese verständlich darzulegen?
Was Dein Referat angeht, so empfehle ich Dir, Dich auf einen überschaubaren
Teilaspekt der Problematik zu beschränken. Dabei solltest Du einen Teilaspekt
auswählen, von dem anzunehmen ist, daß er auch Deine Mitschüler und auch
Deine Lehrer interessieren wird, z. B. Rechtschreibreform und Naturschutz.
Zu diesem Thema gibt es in www.vrs-ev.de unter Forum, Aktionen, Seite 3 drei
Threads, einen zu Greenpeace, einen zum Bund Naturschutz und einen über
Naturzerstörung durch die Rechtschreibreform. Die Anzahl der dort eingestellten
Beiträge ist relativ gering. Auch hier in www.rechtschreibreform.com gibt es
im Forum die Threads ''Argumente der RS-Reformer'' und ''Argumente der
RS-Schützer''. Schon die Anzahl der Einträge zeigt, daß es für ein kurzes
Referat wohl viel zuviel sein wird.
Die in den genannten Threads gegebenen Informationen kannst Du dann als
Ausgangspunkt für eigene Überlegungen nehmen, die dann leichter vor der Klasse
vorzutragen sind als auswendiggelernte, aber unverstandene Argumentationen
anderer.
Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben!
xxx
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eingetragen von Gast am 05.11.2004 um 22.19
Hallo liebe Kritiker der Rechtschreibreform...
ich hätte eine Bitte bzw. eine Frage und zwar gehts darum, ich bin Schülerin in der Oberstufe und habe als tolles Thema eines Deutsch Referates die Diskussion um die Rechtschreibreform! Nun bin ich auf diese Seite hier gestoßen und muss feststellen, dass man ziemlich mit Informationen überschüttet wird, zumindest ich fühl mich ein wenig überfordert ;) Vielleicht hat ja jemand der das liest, gebündeltere Informationen für mich... dabei kann es auch ruhig bei Kritik bleiben, mein Referat würde auch eher in die kritische Würdigung des ganzen laufen, aber wenn jemand auch die Darstellung beider Parteien hätte, wäre ich ebenfalls nicht abgeneigt! Wäre echt schön wenn mir jemand helfen könnte, soll ja auch n gutes Referat werden mit dem ich alle überzeugen kann, dass es eine Rechtschreibreform garnicht braucht!
Mit freundlichen Grüßen
Sina Thallinger
Sina Thallinger
eingetragen von Gast am 31.10.2004 um 18.09
Sehr Interessante Seite !
Ich habe für Sie eine Möglichkeit geschaffen von zu Hause aus, ohne Risiko, 400.000,- Euro in 7 Monaten zu verdienen, Haupt- oder Nebenberuflich. Lassen Sie die Vergangenheit hinter sich & Erfüllen Sie sich Ihre Träume. Viel Erfolg !
http://www.mit-erfolg-in-die-zukunft.de.vu
Tolsdorf
germany
eingetragen von Gast am 29.10.2004 um 20.07
moin ihr lieben menschen,
ich möchte einen moment der zeit von euch !
bitte gut lesen und handeln sowie es irgentwie geht , wenn möglich auch einfach weiterleiten an menschen die ihr mögt oder die uns helfen können ,
vorab wer ich bin ,
eine sechsfache mama , alleinerziehend . ich befinde mich seit über 1 ½ jahren in psychatrischer behandlung bin 42j alt ja alt , weil ich mich so auch fühle .
total leer karnk und am ende meiner kraft . ich lebe alleine mit meinen kindern , vier im alter von 10 12, 12, 13 sind noch bei mir , sie sind sehr lebhaft und vordern mehr als ich geben kann , so liegen bei mir die nerven blank und ich habe so jeden tag einen neuen kampf mit mir um jeden tag stand zuhalten und opfere mich so jeden tag aufs neue für meine kinder
warum das alles ?
tim ist 10 er ist behindert hyperaktiv, alles was er selber machen muß macht er auch kaput weil er soll ja lernen dinge im leben auch zu bewältigen, er besucht die behinderten schule in fulda,
dennis ist 12, auch er ist hyperaktiv , besucht die hauptschule er hat hin und wieder schübe durch seine neurodermitis , tina ist das gegenstück von dennis , hat keine probleme gott sei dank ! sie besucht die realschule in hünfeld.
Ja und daniel ist überintelikent und besucht das gymnasium in hünfeld. Er will wissen und fragt mich jeden tag aus , alle kinder sind wohl genährt durch meine rundumsorge ja ich bin sehr stolz auf meine kinder !!!
Warum habe ich so viele kinder ? jemand der helfen möchte fragt da nicht lange !
Ich möchte dich um rat bitte um hilfe , bitte kein geld !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ganz wichtig , es sind die keinen dinge die uns helfen , eingentlich auch was für den einen speermüll ist kann für uns wertvoll sein , ja wir gehen auf den speermüll um kleine dinge des lebens zu suchen und uns daran zu erfreuen , mal ist es eine barbie puppe oder ein altes radio das uns erfreut !
Ja wir bekommen sozialhilfe aber jeder weiß wie es darum steht , ich möchte wirglich kein geld haben , ich möchte das ihr einfach nachseht ob noch irgendwas im keller steht was nicht mehr gebraucht wird und wenn es resttapeten sind oder farbe oder ein altes regal ist . wir können daraus unser heim verschönern. Schmeißt es bitte nicht weg sondern hebt es bitte auf und wenn es geht dann schickt es uns
Es gibt doch bestimmt menschen die uns helfen könnten oder jemanden weiß der ein großes warmes herz hat und helfen möchte ?! das einzige was wir geben können ist , unsere freundschaft , gerne von uns aus denn hoffentlich gibt es noch menschen die kinder mögen und einer mama helfen können das leben der kinder schöner zu machen . ich habe auch schon die kirchen angeschrieben . diese email ist keine verarschung . nein das liegt mir fern ! ich möchte um hilfe bitten um aufmerksamkeit hier ist meine telefon nr 0173 4707690 oder sendet mir eine email für weitere auskünfte unserer familie an helfendehaendegesucht@web.de.
p.s. ich selber habe kein internet und schreibe auf pc meiner freundin kann also ab und zu mal nach meinen emails sehen , also bitte schaut mal nach vielleicht findet sich ja noch ein gegenstand der für euch nutzloß ist jedoch für uns die welt bedeutet
ich bedanke mich für eure zeit diese email zu lesen ,
habt danke für alles .
p.schröder
0173 4707690
p.schröder
eingetragen von Gast am 28.10.2004 um 18.39
Hallo!
Sie haben eine wirklich schoene und interessante Homepage!
Hierher kommen wir gerne zurueck.
Wir wuerden uns auch ueber einen Gegenbesuch sehr freuen!
Viele Gruesse
http://www.holger-walker.de
Holger Walker
http://www.holger-walker.de
eingetragen von Gast am 24.10.2004 um 17.58
Im Strang \"Dokumente / Der Deutsche Sprachrat\" fehlt ein Beitrag von Prof. Ickler.
Angezeigt ist er (\"24.10.2004 / 18.43\"), aber wenn man dann auf den Strang klickt, ist er nicht da.
Gast
eingetragen von Gast am 22.10.2004 um 16.14
Da das Nachrichtenbrett nicht funktioniert, hier ein Kommentar zu:
Zitat:
''Die Akademie für Sprache und Dichtung werde jetzt auch ihre Vermittlungsbemühungen aufgeben, da die Politik über Jahre ihre Verbesserungsvorschläge ignoriert
habe, kündigte Eisenberg an. ?Dabei haben wir weit reichende Zugeständnisse gemacht, etwa indem wir die Regelung mit dem ss akzeptierten.? Der Zustand der
deutschen Schreib- und Lesesprache sei inzwischen in einem katastrophalen Zustand. ?Noch nie hat sich eine Kultursprache selbst so ruiniert.? Mit bloßem
Aussitzen könne die fortschreitende Beliebigkeit der Rechtschreibung nicht mehr beseitigt werden. Das Problem müsse ein kompetentes Gremium mit
Sprachwissenschaftlern und Schriftstellern in die Hand nehmen.''
FriOct2217:15:12CEST2004
Zugeständnisse sind bei Fragen der Rechtschreibung, d. h. bei Fragen der Tradition, der Verständlichkeit und
der Lesbarkeit nicht sinnvoll!
Bezeichnend ist aber die Aussage: ''Noch nie hat sich eine Kultursprache selbst so ruiniert.''
Wie kann sich eine Sprache selbst ruinieren? Sprachen werden gesprochen und geschrieben, und es sind Menschen,
die das tun! Und es sind ganz bestimmte Menschen, die sie ruinieren! Das dürfen wir als Reformgegner nie vergessen!
''Das Problem müsse ein kompetentes Gremium mit Sprachwissenschaftlern und Schriftstellern in die Hand nehmen.''
Wirklich? Die Reformerclique ist ein Gremium aus Sprachwissenschaftlern -- Ob Schriftsteller dabei sind, weiß ich nicht,
aber ein Wissenschaftler ist ja notwendig gleichzeitig auch Autor, er muß ja seine Forschungsergebnisse veröffentlichen.
Vermutlich wird es so sein, daß JEDES derartiges Gremium mehr oder weniger die ihm übertragene Macht mißbrauchen wird,
in der einen oder anderen Form. Wenn wir zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren, ohne jede Modifikation, dann gibt
es kein Problem!
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 19.10.2004 um 09.51
Hey, was macht Ihr gegen die langen Winterabende? Schaut doch mal bei www.intimo-versand.de vorbei. Ich denke, da gibt es was für Jeden um die Abende zu versüßen.
Eure Jaenette
Jaenette Jaenette
lg@alo.de
eingetragen von Gast am 18.10.2004 um 06.08
Mein Kind schreibt das Wort Strasse mit doppel SS die Frau Lehrerin besserte es auf "ß" aus jetzt wollte ich wissen welche schreibweise in der neuen rechtschreibordnung richtig ist.Ebenfallst bei dem Wort frisst.
Bitte um dringende Hilfe
Jeitler Beatrix
Felidorf
eingetragen von Gast am 14.10.2004 um 10.57
Die doppelten Bedeutungen vieler deutscher Wörter
Zitat:
''Es ist eine Besonderheit der deutschen Sprache, daß viele Wörter zwei recht verschiedene Bedeutungen haben, z.B. schnell = 1.) in kurzer Zeit, 2.) sofort;
aufbrechen = 1.) gewaltsam öffnen, 2.) weggehen; und noch viele andere.
Dadurch kommt die deutsche Sprache mit viel weniger Wörtern aus als Sprachen, die dafür jeweils eigene Wörter haben. Deswegen kann man vom Deutschen in
solche Sprachen nicht einfach wörtlich übersetzen, sondern muß in der Zielsprache die richtige Wortwahl treffen. Bei 'aufbrechen' hilft aber, wie auch bei anderen
solchen Wörtern, daß 'aufbrechen = öffnen' transitiv ist (ein Akkusativobjekt verlangt) und 'aufbrechen = weggehen' intransitiv ist (kein Objekt verlangt).''
Auch in anderen Sprachen, besonders im Englischen, haben viele Wörter sogar nicht nur zwei, sondern mehrere bzw. viele
recht verschiedene Bedeutungen. Mal bei www.leo.org reinschauen und mal einige willkürlich gewählte Wörter ausprobieren!
Ein recht interessantes Wort ist ''entsinnen'' = erinnern. Wenn man es aus seinen Bestandteilen herleiten wollte, ich
nenne dies ''evaluieren'', dann könnte man darunter ''sinnentleeren'' oder gar ''töten'' verstehen. Deutsch gilt als eine
''durchsichtige'' Sprache, d. h., daß ein derartiger Evaluierungsprozeß in der Regel zur richtigen Bedeutung führt. Dies
ist aber nicht in allen Fällen so.
Man sollte nie wörtlich übersetzen, denn jede Sprache dürfte mehrdeutige Wörter enthalten.
Herr Zemanek sagt es deutlich: Vorsilbe + Verb ist ein neues Wort! Diese doch selbstverständliche Tatsache hat aber
der Duden selbst schon in vorreformatorischer Zeit verwischt, als er das Abspießen bestimmter Vorsilben durch einen
''Bindestrich'' erlaubte. Mir ist bis heute noch nicht klar, warum dies geschah, es wurde meines Wissens dafür auch
keine nachvollziehbare Erklärung gegeben. Damit wurde natürlich das Gefühl für die ''Wortheit'' gezielt gestört.
Kann es sein, daß Einträge im Gästebuch durch ''neue Beiträge T'' nicht mehr angezeigt werden? Warum läßt man das
Gästebuch verkümmern?
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eingetragen von Gast am 13.10.2004 um 16.58
Zitat:
''ist die Rechtschreibreform ein Versuch, die kleine Minderheit der Jüngeren, hier die besonders kleine Minderheit der Schüler, über die große Mehrheit der Älteren
bestimmen zu lassen.''
So klein ist die ''besonders kleine Minderheit der Schüler'' doch gar nicht, immerhin etwa 10 Mio. Menschen!
Es ist auch mitnichten so, daß bei der Rechtschreibreform die Jüngeren über die Älteren bestimmen könnten, wurde diese
Reform doch von einigen wenigen Älteren durchgeführt. Diese wenigen Älteren maßen sich an, über alle anderen bestimmen
zu können. Die Sache ist also noch etwas komplizierter: Es soll so aussehen, als ob die Jüngeren bei der Reform von den
Reformern ernst genommen würden -- etwas, was sonst nur sehr selten der Fall ist -- um die Jüngeren damit auf die Seite
der Reform zu ziehen. Es geht also darum, ob eine kleine Minderheit von Ideologen die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen
gestalten kann. Kommt man mit der Reform durch, und das ist geschehen, wenn man mit nur einer kleinen Änderung durchkommt,
siehe die Kompromißdebatte, dann gibt es etwas in unserer Gesellschaft, das durch obrigkeitsstaatliche Maßnahmen
gestaltbar ist, obwohl es sich bereits auf idealste Weise selbst gestaltet hatte. Das Instrumentalisieren von Schülern,
Legasthenikern, unteren Gesellschaftsschichten ist nur das Mittel, dieses Ziel zu erreichen.
Den Markt für rechtschreibreformierte Produkte hätte man schon von Anfang an austrocknen müssen, d. h. die große Mehrheit
hätte von Anfang an sich den reformierten Printmedien verweigern müssen. Dies ist offenbar nicht geschehen, denn anderenfalls
wären viele Verlage schon nach kurzer Zeit in Absatzschwierigkeiten gekommen.
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eingetragen von Gast am 13.10.2004 um 12.58
Die Seite ist wirklich sehr schön!
Schöne Grüße,
Sylvia
eingetragen von Gast am 12.10.2004 um 09.58
''Dazu gehört es auch, kleine Fehler an die große Glocke zu hängen, sondern als das zu sehen, was sie sind: Fehler, die jeder einmal macht, insbesondere
wenn man in Zeitnot ist.''
Es muß natürlich heißen: ''... kleine Fehler NICHT an die große Glocke zu hängen, ...''.
Gestern war ich in Zweitnot, denn um 19.00 wird abgeschlossen.
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eingetragen von Gast am 11.10.2004 um 17.02
Zum Beitrag von Herrn Wrase vom 02.10.2004 14.10, Richtigstellung und Überlegung
Zitat:
''Wenn nun, warum auch immer, gleich jemand auftritt und händeringend um \\\,,Frieden\\\" bittet, wäre zu wünschen, daß dabei
wenigstens nicht der unfaire Angriff und die notwendige oder zumindest berechtigte Verteidigung in einen Topf geworfen
werden, so als ob es sich um zwei gleich schuldige Streithähne handelt. Die Alternative wäre ja, daß man sich permanent alles
mögliche gefallen lassen muß oder die unmöglichsten Störungen achselzuckend mit ansehen muß, weil Protest automatisch
\\\,,Streit\\\" bedeuten würde. Wenn diese Gleichmacherei von Unfairness und Protest zu schnell einsetzt, bleibt die Sache
unbereinigt, es bleibt ein Schaden zurück.''
''... so als ob es sich um zwei gleich schuldige Streithähne handelt.''
Kann es zwei gleich schuldige ''Streithähne'' geben?
Dann müßte der Streit zum exakt denselben Zeitpunkt von beiden Streitenden begonnen worden sein. Dies ist doch unmöglich!
Es gibt immer einen, der den Streit anfängt! Man schiebt nur gerne beiden den gleichen Anteil an der Schuld zu, um sich
nicht mit den Gegenstand des Streites beschäftigen zu müssen. Darunter leidet das Opfer, der Verteidiger im Streit, denn
dem Angreifer, der ja weiß, daß er die volle Schuld trägt, kann es ja nur recht sein, wenn man seine Schuld halbiert.
Die eben angestellte Überlegung ist allgemeiner Natur, ich möchte damit weder Herrn Marknern noch Herrn Wrase eine
Schuld zuweisen. Ich bringe sie nur, um den üblichen ''Schuldzuweisungsreflex'' bewußt zu machen. Dieser ist sehr belastend
für das Opfer, den Verteidiger, z. B., wenn es um Terror an der Schulden, ''neuhochdeutsch'' bzw. denglisch als
''Mobbing'' bezeichnet.
Herr Wrase, Sie sind auch schon über meine Beiträge ziemlich unfair hergezogen. Sie haben sogar geschrieben, meine
Beiträge nicht mehr lesen zu wollen. Ich habe in meinen Beiträgen nur argumentiert, leider hat Ihnen meine Argumentation
nicht gefallen. Herr Melsa hatte Sie damals sogar darauf aufmerksam gemacht, daß eine meiner Aussagen richtig war.
Sie dagegen sind auf meine Argumentation nie wirklich eingegangen. Das tat mir besonders weh, denn ich habe viele Ihrer
Beiträge gerne gelesen, da sie in vielen Punkten meiner Meinung sind. Gerade wir als Reformgegner sollten doch miteinander
fair umgehen, wenn schon die Reformer und ihre Helfershelfer uns unfair behandeln. Dazu gehört es auch, kleine Fehler
an die große Glocke zu hängen, sondern als das zu sehen, was sie sind: Fehler, die jeder einmal macht, insbesondere,
wenn man in Zeitnot ist.
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eingetragen von Gast am 11.10.2004 um 16.26
Zitiert von Monika Chinwuba,11.10.2004 16:32, Rechtschreibforum > Meine Gedanken zur neuen Rechtschreibung:
''In diesem Zusammenhang komme ich auf die Art und Weise, wie die Neue Rechtschreibung durchgefochten wird, zurück. Irgendwo habe ich gelesen, möglicherweise
bei der vrs.ev., daß die #allgemeine Tendenz zur Zusammenschreibung unterbrochen werden soll#. Das wäre allerdings hochpolitisch. Die gewollte Konditionierung
weg vom Zweck (Friede, Freude, Eierkuchen und das ganze nochmal) hin zum Ziel (globale ziellose Massen zu dirigieren?) beginnt am besten in den Schulen. Die
Substantivierung von Verben ist wohl ein weiterer Weg zum Ziel. Freunde und Gegner der neuen RS sollten sich über die politischen Ziele auch Gedanken machen.''
Aber wenn man das hier tun will, bekommt man die Verbreitung von ''Verschwörungstheorien'' vorgeworfen!
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eingetragen von Gast am 09.10.2004 um 02.55
Der Bereich, in dem die krause Unlogik der in vielem gar nicht so "neuen" Rechtschreibe (irgendwann hat(te) sie 60. Geburtstag)am deutlichsten zutage tritt, ist bekanntlich die Getrenntschreibung, insbesondere was die Kombinationen Adverb+Partizip sowie die klassebildenden Fügungen (meist Substantiv+Partizip angeht. Als jemand, der am Rande bzw. außerhalb des deutschen Sprachbereichs lebt, und selber auch viel in anderen Sprachen schreibt, fällt mir auf, wie hier ein deutscher Sonderfall konstruiert wird, welcher der vorgeblichen Intention der "Reformer", ein paar vermeintlich typisch deutschen Kompliziertheiten den Garaus zu machen zuwiderläuft. Gerade das Englische eignet sich wegen zahlreicher analoger Kompositionsmöglichkeiten besonders gut zum Vergleich.
Der Einfachheit halber gebe ich soweit möglich nur analoge Wortgleichungen unter Außerachtlasung der von von kleineren Abweichungen bei den Bedeutungsnuancen, speziellen Konnotationen usw. Das Ganze soll keine systematische Aufstellung sein, vielmehr eine Anregung, die Rechtschreibreform einmal unter sprachvergleichendem Aspekt zu betrachten.
sogenannt = engl. so-called fr. dit, soi-disant, prétendu it. cosidetto
tiefverwurzelt = engl. deeprooted oder deeply rooted (im Deutschen fehlt der Adverbmarkierer, der im Engl. die Trennung erfordert schwerbewaffnet heavily armed)
tiefliegend (Augen) deep-set
gutinformiert well-informed
wohlbekannt well-known
gutbezahlt well-paid
gutgekleidet well-dressed
guterhalten well-preserved
durchgebraten well-done
gutgebaut (Person) well-built, it. benfatto
hartarbeitend hard-working
hartgekocht hard-boiled
schwerverdient hardearned
schwerverdaulich indigestible, fr. indigeste
wohlangesehen it benvisto
wohlerzogen well-bred
wohlverstanden it beninteso
klassebildungen fachsprachicher art
fleischfressend fr carnivore
krebserregend fr cancerigène
rauchverzehrend fr fumivore
aber
schwerbehindert severely handicapped, disabled fr invalide, infirme civil, grand mutilé
schwerkrank seriously ill fr gravement malade
tiefschürfend penetrating, profound (ein tief schürfender Bagger kann dagegen nie "penetrating" oder "profound" sein)
die Getrenntschreibung hier ist also trotzdem kein Argument gegen die Behandlung als eigenständiges Lemma (Wort),
eben weil schwerkrank oder schwerbehindert, wie die fremdsprachlichen Entsprechungen verdeutlichen, etwas anderes ist als die bloße Summe der einzelnen Formanten. Insofern verführt die Getrenntschreibung hier beim Transponieren in andere Sprachen eher zu störenden Interferenzen, als etwa die Zusammengeschreibung als Worteinheit.
SUBST + PART
herzerbrechend heartbraking
herzerwärmend heartwarming
von Gewissensbissen geplagt conscience-stricken
Und zu guter Letzt: Hat jemand einmal die Kosten beziffert, die durch Getrenntschreibung, zusätzliches Doppel-s entstehen, weil so ja der gleiche Text mehr Raum einnimmt. Wenn das bei einem Buch von 100 Seiten auch nur eine Seitee ausmacht, dann ist das ingesamt doch schon eine gewaltige Menge an zusätzlichem Papier: Jedes Jahr erscheinen ca 60-80000 Buchtitel auf deutsch mit einer Durchschnittsauflage von sicher über 100 Exemplaren, von den zeitungen usw. ganz zu schweigen.
Dr. Ekkehard Bornträger
C.P.133, CH-1701 Fribourg
eingetragen von Gast am 06.10.2004 um 10.56
mein gott, in deutschland gibt es ganz andere probleme als sich sorgen zu machen ob jemand ein komma falsch gesetzt hat oder ein wort mit ss oder ß schreibt!
sagt mal was habt ihr denn alle nix zu tun als euch über sowas aufzuregen?
für mich hat sich das leben seit der rechtschreibreform nicht geändert!
und ich bin schlau genug um die berichte in beiden schreibweisen zu lesen.
sicherlich würden 99% der deutschen euch gar nicht sagen können in welcher rechtschreibnorm ein text geschrieben wurde!
also, tut lieber was zum wohle deutschland und lasst dieses gezanke um nix!
grüsse
prostetnik
ps: wer bezahlt euch den eigentlich für den blödsin?
prostetnik vogon jeltz
planet vogon
eingetragen von Gast am 02.10.2004 um 12.10
Zu der kurzen Auseinandersetzung zwischen Herrn Markner und mir in den vergangenen Tagen
Nachdem Frau Ahrens darum gebeten hatte, diesen \\\"Streit\\\" zu unterlassen, wurde der entsprechende Strang in einen unsichtbaren Bereich verschoben, den ich aufgrund technischer Probleme nicht einsehen kann. Die letzte Antwort von Herrn Markner hatte ich jedoch gestern noch gelesen. Wegen der technischen Probleme kann ich von zu Hause aus, also zum Beispiel jetzt am Wochenende, auch keine Beiträge im Forum schreiben, sondern nur hier im Gästebuch. Ich denke, das ist in Ordnung, weil hier kaum jemand Externes vorbeischaut.
Zuletzt hat Herr Markner mir (nach meiner Erinnerung) \\\"geraten\\\", ich solle Texte von Leuten, die ich als \\\"Nullen\\\" einstufe, einfach nicht lesen, das könnte mir offenbar Ärger ersparen. Weil das meine Aussagen bzw. meine Intention stark verfälscht aufgreift, nehme ich dazu Stellung.
Als ich die Formulierung \\\"diese Nullen\\\" wählte, geschah das innerhalb eines längeren Satzes in Anführungszeichen. Ich versuchte möglichst plastisch wiederzugeben, was mir als Leser in einem einzelnen Moment durch den Kopf gehen kann, wenn ich mit einem irritierenden Rechtschreibfehler konfrontiert werde, den ich gerade bei kompetenten Schreibern überhaupt nicht erwartet hätte. Ich hatte dieses Zitat zuvor ausdrücklich als spontanen Gedanken in dieser Situation bezeichnet. Und auch der Kontext stellte klar, daß es um die spezifische, punktuelle Reaktion des Lesers auf einen \\\"Anfängerfehler\\\" geht; daran schloß ich mich selbst nur als verdeutlichendes Beispiel an.
Der Ausdruck \\\"Nullen\\\" bezog sich also nicht auf die Qualität des Textes insgesamt, also auf das ganze Flugblatt \\\"Sehstörungen\\\" der FDS; auch nicht auf die Verfasser insgesamt als Schreiber; und erst recht nicht auf die Verfasser und/oder Bearbeiter insgesamt als Personen. Die hundert oder tausend spontanen Bewertungen, die wir täglich anhand von winzigen Eindrücken eher erleiden als vornehmen, sind etwas ganz anderes als die bewußte Bewertung etwa eines längeren Textes oder die langfristige Einstellung zu bestimmten Mitmenschen. Die spontanen Bewertungen winziger Eindrücke sind ihrer Natur nach unwillkürlich und ziemlich holzschnittartig, etwa nach dem Muster \\\"gut oder schlecht\\\", \\\"geil oder ätzend\\\", \\\"interessanter Typ oder Depp\\\". Jeder kennt das aus Erfahrung. Ganz anders die differenzierten, hochkomplexen Einstellungen zu Bezugspersonen, die auch bewußt gesteuert und überdacht werden können.
Wie es Herrn Markner gelingt, meine Aussage so gewaltig mißzuverstehen, so als ob ich von meiner gesamten Einstellung zu den Mitgliedern der FDS gesprochen hätte, ist sein Geheimnis. Ich tippe auf eine absichtliche Verzerrung im Dienste seiner Polemik. Vielleicht schließt er aber auch von sich auf mich; bei mir ist es aber nicht so, daß ich allein wegen eines falschen Fragezeichens oder aufgrund eines fehlenden Konjunktivs gleich eine tiefe, sogleich mitteilenswerte Verachtung für den Schreiber empfinde. Ich habe bei dem besprochenen Satzzeichen erst recht keine \\\"Wut\\\" empfunden, wie es Herr Markner mir in seinem Kommentar unterstellt.
Wenn ich davon ausgehe, daß ein Text nichts taugt, versuche ich in der Tat, ihn zu ignorieren. (Dazu brauche ich den Ratschlag von Herrn Markner nicht.) Das gelingt aber nicht immer, zum Beispiel bei dem von mir kritisierten Beitrag von Herrn Markner, in dem Herr Lindenthal als Verfasser von \\\"Doofdeutsch\\\" bloßgestellt werden sollte. Man liest die Überschrift und wer das geschrieben hat, um zu beurteilen, worum es überhaupt geht, und dann überfliegt man mindestens die letzten ein, zwei Zeilen des Textes, weil man das Ende des ggf. zu ignorierenden Beitrags fixiert. Das war aber auch schon der ganze Beitrag von Herrn Markner. Der \\\"Ratschlag\\\" von Herrn Markner, solche Texte zu ignorieren, die Ärger auslösen können, geht also vollkommen ins Leere. Die Lösung kann nur, in diesem Fall, Herr Markner selbst bieten: solche Texte einfach nicht schreiben. Das ist zudem viel einfacher, als daß alle möglichen Gäste bei jedem Beitrag mit zweifelhaftem Erfolg überlegen müssen, ob sie ihn lesen oder auslassen sollen, wenn sie Ärger aus dem Weg gehen wollen.
Damit würde sich natürlich auch das erübrigen, was Frau Ahrens \\\"Streit\\\" nennt (wenn ich mich richtig erinnere). Ich möchte hier noch zu bedenken geben, daß es auch unfair sein kann, vorschnell von \\\"Streit\\\" oder ähnlichem zu reden. Wenn jemand in einer unfairen Weise angegriffen wird, muß er sich zunächst einmal verteidigen können; und/oder jemand muß die Möglichkeit haben, ihn zu verteidigen. Dazu muß natürlich der unfaire Angriff auch benannt und zurückgewiesen werden.
Wenn nun, warum auch immer, gleich jemand auftritt und händeringend um \\\"Frieden\\\" bittet, wäre zu wünschen, daß dabei wenigstens nicht der unfaire Angriff und die notwendige oder zumindest berechtigte Verteidigung in einen Topf geworfen werden, so als ob es sich um zwei gleich schuldige Streithähne handelt. Die Alternative wäre ja, daß man sich permanent alles mögliche gefallen lassen muß oder die unmöglichsten Störungen achselzuckend mit ansehen muß, weil Protest automatisch \\\"Streit\\\" bedeuten würde. Wenn diese Gleichmacherei von Unfairness und Protest zu schnell einsetzt, bleibt die Sache unbereinigt, es bleibt ein Schaden zurück.
Es ist genau dasselbe wie bei der Rechtschreibreform, nur natürlich von anderer Dimension. Erst wird ein Riesenmüll über das deutschsprachige Volk gebracht, und wenn sich einige mit voller Berechtigung, in diesem Fall stellvertretend für die Allgemeinheit, dagegen wehren, kommen ebenso diese Stimmen: \\\"Nun hört doch auf zu streiten! Das bringt doch alles nichts! Das schadet doch nur!\\\" Diese Stimmen kennen Sie sicher auch, Frau Ahrens, bei Ihren Bemühungen um das Volksbegehren. Und sie werden Ihnen alles andere als gut schmecken.
Also, ein bißchen \\\"Streit\\\" muß schon sein, solange etwas nicht bereinigt wurde. In meinem Fall waren es gerade mal zweieinhalb Beiträge hin und her. Wenn das schon zuviel \\\"Streit\\\" ist, könnten wir schon lange, schon seit Jahren das Engagement gegen die Reform bleibenlassen. Dann hätten wir sicherlich mehr Frieden in Deutschland, und unsere Nation würde international besser aussehen. Sollen wir um des Friedens willen Ruhe geben?
Wolfgang Wrase
München
eingetragen von Gast am 27.09.2004 um 13.13
Der Meinung von Herrn Koch kann ich nur zustimmen. Trotzdem bin ich der Meinung, daß sich Herr Ickler auch und gerade
hier allgemeinverständlich ausdrücken könnte bzw. sollte, anderenfalls könnte man von seiner Allgemeinverständlichkeit
hier auf die seines Rechtschreibwörterbuches schließen.
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eingetragen von Gast am 23.09.2004 um 11.14
@Kathrin Dörrbecker & Fritz Koch
Das Problem mit den unverständlichen lateinischen Fachausdrücken habe ich vor
einiger Zeit schon mal angesprochen.
Dazu ist noch zu sagen, daß sich jede Wissenschaft (und auch jede
Scheinwissenschaft, wie z. B. die Geisteswissenschaften) ihre Teminologie
selbst und vor allem unabhängig von anderen Wissenschaften aus lateinischen
und griechischen, französichen, arabischen usw. sowie heute sehr oft
englischen Wörtern zusammenbastelt. Da kann es schon mal vorkommen, daß in
zwei Wissenschaften für (auf einer gewissen, sehr abstrakten Ebene) ähnliche
Erscheinungen auch ähnliche oder gleiche Fachwörter gebildet werden.
Gegen diese ''Wiederverwendung'' von gleichen Fachbegriffen in unterschiedlichem
Kontext ist prinzipiell auch nichts zu sagen, anderenfalls wäre eine
Verständigung sehr bald überhaupt nicht mehr möglich, da sonst für jedes Blatt
im sich stetig verzweigenden Baum der Wissenschaften ein spezieller,
einzigartiger Begriff gefunden werden müßte, d. h. die Bezeichnungen würden
schnell so lang werden, daß sie nicht mehr handhabbar wären. In der Mathematik
z. B. kann ''x'' aus genau diesem Grund für die verschidensten Sachverhalte
stehen.
Die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Naturwissenschaftlern, d. h.
Wissenschaftlern und Geisteswissenschaftlern, d. h. Scheinwissenschaftlern,
-- ich weiß, diese Wertungen werden einigen nicht gefallen -- sind also
bestimmt nicht auf die teils gleichlautenden, aber unterschiedliche Bedeutung
tragenden Fachbegriffe zurückzuführen, zumal es ja wirklich sein kann, daß
ein und derselbe Begriff von mehreren Menschen unabhängig voneinander
''erfunden'' wurde. Bei wissenschaftlichen Entdeckungen kommt so etwas ja
zuweilen auch vor.
Naturwissenschaftler beschäftigen sich mit Naturgegebenheiten, welche
-- nach unseren Auffassungen, es gibt auch andere -- kein eigenes Bewußtsein
haben. Geisteswissenschaftler beschäftigen sich mit Menschen, die -- so wollen
wir hoffen -- ein eigenes Bewußtsein haben. Kein Mensch mag gerne
Beobachtungsobjekt oder Versuchskaninchen sein. Niemand mag es gerne, daß
andere in ihn Sachverhalte hineininterpretieren, die von der tatsächlichen
Situation und den damit verbundenen Schwierigkeiten keine Ahnung haben.
Die Diskussionen verlagern sich aber bestimmt nicht wegen der unverständlichen
Fachwörter ins Nachrichtenbrett, sondern, weil sich dort aufgrund der Einträge
und der dazugehörigen Kommentare interessante Themen ergeben, die dann natürlich
auch über ''Ich möchte einen Kommentar zu dieser Meldung schreiben ...'' weiter
kommentiert werden. An sich ist daran nichts auszusetzen, d. h. mir ist nicht
verständlich, warum man solche Diskussionen aus dem Nachrichtenbrett
heraushalten will. Eventuell wäre es wünschenswert, ein spezielles, dem
Nachrichtenbrett zugeordnetes Diskussionsforum zu haben, in das auch ohne
Registrierung Einträge eingestellt werden können, und in das die Diskussionen
aus dem Nachrichtenbrett, die über einen reinen Kommentar hinausgehen,
verschoben werden.
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eingetragen von Gast am 21.09.2004 um 06.08
"Ohne sachkundige Hilfe wird auch der Kundigste oft nicht gleich wissen, wie ein Wort zu schreiben ist. So hilft einem, um von zahllosen Beispielen nur das eine aufzuführen, deutliches Sprechen nicht, etwa für Waagen (zum Wiegen) und Wagen (zum Fahren) die richtige Schreibweise zu finden, wie sie heute allgemein üblich und amtlich geworden ist. Die Neubearbeitung nach den für Deutschland, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regeln besorgte … Denn die neueste Auflage … hat die ganze Fülle des neuen Sprachgutes … mit gründlicher Prüfung verarbeitet und gibt so eine getreues Bild … der heutigen Sprache im Spiegel der einheitlichen Rechtschreibung.
… das große Wörterverzeichnis, in das zahlreiche gelungene Verdeutschungen von Fremdwörtern neu aufgenommen sind. … das Werk, ohne das kein Deutsch=Schreibender in der ganzen Welt auskommen kann, …"
Aus einem 6-seitigen Werbeblatt für den großen Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Zehnte Auflage. B I Leipzig. Die Hauptüberschriften sind in Sütterlin-Lettern gesetzt! Interessant ist, daß ausgerechnet das Kapitel über die S=Laute in so einen Werbetext aufgenommen wurde. Es nimmt fast die halbe Seite über dem Bestellzettel in Anspruch.
Anmerkung zum Wort Waage: Durch Bekanntmachung vom 5. Juli 1927 wurde díe Schreibung „Waage“ anstelle des bisherigen „Wage“ zur besseren Unterscheidung von „Wagen“ in die amtliche Rechtschreibung aufgenommen. Es wird dann aufgezählt, welche Ämter diese Sprachregelung beschlossen hätten.
Da ich diesen Werbeprospekt soeben einem Meyer’s von 1930 entnahm, habe ich natürlich gleich in dessen Wörterverzeichnis geschaut: Das Stichwort Wage kommt gar nicht mehr vor, unter dem Stichwort Waagen findet sich die lapidare Anmerkung „(nach neuer Rechtschreibung nicht mehr Wage)“. Hätte nicht gedacht, daß diese Schreibung so jung ist! Die Werbung des Dudens hat aber offenbar sofort reagiert und die amtlichen Regelungen für dieses eine Wort so dargestellt, als wären sie für das gesamte Sprachwerk verbindlich.
Das kommt einem alles so bekannt vor …
Georg Zemanek
Schwäbisch Gmünd
eingetragen von Gast am 19.09.2004 um 14.00
jetzt hamma die reform und es bringt doch nix.
1) noch ne neue soll her,
2) manche verlage schreiben nach der alten
3) die kinder der grundschule lernen die jetzige
4) unsere deutschlehrer meinen dass ist schwach sinn :-) ujnd scheriben die alte
5) die oberstufenschüler schreiben die alte weil sie die neue nicht kennen
6) und alle jugendlichen schrweiben im internet und bei sms Gleich: alles klein und abgekürzt
zB: wie gehz, hdl,ya(nicht ma richtigh englisch!!!)
... und hier das ERGEBNIS:
CHAOS
...danke liebe politiker,dass ihr uns so doll geholfen habt!!!
MFG euer zukünftiger wähler (oder besser:wehler von wehleiden?)
(8.klasse)
Carola Müller
gartenweg 1a Frankfurt
eingetragen von Gast am 17.09.2004 um 23.41
Ich kam auch aus einer Gegend, die sich eingebildet hat "hohdeutsch" zu sprechen, in eine Gegend, die sich einbildete, "hochdeutsch" zu sprechen.
Da bekam ich auch "kompensatorischen Sprachunterricht".
Nur wozu dann "Rechtschreibreform"?
Damit alle "kompensatorisch" nicht mehr richtig schreiben können?
Herzliches Kompensanatorium!
eingetragen von Gast am 16.09.2004 um 14.29
So schrecklich ernst kann es Mark Twain dann nicht mit dem ''schrecklich'' gemeint haben.
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eingetragen von Gast am 16.09.2004 um 14.20
''Das allzusehr Dialekt sprechende Kind darf weder einen Nachteil noch einen kompensatorischen
Sprachunterricht erleiden; es bleibe gruppentreu! (Rahmenrichtlinien).''
Ich mußte damals, in den 70ern, ''kompensatorischen Sportunterricht'' erleiden. Das waren zwei zusätzliche Stunden,
die neben der Belastung durch Hausaufgaben und dem Terror der sog. ''Mitschüler'' an meiner Freizeit nagten und die
auch anstrengend waren, denn damit hatte ich insgesamt vier Stunden Sport pro Woche. Was ''kompensatorisch'' bedeutet,
warum ich in diesen ''kompensatorischen Sportunterricht'' gehen sollte, das hat mir niemand vernünftig erklärt.
(Die mir gegebene Erklärung war sehr fadenscheinig, denn ich glaube nicht, daß man den vorgeschobenen Grund
(Verdacht auf ...) ohne eine ärztliche -- orthopädische -- Untersuchung hätte feststellen können.)
Ich war der einzige meiner Klasse, der da mitmachen mußte. Dadurch wurde ich wieder etwas mehr Außenseiter, denn die
anderen brauchten das nicht.
Am Anfang gab es eine -- aus meiner Sicht ziemlich oberflächliche -- ärztliche Untersuchung, diese wurde aber nicht
gegen Ende (es waren zwei Halbjahre, wenn ich mich noch recht erinnere) wiederholt. (Aus meiner Sicht hätte man eine
Abschlußuntersuchung durchführen müssen, wenn dies eine ernstzunehmende wissenschaftliche Untersuchung gewesen wäre.)
Es war auch keine orthopädische Untersuchung, soweit ich mich erinnern kann.
Nebenbei bemerkt, ich sprach damals reinstes Hochdeutsch und kam aus dem, was die Gesellschaftsideologen als
Unterschicht bezeichnen würden, denn mein Vater war nur Bauarbeiter.
Kann mir bitte jemand erklären, was es mit diesem ''kompensatorischen Sportunterricht'' an einer hessischen Schule
(Gesamtschule) damals in den 70ern auf sich hatte? Nach der Lektüre des von Frau Pfeiffer-Stolz eingestellten Textes muß
ich zu dem Schluß kommen, daß man mich damals damit bewußt zusätzlich belasten wollte -- dies wird auch durch andere
Vorfälle, z. B. mehrfache Bloßstellungen vor der Klasse durch verschiedene Lehrer -- bestätigt.
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eingetragen von Gast am 16.09.2004 um 13.51
Die Süddeutsche Zeitung vom 16.09.2004:
Der Mensch, ein dynamischer Saftsack
Wer sich wohl fühlen will, der muss sich kennen. Wohlfühlen hat viel mit Selbsterkenntnis zu tun. Sich wohl fühlen, so ganz und völlig, das ist – wir ahnen es – keine einfache Sache.
...
Hans-Joachim Schmidt
Weyerstraße 32, 50676 Köln
eingetragen von Gast am 16.09.2004 um 11.49
Die vielen senkrechten Striche machen die Wörter schlechter lesbar -- zum Abgewöhnen!
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eingetragen von Gast am 15.09.2004 um 19.56
Es ist schon schlimm genug, dass (oder daß, welcher Unsinn!) es Leute gibt, die glauben, man müsse die Sprache erneuern und reformieren. Dann sollen Schüler, Lehrer und alle ehemaligen Schüler auch so schreiben.
Aber man stelle sich vor, die "Rechtschreibreform" wurde durchgeführt, Zeitungen, Unternehmen und seit Jahren auch die Schüler schreiben entsprechen.
Dann stellen sich Leute, einschließlich des (sonst recht vernünftigen) niedersächsischen Ministerpräsidenten, hin und meinen, man müsse alles wieder umkehren.
Wie ... muss man sein, um nicht zu begreifen, was das für die Schüler bedeutet und für den Rest der Gesellschaft?
Wer maßt sich denn dann schon wieder an, zu bestimmen, was "richtig" ist? Wer bezahlt denn das, was danach kommt? Etwa diese Gegenreformer?
Die sollten sich lieber um wichtige Dinge und nicht um solchen Unsinn kümmern.
Karsten Göckemeyer
eingetragen von Gast am 15.09.2004 um 14.46
Hallo Experten, Professoren und Studierte!
Es geht um Fremdwörter; Duden Band 5:
Eine Inverse Suche ist mir nicht möglich.
Ich hatte vor einiger Zeit von einem bestimmten Wort die Bedeutung gesucht.
Jetzt bräuchte ich diese Wort wieder - kann mich aber nicht mehr daran erinnern.
Im Duden war es im Wortlaut etwa so definiert:
"Die Wut/Zorn auf etwas oder jmd. an etwas oder jmd. anderen auslassen.
z.B. Er schreit seine Frau an, weil er Ärger mit dem Chef hat"
Kennt jemand dieses Wort?
Danke!
Christian Nold
eingetragen von Gast am 14.09.2004 um 12.05
ich weiß wirklich nicht, was an der deutschen sprache gemäkelt wird. sie ist so wie das volk sie benutzt. wo ist das problem? ergo wird sie auch so geschriem wie man am glauben ist das sie geschrihm wirt.
prost!
Ätzold Perversinger
Geschlossenes Ministerium des deutschen Landes
eingetragen von Gast am 14.09.2004 um 08.35
ia habt aba probleme, wat, is doch voll piepe wie eina schreipt, wa, musses halt nua verstehn, da gibs kein vertun, ne, aba hulle!
Michael Fitzau
Fasanenweg 10 , 42281 Wuppertal
eingetragen von Gast am 13.09.2004 um 05.58
Hey, wenn die Gemse Gämse ist und wendig wändig ist, dann müßte doch auch schmecken schmäcken sein, von Geschmack, oder? (hat mein Sohn, 3. Klasse, richtig erkannt). Wenn schon Reform, dann bitte schön konsequent und nicht nur da, wo es richtig verwirrt.
Ilona Stölken
eingetragen von Gast am 12.09.2004 um 17.06
Egal, ob taubstumm oder stummtaub:
Die "Rechtschreibreform" ist staubdumm!
eingetragen von Fritz Koch am 10.09.2004 um 15.37
muß "Mitttag" natürlich neu mit drei "t" geschrieben werden. Ebenso "dennnoch" neu mit drei "n" und "Drittteil" neu mit drei "t". Bei drei gleichen zusammentreffenden Konsonannten einen wegzulassen, ist doch unlogische alte Rechtschreibung.
Mit der Silbe "ver" statt "fer" bin ich ver-tig.
eingetragen von Norbert Schäbler am 10.09.2004 um 12.52
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Wenn man "for-dern" trennt, entsteht die Silbe "for" und die schreibt man "vor". Oder so. Oder auch nicht.
Da fallen mir zu den Präfixen „vor-„ und „for-„; „ver- „ (versprechen) und „fer-„ (fertig) doch glatt noch die Vorsilben „mit-„ (mithelfen) und „mitt-„ (Mittwoch) ein.
Wie aber schreibt man denn nun die Mitte des Tages - genau dann, wenn es zwölf Uhr läutet - in einem Wort?
Siehe da: Wieder eine Einzellizenz der Rechtschreibreformbetreiber!
Und nix mit: „Die Ältern (von alt) gähen (von Gang) am Mitttag Spagetti essen.“
__________________
nos
eingetragen von Hans-Joachim Schmidt am 10.09.2004 um 12.30
Zum Beitrag vom 08.08.2004 01.40
„In dieser Atmosphäre der Gegenwindes
müssen auch wir uns wieder Gehör verschaffen."
Ob das gutgeht? Soll „die Deutsche Bevölkerung" „die Leittragenden dieses Skandals" zu dem zurückbringen, „was sich jahrzehntelang bewehrt hat?"
"Leittragende" finde ich bei Google ca. 379 mal.
__________________
themenschmidt
eingetragen von Fritz Koch am 10.09.2004 um 09.44
Wenn man "for-dern" trennt, entsteht die Silbe "for" und die schreibt man "vor". Oder so. Oder auch nicht.
eingetragen von Hans-Joachim Schmidt am 10.09.2004 um 08.41
Florian Pelzl am 07.08.2004: "aber dann hirnrissige Vorderungen wie eine milliardenschwere Rücknahme der Rechschreibreform fordern."
Bei Google finde ich weit über 700 "Vorderungen", wie bei Florian oft in direkter Nachbarschaft zu "fordern". Ist das ein Erfolg der Augstschen Synchron-Etymologie, oder gab es diesen Fehler auch vor der Reform?
– geändert durch Hans-Joachim Schmidt am 10.09.2004, 14.17 –
__________________
themenschmidt
eingetragen von Gast am 09.09.2004 um 14.46
Nun ja, man kann es medizinisch sehen, man könnte es aber auch nur als sowohl taub als auch stumm auffassen.
Dann wäre auch die Vertauschung der beiden Wörter möglich.
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eingetragen von Fritz Koch am 09.09.2004 um 14.42
Das Grundwort wird durch das Bestimmungswort näher bestimmt; das Bestimmungswort steht vereinbarungsgemäß vor dem Grundwort. Die Vereinbarung ist für das Verständnis des Lesers nötig.
"taubstumm": stumm weil taub oder wegen Taubheit ist medizinisch richtig;
"stummtaub": taub weil stumm oder wegen Stummheit wäre medizinisch falsch.
"Blaugrün" ist theoretisch bläuliches Grün; "grünblau" ist theoretisch grünliches Blau; aber genau in der Mitte sind beide gleich.
Wegen der neuen "-ig, - isch, -lich-Regel" müssen "bläulich grün" und "grünlich blau" neu getrennt geschrieben werden.
eingetragen von Gast am 09.09.2004 um 13.18
Eben las ich, daß wir nur aus Gewohnheit ''taubstumm'' und nicht ''stummtaub'' benutzen würden. Ich bin der Ansicht,
daß sich das Wort ''taubstumm'' besser spricht als das Wort ''stummtaub''. Das mag damit zusammenhängen, daß das Teilwort
''taub'' besser zu betonen ist als das Teilwort ''stumm''. Hier ist das u auf jeden Fall kurz. Gibt es schon Forschungen
darüber, nach welchen Gesetzmäßigkeiten die Zusammensetzung erfolgt, wenn die Teilwörter in ihrer Reihenfolge vertauscht
werden können?
xxx
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 09.09.2004 um 09.27
... ein „Muß“.
Mich nötigt es meist schon morgens unmittelbar nach dem Aufstehen, und dies obwohl ich mich bereits im Greisenalter befinde. Die Biologie – hier den Bereich des Stoffwechsels – führe ich als Begründung an.
Ein Argument dafür, daß man die Rechtschreibreform verteidigen „muss“, ist mir unbekannt. Wenn überhaupt, dann müßte es wirtschaftlicher oder finanzieller Natur sein (die Ware Rechtschreibung), hätte aber mit Logik und klarem Sachverstand (die wahre Rechtschreibung) herzlich wenig zu tun.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 09.09.2004 um 08.23
Die Rechtschreibeform hat noch viele Schwachpunkte, Vieles darin ist nicht richtig durchdacht oder sieht befremdlich aus: für Jeden, der Schreiben nach den Vorschriften der 1. Rechtschreibreform gelernt hat, also für alle Greisinnen und Greise ;-))
Trotzdem ist die Rechtschreibreform zu verteidigen, auch gegen einen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, der nicht nur keine Ahnung hat, wovon er populistisch redet, sondern ebenso wie seine Mitstreiter viel zu spät kommt, schon wieder.
Mauritz Weisz
eingetragen von Gast am 06.09.2004 um 18.31
Nach langem, langem Lesen der Beiträge:
Das Bemerkenswerteste auf allen Seiten ist, daß die Rechtschreibreform-Rücknahme-Gegner in ihren Beiträgen wesentlich mehr Rechtschreibfehler ("alt" wie "neu"!) machen als die "Ewiggestrigen", die zur deutschen Sprache stehen und deswegen diese "Rechtschreibreform" ablehnen.
Keine bloße Behauptung, sondern für jeden leicht kontrollierbar.
Das ist die Folge dieses (aus finanziellen Interessen notwendigen) Unsinns, genannt "Rechtschreibreform"!
Der neue Slogan heißt nun:
"80 Millionen Deutsche können nicht (mehr) richtig lesen und schreiben!"
q.d.e.
N. Mitko
Regensburg
eingetragen von Gast am 05.09.2004 um 20.32
Hallo Anonymus vom 18.8.04,
genau so einen vorgeschlagenen \"Leserbrief\" habe ich als Anlage der Kündigung meines Zeitungs-Abo beigelegt (Sammlung von Rechtschreibfehlern durch die \"Rechtschreibreform\"). War über 1 kg schwer (über 8000 Fehler laut \"neu\", wo angeblich weniger Fehler gemacht werden!). Meine Zeitung wurde so zu einem wirtschaftlichen Opfer der \"Rechtschreibreform\".
Ich verfüge auch über eine ausführliche Aufstellung von haarsträubenden Sinnveränderungen in der \"neuen Rechtschreibung.
Bitte noch einmal mit Adresse melden.
Helfer für Anonymus
eingetragen von Gast am 03.09.2004 um 16.44
Ich verstehe nicht, was Sie unter ''liberal'' verstehen. Dieser Begriff scheint ein Schlagwort zu sein, das im
konkreten Fall sonstwas bedeuten kann. Die Reformer versuchten ja, die Rechtschreibung zu liberalisieren. Was dabei
rausgekommen ist, erleben wir ja tagtäglich in den Medien. Liberalität ist etwas, was nicht zur Rechtschreibung paßt.
Wenn man schon in Randbereiche der Grammatik eingreift, dann steht zu befürchten, daß, sollte die Reform akzeptiert
werden, bzw. sollte man der Bevölkerung die Reform aufzwingen können, diese Eingriffe im Rahmen der immerwährenden
Reform fortgeführt werden, im Sinne von Sprachplanung. Daher ist es gefährlich, davon auszugehen, daß die Grammatik
im wesentlichen durch Reformen nicht betroffen ist, bzw. daß das, was grundsätzlich immer noch für die Grammatik gilt,
nicht ebenso auch für Wörterbücher gelten soll. Es könnte sein, daß es irgendwann auch nicht mehr für die Grammatik
gilt. Vermutlich wird man dann in kleinen Häppchen auch die Grammatik reformieren! Das erste davon erleben wir schon
bei der ersten Reform.
Ich bezog mich nicht auf die Schule, sondern auf die Rolle des Duden vor der Reform.
Die von Ihnen vorgeschlagene Prüfungsstelle setzt aber eine verbindliche Wortliste voraus, und diese muß erstellt
werden! Wer tut das? Privatleute, Sprachwissenschaftler (Die Reformer sind auch Sprachwissenschaftler), Firmen?
Wenn mehrere Verlage berechtigt sind, verbindliche Wörterbücher herauszugeben, wie sichert man langfristig die
Einheitlichkeit der Orthographie, d. h. die Konsistenz der Wörterbücher untereinander?
Aus meiner Sicht sind die dabei auftretenden Fragen so komplex und die Folgen so weitreichend, daß wir bei dem bleiben
sollten, mit dem wir in den letzten Jahrzehnten gut gefahren sind: Dem Dudenmonopol! Es gibt keine Garantie, wonach die
Rechtschreibreform nicht stattgefunden hätte, wenn es kein Dudenmonopol gegeben hätte.
Gast
***
eingetragen von Gast am 02.09.2004 um 10.11
Die Mauthner Gesellschaft ist seit 1.9.04 wieder Online.
Florian
eingetragen von Fritz Koch am 02.09.2004 um 06.42
wenn die zur alten Rechtschreibung zurückkehrenden Zeitungen diese nicht fehlerfrei schreiben würden. Dann würden sie die Behauptungen der Reformer bestätigen. Deshalb tragen diese Zeitungen eine besondere Verantwortung, die alte Rechtschreibung fehlerfrei anzuwenden. Sie können dann damit zum Vorbild werden.
eingetragen von Gast am 02.09.2004 um 00.42
Und dies nicht nur in den Zeitungen sondern auch im Internet. Die Konfusion greift stetig um sich. Leider bemühen sich viele nicht, ordentlich zu schreiben. Der Wille, die Regeln zu achten - egal wie sie aussehen, oder aussehen werden- ist generell gering. Die Zeitungen, die sich weigern, nach den neuen Regeln zu redigieren zeigt, wohin der Hase läuft: In den Sand! Sandhasen sind indes auch die,l welche das faule Schriftum födern: Sieht man sich Michael Schuhmacher an. Kaum jemand macht sich die Mühe, den Mann ohne "h" zu schreiben- google liefert Tonnen von Fehlschriften. Wie soll bei dem Engagement der User, es überhaupt möglich sein, eine eindeutige Schriftsprache zu etablieren? Macht die Diskussion überhaupt noch Sinn?
Ich glaube Nein. Es wird ein neues Machwerk gegeben, aber es wird sich keiner daran halten. Der Bruch ist da. Der Damm ist gebrochen. MAn hat genug Vorbilder für schlechte Schrift - da macht man es sich eben einnach.
Dr. Jürgen Staute
Krefeld
eingetragen von Gast am 01.09.2004 um 13.57
Es ist eine bekannte Regel, daß sich ein Vernünftiger ohne Noth nie von einer unschädlichen und unschuldigen Gewohnheit
entfernen soll; am wenigsten in der Sprache, wo die Verletzung des Conventionellen selbst in der Orthographie sowohl die Einheit, als (auch) möglichste Klarheit, störet. Neuerungen dieser Art haben, mit dem Qunitilian zu reden, keinen andern Grund, als Insolentiam
quandam & frivolam in parvis jactantiam.
Johann Christoph delung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdetuschen Mundart, Leipzig 1793, Band 4, Spalte 1640
Manfred Jülicher
eingetragen von Fritz Koch am 01.09.2004 um 11.00
Der Schanghai sagt "Schang!", wenn er einen Hai sieht.
eingetragen von Christoph Kukulies am 01.09.2004 um 10.50
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Die FAZ schrieb im FAZ-Reiseblatt am 26.8.2004 einen Bericht über \"Schanghai\", was mich doch etwas irritierte.
Ich hatte \"Schanghai\" als eine Geburt der neuen \"Rechtschreibung\" in Erinnerung, ähnlich Delfin oder Spagetti.
Eigentlich sollte es doch \"Shanghai\" (das ist korrektes Pinyin = Lautschrift für Chinesisch) heißen, und ich denke, so hat man es auch früher geschrieben.
Ist die FAZ also mit \"Schanghai\" von ihrer Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung abgegangen?
Gast
.
Die FAZ hat bezüglich einiger Namensschreibungen schon immer ihre eigene Hausorthographie gehabt. Sie schreibt auch ständig "Bin Ladin".
Auch bei "Albtraum" bleibt sie konsequent, auch wenn das per Rechtschreibreform zur Vorzugsvariante definiert wurde.
Das muß man der FAZ halt zugestehen.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Christoph Kukulies am 01.09.2004 um 10.49
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Die FAZ schrieb im FAZ-Reiseblatt am 26.8.2004 einen Bericht über \"Schanghai\", was mich doch etwas irritierte.
Ich hatte \"Schanghai\" als eine Geburt der neuen \"Rechtschreibung\" in Erinnerung, ähnlich Delfin oder Spagetti.
Eigentlich sollte es doch \"Shanghai\" (das ist korrektes Pinyin = Lautschrift für Chinesisch) heißen, und ich denke, so hat man es auch früher geschrieben.
Ist die FAZ also mit \"Schanghai\" von ihrer Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung abgegangen?
Gast
.
Ich mag mich irren, aber die FAZ hat bezüglich einiger Namensschreibungen schon immer ihre eigene Hausorthographie gehabt. Sie schreibt auch ständig "Bin Ladin".
Auch bei "Albtraum" bleibt sie konsequent, auch wenn das per Rechtschreibreform zur Vorzugsvariante definiert wurde.
Das muß man der FAZ halt zugestehen.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Ernst Haft am 31.08.2004 um 12.12
Während ich behände (-> Hand) aufstähe (-> Aufstand) und in die aufgähende (-> Aufgang) Sonne blinzle, gedänke (-> Gedanke) ich der neuen Stammwortregel stets (stähts?) zu folgen.
Ich läge mir also auf (-> Auflage), dem Stammwortprinzip der Rechtschreibreform zu folgen.
Ich versätze (-> Versatz) mich an meinen Schreibtisch und beginne diesen Aufsatz aufzusätzen(-> Aufsatz).
Während ich dermaßen aufwändig (-> Aufwand) handle, dänke (-> Gedanke) ich, wie offensichtlich fehlerhafte Ableitungen von nachgeborenen Stammworten beseitigt werden können:
- "mahlen" aus dem Stammwort "Mehl" statt der Fehlableitung aus "Mahl"
- welche neuen Umlaute sind einzuführen, damit erkennbar wird, daß z.B. "aufsehen" von "Aufsicht" und "singen" vom Stammwort "Gesang" abgeleitet sind? (Eine echte und lohnende Herausforderung für künftige Reformer!!)
Ich hoffe wohl zu Recht (-> Recht; siehe auch Recht und Richtig), dass meine unaufwändige (->Aufwand) Ställungnahme (-> Stall) ein zutreffendes Bild der künftigen Entwicklung der deutschen Recht- und folglich vom Gesetzgeber zu organisierenden Schreibung gibt.
Meine Aufgabe bezüglich Rechtschreibung ist nun, das wird schon aus dem Wortsinn klar, mein Widerstähen (-> Widerstand) aufzugäben (-> Aufgabe), und ich darf dies selbst und immer tun, also selbstständig.
Im Gegensatz zu Kunstoff. Diese Schreibung muß unbedingt wegen ihrer Häufigkeit als korrekt in den Duden aufgenommen werden (Anm. zu muß: wie bei vielen anderen Wörtern wird der Vokal regional unterschiedlich lang gesprochen, also auch: muss; andere derartige Wörter: Spaß/Spass, Schluss/Schluß, im Rahmen der Rechtschreibreform besonders wichtig: Stuß/Stuss)
Aber natürlich renne ich selbst dabei immer wieder gegen eine aufstähende (-> Aufstand), ja brännende (-> Brand) Aufwand.
– geändert durch Ernst Haft am 01.09.2004, 11.20 –
eingetragen von Gast am 27.08.2004 um 14.28
Die FAZ schrieb im FAZ-Reiseblatt am 26.8.2004 einen Bericht über \"Schanghai\", was mich doch etwas irritierte.
Ich hatte \"Schanghai\" als eine Geburt der neuen \"Rechtschreibung\" in Erinnerung, ähnlich Delfin oder Spagetti.
Eigentlich sollte es doch \"Shanghai\" (das ist korrektes Pinyin = Lautschrift für Chinesisch) heißen, und ich denke, so hat man es auch früher geschrieben.
Ist die FAZ also mit \"Schanghai\" von ihrer Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung abgegangen?
Gast
.
eingetragen von Gast am 27.08.2004 um 09.56
Alles Gerede, jeder "gute" Grund der Reformisten in dieser Sache, geht mir, gelinde gesagt, auf die Nerven! Ich erkenne am eigenen Schreiben, wie die Umstellung unserer Rechtschreibung seltsame Züge trägt. Ich beging den Fehler und achtete nicht auf die erlernte Schreibweise. Immer öfter benutzte ich z. B. das Doppel-s anstatt "ß". Ich gewöhnte mir quasi das Erlernte ab. Manchmal stutze ich und muß überlegen, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird. Das Ende vom Lied ist, daß ich wieder lernen und mich erinnern muß. Ich hatte sicherlich eine gewisse Zeit den Unterricht umsonst besucht, wenn ich heute diesen Reformfirlefanz als meine Sprache akzeptiere. Und DIES wird niemals geschehen! Nein, vollkommen war sie nicht die alte Rechtschreibung, aber logisch jedenfalls. Aber Logik wurde generell aus der Gesellschaft entfernt. Erhalten wir uns Schrift (Fraktur) und Sprache als Kulturgüter, als einen eigenen Teil unseres Lebens! Was sonst macht uns zu Deutschen? Die Anhäufung materieller Güter? Dazu abschließend:
Kai Stepp, Chefredakteur der Geld-Zeitschrift „Capital“, schreibt heute in seinem neuesten „Editorial“:
„Für einen jungen Deutschen im größeren Europa ist gutes Englisch heute viel wichtiger als die Beherrschung des Deutschen nach den Regeln der alten Rechtschreibung.“
Es ist die Geringschätzung der eigenen Sprache, die zu solchen Fehlleistungen führt, wie sie die Rechtschreibreform hervorgebracht hat.
(Deutsche Sprachwelt, 18.08.04)
DAS IST DEUTSCH?
Cordula Mentau
Schwester-Mechthildis-Weg 33, 77887 Bad Sodbrennen
eingetragen von Gast am 24.08.2004 um 10.08
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich kann nur bekräftigen, daß ich nahezu alle Argumente der "Reformgegner" nachvollziehen kann, da sie schlüssig sind. Mögen sie sich durchsetzen.
Wie wär's mit ein paar weiteren Anregungen dazu. Aufgabe: Finde man die nach neuer amtlicher Regelung korrekten Schreibweisen und belege man, warum die schlüssiger sind als der andere Stuß.
"gähen" von "Gang"
"sträng" (z.B. er ist ein stränger Vater) von der "Strang"
"sprächen" von "Sprache"
"rächnen" von "Rache"
"aufwänden" von "Aufwand"
"färn" (der Heimat) von "Farn" (Pflanze)
"pünkeln" (Urin) von "Punk" (abgerissener Lungerer)
"fächten" von "Fach"
"gräulich" (Grauen erregend) von "Grau"
das "Quändtchen" von "Quandt" nur BMW-Fahrer (von Familie Quandt)
"läuchten" von "Lauch" (Gemüse) als Präteritopräsentium
"schären, Schäre" von die "Schar"
"behände" von die "Hand"
"spärrig", "spärren" von "Sparren",
"schnäuzen" von die "Schnauze"
der "Ängel" (himmliches Wesen) von "angelus" lat.
"sich wänden" trans. + intrans. von "Wand"
"sänden" von der "Sand"
"einbläuen" von "Blau"
"schäuen" trans. von die "Schau"
"sperlich" (karg, wenig) von "Sperling" (Spatz, kleiner Piepmatz)
"stähen" von "Stand"
das "Bäcken" (med.), "Planschbäcken" von "Bäcker, backen"
das "Geschänk" von "Schanker" (Geschlechtskrankheit, weicher, harter)
der "Hänker" von "Hank" (engl. Vorname)
der "Stängel" von "Stange"
"selbär" wie "Waschbär", "Braunbär"
ebenso "Heidelbärkuchen", "Bärlin"
der "Rättich" (Gemüse) von "Ratte" und "radix" (lat. Wurzel)
die "Mänge" von "Mangel"
"kätzerisch" von "Katze"
die "Änge" von "Angel"
das "Wätter" von "Watt" (das Zeugens am Nordseestrand, entdeckt von James Watt, dem Physiker)
"verränken" von "ranken"
"fräuen" von die "Frau"
"Mäute" von "Maut"
"häute" von die "Haut"
"ungehäuer" von "Hauer" (Zähne des Wildschweins
"morgähn" von "gähnen"
"Ohrtografie" von "Ohr", weil man so schreibt, wie man es glaubt zu hören
"quällen", die "Quälle" von die "Qualle"
"Quallität"
"Karport" (Autounterstellplatz) von "Karfreitag", da das KFZ Freitag bis Montag darunter steht. Auch wegen "Karzinom", da Autoabgase Krebs machen.
"schäußlich" von die "Schau"
"schwäben" von der "Schwabe"
"Bändel" von "Band"
"wäben" von die "Wabe"
"gäben" von die "Gabe"
"mässen", "Mässer" von die "Masse"
"näcken" refl. und trans. von der "Nacken"
"stäuern" von der "Stau"
"täuer" von der "Tau"
Mit freundlichem Gruß
Gast
Gast
irgendwo
eingetragen von Norbert Lindenthal am 22.08.2004 um 21.06
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Tobias Engel
… zuständige Repräsentanten … repräsentative Demokratie … rechtmäßig eine Änderung beschlossen … Reformgegner ohne politisches Mandat diktieren … eindeutig illegitim … einige Haare … Reform von 1901 … eindimensionaler Dummkopf.
Unter den Denkern hier sind auch Leute, die zwei Jahre lang in Schleswig-Holstein einen Volksentscheid herbeigeführt haben. Und natürlich auch viele schleswig-holsteinische Einwohner und Wähler. Der Volksentscheid ist legitim. Ob die Kultusminsterkonferenz besser einer gesetzlichen Grundlage bedarf, bleibt zu klären. Legitim jedenfalls ist sie nicht. Sonst müßte es ja ein Gesetz geben, das die KMK legitimiert. Die Akzeptanz der sogenannten Rechtschreibreform wurde vom Bundesverfassungsgericht 1998 prognostiziert. Die Akzeptanz der Schreibänderung hat sich dennoch nicht erfüllt. Wir haben also immernoch einen Zustand, der die Absichten der Reformer dermaßen erschüttert, daß ich über die Verfassungswidrigkeit der Rechtschreibreform nachdenken muß. Härchen in der Suppe? Das lernt man mit einem ä, oder man lernt es nicht. Wer es lernt, merkt, wie mit wenigen Zeichen eine Schnellleseschrift ermöglicht wird, die den zu tragenden Gedanken nicht so schnell begrenzt. lll hab ich ext-ra mal geschrieben. Kleine Stolpersteine üben das Nervensystem und bringen Schwung in Zeit und Raum. Die Festlegung 1901 auf eine längst bewährte Schreibeinheitlichkeit kann man gut mit der Reform 1996–2004 vergleichen. Die eine entsprach dem Sprachverständnis und verringerte die Kosten, die andere widerspricht dem Sprachverständnis und erhöht die Kosten.
eingetragen von Gast am 22.08.2004 um 17.40
Die Rechtschreibreform gilt nur für die öffentliche Verwaltung und die Schulen. Die zuständigen Repräsentanten (Zur Erinnerung: Deutschland ist eine repräsentative Demokratie) hat rechtmäßig eine Änderung beschlossen.
Selbstverständlich darf der Spiegel und andere Verlage sowie mancher populäre Schriftsteller in ihren Erzeugnissen nach anderen Regeln schreiben. Ich nehme mir ebenfalls die Freiheit heraus, nach meinen Vorstellungen zu schreiben.
Kein Verständnis dafür habe ich, dass Reformgegner ohne politisches Mandat diktieren wollen, wie in der öffentlichen Verwaltung und der Schule geschrieben werden soll. Dieses Verhalten ist eindeutig illegitim.
In der Welt vom 21. August 2004 "Jetzt wird zurückgeschrieben" wurde Frau Maron zitiert. Sie gehört zu den Reformgegnern. Sie nennt hierbei folgendes Beispiel:
... "Egal, was E. sagt, mir tun die Männer Leid" und das war genau das Gegenteil von dem, was ich hatte sagen wollen. Ich wollte sagen, dass ich die Männer bedauere, und nun stand da, dass die Männer mir ein Leid antun ...
Ich verstehe Frau Maron nicht. Ich habe den Satz beim Lesen genau so verstanden, wie es Frau Maron beabsichtigte und nicht als Gegenteil.
mir tun die Männer Leid -> bedauern (ist doch OK!!!!)
mir tun die Männer Leid an -> Gegenteil
mir tun die Männer Leid zufügen -> Gegenteil
Für den "Normalo" muss Frau Maron schon ein Wort wie "an" bzw "zufügen" dazuschreiben.
Fazit: Kein Reformfehler, sondern ein subjektives Problem der Schriftstellerin.
Es mag ja sein, dass die Reform (Menschen sind nie perfekt) einige Haare in der Suppe hat, doch wer, weil nicht in der Lage, differenziert zu argumentieren, pauschal eine Rückkehr zur Reform von 1901 fordert, outet sich als unflexibler, verkalkter, egoistischer, rechthaberischer, eindimensionaler Dummkopf. Insbesondere manch hochgelobter Schriftsteller sollte sich wegen seiner eindimensionalen Argumentation schämen!
TOBIAS ENGEL
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eingetragen von Gast am 21.08.2004 um 02.06
http://www.archive.org/web/web.php
Vor Nachname
eingetragen von Gast am 20.08.2004 um 14.53
Man muß sich nicht unbedingt wissenschaftlich mit der deutschen Sprache beschäftigt haben, um zu erkennen,
daß eine Rechtschreibreform Unsinn ist. Zumindest können Lügen zu Glaubenswahrheiten werden, und wer glaubt,
wird selig! Allerdings leben wir in einem aufgeklärten Zeitalter, und da sollte es doch ziemlich peinlich
sein, wenn man offensichtliche Lügen propagiert. Leute, die das tun, sind nicht fähig ein öffentliches Amt zu
bekleiden.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 19.08.2004 um 13.31
Diese Rechtschreibreform empfinde ich als völlig überflüssig!!! Eine Reform sollte man nicht einfach machen, nur weil sie nach 100 Jahren mal fällig ist. Das ist doch wieder typisch für unsere Regierung. Meine Meinung ist weg mit diesem SCHEIß
Anno Nym
Anno Nym Straße 44; 88888 AnnonymStadt
eingetragen von Gast am 18.08.2004 um 12.19
Hallo zusammen, kann mir bitte jemand erklären, warum das \\\"Präteritum\\\" in DDR-Schulbüchern \\\"Präterium\\\" genannt wurde?
Barbara Schöneberger
Wiesenweg 11, 02979 Liebstöckl
eingetragen von Gast am 18.08.2004 um 11.44
Werte Teilnehmer!
Als Leser möchte ich meine Zeitungen, neuen Bücher usw. gern wieder in der gewohnten Rechtschreibung sehen und unterstütze deshalb Ihr Anliegen. Den absehbaren Auseinandersetzungen (als Lehrer oder gegenüber Zeitungsredaktionen) bin ich jedoch fachlich nicht gewachsen - ich habe schlicht keine Ahnung mehr von Grammatik, Orthographie usw.
Bezüglich der \"klassischen\" Rechtschreibung werde ich versuchen (z.B. mit dem Wörterbuch von Prof. Ickler), verschüttete Elementarkenntnisse zu reaktivieren. Aber mit den sich wandelnden \"Reform\"regularien bin ich überfordert. (Und als Atheist sollte man Bibel und Kirchengeschichte besser als kennen als der durchschnittliche Gläubige.)
Mir schwebt ein Leserbrief vor, in dem ich
a) Fehler einer aktuellen Zeitungsausgabe mitteile - gegenüber der amtlichen Rechtschreibung,
b) \"richtig\" geschriebene, aber sinnenstellende Wendungen (Grammatikfehler?) vorweise und eventuell
c) verbotene Wörter und
d) einige hanebüchene Beispiele der Neuschreibung (Trennungen, Eindeutschungen) anführe.
Also: keine Theorie oder keine Politik, nur ein paar nackte Ergebnisse.
Aber: Wo finde ich bitte die neuesten amtlichen Rechtschreibregeln, ein amtliches Wörterverzeichnis? Ist der Duden (22. Auflage) dafür brauchbar? Oder gibt es für mein Vorhaben schon gute Beispiele?
Freundliche Grüße
Anonymus
Anonym
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eingetragen von Gast am 14.08.2004 um 15.08
Für eine ähnliche Argumentation bin ich vor einigen Monaten von Herrn Wrase ziemlich runtergemacht worden!
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eingetragen von Reinhard Markner am 14.08.2004 um 11.43
Zitat:Das ist richtig beobachtet.
Alle sind auf der Suche, die einen nach dem verloreren Sprachgefühl, die anderen überhaupt, die Betreiber dieser Seite wohl nach einer Beschäftigung und entsprechenden Sponsoren.
eingetragen von Gast am 14.08.2004 um 11.26
Gibt es nicht schon genug Verbote? Nun soll auch noch das radfahren verboten werden, zukünfig soll es nur noch erlaubt
sein, mit dem Rad auf dem Radweg zu fahren, nicht aber, dort radzufahren. Was müssen wir uns von dieser Regierung noch alles gefallen lassen, frage ich empört. Wie soll meine Oma zukünftig zum Bäcker kommen, welche das radfahren einfach nicht lassen will? Ich denke, ich werde ein Tandem kaufen und mit ihr mit dem Tandem zu Bäcker fahren, denn Tandem fahren kannte sie schon. Wenn ich mal nicht kann, ich meine Tandem fahren, nimmt sie dann eben das Mofa, denn auch Mofa fahren hatte sie schon gelernt, aber darf sie dies nun auf Radwegen, wer hat hier mal einen Rat deswegen?
Hagen Peters
eingetragen von Gast am 14.08.2004 um 11.15
Gibt es nicht schon genug Verbote? Nun soll auch noch das radfahren verboten werden, zukünfig soll es nur noch erlaubt
sein, mit dem Rad auf dem Radweg zu fahren, nicht aber, dort radzufahren. Was müssen wir uns von dieser Regierung noch alles gefallen lassen, frage ich empört. Wie soll meine Oma zukünftig zum Bäcker kommen, welche das radfahren einfach nicht lassen will? Ich denke, ich werde ein Tandem kaufen und mit ihr mit dem Tandem zu Bäcker fahren, denn Tandem fahren kannte sie schon. Wenn ich mal nicht kann, ich meine Tandem fahren, nimmt sie dann eben das Mofa, denn auch Mofa fahren hatte sie schon gelernt, aber darf sie dies nun auf Radwegen, wer hat hier mal einen Rat deswegen?
Hagen Peters
eingetragen von Gast am 14.08.2004 um 11.03
Wann wird es endlich wieder so weit sein, das man in Niedersachsen, wie auch der MP es wünscht, Schifffracht wieder mit zwei ff schreiben kann, das muss ja wohl irgendwann vor der Reform von 1902 gewesen sein. Also so ein heilloses Wirrwar aber auch. Wo hat Herr R.-R. denn eigentlich entdeckt, dass Demok-ratie jetzt so getrennt werden muss, so eine Ka-cke aber auch. Hilfe, das Abendland versinkt im Caos, Babylon war wohl nichts dagegen. Täglich stürzen tausende solcher Wortungetüme wie Flusssand auf mich ein und aus den öfen der Großbäckereien puzeln ständig frisch gebackene Doktoren. Wer soll denn da noch klar kommen. Alle sind auf der Suche, die einen nach dem verloreren Sprachgefühl, die anderen überhaupt, die Betreiber dieser Seite wohl nach einer Beschäftigung und entsprechenden Sponsoren. Nur die ignoranten Schüler scheinen sich hieran wieder einmal nicht zu stören. So ist sie nunmal, diese Jugend, einfach nicht traditionsbewußt genug.
Hagen Peters
eingetragen von Gast am 13.08.2004 um 21.52
Lieber Herr Lindenthal,
selbstverständlich möchte ich ihr Verdienst um die Demokratie nicht schmälern. Sicherlich gehören sie damit auch zur lokalen Prominenz ihres Bundeslandes. Bitte haben sie aber Verständnis, wenn wir in Süddeutschland unter Prominenz nur jene verstehen, die in allen deutschsprachigen Ländern und Staaten bekannt sind. Insbesondere um die senilen Schriftsteller, die angeblich wegen den paar geänderten Rechtschreibregeln nicht mehr schreiben können bzw. sich nicht mehr auszudrücken vermögen. Um Menschen, die den Mauerbau mit der Rechtschreibreform vergleichen (Reiner Kunze). Leute, die noch im Deutschen Reich bzw. im Dritten Reich geboren wurden. Leute, welche die Rechtschreibreform von Anfang dieses Jahrhunderts (diktatorische Kaiserzeit) verteidigen und so tun, als ob diese damalige Reform das Gelbe vom Ei war.
Die jüngste Rechtschreibreform hat viel mehr positive als negative Facetten. Nicht zu fassen, dass man nach kurzen Vokalen ß statt ss schreiben soll. Der Regen ist nass und nicht na:ß. Passwort und nicht Pa:ßwort. Ebenfalls richtig ist das Stammwortprinzip. Da wollen die Senilen doch tatsächlich Bendel statt Bändel (kommt von Band) schreiben. Viele finden es doof, Schifffahrt zu schreiben. Sieht sicherlich doof aus, ist aber richtig. Oder sagen sie Schi:f_fahrt bzw. Schiff_ahrt. Hat man bei alten Rechtsschreibung nicht den Unsinn veranstaltet und einen Unterschied zwischen Auto fahren und radfahren gemacht. Logisch und richtig ist Rad fahren. Der Schikane, vor "und" bzw. "oder" ein Komma zu setzen, habe ich mich schon vor der Reform widersetzt.
Die Rechtschreibreform ist keine schlechte Reform. Blödeleien sind eigentlich nur bei der Worttrennung am Zeilenende und den Fremdwörtern passiert. Zu-cker statt Zuk-ker und warum dürfen Fremdwörter nicht fremd bleiben?
Fazit1: Die Sprache gehört nicht nur den senilen Schriftstellern und Journalisten aus der Weimarer Republik und dem Dritten Reich, sondern auch den vielen allein erziehenden Eltern, die manch unlogisches Gebilde der kaiserlichen Rechtschreibung nicht mehr erklären müssen.
Fazit2: Die Diskussion um die Rechtschreibreform ist reine Ressourcenverschwendung und geht an den wirklichen Bedürfnissen unserer Gesellschaft vorbei. Vielmehr müssen wir uns darum kümmern, dass die ausufernde Korruption wieder eingedämmt wird (These: je stärker die Volkssouveränität, desto geringer die Korruption). Das Steuersystem ist eine Katastrophe. Beendigung der Abzocke von Selbständigen und Unternehmern (das ineffiziente Pack von IHK und Handwerkskammer gehören schon längst auf den Mond geschossen). Reform und Abspecken der öffentlichen Verwaltung (Wie kann es nur sein, dass die Schweiz mit einem Drittel an Personal viel effizienter ist).
Herr Lindenthal - Deutschland hat andere Probleme!
Albert Müller
Konstanz
eingetragen von Detlef Lindenthal am 13.08.2004 um 15.56
Lieber Herr Müller,
Sie haben recht, natürlich sind Ressourcenverschwendungen eine Frechheit. Falsche Vorwürfe sind es aber auch.
Matthias Dräger und ich haben in Schleswig-Holstein das bisher einzige erfolgreiche Volksbegehren sowohl hier auf auf Landesebene wie auch in Sachen Rechtschreibung überhaupt begonnen, unser Rechtschreibgesetz wurde am 27.9.1998 mit 56 % der Wählerstimmen angenommen. Wissen ist Macht, nix wissen macht auch nix?
Also, Demokratie steht bei uns durchaus hoch im Kurs, und Sie und ich sollten – etwa hier im Forum – darüber beraten, welche Verbesserungen noch erfolgen können. Dazu möchte ich gerne Ihre Vorschläge und Wünsche erfahren.
Freundlichen Grußes,
Ihr
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 13.08.2004 um 12.33
Gegner der Rechtschreibreform behaupten, dass die Rechtschreibreform undemokratisch zustandegekommen sei. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich prominente Reformgegner für die Stärkung der Volkssouveränität eingesetzt haben. Vielmehr gehören auch Sie zu den Verfechtern der indirekten Demokratie. Das Reformwerk ist auf internationaler, ministerieller und parlamentarischer Ebene verabschiedet worden. Es ist für die staatliche Verwaltung und staatlichen Schulen verbindlich. Die Kultusminister und sonstigen Entscheidungsträger haben damit ihre Kompetenzen nicht überschritten und das geltende Rechtssystem nicht beschädigt.
Die Rechtschreibreform ist nur für die genannten Institutionen verbindlich. Unflexible alte Menschen können selbstverständlich in ihrer gewohnten Form weiterschreiben. Natürlich steht es ihnen frei, mit unkonstruktiver Polemik die unlogischen Fehler der alten Rechtschreibung zu verteidigen.
Ich finde es eine Frechheit, dass so viel Ressourcen verschwendet werden, obwohl uns weit wichtigere Probleme drücken.
Es ist beschämend, dass viele Reformverweigerer, welche die Reform als undemokratisch bezeichnen, mit der Demokratie selbst nichts am Hut haben. Lieber Reformverweigerer, die Rechtschreibreform ist die Quittung für euren mangenlden Einsatz für die Demokratie (Vorbild Schweiz).
Albert Müller
Konstanz
eingetragen von Gast am 12.08.2004 um 12.46
Hallo Leute,
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Chris
ss
eingetragen von Gast am 12.08.2004 um 06.56
Guten Morgen !
Ich habe auf der Suche nach "der/das Virus" dieses Forum entdeckt (ich bin "hierher gegugelt"), habe jedoch keine Antwort gefunden auf die Frage, ob sich das Geschlecht des Virus mit der RSR geändert hat... beim Kauf des Ensslin Schülerkalenders habe ich festgestellt, daß im redaktionellen Teil des Kalenders stets von "dem Virus"/"der Virus" die Rede ist.
... und wo ich gerade hier schreibe, fällt mir eine Zusatzfrage ein: Warum ist durch die RSR nicht entschieden worden, ob es DER Joghurt (hochdeutsch), DAS Joghurt (österreichisch) oder DIE Joghurt (umgangssprachlich) heißen soll- eine Verbindung zur Wortherkunft ("LE" joghurt, als "DER")ist ja nach der RSR regelmäßig ausgeblendet.
Sven-Olof Carlsson
22122 Hamburg
eingetragen von Gast am 11.08.2004 um 21.39
Hallo Odin,
hast Dich wohl verlaufen?
Oder wie schrieben die Germanen?
Thor
Germanischer Götterhimmel
eingetragen von Gast am 11.08.2004 um 19.44
Tach auch,
schaut doch mal bei uns vorbei:
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Odins Klinge
Berlin
eingetragen von Gast am 11.08.2004 um 06.30
Es sagte der Engländer: "Wir schreiben "London" und sagen "Landn".
Der Franzose: "Wir haben es noch viel schwerer: Wir schreiben "Bordeaux" und sagen "Bordoh".
Das sagte der Bayer: "Bei uns ist es ganz einfach: Wir schreiben "wie bitte?" und sagen "Hä?".
Ur-Bayer
Bayern
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 22.41
Welche Meinung vertreten Sie als Schriftstellerin in der allgemeinen Rechtschreibdebatte? werde ich - natürlich (!) - von Lesern gefragt. Hier meine Antwort:
Als anno 1998 die Rechtschreibreform unters Volk gebracht wurde, habe ich neugierig geschaut, was da auf uns zukommt: Je mehr ich von den neuen Regeln und Wortkreationen erfuhr, desto entsetzter war ich: Das sollte eine Vereinfachung sein? Das sollte uns Schreibenden, uns, die wir die Sprache als professionelles Handwerkszeug nutzen, etwas Gutes, ja Besseres bringen?
Gut, die alten Regeln waren nicht durchgängig das Gelbe vom Ei, und die Tatsache, daß man sich an sie gewöhnt hatte, sicher keine Rechtfertigung für deren Festschreibung in alle Ewigkeit. Aber war das Neue wirklich besser? Oder wenigstens gleichgut? Mitnichten.
Meine persönliche Entscheidung stand bald fest: bei der alten Rechtschreibung zu bleiben. Trotzdem setzte ich mich intensiv mit den neuen Regeln auseinander, um mitreden zu können - und, ganz pragmatisch, um notgedrungen auch "Neudeutsch" schreiben zu können, wenn es erforderlich sein sollte. (Zum Beispiel Beiträge in Zeitschriften.)
Meine Bücher erscheinen (bis auf eine ohne Absprache erfolgte "neudeutsch übersetzte" Taschenbuchausgabe der "Detektivin" bei Heyne, die bei der nächsten Auflage aber "rückübersetzt wird") allesamt in alter Rechtschreibung. Auch im Dienst schreibe ich weiter nach den alten Regeln, obwohl wir Beamte aufgefordert wurden, die neuen Regeln anzuwenden. Disziplinarmaßnahmen sind nicht erfolgt, und auch sonst hat mir keiner einen karrierebremsenden Stein ob meiner altmodischen Schreibe in den Weg gelegt, was das oftmals vorgebrachte Argument, Neudeutsch sei in den Amtsstuben vorgeschrieben und deshalb für alle Staatsdiener verpflichtend, als vorauseilenden Gehorsam entlarvt.
Ich gehöre nicht zu denjenigen, die Neuerungen deshalb ablehnen, weil sie neu sind - und gegen eine Korrektur des einen oder anderen Auswuchses in der alten Rechtschreibung wäre nichts einzuwenden gewesen. Doch was uns diese "Reform" bescherte, übertraf meine schlimmsten Erwartungen: Jeder schrieb, wie es ihm in den Sinn kam: Da stand behende (alt) in Eintracht neben dass (neu), belämmert (neu) neben Strasse und heiss (alt und neu falsch!). Dieses Durcheinander führte dazu, daß ich inzwischen des öfteren nicht mehr weiß, was richtig oder falsch, was neu oder alt ist - der Lerneffekt, den das Lesen von Büchern und Zeitungen früher für die Sprachbildung hatte, verkehrt sich ins Gegenteil.
Aber das ist nicht das einzige Übel. Leider.
Für mich ist Sprache nicht nur ein Handwerkzeug, das es mir ermöglicht, mich präzise auszudrücken, sondern hat auch etwas Ästhetisches, das sich aus der Lautmalerei, aber auch aus der Schreibweise der Wörter ergibt. Wahrscheinlich ging das den Reformern unbewußt auch so, denn welchen Grund sollte es sonst geben, den Philosophen zu lassen wie er ist, während der Paragraf sozusagen von Amts wegen in den Adelsstand erhoben wurde?
Nun mag man zurecht einwenden, daß die Sprache schon immer Änderungen unterworfen war, und keiner würde heute mehr - wie noch zur Jahrhundertwende 19./20. üblich, Bureau schreiben statt Büro. Die Entwicklung von dem einen zum anderen war ein längerer Prozeß, die "deutsche" Schreibweise setzte sich letztlich durch, und heute weiß kaum noch jemand, woher dieses Wort kam, und das Bureau vermißt keiner wirklich. Also alles eine Frage der Zeit? Photographie ist veraltend, Fotografie schon fast eingebürgert. Warum also nicht Filosof? Sollte man nicht Bordo schreiben statt Bordeaux, und müßte der Rhythmus nach der Logik der Reform nicht Rüttmuss heißen? Daß man sich angesichts dieser Wortkreationen wie in einer sprachlichen Geisterbahn fühlt, kommt nicht von ungefähr: Filosof liest sich nun mal nicht klug, sondern doof, und Bordo nimmt einem doch glatt den sinnlichen Genuß an gutem Wein. Änderungen in der Schreibweise eines Wortes sind langsame Entwicklungen, pragmatisch und deshalb letztlich auch allgemein akzeptiert. Im Gegensatz zu dem von den Reformern gepriesenen Motto: Schreib, wie Du sprichst! Wahrscheinlich habe ich deshalb das Gefühl, daß bei Jogurt eine wesentliche Zutat fehlt, und der Tunfisch läßt mich bestenfalls grinsen: Du darfst das nicht tun, Fisch! Alle meine Schreibstifte weigern sich jedenfalls beharrlich, so was aufs Papier zu malen.
Darüber hinaus gibt es Neuregelungen, die schlichtweg Unsinn sind: Wer belemmert (belämmert) ist, hat nichts mit jungen Schafen gemein, und ein greuliches (gräuliches) Verbrechen hinterläßt eher blutrote als gräuliche (=graufarbene) Spuren.
Doch die Reform hat noch mit Üblerem aufzuwarten: Die Abschaffung einer ganzen Palette von Ausdrucksweisen und Wortbedeutungen. Als ich in der dritten Klasse war und Deutschregeln pauken mußte, war es mir gleich, ob ich jemanden wieder sehe (weil er mir zum zweiten oder dritten Mal über den Weg läuft) oder ob ich ihn wiedersehe (ihn bewußt erneut treffe), genausowenig, wie es mich juckte, ob ich meine Lieblingsfeindin bei den anderen schlechtmachte (Übles über sie verbreitete) oder ob ich sie schlecht machte (wie das gehen soll, weiß ich, ehrlich gesagt nicht, denn eigentlich kann man nur eine Aufgabe schlecht machen - oder gut, aber einen Menschen?). Ganz sicher tat sie mir Leid, denn sie verhaute mich in der Pause. Vielleicht tat sie mir auch leid, aber wie hätte ich das im Neuschreib bitte ausdrücken sollen? Jedenfalls kriege ich Pickel bei der bloßen Vorstellung, per Verordnung gezwungen zu sein, meine Heldin statt in der Kirche im Backofen ein "Ja" hauchen zu lassen, damit sie eine orthografisch (warum eigentlich nicht: ortografisch?) korrekte frisch gebackene Ehefrau wird. Und selbst wenn sie das "Ja!" mit voller Inbrunst sagte, müßte ich doch dem Ausrufezeichen noch ein Komma hinterherschicken - doppeltgemoppelter geht´s gar nicht mehr. Dafür darf ich dann den Leser ohne schlechtes Gewissen rätseln lassen, was das junge Brautpaar beim Betreten der Hochzeitssuite für üble Dinge treibt:
Sie machte ihm das Bett im Auge die Lage klar.
Voll krass, was?
Welche mannigfaltigen Ausdrucksmöglichkeiten und Nuancen die deutsche Sprache bietet, ist nicht unbedingt ein Thema, das Schüler (oder Bürger, die mal eben einen Einkaufszettel oder zwei eMails am Tag schreiben) vom Hocker reißt. Verständlich und nachvollziehbar, aber für professionelle Schreiber in etwa so hilfreich wie die Argumentation, Blumen seien für die Milchproduktion unnütz und könnten deshalb bedenkenlos von Wiesen und Weiden entfernt werden. Im übrigen ist das Argument, daß diese verkorksten Regeln nun aber doch seit sechs Jahren verbindlich an den Schulen gelehrt würden und deshalb quasi ein "Bleiberecht" hätten, genausowenig stichhaltig wie das der Reformgegner, sie hätten schon immer "daß" geschrieben, punktum.
Leider bin ich mit meiner Litanei noch nicht am Ende, denn das schlimmste Übel der Reform offenbart sich, wenn man den Ehrgeiz hat, "richtig" zu schreiben. Wie soll man das tun, wenn sich nicht mal die Herausgeber der aktuellen Wörterbücher, ja nicht mal die Herausgeber des gleichen Wörterbuchs einig sind?
Was also bitte IST denn die neue Regelung? Ich kann nur Chaos entdecken, wohin ich schaue, und zwar ein Chaos, das in sechs Jahren nicht kleiner, sondern von Tag zu Tag größer wird. Der "Bild" und dem "Spiegel" anzukreiden, daß sie den jahrelangen Schwelbrand nun - einmal mehr und in aller Deutlichkeit - sichtbar gemacht haben, ist ungefähr genauso angemessen, wie (um ein Beispiel aus meinem Berufsalltag zu nehmen), dem Überbringer einer Todesnachricht eine Ohrfeige zu verpassen. Verständlich ob des Schmerzes, aber objektiv betrachtet ziemlich unfair. Daß mit "gemütsbewegenden" Artikeln sowohl beim Spiegel als auch bei Bild (zwar auf unterschiedlichem Niveau aber nichtsdestotrotz) Meinung und Auflage gemacht wird, steht zum einen auf einem anderen Blatt und beweist zum anderen, daß das Thema Rechtschreibreform die Menschen auch nach sechs Jahren noch bewegt. Eigentlich ein gutes Zeichen, das die Hoffnung schürt, daß viele Menschen erkennen mögen, welchen kulturellen Schatz wir mit unserer Sprache geschaffen haben. Einen Schatz, den es - im besten Sinne! - zu hüten gilt.
Nikola Hahn
www.nikola-hahn.de
Nikola Hahn
www.nikola-hahn.de
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 14.15
oder darf ich noch Axel sagen, denn ich gehe davon aus, daß Du noch zur Schule
gehst. Das würde dann Deine Frage erklären, warum sich erst fünf Jahre nach dem
Beschluß der Reform nun Widerstand formiert. Die Rechtschreibreform wurde
hinter verschlossenen Türen ausgeheckt -- soweit bekannt ist, gibt es noch nicht
einmal ein Protokoll der entsprechenden Sitzungen -- und dann mit einer Art
Überrumpelungstaktik verfrüht an den Schulen eingeführt.
Wenn man einmal von prinzipiellen Erwägungen absieht, z. B., daß Traditionen
-- hier die Schreibtradition -- weitergegeben werden müssen, dann hatte eine
sachbezogene Kritik fairerweise erst dann einsetzen können, nachdem das neue
Regelwerk und eine zugehörige Wörterliste veröffentlicht und auf Stimmigkeit,
Sinnhaftigkeit und Praktikabilitt geprüft worden waren. Dies ist damals auch
geschehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Reform aber schon an den Schulen
eingeführt, zwei Jahre fürher als geplant. Wenn Ihr heute an den Schulen also
Unsinn lernt, dann ist das ganz allein die Schuld der Reformer, die auf diese
Weise die Schulkinder in Geiselhaft für die Umsetzung ihrer Reformpläne
genommen haben.
Die Reform hat viele Verschlechterungen gebracht, von Verbesserungen ist mir
nichts bekannt. Es mag sein, daß, was einem Schüler, der ja vieles noch nicht
überblicken kann, als Vereinfachung oder Verbesserung erscheint, sich bei
genauerem Hinsehen und nach einiger Erfahrung als zu kurz gegriffen oder als
Verschlimmbesserung herausstellt. Vieles wird einem auch erst später klar, wenn
man mehr gelesen und geschrieben hat.
Ich bitte deshalb alle Schüler, die Reformgegner nicht als Menschen zu sehen,
die ihnen zusätzliche Lernarbeit bereiten wollen, da sie auf die Rcknahme der
Reform hinarbeiten. Eine wirkliche Rechtschreibung -- und die Reformschreibung
ist keine wirkliche Rechtschreibung, sie wird von den Reformern nur so genannt
-- lernt man nicht durch Büffeln von Regeln, sondern nur durch vieles Lesen
von Büchern in klassischer Rechtschreibung und durch eigene schriftstellerische
Betätigung. Dann allerdings muß man ab und zu -- eher selten -- nachschlagen.
Also macht Euch keine Sorgen, wenn die Reform zurückgenommen wird, man wird
Verständnis für Eure Probleme haben.
In meiner Schulzeit hat es an der Schule kaum Rechtschreibunterricht gegeben,
die Kinder sollten die Rechtschreibung erst gar nicht verinnerlichen, sondern
viele Fehler machen, damit man eine Reform fordern konnte.
Ihr, die Schüler, solltet Euch auch einmal fragen, warum es Rechtschreibung
überhaupt gibt. Für ein paar kurze Mitteilungen dürfte es sich doch kaum lohnen,
überhaupt ein Regelwerk auszuarbeiten und einzuführen.
Als Kind wird man von den Erwachsenen oft mißverstanden. Das liegt dann
aber meist nicht an der Rechtschreibung. Durch Mißverständnisse kann aber
großer Schaden entstehen, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht, die dann
zumeist schriftlich abgewickelt werden.
Eine wirkliche Rechtschreibung ist so konstruiert, daß Mißverständnisse
durch die schriftliche Widergabe gar nicht erst aufkommen können.
Die Reformschreibung steckt aber voller Möglichkeiten für Mißverständnisse
und heimtückischer Fallen, besonders wenn man nicht so genau liest.
Ich will verstanden werden!
Als Kind bzw. generell als Mensch will man verstanden werden. Dafür muß man
seine Muttersprache richtig beherrschen, d. h. sich richtig auszudrücken
lernen. Dies geht am besten durch vieles Lesen von Texten in der klassischen
Rechtschreibung und dadurch, daß man seine Gedanken zu Papier bringt und ein
paar Tage danach erneut liest. Dann kann es sein, daß man selbst gar nicht
mehr weiß, was man damit aussagen wollte. Wie soll das dann ein anderer
verstehen? Und wenn Du etwas mitteilen möchtest, was die Leute in zehn oder
hundert oder mehr Jahren immer noch verstehen sollen?
Wie kann das sein, daß man etwas nicht mehr richtig versteht, was man doch
selbst, vor ein paar Tagen oder Wochen, geschrieben hat? (Ein vergleichbares
Problem tritt beim Programmieren auf!) Das liegt daran, daß man zum späteren
Zeitpunkt den Zusammenhang, den Kontext des Geschriebenen nicht mehr kennt
und dann die fehlenden Kommas oder Gedankenstriche den Text unübersichtlich
und schwer verständlich machen. Wenn man aber etwas nicht sofort versteht,
dann hat man auch keine Lust mehr, sich weiter mit der Sache zu beschäftigen.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 12.33
Die Rechtschreibreform hätten wir eigentlich nicht gebraucht, aber ich verstehe nicht
warum sich erst 5 Jahre nach dem Beschluss der Reform nun Widerstand formiert.Man hat
doch schon vor Jahren gewußt dass die neue RS-reform viele Verbesserungen aber auch
viele Verschlechterungen bringt, sie ist eher was Durchwachsenes, nichts halbes und
nix ganzes und daher ist sie für mich so unötig wie ein Kühlschrankvertreter in
Sibirien. Die Politik sollte lieber was gegen die Arbeitslosen unternehmen, anstatt
solche unausgereiften Reformen zu beschließen, noch dazu wenn die meisten Deutschen
dagegen sind. Wenn es darüber einen Volksentscheid gegeben hätte, wäre dieses leidige
Thema schon längst vom Tisch, da sieht man erst; die Mühlen der Bürokratie mahlen sehr
langsam.
Axel Bruckner
Bamberg
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 12.13
Sehr geehrter Herr Koch,
Werbung richtet sich heute, meiner Erfahrung nach, nicht mehr nach dem Empfinden ihrer Adressaten. Statt dessen ist
das Verärgern der Adressaten angesagt! Das verstehe wer will, aber es ist so. Vielleicht liegt es auch daran, daß
heute die Menschen gegenüber Geschmacklosigkeiten abgestumpft sind und man deshalb immer gröbere Geschmacklosigkeiten
bringen muß, um überhaupt noch Aufmerksamkeit zu erringen. Angefangen hat dies, soweit ich das verfolgt habe, mit einer
Werbung der Firma Benetton, die das blutverschmierte Hemd eines amerikanischen Soldaten zeigte. Ich finde, eine Firma,
die sich derartige Fehlgriffe leistet, sollte boykottiert werden. Ähnliches gilt auch für Produkte mit reformierten
Aufschriften, oder reformiert schreibende Zeitungen. Die größte Aufmerksamkeit würde man heutzutage doch wohl erreichen,
wenn man wieder geschmackvolle Werbung oder zumindest Werbung, die nicht gegen die guten Sitten verstößt, bringen
würde, denn die würde sich wohltuend von der heutigen werbemäßigen Umwelt- und Gedankenverschmutzung unterscheiden.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 11.39
Ähnliches gilt aber auch für Sie, Herr Brüders, denn Sie sind sich nicht
sicher, ob die RSR in Ihrem privaten als auch beruflichen Umfeld akzeptiert ist,
Sie halten sie nur für voll akzeptiert. Da Sie die Reform -- und damit die
Abkehr vom Gewohnten -- wünschen, ist es zuerst an Ihnen, die Akzeptanz
zweifelsfrei zu belegen. Alles andere ist unfair den Menschen und insbesondere
Herrn Ickler gegenüber.
Desweiteren verkennen Sie, daß wir Menschen sind und keine Computer, bei denen
man nur neue Software installieren muß. Menschen, die jahre- oder jahrzehntelang
die klassiche Rechtschreibung benutzt haben, schreibend wie lesend, für die hat
die "Reform" nicht stattgefunden. Und das ist die überwiegende Mehrheit der
Bevölkerung. Daran ändern auch irgendwelche Seminare nichts.
Daher ist die Rücknahmen der Reform auch keine weitere Reform,
sondern die notwendige Korrektur einer Fehlentwicklung, die den Menschen gegen
ihren Willen und unter Umgehung demokratischer Instanzen aufgezwungen wurde,
von der Fehlerhaftigkeit der Reform ganz zu schweigen!
Soweit mir bekannt ist, haben sich die ehemals so genannten Kultusminister vor
einiger Zeit selbst in ''Kulturminister'' umbenannt. In diesem Sinne ist die
Bezeichnug ''sogenannte Kultusminister'' völlig korrekt, denn diese werden
immer noch so genannt -- nämlich Kultusminister -- aus alter Gewohnheit eben,
siehe oben!
Mit Ihrem Argument pro RSR ist es so wie mit dem Argument, daß man den
Zahnschmerz ertragen müsse, weil der Aufwand, zum Zahnarzt zu gehen, zu hoch
sei!
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 10.08.2004 um 06.27
Auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Rechtschreibung darf man als angemeldeter Benutzer abstimmen, ob die Wikipedia auf alte Rechtschreibung umgestellt werden soll.
Man sollte aber bereits als angemeldeter Benutzer selbst etwas an der Wikipedia mitgearbeitet haben, sonst wird die Stimme als ungültig gewertet.
Wikipedianer
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Rechtschreibung
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 23.10
Neue Rechtschreibung - Alte Rechtschreibung.....
.......mir egal.....ich mache jetzt meine eigene Rechtschreibreform.......
und schreibe wie ich das will!
Ätsch
Alexander Iltgen
Köln
eingetragen von Fritz Koch am 09.08.2004 um 17.07
auch nach der neuen Rechtschreibung. Einfache Regeln gibt es nicht.
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 16.44
Hallo leute. Ich bin 15 Jahre alt und mir wurde bisher nur die neue Rechtschreibung beigebracht. Die alte Rechtschreibung ist überhauptnicht nach zu vollziehen.
z.b. Fluss wird in der Alten mit ß geschrieben... somit müsste das u aber lang gesprochen werden, wird es aber nicht, demnach Schwachsinn.
Ich sehe es nicht ein die alte Rechtschreibung zu aktzeptieren. Ein Volksentscheid wäre hier völlig ungerecht, da die meisten Personen, Schüler, die die neue Rechtschreibung bevorzugen, nicht wählen dürften.
Ozzy
Potsdam
eingetragen von Fritz Koch am 09.08.2004 um 15.59
denn es kommt von shoppen, eingedeutscht schoppen. Geh'n wir einen Schoppen schoppen!
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 15.39
Der Tipp zum Stopp am Kaffee-Shop war ein Flop, kein Hit
„Dieser Shop sieht viel versprechend aus!“, sagte Anna rau, „lass uns einen Stopp einlegen und uns an Spagetti mit Ketschup voll essen, bis wir volltrunken sind. Bei diesem Besorgnis erregenden und jugendgefährdenden Stop-and-Go-Verkehr, wo eine Hand voll Fahrer den Motor nicht nur warm laufen, sondern sogar heißlaufen lassen, wäre es bei aller Fantasie eine Katastrophe, sich im davor liegenden oder dahinter liegenden Lokal zusammenzusetzen. Es ist schon drei viertel acht.“ „Nein“, sagte Bruno viel sagend mit einem Wort, „zum Ersten ist es erst fünf Minuten vor drei Viertel, zum Zweiten wird sich auch der deutsche Bundeskanzler mit seinem Deutschen Schäferhund damit auseinander setzen und in das dazwischenliegende gehen. Des Weiteren wird er bis auf weiteres ohne der westlichen Welt oder dem Nahen Osten Recht zu geben, so Leid es ihm tut auch wenn es wehtut, Rote Beete und Gelbe Rüben im Großen einkaufen“. „Ich bin es leid. Setzen wir uns zu dem Deutsch sprechenden Ausländer oder zum deutsch sprechenden, Händchen haltenden Ehepaar?“ „Nein“, antwortete er kopfschüttelnd und händeringend, „das ist kostendeckend, aber nicht Kosten sparend. Ich war schon 5-mal dort und habe die 3fache Menge gegessen. Soll ich dir die nahe liegende Tür offen halten oder die gegenüberliegende zuhalten? Schau, die Frau mit den hoch gesteckten Haaren hat schon die Stühle hochgestellt.“
„Wollen wir in Straßburg Rad fahren oder in Russland seilspringen?“ „Das ist mir zu schweißtreibend“, meinte der Sport treibende Mann. „Das wird schief gehen, wenn du fremdgehst. Nimm dich in Acht!“ Dabei fühlte sich der frisch gebackene Ehemann, seit er neu vermählt war, wie neugeboren. War doch bei der zurückliegenden Trauung die ganze nahe stehende Verwandtschaft da. Er hatte sich krumm legen müssen, damit sich die Gäste krummlachen konnten.
Wie sollte der hochanständige, hochbetagte, hoch begabte und hoch geehrte, Vertrauen erweckende Mann vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen und nachweisen, ob er Handel treibend oder doch gewerbetreibend sei? War er doch ebenso hocherfreut wie hoch empfindlich. Warum sollte er für etwas geradestehen, wo er gar nicht dahinter stand? Das würden doch nur die Medien hoch schrauben, es hochschaukeln und sich daran hochziehen. „Man muss das zurückschrauben!“, meinte er überschwänglich und fügte unterschwellig hinzu: „Es ist so weit: Auf Grund von anders gearteten und andersfarbigen Erste-Hilfe-Ausrüstungen kann keiner mehr erste Hilfe leisten, wenn zwei sich entgegenkommen und gegeneinander prallen.“ Sollte er dem aufwändig wieder hergerichteten und wiederhergestellten Auto hinterher laufen oder dem Redakteur oder dem Frisör klarmachen, dass der nachlaufen muss? Im Übrigen war das im Großen und Ganzen bei weitem zu zeitaufwendig. Besser wäre es, aus lauter Euphorie würden sich der Delfin und das Känguru zur Ruh begeben. Warum sollte man etwas kaputtmachen, was man nicht wieder gutmachen kann? Er war doch so tierliebend. Seine Freundin vom Roten Planet dagegen war Musik liebend. Sie hatte das große Los gezogen und war in das hohe Haus wieder gewählt worden. Jetzt sang sie das Hohe Lied, das war ja nahe liegend. „Ich lasse mich nicht bloßstellen“, wollte er richtig stellen, „das nationale Potenzial an nichtselbstständigen, Not leidenden Polizisten kann nicht partiell quer schießen und flächendeckend jeden gefangen nehmen bzw. festnehmen.“
„Wenn wir unser Auto stilllegen, werden wir den Verkehr nicht lahm legen“, meinte Anna, „wir werden die Bevölkerung damit nicht wachrütteln sondern ruhig stellen.“
„Sollte die Gültigkeit der Rechtschreibreform immer während werden, werden kleingeschriebene Wörter falsch geschrieben, das müssen wir uns klarmachen“, wollte Bruno mit berücksichtigen. „Aber erst dann wird uns klar werden, wie wir damit klarkommen. Leidtragend sind doch die Rat suchenden Schüler!“
Ein wirrer Text? Inhaltlich ja!
Rechtschreibfehler? Er ist nur laut „Rechtschreibreform“ (Duden, 1999) geschrieben.
Reformierter Schreiber
Deutschland
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 14.56
Beim Stöbern im Gästebuch ist mir eben noch aufgefallen, daß in vielen Beiträgen von "Neuschrieb" die Rede ist, in offenkundiger Anspielung auf orwellesken Züge, die die sog. Rechtschreibreform trägt. Gehe ich recht in der Annahme, daß mit "Neuschrieb" dasselbe gemeint ist, was ich - in der Polemik lutherschem Grobianismus zugeneigt - "Doofschreib" nenne?
Hartwig Molzow
Bordesholm
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 14.40
Das vorweg: der sog. Reform ist durch "Nachbessern" nicht zu helfen, es hilft nur, sie restlos zu makulieren und zum status quo ante zurückzukehren. Der von typisch deutschem Bürokratenperfektionismus getragene Versuch, eine Fülle von denkbaren, nicht in jedem Fall unsinnigen orthographischen Neuerungen in einem großen Verordnungswerk unterzubringen, ist gescheitert. Klug wäre es gewesen, genau das abzuwarten, worauf Frau Ahnen sich nun plötzlich beruft: die Sprachentwicklung, der die "alten" Duden-Wörterbücher ja in den letzten Jahrzehnten durchaus Rechnung getragen haben. Wenn das "ß" denn beim Rechtschreibeunterricht tatsächlich so viele Schwierigkeiten bereitet, hätte man Überzeugungs- und ggf. Lobbyarbeit leisten können, um hier etwas zu ändern. Vor der einen auf der Hand liegenden, haufenweise Fehlerquellen mit einem Schlag erledigenden Reform hat man sich aus Angst vor der eigenen Courage gedrückt. Man ahnte, daß es hier einen Aufschrei in der Öffentlichkeit geben würde, und zuckte zurück; gleichzeitig versuchte man, an allen möglichen Ecken und Enden nicht ganz so auffällige orthographische Schäfchen ins Trockene zu bringen, tummelte sich auf so unterschiedlichen Wiesen wie der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Silbentrennung und der Orthographie der Fremdwörter. Nicht, daß ich unbedingt ein Freund der sog. gemäßigten Kleinschreibung wäre, aber diese hätte wirklich eine begreifbare und leicht vermittelbare Reform ergeben, zumal ihre Regeln selbst Englisch lernenden Hauptschülern aus dem Englischunterricht bekannt sind. Aber zu diesem Lieblingsprojekt der Rechtschreibreformer der 1960/70er Jahre fehlte der Mut, und was soll man denn machen, wenn man den Auftrag hat, für eine Reform zu sorgen, den einen großen Wurf aber nicht wagt oder nicht wagen darf?
Mein Vorschlag also: weg mit der sog. Reform, statt dessen Einführung der gemäßigen Kleinschreibung. Denjenigen, die sich weit aus dem Fenster gehängt und gepredigt haben, es müsse orthographisch unbedingt etwas geschehen, sonst gehe Deutschland an seinen orthographischen Problemen zugrunde (wie offenbar alle angelsächsischen Länder an der ungleich schwierigeren Orthographie des Englischen zugrundegegangen sind), wäre damit ermöglicht, irgendwie auch recht gehabt zu haben und nicht das Gesicht zu verlieren, die Gegner der sog. Reform wären den Wust der Ärgernisse los, den diese ihnen bereitet hat. Da die Regel: "Nur Satzanfänge und Eigennamen werden durch einen Großbuchstaben am Wortanfang hervorgehoben" an Einfachheit kaum zu überbieten ist, würde die Umstellung sowohl für die Alten wie für die Jungen kein nennenswertes Problem bedeuten, dem Gebildeteren ist es ohnehin nicht fremd, deutsche Texte in Kleinschreibung zu lesen. Einen nennenswerten Verlust an sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten kann man nicht ernstlich erwarten; im Zweifelsfall würde das geschriebene Deutsch eher reicher an auf Vieldeutigkeiten beruhenden Sprachspielereien werden, die bislang nur im gesprochenen Deutsch möglich sind.
Hartwig Molzow
Hohenheisch 9, 24582 Bordesholm
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 11.23
Hallo,
die Rechtschreibung in Deutschland war zum Teil früher nicht einfach, aber zumindest unumstritten. Heute haben wir dank einer \"genialen\" Reform, die NICHT nötig war, außer für einige Schulbuchverlage, die kräftig abkassiert haben, ein Chaos sondergleichen. Jeder schreibt wie er will. Ich auch, nämlich überwiegend nach alter Rechtschreibung, obwohl auch schon in meiner Schulzeit der Versuch unternommen wurde, die neue einzuführen. Aber sie wurde von Schülern UND Lehrern ignoriert, nur die armen Deutschlehrer mußten die \"Fehler\" anstreichen, ohne Einfluß auf die Note.
Das Argument, die Rücknahme der Reform wäre teuer, ist wohl absoluter Schwachsinn. Was auf Dauer teuer ist, ist eine Situation, die die deutliche Mehrheit der Bevölkerung als unerträglich empfindet. Wenn ich ein Medikament unter großen Kosten und mit großem Aufwand entwickle, und sich danach herausstellt, daß die Wirkung nicht vorhanden, die Nebenwirkungen aber dramatisch sind, dann kann ich auch nicht sagen: \"Hey Leute, das war so teuer, das nehmt ihr nun auch bitte.\" Wo kommen wir denn hin? Ich kann natürlich verstehen, daß Schüler, die die neue Rechtschreibung gelernt haben, nun nicht wollen, daß sie umlernen müssen. Und daß manche Lehrer auch nicht umstellen wollen, ist auch klar, aber ich denke, daß die Umstellung für einen Erwachsenen doch kein Thema sein sollte. Schon gar nicht für Lehrer mit langen Ferien.
Warum stelle ich mich dann nicht um, wenn das kein Problem ist? Ha! Gute Frage. Weil es mir nicht um den Aufwand geht, der mit einer Umstellung verbunden ist. Es geht darum, ob ich etwas lerne und damit Zeit in etwas investiere, das ich als unlogisch und häßlich empfinde. Natürlich sind manche neuen Regelungen sinnvoll, aber diese Reform reagiert nicht auf die Veränderung von Sprache und Rechtschreibung, sondern versucht sie vorwegzunehmen. Das ist das Problem. Wenn man sich die Anfänge der Reform anschaut, was war da nicht im Gespräch: \"ß\" vollsändig abschaffen, kam nicht durch, also halt ein bißchen dran rumpfuschen, dann \"ph\" abschaffen, naja die Fysiker waren nicht glücklich, gescheitert, und so ging es weiter. Was blieb waren viele Neuregelungen, die im Ansatz logisch gemeint waren, aber im Endeffekt nicht logisch waren und z.T. auch nicht durchkamen. Naja, es gibt in dieser Reform nun Dinge, die einfach schaurig aussehen und inakzeptabel sind, z.B. Delfin, Zu-cker, sodass (ein Wort, da sagt mein \"alter\" Duden noch österreichisch dazu, also nicht deutsch :-)), Tee-nager (kein Nagetier sondern ein Teen-ager): Grauen!!!
Wenn man Portemonnaie nicht schreiben kann, schreibt man halt Geldbörse, da braucht niemand volksverdummende Vereinfachungen.
Max Maximilian
Mainz
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 09.47
Hallo an alle,
ich habe hier ein zugegebenermaßen recht theoretisches Problem. Die weibliche Keimzellen produzierenden Gewebe heißen in der Fachsprache Oogonien. Für pflanzliche Gewebe ist die Vorsilbe Phyto- gebräuchlich; für tierische Zoo-. Mit wie vielen O soll ich also Zoo-Oogonien schreiben, wenn ich nicht mit Bindestrich arbeiten will? Mit vieren oder fünfen? Zoooogonien sieht etwas komisch aus, aber es werden ja alle O explizti gesprochen. Aber es ist wohl meines Wissens korrekt, zumindest kenne ich keine Regel, die das verbietet.
Bernd
Würzburg
eingetragen von Gast am 09.08.2004 um 09.16
Das Schlimme an der "Rechtschreibreform" ist nicht eine "neue Schreibweise", an die man sich gewöhnen müßte. Schlimm ist das Chaos, das diese inhaltlich unsäglich dumme "Reform" ausgelöst hat. (Was ist eigentlich der wirkliche Grund, daß eine "Reform" und keine "Fortschreibung" nötig war?) Es werden von den "Befürwortern" immer nur die Beispiele angeführt, die keine Probleme verursachen. Die Regeln über 2 oder 3 Konsonanten hintereinander oder auch die Vereinheitlichung von "Auto fahren" und "Rad fahren" machen keine Probleme. Anders ist es bei "ß/ss". Hier waren die Regeln früher einfacher als "neu" (vorher 2, jetzt 3 Möglichkeiten an Wortenden). Entsprechend häufen sich die Fehler!
Das Rechtschreibchaos entsteht dadurch, daß die "neue Rechtschreibung" so wirr und unlogisch ist, daß man bei jedem Ausdruck gesondert nachschauen müßte, um ihn richtig schreiben zu können. Das führt dann wiederum dazu, daß Schreiber anfangen, logisch zu denken und damit eine Unmenge an Fehlern zu machen. Man "meint" eben, "neue Rechtschreibung" zu verwenden, praktiziert aber nunmehr weder "alt" noch "neu", sondern ausschließlich "falsche Rechtschreibung".
Ich habe eine gewaltige Menge (über 8.000!) haarsträubende (eben auch "neu" nicht: "Haar sträubende") Rechtschreibfehler in meiner jetzt ehemaligen Tageszeitung gesammelt (Mittelbayerische Zeitung Regensburg) und das Abo wegen Unlesbarkeit, nicht wegen Verwendung der "neuen" Rechtschreibung gekündigt. Ich sehe nicht ein, ein völlig fehlerhaftes Produkt zu beziehen.
Daher ist es nur zu begrüßen, daß sich vernünftige Verlage dazu entschließen, wenigstens zur bisher gewohnten (in etlichen Punkten unzulänglichen) Rechtschreibung zurückzukehren (auch "neu" nicht: "zurück zu kehren") und auf eine vernünftige, logische und nicht sinnentstellende (auch "neu" nicht: "Sinn entstellende") Reform zu warten.
Mitläufer bei Dummheiten zu sein, war auf Dauer noch nie sinnvoll!
Nikolaus Mitko
Regensburg
eingetragen von Gast am 08.08.2004 um 20.05
Die neue Rechtschreibreform ist unbegründet dumm und häßlich anzusehen.
Idiotische Idee der Regierung, für solche Fragen bräuchten wir eine Volksabstimmung!
Frechheit ist das.
Martin
Gießen
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 23.40
...ich habe so oder so noch nie verstanden, wozu dieser Kraftakt überhaupt
nötig gewesen ist. Wir haben weiterhin unser heißgeliebtes "ß" auf der
Computertastatur, die Mehrzahl der Schüler versagt noch immer bei dem Versuch,
einen Satz korrekt zu gliedern, der mehr als zwei Zeilen lang ist, und
Deutsch wird auch in Zukunft eine der am schwersten zu lernenden Fremdsprachen
der Welt sein!
Wie kein zweites Land ächzt Deutschland unter der Geißel der Bürokratie, die
Menschen sehnen sich nach einem durchschaubareren Steuersystem, weniger
Papierkrieg und einem prägnanten Regelwerk für die Rechtschreibung. Was sie
im letzteren Fall bisher bekommen haben, ist ein unausgegorenes Machwerk, das
über den Haufen wirft, was sich jahrzehntelang bewehrt hat, und einführt,
wonach nie jemand verlangt hat! Auf chaotischen Konferenzen und in verstaubten
Amtsstuben wurde verantwortungslos zertrümmert und notdürftig wieder
zusammengeflickt, was die Deutsche Bevölkerung völlig zwanglos, ohne
Streitigkeiten und wie von selbst geschaffen hatte: eine Schriftsprache,
die sich erlernen ließ und die sich ständig weiterentwickelte- immer modern
und zeitgemäß- und immer neuen Tendenzen aufgeschlossen.
Mit den Amerikanismen wären wir fertig geworden, mit den Vereinfachungen und
kleinen Sünden der E-Mail-Süchtigen auch und mit der einen oder anderen
"Schifffahrt" erst recht. Die Rechtschreibreform aber wollte zuviel auf
einmal- plus, sie wurde offentsichtlich von Kulturbanausen und Spinnern
ausgeheckt. Beispiel gefällig?
Die Prostata ist bekanntlich die berüchtigte Vorsteherdrüse, die jeder Mann
sein Eigen nennt, und- selbst für den Laien erkennbar- ein Fremdwort, eins
aus dem Lateinischen, um genauer zu sein. Man kann es sich ja eigentlich
denken, "pro" heißt "vor" und "stata" ist "die, die steht". Wollte ich
dieses Wort trennen, würde ich als gebildeter Mensch wohl das "pro" vom
Rest separieren und nicht das "pros" vom "tata". Tatütata, die Herren
und Damen Kultusminister!!! Geht ja noch weiter, unendlich lange weiter.
Ich habe echt nix gegen Leute, die "Delfine" toll finden, "Frisör" werden
wollen oder sogar ein bischen sprachliche "Fantasie" besitzen, ich werde
aber auch in Zukunft Schrift und Sprache als das ehren, was sie sind: das
Ergebnis jahrtausendelanger kultureller Entwicklung und globaler Kommunika-
tion. Den Tag, an dem ich "Prophet" mit "f", "Philosophie" gar mit zwei "f"s
und "Apokalypse" mit "ü" schreibe, wird die Rechtschreibreform nicht mehr
erleben...
Die Bürger hatten ihre Stimme ja gegen das kostspielige Mammut- und
Prestigeprojekt der offensichtlich unter Langeweile und Beschäftigungsarmut
leidenden "Bildungs"-Politiker erhoben, oft habe ich mich gefragt, warum die
wahren Schutzherren unserer Sprache, die tagtäglich erscheinenden Zeitungen,
die Verlage und auch die Schriftsteller so verdächtig still geblieben waren.
Hatten die etwa Profit gewittert? Wie viele andere habe ich mich dem stillen
Protest gewidmet, vor Toresschluß noch einen alten Duden ergattert und seitdem
so geschrieben, wie alle anderen Menschen um mich herum auch. Die armen
Lehrer, habe ich gedacht, die armen kleinen Grundschüler, die die Leittragen-
den dieses Skandals sein werden. Die "Reform" war eine Katastrophe auf Probe,
die Gesellschaft selten so geeint in der Ablehnung einer politischen Idee,
wie in diesem Fall. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis der
Spuk in sich zusammenbricht, die "Bild"-Zeitung alleine hätte ihn jederzeit
implodieren lassen können, und jetzt scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein.
Die Medien sind eine Macht in Deutschland, sie machen Politik, nicht bloß
"Meinung" oder Geld, ich hätte lieber ehrlichere Verbündete im Kampf gegen
die Rechtschreibreform als die "Bild"-Zeitung, Verbündete ohne immense
Kapitalinteressen und Lobby-Gewurschtel-Zwänge, aber dieses Mal muß es wohl
auch so gehen. Dies kann durchaus der Fallstrick sein, über den die
Kultusministerkonferenz stolpert, so viel geballte Macht und so viel Einfluß
hatte die Reform noch nie gegen sich. In dieser Atmosphäre der Gegenwindes
müssen auch wir uns wieder Gehör verschaffen. Die Situation ist festgefahren!
Völlig schmerzlos wird der Umstieg auf eine kleinere, vorsichtigere Reform
oder gar das vollständige Zurückdrehen der betreffenden Uhren sicher nicht
vonstatten gehen, das muß aber in Kauf genommen werden, ansonsten ist es
bald zu spät und Deutschland bleibt auf dieser klapprigen Halb-Lösung sitzen,
die 90% der Bürger voller Inbrunst ignorieren oder gar verachten...
Endlich wieder ein Hauch von Protest und Initiative in diesem stoisch und
zynisch gewordenen Land!!!
Ciao, AR
A. Rohlf
Heidelberg
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 21.31
Ich gehe gerade in die 9.Klasse, lerne daher also schon die neue Rechtschreibung.Ich weiß, für einige ist es,hauptsächliche ältere Leute,schwer zu verstehen, warum es eine Rechtschreibreform gab. Aber ich kann nur sagen, so schlimm ist es auch nicht. Einiges ist logisch, anderes ist natürlich irgendwo schwachsinnig.Aber so ist das Leben!
Ich finde es sieht auch total bescheuert aus, wenn man \"Schifffahrt\" mit drei \"f\" schreiben muss. Aber auf der anderen Seite kann ich es mir auch nicht mehr vorstellen \"Kuss\" oder auch \"Nuss\" oder \"sie muss\" mit \"ß\" zu schreiben.
Also \"SPIEGEL\" und \"BILD\": Stellt euch mal nicht so an! Wenn man die alte Rechtschreibung privat noch gebraucht,okay.
Aber wieder ganz Deutschland damit reinzuziehen, finde ich übertrieben.
Grüße Andrea
Andrea
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 19.13
Die Rechtschreibreform kommt mir vor wie ein kranker Gaul, der von den Befürwortern und Initiatoren krampfhaft über die Ziellinie getragen wird. Ich hoffe nur das "Der Spiegel" und der Axel Springer Verlag, mit ihrer Umkehr zu bewährten Schreibweise, den wohlverdienten Gnadenschuß verpaßt haben. Die Rechtschreibreform ist keine gelebte Wirklichkeit.
Armin Dittmer
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 18.20
Ich bin nun 21 Jahre auf dieser Welt und kenne beide Schreibweisen, da ich nach beiden unterrichtet wurde. Ich muss als \"SCHREIBREFORM ERZOGENER\" jedoch äußern, dass es sich um MEIST sinnvolle Regelungen handelt. Wer kann nachvollziehen das man Kuß mit \"ß\" schreibt, obwohl man doch das U vor dem ß kurz ausspricht. Nach den gelernten Regeln der Ausprache von Geschriebenem muss es rein logisch doch auch mit \"ss\" geschrieben werden, da es ja nicht kuuus heißt! Ich möchte nicht als Spießer der nur für die Regeln steht hingestellt werden, muss jedoch erwähnen, dass ich viele Bekannte welche nicht nach den neuen Regeln schreiben da sie sie nicht kennen. Ich verstehe auch diese Personen. Doch die jetzige Diskussion ist absolut daneben! Es kann nicht die ganze deutsche Nation über die Geldverschwendung des Bundes klagen, aber dann hirnrissige Vorderungen wie eine milliardenschwere Rücknahme der Rechschreibreform fordern. Man muss auch mal an die 12 Millionen Kinder denken, die nie ein \"daß\" gelern haben, sondern es nur noch in alten Büchern als gegebene Tatsache hinnehmen. Ich selbst fast alle Regeln nachvollziehen und erkenne den dahinterstehenden Sinn. Ich habe selbst die Umstellung als Fünftklässler erlebt und erst nach der Reform einige Wörter richtig geschrieben, welche davor für mich eine Katastrophe darstellten. Einzige Ausnahme bleibt für mich der Frisör oder Delfin, solche Regelungen waren unnötig, aber man muss so etwas halt hinnehmen. Im übrigen gibt es aus Österreich und der Schweiz, wo die gleichen Regeln ebenso wie in Deutschland gelten bisher kaum Probleme und kein Verständnis für die neuerliche deutsche Kritik.
Florian Pelzl
Prien am Chiemsee
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 00.55
Aus dem (längeren) Communiqué, in welchem die Christlichdemokratische Volkspartei der Stadt Zürich den Wechsel zur klassischen Orthographie der führenden deutschen Verlage begrüsst:
Was die Schulen brauchen und bräuchten ist vor allem eines: Sicherheit. Und das kann nur gewährt werden, mit etwas, das sicher ist. In der klassischen Rechtschreibung sind die Lehrkäfte sicher. In der klassischen Rechtschreibung ist die Mehrheit aller Bücher geschrieben. Und was sich schon immer geändert hat, waren in jeder Neuauflage des Dudens zwei, drei Wörter. Das ist lebendige Sprachentwicklung, nicht der Krieg der deutschen Kultuisminister mit der sogenannten "Expertenkommission".
ganzer Text unter http://www.cvp-zh.ch/kreis/kreis5/
Etienne Ruedin
8005 Zürich
eingetragen von Gast am 07.08.2004 um 00.47
Sorry, aber diese Reform ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Es wurde nichts, absolut gar nichts vereinfacht,stattdessen hat man es vorgezogen, das Geschriebene Wort in einen Buchstabensalat zu verwandeln, der nicht weiter als eine Beleidigung für das Auge darstellt.
Man hätte die Chance für echte Verbesserung und Vereinfachung nutzen können (Groß-/Kleinschreibung z.B.), aber man hat in diesem Punkt schmählich versagt.
Abgesehen davon hat man sie unter Umgehung sämtlicher demokratischer Mittel durchgesetzt, es hat nie eine Abstimmung darüber gegeben und wenn wäre die Reform in ihrer jetzigen Form Geschichte. Aber die Macher dieses Machwerks haben nicht das Rückrad, sich dem zu stellen.
Alexander Lohrmann
eingetragen von Gast am 06.08.2004 um 14.56
Ich bin zurzeit 17 Jahre alt und seit der 4. Klasse wurde bei uns in der Schule die neue Rechtschreibung eingeführt. Ich kann verstehen, dass es für die älteren Menschen etwas gewöhnungsbedürftig ist. Jedoch finde ich ist die Rechtschreibreform sinnvoll, da Sie alles vereinfacht und dies auch sinngemäß verständlich ist. Bei der alten musste man sich etliche Regeln merken was bei der neuen größtenteils wegfällt. Ich würde sie auch nicht mehr aufgeben, selbst wenn sie wieder abgeschafft werden würde.
Gruß Michael
Michael
eingetragen von Gast am 06.08.2004 um 11.56
Um festzustellen, welche Rechtschreibung für einen persönlich die passende und unterstützenswerte wäre, sollte man überprüfen, nach welcher man selbst die wenigsten Fehler macht.
Hier kann man sich testen:
http://quantenleser.de/altvsneu.php
Quantenleser.de
eingetragen von Gast am 03.08.2004 um 14.05
Moin (ist das heutzutage so richtig geschrieben ?)
In meinen Augen ist die Reform sowieso halbherzig. Ich denke, Deutsch ist die einzige Sprache der Welt, in der es Groß- und Kleinschreibung überhaupt gibt. Ich denke, die Reform sollte alles leichter machen ? Also weg mit Groß und Klein. Ob getrennt oder zusammengeschrieben wird ist egal, und unser schönes "ß" in dem Wörtchen DASS hätte ich auch gern wieder (weil ich es beim besten Willen nicht leichter finden kann, zu wissen, daß ich "daß" mit zwei ss schreiben muß statt früher mit "ß" !!) Was ich einsehe, weil logischer, ist z.B. Schifffahrt oder Brennnessel - dort schreibt man dann halt so, wie's sein müßte, sprich, es fällt eine unlogische Regel weg. Mein Tipp also: Alles noch einmal überdenken und konsequent an die Sache rangehen (oder eben gar nicht), aber nicht SO.
Gruss
Claudia
P.S: Wie man merkt, schüttel ich auch konsequent neu und alt durcheinander ;-) und ich habe nicht mal ein Problem damit, weil's ja jeder versteht.
Claudia
nö - wollte nur meine Meinung sagen, ohne Post und/oder Mails (meist eh nur Spams) zu bekommen
eingetragen von Gast am 01.08.2004 um 10.05
Ich finde Eure Seite informativ. Weiter so. Gruß Brigitte. http://www.xxx.com
Brigitte
redaktionell geixt, der ablenkende Zweck war durchsichtig. NL
eingetragen von Gast am 27.07.2004 um 10.44
Gesegnete Mahlzeit!
Ersteinmal Herzlichen Glückwunsch und Dank an die Urheber dieser Seiten!! Schön in Thema und Machart!
Schon als das Wörtchen \"Tipp\" geboren wurde, kräuselten sich meine Fußnägel. Da sprach man von einer Reform, als war es zwingend notwendig, die deutsche Sprache und Schreibweise zu reformieren. Aber DAS mit DIESEM Wort!?
Fortan interessierten mich Schrift wie Sprache aus deutschem Lande. Als ich dann auf das neue deutsche Wort für ein Mobiltelefon stieß, war der Ofen aus! Man sprach von einem Handy und gab dem Produkt einen anglo-amerikanischen Charakter, obwohl man dieses Substantiv im Englischen vergebens sucht. Man sagt vielleicht \"to get handy\" oder \"to become handy\", das hat aber nichts mit dem Kauf dieses Telefons zu tun. Wer sich mit diesen, ich behaupte einmal, idiotischen Wortkreationen in den deutschen Kulturgutsolymp verfrachten wollte, der verdient unsere Trauer! Trauern ist sowieso gut, denn sehr viele von uns wurden nicht in dieses geistig arme Deutschland geboren! Es war mal anders. Kulturgut wurde noch ohne Eurozeichen geschrieben.
Vielen Dank.
Cordula Mentau
eingetragen von Gast am 26.07.2004 um 13.21
Gerade eben macht mein Sohn (3.Klasse Grundschule) Hausaufgabe:
Wörter trennen.
Wenn ich mich an meine Schulzeit zurück erinnere, dann war das damals
eins der angenehmen Seiten der Rechtschreibung.
Es gab ein paar einfache Regeln und das war\'s.
Aber jetzt:
Allein \"ck\" oder \"tz\" trennen.
Wie soll ich das einem Grundschüler einbläuen.
Der Test über getrennt und Zusammenschreiben hier ist übrigens sehr gut.
Schon komisch, dass ich trotz 20 Fehlern so gut im Leben zurecht komme...
Susanne Hördl
Bayern
eingetragen von Gast am 14.07.2004 um 09.00
Kritik und Lob finde ich sehr gut.
Daher möchte ich hiermit sagen,
dass Ihr eine wirklich schöne Internet-Seite habt.
Vielleicht könnt Ihr noch mehr Bilder zeigen.
Gruß aus dem Norden.
http://www.xxx2000xxx.de
David
eingetragen von Gast am 13.07.2004 um 10.27
Professor Naumann hat den eigentlichen Zweck von Rechtschreibung nicht verstanden. Man sollte ihn vielleicht nochmal
in die erste Klasse schicken!
Seine Definition von Schrift ist eine Zirkeldefinition.
Niemand hat behauptet, daß die Schrift eine Rechtschreibung sei. Wie kommt er dazu, dies durcheinanderzuwerfen und
daraus seinen Zirkelschluß abzuleiten?
Was nutzt es, wenn ich etwas zwar lesen -- eventuell auch schnell lesen kannn --, es aber nicht verstehe, z. B. weil
es von vorneherein sinnlos oder durch die Rechtschreibreform sinnentstellt ist.
Die klassische Rechtschreibung unterstützte das schnelle Verstehen des Textes, indem sie den Sinn klar herausstellte.
Ganz nebenbei konnte man sie auch schnell lesen, viele Leute taten das, wenn sie ein Buch, eine Zeitung, einen Text
"überflogen" haben. Das ist bei rechtschreibdeformierten Texten nicht mehr möglich, wenn man den Sinn des Textes verstehen
will, da, reformbedingt, ein Rekonstruieren des Sinns notwendig ist.
Es verblüfft einen immer wieder, welchen Blödsinn Professoren öffentlich von sich geben, ohne sich dafür zu schämen.
Haben die denn keine Angst, daß man ihnen wegen erwiesener Unfähigkeit die Mittel streicht? -- Wer sollte das tun, schließlich
sind die anderen Reformer -- zumeist auch Professoren -- sowie der zugehörige Verwaltungsapparat doch genauso unfähig!
tut nichts zur Sache
tut nichts zur Sache
eingetragen von Gast am 08.07.2004 um 13.43
Wenn man den Blick über den Tellerrand der Rechtschreibung erhebt und die letzten Jahrzehnte Revue passieren läßt,
dann wird man feststellen, daß es um die Ästhetik schon seit vielen Jahrer schlecht bestellt ist. Ästhetik ist nicht
mehr gefragt. Werbung und Kunst wollen provozieren, und das geht nicht mit eingängiger Ästhetik. Ebenso ist es in
der Sprache. Ich habe einmal einen alten Schwarzweißfilm gesehen, indem ein englischer Lehrer etwa folgenden
Ausspruch tätigte: Bringe ihnen (den Schülern) bei, was ästhetisch ist, dann werden sie gut durch Leben kommen.
Dieser Ausspruch ist so sicher nicht gesagt worden, aber es gibt in etwa den Sinn wieder. Vielleicht erinnert sich
jemand an diesen Film. Der Film spielt vor dem ersten oder zweiten Weltkrieg, der Lehrer war ein Internatslehrer
in einem Jungeninternat, dessen Frau früh gestorben war.
Man sollte einmal recherchieren, inwieweit die Zurückdrängung der Ästhetik auf dem Programm der 68er
Gesellschaftsveränderer gestanden hat bzw. noch steht.
tut nichts zur Sache
tut nichts zur Sache
eingetragen von Gast am 07.07.2004 um 10.38
Warum erscheinen in letzter Zeit so viele Beiträge vollständig in Fettschrift? Fettschrift (bold face) ist dazu
da, einzelne Wörter oder kurze Textpassagen hervorzuheben, ein längerer Beitrag in dieser Schrift ist allerdings
nur sehr schwer zu lesen. Kann man das wieder rückgängig machen?
tut nichts zur Sache
tut nichts zur Sache
eingetragen von Schuster am 29.06.2004 um 22.46
Thema der Talk-Sendung „Im Palais“ : Machen uns die neuen Medien „sprachlos“ Deutsch: mangelhaft (im Fernsehsender „Rundfunk Berlin Brandenburg“- RBB)
Als Gast u.a. Wolf Schneider (ehemaliger Leiter der Hamburger Journalistenschule) der zur neuen Rechtschreibreform sagte:
- RS - Reform ist eine unglaubliche Belästigung derer, die nicht mehr zur Schule gehen. (Beifall)
- Kein Leser auf Erden hat jemals darauf gewartet, daß die ihm vertrauten Schriftbilder sich ändern.
- Für alle Leser der Welt … ist die Reform eine Katastrophe.
- An den Schriftbildern herumzufummeln ist eine unglaubliche Volksbelästigung (Beifall)
- Bei uns gab es eine Clique von unterbeschäftigten Germanisten, (Beifall) die den Gedanken nicht ertragen können, sie könnten ins Grab sinken ohne an der Deutschen Sprache herumgefummelt zu haben.
Wiederholung der Sendung am 1. Juli 2004- 12.00 beim RBB
__________________
R.Schuster
eingetragen von Gast am 28.06.2004 um 02.08
Besucht mal unsere Homepage :
http://www.XXXXXX.de/members73/susibarfuss
In unserer Schule sind fast alle Mädchen barfuß
Sara Klein
XXXstraße XXX
XXXXXX
Unkenntlich gemacht durch die Redaktion.
eingetragen von Gast am 18.06.2004 um 07.08
Hallo Jan Martin,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort - hilft mir sehr weiter, super!
Ich glaube, werde es in Zukunft auch wieder groß schreiben.
Danke nochmal
Marco
Marco
keine
eingetragen von J.-M. Wagner am 17.06.2004 um 14.05
Zitat:Du erwartest eine Antwort auf eine Frage, die Dir keiner wirklich kompetent beantworten kann nur Du selber kannst entscheiden, wie Du Deine persönlichen Briefe schreiben möchtest. Alles andere würde Unfreiheit bedeuten, weil Du dann die Entscheidung anderen überläßt.
Ursprünglich eingetragen von Marco
Danke Reinhard und Rainer,
jetzt weiß ich aber noch immer nicht wie ich meinen Brief nun schreiben soll soll ich nun groß oder klein schreiben?? Wie würdet Ihr schreiben ??
Gruß Marco
Was die Rechtschreibreform an dieser Stelle anordnet, kannst Du getrost vergessen: Die neuen Regeln gelten nur für das, was die Schüler ihrem Lehrer vorlegen. Dein persönlicher Entscheidungsspielraum wird Dir von der Rechtschreibreform nicht genommen, das hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil ausdrücklich bestätigt.
Aber eines kann ich Dir beantworten: Ich würde wegen der beabsichtigten persönlichen Anrede in einem persönlichen Brief immer die großgeschriebene Anrede wählen. Kleinschreibung ist mir zu unpersönlich.
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz am 16.06.2004 um 07.05
Was mich an der Zeitungsumfrage irritiert, ist die Tatsache, daß man seine Identität beim Abstimmen nicht preisgeben muß. Ist hier nicht der Abstimmungsmanipulation Tür und Tor geöffnet -- natürlich von beiden Seiten?
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz
eingetragen von Gast am 15.06.2004 um 16.50
Unter www.Böhme-Zeitung.de (Soltauer Zeitung) läuft derzeit eine Umfrage zur Rechtschreibreform!
HF
D
eingetragen von Gast am 15.06.2004 um 13.31
Danke Reinhard und Rainer,
jetzt weiß ich aber noch immer nicht wie ich meinen Brief nun schreiben soll – soll ich nun groß oder klein schreiben?? Wie würdet Ihr schreiben ??
Gruß Marco
Marco
keine
eingetragen von Reinhard Markner am 15.06.2004 um 08.40
Der Widerspruch liegt im amtlichen Regelwerk selbst, wo es heißt, "man" schreibe Du usw. klein. "Man" schreibt es aber nicht klein, wie sich leicht belegen läßt, auch an im übrigen umgestellten Texten.
eingetragen von Gast am 15.06.2004 um 07.28
Muss meinen Vorredner widersprechen - lt. neuer Rechtschreibreform wird du, dir, dein, eure klein geschrieben.
Gruß Markus
Rainer
keine
eingetragen von Reinhard Markner am 14.06.2004 um 12.19
Die Anredepronomina Du und Ihr sowie ihre Flexionsformen (Dein, Euch usw.) werden in Briefen seit jeher groß geschrieben.
eingetragen von Gast am 14.06.2004 um 10.26
Hallo,
wer kann mir erklären, wie das jetzt mit \\\"du, euch, eure\\\" usw. ist. schreibt man das nun groß oder klein in perönlichen Briefen??
bitte um Hilfe - Danke
Marco
Marco
Bonn
eingetragen von gestur am 05.06.2004 um 14.34
schon macht man einen Fehler.
Ich hatte wohl im Unterbewußtsein an eine Analogie zu "Gottes Segen" oder "Gottes Wille" gedacht.
Mit "um Himmels willen" wäre es wohl nicht passiert.
eingetragen von Reinhard Markner am 05.06.2004 um 13.19
Um Gottes willen.
eingetragen von gestur am 05.06.2004 um 12.38
Vor etlichen Jahren, als von einer Rechtschreibreform noch keine Rede war, hat ein ausländischer Deutschlerner zu mir gesagt:
"Werfen Sie um Gottes Willen nicht Ihren alten Duden von 1955 weg, denn der ist ein sehr wertvolles Zeitdokument."
Gut, daß ich auf ihn gehört habe.
eingetragen von Reinhard Markner am 05.06.2004 um 11.08
Nur die bisherige, bewährte und noch immer gültige Rechtschreibung allein bietet Sicherheit für dauerhaft richtig geschriebene Texte. So schrieb es am Donnerstag der Erlanger Sprachwissenschaftler Professor Horst H. Munske, und so gilt es auch am heutigen Samstag noch.
eingetragen von Gast am 05.06.2004 um 09.22
Hat jemand einen guten Tipp, wie ich denn nun richtig schreibe.
Ich oute mich als jemand der das Schreiben vor der Rechtschreibreform gelernt hat
(dachte ich zumindest). Jetzt bin ich etwas verunsichert und schreib vermutlich nach alter
und neuer Rechtschreibung gemischt.
Oder ist die neue Rechtschreibung so zu interpretieren,
dass jedeR schreiben kann wie's gerade passt?
Vielen Dank und viele Grüsse
Thorsten Frank
www.x.de
Thorsten Frank
Jakoberstr. 38, 86152 Augsburg
eingetragen von Gast am 04.06.2004 um 15.31
hy ihr lieben! hab diese seite grade gefunden und bin begeistert, macht bitte so weiter.....
alles liebe...
Sigrid
www.xxxx.at/ss
Naja, dieser Beitrag ist ja wohl mehr in verkappter Absicht geschrieben. Deshalb redaktioneller Eingriff und Löschung ablenkender Angaben.
DS
eingetragen von Gast am 29.05.2004 um 08.42
Was sollte die Untermalung mit dem Deutschland-
lied? Es kam mit vor wie Blasphemie.
Kurze Kameraschwenke in die Hefte enthüllten
Sonderschulschreibweisen. Das konnte nicht wahr
sein.
Geschickterweise kam in dem Text des Diktates
kein Fall von Auseinanderschreibung vor wie
Pestilenz artiger Geruch o.ä. Seltsam!
War es so, daß DER DUDEN von seiner Seite aus
das ganze just zu diesem Zeitpunkt initiiert hat,
um das sinkende Schiff wieder flottzumachen (flott
zu machen)?
Das Volk reagiert mit Sicherheit entsprechend.
War doch ein happening, ein event, 'ne show!
Ruth Salber-Buchmüller
Wittekind-5 Mülheim a.d. Ruhr
eingetragen von Gast am 19.05.2004 um 23.22
Könnte jemand den Hausputz im Gästebuch übernehmen?
Als Beispiel putzwürdiger Klumpen lasse ich mal einen „Beitrag“ stehen.
Falls sich jemand melden möchte, hier eine elektronische Anschrift:
Putzfrau@rechtschreibreform.com
20.5.2004, 9.53 Uhr
Dominik Schumacher
geld verdienen
hi,
schaut mal bei mir auf die seite wenn ihr gutes geld verdienen wollt
http://www.cyberxxxxxs.de/werbefenster.htm
href=mailto:xxx@gmx.de>olli
eingetragen von Gast am 18.05.2004 um 09.06
Es mag sein, daß es für die deutsche Sprache typisch ist, daß MANCHE Wörter, die
sehr oft zusammen verwendet werden, mit der Zeit als ein Wort angesehen und
geschrieben werden. Gälte das generell, so müßte man z. B. den Artikel mit dem
Wort, auf das er sich bezieht, zusammenschreiben, ähnliches gilt für
Personalpronomen und die konjugierte Verbform.
Man kann prinzipiell alles in Frage stellen, es fragt sich nur, ob das sinnvoll
ist. Auf dem Gebiete der Rechtschreibung ist dies nicht sinnvoll, da sie sonst
ihren Zweck nicht mehr erfüllen kann. Dies merkt man zuerst nicht, aber nach
ein paar Jahrzehnten spätestens ist die Grenzlinie gezogen und die dann
nachwachsenden Generationen können nicht mehr das Bisherige verstehen. Die vom
PEN-Club bemängelte Veränderung und Modernisierung klassischer Werke zeigt, daß
diese Gefahr real gegeben und daß der Kompartimentierungsprozeß schon weit
fortgeschritten ist. Daß dabei auch ideologische Faktoren mit eingehen, ist in
diesem Zusammenhang und in diesem Forum ebenfalls schon gezeigt worden.
Ich verlasse mich eher auf mein eigenes Denken, mit den Ideologen vom Fach
sollte man dagegen sehr vorsichtig sein. Die Leute im Elfenbeinturm der
Fachwissenschaft haben oft den Bezug zur Wirklichkeit und zur Praxis verloren.
Auch Beobachter sind nicht objektiv, können es gar nicht sein. Sie nehmen oft
nur das wahr, was ihren Vorstellungen entspricht. Die Reformer sind das beste
Beispiel dafür.
Auch ''vernünftig'' und ''verständlich'' sind relativ, was Ihnen so erscheint,
muß noch lange nicht auch anderen so erscheinen. (So würde ich z. B. ernst
nehmen, je nach Kontext, einmal zusammen und einmal getrennt schreiben.) Dabei
sollten selbstverständlicherweise auch ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle
spielen.
In Zweifelsfällen hatte man früher im Duden nachgeschaut, anstatt langwierige
Betrachtungen über Beispielklassen zu machen. Ich wüßte auch nicht, was an
diesen Klassen so praktisch ist, denn dafür müßte man erst einmal wissen, zu
welcher Klasse das fragliche Wort gehört. Für Schüler und auch für Menschen,
die nicht tagtäglich mit solchen Fragen umgehen, ist das sicher nicht so
einfach.
Woher nehmen Sie die Sicherheit, daß sich ''die Sprache'' so regelmäßig
''verhält'' und ein durchgängiges Klassenschema aufweist, bzw., daß sich ein
solches auf die Sprache aufdrücken läßt? Auch das ist eine Art Vergewaltigung
der Sprache. Sprache ist eben nicht durch und durch logisch, es gibt Ausnahmen.
Ähnliches gilt für die Rechtschreibung. Ich bin nicht der Meinung, daß sich
die Rechtschreibung immer nach der Sprache zu richten hat. Wer dieser Meinung
ist, der sollte getrost für die Abschaffung von Rechtschreibung eintreten.
Was nutzt mir diese ''Überregel'', wenn ich nicht weiß, was ein Wort ist?
Genau um diese Frage geht es ja! Und daß es sich eben nicht unbedingt aus
der gesprochenen Sprache ergibt, ist ebenfalls klar, denn sonst bräuchten
wir diese Diskussion nicht.
Es gibt eine etwas ältere Theorie, wonach man Sprache als ein Lebewesen
auffaßt. Es mag sein, daß diese Theorie etwas romantisches an sich hat und
daß ihr deswegen viele anhängen. Dies ist aber nicht die einzige Theorie
über das Wesen der Sprache, außerdem bringt sie Probleme mit sich:
Der Zeitpunkt des Beginns eines Lebens ist genau definiert. Können Sie mir
sagen, wann genau die deutsche Sprache entstanden ist? Biologische Veränderungen
laufen nach einem mehr oder weniger festen Schema ab. Die Veränderungen einer
Sprache sind dagegen mehr zufällig und auch manipulierbar. Sie hängen z. B. auch
vom Ausgang von Kriegen ab. Lebewesen müssen nach einer bestimmten Lebenszeit
sterben. Wann muß ihrer Ansicht nach die deutsche Sprache an Altersschwäche
sterben?
Die Gleichsetzung von ''Veränderung'' und ''lebendig'' ist falsch: Auch das
Wetter verändert sich, es ist aber nicht lebendig!
Was ist daran ''flexibel'', wenn ich etwas anders schreiben kann, damit aber
keine weitere Änderung der Bedeutung etc. verbunden ist. Es ist nichts weiter
als eine nutzlose Variante, die aber z. B. die Schüler verunsichert.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 18.50
Klingt doch ganz gut, dieser Vorsatz! Die Leute im Jahre 1933 haben wohl auch unvoreingenommen geprüft, was wohl im
Dritten Reich besser sein könnte. Wieviele vermeintlich bessere Schreibweisen wohl als Köder für die Reform herhalten
mußten? Von Leuten, die auf die uns allen bekannte Art und Weise ihre Ziele verfolgen und uns eine Reform aufnötigten,
von solchen Leuten kann nichts Gutes kommen.
Man könnte auch anders fragen: Hätten Sie, lieber ''gestur'' jemals irgend eine Schreibweise unvoreingenommen geprüft,
wenn nicht die Reform Anlaß dazu gegeben hätte? Jedes eingehen auf die Reformer ist für diese ein Erfolg, denn dann
haben sie etwas ändern können.
Ich finde es auch nicht gut, den Duden schlechtzumachen. Hätten wir an Stelle der Dudenredakteure anders gehandelt?
Auf Argumente wird hier -- wie bei den Reformern -- nicht eingegangen, eine wirkliche Diskussion findet nicht statt.
Die Leute schreiben nur aneinander vorbei. Es macht keinen Spaß mehr, in dieses Forum Einträge zu setzen.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 17.33
Werden diese beiden Wörter wirklich in einem Wort gesprochen? Beim schnellen Sprechen mag das vielleicht so erscheinen.
Aber da werden auch ganz andere Wörter als ein Wort erscheinen, so daß man den ganzen Satz als Wort schreiben könnte.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 13.19
Rechtschreibung heißt letztlich, sich für eine Schreibweise für eine Bedeuteung zu entscheiden und diese allein gelten
zu lassen. Dies bringt viele Vorteile und ist durch diese Vorteile gerechtfertigt.
Das Varianten problematisch sind, ist hier in diesem Forum schon genügend zur Sprache gekommen.
Was Sie vorschlagen, werter ''gestur'', ist letztlich die Abschaffung der Rechtschreibung!
Bitte gehen Sie doch einmal auf meine Argumente ein.
xxx
xxx
eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 13.11
Ich finde, daß es eine solche Debatte nicht geben sollte, aus dem Grund, da man
sonst letztlich jede Schreibung in Frage stellen könnte, mit entsprechender
Debatte, welche letztlich zu nichts führt. Dann geschieht genau das, was ich
schon seit Jahren befürchte und für was das Wörterbuch des Herrn Ickler für mich
steht: Die Reformgegner führen eine eigene Rechtschreibreform durch, anstelle
der Reformer: Kalif sein anstelle des Kalifen!
Ich möchte mit dieser Aussage Herrn Ickler nicht zu nahe treten, er setzt sich
vorbildlich für unsere Sache ein. Trotzdem hat es einen seltsamen Beigeschmack,
wenn er auf diese seltsame Art und Weise um Zustimmung für die Einführung von
Schreibweisen ''wirbt'', die der Reform entgegenkommen.
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eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 12.51
Etwas auf eine Stufe mit etwas Anderem stellen, nur damit es einheitlich
wird, das halte ich für nicht angebracht. Das ist das Vereinfachungsdenken
der Reformer.
Auch ein ''damit'' als zwei Einzelworte gibt es nicht! Man müßte dann
''mit diesem'' o. ä. benutzen.
Alle von ''gestur'' aufgeführten Beispiele sind auf der ersten Silbe
betont, womit sie sich als Zusammensetzungen zu erkennen geben. Die fraglichen
Wörter als Zusammensetzung mit entsprechender Betonung sind aber kaum
aussprechbar.
Herr Lindenthal spricht einen wichtigen Aspekt an: Solche Veränderungen
können -- sollen vielleicht auch -- so mißverstanden werden, als ob das
Bisherige falsch war und nur noch das neue gelten soll. Das Bisherige würde
damit automatisch falsch oder bekäme den Touch von etwas Veraltetem.
Genau das versucht die Rechtschreibreform: Das Bisherige zu veralten, aus
den Köpfen der Menschen zu verbannen. Dies führt zur Kompartimentierung der
Gesellschaft. Ein vorbildliches Wörterbuch sollte so etwas nicht fördern.
Das meinte ich mit der Provokation einer Veränderung und mit der Beeinflussung
der Meßgröße durch den Versuch des Feststellens einer Entwicklung. Dann müßte
man auch noch definieren, wie man eine Entwicklung von bloßen Modeerscheinungen
unterscheidet.
Mir ist nicht bekannt, was in Österreich bevorzugt wird. Dies ist letztlich
auch egal. Es stellt sich aber die Frage, woher bekannt ist, was dort bevorzugt
wird und wie zuverlässig diese Quelle ist.
Bei ''soviel'' stelle man sich den erstaunten Ausruf vor, wenn man das Meer
sieht: Es findet hier kein Vergleich mit einer anderen Menge statt, im Sinne
von ''das Eine so viel wie das Andere''. Ähnlich liegt der Fall bei ''solange'':
''Solange es Menschen gibt'' vs. ''Das Eine ist so lang(e) wie das Andere''.
Ähnlich könnte man auch zwischen ''stattdessen'' und ''statt dessen''
unterscheiden: Ersteres hat mehr den Charakter einer Konjunktion, letzteres
mehr den eines Verweises auf eine bestimmte (vorher im Text erwähnte) Sache
oder eines Sachverhalts. Ähnlich deswegen, weil hier der Charakter eines
Verweises immer gegeben ist, nur eben unterschiedlich stark.
Bei diesen Fällen ist eine Zusammenschreibung motiviert, bei anderen nicht.
Eine Zusammenschreibung führt neues Wortbild und, falls keine unterschiedliche
Bedeutung vorliegen sollte, eine Variantenschreibung ein. Auch wären wir dann
wieder auf dem Niveau der Rechtschreibdeform, bei der wir ja die Einführung von
Varianten bemängeln.
Dann könnte man z. B. auch die Schreibung von Wörtern wie wir, mir, dir mit
''ie'' fordern, weil diese deutlich mit langem i gesprochen werden -- Fehler,
die wir alle irgendwann einmal gemacht haben.
Man sollte nicht im Kernbereich der Rechtschreibung Veränderungen vornehmen!
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eingetragen von Gast am 17.05.2004 um 09.49
Nicht einverstanden
Fehler wurden auch vor der Reform schon gemacht, sie liegen durchaus auf der
Linie der Entwicklung zum richtigen Schreiben -- aber, man muß sie deshalb nicht
gleich ''legalisieren''.
Wer keine Fehler machen darf, der darf auch nichts lernen!
Ich finde diese Zusammenschreibung häßlich, außerdem würde sie die Betonung
des ersten Bestandteils erfordern, so, daß man da eher ein Komma setzen wollte.
Diese Zusammmenschreibung erinnert zu sehr an die Deformschreibung, die wir
doch überwinden wollen.
Auch die Argumentation, daß dies ''durchaus auf der Linie der Entwicklung der
deutschen Sprache'' läge, halte ich für problematisch. Wer legt das denn fest,
was auf dieser Linie liegt? Eine Einzelperson? Die Mitglieder des Forums
www.rechtschreibreform.com? Die KMK? Die Kultusminister? Das Parlament?
Der Innenminister? Und wie wird das festgestellt? Kann man das überhaupt
feststellen? Vielleicht kann man das, aber erst in hundert Jahren?
Außerdem könnte man dann kommen und fordern, daß auch eine ganze Reihe
anderer derartiger Wörter zusammengeschieben werden können sollten. Provozieren
Sie damit nicht gerade die Entwicklung, die sie nachzuzeichen glauben?
In diesem Zusammenhang gäbe es noch viel Klärungsbedarf, z. B., wie ein
Instrumentarium aussehen muß, mit dem man die Entwicklung einer Sprache
feststellen kann oder ob nicht durch dessen Anwendung die Meßgröße selbst
beeinflußt wird, ähnlich der Heisenbergschen Unschärferelation. Ich finde
es jedenfalls problematisch, wenn Sie für solche Änderungen in einer
''Randnotiz'' Zustimmung suchen.
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eingetragen von Gast am 15.05.2004 um 19.32
eingetragen von Gast am 13.05.2004 um 16.46
''... Fakten, die ggf. gar nicht gegeben sind.'' -- köstlich!
Zum ''Nichtproblem'' Autofahren vs. Auto fahren gibt es ja schon Einiges hier
in diesem Forum: Demgemäß waren auch nach den ''klassischen'' Dudenregeln beide
Formen möglich, je nach dem, was man ausdrücken wollte!
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eingetragen von Norbert Schäbler am 12.05.2004 um 21.23
Lieber Herr Lindenthal!
Individualität ist offensichtlich in unserer heutigen Gesellschaft das förderungswürdigste Gut, zugleich aber jene – wenn jemals gewinnbare – Eigenschaft, die sogleich von allen Seiten (offensichtlich auch aus dem Inneren heraus) sofort bekämpft wird.
Ich komme mit dieser Schizophrenie nicht zurecht.
Ihre Frage kann ich nicht beantworten, denn es wäre und ist fatal, puren Individualismus zu offenbaren. Das geht ja auch gar nicht, weil Sozialisation, Integration, Demokratie und Politik ihren Tribut fordern.
Ich wünschte, Menschen würden politisch denken. Statt dessen denkt Politik für Menschen.
Vielleicht sollte man kleine Gedanken hegen, sich am Lob von Kleinen ergötzen und sich an kleinsten Freuden laben ...
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 09.05.2004 um 11.57
Lieber Herr Schäbler,
das mit der polternden Romantik usw. weise ich vorsorglich zurück, zumal ich nicht weiß, was es bedeuten könnte.
(Auch habe ich nie verstanden, was denn der Unterschied zwischen „materialistischer“ und „idealistischer“ Weltanschauung sein könnte, weil doch jedes Stück Stoff unendlich vielen Geistgesetzen und Wechselwirkungen gehorcht und mir eine Trennung von Geist und Stoff nicht gelingen will. Mir konnte noch kein „Materialist“ beantworten, ob und welche Naturgesetze in den weniger geliebten Geist- und Ursachenbereich oder in den als verläßlicher bevorzugten Stoff- und Wirkungenbereich gehören sollen. Ähnlich könnte ich vermutlich den Unterschied von „Romantik“ und hausverstandgestützter Handwerkskunst sowie Wissenschaft dritterseits nur durch Schwerpunkte und Betrachtungswinkel, aber keinesfalls durch klasseneinteilende Etikettierung nennen. Wo angebliche Wissenschaft den Handwerksregeln nicht gehorcht, wird sie zum Pfusch und Spitzbubentum à la Nerius, Heller und Augst. Auch Romantik und Ästhetik gehören für mich untrennbar zu Handwerk und Wissenschaft; ja, ich möchte sogar so weit gehen, daß ich sie als sich gegenseitig bedingend ansehe (nicht die 70er-Jahre-DDR-Tapete (haben Sie mal den Film „Meier“ gesehen?) ist der Gipfel von Schönheit, sondern vielleicht ein Stück Frühlingswiese oder ein Dürer-Bild davon oder ein Langzeit-Lichtbild des Andromar-Nebels, dessen große Form mit bloßem Auge oder Fernrohr gar nicht erfaßt werden kann).)
Vor diesem Hintergrund nochmals meine Frage von 8 Uhr 28:
„Aber wie geht das nun weiter mit der RS„R“, wenn man sie nach den strategischen [handwerklichen, wissenschaftlichen, ästhetischen ...] Möglichkeiten aufdröselt?“
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 09.05.2004 um 10.39
Man kann ins Schwärmen geraten über die Nationen im Bereich des Schachspiels.
Alles ist da:
Ökonomie (so kurz wie möglich),
Informationsdichte (welche Figur, tut was, wie, mit welcher Wirkung),
Normierung (gewohnheitsbildende, sicherheitsfördernde und routinemäßige Aufzeichnung),
Ästhetik (z.B.: ":" statt "x")
...
Hier wird Kommunikation ausschließlich mit Zeichen betrieben. Ganze Sätze verbergen sich hinter Kürzeln! Ein Wunder – hervorgebracht durch den Intellekt einiger Schachbestien.
Logischerweise gibt es im Schach auch die Unterscheidungsschreibung. In besonderen Spielstellungen kann nämlich eine bestimmte Endposition durch verschiedene Figuren gleicher Qualität erreicht werden. Das gilt z.B. für zwei farbengleiche Springer, die sich im „L-Abstand“ gegenüberstehen oder für zwei gleichfarbige Türme, die sich auf einer freien Reihe befinden, die nicht durch weitere (eigene) Spielfiguren blockiert ist.
Am häufigsten allerdings trifft dies zu bei den Bauern. Davon gibt es acht, die sämtlich beim diagonalen Schlagen die vertikale Linie verlassen. Deshalb hat man den „Bauernschlag“ insofern genormt, daß man generell – selbst wenn Verwechslungen ausgeschlossen sind – sowohl die Ausgangsvertikale als auch die genaue Endstellung der Figur angibt („ed5:“ bedeutet: Der Bauer der Vertikale e schlägt die Figur auf dem Feld d5).
Ein Wort zur „Schachsatzlehre“.
Wir sind im Satzbau der deutschen Standardsprache gewohnt, Satzglieder nahezu beliebig zu tauschen. Z.B. sagen wir. Es schlägt der Bauer der Vertikale e die Figur auf d5. Das würde folgende Notation ergeben: „:ed5.“
Oder: Bauer e schlägt d5 (e:d5).
Internationale Schachnotation hingegen spricht wie folgt: Bauer e – Figur d5 – schlägt. In Kurzform: ed5:
Letzteres bringt ausschließlich Vorteile.
Dem notierenden Schachspieler wird es feste Gewohnheit und Rhythmik. Wer, wohin, was tut ...
Noch größer ist der Vorteil für den Leser, denn er weiß, daß die Wesentlichkeit des Zuges – das ist doch das, was sich ereignet, das Tun selbst, das Prädikat, die Satzaussage – ganz hinten steht.
„:“ heißt „schlagen“. „+“ heißt „Schach bieten“.
Endpositionierung bringt hier ungeahnte Vorteile, zumal in der Endposition auch noch Wirkungen und Einschätzungen eingebracht werden können.
„!“ bedeutet „ein sehr guter Zug“. „?“ = ein schwacher Zug, „??“ („ein grober Fehler“).
Diese Endpositionierung ist es im übrigen auch, die echte Schachliebhaber veranlaßt, den gegenwärtigen Spielstand nachzubauen und dann stundenlang über Verbesserungen oder mögliche Gegenattacken nachzugrübeln.
Lieber Herr Lindenthal!
Ich weiß, daß Sie mit dieser Auskunft sehr viel anfangen können, denn auch Sie sind ein zum Staunen neigender Funktionalist; außerdem – genau wie ich – ein polternder Romantiker.
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 09.05.2004 um 06.28
Ich staune über die Wunderwelt der Notation.
Fürs Schlagen, Schlachten, Abknipsen, Wegnehmen sind zwei Zeichen üblich, : oder x , wobei ich den : eleganter finde, weil der dem Schach + und Schachmatt, dargestellt durch # oder Ungleichheitszeichen, nicht die Schau stiehlt.
Offenbar ist es Auffassungssache, ob zuerst geschlagen, dann der Platz eingenommen wird, oder umgekehrt. Der bereits angesprochene Grundsatz, daß keine 2 Spieler auf demselben Feld stehen, spricht für erstere Lösung, und so fand ich es hier in einem Buch.
Was ich noch nicht einsehen konnte, ist, warum von der bisher vermeinten Grundregel und Überregel der Mindestaufzeichnung oder Minimalnotation abgewichen wird, um das schräge Schlagen eines Bauern zu verdeutlichen:
3. ... fe5:
oder
3. ... f:e5
statt
3. ... :e5
Auch K, D, L und S schlagen schräg, und bei denen schreibt man nicht die Herkunftslinie davor; oder habe ich hierbei etwas übersehen? Ich vermeinte, daß die Herkunft nur geschrieben wird, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt. – Soweit dies.
Nun zum Spielverlauf. Einen Bereinigungs-Gegenangriff 4. ... Sc6 (für 5. ... S:e5) können Sie mit 5. Sf3 verleiden; damit bekomme ich Ihren Infanteristen von e5 nicht wieder weg, womit gezeigt ist, daß meine Eröffnungsantwort (2. Damebauer auf 1. Königsbauer) nicht gar so glorreich war.
Dies nun einsehend und gelernt habend, hat für mich das Spiel seinen Sinn erfüllt, so daß es zeitökonomisch richtig ist, es an dieser Stelle durch Aufgabe zu beenden. Ich ergebe mich und erhoffe die Beachtung der Genfer Konvention, ersatzweise nichtvergeßliche Geschichtsbücher.
Aber wie geht das nun weiter mit der RS„R“, wenn man sie nach den strategischen Möglichkeiten aufdröselt?
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 08.05.2004 um 23.17
Kleine Korrektur zu letztem Zug: fe5:
4. de5:
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 08.05.2004 um 12.38
3. ... :e5
eingetragen von Norbert Schäbler am 08.05.2004 um 10.51
Den Nebel lüften, das ist mein Ziel, und um diesem Ziel näherzukommen, habe ich schon manch laienhafte Forschungsarbeit betrieben und Daten zusammengestellt, die den Hochgelehrten und Freie-Presse-Aposteln zumindest Basis für weitergehende Forschung oder Eruierung hätten sein können.
Provoziert und dummgeschwätzt habe ich auch – holzklotzhaft-stiermäßig – und oft genug habe ich mich im eigenen Netz verfangen, denn es war manchmal zu weit „gesponnen“.
Sei’s drum.
„The games must go on!“
So sagte einst der Oberolympionike in München, und die Attentate waren ganz schnell vergessen. Nur im olympischen Dorf lief man noch mit betröppelter Miene herum, und das Weißbier wollte nicht mehr so recht schmecken ...
Lassen wir auch unser Spiel weitergehen:
2.... f6
3. d4
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 08.05.2004 um 09.43
... ist natürlich starker Tobak, den ich mir vermutlich gleichfalls nicht gegenmaßnahmenfrei gefallen lassen würde.
Ein außerordentlich kostbares Lehrmuster ist, in einer Erörterung nicht gleich zuerst die beste oder erstbeste Erläuterung zu geben, sondern zunächst die mehr oder weniger abwegigen sonstigen Möglichkeiten zu nennen, bis der mitdenkende Zuhörer oftmals von alleine drauf kommt, welches die beste Lösung ist. Auf diese Weise kann ein Lehrer seinen spitzohrigen Schüler eine ganze Handvoll Lösungen durchdenken und vernetzen lassen, ohne jeweils eine neue Aufgabenstellung erarbeiten zu müssen; und der Schüler hat mehr denken gelernt, als wenn er nur gymnasiummäßig die angeblich richtige Lösung auswendig lernt (bzw., noch schwächer, erraten lernt, was der Lehrer hören möchte).
Diese Dorfschullehrerkunst kehrt auch im brain storming wieder sowie in der von mir geschätzten Manöverkritik, und ich finde das auch beim Schach spannend. (Wie würde das denn nach 1.e4 d5; 2. e5 f6 weitergehen?)
Solche und weitere Erörterungsmuster lassen sich auf die anstehenden Strategieaufgaben allerdings erst anwenden, wenn die Strategiepartner ein gemeinsames Ziel haben; welches sich unserer Tage wohl hinter erheblich Wolken von beißendem Havannaqualm und ähnlichem verbirgt.
Oder glauben Sie an Ziele, lieber Herr Schäbler?
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 08.05.2004 um 08.44
Duden übersetzt das Wort mit Reklamerummel und bezeichnet damit eine Effekthascherei, die ein Ereignis zusätzlich aufbauschen soll.
Besonders im Sport ist derartiges schon längst zur Gewohnheit geworden. Man denke dabei an das heutige Fußballbundesliga-Spitzenspiel zwischen Bayern München und Werder Bremen.
Da gräbt die Presse die letzten Geheimnisse aus, entfacht Grabenkämpfe, setzt der natürlichen Spannung noch einen gefühlsbetonten I-Punkt drauf – und dies eigentlich nur deshalb, damit sich das Stadion füllt und es zu einem Massenauflauf kommt.
Reaktivierung des menschlichen Herdentriebes?
Ein Ballyhoo gibt es in allen Sport-, Spiel- und Lebensbereichen. Jede Sensation kann noch sensationeller gestaltet werden, und manchmal ist es gar so, daß im Vorfeld ein Ereignis derart hochstilisiert und zurechtgezimmert wird, daß mit der späteren Entscheidung die Totalvernichtung des Gegners verbunden ist. Der Gegner wird an seiner Ehre, bei seiner Angst, bei seiner Grundeinstellung gepackt, und wenn er dann unterliegt, ist es auch um seine Weltanschauung geschehen – zumindest für die interessierte Öffentlichkeit.
Das riecht nach Stellvertreterkrieg!
Auf der Ebene des Spiels ist die emotionale Beteiligung gang und gäbe. Parallel zum regelgebundenen Spielablauf entwickelt sich ein kleiner Zusatzwettkampf, den man als ausbluffen bezeichnet. Mit Worten oder Gesten versuchen die Spielpartner den oder die Beteiligten zu verunsichern, kurzfristig abzulenken und so einen kleinen Vorteil zu erzielen. Schach ist z.B. ein solches Spiel, und es gibt sehr viele Anekdoten über geniale Ablenkungsmanöver.
Wortspiele wie: „Ich sehe schwarz für Weiß“, sind da noch als harmlos zu bezeichnen. Die an anderer Stelle wiedergegebene Anekdote von Bobby Fischer hat da schon eine ganz andere Dimension.
Tatsache ist, daß alle großen Schachspieler eine besondere Eigenart entwickelt haben. Von Petrosjan beispielsweise wird berichtet, daß er am Schachtisch immer eine Havanna geraucht hat und seinem Gegner vor dessen Zug stets eine geballte Ladung Rauch ins Gesicht blies.
Vielleicht kann mein Schachgegner, Herr Lindenthal, mit dieser Erklärung etwas anfangen. Die Verletzung seiner Ehre war jedenfalls nicht mein Ziel. Vielmehr gehen meine Angriffe stets in Richtung RSR.
Beim Zusatzgeplänkel bin ich für Herrn Lindenthals Begriffe offensichtlich etwas zu weit gegangen. Die Hintergründe für mein Verhalten habe ich erklärt, will mich aber zusätzlich für einige Fehlformulierungen entschuldigen.
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nos
eingetragen von Norbert Schäbler am 07.05.2004 um 22.44
Lieber Herr Lindenthal!
Es war absolut nicht mein Ziel, etwas oder jemanden herabzuwürdigen.
Lassen Sie uns die Partie per eMail durchspielen.
Ich glaube, unsere kleine Show langweilt die anderen Teilnehmer, und meine Witze sind auch nicht immer mütterlich.
Herzlich
Ihr Norbert Schäbler
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 07.05.2004 um 20.28
Lieber Herr Schäbler,
mein Großvater hat nicht gekrümelt oder gehüstelt; es kommt nicht gut, daß Sie sowas über ihn schreiben. Auch steht es Ihnen nicht zu, ihn zu mimen. Daß er kindgerecht Schach unterrichten konnte, sollten Sie nicht dafür benutzen, um Ihn oder mich herabzuwürdigen.
Nützlicher wäre es, seine Schule, ihn und andere fähige Dorfschullehrer zu vergleichen mit der heutigen Schule und unseren heutigen PISA-Lehrern, wie ich als Elternvertreter meiner Kinder sie kennengelernt habe.
Die Schachpartie habe ich aufgenommen, weil, wie nachzulesen ist, Sie das Spiel sehr wünschten. Meine Notationsschwäche und auch Ihre sollten keine entscheidende Hürde sein; pädagogisch ist es, Lernen zuzulassen. Daß Sie zur anschließenden Manöverkritik nicht zur Verfügung stehen, finde ich schade.
Sie schreiben: „Unsere Partie annullieren wir, tun so, als ob sie nie gespielt worden wäre.“ Dies können Sie nicht allein entscheiden.
Freilich spiegelt diese Partie viel von dem wider, was Menschen an den Schulen, Ministerien, Redaktionen, Internetseiten einander antun. Ich meine immer noch, daß wir uns zu mehr Gerechtigkeit durchringen sollten.
Gruß,
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 07.05.2004 um 09.57
Lieber Herr Lindenthal!
Verzeihen Sie, wenn ich bei unserem kleinen Schachwettkampf nicht wie Ihr Großvater hüstelte, krümelte und brummelte. Ich kannte Ihren Großvater nicht, konnte ihn also auch nicht mimen.
Ich kenne dagegen einige Großmeister: Karpow, Kasparow, Aljechin, Petrosjan, Spasski ...; eine ganze Namenslitanei mit Russen.
Lediglich der Bobby Fischer hat diese Phalanx einmal durchbrochen. Ein ganz irrer Typ, der meines Wissens in der „Hoppla“ gelandet ist.
Jener USA-Boy war nicht nur ein Meister des Schachspiels, sondern auch ein Stratege außerhalb des Achterquadrats. Laut Anekdote hat der sich einmal in der Endphase einer Partie einen trefflichen Scherz erlaubt. Per Brief hat er seinen nächsten Zug (!! = ein ausgezeichneter Zug) abgeben lassen und ist dann einfach verschwunden. Danach haben sämtliche Großmeister der UDSSR ihre Köpfe zusammengesteckt, haben gerätselt, einen Gegenzug ausgeheckt, und dann haben sie nach dem Fischer gesucht, der sich irgendwo in Florida am Stand aalte.
Nur einige wenige Sekunden, bevor auf der Schachuhr des Amerikaners die Zeit ablief, ist der dann an den Tisch zurückgekommen, hat spontan seinen Zug getätigt und in der Folge mit seinem burschikosen Auftreten den Gegner zum Blitzschach verlockt. Ganze Zugsalven gingen da innerhalb von nur einer Minute über die Bühne, und den im Nebenzimmer versammelten UDSSR-Großmeistern wurde schwarz vor den Augen, weil ihr Schützling dummerweise ihre Hilfe ausschlug und sich anmaßte, das Computerhirn auf der anderen Seite des Tisches alleine zu besiegen.
Ja, ja, der Fischer wußte noch, wie man die „Russenmafia“ ausschaltet.
Wir, die wir gegen eine andere Mafia – die Rechtschreibmafia – kämpfen, sollten uns ebenfalls einmal eine burschikose Strategie überlegen.
Die alte Strategie, jemanden wie den Zehetmair aus dem KMK-Klüngel herauszulösen und ihn zu spontanem Handeln zu verlocken, ist ja wohl nicht aufgegangen.
Den Corpus als ganzes muß man sich vornehmen, der nach dem Aussortieren des damaligen Vorreiters und zudem einzig Einsichtigen immer tiefer in den Strudel der Dummheit gerät.
Das ist Nachteil und Chance zugleich.
Dummheit bleibt nämlich in alle Ewigkeit konstant.
Sie läßt sich aber auch sehr leicht berechnen.
PS: Lieber Herr Lindenthal!
Unsere Partie annullieren wir, tun so, als ob sie nie gespielt worden wäre.
Falls wir das auf der Ebene der RS“R“ erreichen, sind wir einen Schritt weiter. Selbst für die Bildungsnoblesse wäre das ein riesiger Erfolg. Sie darf sich nämlich dann darüber freuen, daß sie neun Jahre lang den Intellekt genasführt hat.
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nos
eingetragen von Gast am 07.05.2004 um 09.13
Bei uns in der Realschule war es ähnlich: Es wurde zwar in den ersten Jahren
etwas Grammatik gemacht, die allerdings schwer verständlich war, da Fachbegriffe
verwendet wurden. Zumeist ging es um moralisierende Lektüre im Sinne des Gegensatzes
von arm und reich. Außerdem mußten wir Übungsbögen -- ich nenne das jetzt mal so,
wie sie wirklich bezeichnet wurden, weiß ich nicht mehr -- durcharabeiten, auch als
Hausaufgabe. Sie waren in numerierte ''Kacheln'' eingeteilt, und man mußte von
einer zur anderen ''springen'' -- sie waren nicht in der richtigen Reihenfolge
angeordnet. Da kam dann alles auf einmal, so daß es schwierig ist, wirklich
etwas zu behalten.
Menschen lernen doch schon seit vielen Jahrtausenden, und aufgrund dieser
langen Tradition müßten doch genügend Erfahrungen vorhanden sein, wie Kinder am
effektivsten etwas begreifen. Ich habe den Eindruck, daß die Lehrer oder ihr
Dienstherr, der Staat, gar nicht wollen, daß Kinder etwas lernen.
Darf ein Staat das Recht haben, Kindern Wissen über ihre eigene Muttersprache
durch bewußt unzureichende Lehrmethoden vorzuenthalten?
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eingetragen von Detlef Lindenthal am 06.05.2004 um 21.51
In Ihrer Schachnovelle muß es sicherlich
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd8-Dd5 heißen statt
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd1-Dd5 (die schwarze Dame steht in Zeile 8).
Gemeinsam kann man solche Fehler ausmerzen – was die Reformsünder bis heute nicht schaffen: In Schleswig-Holsteins verfassungswidrig verändertem Landesverwaltungsgesetz auf
http://www.landesregierung-sh.de/landesrecht/20-1fr.htm
steht jetzt schon seit anderthalb Jahren das Wort „gebaucht“, und die anderen hineinreformierten Fehler sind auch nicht ausgebessert worden.
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Detlef Lindenthal am 06.05.2004 um 21.23
Lieber Herr Schäbler,
mit Ihrer Übertragung meiner kleinen Schachpleite auf andere Verständigungsaufgaben (z.B. RS„R“) bin ich durchaus einverstanden.
Aber wir müssen genauer hinschauen. Natürlich habe ich mich an den Schachregeln versündigt; doch auch Sie tragen daran etwas Verantwortung.
Zur Erläuterung: Meine Schachkenntnisse eignen sich bestens dafür, an langen Winterabenden die Söhne im Aufpassen und auch ein wenig im Planen zu üben. Bezüglich Notation bin ich, ähnlich wie in der Musik, ein Spätzünder und Legastheniker :-( . Fehlerhafterweise habe ich mir Ihre Notationen nicht richtig angeschaut und habe gemeint, daß „Bauer auf Reihe 5“ ganz klar bedeuten müßte, meinen Bauern auf d5 zu schlagen. Was Sie aber nicht getan haben, denn Sie haben Ihren Bauern auf e5 friedfertig neben den meinigen gestellt.
Meinen Bauern auf d5 geschlagen wähnend (daher das Wort Wahn), schlug ich den dort nicht vorhandenen weißen Phantombauern mit meiner Dame Dd5 (nach einem ebenso peinlichen und falschen Versuch, ihn zuvor mittels De5 zu schlagen). Mea extendata culpa, pfundweise Asche auf mein Haupt. – Nun aber zu Ihrer Mitverantwortung. Ich bin überzeugt, daß im Schachspiel nur erlaubte Züge erlaubt sind; unerlaubte Züge werden, das erscheint mir als die einzig mögliche Regelung, berichtigt (ausdrücklich geregelt ist dies m.W. darin, daß ein König nicht in eine Schachbedrohung ziehen darf; tut er es trotzdem, wird dieser regelwidrige Zug berichtigt, und keiner wird bestraft). (Mein lieber Großvater (Dorfschullehrer) hatte die gleiche vornehme Regelung, sich grummelnd räuspernd, zu meinen Gunsten auch auf die Dame ausgedehnt.)
Daher hätten Sie, so meine ich, meine Falschzüge zurückweisen müssen, statt sie mit ?? und ????? zu bemängeln. Auch hat Ihre Halma-Beanstandung mich nicht auf die richtige Idee und den Pfad der Tugend zurückgebracht.
Somit habe ich seit etwa 2 Wochen keinen gültigen Zug gemacht, und die Zeitüberschreitung geht zu meinen Lasten, so daß ich hiermit anbiete, daß wir uns auf meine Niederlage einigen.(*)
Nun noch etwas Manöverkritik. Daß ich zuweilen mit dem Damebauern d5 auf den eröffnenden Königsbauern antworte, ist, nüchtern gesehen, ein strategisch etwas nachteiliger Zug, weil ich unterm Strich ein halbes Tempo verlieren kann; psychologisch gesehen hat er erfahrungsgemäß einige Vorteile: Wegen seiner leichten Nachteiligkeit ist er als Eröffnung eher unbekannt, und der Gegner kann mich mit seinen vielen gelernten Eröffnungsbibeln nicht an die Wand spielen; es entsteht ('tschuldigung!) eine gewisse mir nützliche Verwirrung. Auch ist von Anfang an Bewegung im Spiel, es erstarrt nicht im rechenaufwendigen Stellungskrieg, ich habe Aussicht, nach 40 Minuten wieder die Öfen versorgen usw. zu können.
Nach
1. e4 d5
nun zu Ihrem Zug
2. e5 :
Dieser Zug wollte mir vermutlich deshalb nicht in meinen notationsschwachen Kopf, weil ich ihn als ziemlich nachteilig sehe. Vermutlich würde ich ihn mit 2. ... f6 stoppen, was Sie zu 3. :f6 (3. ... f7-:f6) oder 3. e6 (3. ... L:e6) veranlassen müßte; unterm Strich haben Sie dann Ihren Bauern nach langem Marsch verloren, ich hingegen habe schon einige Züglein für meinen Aufmarsch tun können.
Aber, wie gesagt, das sind Manöverkritiken; meine Stellungnahme steht weiter oben bei (*).
Ihre Übertragung auf die Rechtschreibung halte ich für völlig richtig, aber es steckt noch mehr drin: Die „Reformer“ haben noch viel mehr Regeln verletzt als ich es tat. Doch hat jemand deren Fehlzüge gekennzeichnet und strategisch ausgenutzt? Sollte man an dieser Stelle die Partie fortsetzen?
Nun hoffe ich, daß ich hier nicht wieder arge Notationsfehler eingebaut habe, und bin neugierig auf Ihre Antwort.
(geändert habe ich nochmals Feinheiten der Notation: Zügenummer „3.“, Schlagezeichen „:“ und Wer-ist-am-Ziehen-Anzeiger „3. ...“ .)
– geändert durch Detlef Lindenthal am 07.05.2004, 08.07 –
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 06.05.2004 um 19.39
Nicht jeder wird es verstehen, wenn sich Herr Lindenthal und ich hier über die Banalität einer Schachpartie erregen; wenn wir hier scheinbar über Sieg und Niederlage eitle Sträuße ausfechten. Das wirkt schon ein wenig idiotisch.
Den Grund, warum ich mich hier auf das Spielchen einlasse, möchte ich verraten.
Der Grund meiner Einlassung heißt: Übertragbarkeit.
Denn, was hier bei diesem Spielchen passiert, ist in sehr ähnlicher Weise bei der Rechtschreibreform geschehen. Hier wie dort hat jemand mutwillig, nichtsahnend oder gar dümmlicherweise ein bewährtes Notationssystem verändert und damit erhebliche Kommunikationsschwierigkeiten ins Leben gerufen.
Im konkreten Fall geht es um die Form der Aufzeichnung von Schachpartien – eine höchst intelligente, verknappte und ökonomische Protokollierung von einzelnen Spielzügen – die im übrigen in den vergangenen 20 Jahren ebenfalls eine Reform erlebt hat; diese allerdings zum ausschließlichen Vorteil.
Früher gab man bei der Niederschrift von Spielzügen sowohl die Ausgangsstellung der (berührten und geführten) Spielfigur als auch deren Endstellung an. Zog man z.B. bei der Partieeröffnung den Königsbauern (auf dem Schachfeld entspricht dies der Gitterposition e2) auf die Position e4, so schrieb man für den ersten Zug:
1. e2-e4.
Heutzutage schreibt man lediglich die Endposition auf: 1. e4
Im folgenden skizziere ich den Spielverlauf der Partie mit Herrn Lindenthal zunächst nach ehemals üblicher Darstellung.
1. e2-e4; d7-d5; 2. e4-e5; Dd8-Dd5 (“D“ steht für die Spielfigur „Dame“).
In verkürzter Darstellung sieht das wie folgt aus:
1. e4 d5
2. e5 Dd5
Dabei kann man feststellen, daß die Reform der Schachspielnotation sehr deutliche Vorteile mit sich brachte. Sie ist platz- und zeichensparend, und sie ist übersichtlich und korrekturfreundlich.
Es fällt sofort ins Auge, daß auf der Seite der weißen Steine (deren Züge werden immer zuerst genannt) tatsächlich eine Vorwärtsentwicklung stattfindet, während sich auf der Seite der schwarzen Steine offensichtlich zwei Spielfiguren auf dem Feld d5 plazieren.
Derartiges ist gelinde gesagt „zumindest etwas spielfremd!“
Ich möchte nun keinesfalls auf den verehrten Herrn Lindenthal eindreschen (die Kapriole ist ja auch völlig unbedeutend), sondern ich möchte den Bogen spannen hin zur Rechtschreibreform.
Das, was die Herren Reformer geschaffen haben, kommt mir so vor, wie das Spielverhalten meines ehrenwerten Gegners. Da wird einfach eine Spielbrettposition doppelt besetzt, obwohl das nicht nötig ist, und obwohl das laut Statuten sogar verboten ist.
Zum Beispiel denke ich da an das Wort „gräulich“.
Ohne jegliche Not, wider jegliche Vernunft und gegen klare Vorschrift, haben die Herren Reformer die Unterscheidungsschreibung „greulich – gräulich“ aufgehoben und statt dessen die Einheitsschreibung „gräulich“ festgesetzt.
Das ist doch ungefähr das gleiche, als wenn man im Schachspiel zwei Figuren auf ein einziges Schachfeld positioniert. Das darf doch gar nicht sein!
Mit diesen Bemerkungen will ich aber die Diskussion um eine Pippifax-Partie abschließen, zumindest im Gästebuch. Vielleicht schreibe ich irgendwann an anderer Stelle mal eine Schachnovelle.
Und was das Thema „grau“ angeht, erzähle ich demnächst im Strang „Dummschwätzen“ eine schöne Geschichte über mich, meine Frau, den Hairdresser und dessen internationale Kompagnons, den Friseur bzw. Frisör.
Änderungsanlaß: Berechtigte Kritik von Herrn Lindenthal: "Dd8" statt "Dd1".
– geändert durch Norbert Schäbler am 07.05.2004, 10.27 –
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nos
eingetragen von Gast am 06.05.2004 um 15.36
Zum Beitrag von Christoph Kukulies, 06.05.2004, 16:32
In Deutschland war Rechtschreibung noch nie Gesetz! Die Polizei sollte
doch Wichtigeres zu tun haben als den Leuten in ihre Briefe zu schauen!
Wie sprechen Sie das Wort ''Spaß'' aus? -- Manche sprechen es aber auch
anders aus. Also, was ist logisch an der Willkür der Reformschreibung?
Wir wolllen doch unsere Sprache und unsere darin niedergeschriebenen Gedanken
an die nächsten Generationen weitergeben, das ist einer der wichtigsten Gründe
für die klassische Rechtschreibung. Die Reform ist sinnentstellend, d. h.,
für die Schulkinder, die es heute lernen, wird es deshalb in Zukunft ein Problem
sein, gutes Deutsch zu sprechen und zu schreiben. Damit betrügen wir sie um
das Wichtigste, was wir haben: unsere Muttersprache, und geben sie dem Willen
einer unkontrollierten Obrigkeit preis.
Es gibt weiß Gott Wichtigeres als den Reformern hinterherzulaufen und ihre
neuesten Wahnvorstellungen über Sprache und Rechtschreibung zu kaufen und
einzuüben.
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eingetragen von Detlef Lindenthal am 06.05.2004 um 15.00
„... die Zeit unterschritten ...“ – wie meinen Sie das?
eingetragen von Gast am 06.05.2004 um 13.21
Folgende Passage Ihres Beitrages verstehe ich nicht:
''Von intelligenten Menschen, die sich anmaßen, in ein Regelsystem wie die
Sprache eingreifen zu wollen, muß man anderes erwarten dürfen. Erwarten kann man
es ja, wenn man mit Enttäuschung und Entsetzen über die Realität fertig wird.''
Ein intelligenter und verantwortungsvoller Mensch wird sich wohl kaum anmaßen,
in ein Regelsystem wie die Sprache eingreifen zu wollen, zumindest nicht auf die destruktive Art,
wie das die Reformer tun.
Was muß man anderes erwarten dürfen? Was kann man erwarten?
In einer Demokratie sollte durch die Parlamente und durch die unterschiedlichen
Sichtweisen der Parteien dieses Prinzip eigentlich weniger zum Tragen kommen.
Deshalb ist der Umgang mit Rechtschreibung ein Indikator für den Zustand unserer
Demokratie.
Etwas übertrieben ausgedrückt könnte man sagen:
Wer die Rechtschreibung ändern kann, kann vieles andere auch ändern.
Wenn wir diese Reform nicht rückgängig machen, wird man höchstwahrscheinlich
noch andere, einschneidendere Reformen in Angriff nehmen.
Der von Ihnen geschilderte Sachverhalt scheint mir daher nur ein Teil des
Gesamtphänomens zu sein. Die Mediengesellschaft probiert aus, inwieweit die
Menschen für Veränderungen überhaupt zugänglich sind bzw. wie man es anstellen
muß, berechtigten Widerstand zu umgehen. Damit umgeht man auch eine
Sachdiskussion, bei der die Reformer unterliegen würden. Dies würde zumindest
die seltsam ignorante Haltung der Reformer erklären.
Die meisten Menschen wollen sich nicht mit Sachargumenten auseinandersetzen,
ihnen genügt es, an etwas zu glauben, man muß es ihnen nur geben. Die Folgen
davon stellen sich erst später ein und sind für diese Art von Menschen nicht
erkennbar. Sie können sich aber akzeptiert fühlen. Darauf setzen die Reformer.
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eingetragen von Norbert Schäbler am 05.05.2004 um 19.53
Zeitüberschreitung zieht regelgemäß im Schach eine Bestrafung dessen nach sich, der die Zeit überschritten hat. Das heißt: Derjenige hat gewonnen, der die Zeit nicht überschritten hat.
Haben Sie nun gewonnen, weil Sie die Zeit unterschritten, oder haben Sie verloren, weil Sie die Zeit überschritten haben?
Schach ist ganz schön knifflig, nicht wahr?
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 05.05.2004 um 14.19
Nein, nein, ich würde allenfalls sagen, daß die Begegnung wegen Zeitüberschreitung beendet wurde.
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Norbert Schäbler am 05.05.2004 um 07.06
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
sind Sie damit einverstanden, daß ich unsere Schachbegegnung wegen Zeitüberschreitung für beendet erkläre?
Ihr
Ja, aber nur, wenn Sie nicht anschließend erklären, daß Sie gewonnen haben.
__________________
nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 04.05.2004 um 21.09
Norbert Schäbler schrieb am 20.4.2004:
Aber wenn es Ihnen was bringt, daß ich Ihren neuerlichen Zug individuell abhake:
Dd5 (?????)
Lieber Herr Schäbler,
sind Sie damit einverstanden, daß ich unsere Schachbegegnung wegen Zeitüberschreitung für beendet erkläre?
Ihr
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 04.05.2004 um 13.33
Beim Wort ''gleichrichten'' ging es mir weniger um einen wie auch immer gearteten ''Beigeschmack'', was mir
nicht gefiel, war die darin enthaltene Bedeutung von ''Richtung geben''. Ich empfinde das Hochdeutsche als eine
neutrale Basis, wohingegen Dialekte oder andere gruppenspezifische Varianten des Deutschen eben eine bestimmte
Gruppenzugehörigkeit implizieren.
Wenn ich meine Texte in den Strang ''Vom Federnlassen der Didaktik'' eintragen soll, ist es denn jetzt wieder
möglich, dort anonym Beiträge einzustellen?
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eingetragen von Norbert Schäbler am 04.05.2004 um 12.01
Lieber Gast!
Hätte ich „gleichschalten“ gemeint, hätte ich „gleichschalten“ geschrieben.
Hingegen war ich auf den Ausdruck „gleichrichten“ regelrecht stolz, denn in den Wortfamilien „recht“ und „gleich“ sind doch eine ganze Menge symbolhafte und gefühlsmäßig anstößige Begriffe versteckt: „Richter“, „rechtmachen“, „ausrichten“, „einrichten“.
„Gleich“ muß im übrigen nicht immer den faden nazideutschen Beigeschmack beinhalten, und es darf doch wohl nicht sein, daß wir Wörter tabuisieren und aus dem Wortschatz streichen, weil man an deren Stammbaum schlechte Seitentriebe festgestellt hat.
Gärtnerisch und übertragen gesprochen handelt es sich doch hierbei um ein „Aufpfropfen“ durch einen Bock, den man zum Gärtner gemacht hatte.
P. Braun widmet in dem von „gestur“ empfohlenen Buch dem geschichtlichen Werdegang des Deutschen mehrere Kapitel. Hier werden insbesondere durch deutsche Sprachwissenschaftler höchst interessante Behauptungen aufgestellt, die sich nicht bewahrheitet haben, denen andererseits von ausländischen Sprachwissenschaftlern auch frühzeitig widersprochen wurde. Darüber wird zu berichten sein.
Lieber Gast, wiederum gebe ich Ihnen recht, wenn Sie behaupten, daß die Sprache „schuldfrei“ ist.
Ich möchte Sie aber bitten, Ihre feinfühligen Argumente im Strang „Vom Federnlassen der Didaktik“ einzubringen. Dazu sind Sie in der Lage. Sie bedürfen keines Aus- und Einrichters.
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nos
eingetragen von Gast am 04.05.2004 um 10.42
Sergeant Peppers lonly hearts club band
Als Schüler braucht man da schon einige Zeit,
um zu verstehen, was damit gemeint ist.
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eingetragen von Gast am 04.05.2004 um 10.35
Zum Beitrag von Norbert Schäbler vom 03.05.2004, 21:47
An den Universitäten hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten immer mehr
die Erkenntnis durchgesetzt, daß es zu einer ''Vernetzung'' von Wissensgebieten
kommen muß, wenn man den zukünfigen Herausforderungen gewachsen sein will.
Diese Erkenntnis war im Jahre 1967 möglicherweise noch nicht vorhanden.
Ist es überhaupt möglich, alles andere zu ignorieren und sich ausschließlich
einem Sachverhalt zuzuwenden? Ich glaube nicht! Und daher muß es eine Kontrolle
durch andere Wissenschaftler oder durch die Gesellschaft geben. Letztlich
bestimmt die Gesellschaft bzw. die Politik, was erforscht wird.
Natürlich dient eine Hochsprache als allgemeines Verständigungsmittel für die
ganze Sprachgemeinschaft. Daher muß es am strengsten geregelt sein und nur
geringe Normabweichungen dulden. Das ist doch auch so klar, für diese Erkenntnis
braucht man kein Lehrbuch! Allerdings gefällt mir der Begriff ''gleichrichten''
in diesem Zusammenhang nicht, er klingt ähnlich wie ''gleichschalten''.
Natürlich spielt die Akzeptanz einer Sprachnorm eine äußerst wichtige Rolle,
aber in einer Mediengesellschaft ist Akzeptanz bis zu einem gewissen Grad durch
die massenpsychologische Bearbeitung der Bevölkerung erzwingbar.
Wenn Sie wollen, können Sie meine Beiträge in einen anderen Strang verschieben.
Zum Beitrag von ''gestur'' vom 03.05.2004, 22:13
Natürlich kann niemand den Gebrauch des Genitivs erzwingen, aber er ist deshalb
nicht falsch, auch wenn ihn die Mehrheit durch Präposition plus Dativ ersetzt.
Es gibt dann eben zwei Möglichkeiten, diesen Sachverhalt auszudrücken, von denen
man sich die situationsbedingt bessere aussuchen kann. Oder die, die einem
lieber ist. Gehobene Sprache wird natürlich den Genitiv aufweisen.
Gerade bei der Schreibung von Fremdwörtern sollte man genau sein und nicht
einfach bestehende Normen unterlaufen, sonst verstehen die Leser eventuell nicht
mehr, was gemeint ist. Sich nicht an Normen halten kann auch Gefahren mit sich
bringen!
Was meinen Sie mit ''Wortbildung''? Es dürfte nur eine begrenzte Anzahl von
Verfahrensweisen geben, nach denen Wörter gebildet werden können, d. h., eine
dauernde Weiterentwicklung dieser Verfahrensweisen ist nicht möglich. Die Anwendung
dieser Verfahrensweisen findet natürlich dauernd statt, um neue Wörter für neue
Sachverhalte zu schöpfen.
Es ist allerdings nicht notwendig, für jedes Fremdwort ein neues deutsches Wort
zu bilden, dies bläht das Lexikon unnötig auf und macht es für Ausländer
scherer, die deutsche Sprache zu lernen. Außerdem: Wenn ein Fremdwort nur lange
genug in der deutschen Sprache benutzt wird, so mag es zwar formal immer noch
ein Fremdwort sein, ich würde es dann aber trotzdem als ein deutsches Wort
ansehen, eben weil es vertraut geworden ist.
Werter gestur, woher nehmen Sie die Sicherheit, daß die Mehrheitsentscheidungen
der Anwender bestimmen, ob sich neue Wortbildungen stabilisieren und schließlich
lexikalisiert werden? Da haben wohl die Redakteure der Verlage auch einen
gewissen Einfluß. Sollte es wirklich immer eine Mehrheitsentscheidung sein?
Was ist, wenn die Mehrheit der Anwender auf die gesamte Bevölkerung bezogen nur
eine Minderheit darstellt? Was ist, wenn die Mehrheit der Anwender fachfremd
ist?
Hat sich wirklich in den vergangenen Jahrzehnten so viel geändert? Mehrstufig
geschachtelte Nebensätze dürften -- ihrer Komplexität wegen -- wohl eher eine
schriftsprachliche Erscheinung sein. Diese war vor über 100 Jahren, so genau
weiß ich das nicht, bei bestimmten Leuten einmal modern, man könnte sagen, sie
war damals in Mode. Unpraktikable Moden halten sich natürlich nicht lange.
Vielleicht weiß jemand anderes mehr zu diesem Thema. Auch heute noch sind
verschachtelte Sätze möglich, syntaktisch korrekt und werden -- wenn sich die
Schachtelungstiefe in Grenzen hält -- verstanden. Letzere Einschränkung dürfte
auch früher gegolten haben.
Das Verb des Hauptsatzes steht im Deutschen an zweiter Satzgliedstelle:
Subjekt-Verb-Objekt (SVO). Sie meinen bestimmt die Verbklammer, wo das Hilfsverb
immer noch an zweiter Stelle steht: Ich bin nach Frankfurt gegangen. Würde man
''gegangen'' vorziehen, so würde man den Satz zwar immer noch verstehen, die
Wortstellung wäre aber falsch. Er würde für einen deutschen Muttersprachler sehr
seltsam klingen. Es mag sein, daß es bestimmte Fälle gibt, in denen das nicht
oder weniger seltsam klingt und die deshalb ''akzeptiert'' werden können, aber
dies bezieht sich nicht auf den gesamten Sprachgebrauch. Natürlich steht das
Verb in Nebensätzen immer noch am Ende. Auch Herr Twain hat ein Recht auf eine
eigene Meinung, mit der man sich natürlich auch blamieren kann.
Als englischen Muttersprachler kann man ihm seine Aussage -- wegen der
Wortstellung im Englischen -- allerdings verzeihen.
Man sollte zur Kenntnis nehmen, daß in vielen Sprachen das Verb im normalen
Aussagesatz an letzter Stelle steht, so z. B. im Türkischen. (Und da steht es
fast immer an letzter Stelle). In anderen Sprachen steht das Verb an erster
Stelle, so z. B. im Gälischen.
Zum Beitrag von Norbert Schäbler vom 03.05.2004, 23:29
Andere Völker stehen selbstverständlich zu ihren Traditionen, ihren Sitten
und Gebräuchen, Regeln und Normen, und diese sind manchmal auch ziemlich
schmerzhaft. Es hat wohl historische Gründe, warum wir als Deutsche heute vieles
aus Amerika übernehmen. Wir sollten aber eines bedenken: Nicht unsere Sprache
hat Schuld auf sich geladen, sondern das deutsche Volk. Wir können diese
Schuld nicht dadurch loswerden, indem wir unsere Sprache verleugnen. Wenn es
eine Lehre aus unserer jüngeren Vergangenheit geben sollte, dann doch die, daß
man Obrigkeiten mißtrauen sollte.
Ja, wir brauchen ein Gegengewicht zur Totalbeeinflussung durch die
elektronischen Medien. Das könnte die Schule sein, oder Bücher!
Kann es eine Sprache ohne Genitiv oder ohne etwas Vergleichbares geben?
Sollte das Unterrichtsfach Deutsch nicht dazu dienen, sich in gutem Hochdeutsch
genau, geschickt und angemessen auszudrücken, auch mit Fremdwörtern, wo diese
sinnvoll sind? Sollte man nicht lernen, sich der vielfältigen Möglichkeiten des
Deutschen zu bedienen? Statt dessen benutzet unser Staat heute die Schulpflicht,
um die eigene Sprache zu zerstören!
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eingetragen von Gast am 03.05.2004 um 10.20
Ich vermute mal, daß Sie, Herr Schäbler, diesen Beitrag eingestellt haben,
weil ''gestur'' dieses Buch erwähnt hat. Ich selber kenne es nicht.
Vermutlich auch, um damit auf meine Beiträge zu reagieren. Allerdings sind
die entsprechenden Zitate etwas aus dem Zusammenhang gerissen, so daß Fragen
offenbleiben:
Zum Zitat on W. Betz:
Was ist hier mit ''moralisch'' gemeint? Habe ich dieses Wort in meinen
Beiträgen verwendet? Was ist ''linguistisch''? Ist das nur ein anderes Wort
für ''sprachwissenschaftlich''? Ausgehend von den Reformern habe ich eher
den Eindruck, daß Linguisten eher Ideologen denn Wissenschaftler sind!
Auch Medizin kann ideologisch angehaucht betrieben werden, genauso wie die
Sprachwissenschaft! Desweiteren ist auch ''Moral'' nicht eindeutig, letztlich
versteht jeder unter diesem Begriff etwas anderes.
Wenn man in einer Mode eine Entwicklungstendenz sehen will, dann ist es eben
eine Entwicklungstendenz. Dies ist auch willkürlich. Gibt es eine objektive
Definition des Begriffs (sprachliche) Entwicklungstendenz?
Man kann auch nach etwas suchen und, weil man es nicht findet, einen gerade
aktuellen Aspeckt der Gegenwartssprache als Entwicklungstendenz
herausstellen und ihn damit wichtiger machen als er ist. Dieses Suchen nach
einer Entwicklungstendenz kann also auch die Sprache selbst beeinflussen:
Man stellt einen bisher nebensächlichen Aspekt als Entwicklungstendenz hin.
Leute, die immer gerne an vorderster Front stehen wollen, greifen diesen Aspekt
auf und beißen sich daran fest. Medien übernehmen das und verbreiten es. Jetzt
behauptet man, die Sprache hätte sich in eine bestimmt Richtung ''entwickelt''.
Ich finde, eine solche Vorgehensweise ist unseriös!
Kann sich eine Sprache wie das Hochdeutsche überhaupt entwickeln?
D. h., wenn man unter einer Entwicklung eine Verbesserung oder Erweiterung
der Ausdrucksmöglichkeiten versteht, kann sich eine Sprache wie das
Hochdeutsche überhaupt noch entwickeln?
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eingetragen von Gast am 03.05.2004 um 08.12
Ich finde die neue Rechtschreibreform war das überflüssigste überhaupt!
Gruß aus dem Saarland
AngelinBlue
http://www.magicvision-design.de
AngelinBlue
Wadgassen
eingetragen von margel am 30.04.2004 um 12.25
"Bildung hat mich schon immer interessiert." (B. Eligmann in einem Interview)
eingetragen von margel am 28.04.2004 um 15.29
Lieber Norbert, das stimmt schon: Die Verursacher sind hier auch die, wenn auch nutzlosen, Reparateure. Davon leben die. Mir fällt wieder der schon einmal zitierte Lehrlingsspruch ein: "Meister, die Arbeit ist fertig, soll ich sie gleich reparieren?"
eingetragen von Norbert Schäbler am 28.04.2004 um 14.05
Müßte das nicht "Schaden-Verursacher-Team" heißen?
Immerhin nimmt sich die Versicherung der Behebung des Schadens an.
__________________
nos
eingetragen von margel am 28.04.2004 um 14.00
Ein Brief meines Haftpflicht-Versicherers ist unterzeichnet mit "Ihr Schaden-Team". Das wäre doch auch ein treffender Name für die Rechtschreibkommission.
eingetragen von Gast am 27.04.2004 um 16.00
ludmila wolf ist paulo coelho
he
da
eingetragen von Gast am 27.04.2004 um 11.16
Sehr geehrter gestur,
bitte nennen Sie mir die Stellen, auf die Sie sich beziehen. Mir war nicht
klar, warum Sie besagte Fachliteratur angegeben haben. Sie reden von
Sprachveränderungen, ich von Rechtschreibung! Rechtschreibung muß nicht
notwendig Sprachveränderungen nachzeichnen, Sprachveränderungen können auch
dergestalt sein, daß sie die Rechtschreibung nicht tangieren.
Es wäre daher wichtig, nicht pauschal von Sprachveränderungen zu sprechen,
sondern zu sagen, welcher Art die Sprachveränderung ist.
Rechtschreibung ist für den Leser, der Autor gibt dadurch u. a. Informationen,
die in der gesprochenen Sprache durch die Situation bekannt sind oder
nachgefragt werden könnten. Ich lehne Veränderungen der Rechtschreibung ab,
über Sprachveränderungen habe ich keine Aussagen gemacht. Werter gestur,
ich bitte Sie, meine Texte etwas genauer zu lesen.
Übrigens kann man sich auch mißverstehen, wenn man dieselbe Sprache spricht!
Die Aufspaltung der indogermansichen Sprache -- Gab es die als EINE Sprache
überhaupt, oder war die nicht viel mehr nur eine Dialektfamilie? -- war also
gewiß nicht der Anfang ALLER Mißverständnisse. Leider ist das Indogermanische
nur rekonstruiert worden, d. h. niemand weiß, wie es wirklich war. Deshalb
kann man es auch nicht wieder einführen!
Auch müssen Sachverhalte, die als Sprachveränderung angesehen werden, noch
lange nicht neu sein, eventuell gibt es sie schon lange, wurden aber nicht
beachtet. Außerdem ist es immer möglich, zu versuchen, aus der Mode gekommene
Begriffe wieder in die aktuelle Sprache einzuführen:
Aus einem meiner Texte für das Gästebuch des VRS
zur Diskussion über das Thema ''Mit dem Herz'' oder ''mit dem Herzen''
zum Beitrag von Herrn Riebe vom Dienstag, den 25.11.2003, 11:10:
Weglassen von Flexionsendungen
Eine Sprache bietet eine Reihe von Ausdrucksmöglichkeiten, der jeweilige
Sprecher sucht sich situationsbedingt eine davon aus. Andere Sprecher suchen
sich andere aus. Es mag sein, daß bestimmte Möglichkeiten häufiger benutzt
werden als andere, das heißt aber noch lange nicht, daß die anderen
Ausdrucksmöglichkeiten deswegen nicht mehr benutzt oder gar verstanden werden.
Das bedeutet auch noch nicht, daß man daraus schon einen ''Sprachwandel''
ableiten könnte. Man ist da viel zu voreilig!
Eine Sprache ist also eher einem Baukasten vergleichbar, aus dem man
sich passend erscheinende Teile aussucht, um das gewünschte Spielzeug
daraus zusammenzusetzen bzw. die intendierte Bedeutung auszudrücken.
Wenn also bestimmte Bausteine nicht oder nur selten benutzt werden, so
gehören sie doch immer noch zum selben Baukasten! Für den Aufbau eines
neuen Spielzeugs werden sie dafür vielleicht umso dringender benötigt,
je nachdem wie weit der Sprecher in seiner Entwicklung fortgeschritten
ist.
Eine Sprache besteht doch nicht nur aus dem, was aktuell von einer
Mehrheit gesprochen wird, sondern auch noch aus dem, was zwar nicht mehr so
häufig gesprochen, aber trotzdem noch verstanden wird. Letzteres mag zwar
seltsam, sprich ''altertümlich'' klingen, doch auch manches, was heute
''modern'' erscheint, klingt eher seltsam.
Es ist natürlich immer möglich, daß Formen, die für einige Zeit weniger
gebräuchlich waren, wieder ''reaktiviert'' werden, z.B. durch Sendungen
im Fernsehen oder weil Menschen bewußt verhindern wollen, daß solche
Ausdrucksmöglichkeiten aussterben. So hat z.B. eine Mitstudentin das Wort
''alldieweil'' desöfteren benutzt, weil sie damit verhindern wollte, daß
es ausstirbt. Laut meinem Schülerduden bedeutet dieses Wort ''weil'', was
natürlich kürzer und daher sprachökonomischer ist! Dies gilt auch für das
Weglassen von Flexionsendungen, kann dann aber zu Mißverständnissen führen,
oder dazu, daß die Wortstellung die in der Flexionsendung ausgedrückte
Bedeutung mit übernehmen muß. Das führt dann zu einer Verringerung der
Flexibilität der Sprache. Wo also Flexibilität, Ausdruckssicherheit,
Unmißverständlichkeit und ein gewisses Niveau sowie Poesie nötig sind,
wird man auch die klassischen Formen finden.
Man sollte also zwischen der Benutzung einer Sprache im Alltag, in der das
Prinzip der Ökonomie zur Geltung kommt, sowie der Benutzung ein und derselben
Sprache in z.B. der Literatur, in der andere Prinzipien zum Tragen kommen,
unterscheiden. Es ist faszinierend, daß ein und dieselbe Sprache beides
abdecken kann!
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eingetragen von gestur am 27.04.2004 um 10.14
sollte man konsequent in etwas größeren Zeiträumen denken und erkennen, daß die Aufspaltung der vor 5000 Jahren einheitlichen indogermanischen (die englischsprechenden Forscher sagen indoeuropäischen) Sprache der Anfang aller Mißverständnisse war. Wenn man Sprachveränderungen ablehnt, sollte man für die Wiedereinführung der gemein-indoeuropäischen Sprache eintreten, aber dann bitte in ganz Europa und Indien, zumindest in der EU. Allerdings müßten dann für viele seitdem entstandene neue Begriffe indoeuropäische Namen festgelegt werden, und das logischerweise europa-einheitlich. Es gibt viel zu tun, warten wir es ab.
eingetragen von Gast am 27.04.2004 um 10.05
Wer hat denn die Reformer beauftragt?
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eingetragen von Gast am 27.04.2004 um 09.59
Werter gestur,
ich lehne wissenschaftliche Fachliteratur nicht pauschal ab. Ich habe z. B.
ein Fachbuch, Gerhard Wolff, Deutsche Sprachgeschichte, in dem auch etwas über
Sprachveränderungen und Rechtschreibreform steht, nebst einem Beitrag des
Reformers Nerius. Selbst wenn ich glücklicherweise kein Sprachwissenschaftler
bin, so sind in seinem -- wohlgemerkt fachlichen -- Beitrag soviele Dummheiten
und Verdrehungen enthalten, die man mit dem normalen Menschenverstand leicht
als solche erkennen kann, daß man sich fragen muß, worin denn die fachliche
Kompetenz dieses Herrn liegt. Ich habe diese Buch nicht vollständig gelesen,
hatte aber den Eindruck, daß es manipulativ geschrieben war, z. B. wurde ohne
Begründung das Hochdeutsche angegriffen, so als ob es selbstverständlich wäre,
daß das Hochdeutsche schlecht sei. In einem Lehrbuch erwarte ich dafür aber
eine objektive Begründung. (Auch in den hessischen Rahmenrichtlinien Deutsch
aus den 70er Jahren finden sich solche Angriffe gegen das Hochdeutsche.)
Das von Ihnen vorgeschlagene Buch heißt ''Tendenzen in der deutschen
Gegenwartssprache''. Eine Tendenz kann sich ändern, kann sich sogar in ihr
Gegenteil verkehren, Veränderungen müssen nicht zwangsläufig Bestand haben.
Vieles sind nur Moden, die die Sprachwissenschaftler zu wichtig nehmen,
schließlich müssen sie ja mit irgend etwas Geld verdienen. Bei der
Rechtschreibung geht es aber um die Normung von Schreibung, hier ist es nicht
sinnvoll, Moden zu folgen. Gesprochene Sprache und Schriftsprache sollte man
bis zu einem gewissen Grade getrennt voneinander behandeln.
Auch wissenschaftliche Fachliteratur sollte man kritisch hinterfragen, denn
genau das ist Wissenschaft. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der
Wissenschaften, daß diese von Ideologien vereinnahmt werden, siehe z. B. die
Genetik in Rußland vor einigen Jahrzehnten. Von einer unabhängigen Wissenschaft
kann also nicht die Rede sein, auch nicht bei uns.
Ich finde es aber schade, daß Sie sich nicht mehr an der Diskussion
beteiligen wollen, weil andere Diskutanten anderer Meinung sind und diese auch
begründen können. Ähnlich war das vor einiger Zeit auch mit Herrn Wrase.
Als Reformgegner sollten wir uns nicht gegenseitig bekämpfen!
Was ist so schlimm an Traditionen
Auf anderen Gebieten ist man stolz darauf, wenn man mit langer Tradition
werben kann. Es ist schlimm, daß es die Reformer geschafft haben, den Begriff
Tradition mit einem negativen Touch zu belegen.
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eingetragen von Gast am 27.04.2004 um 09.29
Zum Eintrag vom 26.04.2004, 12:21, Worum geht es wirklich?
Was motiviert gewisse Personen, die Reform zu verteidigen?
Einiges dazu habe ich in meinem Eintrag ''Rechtschreibung und Tradition''
vom 26.04.2004, 14:56 schon geschrieben.
Wer lesen gelernt hat, kann gar nicht anders, als zu lesen, wenn ihm ein Text
unter die Augen kommt. Dies gibt denjenigen, die deformiert schreiben, eine
gewisse Macht über den andern. Wird eine Reform staatlich verordnet, so ist dies
gleichbedeutend mit der Legalisierung von optischem Mobbing! Natürlich suchten
diese Peiniger dann nach Gründen, um ihr Tun zu rechtfertigen, und wenn es keine
nachvollziehbaren Gründe gibt, dann benutzt man eben irgendwelchen Schwachsinn.
Wenn in der Schule ein Kind geärgert wird, dann werden die Peiniger ebenso
reagieren. Man muß eben irgend einen Grund nennen. An der Reaktion erkennt der
Peiniger dann, wes Geistes Kind der Lehrer ist. Leider dürfen solche Peiniger
heute nicht mehr bestraft werden. Das ist dann moderne Pädagogik!
Haben wir Reformgegner etwas übersehen?
Zuerst: Es ist wichtig, daß diese Frage gestellt wird!
Es besteht die Gefahr, daß man nach dem, was man übersehen zu haben glaubt,
sucht und sucht und nie zu einem Ende kommt, weil es das Gesuchte nicht gibt.
Hätten wir etwas übersehen, so hätten die Reformbefürworter uns darauf
aufmerksam machen können, aber das haben sie nicht getan. Ihr ganzes Verhalten
ist so, als ob es etwas total Selbstverständliches gäbe, es aber nie
ausgesprochen wird. Dies ist ein psychologischer Trick, er führt zur
Verunsicherung des Gegners, besonders wenn dieser lautere Absichten hegt.
Ich denke, als Grundregel in einer Demokratie sollte gelten, daß die Argumente
auf den Tisch kommen müssen, was nicht gesagt wird, ist irrelevant.
Wir Reformgegner haben argumentiert, die Reformbefürworter haben sich über
unsere Argumente lustig gemacht. Wir haben das Gespräch gesucht -- ich habe
den Eindruck, daß wir hier im Forum mehr Gesprächsbereitschaft gezeigt haben,
als dies der Sache zuträglich war -- wenn es also noch etwas gäbe, was die
Bewertung der Rechtschreibreform durch die Reformgegner relativieren könnte,
hätten das die Befürworter ansprechen müssen.
Muß sich wirklich niemand schämen, wenn er anfangs mit Freude das Reformwerk
begrüßte?
Man hätte sich zuerst einmal fragen müssen, weshalb überhaupt eine Reform
nötig ist bzw. durchgeführt wird. Am Vergleich mit dem Englischen, dessen
Orthographie schon eine 500jährige Tradition aufweist und das heute aktueller
ist denn je, hätte man erkennen können, daß eine Reform der Rechtschreibung,
die ja erst etwa 100 Jahre besteht, gar nicht nötig ist. Aussprache und
Schreibung klaffen im Englischen viel weiter auseinander als im Deutschen,
trotzdem kommen wir Deutschen mit der englischen Schreibung sehr gut klar,
die Omnipräsenz englischer Wörter beweist dies.
Die Beherrschung einer Orthographie ist auch eine Frage der Vertrautheit,
eine Veränderung kann deshalb nie zu einer Verbesserung des Umgangs mit
Rechtschreibung führen.
Wer die Reformvorschläge im Fernsehen und die Art und Weise, wie die
Reformbefürworter dort aufgetreten sind, gesehen hat sowie ihre Artikel in
den Zeitungen gelesen hat, der hätte mißtrauisch werden müssen, ob solche
Leute wirklich die Ziele verfolgen, die sie vorgeben. Man hatte den Eindruck,
daß durch die Reform alles möglich würde, in der Schreibung, aber auch weit
darüber hinaus, z. B. sollten dadurch Legastheniker bessere Chancen erhalten.
Es gab auch genügend Leute, die schon sehr früh vor einer Reform gewarnt
haben.
Die Reform ist sinnentstellend, und dies ist auch leicht zu sehen. Spätestens
wenn man das erkannt hat, müßte man sich gegen die Reform wenden, so man lautere
Absichten hat. Leider hat die nicht jeder!
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eingetragen von margel am 27.04.2004 um 08.07
Da scheint sich schon wieder einer dümmer zu stellen, als er ist. Das ist gar nicht so einfach. Wer "Fassade" und "kommunizieren" richtig schreiben kann, dem nimmt man kaum ein "den" statt "denn" ab... "Neue Rechtschreibreform" trifft den Nagel auf den Kopf. Ist sie doch die uneingestandene Wunschvorstellung der Reformer, die ihren Auftrag ad infinitum verlängert sehen möchten.
eingetragen von Norbert Schäbler am 26.04.2004 um 23.40
Ich habe nie bestritten, daß es in der Deutschdidaktik hervorragende Ansätze gibt, und ich bin für jeden Tip bzgl. Fachliteratur äußerst dankbar.
Allerdings ist es mir ein großes Anliegen, darauf hinzuweisen, daß viele der schöpferischen Gedanken einfach verschwinden, weil sie nicht in die Schablone der vorgefertigten öffentlichen Meinung passen und folgerichtig keinen Niederschlag finden in der Lehre.
Durchforsten wir doch einmal die Lehrpläne nach wertvollem Gedankengut! Dokumente sind doch inzwischen reichlich vorhanden.
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nos
eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 21.05
Ich habe gerade im Internet die Abkürzung a.D. gesucht - ich wußte nicht, ob sie mit oder ohne einem Leerschritt zwischen den Buchstaben geschrieben wird - tja, für Sie alle wahrscheinlich unverständlich, aber ich kann Ihnen versichren - es gibt genügend Menschen, denen die Kommunikation untereinander sehr wichtig ist - wichtiger als die perfekte Rechtschreibung. Wenn ich Ihre schlecht aufbereitete Internetseite und die grafische Gestaltung mit den vielen Schriften sehe, fällt mir der u.a. dumme Spruch ein, den ich auf Ihren (von einem Nutzer) Seiten gesehen habe. Alle die nur die "Alte Rechtschreibung" und sonst nichts anderes mehr im Sinn haben, haben mein Mitgefühl! Ich bin so frei und kann für mich die "Neue Rechtschreibreform" nur positiv sehen, denn keiner hat mehr die Sicherheit - daß er denn so perfekt ist und keine Fehler mehr macht. Die Wichtigkeit ist fort - es gibt auch denen in unserer Gesellschaft
eine Chance frei zu kommunizieren - es wird mehr auf den Inhalt geachtet, als auf die Fassade! Die Kultur ändert sich und paßt sich der Gesellschaft an - wir sind nun mal Multi-Kulti und wenn wir schon im I-Zeitalter sind und kaum noch miteinander Sprechen, sollten wir uns doch offener der E-Mail und SMS Kommunikation zeigen und nicht nur die "Alte Rechtschreibung" als Kultur bezeichen. Kultur ist immer im fluß und bestimmt durch Änderungen!
Orthographie und Interpunktion waren immer das einzige
was ich einigermaßen beherrschte.
Wenn diese beiden Tugenden plötzlich nichts mehr gelten,
stehe ich vor dem Nichts.
Ich kann ja nicht mal ordentlich skilaufen.
Harry Rowohlt
(von Heide Kuhlmann, die auch Fehler macht - die ich aber nicht schlimm finde)
Man beachte das folgende:
Gmäeß eneir Sutide eneir elgneihcsn Uinisterävt, ist es nchit witihcg
in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige
was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der
ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien,
tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht
jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
Lebien Gurß
PS. Ich möchte keine Korrektur meines Beitrages - ich weiß um meine nicht richtige Schreibweise - aber es würde mich freuen, wenn Sie den Inhalt verstanden haben und auch mal kurz über eine andere Sichtweise nachdenken!
Gert Hildebrandt
eingetragen von gestur am 26.04.2004 um 18.43
An einer Diskussion, die wissenschaftliche Fachliteratur pauschal ablehnt und durch Meinungen ersetzt, kann ich mich nicht mehr beteiligen. Das dürfte nicht nur mir so gehen.
eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 17.01
Man kann Veränderungen auch herbeireden bzw. -schreiben. Bedenkt man die Rolle der Linguistik bei
der Rechtschreibreform, so sollte man Arbeiten, die Veränderungen der Sprache zum Inhalt haben, doch sehr
hinterfragen. Offenbar ist Wissenschaft heute, gerade die Sprachwissenschaft, nicht mehr objektiv!
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eingetragen von gestur am 26.04.2004 um 16.49
Standard-Fachliteratur:
Peter Braun, Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache, Verlag W. Kohlhammer, Urban-Taschenbücher, 15,34 €
(Prof. Dr. Peter Braun lehrt Sprachwissenschaft und Sprachpädagogik an der Universität Essen.)
eingetragen von Norbert Schäbler am 26.04.2004 um 14.10
Lieber Gast!
Meine Argumentation ist der Ihren sehr ähnlich, wobei ich zusätzlich über das „Tradieren“ selbst nachdenke. Das Vermitteln und Übermitteln von Bewährtem und Wertvollem ist doch sehr wichtig.
Bei meinen Untersuchungen habe ich allerdings feststellen müssen, daß Schriftsprache – damit meine ich das Geschriebene und das zu Schreibende – in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Wertschätzungsverlust hinnehmen mußte.
Die Rechtschreibreform, auf deren heute vorliegende Ergebnisse (bewiesenermaßen!) jahrzehntelang hingearbeitet wurde, hat Fakten geschaffen, die sowohl die Einstellung zum adressatenbewußten Schreiben massiv beeinträchtigen, als auch das hochwertige Schriftgut der Vergangenheit und Gegenwart entwerten und entstellen.
Es muß uns bewußt sein, daß es sich bei der Rechtschreibreform nicht um ein Zufallsprodukt, sondern um absichtsvolles politisches Kalkül handelt! Die Verursacher sind bekannt.
Daneben habe ich in der zurückliegenden Zeit immer wieder auf die Tatsache hingewiesen, daß sich die Wissenschaft der systematischen Entwertung nahezu widerstandslos beugt. Scheinbar gibt es zu wenige Traditionalisten in der Riege derer, deren Aufgabe es ist, eine Sache angemessen, neutral und objektiv zu untersuchen.
Es wäre höchste Zeit, daß man dort, wo Versuch und Irrtum; dort wo Experimentieren, Verwerfen und Erkennen an der Tagesordnung sind, eine geistige Kehrtwende betreibt.
Es gilt, das ideologische Fahrwasser zu verlassen, die verheerenden Fehler der Vergangenheit offen einzugestehen und wieder stromaufwärts zu rudern!
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nos
eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 12.56
Sehr geehrter gestur,
wie kann Rechtschreibung falsch sein?
Rechtschreibung = die rechte Schreibung = die richtige Schreibung
Die Reformschreibung ist keine Rechtschreibung, sondern eine
Hörigkeitsschreibung! Und eine solche kann der Grammatik widersprechen oder
ihre Regeln Widersprüche enthalten. Das wissen alle ihre Anhänger. (Schüler
kann man nicht als Anhänger der Reform bezeichnen, sie sind ihre Opfer!)
Es ist eben ''cool'' oder ''hip'', sich dem Richtigen zu widersetzen. Und bei
der Rechtschreibung kann man das tun, ohne dafür bestraft zu werden. Man ist
sozusagen gleichzeitig systemkonform und aufmüpfig! Billiger kann man
Widerstand nicht bekommen! (Man beachte, wirklicher politischer Widerstand
trägt auch das Risiko der Verhaftung oder gar des eigenen Todes in sich!) Die
Rechtschreibreform wurde psychologisch sehr geschickt eingeführt, wir sollten
die Reformer nicht unterschätzen!
Offenbar kann die Rechtschreibung (hier besser die gültige Schreibnorm) von
Einzelpersonen, die sich zudem nicht der wissenschaftlichen Diskussion stellen
und Fehler nicht eingestehen wollen, in diktatorischer Weise geändert werden.
Ein Volk entscheidet überhaupt nicht mehrheitlich, wie es ''seine'' Sprache
schreiben will! Das ist eine Illusion! Eine Sprache gehört auch nicht nur
einem Volk, sondern eventuell mehreren Völkern, z. B. Deutschen, Österreichern,
aber auch Menschen, die sprachlich einem anderen Volk zugehörig sind, aber
Deutsch als Fremdsprache gelernt haben. (Die Aussage des Bundestages, wonach
''Sprache dem Volk gehört'', ist etwas zu kurz gegriffen. Auch der Bundestag ist
nicht das Volk!)
Eine Sprache ist kein Ding, sie kann deshalb auch niemandem gehören, auch nicht
einem Volk!
Würde ein Volk mehrheitlich darüber entscheiden können, wie es seine Sprache
schreiben will, so wäre es u. U. möglich, daß es in einer Volksabstimmung eine
Veränderung der Schreibweisen bestimmt -- ganz demokratisch -- und das Ergebnis
ist ein Kompromiß: widersprüchlich, ungrammatisch, willkürlich, mehrdeutig,
usw., der sich letztlich nicht oder nur teilweise durchsetzten wird.
Auch in der Demokratie gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis!
Ich habe auf diese Probleme schon in anderen Beiträgen hingewiesen, aber
offenbar werden die nicht gelesen oder nicht verstanden.
Sie definieren ''natürlich'' über die Praktiken der Mehrheit? Ist Ihnen noch
nicht aufgefallen, daß auch eine Mehrheit zu ''unnatürlichen'' Praktiken
gezwungen werden kann. Dies geschah im letzten Jahrhundert in Deutschland
auf politischem Gebiete mehrfach, mit den bekannten Folgen!
Beitrag vom 23.04.2004, 23:43, Alles nur Sitten und Gebräuche?
Die Reformer können immer etwas als altmodisch hinstellen, das darf uns aber
nicht dazu verleiten, daraus abzuleiten, daß die Prämisse (Rechtschreibung und
Grammatik sind Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche) falsch ist.
(Natürlich sind Rechtschreibung und Grammatik nicht nur -- aber auch --
Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche, sondern weit mehr, schließlich steht ja
eine Entwicklung, eine Art Evolution dahinter.) Aber das konnte nur stattfinden,
weil es eben tradiert wurde.
Man kann auch bestimmte Menschen schlechtmachen, auch wenn diese gar
nichts getan haben. Sowas ist ein krimineller Akt. Genauso sind die Reformer
Verbrecher, eben weil sie die Rechtschreibung (d. h. die klassische
Rechtschreibung, natürlich nicht die Deformschreibung) schlechtmachen.
Sie lassen sich zu sehr von der Argumentation der Reformer beeinflussen!
Warum soll Tradition altmodisch sein? Tradition kann aber verhindern, daß
man unausgegorenen Ideologien nachläuft. Dem steht nicht entgegen, daß sich
auch Traditionen einmal überlebt haben können.
Die Reformer nutzen -- psychologisch geschickt -- aus, daß Menschen
nicht gerne ''altmodisch'' sein wollen, um sie in ihre Richtung zu manipulieren.
Das ist eben gerade nicht ''natürlich'', es ist die Absicht der Reformer!
Es geht bei der Rechtschreibung nicht darum, was die Reformer oder andere
sagen oder denken, sondern darum, was sich über Jahrhunderte als zweckmäßig und
damit richtig herausgestellt hat.
Wenn Sie erwarten, daß etwas ''absolut'' richtig oder falsch ist, dann gibt es
''richtig'' oder ''falsch'' nicht. Diese Begriffe sind, wie alles, relativ, sie
beziehen sich auf ein Regelwerk oder auf Sachverhalte. Diese können von anderen
Menschen auch anders gesehen oder interpretiert werden. Die Tradition sagt mir,
was andere vor mir schon als richtig erachtet haben, was sich seit Jahrhunderten
als zweckmäßig herausgestellt hat. Wenn ich Kontinuität will, wenn ich will,
daß auch andere von diesen im System verankerten Erkenntnissen profitieren, dann
führe ich die Tradition fort. Das Wichtige ist aber die Kontinuität, alles
andere ist nebensächlich, ist oberflächlich, ist unwesentlich!
Tradition auf dem Gebiet der Rechtschreibung gibt uns die Möglichkeit,
das, was andere viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte vor uns geschrieben
haben, lesen und verstehen zu können und daß das, was wir heute schreiben,
auch in Zukunft gelesen und verstanden wird. Das ist wichtiger als alles
demokratische Gehabe bei der Festlegung von Schreibungen. In englischsprachigen
Ländern hat man das begriffen. Solange das Englische so geschrieben wird, wie
es derzeit geschrieben wird und wie es seit ungefähr 500 Jahren geschrieben
wird, wird Englisch -- meines Erachtens -- eine Weltsprache sein. Sobald man
es reformieren wird, wird es diese Stellung verlieren!
Tradition ist der Schlüsselbegriff für die Erkenntnis des Sinnes von
Rechtschreibung.
Tradition ist der Ausweg aus Ihrem Dilemma, wonach für den Fall, daß
Rechtschreibung und Grammatik keine Teilgebiete der Wissenschaft, sondern nur
Untersuchungsobjekte sind, für die es die Begriffe ''richtig'' und ''falsch''
nicht gibt, alles nur Meinung, nur Ansichtssache, ist, über die am Ende die
Politiker entscheiden dürfen und müssen.
Werter gestur, Ihrem Beitrag vom 26.04.2004, 12:18, Schule, Verwaltung und das
richtige Leben, stimme ich zu!
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eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 10.33
Man sollte genau wissen wie man sich verhält man erwartet ja auch von seinen Mitmenschen das sich ordentlich der eigenen Person gegenüber verhalten!!Also man sollte nicht überttreiben aber ein gewisses Benehmen sollte man schon haben!!
Mit freundlichen Grüßen Mandy Hansen
Mandy Hansen
Alsterbogen 18
eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 10.21
Was ich mich schon lange frage ...
Weshalb ist es nicht möglich, mit bestimmten Personenkreisen eine rein sachliche Auseinandersetzung über die inzwischen gut dokumentierten Fehlleistungen der sogenannten Reform zu führen?
Auf meinen ausgedehnten Spaziergängen mit meinem kleinen Hund beschäftigt mich häufig die Frage: Was motiviert gewisse Personen, die Reform so zu verteidigen, als ginge es um Sein oder Nichtsein? Weshalb werden berechtigte Kritikpunkte als Polemik abgetan, Kritiker persönlich verunglimpft? Worum geht es hier wirklich? Wohl kaum allein um die Rechtschreibung!
Da frage ich mich:
Können die Befürworter der Reform ihre Schwachpunkte nicht erkennen? Ist Sprachgefühl etwas, das nur wenige Menschen besitzen?
Oder wollen sie es nicht sehen? Werden hier Standeskämpfe ausgefochten?
Träfe ersteres zu, erfasste mich großes Unbehagen. Schließlich handelt es bei dem Befürworterkreis nicht gerade um „ungebildete“ Personen, eine gewisse Intelligenz müßte man also voraussetzen können. Ist es damit doch nicht so weit her?
Ist zweiteres der Beweggrund, drängen sich Fragen auf wie: Welche Vorteile bringt die Reform, die wir als Kritiker bislang übersehen haben könnten? Wirtschaftliche Vorteile hat sie wohl nur einigen wenigen gebracht. Einen Orden hat sich bislang auch niemand verdient, der sich für die Änderungen eingesetzt hat. Weshalb macht sich ein Politiker für die Reform stark? Oder der Herausgeber einer Apothekerzeitschrift? Oder ein Gewerkschaftsfunktionär?
Wie kommt es, daß in Publikationen renommierter Kinder- und Jugendbuchverlage eine Willfährigkeit gegenüber den Vorschriften der Reform herrscht, die zu haarsträubenden (warum eigentlich reformerisch nicht „Haar sträubenden“?) Schreibweisen führt? In den Redaktionen sitzen doch Personen, die des Deutschen mächtig sind, das haben frühere Publikationen bewiesen!
Noch einmal die Frage: Woher kommt die Willfährigkeit, mit der bis heute selbst Kann-Vorschriften verwirklicht werden? Was bleibt hier auf der Strecke: Der Verstand? Die Zivilcourage? Das eigenständige Denken? Das Verantwortungsbewußtsein? Die Fähigkeit, umzukehren? Weiter um jeden Preis, und wenn es in den Abgrund geht? Alles Alte ist schlecht? Wir irren uns nie?
Hatten wir das alles nicht schon einmal – wenn auch in Dimensionen, gegen welche die „Rechtschreibreform“ geradezu nichtig erscheint? Dennoch: Hat dieses „Spiel“ nicht doch einen gemeinsamer Nenner als Ursache? Eines Tages werden sich alle darüber wundern, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Wann wird das sein? Bei wem werden wir dann die Schuld suchen?
Zugegeben, es dauert etwas länger, bis man merkt, was die Reform wirklich bewirkt und daß sie nicht praxistauglich ist. Inzwischen fängt auch in der Lehrerschaft ein Umdenken an. Niemand muß sich schämen, wenn er anfangs mit Freude das Reformwerk begrüßte und zu verwenden suchte. Wer jedoch heute noch immer stur daran festhält mit dem Einwand, das Experiment sei gelungen, der setzt sich nolens volens dem Verdacht autoritär-kulturverachtenden Denkens beziehungsweise bodenloser Dummheit aus. Gibt es eine dritte Version? Vielleicht bin auch ich auf einem Auge blind – aus Kummer über die Verstümmelung meiner Muttersprache. Denn um eine solche handelt es sich. Nicht allein um die Orthographie geht es, das haben wir ja inzwischen erkannt.
Vielleicht vermag mir jemand mit seinen Gedanken die meinigen klären helfen.
Für den Menschen scheint allgemein eine der schwierigsten Übungen die folgende zu sein: einen Weg in Demut zurückzugehen, der sich als der falsche erwiesen hat. Zu sagen: Ich habe mich geirrt! ist offensichtlich ein unaussprechlicher und vor allem schwer zu schreibender Satz.
Karin Pfeiffer-Stolz
Schneidhausener Weg 52, 52355 Düren
eingetragen von gestur am 26.04.2004 um 10.18
Anscheinend denken Ministerialbeamte nur an Schüler und Beamte und Verwaltungsangestellte als Schreiber.
Schule: Eine ganze Klasse schreibt nur für einen einzigen Leser, den Lehrer, und der muß alle Aufsätze lesen, weil sie benoten muß.
Verwaltung: Beamte und Behördenangestellte schreiben nur für den Empfänger ihrer Bescheide, und der muß den Bescheid lesen, egal wie unverständlich und mißverständlich der ist, weil er eventuell Widerspruch einlegen muß. Von Mißverständnissen leben die Rechtsanwälte.
Das richtige Leben: Ein Schreiber schreibt für möglichst viele unbekannte Leser, und er muß so schreiben, daß die es gerne lesen und leicht verstehen, denn sonst liest es niemand. Im richtigen Leben muß der Schreiber von Anfang an zugleich Leser sein und schon beim Entwurf auf leichte Lesbarkeit und Verständlichkeit und Freiheit von möglichen Mißverständnissen achten.
Deswegen taugt die reformierte Rechtschreibung nicht für das richtige Leben. Und deswegen taugt die in der Schule gelehrte und vorgeschriebene neue Rechtschreibung nicht für das richtige Leben. Non vitae sed scholae discitur.
eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 09.02
Nochwas zum Beitrag von 22.04.2004, 14:16, ... abwimmeln ohne Diskussion
Herr Jacobsen suggeriert in seinem Brief eine Trennung, die ''in freier Wildbahn'' der Schreib- bzw. Lesepraxis
nicht vorhanden ist: Er teilt die Leute in Schreiber und Leser ein! Dabei ist jeder Schreiber gleichzeitig auch Leser,
er liest, was er gerade schreibt bzw. geschrieben hat, korrigiet es eventuell, formuliert um, usw. Diese Suggestion
ist das Gefährliche, so wird Politik gemacht!
Der Sachverhalt, daß jeder Schreiber gleichzeitig auch Leser ist, dieser Sachverhalt ist offenbar so allgemein,
daß er von den Leuten kaum mehr wahrgenommen wird.
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eingetragen von Gast am 26.04.2004 um 08.46
Ob das, was die Süddeutsche Zeitung verlost, etwas mit Mobbing zu tun hat?
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eingetragen von margel am 24.04.2004 um 07.03
Man darf nicht Rechtschreibung und Grammatik als Praktiken ( und diese meinte ich natürlich mit meiner Kennzeichnung als "Gepflogenheiten") mit der wissenschaftlichen Erforschung und Beschreibung dieser Paktiken verwechseln. Im übrigen wollen doch gerade Sie, werter gestur, das Übliche als das Richtige gelten lassen, wenn ich Sie im letzten Teil Ihrer Darlegung recht verstanden habe. Mir scheint Ihre Argumentation in sich ein wenig widersprüchlich zu sein.
eingetragen von gestur am 23.04.2004 um 21.43
Wenn Rechtschreibung und Grammatik nur Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche sind, können sie von den Reformern auch als altmodische Traditionen und die Reformgegner als altmodische Traditionalisten abgewertet werden. Logische Folge: Wer modern und nicht altmodisch sein will und nicht zu denen gerechnet werden möchte, die sagen: "das haben wir immer so gemacht, und das haben wir noch nie so gemacht, und da könnte ja jeder kommen", der zeigt das durch neue Rechtschreibung. Wenn die alte Rechtschreibung nur Folklore ist, schreibe ich auch neu.
Wenn Rechtschreibung und Grammatik keine Teilgebiete der Wissenschaft, sondern nur Untersuchungsobjekte sind, gibt es für sie die Begriffe "richtig" und "falsch" nicht, sondern nur die Bewertungen "üblich" und "unüblich". Dann gibt es nur Meinungen darüber, und alles ist Ansichtssache, und dann dürfen und müssen am Ende die Politiker, z.B. die Kultusminister, darüber entscheiden.
eingetragen von margel am 23.04.2004 um 20.52
1.Rechtschreibung und Grammatik sind selbst keine Wissenschaften, schon gar keine "exakten". Eher sind es Gepflogenheiten, so ähnlich wie Sitten und Gebräuche. Sie können allerdings Gegenstände von Wissenschaften sein.
2.In den Wissenschaften wird über richtig und falsch nicht durch Abstimmungen und Mehrheiten entschieden.
3.Die Frage, ob z. B. durch bloße statistische Erhebung (Google usw.) verbindliche Scheibweisen gefunden und festgelegt werden können, ist hier schon öfter behandelt worden. Zweifelhaft ist dabei allein schon die Quelle. Außerdem kann auch das Falsche häufiger als das Richtige vorkommen. Wenn wir häufiger "Leid tun" als "leid tun" finden sollten, so bleibt es falsch, nicht wegen der "Tradition", sondern wegen Sprachwidrigkeit = Systemfremdheit.
eingetragen von gestur am 23.04.2004 um 17.45
Ich zähle Rechtschreibung und Grammatik (als umkehrbar eindeutige Abbildungen aufeinander) zu den exakten Wissenschaften. In den exakten Wissenschaften ist Tradition kein Wertmaßstab, sondern nur Objekt der Geschichtsschreibung. In den exakten Wissenschaften gelten nur richtig oder falsch und eventuell größere Zweckmäßigkeit als Maßstäbe. Rechtschreibung ist dann falsch, wenn sie der Grammatik widerspricht und ihre Regeln Widersprüche enthalten. Die Sprache gehört dem Volk, folglich auch, wie sie geschrieben wird. Folglich kann die Schreibweise nicht von Einzelpersonen, die sich zudem nicht der wissenschaftlichen Diskussion stellen und Fehler nicht eingestehen wollen, in diktatorischer Weise geändert werden. Weil die Sprache dem Volk gehört, entscheidet es mehrheitlich, wie es seine Sprache schreiben will. Die bisher einfachste, wenn auch nicht fehlerfreie Meßmethode ist die Zählung mittels Google. Jede andere Meßmethode wäre wesentlich aufwendiger. Die Entwicklung der Sprache, wie sie von der Mehrheit des Volkes angewandt wird, halte ich für die natürliche und selbstätige Entwicklung. Dabei muß man immer abwarten, ob eine beobachtete Entwicklung über mindestens fünf Jahre stabil und dauerhaft bleibt.
eingetragen von Gast am 23.04.2004 um 12.06
Zum Beitrag vom 22.04.2004, 14:16, ... abwimmeln ohne Diskussion
Herr Jacobsen vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
in Kiel stellt in seinem Brief vom 19.04.2004 zwei Sichten in bezug auf die
Normung von Schreibung gegenüber, die ''der Tradition der Sprache und aus der
Rolle der Lesenden betrachtet'' sowie die der Schreibenden. Er sagt aus, daß
jede dieser Sichten zwangsläufig zu anderen Ergebnissen kommen muß. Eine
Begründung dafür bleibt er uns schuldig. Von eben jenem Ministerium hätte ich
eine Begründung erwartet. Aber muß man dabei zwangsläufig zu anderen
Ergebnisssen kommen?
Ein Wort ist ein Symbol, wie man es schreibt, ist so ziemlich egal, man darf
eine einmal festgelegte Schreibung nur nicht mehr ändern. Man könnte auch ein
Piktogramm dafür verwenden, so wie es die Chinesen tun.
Wenn man in dieser Sache eine objektive Entscheidung will, muß man sich
überlegen, auf welcher Seite eine Optimierung mehr Erleichterung bringt,
auf der Seite der leichteren Lesbarkeit oder auf der der ''leichteren''
Schreibbarkeit. Diese Frage ist aber eindeutig zu beantworten: Es wird sehr
viel mehr gelesen als geschrieben. Gelesen wird automatisch, wenn man einem
dem Lesen kundigen einen Text vorlegt bzw. wenn er ein Wort oder einen Text
sieht.
Das Problem an diesem Brief ist also nicht der Begriff ''Tradition'',
sondern die Frechheit, mit der ein Herr vom Ministerium für Bildung,
Wissenschaft und Blabla die Augen vor Tatsachen verschließt und sich
wissentlich auf die falsche Seite stellt. Vielleicht sollte man besser
den Namen dieses Ministeriums reformieren: Wahrheitsministerium würde
viel besser passen!
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eingetragen von Gast am 23.04.2004 um 10.17
Zum Eintrag vom 22.04.2004, 15:07, Reformkritiker sind keine Traditionalisten
Sehr geehrter gestur,
wie können Sie die ''natürliche und selbsttätige Sprachentwicklung'' kennen?
Was heißt in diesem Zusammenhang ''natürlich'' und was heißt ''selbsttätig''?
Und was ist daran so beleidigend, wenn man sich auf eine Tradition beruft?
Strenggenommen müßte man jetzt noch definieren, was denn unter dem Begriff
''Tradition'' verstanden werden soll.
Traditionen, die ihre Träger benachteiligen, werden sich wohl kaum lange
halten; wenn sich etwas bewährt, wird es tradiert. In diesem Sinne sind
Traditionen inhärent positiv!
Traditionen sind auch als Maßstab für die Bewertung des Neuen notwendig.
Sollte sich dieses als besser erweisen, so wird es übernommen oder mit dem
Bisherigen in irgend einer Form in Einklang gebracht. Es bestünde sogar
die Möglichkeit, daß es parallel zum Bisherigen besteht. (Im Falle von
Rechtschreibung finde ich diese Möglichkeit aber für nicht wünschenswert und
auch nicht für praktikabel.)
Aber Menschen sind leicht zu beeinflussen, sie könnten auch etwas tradieren,
von dem sie nur glauben, daß es besser ist. Dies ist das Schlupfloch, durch das
die Reformer mit ihrer Reform huschen wollen, darum gehen sie auf sachliche
Argumente gar nicht erst ein.
Wie alles, so können natürlich auch Traditionen pervertiert werden!
Oft sieht das Neue am Anfang verlockend und besser aus, seine Nachteile stellen
sich erst später heraus. Dann ist es gut, auf Traditionen zurückgreifen zu
können. Wir leben in einer Welt, in der die Menschen immer weiter entwurzelt
werden. Diese Entwicklung ist gefährlich, da sie damit anfälliger für Ideologien
werden bzw. leichter politisch verführt werden können. Das Leben einer Tradition
bietet da einen gewissen Halt, eine gewisse Richtschnur. Ich meine, diese
Funktion von Tradition in der heutigen Zeit besonders wichtig.
Ohne Tradition gibt es nur aufeinanderfolgende Moden, modische Torheiten,
letztlich ist dann alles beliebig. Und genau das ist es, was wir Reformgegner
nicht wollen!
Heute haben die Medien einen so großen Einfluß, daß sie (zumindest theoretisch)
in der Lage sein müßten, der Entwicklung der Sprache eine andere Richtung zu
geben. Dies ist dann bestimmt nicht als ''natürlich'' zu werten. Da es viele
Leute, insbesondere jüngere Menschen, als ''hip'' oder ''cool'' empfinden, sich
in wichtigen Angelegenheiten, z. B. in der Rechtschreibung, von anderen Menschen
zu unterscheiden, ist es auch möglich, unter Kenntnis dieses Sachverhalts eine
Veränderung der Richtung der Sprachentwicklung zumindest zu provozieren zu
versuchen.
Aus einem meiner Texte für das Gästebuch des VRS
zur Diskussion über das Thema ''Mit dem Herz'' oder ''mit dem Herzen''
zum Beitrag von Herrn Riebe vom Dienstag, den 25.11.2003, 11:10:
Kinder lernen ihre Muttersprache in hohem Maße auch von ihren Großeltern.
Jede Sprachveränderung in der Elterngeneration wird dadurch relativiert.
Leider wird diese Bewertungsfunktion durch die Großeltern heute zunehmend
geringer, da auch hier das Fernsehen und das Internet immer mehr Einfluß
gewinnen. Langfristig gesehen heißt Sprachpflege betreiben also auch, diesen
Einfluß zurückzudrängen.
Ich habe den Eindruck, daß die Sprachwissenschaftler unter den Reformgegnern
noch immer nicht bemerkt haben, daß alle ihre Theorien über den ''Sprachwandel''
im Zeitalter der elektronischen Medien relativiert werden müssen. Durch diese
Medien ist es möglich, ''Sprachwandel'' zu provozieren oder es zumindest zu
versuchen. Dies wäre z.B. vor 100 Jahren noch kaum möglich gewesen. So besteht
die Gefahr, daß, wenn man den ''tatsächlichen Sprach- bzw. Schreibgebrauch''
zur Grundlage für ein Wörterbuch macht, wie Herr Ickler das befürwortet, man
die Sprachgemeinschaft nur noch einem höheren Manipulationsdruck durch die
Medien aussetzt, weil, wer Sprachmanipulation betreiben will, dann seine
Vorstellungen von Sprache über die Medien den Sprechern aufzwingen muß. Gelingt
ihm das, so wird diese von ihm gewünschte Änderung zur Regel, die Manipulation
hatte Erfolg. Gelingt es nicht, so gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte
das Neue überhaupt keinen Einfluß oder der resultierende Effekt entsprach nicht
den Erwartungen. Auf jeden Fall wird man daraus lernen und so seine
Vorgehensweise verbessern.
Dabei ist der Begriff ''Sprachwandel'' selbst mißverständlich, impliziert
dieser doch einen Wandel der Sprache aus der Sprache selbst. Hier geht es
aber um die von außen provozierte Veränderung der Sprache durch Sprach- bzw.
Rechtschreibreformen und Medien, die man mit dem beschönigenden Begriff
''Sprachwandel'' zu kaschieren sucht. Ähnliches gilt auch für den Begriff
''Sprachentwicklung''!
Ich habe desweiteren den Eindruck, daß manche Reformgegner nur allzugerne
auf Moden in der Sprache einzugehen bereit sind, um ihre demokratische Gesinnung
-- im Gegensatz zu der undemokratischen Vorgehensweise der Reformer --
aufzuzeigen.
Sprache ist in dem Sinne demokratisch, daß jeder ihrer Sprecher an ihr
teilnimmt, sogar einen gewissen -- zumeist minimalen -- Einfluß auf sie hat;
Sprache ist in dem Sinne undemokratisch, daß sie ihren Sprechern notwendig
Regeln und Bedeutungsfestlegungen auferlegt, an die sie sich halten müssen,
wenn sie verstanden werden wollen oder wenn sie ältere Texte verstehen wollen.
Auch hier ist es natürlich immer möglich, andere Regeln und Festlegungen
einzuführen, was zu Bildung einer neuen Sprache führen kann. Da diese zumeist
nur auf wenige Sprecher beschränkt bleiben wird, sollte man da eher von einer
Geheimsprache spechen, denn wer macht sich schon die Mühe, etwas zu lernen,
was im normalen Leben keinen Nutzen bringt, es sei denn, er wird dazu gezwungen.
Erwachsene werden unter Zwang kaum etwas lernen, aber Kindern, denen der
Zwang nicht ersichtlich ist, schon. Darauf setzen die Reformer!
Wer etwas zu sagen hat und daher verstanden werden will, benutzt die klassische
Rechtschreibung, wer die Reformschreibung benutzt, hat nichts zu sagen!
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eingetragen von margel am 22.04.2004 um 15.19
"Als Privatverkäufer muß ich jede Gewehrleistung ausschließen." (Ein ebay-Anbieter)
eingetragen von Norbert Schäbler am 21.04.2004 um 14.52
Findet man bei Euch auch was für die Bildung, oder seid Ihr nur auf Konsum ausgerichtet?
Ich denke bei dieser Gelegenheit an einen weisen Ausspruch von Indira Gandhi, der sinngemäß so lautet:
Wenn Du einen Menschen lieb hast, dann kaufe ihm keine Angel, sondern lehre ihn fischen!
Und was Eure Spende angeht: Setzt was in die Bildung um, dann können sich die Menschen selber helfen. Das Stück Brot, das Ihr gebt, wird nämlich auf der Transportfahrt nach Tiefdunkelafrika trocken und setzt Schimmel an!
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nos
eingetragen von Gast am 21.04.2004 um 13.39
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Tania Hauessler
menzingerstraße 18
Bitte in diesem Forum beim Thema Rechtschreibreform bleiben.
Die Redaktion
Dominik Schumacher
eingetragen von margel am 20.04.2004 um 21.01
Die sogenannte Wiedervereinigung Deutschlands war in Wirklichkeit der Beitritt der DDR zum Bundesgebiet. Grundlage war Art. 23 GG in seiner damaligen Fassung, der anderen Teilen Deutschlands den Beitritt zur BRD ermöglichte. (Heute enthält er Regelungen in bezug auf die EU). Durch diesen "Trick" wurde Art. 146, der eine vom deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossene Verfassung als Ablösung des GG vorsah und immer noch vorsieht, umgangen. Warum wohl?
eingetragen von Norbert Schäbler am 20.04.2004 um 17.16
Jetzt könnten wir uns natürlich über den Begriff „Fehler“ streiten, was ja hier im Forum schon an anderer Stelle passiert ist. Und dann könnten wir den „Fehler“ als „Verstoß“ oder als „Bockmist“ bezeichnen, was dazu führen würde, daß wir z.B. für den Begriff „Verstoß“ ein drittes Fragezeichen (???) hinzufügen würden und für „Bockmist“ die Fragezeichenkolonie um ein weiteres Teil verlängerten.
Nur: Die Schachspieler haben eine genormte Zeichenlegende. An der vergreift sich so schnell keiner - zumindest kein ehrenhafter Schachspieler zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten. Die Legende ist sozusagen international geschützt, und sie beschränkt sich auf maximal zwei Zeichen pro Spielkommentar.
Z.B. !? (= ein beachtenswerter Zug); !! (= ein ausgezeichneter Zug) ?? (= grober Fehler).
Aber wenn es Ihnen was bringt, daß ich Ihren neuerlichen Zug individuell abhake:
Dd5 (?????)
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nos
eingetragen von Gast am 20.04.2004 um 16.30
Der Wegfall der Weihnachtstage wäre der Verlust!
Irgendwann habe ich mal in Rechtskunde gelernt, daß nach der Wiedervereinigeung eine Abstimmung über
eine gesamtdeutsche Verfassung stattfinden muß. So steht es angeblich im Grundgesetz. Aber Papier ist ja geduldig!
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eingetragen von Detlef Lindenthal am 20.04.2004 um 15.24
Also, also, die Bewertung ?? kann hier gar nicht in Frage kommen, weil De5 natürlich gar kein erlaubter Zug ist, also auch kein mit ?? zu ahndender „grober Fehler“ sein kann. Der von mir gemeinte Zug muß Dd5 lauten, und ich bitte, das Versehen zu entschuldigen.
eingetragen von Norbert Schäbler am 20.04.2004 um 14.51
De5 ??
Spielen Sie lieber Halma??
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 20.04.2004 um 14.28
De5?!
eingetragen von Norbert Schäbler am 20.04.2004 um 10.57
Zum einen: Das mit dem Sparen von 1,9 Mrd. Euro verstehe ich auch nicht. „Sparen“ ist nämlich annähernd das Gegenteil von „ausgeben“, was gerade an Feiertagen besonders schwerfällt, weil die meisten Geschäfte geschlossen sind.
Vielleicht ist „verdienen“ oder „steigern des BSP“ gemeint.
Dann könnte man darüber noch einmal nachdenken und letztlich einen Mathematiker bemühen.
Zum anderen: auf d5 (?!) folgt e5
* Teil der Zeichenlegende, die insbesondere von Schachspielern angewendet wird.
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nos
eingetragen von Gast am 20.04.2004 um 08.18
Wie kann man durch Abschaffen eines Feiertages 1,9 Milliarden Euro einsparen? Könnte das mal einer erklären?
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eingetragen von Detlef Lindenthal am 20.04.2004 um 01.02
d5
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.04.2004 um 22.58
... der Gegenzug auf die Eröffnung meiner Schachpartie?
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nos
eingetragen von margel am 19.04.2004 um 18.12
Jawohl, werter gestur, ohne Sein kein Dasein, ohne Dasein kein Geschäft.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 19.04.2004 um 15.12
Und uneigentlich?
eingetragen von gestur am 19.04.2004 um 14.59
Ich habe eigentlich eine tiefschürfende Betrachtung über die existentielle Bedeutung des "sein" als solches erwartet, z.B. "Ich steigere bei Ebay, also bin ich. Die Ware wird versteigert, also ist sie."
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.04.2004 um 14.56
e4
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nos
eingetragen von Detlef Lindenthal am 19.04.2004 um 14.35
>>...wenn man noch ein Komma setzt<<
Warum nicht gleich so. In der Jugend zuwenig (zu wenig?) Schach gespielt?
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.04.2004 um 13.45
...
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nos
eingetragen von margel am 19.04.2004 um 12.50
...dann gibt es einen möglichen deutschen Satz.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 19.04.2004 um 12.13
Mit welcher Deutung, bitte schön, soll genannter Satz „eigentlich korrekt“ (fehlerfrei) sein?
eingetragen von margel am 18.04.2004 um 14.50
Ein ebay-Anbieter: "Der Artikel wird verkauft sowie er ist."
eingetragen von margel am 18.04.2004 um 05.54
Ich denke mit Hochachtung und oft auch mit Sympathie an die meisten meiner Lehrer, beonders in der gymnasialen Oberstufe, zurück. Vor nun bald 50 Jahren ging es in der Schule keineswegs so autoritär und menschenverachtend zu, wie uns spätere Ideologen gern glauben machen wollen. Es herrschte ein ziviler, wohlwollender Umgang. Die Herren (Damen gab es an unserem "Gymnasium für Jungen" - so hieß das wirklich!- praktisch keine, bis auf "Klara", eine Chemielehrerin) waren in der Mehrzahl echte Persönlichkeiten. Natürlich blieb uns Knaben Entscheidendes verborgen, vor allem die Nazivergangenheit, die sicher in vielen Fällen latent virulent war. Nur ganz wenige zeigten aber, daß sie dem Irrtum ihres Lebens noch weiter anhingen. Die Lehrer von damals führten sich nicht als Pseudokumpel der ihnen anvertrauten Schüler auf, sondern sahen sich wohl doch in der Mehrzahl als Vorbilder. Die heute so oft angemahnte Erziehungsfunktion ergab sich quasi als Nebenprodukt. Ebenso übrigens einfallsreiche, nie bösartige Schülerstreiche, für die heute einfach die Adresse fehlt.
eingetragen von Norbert Schäbler am 18.04.2004 um 00.30
Lieber Margel,
Du weißt ja, wie das damals war. Der Köcher der Lehrer wurde niemals leer. Und der Doofe war immer der Schüler.
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nos
eingetragen von margel am 17.04.2004 um 19.10
Lieber Norbert, wenn´s bei uns in der Oberstufe langweilig wurde, gab es immer ein paar zu harmlosen Scherzen aufgelegte Mitschüler, die für Abwechslung sorgten. Einer z.B. hatte sich einen dicken, roten Pfeil ausgeschnitten, auf dem "Doof" stand. Den drehte er dann in die richtige Richtung...
eingetragen von Gast am 16.04.2004 um 14.02
Sehr geehrter Herr Lindenthal,
das von Ihnen vorgeschlagene Wort habe ich noch nie gehört. Es ist als Ersatz für das Wort ''Parameter'' auch
denkbar ungeeignet, denn dieser Begriff steht bei Programmiersprachen für mindestens zweierlei Sachen:
Formale Parameter und aktuelle Parameter. Letzere könnte man auch als ''Argumente'' bezeichen. Argumente sind
die Werte, die einer Funktion oder Prozedur übergeben werden. Formale Parameter sind Namen, über die dann in
der Funktion oder Prozedur auf die übergebenen Werte, die Argumente, zugegriffen werden kann.
Man spricht von ''Parameterübergabe'', ''gesendet'' in der üblichen Bedeutung dieses Wortes wird dabei
überhaupt nichts.
Ich kenne nicht alle der von Ihnen genannten Programmiersprachen, bezweifle aber, daß der von Ihnen als
Beispiel benutzte Funktionsaufruf in allen von diesen syntaktisch korrekt ist.
Von wegen bewährt, mit Ihren Wortschöpfungen würde man sich an der Uni oder im Beruf bestenfalls blamieren!
Man sollte sich bei Namen von Programmiersprachen etc. an die von den Erfindern vorgegebenen Schreibweisen
halten, das gebietet schon der Respekt und die Forderung nach Eindeutigkeit. Diese Leute werden sich schon
etwas dabei gedacht haben, als Sie Ihr Produkt gerade so und nicht anders benannt haben. Allerdings sollte
man bei der Benennung von Produkten vorsichtig sein, denn langsam sind die überdrehten Wortspiele in der
Werbung nicht mehr originell, sondern nur noch quälend.
Übrigens gibt es auch einen Stern namens Algol.
Ich finde, daß die von Ihnen genannten Fachbegriffe nicht in ein allgemeines Wörterbuch gehören, ansonsten müßte
man auch medizinische Fachbegriffe mit aufnehmen, wegen ihrer Bedeutung für unser aller Leben. Kein Mensch
wird in einem solchen Wörterbuch Fachbegriffe nachschlagen, mit denen er tagtäglich auf dem Computer umgeht,
oder die er leichter in Fachzeitschriften oder im Internet findet. Diese Begriffe würden in einem allgemeinen
Wörterbuch nur wertvollen Platz wegnehmen.
Desweiteren finde ich es nicht gut, für alle Fremdwörter deutsche Begriffe zu suchen. Damit wird das Lexikon
nur unnötig aufgebläht, da man nun völlig unmotiviert zwei oder mehrere Begriffe anstatt eines einzigen, eventuell
so oder ähnlich auch in anderen Sprachen (ev. dort auch als Fremdwort) vorkommenden Begriffs lernen muß.
Das Tolle an Fremdwörtern ist ja gerade, daß sie das Erlernen einer fremden Sprache erleichtern, wenn sie in
der eigenen Sprache schon vorkommen.
xxx
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 11.04.2004 um 13.44
Was wollen uns die Worte sagen?
Vermutlich muß man fischen im trüben, leblosen See, und am Ende hat man einen Schuh am Haken.
Da erzählt uns eine was von „Dialektik“ (Erforschung der Wahrheit durch Aufweisung von Widersprüchen) und Desiderat (etwas Wünschenswertem); spricht von intradisziplinären (innerfachlichen) Problemen und von intergenerativen (alle je gelebt habenden und noch lebenden Generationen betreffenden) Gemeinsamkeiten, und dann läßt sie uns, sich dieser geistigen Diarrhöe entledigt habend, am Heiligen Ostersonntag nach Sinn angeln.
Mir scheint: Die Frau weiß was, aber ich muß gleichwohl annehmen, daß das Wissen oft in den falschen Körperlichkeiten Fleisch wird.
Was aber das Wünschenswerte angeht, so wäre es allmählich an der Zeit, daß die Wissenschaft nach erkennbaren Wahrheiten sucht, ohne an ihnen a priori etwas aussetzen zu müssen, und daß sie danach strebt, den Weg des jeweils geringsten Übels zu gehen.
Daß man das Dümmlichste duldet, so lange, bis man das Dummfreie erfunden hat, kann nicht das Ziel der Wissenschaft sein.
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nos
eingetragen von margel am 11.04.2004 um 10.21
"Die Dialektik der intergenerativen Vermittlung von Wissen und Lernprozessen ist ein intradisziplinäres Desiderat geworden." ( Leserbrief Claudia Niewels, Münster, in der F.A.Z. vom 10.04.)
Also ich würde eher so sagen: Die intergenerative Vermittlung von Wissen und Dialektik ist ein Desiderat intradisziplinärer Lernprozesse geworden.
Oder vielleicht so: Die intradisziplinär-intergenerative Dialektik von Desideraten ist ein Wissen von Lernprozessen geworden.
Wer bietet mehr?
("Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." (Faust I, Hexenküche)
eingetragen von Norbert Schäbler am 10.04.2004 um 09.06
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
"Die Sängerin Jeanette tauchte aus Nebelschwaben auf... (?)
multiple Schanze:
A) Anouilh: Jeanne oder die Lerche
B) Brecht: Die Heilige Johanna von den Schlachthöfen
C) CDU: Annette aus dem Land der Gelbfüßler
D) Deutschland sucht den Superstar – oder: vernebelte Sinne
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nos
eingetragen von Norbert Schäbler am 09.04.2004 um 15.09
Ich habe ja so meine eigene Philosophie über das Kartenspiel, insbesondere über Skat.
Die dringt gerade heute durch, an jenem Tag, an dem die Schächer das Gewand des Herrn unter sich ausgewürfelt haben, was mich wiederum erinnert an jene Pokerspieler, die sich über das Fell der Sprache hergemacht haben.
Würfeln und Pokern! Wie primitiv!
„Laßt uns also Skat spielen“ – das ist eine Wiederholung meines Antrags von kürzlich an gestur und margel - denn Skat ist das Königsspiel der Kartenspiele (so wie Schach das selbe der Brettspiele ist).
Herrlich dieses Reizen: 18, 20, 2, 0, 4, 7 ...
Kein Mathematiker der Welt könnte den Fortgang der Zahlenkolonne enträtseln, wüßte er nicht, daß sich da eine willkürliche Zahlenfolge in mehrere arithmetische Reihen hineinschiebt.
Da sind nämlich zunächst die fünf arithmetischen Zahlenfolgen bestimmter Einmaleinsreihen (x9, 10, 11, 12, 24), und dazwischen schiebt sich jene Willkürfolge der Nullen. Sie geht so: 23 (Null), 35 (Null, Hand) , 46 (Null ouvert) , 59 (Null ouvert, Hand) , 92 (Revolution).
Und jetzt hoffe ich natürlich darauf, daß gestur und margel positiv antworten, damit wir endlich eine gepflegte Skatrunde zusammenbringen.
Außerdem bitte ich darum, daß wir uns einigen können und gleich von vorneweg umstrittene Spielvarianten ausschließen ...
Denn, wo kommen wir denn hin,
wenn Nullen eine Revolution machen dürfen!
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nos
eingetragen von margel am 09.04.2004 um 15.08
"Verbraucherberater/in - Vorraussetzungen: Gute deutsch Kenntnisse, Fleiss..."
Die Sängerin Jeanette tauchte aus Nebelschwaben auf... (?)
eingetragen von margel am 08.04.2004 um 19.53
"...dafür hielt sie ihrem verstorbenen Mann den Rücken frei, wenn der in Sachen Fußball unterwegs war." (Aus margels Leibblatt, Sportseite)
eingetragen von Norbert Schäbler am 07.04.2004 um 11.49
Lieber Margel,
mir geht es gerade andersrum wie Dir - mit einer Ausnahme. Mein ganzes Leben war Spiel: VW-Käfer-Fahren, Beatles-Hören, Karten-und-Brettspiele-Betreiben. Lediglich zur Arbeit bin ich 1996 zu spät gekommen. Da waren die KuMis echt sauer, weil man als Lehrer immer pünktlich zu sein hat – wegen der Vorbildwirkung.
Mein Slogan ist: "möglichst lange jung bleiben", weil es die Jungen rein statistisch gesehen seltener erwischt. Allerdings gehe ich auch schon stark auf die 60 zu.
Wie sprach da kürzlich einer auf der Trauerfeier? „Die Einschläge rücken näher!“
Das wollen wir natürlich nicht hoffen, daß es uns in naher Zukunft erwischt, und insbesondere soll unser heutiger Jubilar – der Prof. – noch eine ganze Handvoll runder Geburtstage feiern dürfen.
Auf sein Wohl!
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nos
eingetragen von margel am 07.04.2004 um 11.07
Ich muß gestehen, daß ich manches in meinen jüngeren Jahren leider nicht mitbekommen habe: Kartenspiel, Beatles, Besäufnis, VW-Käfer... Zwar versuche ich auf- und nachzuholen, aber so ganz das Wahre ist es doch nicht. Irgendwie war ich immer ein bißchen spät dran. Darum muß und will ich noch sehr alt werden, wahrscheinlich die wichtigste Bedingung, um es auch wirklich zu werden.
– geändert durch margel am 07.04.2004, 16.36 –
eingetragen von Norbert Schäbler am 07.04.2004 um 10.57
Lieber Margel, liebe/r gestur!
Das, was Ihr so von Euch gebt, ist unheimlich „Reiz voll“, weshalb ich annehme, daß Ihr des Skatspiels kundig und mächtig seid.
Vielleicht sollten wir mal ...
An mein unterfränkisches „Skatplatt“ werdet ihr Euch wohl schnell gewöhnen. Bei uns heißen die großen Spiele „Nullohwehr“ und „Krank“.
Noch ein Wort zum Reizen. Ich hoffe darauf, daß bei Euch der „Grand“ mit 24 Grundpunkten gewertet wird statt mit 20. Ich kann das nämlich nicht leiden, wenn die gehobenen Nullen die besten und sichersten Spiele kaputtmachen.
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nos
eingetragen von margel am 06.04.2004 um 17.36
Die Hektographie ist ein veraltetes Vervielfältigungsverfahren, bei dem eine Vorlage auf eine feuchte Schicht, z. B. Gelatine, und von dort auf Papier übertragen wurde. "Hektographie" deshalb, weil es dabei recht hektisch zuging, denn man mußte aufpassen, daß die Gelatine nicht vorher eintrocknete. Ich habe, auch als schon längst fotokopiert wurde, immer noch gern auf Spritmatrizen geschrieben. Die Schüler schnupperten am Alkoholdunst ihrer Aufgabenblätter und empfanden ihn als belebend und beflügelnd, was sich in signifikant besseren Noten niederschlug. - Über Hexen kann ich wenig beisteuern, zumal ich nicht mehr das nötige Beobachtungsgut zur Verfügung habe. Das Wahrnehmungsvermögen läßt rasch nach, wenn es nicht ständig geschult wird. Bewußt erlebt habe ich auch nur wenige Exemplare, aber vielleicht war ja gerade dieser Mangel an Evidenz schon ein Symptom meines Verhextseins. - Ich habe tatsächlich mal auf einer Klassenreise im Mädchenbau der Jugendherberge nächtigen müssen, natürlich im Einzelzimmer, was aber vielleicht gerade nicht gut war. Morgens mußte ich an der von irgendwelchen rosa Phänomenen bevölkerten Dusche vorbei. Ich hatte dann mehrere Tage Bindehautentzündung und Speichelfluß und bin anschließend auch gleich zur Kur gefahren.
eingetragen von gestur am 06.04.2004 um 15.54
sechsmal abschreiben ist hexographieren, hundertmal abschreiben ist hektographieren.
Ein Hexenschuß besteht aus sechs Schrotkörnern. Das Hexeneinmaleins geht nur bis zum Einmalsechs. Der Hexentanz ist die Erweiterung des Squaredance auf sechs Paare. Im Hexenkessel werden sechs Kräuter gekocht. In der Hexenküche kochen sechs Köche/innen. Der jeweils sechste Samstag ist der Hexensabbat.
eingetragen von Norbert Schäbler am 06.04.2004 um 15.16
Vermutlich kommt ja die Nacht, in der die Hexen tanzen, von dem weiblichen Vornamen "Walburga", wobei ein Herr Augst das vermutlich etwas anders sehen wird. Für den schweben die Besenhaften über alle erdenkliche Hindernisse (Wälle, Gräben, Wald und Flur ...) hinweg.
Der Margel weiß aber sicherlich mehr über die Hexen und die Hektik.
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nos
eingetragen von Gast am 06.04.2004 um 14.34
Müßte das nicht hektographiert heißen? In der Schule bekamen wir damals auch hektographierte ''Papers''!
Auch im Handbuch meines VZ200 wurde das B anstatt des nicht vorhandenen ß verwendet. Das ist allerdings
schon über 20 Jahre her. Wie schnell die Zeit vergeht!
Gast
xxx
eingetragen von margel am 05.04.2004 um 15.45
Ich freue mich immer, wenn (neue) Straßen nach alten Flurnamen oder anderer Überlieferung benannt werden: Achtert Kipp - Achtert Wulfsdünen- Achtert Thunen - An´t nee Toch - Deepe Delle - Drift - Glupe - Groode Legde - Haasnüst - Hooge Diehl - Ihmelsdarp - Im Hook - Kampefahren - Keersmakerskamp - Krutthun - Lüttje-Holt - Nee Streek - Ol Streek - Olle Kamp - Padkamp - Peerkuhl - Sandhöchte - Seehöchte - Stallingslust - Thiel - Tüschen Thunen - Up Höcht - Upt Gorn - Witsoepe - Wulfshörn - Zum Antjebitt ...
Man hat hier noch viel Sinn für so etwas.
Auch wenn ich nicht Platt kann, finde ich diese Namen soviel anheimelnder als die unsäglichen Erdbeerweg, Pappelweg, Schillerstraße, Bürgermeister XY - Platz...
eingetragen von Gast am 05.04.2004 um 14.18
Betreff: Eingangsbestätigung Ihrer eMail, bitte nicht auf dieseeMail antworten.
Von: autoresponder@bfa.de
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#
eingetragen von Norbert Schäbler am 05.04.2004 um 14.08
Lieber Margel!
Mache doch bitte ein eigenes Leitthema "Volkes Himmel" auf.
Ich verspreche auch, eifrig mitzurätseln.
Vielleicht wär` ja das Wort "Himmel" durch "Baldachin" (dem Ministranten aus Flurprozessionen bekannt) zu ersetzen.
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nos
eingetragen von margel am 04.04.2004 um 21.05
Danke den Herren Schäbler und gestur für ihre Bemühungen, dem holden Unsinn Sinn abzugewinnen.
1. Es gab ein altes Leica-Modell mit pilzförmigem Auslöser.
2. "Bunte Bentheimer" sind eine alte Schweinerasse.
Dieses vergebliche Ringen ums Wort fesselt mich ganz besonders, nicht, weil ich mich darüber lustig machen will, sondern weil man hier der Sprache sozusagen bei der Arbeit zusehen kann. Was sollen uns Adelung und Heyse? Hier ist des Volkes wahrer Himmel!
eingetragen von Norbert Schäbler am 04.04.2004 um 17.40
Vermutlich sind das mehrfarbige "Schnürsänkel".
Letzteres kommt von "sinken, sank, gesunken" (weil man sich beim Schuhbinden meist zu den Füßen hinabbückt), wobei sich die Rechtschreibreformer auf Schnürsänkel einigten, denn "Schnürsinkel" und "-sunkel" hätte doch etwas fremdartig geklingt.
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nos
eingetragen von Norbert Schäbler am 04.04.2004 um 17.03
... es ist ein Würstchen, das man normalerweise mit Weißbier herunterspült.
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nos
eingetragen von gestur am 04.04.2004 um 16.31
z.B. Hautpilz
eingetragen von Norbert Schäbler am 04.04.2004 um 14.51
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
Leica mit dem seltenen "Pils Auslöser"... (?)
Uralte (bereits vom Markt verschwundene) Kameramarke - eventuell auch geliehener Photoapparat - die/der an einigen Stellen Schimmel(-pilz) ansetzt.
__________________
nos
eingetragen von margel am 04.04.2004 um 11.06
Leica mit dem seltenen "Pils Auslöser"... (?)
"Bunte Bändtheimer" zu verkaufen...(?)
eingetragen von gestur am 03.04.2004 um 15.42
eingetragen von Gast am 03.04.2004 um 10.40
....... was das ( http://www.cyberthug.de/?id=9196 ) ist, kann mir das jemand sagen?
Peter Kalashnikov
Eigentlich Russland (kannt sich da jemand aus)
eingetragen von Norbert Schäbler am 03.04.2004 um 07.41
P. ist eine Puppe, die der Rechtschreibreform zum Opfer fiel.
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nos
eingetragen von margel am 03.04.2004 um 06.10
Wer ist eigentlich "Pinoccio"? Ist das der, der sich von "Spagetti" ernährt?
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 21.20
Lieber Gast!
Es hat Spaß gemacht, im Laufe des Tages mit Ihnen zu korrespondieren, wobei am Ende eine mich selbst outende Frage zu beantworten war.
Glücklicherweise verfügte ich über Quellenhaftes, war im Besitz erinnerungsgespeicherter sowie tatsächlich schriftlich festgehaltener Zirkusnummern.
Eine davon trägt die mit blauem Füllfederhalter signierte Unterschrift „Monika Hohlmeier“.
Ich bin der Meinung: Feen lügen doch, aber ich bin vom männlichen Habitus her geneigt, der Weiblichkeit stetig zu verzeihen.
Ist wohl ein weiteres Outing.
Mit Sympathiegehabe hat das Ganze aber absolut nichts zu tun.
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nos
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 17.05
Gepetto ist für mich ein nichts Sager, mit all den feinen Nuancen:
Er sagt mir nichts, er hat mir nichts zu sagen – dem Pinoccio schon gar nichts – und ehrlich gesagt: Ich habe keinen blassen Dunst von dem Gepetto, weil ich ihn - äh - nicht kenne.
Ich kann nur vermuten, daß das der oberste Dienstvorgesetzte und Ziehvater von dem Hölzernen ist.
Ausschließlich Vermutung ist auch die Spekulation über die gute Fee.
Meines Wissens hat sie als Gastronomiefachfrau gearbeitet, ist von einem außerordentlich trächtigen Obstbaum gepurzelt und hat am 23. März 2004 ein Rundschreiben an alle Pädagogen des Bayerischen Landes verschickt. Da ging es um Arbeitszeitverlängerung und „Freude im Beruf“, was der Gepetto am heutigen Tage öffentlich kundgetan hat, wobei er bei der Gewerkschaft voll aufgelaufen ist.
Ist aber alles Spekulation!
Rede ich doch lieber über den Nasenmann.
Von dem weiß ich, daß er gar nicht lügen konnte, ohne daß seine Nase wackelte.
Der war so was von autonom, doch vermutlich hat er nun Rheuma oder Gicht, und das geht auf alle Gelenke, Glieder, Knorpel und ... Sie wissen schon!
Schade eigentlich, daß keiner so richtig was weiß, und daß die, die was wissen, so wenig vermögen – wegen der Gicht.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 16.22
Was wohl Gepetto sagen wird, wenn er schief gehend nach Hause kommt? Und wie war das noch mit der Fee und der Nase,
wenn er lügt und das Versprechen von der tätigen Reue nicht einhält?
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 15.58
Aber er wird wohl lebenslang schief gehen müssen, falls das mit der tätigen Reue nichts wird.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 15.52
Dann kann er wenigstens nicht untergehen, wenn einer der Flugversuche schiefgehen sollte!
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 15.44
Der hölzerne Bengel ist Hauptdarsteller und nicht etwa Zuschauer!
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nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 15.35
Klar doch, die fliegenden Fische bringen den Kindern das Fliegen bei. Kann ich schon verstehen, daß Pinoccio lieber
in den Zirkus als in die Schule gehen wollte.
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 15.27
Im Sommerprogramm trärät früh Morgens bis spät Abends das Zooorchester. Jeder Besucher kriegt sein Teeei bzw. sein Ei zum Kaffee.
Und dann gibt`s noch für Verhaltensgestörte das Delfinbegleitschwimmen. Die Lernfilosofie hat nämlich herausgefunden, dass Kinder eher von Fischen als von Pädagogen was lernen könnten.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 14.54
Ob da auch Elephanten, Känguruhs und Kamele auftreten? Wünschenswert wäre es ja, besonders für die Kleinen!
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 14.35
Zitat:Ausgeschrieben ist es als "tätige Reue".
Ursprünglich eingetragen von Gast
Wie wohl das Sommerprogramm des Reformzirkus Zehetcalli lautet?
Gast
xxx
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nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 14.26
Wie wohl das Sommerprogramm des Reformzirkus Zehetcalli lautet?
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 14.17
Die Rechtschreibreformer wollen offenbar auch nicht entscheiden, zumindest jetzt noch nicht, daher die vielen
Variantenschreibungen. Aber das stimmt nicht ganz, sie wollen ihre Ziele verwirklichen, und dafür müssen sie bestimmte
Varinaten erst dann verbieten, wenn ein solches Verbot gesellschaftlich akzeptiert wird. Dies ist umso wahrscheinlicher,
je mehr Varianten existieren, deren Schreibweisen die korrekte Schreibweise überdecken. Wenn sich dann niemand mehr
für die korrekte Schreibweise interessiert, dann kann man diese auch aus den Wörterbüchern verschwinden lassen.
Würde man heute nur die korrekte Schreibweise durch eine andere, reformierte Schreibweise ersetzen, gäbe es zu viel
Widerstand.
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 13.38
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Wie wäre es mit ''abgrundtiefer Egoismus''?
Egoisten sehen sehr wohl über den Tellerrand ...
Gast
xxx
Akzeptiert!
Reden wir also über Lust, Völlerei, Wohlstandsbäuche, römische Orgien und Zirkusspiele.
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nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 12.17
Wie wäre es mit ''abgrundtiefer Egoismus''?
Egoisten sehen sehr wohl über den Tellerrand und erkennen, daß auf Nachbars Teller ein größeres Schnitzel liegt, das
sie gerne haben möchten. Vielleicht nehmen sie es dem Nachbarn weg und essen es, zusätzlich zum eigenen Schnitzel. Das
führt dann häufig zur Magenverstimmung. Dabei hätten sie wissen müssen, daß es nicht gut ist, sich zu überfressen.
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 11.57
Die Aussagen von „Gast“ sind zu unterstreichen. Sie treffen den Kern, sind umfassend und verständlich. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Die Worte „abgrundtiefer Haß“ sind allerdings zu relativieren.
Ich finde die Worte überzogen, denn es geht den Reformern ja in erster Linie nicht um die Schädigung einer Zielgruppe, sondern es geht ihnen ganz wesentlich um die Selbstdarstellung und die Befriedigung eigener Bedürfnisse. Sie sind genau genommen Narzißten oder Egoisten, denen es nicht gelingt, über den Tellerrand zu schauen; bzw. es sind Menschen, die nicht gewillt sind, anderer Leute Bedürfnisse (sogar gesamtgesellschaftliche Anforderungen) wahrzunehmen, weil diese mit dem eigenen Vorhaben kollidieren.
Sekundär ergibt sich natürlich ein zweites Handlungsmotiv, verursacht jedoch durch die narzißtische Libido. Wer nur sich selbst liebt, steht mit dem Nächsten logischerweise auf Kriegsfuß.
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nos
eingetragen von Gast am 02.04.2004 um 10.05
Genau das ist es, warum man Rechtschreibreformen generell nicht durchführen sollte: Wenn der Zwang wegfällt, dann
werden trotzdem einige bei der aufgezwungenen Schreibweise beleiben. Das führt zur Bildung von ''Rechtschreibgruppen'',
zur Kompartimentierung der Gesellschaft auf dem Gebiete der Rechtschreibung. Dies ist nicht wünschenswert, da damit
die Einheit und die Neutralität der Rechtschreibung aufgehoben wird.
Die Frage ist: Warum bleiben einige bei der aufgezwungenen Schreibweise?
Mögliche Antworten: Besonders jüngere Schüler werden die Doppel-s-Schreibung nicht als aufgezwungen erfahren haben,
da sie es ja so gelernt haben. In glücklicheren vorreformatorischen Tagen empfand man die Schreibung mit scharfem S
ja auch nicht als Zwang. Zwang ist es nur für die, die es bisher anders gelernt hatten. Dies bestätigt die Aussage,
daß Kinder Regeln lernen wollen; Regeln zu lernen ist kein Zwang, sondern etwas, was den Schreibprozeß erleichtert,
was Orientierung bietet, was Probleme zu vermeiden hilft, zumindest wenn die Regeln sinnvoll sind. Dies ist bei der
klassischen Rechtschreibung -- nicht aber bei der Reformschreibung -- der Fall. Das bedeutet aber, daß erst recht
Probleme entstehen müssen, wenn Regeln oder Regelwerke in Konflikt miteinander stehen. Dieser Fall ist durch die den
Menschen aufgezwungene Rechtscheibreform entstanden. Die Kinder, um die es angeblich geht, können diesen Zwang
allerdings noch nicht spüren. Eben gerade um solche Probleme zu vermeiden darf es keine Reform einer einmal eingeführten
und akzeptierten Rechtschreibung geben. Das ist auch einer der Gründe, warum ich von einem abgrundtiefen Haß sprach,
den die Reformer Kindern gegenüber hegen müssen. Herr Wrase hat das leider nicht verstanden. Man kann dies mit dem
sexuellen Mißbrauch von Kindern vergleichen: In beiden Fällen werden Kinder für die Zwecke Erwachsener benutzt, in
beiden Fällen können sie noch nicht absehen, welche Probleme man ihnen damit antut. Es wird immer Menschen geben, die
mit dem Bestehenden aus welchen Gründen auch immer unzufrieden sind. Sie werden dann etwas Neues übernehmen, selbst
dann, wenn es ihnen keine Vorteile bringt und wenn sich die Nachteile in Grenzen halten. Solche Leute sind in der Regel
auch argumentativ nicht zugänglich, da der Grund für ihre Ansichten fachfremder Natur ist. In einer Fachdiskussion
werden sie damit immer unterlegen sein. Hier im Forum findet aber keine Fachdiskussion statt, hier können sie mit
Behauptungen und Scheinargumenten glänzen, sozusagen ihre ideologischen Leimruten auslegen. Schreibung ist leicht für
das Offenlegen der eigenen (Rechtschreib)Ideolgie zu mißbrauchen -- Norwegen macht uns das ja schon seit Jahrzehnten
vor --, da jeder, der einmal Lesen gelernt hat, automatisch liest, wenn ihm Schrift vorgelegt wird. Wenn es diesen
Leuten wirklich um Inhalte gehen würde, wären sie daran interessiert, ihre Inhalte in der bestmöglichen, leicht zu
lesenden und unmißverständlichen Form zu vermitteln. Wenn ihre Inhalt weitestmögliche Verbreitung finden sollen, so
sollten sie eine neutrale Schreibung verwenden, nicht eine ideologisch angehaucht, die von vielen nicht gelesen wird.
In diesem Sinne schaden sich die Reformideologen selbst. Wenn aber die Inhalte fehlen, sondern nur dumpfe
Unzufriedenheit existiert, dann bleiben diese Leute bei ihren Ansichten, selbst wenn sie offensichtlich falsch sind.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 01.04.2004 um 01.29
Hey, super klasse Seite! Bin nur durch google auf euch gekommen! Ich schaue mich noch bissel um. Viele Grüße aus HAmburg.
Saskia von www.kiezbilder.de
saskia
eingetragen von Gast am 26.03.2004 um 17.09
Natürlich könnten sich solche Änderungen auch mit dem Bisherigen überschneiden.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 26.03.2004 um 17.05
Lernen bedeutet, etwas zu verinnerlichen, so daß man die entsprechende Fähigkeit ohne Nachdenken abrufen kann.
Zumindest könnte man so das Ziel eines Lernprozesses beschreiben. Das bedeutet, daß im Gehirn Veränderungen stattfinden
müssen. Inwieweit schon bekannt ist, welcher Art diese Veränderungen sind, das weiß ich nicht. Vielleicht könnte da
mal ein Neurophysiologe etwas dazu einstellen.
Umlernen würde also bedeuten, daß Bestehendes wieder rückgängig gemacht werden muß oder daß neben dem Bisherigen
neue Veränderungen stattfinden. Natürlich könnten sich solche Änderungen auch überschneiden. Es geht hier nicht darum,
die ''Regeln'' der Deformschreibung zu kennen, sondern um die unbewußte, automatische Anwendung von Regeln.
Umlernen führt zur Vermischung, deshalb ist dies eher eine Zerstörung!
Das Ziel von Rechtschreibung sollte aber sein, einen Text ohne viel Nachzudenken -- sozusagen intuitiv -- so zu
Papier bringen zu können, daß er genau und eindeutig die Intention des Schreibers wiedergibt, so daß ein Leser
-- ebenso intuitiv -- die Intuition des Schreibers ebenso genau und eindeutig erfassen kann, ohne erst den Sinn
-- deformschreibbedingt -- rekonstruieren zu müssen.
Umlernen greift also auf einer sehr grundlegenden Ebene in unsere Persönlichkeit ein. Kein Wunder, daß die Reformer
diese Macht auskosten wollen.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 26.03.2004 um 16.40
Ein Zitat gibt eine Aussage Wort für Wort wieder!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 26.03.2004 um 16.31
Da hat also jemand die Schulkinder untersucht, kurz vor und nach der Reform
''und 2001, als keines der Kinder mehr mit der alten Rechtschreibung groß
geworden war.''
Wie lange braucht ein Kind, um groß zu werden? Offenbar nur drei Jahre, von
1998 bis 2001. Und in dieser Zeit sollen die Kinder garantiert nur die
Deformschreibung mitgekriegt haben?
''Sie (die Kinder) werden mit verschiedenen Schreibweisen in Elternhaus und
Schule, in alten und in neuen Büchern konfrontiert.''
Fehler nennt man heute also ''Eigenschreibungen''?
Woher will Herr Marx denn wissen, wie wir Wörter im Gedächtnis aufbewahren
und wie und was wir lernen?
Wenn Erwachsene die Reform ignorieren, dann spielt für sie die Rechtschreibung
noch genau dieselbe Rolle wie vor 20 Jahren, man sollte die Rechtschreibung
nicht mit der Deformschreibung gleichsetzen. Bei den Unmassen an
deformschriftlichen Unsinn, mit dem die Medien uns täglich überfluten, ist es
wohl nicht angebracht, zu behaupten, daß die Reform nur einen kleinen Teil der
Schreibung betrifft. So, die Erwachsenen, die die Reform ignorieren, mißtrauen
also ''ihrer beherrschten Schreibweise'' in reformerischer Absicht. Und deshalb
übergeneralisieren sie, wenn sie sie anwenden sollen oder müssen, im Widerspruch
dazu, daß sie die Reform ignorieren.
Dann hätte man aus ''lernpsychologischen'' Gründen die Reform also überhaupt
nicht machen sollen! Damit bestätigt sich die Tatsache, daß die Reform ein
Mißbrauch von Schülern, von Menschen ist.
Die Reform ist es, die die Verwirrung erst gestiftet hat. Sie abzuschaffen
ist die Grundvoraussetzung für die Beendigung der Verwirrung auf dem Gebiet
der Orthographie.
Man könnte auch, wie bisher, das scharfe S nutzen, um Silben- und Wortenden
anzuzeigen. Wörter sind so besser lesbar als im reformbedingt plattgemachten
Zustand.
Wer die Vokallängen nicht hört, der ist offensichtlich taub! Dem hilft auch
das Visualisieren nicht. Glücklicherweise sind das relativ wenige Leute.
Es hatten sich schon Schreibweisen in der Groß- und Kleinschreibung sowie
in der Getrennt- und Zusammenschreibung durchgesetzt, bis die Reform von oben
durchgesetzt wurde. Das nennen wir in Deutschland Demokratie!
Vor der Reform lernten wir die Rechtschreibung durch vieles Lesen. Wer aber
heute viel reformiert liest, der versteht reformbedingt nur noch bedingt, was
und der Autor sagen wollte. Aber das ist die Schuld des Autors!
Natürlich kann man keine Bilder auswendiglernen, so daß man das Bild
rezitieren könnte. Ein geübter Leser erkennt aber das Wortbild, denn es ist
zum Symbol geworden.
Von den Regeln gibt es Ausnahmen! Die Regeln helfen uns, Sachverhalte zu
verstehen, Ausnahmen ergeben sich, wenn mehrere Konzepte zusammenspielen.
Die Reformer sind Experten, da erwartet man schon, daß sie nicht wichtige
Sachverhalte einfach vergessen. Außerdem hatten sie Jahrzehnte Zeit gehabt,
um ihr Vorhaben vorzubereiten und Qualitätskontrollen und Selbstkritik zu
unterziehen. Es gibt auch sowas wie Psycholinguistik! Schon für das Vordiplom
im Nebenfach Linguistik wird man laut Studienordnung der Universität Frankfurt
mit den Beziehungen zwischen Linguistik, Psychologie, Neurowissenschaften
und computergesteuerter Sprachverarbeitung konfrontiert.
Im Vorfeld der Reform gab es genug Warner, die aber ignoriert wurden.
Die Reform wurde den Leuten aber in Überrumpelungstaktik aufgenötigt.
Im wesentlichen haben die Reformer die Reform gemacht, ohne die Leute
zu fragen, ob sie eine Reform überhaupt wollen und ohne einen demokratisch
legitimierten Auftrag dafür erhalten zu haben.
Die Reformer wußten genau, was sie taten.
Nach dem Artikel ''Erfahren statt regeln'' aus dem Rheinischen Merkur
sollte man den empirischen Untersuchungen des Herrn Marx und seiner
Interpretation der Ergebnisse besser größtes Mißtrauen entgegenbringen.
Es mag sein, daß für den Dekan einer Erziehungswissenschaftlichen Fakultät
Regeln eher hinderlich sind, besonders, wenn er nur Schwachsinn von sich gibt.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 26.03.2004 um 16.21
Zum Beitrag vom 24.03.2004, 19:19 Die ganze Aufregung wäre unnötig, ...
Wir sollten besser von klassischer Rechtschreibung oder von der guten
Rechtschreibung sprechen. Den Begriff ''alt'' könnte man abwertend verstehen
und der Begriff ''neu'' trifft nicht zu.
Wenn ein Schreibanfänger mit Deformschreibung anfängt, wird er es schwerlich
zur Meisterschaft in guter Rechtschreibung bringen. Autofahren lernt man ja
auch -- mit dem Fahrlehrer an der Seite -- im realen Straßenverkehr.
Die Begriffe, die ausdrücken sollen, ob jemand viel oder wenig schreibt,
finde ich diskriminierend. Hat es die vor der Reform auch schon gegeben?
Wenn nicht, müssen wir die Begrifflichkeiten der Reformer übernehmen?
Rechtschreibung ist keine Frage der Mehrheit, sondern eine der Richtigkeit
und der Zweckmäßigkeit. Will man Rechtschreibung demokratisieren, so will man
sie abschaffen!
Zwei Schreibungen nebeneinander kann es nicht geben, schon gar nicht mit
einer Deformschreibung, die das Bemühen der Leute, richtig zu schreiben,
durch übermäßige Varianten, durch unklare und komplizierte Regeln, durch
die Reform der Reform etc. ins Leere laufen läßt. Da blickt am Ende keiner
mehr durch und es kommt zur Durchmischung der Schreibungen, d. h. zur
Abschaffung von Rechtschreibung!
Warum Variantenschreibung nicht wünschenswert ist, wurde hier bereits gezeigt.
Gast
xxx
eingetragen von margel am 26.03.2004 um 11.47
"Optimiert für MS Internet-Explorer und einer Auflösung von..." (Deutsch auf der Homepage der Fachoberschule Aschaffenburg)
eingetragen von Gast am 25.03.2004 um 12.26
in Spiegel Online - 24.3.04
ausführlich in
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft
Thema: Mehrzahlbildungen bei Fremdwörtern
Gestur Gesturson
eingetragen von Gast am 24.03.2004 um 18.19
wenn alte und neue Rechtschreibung nebeneinander zugelassen blieben, ohne daß eine als fehlerhaft gilt und ohne daß von Zeitungen und Verlagen Beiträge und Leserbriefe zwangsweise umgestellt würden:
Die neue - angeblich einfachere - Rechtschreibung für Schreibanfänger und Wenigschreiber,
die alte - angeblich schwierigere - Rechtschreibung für Fortgeschrittene und Vielschreiber.
In der Schule könnte die mit der alten Rechtschreibung mögliche treffendere Wohlwahl und größere Ausdrucksgenauigkeit durch zusätzliche Pluspunkte für Wortwahl und Ausdruck belohnt werden.
Im Laufe der Zeit würde sich zeigen, wofür sich die Mehrheit entscheidet. Das würde dann die empfohlene Schreibweise, wobei die der Minderheit nicht als falsch, höchstens als ungenauer bezeichnet und bewertet würde.
Auch beim ß und ss wäre das möglich.
Natürlich ergäbe das zunächst eine Zweiklasseneinteilung der Schreiber, aber die gibt es bei der Wortwahl sowieso. Wenn alle den Ehrgeiz haben, möglichst genau zu schreiben, fällt die Unterscheidbarkeit wieder weg.
Gestur Gesturson
eingetragen von Gast am 22.03.2004 um 10.14
Laut Duden heißt "linken" umgangssprachlich "täuschen".
Laut Ickler-Wörterbuch heißt "linken" betrügen.
Laut Englisch-Lexikon heißt "to link" verketten, verbinden.
Im "Neuhochdeutschen" kann "gelinkt" also "getäuscht" oder "verkettet" bedeuten.
Dazu mein Vorschlag:
Um Verwechslungen des englischen und des deutschen Wortes oder die Verdrängung des deutschen Wortes durch das englische Wort zu vermeiden, sollte das englische Wort als "verlinken" eingedeutscht werden, weil es ja "verketten, verbinden" bedeutet.
"Gelinkt" sollte weiter "betrogen, getäuscht" bedeuten,
im Gegensatz zu "verlinkt" = "verkettet, verbunden".
Eine "gelinkte" Seite ist folglich eine vorgetäuschte Seite.
Gestur Gesturson
eingetragen von Gast am 18.03.2004 um 17.22
Es sollte vielleicht einmal daran erinnert werden, daß sich schon vor Jahren über 500 Professoren öffentlich gegen die
Rechtschreibreform gewandt haben. Allerdings weiß ich nicht, welchen Fachrichtungen die damals alle angehörten.
Gast
xxx
eingetragen von margel am 17.03.2004 um 14.22
In vorösterlicher Zeit ist es besonders wichtig, sich mit den Eierverteilern gutzustellen. So berichtet margels Leibblatt politisch korrekt von "Hasen und Häsinnen", deren Zahl wieder gestiegen sei. Während letztere bekanntlich die Ostereier legen, bauen die männlichen Vertreter der Art Lepus europaeus die Osternestchen, wenn sie nicht gerade durch ihren Zweitjob als sogenannte "Rammler" verhindert sind.
eingetragen von margel am 17.03.2004 um 13.14
Ein Kennzeichen aller Dogmatiker ist ihre Unfähigkeit,Irrtümer zu erkennen, zuzugeben und zu korrigieren. Die "Moral des nächsten Schrittes" ist ihnen nicht verfügbar. Nicht umsonst war "Revisionist" das vernichtendste Urteil unter kommunistischen Diktaturen.
eingetragen von gestur am 17.03.2004 um 10.47
Entscheidend ist vielmehr, ob man einen aus mangelnder Sachkenntnis begangenen Irrtum, der sich später als offensichtlich erweist, zugibt und vielleicht sogar zu beheben sich bemüht oder ob man trotzdem daran festhält. Darin zeigt sich Charakterstärke oder -schwäche. Kein Wunder, daß Politiker ein so schlechtes Ansehen haben.
– geändert durch gestur am 17.03.2004, 14.55 –
eingetragen von margel am 16.03.2004 um 18.30
Wahrscheinlich haben Abgeordnete und Minister wie auch später das Bundesverfassungsgericht selten so wenig von der zu regelnden und rechtlich zu bewertenden Materie verstanden wie im Falle der Rechtschreibreform. Prof. Ickler hat es gerade noch einmal in Erinnerung gerufen am Beispiel des bayrischen Kultusministers und des Landtags.(Parkinson hat etwas Ähnliches in bezug auf Haushaltsbeschlüsse gezeigt:Über Milliardenausgaben wird ganz schnell entschieden, über tausend Euro wird lange debattiert - weil sich die jeder vorstellen kann). Alle starrten auf den Fetisch "Lernerleichterung" für "unsere" Kinder. Wenn ich das schon höre! Meine Kinder sind zum Glück von dem Mist verschont geblieben, mein Sohn hat sich in seiner Diplomarbeit auch in Zeiten der Deformschreibung nicht anpassen müssen. So werden es auch heute noch die meisten Professoren halten, denke ich. - Es war also nicht einfach gewöhnliche Dummheit im Spiel, sondern eine Mischung aus Unkenntnis, guten Absichten und einem Mangel an Vorstellungsvermögen.
eingetragen von Gast am 16.03.2004 um 12.26
Die totale Großschreibung von Wörtern ist schwer lesbar, besonders wenn die Wörter länger sind.
Ich wundere mich, warum man sie in der Produktwerbung verwendet. Man sollte doch meinen, daß es hierbei
darauf ankommt, daß die Produktbezeichnung besonders gut lesbar ist. Mir kommt es manchmal so
vor, als ob man deshalb die totale Großschreibung anwendet, um sich nicht für Doppel-s oder scharfes S
entscheiden zu müssen, also, ob man nun klassisch oder altmodisch (deformiert) schreibt, um nicht
die jeweiligen Kunden zu vergraulen.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 16.03.2004 um 12.03
ß wird bei Schreibung in Großbuchstaben als SS geschrieben. Bei der Rückübertragung in Kleibuchstaben wird es oft als ss rückübertragen. Eigentlich müßte erneut nachgedacht werden, ob aus SS ß oder ss werden muß. Das ist wohl zuviel verlangt. Bei ALDI fällt es mir immer wieder auf: Der Soßenhersteller schreibt den Produktnamen in Großbuchstaben mit SS, aber im aufgedruckten Begleittext in Kleinbuchstaben richtig mit ß. Auf die Plakate wird der Produktname aus Großbuchstaben in Kleinbuchstaben aber in ss übertragen. So passiert es wohl überall. So wird STRASSE zu Strasse, SOSSE zu Sosse usw.
gestur gesturson
eingetragen von gestur am 16.03.2004 um 11.44
dem gibt er auch Verstand."
Oder auch nicht, wenn es um Sachfragen geht.
Aber Ernst beiseite: Es fehlt noch ein Beratervertrag zur Rechtschreibreform. Natürlich international auszuschreiben.
eingetragen von Gast am 16.03.2004 um 09.38
Sollte man nicht besser fragen, ob sich die Kultusminister auf ihre Dummheit berufen können, wegen der sie die
zahlreichen und wiederholten Einwände der übrigen Wissenschaft und zahlreicher sprachinteressierter Bürger nicht
verstanden und daher nicht berücksichtigt haben? Außerdem gab es einige weitere gewichtige Einwände, z.B.
rechtlicher, haushaltsrechtlicher, traditioneller, praktischer usw. Natur.
Wie dumm muß man sein, um jegliche vernünftige Argumentation gegen eine Rechtschreibreform zu ignorieren?
Sollten nicht die Kultusminister so eine Art ''Schulaufsichtsbehörde'' sein, die darauf zu achten hat, daß in den
Schulen die Schüler nicht Unwahres, Ungebräuchliches oder gar offensichtliche Lügen zu büffeln haben?
Aber wenn sie sich auf ihre Dummheit berufen können, wieso konnten sie dann Kultusminister werden? Ist Dummheit
vielleicht sogar eine Grundvoraussetzung für ein Ministeramt?
Gast
xxx
eingetragen von Detlef Lindenthal am 13.03.2004 um 22.45
Auch Bier brennt.
Es kommt nur auf die Verdunstungs- und Zündtemperaturen an: Gießen Sie es dafür in eine heiße Bratpfanne (aber Vorsicht: nicht in rauchend-heißes oder gar brennendes Fett gießen, sonst ist wegen des augenblicklich verdunstenden Wasseranteiles, der das Öl feintröpfig in die Luft schleudert, eine riesiggroße und riesiggefährliche Stichflamme unvermeidlich!!)
Gruß,
Detlef Lindenthal (Oberfeuerwehrmann, FFW Hattstedt-Wobbenbüll)
eingetragen von margel am 13.03.2004 um 10.59
"Oft allerdings begeht er (i.e.der Staat) dabei zwei Fehler: die Richtung der Reformen für unumkehrbar zu halten....und beim Reformieren ein überstürztes Tempo anzuschlagen. Übereilung hat den Nachteil, der Qualität der Reform nicht dienlich zu sein; manchmal soll binnen zwei Jahren eine Umstülpung vorgenommen werden, der ein vorheriger zwanzigjähriger Großversuch wohl angestanden hätte. ...Ein Beispiel, das wohl nicht zu den gravierendsten gehört, aber die Leute immer wieder heftig bewegt: Wer ein radikale Rechtschreibreform verordnet, bereitet Millionen Schreibenden und Lesenden, die die Schule hinter sich haben, täglich Ärger und Verwirrung über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hin, er versetzt der Qualität ihres Lebens einen Tiefschlag - auf einem Feld, wo Eile niemals nottun kann, umso weniger, als im deutschen Sprachraum ein Reform fast unbemerkt pausenlos im Gange ist: In jeder neuen Auflage fixiert der Duden Änderungen, die über hundert Jahre hin das deutsche Schriftbild deutlich verändert haben werden. Aber keinem tun sie weh, und selbstverständlich haben wir hundert Jahre Zeit dafür!" W. Schneider, "Glück-was ist das?", 1978
eingetragen von margel am 12.03.2004 um 11.09
Ja, lieber Herr Wrase, ich war auch erst im Zweifel, ob man mit Likör flambieren könne. Denn Ethanol-Wasser-Mischungen sind eigentlich erst ab 50% brennbar. Aber zum Flambieren genügen 40%. Sie müssen bedenken, daß die Flüssigkeit auf bereits erhitztes Gut gegeben wird, so daß eine Destillation einsetzt mit höher konzentrierter Dampfphase. Gewöhnliche Liköre sind meistens nicht so hochprozentig (z.B. Eierlikör). Aber Cointreau hat 40%, ist also eigentlich schon eine Spirituose. - Schön, daß man hier im Gästebuch sich in den Niederungen des profanen Alltags herumtreiben kann...
– geändert durch margel am 12.03.2004, 17.54 –
eingetragen von Gast am 12.03.2004 um 09.20
Ich glaube, einmal gehört zu haben, daß in Rußland Gleichstrom und nicht Wechselstrom verwendet wurde, auch oder
gerade wegen der größeren Entfernungen. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 12.03.2004 um 09.11
Aber das Gerät muß so konstruiert sein, daß es Abweichungen innerhalb des Toleranzbereiches verträgt!
Offenbar scheinen es doch nur 230 und nicht 235 V zu sein, vielleicht habe ich mich bezüglich des genauen Zahlenwertes
nicht richtig erinnert oder die Zeitungsmeldung damals enthielt schon diese Angabe.
Gast
xxx
eingetragen von Wolfgang Wrase am 12.03.2004 um 03.32
Mit enormem Amüsement sehe ich, daß mein Vergleich der Rechtschreibreform mit einer Reform der Netzspannung zu einer detailreichen Diskussion geführt hat. Ist das vielleicht ein Hinweis darauf, daß überwiegend technisch begabte Menschen erkennen, daß die Rechtschreibreform nicht hinhaut? Dabei gibt es doch aus ästhetischer Sicht ebenso eindrucksvolle Argumente gegen die organisierte Sprachverhunzung. Dies könnte man anhand des Vergleichs mit "Kompromissen" bei der Zubereitung von Speisen veranschaulichen. Ich fürchte übrigens, daß man mit Orangenlikör nicht flambieren kann, weil der Alkoholgehalt nicht ausreicht.
eingetragen von Gast am 11.03.2004 um 20.56
aber man sollte es wissen:
Drehstrom hat jetzt 400 und nicht mehr 380 Volt (230 mal Wurzel aus 3).
"Z"
eingetragen von Gast am 11.03.2004 um 18.58
... jedes Jahr um moderate 5 Volt erhöhen, können sie das in 24 Jahren auf 230 Volt geschafft haben.
So ähnlich wie bei uns mit der Rentenreform.
„Y“
eingetragen von Detlef Lindenthal am 11.03.2004 um 18.50
Welche technischen oder wirtschaftlichen Gründe haben Sie zu dieser Vermutung geleitet?
Karsten Bolz schrieb:
In den USA gibt es flächendeckend die Nennspannung 110V/60Hz. Ein Grund dürfte in einer, verglichen mit Europa, anderen Infrastruktur des Landes mit sehr viel größeren Entfernungen zu suchen sein.
Meine Anmerkungen:
– Das deutlich größere Rußland ist mit 220 Volt ausgerüstet.
– Große Entfernungen überbrückt man zwecks Vermeidung von Widerstandsverlusten lieber mit höherer Spannung (z.B. 5000 Volt, 220.000 Volt, inzwischen vermutlich 230.000 Volt, denn sonst müßte ja jeder Dörfertrafo ausgewechselt werden.)
– Oder es müssen Tausende von Kraftwerks-Generatoren neue Wicklungen bekommen haben.
– Dann ziehen die Rasenmäher jetzt wohl kräftiger durch, und die Zähler zeigen zu wenig kWh an (denn sie sind in Wirklichkeit Strom-mal-Zeit-Zähler).
– Werden bei solchen Änderungen die Menschen gefragt (ich kann mich nicht an sowas erinnern), oder geht das genauso klammheimlich wie bei der RS„R“, DM-Abschaffung, EU-Erweiterung und Zeitumstellung?
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 11.03.2004 um 18.08
von 220 auf 230 Volt waren 4,5 % Spannungserhöhung, aber 9,3 % Leistungserhöhung für Geräte, in denen die Netzspannung ungeregelt verbraten wird, z. B. in Glühbirnen. Bei noch für 220 V ausgelegten Glühbirnen führte die Erhöhung zu starker Verkürzung der Lebensdauer.
"Z"
eingetragen von Karsten Bolz am 11.03.2004 um 17.16
Ich dachte nicht, daß die Umstellung ein so großes Problem darstellt, daß auf diesen Seiten darüber diskutiert werden muß. Offensichtlich ist es anders, deswegen hier ein kurzer Beitrag, entnommen http://www.soundlight.de/techtips/netzspg.htm
Seit 1987 wird die Netzspannung in Europa "schleichend" auf 230V umgestellt; davon betroffen sind die meisten Länder. In Deutschland erfolgt eine Anhebung von 220V auf 230V, in England eine Absenkung von 240V auf 230V.
Damit während der Umstelluungsphase keine Probleme auftreten, hat man zugleich die Toleranzfenster (bisher 220V +/-10%, nun: 230V +6% -10%) eingeengt. Damit bleiben die Werte für die Mindestspannung und die maximale Spannung, die am Übergabepunkt (Steckdose) zur Verfügung stehen, in etwa erhalten. Bisherige Geräte lassen sich daher ohne besondere Maßnahmen weiter betreiben.
Mittlerweile ist die allgemeine Umstellung auf 230V abgeschlossen. Nun erfolgt -bis zum Jahr 2003- eine Erweiterung der Toleranzgrenzen auf wieder +/-10%, der Wert für die die maximale Spannung wird (für uns) somit angehoben.
Die Erhöhung der Toleranz stellt übrigens für normale Haushaltsgeräte (Glühlampen, Leuchtstoffröhren, Netzteile von Radio und Fernseher usw.) kein echtes Problem dar. Diese sind i.d.R. alle für eine Nennspannung von 210V bis 240V ausgelegt. Moderne Netzteile für Notebooks, Mobiltelefeone, DVD-Spieler usw. verdauen problemlos Nennspannungen von 90V bis 240V bei 50 oder 60Hz.
In den USA gibt es flächendeckend die Nennspannung 110V/60Hz. Ein Grund dürfte in einer, verglichen mit Europa, anderen Infrastruktur des Landes mit sehr viel größeren Entfernungen zu suchen sein.
__________________
Karsten Bolz
eingetragen von margel am 11.03.2004 um 16.25
Da die Frage noch unbeantwortet im Raum steht: Ich habe mich mit einem Elektrotechniker unterhalten. Auch er meint, daß allein eine Angleichung im Zuge der Europäisierung der Grund für die Heraufsetzung dr Netzspannung in Deutschland war. Daß eine Verkürzung der Lebensdauer von z.B. Glühlampen die Folge gewesen sein könnte, sieht er übrigens nicht. In den USA hat man 110 V und 60 Hz. Um die gleiche Leistung zu übertragen, muß dann ein doppelt so großer Strom fließen. Die Leiterquerschnitte müssen doppelt so groß sein. Die Leitungsverluste sind wegen der größeren Ströme entsprechend groß. Also eigentlich nur Nachteile. Die Toleranzen beziehen sich übrigens zunächst einmal auf die Spannung am Übergabepunkt, also an der Steckdose, und nicht auf das Gerät.
eingetragen von Gast am 11.03.2004 um 10.30
Etwas sehr Gutes, etwas weniger Gutes, etwas phantastisch Gutes.
Das betrifft:
Substantivierte Adjektive nach: etwas, viel, wenig, nichts, manches, mancherlei, vielerlei, allerlei, allerhand, alles, nur, bloß, lauter, genug.
"Z"
eingetragen von Gast am 10.03.2004 um 11.52
Geräte sind natürlich auf einen Spannungsbereich hin ausgelegt. Die Netzspannungserhöhung blieb offenbar innerhalb
dieses Toleranzbereichs. (Äquivalent der Metatoleranzregel?) Vermutlich war die Spannungserhöhung zur Anpassung an
gesamteuropäische Verhältnisse nötig. Dann müßte diese Spannung ein Kompromiß zwischen verschiedenen Ländern sein,
sonst wäre sicher keine ungerade Zahl genommen worden. Vielleicht kann jemand mal die wahren Hintergründe dieser
Spannungsumstellung recherchieren. In Amerika hat man -- soweit ich weiß -- eine Netzspannung von 120 V, sicher bin
ich mir über den genauen Zahlenwert der amerikanischen Netzspannung aber nicht.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 10.03.2004 um 11.18
Vor einigen Jahren wurde klammheimlich die Netzspannung von 220 V auf 235 V Wechselspannung erhöht.
Es gab nur eine kleine Zeitungsnotiz!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 09.03.2004 um 22.29
Im Interview mit Dankwart Guratzsch sagte frau Ursula Bredel: Es genügt eine einzige Regel: Großgeschrieben werden erweiterbare Kerne von nominalen Gruppen.
Wörter, die durch einen Artikel (Begleiter) und ein Adjektiv (Eigenschaftswort) erweiterbar sind, sind Substantive, ganz klar.
Aber substantivierte Adjektive (Eigenschaftswörter) können nicht durch ein Adjektiv (Eigenschaftswort) erweitert werden, sondern nur durch ein Adverb, und sind doch Substantive: etwas sehr Gutes, viel ganz Neues usw.
Trotzdem wäre es wunderbar, wenn die alte Rechtschreibung durch weniger und einfachere Regeln beschrieben werden könnte als die neue. Man sollte daran arbeiten.
"Z"
eingetragen von Gast am 09.03.2004 um 09.03
Das bestätigt der Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 9.3.04, Seite 3, über Hauptschüler.
"Z"
eingetragen von Gast am 07.03.2004 um 13.21
Man stolpert über Wörter, die zum Denken anregen. Die Lehre vom Seienden. Aber jetzt: warum muß dasein jetzt getrennt als da sein geschrieben werden, aber dastehen, dasitzen, daliegen zusammen? Das zeigt die Beschränktheit von festen Regeln wie § 35: "Adverbien mit 'sein' werden getrennt geschrieben." Sein ist doch doch nur ein Sammelbegriff für stehen, sitzen, liegen usw. Sein kann Hilfsverb für zusammengesetzte Zeiten, aber auch selbständiges Verb sein, und dann muß es auch so behandelt werden.
"Z"
eingetragen von Katte am 07.03.2004 um 12.46
Immer mehr Lehrer bekennen sich zur altbewährten Rechtschreibung!!
Es passiert ihnen (gewollt! oder ungewollt!), daß sie in Kommentaren unter Kursarbeiten die alte Rechtschreibung verwenden. Wenn sie dann darauf angesprochen werden, geben sie ohne umschweif zu, daß sie eigentlich die komische neue Schreibung nicht wollen.
Dies stimmt doch hoffnungsvoll, oder? Die Kultusminister sollten sich der Meinung ihrer Lehrer doch anschließen und dafür sorgen, daß endlich zur vernünftigen Orthographie zurückgekehrt wird.
Isabel Katte
eingetragen von Gast am 06.03.2004 um 12.22
Meine Enkeltochter, dreieinhalb Jahre alt, spricht sehr gut hochdeutsch und hat einen großen Wortschatz. Aber (?) sie weigert sich konsequent und mit großen Nachdruck, die Beugung der starken Verben zu lernen. Sie besteht ausdrücklich auf der regelmäßigen (schwachen) Beugung. Ich nehme an, daß viele Kinder ihrer Meinung sind. Sie müßten sich organisieren. Leider können sie noch nicht im Internet schreiben, und in der Grundschule werden sie dann umgebogen, wenn nötig mit Gewalt, d.h. mit schlechten Noten. Sie bräuchten also Vertreter, die schreiben können, um als Gruppe ernstgenommen zu werden und ihre Interessen nachdrücklich zu vertreten. Oder haben Kinder noch kein Recht, mitzureden?
"Z"
eingetragen von Gast am 06.03.2004 um 02.18
Dieser Ausschuss wird völlig verschieden von den amerikanischen Ausschüssen aufgestellt. Es ist das urkomische Versuchen, diesen Platz zu befahren. Alle im erbärmlichen Spass.
DisturbedLoner
middle of nowhere
eingetragen von Gast am 05.03.2004 um 13.49
ist sicher die alte Schreibweise von Ausbruch, einer Weinqualität.
Früher schrieb man auch Nürnperk.
"Z"
eingetragen von Gast am 05.03.2004 um 10.28
für diejenigen, die in der Schule zwecks Notengebung vorsingen müssen und gar nicht singen können.
Niemand sollte zum Singen gezwungen werden dürfen, auch nicht aus Not.
WAs ist das kleingeschriebene Wort "not" für eine Wortart?
Als Prädikativum (früher Prädikatsnomen) sind nur Nomen erlaubt, also Substantive und Adjektive: Not oder notwendig, nötig.
"not" kann nur Modaladverb zu "tun" sein: "Singen tut not": Besonders bei der Aufklärung einer Straftat.
Aber "Singen tut Not" stimmt auch, wenn das Singen-Müssen dem Singen-Müssenden eine Not antut: In der Schule und bei der Vernehmung durch die Polizei.
"Z"
eingetragen von Gast am 05.03.2004 um 09.48
Auch der Eintrag ''Hallo'' sollte gelöscht werden, sonst werden wir hier mit automatischen Übersetzungen irgendwelcher
Texte überschüttet.
Es wundert einem aber schon, warum sich ''salz'' hier die Mühe macht und seine Zeit mit dem Verfassen von Einträgen
gegen die ach so unwichtige klassische Rechtschreibung verschwendet, anstatt sich dem Wichtigeren im Leben hinzugeben.
Ansonsten verwechselt er Ursache mit Wirkung: Wenn es heute viele Legastheniker gibt, dann liegt das an der
Deformschreibung.
(Auch dieser Eintrag kann wieder gelöscht werde!)
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 05.03.2004 um 09.13
Zum Eintrag von Herrn Wrase vom 05.03.2004, 02:21
Ausnahmsweise einmal stimme ich Herrn Wrase vollkommen zu!
(Auch wenn dieser Eintrag hier nicht stören will, sondern nur die Meinung eines anderen bestätigen soll,
so können Sie ihn löschen, wenn Sie die von Herrn Wrase genannten Einträge gelöscht haben, da er dann gegenstandslos
geworden ist.)
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 05.03.2004 um 01.17
Hallo
Ich gebrauche einen On-Line-Übersetzer, um zu helfen, dem zu schreiben, weil ich ein Amerikaner bin und ich nicht weiß, wie man spricht (oder übrigens) sehr viel Deutsche schreibt. Und plus hatte ich gerade gedacht, dass es lustig sein würde, auf einem Nachrichtenbrett ausgehängt zu sein, das eine Sprache ich gebraucht, wissen hardley etwas darüber. (Was ich kann sagen, bin ich) Irgendwie hallo von dieser Seite der Welt unheimlich.
DisturbedAmerican
middle of nowhere
eingetragen von Gast am 04.03.2004 um 22.31
"ein Inhaber geführter Kleinbetrieb"
SZ v.4.3.04, Wirtschaft, Mit Zwang erreicht man gar nichts, Norbert Sturm
eingetragen von Norbert Schäbler am 03.03.2004 um 20.07
Lieber Rumpelstilz!
Ich widme mich an Ihrer "Statt" der Buchstabenstrecke Q (groß Qu) im Duden 1996 (ISBN 3-411-04011-4).
Der Großbuchstabe Q hat daselbst eine Repräsentanz von nach oben gerundeten vier (4) Seiten.
Die gesamte Wörterliste bezeichneten Konstrukts beginnt bei Seite 87 und endet mit Seite 860.
Mithin ist der Anteil der Buchstabenstrecke Q zu beziffern auf 5,1679 Promille.
Das Groß-ß bedarf keiner Protektion. Es ist nicht, es darf nicht, es wird nicht.
Eher wird das Q zu Kw!
__________________
nos
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 18.27
Aber hat sie ein Rückgrat? Interessiert sie ihr Geschwätz von gestern? Ist sie nur ein williger Vollstrecker? Oder gar nur als Mitläufer einzustufen? Hat sie nur mitgemacht, um nach oben zu kommen? Solche Leute braucht Deutschland!
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 16.11
Das wärs!
Außerdem würde man sich dann auch trauen, das große Q mit richtiger Unterlänge zu schreiben. Ein Buchstabe muß den Anfang machen.
Rumpelstiz
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 15.58
Wer gegen den wiederholt erklärten Willen der Bevölkerungsmehrheit die deutsche Sprachkultur durch tätige Mithilfe nachhaltig beschädigt hat, ist nicht würdig und berechtigt, diese Bevölkerung als Staatsoberhaupt zu vertreten. Erst recht nicht die deutsche Kultur im Ausland. Ich rufe alle Reformgegner zum Widerstand auf. Frau Schavan hat sich für dieses Amt selbst disqualifiziert.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß der Bundespräsident vom Volk gewählt werden muß, um in dessen Namen sprechen zu dürfen. Jetzt spricht er nur im Namen der Parteimehrheit, die ihn gewählt hat.
Rumpelstilz
eingetragen von Norbert Schäbler am 03.03.2004 um 13.04
Auf einem Fußballertrikot sieht ein kastrierter Buchstabe gar nicht so unvollkommen aus, weil die Leute darauf schauen, wie der spielt, der im Trikot steckt.
Im übrigen möchte ich warnen davor, der gewollten Verunsicherung und Hysterie nachzugeben. Das ausschließlich im Wortinneren oder am Wortende auftretende Buckel-S verfügt doch über einzigartige „Leistungsfähigkeit“, so daß man ihm nicht noch zusätzlich einen „(I-)Punkt“ oder ein Schwänzchen anhängen muß.
Für meine Begriffe ist das „ß“ der funktionsgeschwängertste Buchstabe des deutschen Kleinalphabets, und er ist so klein geblieben wie der oben erwähnte Kicker, der trotzdem ein ganz GROßER war.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 11.33
Das ß sieht fast wie ein B aus. Daher verstehe ich nicht, was da im Kontext von totaler Großschreibung lächerlich
aussehen sollte. Würde man es in ebendiesen Kontext mit Unterlänge schreiben, so bildete es ein Gegengewicht zu
den Punkten auf dem Ä, Ö und Ü. Das würde sehr ästethisch aussehen. Im übrigen ist totale Großschreibung schwer zu
lesen, wenn die Wörter länger sind. Ich würde sie daher - bis auf wenige Nischenanwendungen - vermeiden, auch auf
Plakaten!
Vielleicht ist diese Ähnlichkeit zum B auch ein Grund, warum es kein großes ß gibt. Wir sollten uns an
der Einmaligkeit des ß freuen, denn diese macht diesen Buchstaben so interessant. Ein Lehrer sagte mir einmal,
daß das Fehlen eines Großbuchstabens für das ß der Grund sei, warum es bei Kindern so beliebt ist. Das war
kurz nach Einführung der Rechtschreibreform. Das ist auch der Grund, warum ich das ß von Anfang an interessant
gefunden habe und warum ich mich auch jetzt noch so dafür einsetze. Es ist einfach Teil unserer Kultur!
Gast
ßßß
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 11.14
müßte dann wohl auch im Silbengelenk als Doppelkonsonant geschrieben werden wie die anderen stimmlosen Konsonanten. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wir sind ja jetzt trainiert im Umlernen.
(Stimmhafte oder weiche Konsonanten werden nicht verdoppelt.)
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 11.05
Nämlich immer häufiger auf Protest-Plakaten und Demo-Transparenten, auf denen Großbuchstaben besser wirken, z.B.:
"DAS MAß IST VOLL!"
Zwischen lauter Großbuchstaben sieht das Klein-ß ziemlich lächerlich aus.
Fazit: Der Bürgerprotest braucht das Groß-ß, um richtig wirken zu können.
Das Volk oder die Bürger oder die Untertanen brauchen das Groß-ß, um möglichst wirkungsvoll gegen die gegen sie regierende Politik-Klasse demonstrieren zu können. Und deswegen verweigern die Regierenden den Regierten das Groß-ß.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 10.57
Ich habe mir mal meinen Schülerduden genommen und nachgesehen, ob es Wörter gibt, die man mit dem Wort ''daß''
verwechseln könnte. Gibt es also ein anderes Wort mit folgender Merkmalskombination:
Länge: 3 Zeichen, beginnend mit d, also einer Oberlänge, a, und als dritten Buchstaben eine Ober- oder Ganzlänge.
Diese gibt es nicht. Die Kombination d = Oberlänge, a , ß = Ganzlänge bzw. Oberlänge, je nach
Zeichensatz, ist also einzigartig und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert, besonders, wenn man einen Text
nur mal schnell überfliegt. Hier gibt das ß sogar einen Hinweis auf die Satzstruktur!
Schreibt man ''daß'' mit Doppel-s, so könnte man dies beim Überfliegen eines Textes, und besonders bei Handschriften,
mit den Wörtern ''den'', ''denn'' oder ''dann'' usw. verwechseln!
Gast
ßßß
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 10.32
Eigenschaften des Zeichens ß:
- Es bezeichnet einen Laut, zu dem es einen ähnlichen anderen Laut gibt.
- Es kommt nicht am Wortanfang vor und hat daher auch keinen Großbuchstaben.
- Es strukturiert durch seine spezielle Form die Wörter, in denen es auftritt,
so daß diese leichter zu lesen sind.
Gibt es in einer anderen (europäischen) Sprache ein dem ß vergleichbares
Zeichen, d.h. ein Zeichen, das ebenfalls einen Laut bezeichnet (nicht notwendig
einen s-Laut), zu dem (eventuell) ein ähnlicher anderer Laut existiert, das es
nur entweder als Klein- oder als Großbuchstaben gibt und das darüber hinaus in
dem entsprechenden Orthographiesystem noch andere Aufgaben hat, z.B. Silbenenden
anzeigt und damit die Lesbarkeit verbessert?
Wenn ja, wie wurde bisher bei einem solchen Zeichen bei der Bildung von
Domainnamen verfahren?
Wird ein solches Sonderzeichen jetzt in der erweiterten Version von Domainnamen
vorkommen dürfen?
Gehen wir Deutschen einen Sonderweg, wenn nicht jedes Zeichen, das wir in
unserem Orthographiesystem haben und das dort wichtige Aufgaben übernimmt, in
Domainnamen auftreten kann, d.h. wenn nicht jedes Zeichen gleichberechtigt
ist?
Es ist nicht einzusehen, warum es das scharfe S nicht auch in Domainnamen
geben sollte, insbesondere wenn nun auch die Sonderzeichen anderer Sprachen
darin vorkommen können. Wenn Änderungen der Software nötig sind, um das zu
erreichen, dann sollten sie jetzt, zur Einführung nationaler Sonderzeichen
in Domainnamen, vorgenommen werden, da solche Änderungen jetzt noch leicht
möglich wären. Das ist besser, als auf unbestimmte Zeit mit solchen
Inkonsistenzen leben zu müssen. Es wäre auch die Aufgabe der Sprachvereine,
darauf zu dringen, daß alle unsere Sonderzeichen auch im Internetbereich
akzeptiert sind und benutzt werden können.
Die Software sollte den Erwartungshaltungen und Lesebedürfnissen der Menschen
und nicht die Menschen den künstlichen Einschränkungen der Software angepaßt
werden.
Das scharfe S ist ein Zeichen, das noch erfunden werden müßte, wenn es nicht
schon existieren würde. Wir sollten es in Ehren halten!
Gast
ßßß
eingetragen von Gast am 03.03.2004 um 08.59
nach englischem Muster
ist nach Ernst Leisi, Das heutige Englisch, 7. Auflage 1985, 29. Der Einfluß auf andere Sprachen,
"keineswegs neu, sondern im Gegenteil älter als die 'korrektere' (vgl.: 'Mein voriger Musen Almanach'; Schiller an Goethe, 23. 7. 1796), doch ist an der Wiederbelebung wohl das Englische mitbeteiligt."
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 22.46
Wenn sie eine andere Bedeutung haben als gleichlautende deutsche Wörter und deren Bedeutung zu verändern drohen:
to control: nicht "inspizieren", sondern "beherrschen",
Technology: nicht "Technologie", sondern "Technik",
to realize: nicht "Verwirklichen", sondern "begreifen",
Garage: nicht "Garage", sondern "Werkstatt",
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 20.45
Eine Sprache bietet eine Reihe von Ausdrucksmöglichkeiten, der jeweilige
Sprecher sucht sich situationsbedingt eine davon aus. Andere Sprecher suchen
sich andere aus. Es mag sein, daß bestimmte Möglichkeiten häufiger benutzt
werden als andere, das heißt aber noch lange nicht, daß die anderen
Ausdrucksmöglichkeiten deswegen nicht mehr benutzt oder gar verstanden werden.
Das bedeutet auch noch nicht, daß man daraus schon einen ''Sprachwandel''
ableiten könnte. Man ist da viel zu voreilig!
Eine Sprache ist also eher einem Baukasten vergleichbar, aus dem man
sich passend erscheinende Teile aussucht, um das gewünschte Spielzeug
daraus zusammenzusetzen bzw. die intendierte Bedeutung auszudrücken.
Wenn also bestimmte Bausteine nicht oder nur selten benutzt werden, so
gehören sie doch immer noch zum selben Baukasten! Für den Aufbau eines
neuen Spielzeugs werden sie dafür vielleicht umso dringender benötigt,
je nachdem wie weit der Sprecher in seiner Entwicklung fortgeschritten
ist.
Eine Sprache besteht doch nicht nur aus dem, was aktuell von einer
Mehrheit gesprochen wird, sondern auch noch aus dem, was zwar nicht mehr so
häufig gesprochen, aber trotzdem noch verstanden wird. Letzteres mag zwar
seltsam, sprich ''altertümlich'' klingen, doch auch manches, was heute
''modern'' erscheint, klingt eher seltsam. Die vielen sinnlosen Anglizismen
sind das beste Beispiel dafür. Gutes Deutsch ohne diese ist immer noch
verständlich, auch für diejenigen, die sie benutzen. Der Fairneß halber muß
hier angemerkt werden, daß es auch einige sinnvolle Anglizismen gibt, so
z. B. aus dem Computer- und Internetbereich. Warum soll ich z.B. ein neues
deutsches Wort für das Internet benutzen, wenn das Wort ''Internet'' bereits
eingeführt und weltweit verständlich ist. Das dafür intentierte deutsche
Wort ist aber nur im deutschsprachigen Raum verständlich und kann auch
mißverstanden werden. Es klingt, als ob es aus einem Fantasy-Roman stammen
könnte. Hier unnötigerweise ein deutsches Wort einzuführen ist auch eine
Verschwendung von Wortressourcen. Man sollte auch bedenken, daß in Deutschland
fast alle Menschen mehr oder weniger gut Englisch sprechen oder verstehen,
so daß es unnatürlich wäre, wenn es im Deutschen keine Anglizismen gäbe oder
wenn man sie künstlich unterdrücken wollte.
Es ist natürlich immer möglich, daß Formen, die für einige Zeit weniger
gebräuchlich waren, wieder ''reaktiviert'' werden, z.B. durch Sendungen
im Fernsehen oder weil Menschen bewußt verhindern wollen, daß solche
Ausdrucksmöglichkeiten aussterben. So hat z.B. eine Mitstudentin das Wort
''alldieweil'' desöfteren benutzt, weil sie damit verhindern wollte, daß
es ausstirbt. Laut meinem Schülerduden bedeutet dieses Wort ''weil'', was
natürlich kürzer und daher sprachökonomischer ist! Dies gilt auch für das
Weglassen von Flexionsendungen, kann dann aber zu Mißverständnissen führen,
oder dazu, daß die Wortstellung die in der Flexionsendung ausgedrückte
Bedeutung mit übernehmen muß. Das führt dann zu einer Verringerung der
Flexibilität der Sprache. Wo also Flexibilität, Ausdruckssicherheit,
Unmißverständlichkeit und ein gewisses Niveau sowie Poesie nötig sind,
wird man auch die klassischen Formen finden.
Man sollte also zwischen der Benutzung einer Sprache im Alltag, in der das
Prinzip der Ökonomie zur Geltung kommt, sowie der Benutzung ein und derselben
Sprache in z.B. der Literatur, in der andere Prinzipien zum Tragen kommen,
unterscheiden. Es ist faszinierend, daß ein und dieselbe Sprache beides abdecken
kann!
Kinder lernen ihre Muttersprache in hohem Maße auch von ihren Großeltern.
Jede Sprachveränderung in der Elterngeneration wird dadurch relativiert.
Leider wird diese Bewertungsfunktion durch die Großeltern heute zunehmend
geringer, da auch hier das Fernsehen und das Internet immer mehr Einfluß
gewinnen. Langfristig gesehen heißt Sprachpflege betreiben also auch, diesen
Einfluß zurückzudrängen.
Die Rechtschreibreform zehrt noch von der bisherigen Güte der deutschen Sprache,
d. h., die Folgen der aufgezwungenen Veränderungen werden nicht sofort sichtbar.
Ihre Sprecher, selbst wenn sie reformiert schreiben und sich einer
mediengerechten Aussprache bedienen, wissen noch, was der andere will, weil sie
noch genug vom Hochdeutschen und von klassischer Rechtschreibung mitbekommen
haben -- auch wenn sie das nicht wahrhaben wollen --, so daß sie die
reformbedingten Sinnentstellungen rekonstruieren können. Hält die jetzige
Situation jedoch noch einige Zeit an, so werden wir uns bald nur noch mit Mühe
verstehen können. Und wer macht sich schon die Mühe, den anderen verstehen zu
wollen?
Ich habe den Eindruck, daß die Sprachwissenschaftler unter den Reformgegnern
noch immer nicht bemerkt haben, daß alle ihre Theorien über den ''Sprachwandel''
im Zeitalter der elektronischen Medien relativiert werden müssen. Durch diese
Medien ist es möglich, ''Sprachwandel'' zu provozieren oder es zumindest zu
versuchen. Dies wäre z.B. vor 100 Jahren noch kaum möglich gewesen. So besteht
die Gefahr, daß, wenn man den ''tatsächlichen Sprach- bzw. Schreibgebrauch''
zur Grundlage für ein Wörterbuch macht, wie Herr Ickler das befürwortet, man
die Sprachgemeinschaft nur noch einem höheren Manipulationsdruck durch die
Medien aussetzt, weil, wer Sprachmanipulation betreiben will, dann seine
Vorstellungen von Sprache über die Medien den Sprechern aufzwingen muß. Gelingt
ihm das, so wird diese von ihm gewünschte Änderung zur Regel, die Manipulation
hatte Erfolg. Gelingt es nicht, so gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte
das Neue überhaupt keinen Einfluß oder der resultierende Effekt entsprach nicht
den Erwartungen. Auf jeden Fall wird man daraus lernen und so seine
Vorgehensweise verbessern.
Dabei ist der Begriff ''Sprachwandel'' selbst mißverständlich, impliziert
dieser doch einen Wandel der Sprache aus der Sprache selbst. Hier geht es
aber um die von außen provozierte Veränderung der Sprache durch Sprach- bzw.
Rechtschreibreformen und Medien, die man mit dem beschönigenden Begriff
''Sprachwandel'' zu kaschieren sucht. Ähnliches gilt auch für den Begriff
''Sprachentwicklung''!
Ich habe desweiteren den Eindruck, daß manche Reformgegner nur allzugerne
auf Moden in der Sprache einzugehen bereit sind, um ihre demokratische Gesinnung
-- im Gegensatz zu der undemokratischen Vorgehensweise der Reformer --
aufzuzeigen.
Sprache ist in dem Sinne demokratisch, daß jeder ihrer Sprecher an ihr
teilnimmt, sogar einen gewissen -- zumeist minimalen -- Einfluß auf sie hat;
Sprache ist in dem Sinne undemokratisch, daß sie ihren Sprechern notwendig
Regeln und Bedeutungsfestlegungen auferlegt, an die sie sich halten müssen,
wenn sie verstanden werden wollen oder wenn sie ältere Texte versehen wollen.
Auch hier ist es natürlich immer möglich, andere Regeln und Festlegungen
einzuführen, was zu Bildung einer neuen Sprache führen kann. Da diese zumeist
nur auf wenige Sprecher beschränkt bleiben wird, sollte man da eher von einer
Geheimsprache spechen, denn wer macht sich schon die Mühe, etwas zu lernen,
was im normalen Leben keinen Nutzen bringt, es sei denn, er wird dazu gezwungen.
Erwachsene werden unter Zwang kaum etwas lernen, aber Kindern, denen der
Zwang nicht ersichtlich ist, schon. Darauf setzen die Reformer!
Wer etwas zu sagen hat und daher verstanden werden will, benutzt die klassische
Rechtschreibung, wer die Reformschreibung benutzt, hat nichts zu sagen!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 20.24
Wer garantiert, daß die Leute bei Netnews nicht irgendwann mal anfangen, i. d. R. mit automatischer Rechtschreibprüfung
zu schreiben?
Ich halte es für völlig verfehlt, sich in Fragen der Rechtschreibung von Moden abhängig zu machen, oder die Ergebnisse
einer Suchmaschine als für die Festlegung von Rechtschreibstandards relevant anzusehen. Es mag andere Suchmaschinen
geben, die für ihre Suche andere Strategien benutzen und somit zu anderen Ergebnissen kommen. Wenn z. B. Verlage ein
Interesse daran haben, daß bestimmte Schreibweisen eingeführt werden sollen, dann haben sie auch die Macht und die
Möglichkeiten, genügend Dokumente mit diesen Schreibweisen ins Netz zu stellen, um ein bestimmtes, gewünschtes Ergebnis
bei einer Suche mit einer bestimmten Suchmaschine zu erreichen.
Ich kann nicht verstehen, warum gerade gewisse Reformgegner sich so kritiklos auf die Ergebnisse einer bestimmten
Suchmaschine verlassen.
Wenn man in der Rechtschreibung auf Moden einzugehen bereit ist, dann hat man damit die Rechtschreibung abgeschafft!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 11.41
Gefunden in der Südd. Zeitg. v. 2.3.04, Feuilleton, Sommerferien im Koran
Im Duden von 1955 gibt es das Wort Teenager noch nicht.
Im Duden von 1967: Mädchen im Alter von 13 bis 19 Jahren, gelegentlich auch auf Jungen bezogen.
Im Duden von 1996: Junge oder Mädchen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.
Zusatzfrage:
Wenn man nicht "elf, zwölf", sondern "einszehn, zweizehn" sagen würde, würden Teenager dann ab 11 Jahren so heißen?
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 11.03
Sollten die Schüler die aktuelle deutsche Sprache aus Googel lernen
oder Meinungen über die deutsche Sprache aus Lehrbüchern?
Grundsätzlich: Dürfen Schüler sich von Googel beeinflussen lassen, oder führt das nur zu angestrichenen Fehlern?
Wird es demnächst außer "Umgangssprache" auch den Begriff "Googelsprache" geben?
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 10.20
Im ersten Schritt wurde das Wort "allgemeinbildend" abgeschafft, und im zweiten Schritt werden jetzt die Gymnasien von "allgemeinbildenden" neunjährigen auf nur noch "allgemein bildende" achtjährige reduziert.
Wenn es das Wort "allgemeinbildend" nicht mehr gibt, kann niemand mehr diese Eigenschaft fordern. Und "allgemein bildend" bleiben die Gymnasien ja.
Die Wörterverbote wirken schon. Aber es erinnert an die früheren staatlichen Sprachregelungen im Ostblock.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 02.03.2004 um 07.38
In den vergangenen Jahrzehnten ist das Dativ-e fast völlig verschwunden.
Jetzt ist das "e" in der Genitiv-Endung "-es" dabei, zu verschwinden.
Es hat wohl mit Sprachökonomie zu tun.
Aus dem gleichen Grund werden ja auch Wortgruppen zu Univerbierungen unter Wegfall von Präpositionen (die bei Wieder-Auflösung durch die Rechtschreibreform nicht wieder hinzugefügt werden).
Interessant wäre, wie schnell sich der mit Googel beobachtete Mehrheitsgebrauch ändert und wie oft deswegen Wörter- und Grammatikbücher überarbeitet werden müssen.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 17.51
Joseph Weizenbaum, Computerwissenschaftler in:
Südd. Zeitg. v. 28.2.04, Wochenende, Die Seite zwei, Fragebogen
SZ: "Warum sollte man Latein lernen?"
Weizenbaum: "Man sollte Latein lernen, um sich mit Lateinamerikanern verständigen zu können."
Find ich klasse.
Rumpulus Stilzus
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 15.12
ist ein wunderbares Muster für einen "falschen Freund":
Zuerst dachte ich auch, daß der Wind in den Segeln jammert, aber das tut er ja nur, wenn das Schiff nicht recht vorankommt, weil Böen von allen Seiten kommen. Das ist es nicht.
Es ist ein rein englisches Wort und müßte korrekt [weind-dschämmer] gesprochen werden und bedeutet, daß der Wind in die Segel drückt, wenn er das Schiff bei voller Fahrt schiebt. "Jammer" kommt nicht von Jammern, sondern von "to jam" [dschäm], und das heißt pressen. "Windjammer" heißt "Windschieber" und bedeutet "vom Wind geschoben".
Rumpelstilz
eingetragen von Norbert Schäbler am 01.03.2004 um 13.43
... ein herrlich neudeutsch Wort, das laut Duden aus der Schweiz stammt und die erforderliche Mindestanzahl von Mitgliedern einer Körperschaft benennt, die zur Beschlußfassung antreten müssen.
Zwei Körperschaften will ich benennen, wobei ich zum einen nicht weiß, ob meine gewählten Beispiele tatsächlich unter den Begriff „Körperschaft“ zu fassen sind, und wobei ich zum anderen den Bestand der „mutmaßlichen“ Körperschaften lediglich schätzen und runden kann.
Als Körperschaft 1 benenne ich den Bayerischen Landtag: 204 Abgeordnete.
Körperschaft 2 sei vertreten durch die Gesamtheit der bayerischen Bürger: derzeit ca. 9 Mio. Einwohner.
Meine erste Frage dazu ist eigentlich mehr mathematischer Natur:
Was bedeutet der Prozentbegriff? (Ist 50% immer mehr als 10%?)
Eine Doppelfrage hinterher:
Muß unsere repräsentative Demokratie handlungsfähig bleiben, oder muß sie das erst noch werden?
__________________
nos
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 13.04
Eben habe ich eine Tüte Kakao gekauft, Marke MUH! Das Erstaunliche an dieser 0,5-Liter-Tüte ist, daß sie
vollkommen ohne englische Aufschriften auskommt. Es gibt nur vier Sprachen: Deutsch, Niederländisch (vermutlich),
Französisch und eine in lateinischen Buchstaben wiedergegebene slavische Sprache.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 11.32
In einer Demokratie sollten die Regierenden auch zum Volk zählen, zumindest nach meinem Demokratieverständnis.
Offenbar ist das leider nicht so!
Man könnte auch sagen, die Gerichte maßen sich an, im Namen des Volkes zu sprechen; sie tun dies, um ihre
(Fehl)Urteile durch durch das Volk gedeckt erscheinen zu lassen. Wenn das Volk dies zuläßt, so muß es sich
zumindest die Fehlurteile vorhalten lassen. Ein Anzeichen für eine funktionierende Demokratie ist, daß das
Volk die Rücknahme von Fehlurteilen erzwingen kann. Dies könnte z.B. über Volksentscheide, d.h. durch
Mehrheitsentscheidung geschehen. Hier geht es aber nur um relativ einfache Entscheidungen wie schuldig oder
nicht schuldig oder das Projekt wird durchgeführt bzw. nicht durchgeführt.
Bei der Rechtschreibung liegt die Sache komplizierter: Vielen ist sie egal, manche wollen die eine Veränderung,
die andere nicht, andere wieder ein anderes Detail geändert wissen. Wie wäre der Fall zu werten, wenn bei einer
Volksabstimmung über eine Rechtschreibänderung weniger als 50 Prozent der Bevölkerung teilnehmen?
Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff ''volksnah''?
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 10.54
Wie heißt das Haarwaschmittel für Kinder, das nicht beißt?
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 09.30
Laut Duden von 1996 muß "planschen" neu "plantschen" geschrieben werden.
Dazu steht im Duden-Herkunftswörterbuch von 1989: "planschen", älter auch "plantschen" (18. Jahrhundert).
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 01.03.2004 um 08.55
Die Baden-Württhembergische Kultusministerin hat sich in der Diskussion um die Rechtschreibreform durch besondere Arroganz und Inkompetenz hervorgetan. Auf diesem Gebiet können wir ihre Fähigkeiten beurteilen. Ob sie auf anderen Gebieten anders ist, wissen wir nicht. Aber man muß das Schlimmste befürchten. Im Gegensatz zu den Politikern haben wir Untertanen ein Elefantengedächtnis.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 29.02.2004 um 18.21
hallo wirklich tolle seite guter inhalt weiteso
http://www.swinger-xxx.de
Francis
eingetragen von Gast am 29.02.2004 um 17.11
Wenn es eine Liste derjenigen Verben mit Verbzusatz gäbe, die Rückbildungen aus Substantiven sind, wäre es leichter zu entscheiden, ob deren Infinitive zusammengeschrieben werden sollten:
Das gilt zum Beispiel für viele Sportarten: Hochsprung - hochspringen, Eislauf - eislaufen, Skilauf - skilaufen, Freibad - freibaden, Kopfstand - kopfstehen, Langlauf - langlaufen usw.
Bei technischen Tätigkeiten kommt hinzu, daß die rückgebildeten Verben in den finiten Formen nicht getrennt werden: Sandstrahlen - ich sandstrahle, Hartlöten - ich hartlöte, Punktschweißen - ich punktschweiße, Gasschweißen - ich gasschweiße, Elektroschweißen - ich elektroschweiße usw.
Es ist also in der Liste der rückgebildeten Verben zu unterscheiden, welche Verben in den finiten Formen getrennt werden und welche nicht.
Es ist zwar nützlich, bei Googel die Mehrheitsschreibungen abzufragen, aber das sind dann wieder viele auswendigzulernende Einzelvokabeln. Nützlicher sind Musterfälle (Paradigmata) für Verbgruppen.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 18.04
also die Regiert-Werdenden im Gegensatz zu den Regierenden.
Das sind tatsächlich zwei gegensätzliche Klassen. (Die Politik-Funktionäre sind die "Neue Klasse".)
So verstehe ich hier (und nur hier) diese Vokabeln.
Daß die Wörter Volk und Bürger mißbraucht und dadurch entwertet wurden, steht außer Zweifel.
Vorschläge für bessere Namen für die Regiert-Werdenden werden gerne angenommen.
Rumpelstilz
eingetragen von Norbert Schäbler am 28.02.2004 um 17.27
Vorab: Ich bin Zyniker – gewordener.
Im Rahmen der zurückliegenden Ereignisse muß ich das als unscheinbarer Bürger wohl kaum erklären.
Als Zweites:
- der Deutsche Bundestag spricht: „Die Sprache gehört dem Volk“.
- das Bundesverfassungsgericht (und jedes andere) verkündet Urteile „im Namen des Volkes“. Dies, ohne sich (in den meisten aller Fälle) in die sog. Volksseele eingefühlt zu haben.
Drittens: Ich trete ein für streitbare Demokratie, wissend, daß Streit etwas Verpöntes ist, und wissend, daß in dieser Demokratie kaum noch einer richtig streiten kann, weil man ihm sowohl den Streit als auch die nachfolgende Versöhnung gründlich abgewöhnt hat. Streit endet in sämtlichen bekannten gegenwärtigen Staatsformen und Urteilen normgerecht versöhnungslos „im Namen des Volkes“.
Wenn ich irgend etwas befürworte, dann das, daß sich Bürger altruistisch fühlend für „ihre“ ureigenen Interessen einsetzen – meinetwegen anonym, und mit dem selbstempfundenen Stolz, stellvertretend für andere etwas Wesentliches gesagt zu haben.
Daß ich Zyniker bin, habe ich oben bereits gesagt.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 17.04
Es geht nicht darum, ob man das Wort \'\'Volk\'\' mag oder nicht. Es geht darum, was zweckdienlich ist.
Das Problem ist auch dann nicht gelöst, wenn man es durch das Wort ''Bürger'' ersetzt.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 16.44
der soll es duch "die Bürger" ersetzen.
Weitere Diskussionen über diese Begriffe führen ins Uferlose und sind hier nicht sinnvoll.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 16.42
Zu Norbert Schäblers Eintrag ''Spieglein, Spieglein ...''
Natürlich muß eine Rechtschreibung akzeptiert werde, das steht außer Frage.
Die klassische Rechtschreibung war akzeptiert und hat sich als nützlich erwiesen.
Davon ging ich aus, das habe ich nicht in Frage gestellt. Inwieweit diese Rechtschreibung
''volksnah'' ist oder inwieweit sie ''volksnäher'' ist als die Deformschreibung,
sei dahingestellt.
Ich habe nur Probleme mit dem Begriff ''Volk'' und wie er von Reformern und Reformgegnern
für ihre jeweiligen Zwecke benutzt wird. Das Wort ''Volk'' wurde schon zu oft mißbraucht,
deshalb sollte man es besser nicht verwenden, wenn es nicht absolut notwendig ist, auch nicht
in Zusammensetzungen.
Wenn Sie also schreiben: ''Volksnahe Regulierungen stellen keinen Zwang dar.''
dann haben Sie entweder nicht verstanden, worum es mir geht oder ich habe nicht
verstanden, was Ihnen an meinem Eintrag mißfällt. Ich verstehe Ihre Kritik nicht,
in der Sie ich in die Nähe von Ideologen rücken.
Ich gehe von den etwa 100 Jahren klassische Rechtschreibung aus und davon, daß die
Normung von Schreibung einen Sinn hat. Wenn ich den Sinn bejahe, stellt sich die Frage
nach der vermeintlichen ''Volksnähe'' erst gar nicht. Im Englischen ist das ähnlich:
Die Schreibweisen haben sich IM WESENTLICHEN seit 500 Jahren nicht geändert, die Aussprache
stimmt heute nicht mehr mit der Schreibung überein. Dies ist die Realität im englischen
Sprachraum. Ist diese Schreibung nun ''volksnah''? Was verstehen Sie darunter? Die englische
Orthographie wird akzeptiert, weltweit!
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 28.02.2004 um 15.59
Volksnahe Regulierungen stellen keinen Zwang dar. Sie spiegeln sich wider in der Akzeptanz.
Normierungen, Gesetze und Erlasse dagegen müssen sich erst in der Zeit als nützlich erweisen. Sie müssen sich bewähren jenseits des Machtmonopols.
Seltsamerweise hat bereits am 14. Juli 1998 – irgendwo auf dieser Welt ist jener 14.07. ein Nationalfeiertag – der erste Senat des BverfG im Namen des Volkes ein Urteil gesprochen, in dem die Akzeptanz eines Volkes unterstellt wurde, das entweder gar nicht vorhanden ist, oder das seine Beurteilung zwischenzeitlich – wir schreiben das Jahr 2004 –gründlich widerrufen hat.
Ich bitte doch darum, daß wir die Realität betrachten und nicht etwa politischen Rattenfängern und Ideologen auf den Leim gehen.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 15.04
Zum Eintrag von L. Willms vom 27.02.2004, 23:29
Glauben Sie wirklich, daß man bei Google dem Volk aufs Maul schaut -- oder eben auf
die Tastatur?
Und wer oder was ist das Volk? Nur diejenigen, die sich einen Computer leisten können und
einen Internetanschluß haben?
Es dürfte z.B. den Organisationen, die von der Rechtschreibreform profitierten, leicht fallen,
genügend reformierte Texte ins Web zu stellen, so daß das Suchergebnis von Google verfälscht
wird.
''Dem Volk aufs Maul schauen'' ist doch nur eine Redensart, die Volksnähe suggerieren soll.
Ist Volksnähe in der Rechtschreibung überhaupt wünschenswert? Wenn ja, dann könnte man sie
getrost gleich ganz abschaffen, ist es doch offensichtlich schwierig, den Sinn von Normung
an Leute zu vermitteln, die unmittelbar von dieser Normung überhaupt nicht profitieren. Das
ist doch gerade die Schwachstelle, die die Reformer ausntzten, um ihre Reform durchzusetzen.
Rechtschreibung hat den Sinn, Gesprochenes oder Gedachtes so niederzulegen, daß es an
anderen Orten und zu anderen Zeiten möglichst unverfälscht wiedergegeben und verstanden werden kann.
Das steht natürlich in einem gewissen Widerspruch zur nach nur oberflächlicher Betrachtung
wünschenswerten Volksnähe. Man darf nicht erwarten, daß Rechtschreibung beides sein kann,
volksnah und und eindeutig, insbesondere auch, da es ''das Volk'' als homogene Einheit nicht gibt.
''Das Volk'' ist ein Konstrukt, das von Ideologen benutzt wird, um ihre ideologischen Wahnvorstellungen
den Leuten aufzuzwingen. Rechtschreibung entsteht aber aus der Notwendigkeit oder den Wunsch, sich
anderen an anderen Orten zu anderen Zeiten unmißverständlich mitzuteilen, also eben gerade diese Volksnähe
abzuschütteln. Das geht aber nur über einen einmal möglichst eindeutig festgelegten Code, eben einer
Hochsprache und ihrer Rechtschreibung.
Da die Hochsprache eben über all den divergierenden Bestrebungen innerhalb des eben inhomogenen Gebildes
''Volk'' steht, taugt sie als allgemeines Verständigungsmittel für jeden. Volksnähe als ''Qualitätsmerkmal''
ist letztlich nichts anderes als ein Rückfall in die Kleinstaaterei, die wir glücklicherweise bis vor
ein paar Jahren überwunden hatten. Wer ''Volksnähe'' in der Rechtsschreibung will, der sollte konsequenterweise
auch wieder Zollstationen und Mauthäuschen an den Gemarkungsgrenzen aufstellen.
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 28.02.2004 um 14.21
ist die Einsicht:
- daß wir wieder verstärkt miteinander kommunizieren müssen (redend – schreibend),
- daß wir keinen Keil hineintreiben lassen dürfen zwischen die einzelnen Generationen,
- daß Menschlichkeit keiner Verträge und Zwänge bedarf,
- daß diejenigen als Feinde des humanitären Gedankens anzusehen sind, die den Zwist künstlich schaffen.
- ...
Wir können lernen, das „Du“ wieder groß zu schreiben – sozusagen als Ausdruck der Wertschätzung des jeweiligen Gegenüber(s).
__________________
nos
eingetragen von Gast am 28.02.2004 um 13.44
Viele aus der heutigen Großelterngeneration besuchten in den Fünfzigerjahren die Volksschule und konnten wegen des Schulgeldes und der selbst zu bezahlenden Lehrbücher keine höhere Schule besuchen. Wenn sie heute ihren Enkelkindern bei den Hausaufgaben helfen, ist es immer wieder beeindruckend, wie gut sie die in der Volksschule gelernten Grammatik- und Rechtschreibregeln noch auswendig wissen und hersagen können. Das vergleichsweise wenige, was sie in der Volksschule gelernt haben, sitzt bei ihnen für immer.
Man kommt zwangsläufig zu dem Schluß, daß die Reformer dadurch Chancengleichheit herstellen wollen, daß sie die Regeln ändern, damit allen Schulkindern nicht mehr von ihren Großeltern geholfen werden kann. (Oder sagt man jetzt "daß sie nicht mehr geholfen werden können"?
Aber es ist doch wieder keine Chancengleichheit, weil besserverdienende Eltern Nachhilfelehrer bezahlen können und schlechterverdienende nur die Großeltern haben.
Besonders schlimm ist, daß die Schulkinder in den nächsten Jahren immer wieder geänderte Regeln lernen sollen. Grammatik- und Rechtschreibregeln lernt man nur einmal so, daß sie für immer haften bleiben, und nicht durch dauerndes Umlernen. Am Ende wird nach vielen Jahren ja doch nur die alte Rechtschreibung wieder hergestellt sein. Die Schulkinder dazwischen sind eine "verlorene Generation". Das ist unverantwortlich, und dieses Experiment an lebenden Menschen muß sofort abgebrochen werden.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 27.02.2004 um 22.59
Im Duden von 1967 mit -s,
im Duden von 1996 mit -[s], d.h. - oder -s,
im Bertelsmann von 1996 mit -s,
im kleinen Wahrig von 1997 mit - oder -s,
im großen Wahrig von 2000 mit - oder -s.
Fazit: Vor der Reform mit -s, nach der Reform mit - oder -s.
Rumpelstilzchen
eingetragen von Gast am 27.02.2004 um 09.10
Im Englischen haben nur belebte Substantive ein Genitiv-s mit Apostroph.
Im Deutschen haben Substantive fast immer ein Genitiv-s oder -es.
Die Frage ist, ob im Deutschen ein englisches Wort grammatisch als englisches oder als engedeutschtes Wort behandelt werden muß oder darf.
Die Tendenz der Sprachentwicklung geht in die Richtung, englische Wörter zunächst als solche zu belassen. Das Eindeutschen ist nicht mehr so häufig, geht langsamer als früher, ist nicht mehr zwingend notwendig und nur noch bei sehr häufig im allgemeinen Sprachgebrauch benutzten Wörter üblich. Das Genitiv-s steht für völlige Eindeutschung. Die ist bei seltener benutzten Wörtern noch nicht anzunehmen.
Rumpelstiz
eingetragen von Gast am 26.02.2004 um 07.14
In der Südd. Zeitg. v. 21. 2. 04 standen zur Rechtschtschreibreform nicht nur die beiden Leserbriefe von Kai Worrings und Odilo Gudorf, sondern noch drei weitere von Hartmut Höllein, Hans-Jürgen Grosser und Prof. Ulrich Kraus.
eingetragen von Gast am 25.02.2004 um 14.05
heißt "booten".
In meinem Englisch-Lexikon gibt es das Wort nicht als Verb.
Es ist der gleiche Fall wie bei "brain", das es auch nicht als englisches Verb gibt.
Die Weltsprache ist nicht Englisch, sondern Primitiv-Englisch. Immerhin ist den Engländern klar, daß der Preis für Englisch als Weltsprache die Verhunzung dieser Sprache ist. Gebildete Engländer sprechen und schreiben Standard-Englisch.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 25.02.2004 um 12.28
Er heißt schließlich "-Speicher" und dient folglich auch zum schnellen Abspeichern, bevor das Ergebnis auf die Festplatte geschrieben wird. Er ist eher eine Erweiterung des reinen Arbeitsspeichers.
Beim Vergleich mit einem Mittagsmahl (der "Speisenverarbeitung") ist er der Servierwagen, um dann, wenn nicht alles gleichzeitig auf dem Eßtisch, dem "Arbeits"-Tisch, Platz hat, durch "Sammeltransporte" Wege von und zur Küche einzusparen.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 25.02.2004 um 10.53
Gefunden in der Südd. Zeitg. v. 25. 2. 04, Wirtschaft, Siemens erwartet Durchbruch für UTMS in diesem Jahr:
Lothar Pauly, Bereichsvorstand der Siemens-Mobilfunksparte, erklärte im Gespräch mit der SZ: ...
"Pauly mahnte für Deutschland mehr Optimismus an. Es werde hier zu Lande viel mehr schlecht geredet als etwa in Asien. ..."
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 24.02.2004 um 11.11
Ich halte es für nötig, in den übrigen europäischen Sprachen oder im übrigen europäischen Kulturraum, also im ganzen alten Europa, nachzusehen, wie es mit der Groß- oder Kleinschreibung der Anredeformen üblich ist. Sonst stehen die deutschsprechenden Europäer hinterher als unhöfliche Barbaren da. Wir sollten uns nach der Mehrheit der Europäer richten, denn letztlich wollen wir alle eine gesamteuropäische Kultur.
Rumpelstilzchen
eingetragen von Gast am 23.02.2004 um 12.20
Die Rechtschreibreform ist eine einmalige Gelegenheit, offen sichtbar werden zu lassen, daß das Volk mehr von einer Sache versteht als die verantwortlichen Politiker und daß diese aus politischen Gründen gegen den größeren Sachverstand des Volkes entscheiden. Dieses Unwissen der Verantwortlichen sollte noch viel mehr herausgestellt werden. Warum sollen die Kultusminister besser behandelt werden als z.B. der Bundesverkehrsminister?
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 23.02.2004 um 10.45
Gefunden in Telepolis vom 23.2.04, Über politische Lügen:
"Es ist ein fundamentales Prinzip der Demokratie, daß die Bürger einer Gesellschaft sich ihre Meinung auf Grund richtiger Informationen bilden. ... Demokratie ohne den festen Grund von Fakten unter den Füßen des Wählers wäre eine Scheindemokratie."
Und wie ist das mit den Lügen über die Rechtschreibreform?
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 23.02.2004 um 10.40
wurden am Samstag, den 21.2.04, tatsächlich dort gedruckt. Dieses Wunder sollte auch hier gewürdigt werden. Sonst hat die SZ die sparsamsten Berichte über die Proteste der Wissenschaftler gegen die Reform gedruckt.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 23.02.2004 um 10.34
Nazi-unverdächtige Wörter:
"ss"-
-Verfechter, -Schreiber, -Befürworter, -Liebhaber, -Verteidiger, -Anhänger, -Freunde, -Fans, ...
Streichen Sie das, was als unpassend emfunden wird!
Besomnders traurig finde ich, daß die Runologie (die Wissenschaft von den Runen) mit in Verruf gekommen ist.
Rumpelstilz
eingetragen von Gast am 22.02.2004 um 13.12
Um 1954 war das Niveau der einklassigen Dorfschulen gegenüber den Jahrgangsklassen der Stadtschulen so stark abgesunken, daß Kinder vom Dorf kaum noch Chancen hatten, den damals vorgeschriebenen Probeunterricht an den Gymnasien zu bestehen.
Ein Beispiel: Ein Bekannter von mir fiel zwei Jahre hintereinander durch den Probeunterricht am Gymnasium, weil er in der einklassigen Dorfschule einfach weniger gelernt hatte als die Stadtkinder in den Jahrgangsklassen. Dann ging er in die 6. Klasse der Realschule (ein Jahr Englisch nachlernen!) und nach einem Jahr in die 7. Klasse des Gymnasiums, weil dann dort die zweite Fremdsprache begann. Der Realschulleiter sagte: Kaum habe ich mal einen sehr guten Schüler, geht er schon wieder. Das Gymnasium schaffte der Schüler problemlos und auch das Unistudium in Latein und Geschichte samt Promotion in Geschichte. Heute ist er Oberstudienrat an seiner alten Schule. (Im achtjährigen Gymnasium, wenn die zweite Fremdsprache schon in der 6. Klasse beginnt, hätte er keine Chance mehr.)
eingetragen von Norbert Schäbler am 21.02.2004 um 20.40
Oh, Margel!
Das nimmt mich total mit. Tut mir echt Leid, was Dir da im Traum zustößt.
Versuch's mal mit den Faschingshymnen:
"Heile, heile Gänsje ..."
"Was kann der Sigismund dafür, daß ..."
Und glaub' mir: "Es wird alles wieder gut!" bzw. "Dess gibbt sisch biss sibschisch!"
(Hoffe, daß Du noch nicht drüber bist - über den Methusal...Hix).
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nos
eingetragen von margel am 21.02.2004 um 17.45
Der Rotwein ist schuld! Was zum Teufel habe ich hier auf der Jahrestagung der DGFS zu suchen?! - Die Tür geht auf, und es erscheint einer von den Zwölfen. Merkwürdigerweise trägt er einen um mindestens zwei Nummern zu großen Anzug und eine Pappnase... Der Vorsitzende begrüßt ihn und gibt bekannt, daß der etwas verhärmt wirkende Gast zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Großer Jubel! Einige steigen auf Stühle und skandieren:"Toll-Pattsch, Toll-Pattsch!" - Später sehe ich den also Geehrten im Gespräch mit einem älteren Herrn. Ich schnappe Satzfetzen auf:"...belemmert nicht von Lamm..." "...bei uns im Sauerland..." - Ein Teilnehmer, er wird später als ein bekannter Reformkritiker identifiziert, wird mit schweren Krämpfen hinausgetragen, sind es Lach- oder Weinkrämpfe? Der Türsteher, ein ehemaliger Kultusminister, läßt die Rettungssanitäter mit der Trage hinaus. - Ich erwache. Mir ist furchtbar schlecht!
eingetragen von Gast am 21.02.2004 um 13.02
tolle site! find ich klasse :) LOB!!!
mfg
[url]http://www.[geldrolle].de
erhard grund
windmüllerstr. 28 in 04860 torgau
eingetragen von Norbert Schäbler am 21.02.2004 um 12.49
Hat es nun einen Zweck, den gefräßigen und auch trinkfesten Völkern dieseits und jenseits der Alpen Kultur vermitteln zu wollen, oder sollte man sich lieber ins fröhlich-feuchte Rheinland absetzen (zumindest für die bevorstehenden närrischen Tage)?
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nos
eingetragen von margel am 21.02.2004 um 12.22
Im Schweizerdeutschen gibt es auch kein Imperfekt, wohl aber je nach Regionaldialekt besondere, wunderbare Konditionale mit herrlichen starken Beugungsformen.
eingetragen von Gast am 21.02.2004 um 09.57
Es muß richtig heißen: die meistverwendete Vergangenheitsform oder die am meistem verwendete V. "meist" würde "meistens" im Sinne von "oft" bedeuten.
Rumpelstizchen
eingetragen von Gast am 21.02.2004 um 09.52
ist in der süddeutschen Umgangssprache gut zu beobachten. Er wird sehr wahrscheinlich durch das Fehlen dieser Zeitform im Bairischen (Altbairischen) verursacht, wo stattdessen das Perfekt benutzt wird. Ein ähnlicher Vorgang hat vor langer Zeit in den slawischen Sprachen stattgefunden, dort gibt es nur noch die zusammengesetzte Vergangenheitsform mit sein. Unser Imperfekt oder Präteritum stammt aus dem Lateinischen; in den romanischen Sprachen ist es die meist verwendete Vergangenheitsform.
Rumpelstilzchen
eingetragen von Norbert Schäbler am 21.02.2004 um 09.09
Margels Beispielsätze erkenne ich an.
Doch will sich mein Kopf entrümpeln.
Er unterscheidet immer noch zwischen Umgangssprache (u.a. gesprochener Sprache) und Hochsprache (u.a.. geschriebener Sprache).
Kann es Ziel und Zweck einer beliebigen Reform sein, die Unterschiede zwischen beiden Formen zu verwischen?
Oder darf es auch Bestrebungen geben, Stil und Erkennungsmerkmale jeweils eigenständiger Sprach- und Schreibsituationen zu tradieren?
Anders gefragt: Sollte es künftig noch erlaubt sein, mit Messer und Gabel zu essen?
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nos
eingetragen von margel am 20.02.2004 um 21.15
Ich erzähle jemandem von einem Theaterstück, das ich kürzlich gesehen habe.
1. Ich will meine Empfindung, die ich nach der Vorstellung auf dem Heimweg hatte, mitteilen:"Ich hatte zwar etwas anderes erwartet, aber es hat mir trotzdem gefallen."
2. Ich will meine Empfindung, die ich während der Vorstellung hatte, mitteilen: "Ich hatte zwar etwas anderes erwartet, aber es gefiel mir trotzdem."
Das sind korrekt gebildete deutsche Sätze.
eingetragen von J.-M. Wagner am 20.02.2004 um 19.59
Zitat:Also: Statt Preis, Preise, Gans, Gänse, Wasser, Fluß, Flüsse, müssen, mußt, Geheimnis, Geheimnisse demnach dann Preis, Preise, Gans, Gänse, Waßßer, Fluß, Flüßße, müßßen, mußt, Geheimniß, Geheimnißße.
Ursprünglich eingetragen von Gast "Stilzchen Rumpel"
und das s zum Buchstaben für das stimmhafte (weiche) s,
mit Ausnahme der Auslautverhärtung des stimmhaften s,
stünde das ß nicht mehr für Doppel-s und würde selbst auch verdoppelt werden in kurzen Silben.
Zitat:Konsequent angewandt, wäre dies insofern sehr ungewohnt, weil sinnvollerweise auch folgende Wörter geändert werden müßten: des, dessen, wes, wessen; analog dann auch das, was, es. Schwierig zu entscheiden wäre es bei aus, plus, und doppeldeutig würde es bei bis.
Das wäre zunächst ungewohnt, würde auf die Dauer aber das Schreiben und das Lesen stark vereinfachen, weil diese Buchstaben dann nur genauso konsequent wie die anderen Konsonanten benutzt würden und keine Sonderbehandlung mehr nötig hätten.
Das zeigt, daß die Ausnahme der Auslautverhärtung weiterhin ein gewisses Problem darstellte. Und wie wäre es außerdem bei lesen, liest, äsen, äste, dösen, gedöst und im Vergleich dazu mit Wortstämmen wie bei Gunst, günstig, zuerst, Pfosten, Husten, bei Genitiven wie Gases, Gesäßes, Lesens, Lebens und bei Steigerungsformen wie schönste, herrlichste, komischste? Was davon würde unter die Auslautverhärtung fallen und weiterhin mit "s" geschrieben werden?
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Jan-Martin Wagner
eingetragen von Norbert Schäbler am 20.02.2004 um 18.06
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
drückt laut "Der kleine Duden, Deutsche Grammatik, 1988" aus, daß ein Geschehen zeitlich vor einem anderen liegt ("Vorzeitigkeit", "Vorvergangenheit"):
... Ich hatte es mir zwar ganz anders vorgestellt, aber es hat mir trotzdem gefallen.
Den Beispielsatz muß ich anstreichen und nach Grammatik von 1952 wie folgt verbessern:
"Ich hatte es mir zwar ganz anders vorgestellt, aber es gefiel mir trotzdem."
Wir werden zur Lösung des Falles einen Oberschiedsrichter benötigen.
Ich bitte Herrn Ickler zu korrigieren (was ich hier einmal kommalos stehenlasse).
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nos
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 18.02
sind mit Beweisen für die Fehlerhaftigkeit der reformierten Rechtschreibung wenig zu beeindrucken, weil sie selbst nicht viel von der deutschen Sprache verstehen. Es wird ja auch immer mehr Mode, englisch zu reden.
Zu beeindrucken sind sie eher damit, daß die Reformgegner beweisen können, daß die jetzt beschlossenen und die für die nächsten Jahre geplanten Änderungen der reformierten Rechtschreibung immer wieder zu Neuauflagen der Schulbücher und dadurch zu neuen Kosten führen müssen, weil andernfalls Deutschnoten juristisch angreifbar werden.
Zu beeindrucken sind sie, wenn die Bürger ihnen vorwerfen, dadurch Steuergelder und das Geld der Eltern zu verschleudern. Überall soll gespart werden, aber anscheinend nicht bei den Kosten der Rechtschreibreform.
Die Reformgegner müssen betonen, daß die Rücknahme erhebliche und wiederkehrende Kosten ersparen würde.
Die Reformgegner müssen als "Berater für Kosteneinsparungen" auftreten.
Rumpelstilzchen
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 17.42
drückt laut "Der kleine Duden, Deutsche Grammatik, 1988" aus, daß ein Geschehen zeitlich vor einem anderen liegt ("Vorzeitigkeit", "Vorvergangenheit"):
Sie gab zu, daß sie sich geirrt hatte. Als er endlich kam, waren seine Freunde schon gegangen. Ich hatte es mir zwar ganz anders vorgestellt, aber es hat mir trotzdem gefallen.
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 16.55
und das s zum Buchstaben für das stimmhafte (weiche) s,
mit Ausnahme der Auslautverhärtung des stimmhaften s,
stünde das ß nicht mehr für Doppel-s und würde selbst auch verdoppelt werden in kurzen Silben.
Das wäre zunächst ungewohnt, würde auf die Dauer aber das Schreiben und das Lesen stark vereinfachen, weil diese Buchstaben dann nur genauso konsequent wie die anderen Konsonanten benutzt würden und keine Sonderbehandlung mehr nötig hätten.
Stilzchen Rumpel
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 16.36
wird an höheren Schulen im Gegensatz zur Fremdsprachen-Grammatik nicht sehr geübt und betont. Das erklärt auch, warum die Grammatikfehler der Rechtschreibreform nur bei Wenigen ins Bewußtsein dringen. Aber eigentlich kann man in oder aus Fremdsprachen nicht korrekt schriftlich übersetzen, wenn man nicht auch die Grammatik der deutschen Sprache beherrscht. Jedenfalls gehen einem sonst die Besonderheiten der anderen Sprache gar nicht auf.
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 14.47
Nicht alle Leser dieses Forums sind ausgebildete Lateiniker!
Gast
xxx
eingetragen von J.-M. Wagner am 20.02.2004 um 13.46
Zitat:Dann habe ich nicht verstanden, worum es eigentlich gehen soll. Würden Sie es bitte nochmal erklären?
Ursprünglich eingetragen von Gast "Stilzchen Rumpel"
lernen die Grundschüler, um nicht durch die Auslautverhärtung getäuscht zu werden. Dieses Problem ist gelöst, und darum geht es nicht.
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Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 13.13
Heutzutage spielen die Kinder also in den Schulen. Zu meiner Zeit fing mit der Schule der Ernst des Lebens an.
Wir sollten uns fragen, wann für die heutigen Kinder der Ernst des Lebens anfängt?
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 20.02.2004 um 12.50
Nicht nur die Mehrzahlprobe, auch die Verkleinerungsformen und andere Formen der Ableitung und Assoziation werden den Grundschulkindern beigebracht.
Außerdem lernen sie den spielerischen Umgang mit Sprache:
Hase - Häschen; Hass und Hässchen ...
der Hahn die Hänne, alt und Ältern, Gedanke und dänken ...
Irgendwie hat es die Rechtschreibreform fertiggebracht, ehemals sinnvolle Methoden zu unterbinden.
Aber was soll's. Beim Spielen darf man ja Fehler machen.
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nos
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 10.52
lernen die Grundschüler, um nicht durch die Auslautverhärtung getäuscht zu werden. Dieses Problem ist gelöst, und darum geht es nicht.
Stilzchen Rumpel
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 10.48
Auszüge aus dem legendären Fernsehgespräch, das Günter Gaus mit Rudi Dutschke im Herbst 1967 führte und das am 27./28.Januar 2001 in der Südd. Zeitg., Feuilleton, abgedruckt wurde:
Dutschke:
Wir haben in unserem Parlament keine Repräsentanten, die die Interessen unserer Bevölkerung - die wirklichen Interessen - ausdrücken.
Es gibt eine totale Trennung zwischen den Repräsentanten im Parlament und dem in Unmündigkeit gehaltenen Volk.
In den Parteien ist ein Apparat vorhanden, der die Interessen der Bevölkerung manipuliert, aber nicht Ausdruck dieser Interessen ist.
Rumpel Stilzchen
eingetragen von J.-M. Wagner am 20.02.2004 um 10.48
Zitat:Das ist nicht die ganze Wahrheit, denn es würde auch neue Probleme schaffen. Es gibt im Deutschen die Auslautverhärtung, die ja nicht nur beim s-Laut, sondern auch bei anderen Konsonanten auftritt. Bei der Bildung eines von der Grundform abgeleiteten Wortes wird diese wieder aufgehoben. Beispiele: Hand (Auslaut hart, vgl. Hantel nicht wie bei Handel), aber Hände (jetzt weicher Inlaut); grob (Laut vgl. Gropius, nicht Grobian), aber gröber (s. o.); analog Gans, Gänse.
Ursprünglich eingetragen von Gast "Stilzchen Rumpel"
Dieses Sch...spiel gibt es in keiner anderen indoeuropäischen Sprache. Es hört erst auf, wenn für stimmhaftes und stimmloses s eigene Buchstaben eingeführt werden. Andere Sprachen haben das oder nur das stimmlose s. Es ist im Deutschen ein Tabu-Thema, aber es würde alle diese Probleme lösen.
Ihr Vorschlag würde darauf hinauslaufen, bei verhärteten Auslauten einen anderen Buchstaben zu verwenden. Das bedeutete einen massiven Eingriff in das Wortbild ein Problem, das bei einer streng lautbezogenen Schreibung unvermeidlich ist. (Man denke auch an den Lautwechsel des ch wie etwa bei schwach, schwächer.) Fazit: Es würden mehr Probleme geschaffen als gelöst werden.
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 20.02.2004 um 08.55
werden den Grundschülern eingetrichtert.
Aber beim scharfen s funktioniert das überhaupt nicht. Im Gegensatz zu den anderen Konsonanten war beim s bisher noch ein zweiter Denkvorgang nötig: Steht das scharfe s am Silben-Ende? Dann wurde ss bisher zu ß. Jetzt ist noch ein dritter Denkvorgang nötig: Ist der vorausgehende Vokal lang oder Kurz? Dann ß oder ss. Dieses Sch...spiel gibt es in keiner anderen indoeuropäischen Sprache. Es hört erst auf, wenn für stimmhaftes und stimmloses s eigene Buchstaben eingeführt werden. Andere Sprachen haben das oder nur das stimmlose s. Es ist im Deutschen ein Tabu-Thema, aber es würde alle diese Probleme lösen.
Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Rumpel Stilzchen heiß'.
Stilzchen Rumpel
eingetragen von Gast am 19.02.2004 um 15.38
Daß Diphtonghe lang sind, ist Vereinbarungssache, kein Naturgesetz. Diphthonge können im Isländischen durchaus kurz oder lang gesprochen werden, es gelten dieselben Bedingungen wie für Vokale.
Daß anlautendes s stimmhaft (weich) gesprochen wird, ist Vereinbarungssache. Im Isländischen gibt es kein stimmhaftes s, es ist immer stimmlos.
Daß b, d, g stimmhaft sind, ist Vereinbarungssache. Im Isländischen sind sie stimmlos und werden wie p, t, k gesprochen. Dafür werden p, t, k im Silbenanlaut aspiriert (behaucht) gesprochen.
Alle deutschsprachigen Grundschulkinder müßten für eine phonetische Schreibweise erst einmal eine Einheitsaussprache lernen.
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.02.2004 um 15.16
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Beiträge von L e u t e n,
die diese Netzseiten zur kostenlosen Selbstdarstellung benutzen, ohne dafür zu bezahlen, sollten gelöscht werden.
Und zu jeder guten Idee gehört immer auch eine Hand voll Geld.
Normalerweise beginnen festgefahrene Tarifverhandlungen mit Streik, dem die Aussperrung folgt.
Hier ist es umgekehrt.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 19.02.2004 um 12.55
die diese Netzseiten zur kostenlosen Selbstdarstellung benutzen, ohne dafür zu bezahlen, sollten gelöscht werden.
Und zu jeder guten Idee gehört immer auch eine Hand voll Geld.
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.02.2004 um 12.36
Wenn man die Entwicklungen und Verschiebungen im Bereich der Grammatik untersucht, stößt man sicherlich auch auf den Namen "Hans Glinz". Der soll dieser Tage ausgezeichnet werden.
Wofür und warum eigentlich?
__________________
nos
eingetragen von Gast am 19.02.2004 um 11.03
ist das Partizip Perfekt Aktiv zu "sein" und wird in den Perfekt- und Plusquamperfektformen von "sein" und mit "sein" zusammengesetzten Verben verwendet.
Die Beschreibung der Vorzeitigkeit durch "Präsens zu Perfekt, Imperfekt zu Plusquamperfekt" steht so in einer deutschen Schulgrammatik von 1952 und ist möglicherweise heute nach über 50 Jahren völlig veraltet.
Eine Untersuchung der Grammatikentwicklung seit 50 Jahren wäre interessant, obwohl das wohl nicht hierhergehört. Aber vielleicht doch, weil die Rechtschreibreform auch in die Grammatik eingreift und sie zu ändern versucht. Dazu sollte schon klargestellt werden, was bisher galt.
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.02.2004 um 10.09
Richtig:
Nachdem wir aufgestanden waren, fuhren wir in die Stadt.
Falsch?
Nachdem wir aufgestanden waren, sind wir in die Stadt gefahren.
Das reimt sich doch sogar. Kann es dann falsch sein?
__________________
nos
eingetragen von Gast am 19.02.2004 um 08.26
Überschrift in der „Lausitzer Rundschau“ vom 18.2.:
Krebs erregend
Im Text kommt dann eine Warnung vor „krebserregenden Stoffen“, und zwar zwei Zeilen weiter.
Pielenz
Cottbus
eingetragen von Gast am 18.02.2004 um 22.24
ist kein Rechtschreib-, sondern ein Grammatikthema.
Regel: Präsens zu Perfekt, Imperfekt zu Plusquamperfekt.
Es wird keine Zeitstufe, sondern ein Zeitverhältnis bezeichnet.
Die Vorzeitigkeit in der Gegenwart:
Wer nicht bezahlt hat, wird nicht eingelassen.
Wer nicht in der Stadt gewesen ist, kann nichts davon erzählen.
Wer dabeigewesen ist, wird einzeln darüber befragt.
Die Vorzeitigkeit in der Vergangenheit:
Wer nicht bezahlt hatte, wurde nicht eingelassen.
Wer nicht in der Stadt gewesen war, konnte nichts davon erzählen.
Wer dabeigewesen war, wurde einzeln darüber befragt.
eingetragen von Gast am 18.02.2004 um 15.17
wird in http://www.spiegel.de/zwiebelfisch vom 18.2.04 beschrieben.
"X"
eingetragen von Gast am 18.02.2004 um 11.35
gehören nicht hierher, aber sind typisch für "Deutsche Wertarbeit":
In Italien fahren seit ganz vielen Jahren "Pendolino"-Neigezüge auf kurvenreichen Strecken, wo sie schneller durch die Kurven kommen als normale Züge.
Für Deutschland war es unwürdig, italienische Technik einzukaufen. Die Neigetechnik mußte ganz neu erfunden werden und sollte noch besser sein.
Deutsche Neigetechnikzüge funktionieren bis heute nicht zuverlässig. Die Neigefunktion mußte aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Jetzt fahren die teuren neuen Züge genauso langsam wie die alten Züge durch kurvenreiche Strecken.
unwichtiger
Irgendwann meldet sich auch die Zensur. Im Lahntal fahren deutsche Pendolinos schnell und zuverlässig. Sie wurden teuer nachgerüstet. Als Techniker habe ich nicht grenzenlos Geduld. Auf diesen Seiten sind auch Probleme zu lösen. Zum Beispiel das der Finanzen. Melden Sie sich doch mal ganz unwichtig mit einer Spendenzusage, damit Aufgabe und Werdegang wieder zueinanderfinden. Ich sichere Diskretion zu. Dominik Schumacher
eingetragen von David am 18.02.2004 um 10.52
![]()
Nun ja, der schöne Spruch, der so oft in Motorradfahrerkreisen geäußert wird, läßt sich auch problemlos hier anwenden:
"Wenn Biker Gutes tun, erinnert sich niemand, tun Biker Schlechtes, will es keiner vergessen."
Ist es nur momentan in Mode, die Leistungen des "eigenen" Landes nicht sehen zu wollen bzw. schlechtzureden, oder war das schon immer so...??
Und: Warum sind deutsche Züge mit Neigetechnik eine Lachnummer?
Ach ja: Ich schlage vor, Sie unternehmen mal eine kulinarische Reise durch "unser" Land. Ich glaube, Sie werden sich über die Vielfalt wundern.
eingetragen von Gast am 18.02.2004 um 10.33
Neigetechnikzüge
ICE-Pannenzüge
Rechtschreibreform
PKW-Pannenstatistik
Mautsystem Tollcollect
...
Wer zählt noch mehr auf?
Höherwertige Sachen sollten wir lieber importieren.
Was wir gut können: Bratwürste, Bratkartoffeln, Sauerkraut, Bier und ähnliches.
Aber: Am Volk liegts nicht, es muß an der Leitung liegen. (Der Münchner Komiker Weiß Ferdl im Zweiten Weltkrieg)
unwichtiger
eingetragen von margel am 17.02.2004 um 19.10
Der Weg zum rechten Schreiben führt über häufiges Lesen des Richtigen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus ein Sprachgefühl, auch Intuition genannt. Je höher und feiner dieses ausgebildet ist, desto weniger braucht man Rechtschreibregeln. Die Reformer verfolgten das Ziel, jedem Schreiber und Schreiblerner, sozusagen ohne Ansehen der Person, den Zugang zu einer fehlerfreien Rechtschreibung prinzipiell zu eröffnen. Dies sollte über klare, einfache, widerspruchsfreie Regeln geschehen. Sie verkannten dabei, daß Rechtschreibung allein aus Regeln nicht funktioniert. Z.B. wollten Sie den Aspekt der Semantik ganz ausblenden. Orthographie sollte sozusagen rein mechanisch-technisch zu erlernen und zu beherrschen sein. Sie verkannten auch, daß die Regeln der Orthographie nicht von außen kommen, sondern aus der beobachteten Regelmäßigkeit von Schreibbräuchen erschlossen werden. Sie erfanden willkürliche, dazu noch sehr oberflächlich gearbeitete Regeln. Nun muß dauernd repariert werden. Das wird nie ein Ende finden, weil eben das Grundkonzept schon verfehlt war.
– geändert durch margel am 18.02.2004, 08.24 –
eingetragen von Norbert Schäbler am 17.02.2004 um 19.09
Zunächst will ich die Überschrift klären. Der Ausdruck bedeutet einen Zustand in den Vereinigten Staaten von Amerika, der vorhandene Rassenprobleme pervertierte.
(Mehr dazu in Timur Kuran: „Leben in Lüge“)
Als zweites ist der Gedanke des vorhergehenden Beitrags zu korrigieren, denn Ausländerkinder genießen Minderheitenschutz. In schulischer Hinsicht werden sie sowohl im „muttersprachlichen Ergänzungsunterricht“, als auch im Bereich „Deutsch als Fremdsprache“ gesondert geschult.
Selbst bei Abschlußprüfungen haben sie im Gegensatz zu ihren inländischen Schulkollegen einen Bonus. Sie können zwischen Alternativen wählen.
Drittens ist zu betonen, daß wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die unbedingt die Wechselfälle des Lebens sowie spezifische Nachteile (schon alleine aus Gründen der Humanität) zu berücksichtigen hat, die sich aber gleichwohl der Bequemlichkeit und der Erschleichung von Positionen erwehren muß. Ansonsten wäre eine Degenerierung die Folge.
Viertens ist aus meiner Eigenerfahrung als Lehrer im Bundesland Bayern dem vorhergehenden Beitrag zu widersprechen.
Unterrichtend in einer „Dorfschule“ mit einem Ausländeranteil von bis zu 25 Prozent konnte ich feststellen, daß Ausländerkinder – insbesondere in den 70er-und 80er-Jahren überaus lernwillig und strebsam waren. Drei Fälle erinnere ich aus dieser Zeit, in denen die jeweils Besten des Abschlußjahrganges Ausländerkinder waren.
Auch schafften zahlreiche Ausländerkinder den Übertritt an das Gymnasium (nach der vierten Klasse) oder die Realschule (nach der sechsten Klasse).
Ein Lehrer, der Ausländerkindern den Erfolg geneidet hätte, ist mir nicht bekannt.
Fünftens gilt es, auf eine Veränderung hinzuweisen, die Ende der 90er-Jahre eintrat. Mehr und mehr Ausländerkinder koppelten sich vom regulären Schulbetrieb ab, bildeten ihre eigenständigen geschlossenen Freundeskreise und fielen u.a. durch zunehmende Leistungsverweigerung oder durch intensive sportliche Betätigung (u.a. Fußball) auf.
Eine Begründung dafür ist mir nicht bekannt.
Gleichwohl nahmen die Spannungen zwischen deutschen und ausländischen Kindern ab dieser Zeit zu.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 17.02.2004 um 16.08
die in der Familie nicht deutsch sprechen dürfen und infolgedessen in der Schule in Deutsch zu viele Fehler machen, ungeeignet für eine höhere Schulbildung und ein Studium?
Die Sprache der Mathematik ist international verständlich. Aber bis zum Mathematikstudium müssen erst die Sprach-Hürden überwunden werden.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 17.02.2004 um 15.48
kann bei Grundschulkindern zu dem Umkehrschluß führen, daß nach kurzgesprochenem Vokal ein Doppelkonsonant geschrieben werden müsse: "offt"
Daß auch Mehrfachkonsonanten - oft, aber eben nicht immer! - die Kürze des vorhergehenden Vokals anzeigen, ist für Grundschüler recht schwierig, weil das nicht immer stimmt: "er rastet - er raste".
Wenn die Mehrfachkonsonanten zu zwei verschiedenen Silben gehören, zeigen sie nicht die Vokalkürze an. Das ist für Grundschulkinder schwierig jedesmal zu prüfen.
Die Erkenntnis daraus: Für das richtige Schreibgefühl müssen Wortbilder eingeprägt werden. Das jedesmalige Überlegen kann zu Fehlschlüssen führen. (Vokabeln prägen sich am tiefsten durch abschreiben ein.)
Deshalb ist es kriminell, jetzt Schulkinder falsche Wortbilder lernen zu lassen.
Also: "In tyrannos!"
unwichtiger
eingetragen von Gast am 16.02.2004 um 14.24
werden ganz offensichtlich nicht von allen Sprechern als lang empfunden.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 16.02.2004 um 10.40
funktioniert nur in relativ kleinen, dialekt-einheitlichen Gebieten, aber nicht in gößeren Staaten.
Italienisch nach der Schrift wird nur im Gebiet um Florenz gesprochen und sonst nur von Leuten mit höherer Schulbildung. Das Lombardische und das Venetische sind gar eigene Sprachen.
Spanisch nach der Schrift wird nur in Kastilien gesprochen, nicht mehr in Andalusien und anderen Regionen.
Das südamerikanische Spanisch wird zwar "Castellano" genannt, ist aber näher mit dem Andalusischen verwandt. Wer den berühmten cubanischen Musikfilm "Buenavista Social Club" (oder so ähnlich) gesehen hat, wird sehr schnell gemerkt haben, daß das darin gesprochene Spanisch zwar typisch für Südamerika, aber sehr verschieden vom Kastilischen, der spanischen Hochsprache, ist. Die Endungen werden meist nicht gesprochen, und nur wer weiß, welche Endungen da von der Wortbildung her sein müssen, kann sie auch richtig schreiben.
Für Leute, die nicht nach der Hochsprache sprechen, bleibt immer nur die Schreibweise nach der Wortbildung.
Eine rein phonetische Schreibweise für alle ist eine Illusion.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 15.02.2004 um 20.08
"Das seit mhd. Zeit bezeugte Verb (mhd. hanteren, spätmhd. hantieren 'Kaufhandel treiben; handeln, verrichten, tun'), das im Sprachgefühl als zu 'Hand' gehörig empfunden wird, beruht auf Entlehnung aus mniederl. (mittelniederländisch) hanteren, hantieren (= niederl. hanteren) 'umgehen mit jmdm.; Handel treiben; verrichten, tun'. Das niederl. Wort selbst geht auf (a)frz. hanter 'umgehen mit; häufig besuchen' zurück, dessen weitere Herkunft unsicher ist."
unwichtiger
eingetragen von Gast am 15.02.2004 um 17.26
Bekanntlich gibt es alle kyrillisch geschriebenen Vokale in jotierter un nichtjotierter Form und Schreibweise.
In den südslawischen Sprachen wird in lateinischer Schrift die Jotierung durch ein vorgestelltes "j" beschrieben. (Dort gibt es die parallelen Schreibweisen in serbischer Kyrillica (c = ts) und kroatischer und slowenischer Latinica (c = ts).
Bei Wörtern, die direkt aus dem Russischen ins Deutsche übertragen werden, wird gemäß der einheitlichen wissenschaftlichen Slavistik-Schreibweise ebenso verfahren. Aber bei russischen Wörtern, die über das Englische ins Deutsche kommen, steht wie im Englischen üblich für den "[j]"-Laut ein "y", weil dieser Laut im Englischen eben so geschrieben wird und weil der Buchstabe "j" im Englischen "[dsch]" gesprochen wird.
Im Deutschen ist aber die Aussprache des Buchstaben "y" uneinheitlich und wirkt bei aus dem Englischen kommenden russischen Wörtern verwirrend.
Daher sollte im Deutschen das englische "y" in russischen Wörtern "j" geschrieben werden, um die jotierte Aussprache des folgenden Vokals richtig wiederzugeben.
unwichtigster
eingetragen von Gast am 15.02.2004 um 17.01
Das Grundprinzip der 1901 vereinheitlichten deutschen Rechtschreibung war bisher die morphologische Schreibung, das heißt die nach der Wortbildung. Bei der neuen ß-Schreibung nach der Aussprache wird dieses Prinzip durchbrochen.
Für die morphologische Schreibweise, also die gemäß der Wortbildung, kommt es nicht auf die genaue und einheitliche hochdeutsche Aussprache an, daher ist sie für alle deutschsprachigen Gegenden geeignet.
Läßt man das phonetische Prinzip zu, also die Schreibung nach der Aussprache, müssen alle Kinder in der ersten Grundschulklasse nicht nur wie schon bisher die hochdeutsche Grammatik und Wortbildung, sondern in Zukunft als erstes die akzentfreie einheitliche hochdeutsche Aussprache lernen. Das ist in ländlichen Gegenden ziemlich schwierig und eine zusätzliche neue Aufgabe für die Grundschullehrer.
Gerade die Vokallängen werden in unterschiedlichen Gegenden trotz hochdeutscher Aussprache unterschiedlich ausgesprochen. Bei einigen berühmten Theaterschauspielern bestand und besteht gerade darin ihre besondere und typische persönliche Note.
Eine Schreibung nach der Aussprache ist nur dort unproblematisch, wo die Vokallänge wiederum an ihrer Schreibweise erkennbar ist, also einerseits als lang bei Doppel- und Mehrfachvokalen und Dehnungszeichen und andererseits als kurz bei Doppel- und Mehrfachkonsonannten mit Ausnahme der Konsonantengruppen, die für einen Einzellaut stehen wie ch und sch.
unwichtigerer
eingetragen von Gast am 15.02.2004 um 10.10
Es wäre schon interessant, wer von diesen die Reform gegen besseres Fachwissen aus formalen Gründen, also "ohne Ermessensspielraum" durchfüheren muß und wer von ihnen mit mangels Einsicht und Fachkenntnissen mit voller Überzeugung dahintersteht.
Das beste Vergleichsbeispiel sind die bayerischen Ausländerbehörden mit ihrer "mangels Ermessensspielraum" gnadenlosen Abschiebepraxis gegen voll integrierte und hier geborene Ausländer mit deutscher Schul- und Berufsausbildung.
Nebenbei: Die Rechtschreibreform hat wesentlich dazu beigetragen, das Wort "Reform" allgemein in Verruf zu bringen und ihm die Bedeutung der "Rückkehr zu früheren Verhältnissen" zu geben. Das gilt unter anderem auch für die Rückentwicklung des "Sozialstates" zum "Frühkapitalismus". Das Präfix "re-" hat im Bewußtsein der Menschen seine ursprüngliche Bedeutung "zurück-" zurückerhalten. Insofern ist eine allgemeine Bewußtseinsveränderung eingetreten.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 14.02.2004 um 19.51
kann man sehr einfach auf unsere Seite ziehen, wenn man ihm, ihr und allen Eltern von Schülern klarmacht, daß bei einer Verlängerung der Zulassung der alten Rechtschreibung neben der neuen auf zunächst unbestimmte Zeit die Schüler weniger Fehler angestrichen bekommen, als wenn nur noch die neue Rechtschreibung zugelassen würde.
Die neuen Varianten verringern die Fehlermöglichkeiten, aber zusammen mit der alten Rechtschreibung wären es noch viel mehr zulässige Varianten und noch viel weniger Fehlermöglichkeiten.
Weil in unserem Wertesystem nur die Note gilt, egal was man für sie lernen mußte und egal was man überhaupt gelernt hat, kann es niemand den Eltern und den Schülern verübeln, daß es ihnen egal ist, ob sie die richtige oder die falsche Rechtschreibung lernen, Hauptsache, sie bekommen die richtige Note dafür.
Wenig Kenntnisse und gute Noten gilt viel mehr als viele Kenntnisse und mittelmäßige Noten.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 13.02.2004 um 15.54
Ich finde, man sollte auf Bindebögen ganz verzichten und es so machen, wie im Duden: die jeweils andere Schreibweise
mit ''auch:'' anfügen, wie dies hier im Forum als Beispiel zu finden ist. Die Scheinlösung mit Bindebogen ist nichts
Halbes und nichts Ganzes. Lesen lernen heißt einprägen von Wortbildern, und da stört dieser Bogen.
''Im Feld'' gibt es nur die eine oder die andere Schreibung, aber keine Bindebögen. Den Bogen zu verwenden heißt,
einen zusätzlichen Analyse- bzw. Interpretationsprozeß einzuschalten, der hier auch mißverstanden oder nicht verstanden
werden kann, z.B., wenn Kinder ein solches Wörterbuch benutzen. (Welches Kind schaut denn nach, was dieser seltsame
Bogen bedeutet?) Man könnte diesen Bogen auch so verstehen, daß er eine Zusammenschreibung andeuten soll, so wie man oft
durch einen untergesetzen Bogen andeutet, daß etwas zusammengeschrieben werden soll.
Herr Prof. Ickler möchte, soweit ich das verstanden habe, ein deskriptives Wörterbuch herausbringen. Wenn dieser Bogen
also eine Tendenz zur Zusammenschreibung andeuten soll, so ist sein Wörterbuch präskriptiv, zumindest in diesem Punkte.
Ich würde hier sogar die These aufstellen, daß es ein deskriptives Wörterbuch gar nicht geben kann, zumindest wenn
es zum Nachschlagen der Richtigkeit einer Schreibweise verwendet werden soll. Denn genau deshalb schlägt man ja nach,
man ist bereit, sich etwas ''vorschreiben'' zu lassen, oder, weniger demutsvoll ausgedrückt, die bestehende
Schreibung als verbindlich zu übernehmen.
Die hier im Forum benutzte Ersatzdarstellung mit dem Unterstrich ''_'' ist ebenfalls abzulehnen. In Programmiersprachen
benutzt man ihn, um bei Bezeichnern (Namen von Konstanten, Typen, Variablen, Prozeduren, Funktionen, ...) ein
Leerzeichen zu ersetzen, da dieses zumeist als Trennzeichen dient. Damit sind aussagekräftigere Bezeichner möglich, ja
ganze Sätze können damit syntaktisch als ein Bezeichner ''ausgezeichnet'' werden.
Ein Werbeplakat der Diagonie zeigt die Aufschrift ''Not lindern'', aber mit Unterstrich. Ich möchte hier diesem
Blödsinn nicht Vorschub leisten, deswegen benutze ich diese Schreibweise auch nicht. Was in Programmiersprachen
gut und sinnvoll ist, wird gedankenlos ins öffentliche Leben übernommen, um Aufmerksamkeit zu ergattern.
Auf mich wirkt das eher abstoßend und sinnentstellend.
Ich vermute, daß Herr Ickler eine Art Erkennungszeichen für sein Wörterbuch, seine Darstellung dieser Wörter,
gesucht hat oder daß dieser Bindebogen nun absichtlich oder unabsichtlich in diese Rolle gedrängt wird.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 13.02.2004 um 08.17
ist das "abgespeckte" Deutsch für das achtstufige Gymnasium. Dort hält es nur unnötig auf, wenn Bedeutungsunterschiede unterschiedliche Schreibweisen verlangen würden.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 12.02.2004 um 20.26
in den Büchern, deren Rückumstellung auf die alte Rechtschreibung angeblich zu teuer ist! Wenn man nachweisen kann, daß diese Bücher mit neuer Rechtschreibung voller Fehler sind, müssen sie sowieso überarbeitet werden. Dazu sollte es wie bei der Stiftung Warentest eine Liste mit denjenigen fehlerhaften Neuschreib-Büchern geben, die man ohne Überarbeitung nicht kaufen sollte. Eine Fehler-Überarbeitung der neuen Rechtschreibung ist in den meisten Fällen aufwendiger (aufwändiger) und teurer als die ganz einfache Rückkehr zur alten.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 12.02.2004 um 17.58
Soweit ich einmal gehört habe, ist die Deutsche Bundespost auf die Dudenredaktion zugegangen mit dem Wunsch,
Telephon mit f zu schreiben. Ob das stimmt, weiß ich nicht, vielleicht kann das jemand recherchieren?
Durch dieses f wird die griechische Herkunft dieses Wortes verwischt. Eine Kulturnation sollte sowas nicht tun.
Daß Telephon mit ph etwas ''altertümlich'' aussieht, ist kommt vielleicht daher, daß eben etwas ''Neues'' eingeführt
wurde. Im Englischen würden wir ja auch nicht sagen, daß telephone oder phone altertümlich aussehen.
Ich glaube aber, auch schon auf alten Dokumenten Schreibweisen ähnlicher Wörter mit f gesehen zu haben. Vielleicht
gab es beide Schreibweisen gleichzeitig und es hat sich in den letzten Jahrzehnten nur die Häufigkeit verschoben.
anonym
#
eingetragen von Gast am 12.02.2004 um 15.42
Ich habe schon lange darauf gewartet, daß irre + Verb getrennt geschrieben wird:
"irre" als Modal-Adverb bedeutet "ganz verrückt" und "ganz toll" im Gegensatz zum Verbzusatz "irre" bei Resultativverben, der "in die Irre" bedeutet.
Es ist beschämend, daß die Schreiber das nicht selbst merken.
unwichtigerer
eingetragen von Gast am 12.02.2004 um 15.36
differieren ist intransitiv, differenzieren ist transitiv, verlangt ein Akkusativobjekt.
Potenzieren ist nicht direkt abgeleitet von potent, sondern hat eine ganz eingeschränkte mathematische Bedeutung.
unwichtiger
eingetragen von Norbert Schäbler am 11.02.2004 um 22.53
In diesem Faden wird immer von Möglichkeiten gesprochen.
Sicher, die Versuchung ist da, dies, oder jenes zu schreiben. Was hindert uns jedoch, uns auf eine Schreibung festzulegen (resp. „fest zu legen“)?
Doch höchstens die Obrigkeit! Wen oder was aber empfinden wir als solche?
An dieser Stelle eine Buchempfehlung: Schriftsteller: „Nikos Kazantzakis“; Buchtitel: siehe Überschrift!
__________________
nos
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 21.33
Die Ähnlichkeit mit "zensieren" verführt dazu, "lizensieren" zu schreiben.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 19.09
Ab dem Zeitpunkt, wo sich der englische Satzbau mit "S.P.O., Subjekt, Prädikat, Objekt" im Deutschen durchgesetzt hat, kann man die Wortart an der Stellung des Wortes im Satz erkennen und braucht die Substantiv-Großschreibung nicht mehr.
Die bis dahin erschienene Literatur kann man aber nicht umschreiben und braucht für diese weiterhin die Substantiv-Großschreibung. Nach den Erfahrungen mit der Rechtschreibreform könnte es trotzdem Verlage geben, die die Literatur tatsächlich umschreiben. Nichts ist unmöglich: Rechtschreibreform!
unwichtiger
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 17.38
Christina Noak: "die in der Schrift kodierte Information für Wortbetonung"
Die habe ich bisher nicht entdecken können, da klafft bei mir eine riesige Bildungslücke. Oder muß man dafür Germanistik studiert haben (hab ich nicht)?
Beate Primus: "In Schriftsystemen, die auf dem modernen römischen Alphabet beruhen, geht man davon aus, dass der Buchstabe die kleinste Beschreibungseinheit darstellt."
Stammen denn das altgriechische und das kyrillische Alphabet vom römischen Alphabet ab? Oder ist bei diesen nicht der Buchstabe die kleinste Beschreibungseinheit? Das griechische und das kyrillische Alphabet haben sogar Einzelbuchstaben, wo bei uns Buchstabengruppen stehen. Das Deutsche hat etliche Laute, die nur durch Buchstabengruppen dargestellt werden können: sch, ch, ng.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 15.26
Laut Herkunftswörterbuch ist italienisch "galleria" das Ursprungswort für französisch "galérie" und von dort zu deutsch "Galerie". Alle bedeuten dasselbe: "langer, bedeckter Säulengang".
Laut Herkunftswörterbuch hat der Wortstamm nichts mit italienisch "galla" = Galle oder "gallo" = Hahn zu tun, sondern "mit "Galiläa", im Gegensatz zu 'Judäa': mit 'Galiläa' bezeichnete man seit dem 10. Jahrh., zunächst in Rom, die Vorhallen von Kirchen, in denen die Heiden, die sogenannten 'Galiläer' herumlungerten."
Die Schreibweise "galleria" ist italienisch, "galeria" spanisch und portugisisch, "galérie" französisch und "Galerie" deutsch. In Deutschland kann man an Geschäften alle Schreibweisen sehen, und dort sind alle korrekt.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 14.27
den ich als Museumsstück aufhebe, steht unter "Telefon" und "Foto": "eindeutschend für" "Telephon" und "Photo".
Unter "Fantasie" steht: "italienisches Musikstück, vergleiche aber: Phantasie".
Im Duden, 16. Auflage 1967, steht unter "Foto": "eindeutschende Schreibung für: Photo",
unter "Telefon" steht: "immer häufiger auftretende eindeutschende Schreibung für: Telephon",
unter "Fantasie" steht: "Musikstück, gelegentlich auch eindeutschend für: Phantasie".
Es ist ein allmählicher Vorgang, und der Duden hat bis 1996 immer nur den Sprachgebrauch beobachtet und wiedergegeben.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 11.02.2004 um 08.23
Hallo!
In diesem und anderen Foren zum Thema Rechtschreibung wird immer wieder mal über die umständliche Bedienung der Foren geklagt. Wenn man das Programm einmal eingerichtet hat, gibt es nichts Angenehmeres zum Diskutieren als das Usenet.
Das Usenet ist ein eigenes Diskussionsnetz, das sich der Internet-Infrastruktur bedient. Man braucht dazu einen Internet-Zugang, einen Usenet-Zugang (kostenlos zu haben beim Deutschen Forschungsnetz, DFN, unter http://www.news.cis.dfn.de/) und ein spezielles Programm, einen sog. Newsreader. Für Windows nimmt man dazu am Besten Forte Free Agent, Informationen unter http://www.paefken.westfalen.de/forteagent/faq28de.htm
Es bietet sich an, bereits bei der Anmeldung ein Pseudonym zu wählen, das aussieht, wie ein tatsächlich existierender Name, also z.B. Bernd Fuhrmann o.ä.
Außerdem sollte man eigens dafür eine GMX- oder andere E-Mail-Adresse wählen, sonst bekommt man unerwünschte Werbepost.
Die einschlägige Diskussionsgruppe ist de.etc.sprache.deutsch. Was und worüber dort Diskutiert wird, kann man herausfinden, wenn man bei Google de.etc.sprache.deutsch eingibt, die Suche startet, und dann auf \"Groups\" umschaltet.
Bernd
Bernd Fuhrmann
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 19.05
auskehren: aus einer Kehre herausfahren
jemanden bekehren: ihm regelmäßig die Wohnung ausfegen
einkehren: den Dreck hineinfegen
etwas umkehren: um etwas herumfegen
verkehren: etwas beim Fegen durcheinanderbringen
Kehrreim: gereimtes Lied der Straßenfeger
Kehraus: Ausfahrt aus einer Kehre
Kehrwert: Wert der Arbeitsleistung des Ausfegens
Kehrmaschine: Straßenbaumaschine für den Bau von Kehren
Kehrseite: Straßenseite, die regelmäßig gefegt wird
Kehrplatz: Platz, der regelmäßig gefegt wird
ganz unwichtiger
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 17.35
Für "leid tun" gibt es die schönsten Begründungen, warum "leid" nicht resultativ, sondern modal-adverbial ist.
Für "gut tun" vs. "guttun" und "wohl tun" vs. "wohltun" ist klar, daß jeweils zwei verschiedene Bedeutungen unterschieden werden.
Es mag ja sein, daß "weh tun" immer getrennt geschrieben wurde, aber wie bei "leid tun" darf man fragen: warum?
"leid tun" ist immer modal-adverbial und nie resultativ, aber wie ist es bei "weh tun"? Ist "weh tun" immer modal-adverbial und müßte die resultative Form ("ein Weh tun") wie die resultative Form "ein Leid tun" groß geschrieben werden? Was sagen die Grammatikregeln dazu?
Kindern sagen zu müssen: "Das ist so und basta!" ist unbefriedigend. Das kauft man nur Politikern wie Gerhard Schröder ab. (c'e basta ist italienisch und heißt "das genügt".)
unwichtiger
eingetragen von J.-M. Wagner am 10.02.2004 um 14.12
Zum Vergleich (zum Unterstrich und zu ,,§ 10" bei Ickler siehe unten):
Duden 1991
(herkömmlich)Duden 2000
(reformiert)Ickler
(deskriptiv)guttun gut tun gut_tun § 10 weh tun wehtun weh tun
wohltun wohl tun wohl_tun § 10 kundtun kundtun kundtun leid tun Leid tun leid tun
Na, alles klar? - Der Unterstrich bedeutet, daß beides möglich ist (Zusammen- oder Getrenntschreibung), und § 10 gibt erläuternde Hinweise dazu:§ 10: Fakultative ZusammenschreibungMein persönliches Fazit: Die herkömmliche Schreibweise ist am besten geeignet, das auszudrücken, was man sagen möchte, wenn man diese Wörter benutzt. Was im reformierten Duden steht, kann man weitgehend in die Tonne treten, hier insbesondere das groß geschriebene Leid.
Zahlreiche Wörter, die ganz verschiedenen Wortarten angehören, werden mehr oder weniger regelmäßig mit Verben zusammengeschrieben. Dabei handelt es sich teils um feste Verbindungen, die meist auch besondere (idiomatische) Bedeutungen haben, teils um jederzeit neu zu bildende Verbindungen der Verben mit nicht zu umfangreichen Orts-, Richtungs- und Ergebniszusätzen.
– geändert durch J.-M. Wagner am 11.02.2004, 11.04 –
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 13.21
Wer kann mir helfen?? Welche Wortart verbirgt sich hinter dem Wörtchen "stets"?
Wäre schön, wenn sich jemand meldet.
Danke
LG Jördis
Jördis
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 11.33
Schreibt man Leid tun zusammen, oder so wie ich´s geschrieben hab?!
Zille
Hochdorf 18, 94469 Deggendorf
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 11.09
Werden guttun, wohltun, wehtun als Resultativverben zusammengeschrieben, um Verwechslungen mit den adverbialen Formen gut tun und wohl tun zu vermeiden und diese Doppeldeutigkeit bei leid tun nicht existiert? Ist leid tun immer adverbial und nie resultativ, also nie doppeldeutig? Wehtun ist wohl immer resultativ und nie adverbial.
Das sollte ein Fachmann mal für alle Nichtfachleute erklären.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 10.02.2004 um 10.40
Was wäre nach klassischer Rechtschreibung im folgenden Satz besser: zugrunde liegend bzw. zugrundeliegend?
Das zugrunde liegende Schaltnetz arbeitet nicht verzögerungsfrei.
Ich habe in einem nichtreformierten Duden nachgeschaut, da ist es im Wörterverzeichnis als "zugrunde liegend"
eingetragen. Nach R209 könnte man es auch zusammenschreiben. Meinem Sprachempfinden nach sollte es hier besser
zusammengeschrieben werden, da es im übertragenen Sinn gebraucht wird.
anonym
#
eingetragen von Gast am 08.02.2004 um 15.03
Hier sollte eine für alle ganz leicht verständliche Anweisung veröffentlicht werden, wegen der bleibenden Gültigkeit mit Hinweis und Zugang von der Willkommenseite, wie man ganz einfach die Reform-Korrekturen ausschalten und die klassische Rechtschreibung einschalten kann. Falls es für die ein Korrekturprogramm im Internet zum Runterladen gibt, wäre ein Hinweis darauf super.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 07.02.2004 um 17.19
Können Sie es verantworten, den Kurden die Reformer auf den Pelz zu jagen? -- Ich nicht!
Gast
xxx
eingetragen von margel am 07.02.2004 um 11.02
Die Wirtschaft, die Unternehmen haben die Reform bisher kaum mitgemacht. Die neue Rechtschreibung interessiert sie herzlich wenig. Meistens beschränkt sich die Befolgung auf -ss- statt -ß-. Ich weiß nicht, ob es hierüber Untersuchungen gibt, lese aber viele Stellenanzeigen unter diesem Aspekt. Einem Stellenbewerber würde ich raten, im Zweifelsfall stets die herkömmliche Orthographie zu verwenden. Er beweist damit Eigenständigkeit und Charakterstärke. In einem Vorstellungsgespräch könnte das ein Thema am Rande sein. Dann könnte der Bewerber seine Fähigkeit zeigen, sich argumentativ mit einer Sache auseinanderzusetzen und das Minderwertige zu erkennen und zu verwerfen.
eingetragen von Gast am 07.02.2004 um 10.00
Kurdistan ist im Begriff, ein eigener Staat zu werden. Dazu benötigt es eine einheitliche Sprache und Schreibweise. Kurdisch ist eine indogermanische Sprache, stark beeinflußt vom Iranischen. Ursprünglisch war es eine indo-iranische Sprache. Die Kurden wären sicher dankbar, wenn Sprachwissenschaftler ihre Sprach-Varianten dokumentieren und helfen würden, daraus eine für alle Kurden verständliche Gemeinsprache zu schaffen. Vor einiger Zeit waren die Slowaken in vergleichbarer Lage.
noch unwichtigerer
eingetragen von Gast am 07.02.2004 um 09.43
weil es einfach nicht bereit ist, jedes Wort - auch die nicht reformierten - sicherheitshalber im Wörterbuch nachzuschlagen. Die Zeitungsschreiber tun es auch nicht. Der Zeitaufwand dafür ist einfach zu schade und total unproduktiv. Auf diese Weise lernen sie auch nicht die neuen Schreibweisen. Das Beste ist, die Rechtschreibreformkommission sucht sich ein lernwilligeres Volk - wenn sie denn überhaupt eines findet, das solchen Quatsch mitmacht. Es könnte nämlich sein, daß das deutsche Volk nicht aus Unfähigkeit, sondern weil es den Unsinn durchschaut hat, nicht mitspielt. Weil es zu intelligent für eine solche Reform ist. Am geeignetsten wäre ein Volk, das noch gar keine Rechtschreibung hat. Sollen wir suchen helfen?
total unwichtiger
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 17.56
Es sind nicht nur Schüler im Sinne von Schulbesuchern betroffen. Soll man sich als aufrechter und mutiger Demokrat beweisen und "alt" schreiben oder sich als anpassungsfähiger Mitarbeiter anbieten und "neu" schreiben? Wer weiß vorher, was honoriert wird? (Außer von Behörden) Die Firmen geben nicht vorher oder auf Anfrage Auskunft, welche Rechtschreibung sie sehen wollen, und Bewerbungsschreiben gehen durch viele Hände. Der beste Rat dürfte sein, sich anfangs anpassungsfähig und erst später selbstbewußt zu zeigen. Aber ob das ohne bleibende Rückratverbiegung geht? So werden Bürger wieder zu Untertanen. Da steckt sicher Absicht dahinter.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 14.11
aus der verfahrenen Situation wäre, alle "alten" Schreibweisen als Varianten zuzulassen. Dann würde sich schnell zeigen, welche Ausdrucksmöglichkeiten sinnvoll sind und gebraucht werden. Die Reformschreibung wäre dann eine vorgeschlagene Variante. Allerdings würde sie nicht lange existieren. Aber zunächst würde man allen Seiten entgegenkommen.
ein sehr unwichtiger
eingetragen von J.-M. Wagner am 06.02.2004 um 13.53
http://wortschatz.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=2&Wort_id=3009447
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 13.47
ist ein "Musterbeispiel" für eine Beugungsart (österr. Biegung) (Deklination, Konjugation) weil dort die Beugungsarten in Klassen eingeteilt werden.
Das schließt nicht aus, daß dieses "Musterbeispiel" in anderen Disziplinen für etwas ganz anderes stehen kann.
unwichtiger
eingetragen von margel am 06.02.2004 um 11.09
Paradigma, das - pl.die Paradigmen oder die Paradigmata. Vom griechischen parádeigma - das Beispiel, das Vorbild, das Musterwort; paradigmatisch - musterhaft, beispielhaft. Also mit "Zielvorstellung" hat der Begriff direkt gerade nichts zu tun. Ein Paradigma kann aber als Grundlage weiterer Entwicklungen dienen, "produktiv" werden.
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 10.23
Ich suche ein deutsches Wort für Paradigma. Ich selber würde es vielleicht mit ''Zielprojektion'' übersetzen, also
einer Vorstellung von einem Ziel, die als Leitfaden dient. (Natürlich ist ''Projektion'' ein Fremdwort, aber es ist
so vertraut und wird allgemein verwendet, daß es als deutsches Wort gelten kann.)
Kennt jemand die Herkunft des Wortes ''Paradigma'' und seine Bedeutung?
anonym
#
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 09.35
Die Art und Weise, wie eine kleine unangreifbare Gruppe über die deutsche Sprache bestimmt, ist typisch für Mafia-Strukturen. Man kann Vergleiche mit der italienischen Nachkriegsgeschichte anstellen und wird dieselben Erscheinungen finden. Natürlich findet das in Deutschland auf weiterentwickeltm höherem, nämlich akademisch gebildeten, Niveau statt und mit anderen Mitteln als Maschinenpistolen und Bombenattentate. Aber die Machterhaltungsstrukturen sind die gleichen.
ganz unwichtiger
eingetragen von Gast am 06.02.2004 um 07.10
Die Einführung des Wortes "die Zinke" und "zinken" bestätigt endgültig meine Erkenntnis, daß das Vokabular der Elektrischen Datumsverarbeitung aus der Gaunersprache stammt und daß diejenigen, die damit arbeiten, sich einer Gaunersprache bedienen, um ihr (Herschafts-)Wissen geheimzuhalten.
ein sehr unwichtiger
eingetragen von margel am 05.02.2004 um 18.17
Die Entscheidung über richtig und falsch kann nur anhand eines Wörterbuches getroffen werden. Oder: Was nicht im Wörterbuch steht, entzieht sich der Beurteilung. Nicht das Regelwerk ist maßgebend für die Korrekturpraxis in der Schule. Die Reformer müssen also bis zum Stichtag ein umfassendes Wörterbuch erarbeitet haben. Es ist zu bezweifeln, daß sie dazu fähig sind. Eher werden sie wie bisher die bekannten Wörterbücher als Vehikel benutzen. - Nun gibt es aber doch das Regelwerk. Regeln, besonders wenn sie so diffus und widersprüchlich sind, können ausgelegt werden. Die Auslegung der Reformer muß nicht sakrosankt sein. Es wird die Stunde der Juristen schlagen. Und davor haben die Schulen Angst. Also...
eingetragen von Gast am 05.02.2004 um 17.56
Wenn die jetzt neu zugelassenen "Varianten" von den Schülern benutzt werden dürfen sollen, müssen sie in amtlich zugelassenen Wörterbüchern stehen. Auch wenn niemand gezwungen wird, das neueste Wörterbuch zu kaufen, würde das Nichtkaufen zu einem Zweiklassensystem der Schüler führen: Die mit den neuesten Wörterbüchern können sich leichter und genauer ausdrücken als die mit den bisherigen. (Am leichtesten und genauesten können sich natürlich die ausdrücken, die die bewährten alten Schreibweisen verwenden.) So wird man die Schreiber an ihrem rechtschreibungsvariantenabhängigen Wortschatz unterscheiden können.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 05.02.2004 um 16.21
besteht durchaus und dadurch verursacht auch die Tendenz zum Ablaut für diese Zeitform.
Es gibt nun mal ein Norddeutsches und ein süddeutsches Hochdeutsch. Für Deutsche in den neuen Bundesländern ist das möglicherweise völlig ungewohnt.
ein völlig unwichtiger
eingetragen von Gast am 05.02.2004 um 09.20
Im Bericht von Horst Haider Munske, hier veröffentlicht am 4.2.04, steht :
"Die neueren Forschungen zur Rechtschreibung seit den 60er Jahren hatten bisher keinen Eingang in die Duden-Regeln gefunden."
Gibt es eine Kurz- oder Zusammenfassung dieser Forschungsergebnisse? Sind sie für uns von Bedeutung?
ganz unwichtiger
eingetragen von Gast am 05.02.2004 um 08.22
Da will ich mal so ganz ahnungslos die "Sehstörungen?" angucken - und was entdecke ich da auf Anhieb?
Den Satz: "...brauchen Sie nur dem Rat eines Fachmanns ... folgen." Bekommen Sie da keine Magenkrämpfe?
Ich schon!
Den Rest habe ich mir deshalb auch gleich geschenkt.
Horst-Jörg König
eingetragen von Gast am 04.02.2004 um 18.36
"... in die Einsamkeit seiner Wahlheimat am Luganer See zurückzog (um Bücher zu studieren, statt sich mit Leuten herum zu schlagen, deren Arbeitsweisen und Ansprüche ihm fremd geworden waren)."
gefunden in der Südd. Zeitg. v. 4.2.04, Feuilleton, Ein bisschen grade überm Teppich, Zum Tod des Jahrhundertschauspielers O. W. Fischer
ein noch unwichtigerer
eingetragen von Gast am 04.02.2004 um 16.24
Mein Verbesserungsvorschlag:
1.) In die Formulare zum Eintragen von Beiträgen eine zusätzliche Pflicht-Zeile aufnehmen, in die jeder Schreiber die wichtigsten Stichchwörter seines Beitrags eintragen muß, mindestens eins. Das gibt es anderswo bei Veröffentlichungen auch.
2.) Das Suchprogramm ertüchtigen, nach eingegebenen Stichwörtern Beiträge zu finden, egal in welchem Strang sie stehen.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 04.02.2004 um 14.09
Danke für die Hinweise!
anonym
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eingetragen von margel am 04.02.2004 um 14.00
Schreiben Sie´s ruhig klein. Und stellen Sie sich einen männlichen Knorzi vor.
eingetragen von Gast am 04.02.2004 um 13.04
Herr oder Frau margel hat hier ganz recht. (Wie schreibt man eigentlich einen solchen Namen am Satzanfang,
groß oder klein, schließlich ist ''margel'' hier eher ein Symbol als ein normales Wort und wird auch sonst immer
klein geschrieben?)
Wenn wir statt Rechtschreibung z.B. Architektur oder Technik einsetzen würden, so würde das bedeuten, daß man
diesem Vorschlag zufolge alle paar Jahre alle Gebäude abreißen oder alle technischen Erfindungen zerstören müßte,
um dem jeweiligen ''Volk'' die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Stil oder ihre eigene Technik zu entwickeln.
Das hieße aber, daß wir auf allen Gebieten niemals weiterkommen würden, unsere Gesellschaft würde für immer auf
Steinzeitniveau verbleiben.
anonym
#
eingetragen von margel am 04.02.2004 um 12.22
Man braucht nicht noch einmal bei Null anzufangen, um eine sinnvolle, allgemein akzeptierte Rechtschreibung sich herausbilden zu lassen. Die herkömmliche Rechtschreibung hat sich in einem langen, nie abgeschlossenen, quasi-evolutionären Prozeß entwickelt. Sie ist auf Optimierung angelegt und kann insofern sich selbst, d.h. den Entscheidungen kompetenter Schreiber überlassen werden.
eingetragen von Gast am 04.02.2004 um 09.55
Sehr geehrter Gast,
auch wenn ich Sie sonst sehr schätze, weil Sie den Mut haben, hier anonym
Einträge einzustellen, so kann ich Ihrer Argumentation hier nicht ganz folgen:
Sie wollen also zeitlich befristet alle Regeln bedeutungslos werden lassen, um
dann feststellen zu können, welche Regeln weiterhin befolgt werden?
Ihr Beitrag könnte natürlich auch scherzhaft gemeint sein, aber nehmen wir ihn
mal ernst.
Sie schreiben nicht explizit, daß sich Ihr Beitrag nur auf Rechtschreibregeln
bezieht, obwohl das anzunehmen ist. Stellt Euch vor, es werden alle Regeln
unserer Gesellschaft ungültig, danach ist dann nichts mehr, wie es vorher war,
und ein Zurück zum Vergangenem wird es dann auch nicht mehr geben. Ähnliches
würde dann auch für Rechtschreibregeln gelten.
Es mag vielleicht etwas übrigbleiben, aber wieviel übrig bleibt hängt von der
Dauer der regellosen Zeit ab. Je länger diese besteht, desto weniger werden
sich die Leute an bisherige Regeln halten, schon deshalb, weil Kinder mit der
Regellosigkeit aufwachsen. Was übrig bleibt ist dann vielleicht zu wenig, um
die eindeutige Reproduzierbarkeit der Intention des Autors sicherzustellen.
Sollte nicht auch jedes Kind die Chance haben, in einem sinnvollen und
nützlichen Regelsystem für die Rechtschreibung aufzuwachsen, denn merke:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - oder zumindest weit
schwieriger.
Regeln sind implizit durch den Sinn einer Sache gegeben, wenn man Regeln
abschafft, so schafft man auch den Sinn ab und produziert Unsinn. Läßt sich
der Sinn aber nicht abschaffen, so erzieht man die Menschen damit zur
Unterwürfigkeit unter das Trugbild einer regellosen Freiheit, d.h. zur
Unfreiheit. Dies werden Ideologen und Demagogen auszunutzen wissen.
Gerade wir Deutschen sollten der Welt zeigen, daß wir uns nicht mehr von
Demagogen verführen lassen.
Ich finde, Ihr Vorschlag ist unmenschlich!
anonym
#
eingetragen von Gast am 03.02.2004 um 21.28
hätte man viel billiger haben können:
Für eine begrenzte Zeit ausnahmlos alle Regeln außer Kraft setzen und danach schaun, was übrigbleibt. Es bleibt was übrig: Das was die Mehrheit möchte. Und das ist es dann. Eine echte Volksentscheidung.
Aber dafür braucht man keine Kommission, und deshalb geht das so nicht.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 03.02.2004 um 11.38
Wieso ist die klassische Rechtschreibung überholungsbedürfig? Wer sagt das? - Die Reformer, die damit die Notwendigkeit
ihres Reformvorhabens begründen wollen!
Woher wollen Sie wissen, ob alle Reformgegner wirklich eine überarbeitete klassische Rechtschreibung wollen? Nach einer
Rücknahme der Reform sollte dann erst einmal für eine längere Zeit Ruhe herrschen, um erst einmal Abstand zu gewinnen.
Die Reformgegner sollten nicht den Job der Reformer machen wollen. Soweit ich Herrn Ickler verstanden habe, ist der
einzige Punkt, in dem die klassische Rechtschreibung etwas problematisch ist, die Getrennt- und Zusammenschreibung, und
zwar nur bei bestimmten Wörtern, bei denen der Duden Einzelfallfestlegungen vorgenommen hat. Diese Tatsache allein zeigt
schon, daß hier eventuell noch gar keine Aussagen über die ''richtige'' Schreibweise getroffen werden können, weil hier
punktuell die Sprachdifferenzierung noch nicht abgeschlossen ist oder weil hier eventuell wirklich zwei Schreibungen
möglich sind.
Ich selber würde in manchen Fällen ''ernst nehmen'', in anderen Fällen aber ''ernstnehmen'' schreiben, wie es mir im
gerade vorliegenden Zusammenhang besser erscheint. Dies ist vielleicht auch eine Stilfrage. Es wäre also sinnvoll, wenn
in solchen Fällen keine bindenden Vorgaben gemacht würden.
Reformbefürworter können Sie nicht mit einer verbesserten klassischen Rechtschreibung ködern, Reformbefürworter sind
entweder Ideologen und daher Argumenten nicht zugänglich oder Leute, die von der Sache nur wenig Ahnung haben und nur
nachplappern, was man ihnen vorsetzt.
anonym
#
eingetragen von Gast am 03.02.2004 um 11.05
Der Klügere gibt nach, bis er der Dümmere ist!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 03.02.2004 um 10.12
Es wird immer wieder gesagt: "Die Rechtschreibung war sowieso überholungsbedürftig, eine Reform also auf jeden Fall nötig."
Es sollte hier noch einmal (zum wiederholten Male) herausgestellt werden, daß die Reformgegner nicht einfach die alte Rechtschreibung wiederherstellen wollen, sondern eine überarbeitete klassische Rechtschreibung. Wie weit die Überarbeitung gehen soll, hat Prof. Ickler auch schon wiederholt beschrieben. Trotzdem sollte diese "gemäßigte Überarbeitung" noch einmal dargestellt werden. Vermutlich würden viele Befürworter der Reform dann die überarbeitete klassische Rechtschreibung für besser halten, wenn sie genau gesagt bekämen, was sie enthielte.
unwichtiger
eingetragen von margel am 03.02.2004 um 09.52
"Der Klügere gibt nach". Daraus folgt umgekehrt: Wenn man nicht der Klügere ist, darf man um keinen Preis nachgeben. Dies gilt ganz besonders in Glaubensfragen. Von der Katholischen Kirche hätte die Kommission lernen können, daß jedes Zurückweichen vor den Argumenten der Gegner eine Minderung der eigenen Macht und Stärke bedeutet. Wenn die Reformer schrittweise Positionen ihrer Kritiker übernehmen, so erhebt sich schließlich unabweisbar die Frage, wozu dann noch die Reform samt ihren Urhebern nützlich und nötig sein soll. Wozu der Umweg über Nachbesserungen, "Präzisierungen", wenn man sowieso beim Status quo ante landet? - Es war ein schwerer, lebensbedrohlicher Fehler der Reformer, sich hierauf einzulassen. Vermutlich kamen sie sich dabei besonders weise und überlegen vor. Frei nach B. Brecht: Die Klugheit (oder war es doch das Gegenteil?) hat sie so weit gebracht. Beneidenswert, wer frei davon...
– geändert durch margel am 03.02.2004, 20.28 –
eingetragen von margel am 02.02.2004 um 17.40
Die KM wollen offensichtlich die Rechtschreibreform bzw. die Verantwortung dafür unbedingt loswerden. Sie wollen aus der Schußlinie, den Unmut des Schreibvolkes auf die Kommission ableiten. Am einfachsten wäre es, die Reform samt der Kommission zu entsorgen. Dies wäre auch dem Ansehen der KMK in der Öffentlichkeit bei weitem am dienlichsten. - Bliebe die Kommission erhalten, so bestünde ihre "Macht" in Zukunft darin, für ihre abstrusen Spielchen ganz allein und unkontrolliert die Schulen als Versuchsfeld zu mißbrauchen. - Es wird interessant sein, welchen Preis die KM zu zahlen bereit sind.
eingetragen von Gast am 02.02.2004 um 17.20
wenn sie sich zu Erfüllungsgehilfen der Rechtschreib-"Kommission" degradieren würden, dadurch daß sie deren Wörterbuchvorschläge automatisch und ohne externe Prüfung durch wirklich unabhängige und nicht von den Verlagen bezahlte Sachverständige für den Schulgebrauch verbindlich erklären würden.
unwichtiger
eingetragen von Gast am 02.02.2004 um 13.45
Sie weiterhin als "Kommission" zu bezeichnen, ist Irreführung, Täuschung und Orwellscher Neusprech. Wenn es vorsätzlich zum Schaden dritter geschieht, ist es Betrug. Geschädigt werden dann zumindest diejenigen Wissenschaftler, die etwaige Fehlurteile beweisen können, aber kein Einspruchsrecht haben und sich diesen Fehlurteilen unterwerfen müssen. Das geschieht schon jetzt, bisher aber durch politische Entscheidungen der Kultusminister. Später sind es pseudowissenschaftliche Entscheidungen einer Institution, die die Urteile der übrigen Fachwissenschaft ignorieren darf.
unwichtiger
eingetragen von margel am 02.02.2004 um 11.33
Sie haben recht: eine automatische Zulassung darf es nicht mehr geben, zumal hier von "Wissenschaft" wohl kaum die Rede sein kann. Die Reformer haben uns ja nicht neue Erkenntnisse beschert, sondern Dogmen verkündet. Umso mehr müssen in Zukunft auch Wörterbücher einem Zulassungsverfahren unterworfen werden, wie es Prof. Ickler schon gefordert hat. Dem vorausgehen muß die gründliche Prüfung durch unabhängige Fachleute.
eingetragen von Gast am 02.02.2004 um 10.11
bestehen in der automatischen "amtlichen Zulassung für den Schulgebrauch" der von privaten Verlagen herausgegebenen und aufgrund von von diesen Verlagen bezahlten "Wissenschaftlern" erarbeiteten Regeln entstandenen Wörterbücher.
Nirgendwo sonst in der Wissenschaft gibt es das, daß Ergebnisse, noch bevor sie von der übrigen Wissenschaft unkontrolliert werden können, automatisch zu amtlichen Regeln werden. Die von der Rechtschreibkommission in Zukunft erarbeiteten Wörterbücher dürfen nicht automatisch für die Schulen verbindlich werden, sondern müssen zunächst der wissenschaftlichen Kritik der übrigen Fachleute unterworfen werden. Nur in der Politik gibt es vergleichbare unwissenschaftliche Vorgehensweisen. Die Wörterbücher werden in Zukunft zunächst nur die Meinungen einer von den Verlagen bezahlten Gruppe darstellen.
ein unwichtiger
eingetragen von margel am 02.02.2004 um 06.44
Wie die Entwicklung in den kommenden Wochen auch ausgehen mag: das Todesurteil über die Kommission ist gesprochen. Szenario 1: Die KMK verfügt ein Ende mit Schrecken und verabschiedet die Reformer. Szenario 2: Die Kommission wird, wie vorgeschlagen und angestrebt, selbständig. Dann stirbt sie langsam ab. Sie wird zunehmend immer weniger wahr- und ernstgenommen, sie demontiert sich selbst - wie schon bisher, aber jetzt auf eigene Rechnung. Schon der geplante Fünfjahresrhythmus ist ein Signal. Vor allem verliert sie den Nimbus, "amtlich" zu agieren - KMK-Auftrag hin oder her. Dieser "amtliche" Ruch der Reform hat ja so viele bewogen, sich in typisch deutscher Tradition zu unterwerfen. Im übrigen muß man daran erinnern, daß es "nur" um die Schule geht. Die MK können also etwa beschließen, daß für den Rechtschreibunterricht und die Korrekturarbeit der Lehrer in Zukunft die von der Kommission (in welcher Form auch immer) veröffentlichten Regeln maßgebend sind. Das übrige Schreibvolk wird es nicht mehr kümmern. Natürlich ist damit noch nicht die Frage beantwortet, wie der immense durch die Reform angerichtete Schaden repariert werden kann.
– geändert durch margel am 02.02.2004, 12.29 –
eingetragen von Gast am 01.02.2004 um 22.26
darf man in Anlehnung an Orwells "Wahrheitsministerium" in "1984" die Rechtschreibkommission wegen ihrer dauernden Lügen über die angeblich erfolgreiche Durchführung der Reform nennen. Die ihr gläubig ergebenen Kultusminister bilden dazu die entsprechenden "Wahrheitsminister" und ihre Konferenz die "Wahrheitskonferenz".
unwichtiger
eingetragen von Gast am 01.02.2004 um 17.54
der drohenden Dauer-Ermächtigung der Rechtschreibkommission, deren Einberufung schon gegen die Prinzipien der Demokratie und der Wissenschaft verstoßen hat.
Die deutsche Rechtschreibung war angeblich vorher beim Dudenverlag in Privatbesitz und soll jetzt wieder neu in Privatbesitz vergeben werden. Ob es dann mehrere Firmen sind, bleibt in der Wirkung gleich, wie man z.B. an der Pharmaindustrie sieht. Die Rechtschreibung ist aber Volkseigentum, dieses Wort ganz wörtlich genommen. Privatisierung ist Enteignung.
unwichtiger
eingetragen von margel am 01.02.2004 um 17.02
Auch wenn die Rechtschreibkommission auf demokratische Weise eingesetzt worden wäre, würde das nichts an der grundsätzlichen Unzuständigkeit ändern. Die Sprache ist das Reich der Freiheit, was nicht heißt: der Beliebigkeit und Regellosigkeit. Ein Eingriff, gleich von welcher Seite, ist das, was die Juristen einen untauglichen Versuch am untauglichen Objekt mit untauglichen Mitteln nennen. Es fehlt stets an der Legitimation. Genau wie bei sogenannten Ethikkommissionen. Oder: da sind wir alle Experten.
eingetragen von Dominik Schumacher am 01.02.2004 um 12.36
Und wenn Sie sich noch so demokratisch nennen, sehr geehrter Störer, und wenn Sie noch so recht haben, mit Ihren Parolen: Wenn Sie hier weiter schreiben wollen, sollten Sie einen Weg finden, uns als Redaktion Ihre Identität zu offenbaren. Für die weitere Vorgehensweise kann ich anbieten, bei uns ein Postfach zu führen, das einerseits den persönlichen mkontakt zu Ihen erlaubt, andererseits Ihren beruflichen Schutz gewährleistet. Aber mit Tarnkappe werden Sie nur im Gästebuch auftreten, das genau aus diesem Grund schon nicht mehr unter den neuesten Forumsbeiträgen gezeigt wird.
Und noch eine Bitte. Wenn Sie Erfolg haben wollen, sollten Sie auch über eine finanzielle Beteiligung an unserem Aufwand entscheiden. Auch hier können wir Wahrung der Privatsphäre zusagen.
Heute schaltete ich unsere neue Poststelle auf »bezahlt«, sie wird die Ausprobiertextzeile in den elektronischen Briefen nicht mehr haben. Aber dafür muß ich auch noch 578,84 Euro bezahlen. Was brauchen Sie, verehrter Störer, nun: Telefonnummer, Mithilfe-Lastschriftformular, oder was?
__________________
Dominik Schumacher
übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal
eingetragen von Gast am 01.02.2004 um 11.04
Da meine Kommentare auf der Nachrichteseite als unerwünscht bezeichnet wurden, also hier:
Dieses Ermächtigungsgesetz ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die ich seit 1949 bewußt miterlebt habe. Sie erinnert mich an die Zeit davor und die im anderen Deutschland.
Die Übertragung der Entscheidungsgewalt über die Rechtschreibung an eine nicht demokratisch gewählte oder wenigstens zustandegekommene Kommission erinnert mich an die Zeit der alliierten Besatzungsmacht mit ihren Hochkommissaren. Aber die sollten von vornherein nur so lange regieren, bis demokratische Gremien in Deutschland gewählt würden und Deutschland seine Souveränit wiedererlangt hätte. Die neue Kommission soll aber zeitlich unbegrenzt über die deutsche Rechtschreibung herrschen.
Es muß dringend geprüft werden, ob das verfassungskonform ist. Denn es bedeutet eine Entmündigung des deutschen Volkes, seiner unabhängigen Wissenschaftler und seiner demokratischen Gremien.
Gegen diesen Abbau demokratischer Grundsätze und Rechte sollte es einen Volksaufstand geben, denn sonst könnte es auf anderen Gebieten so weitergehen.
Die herrschende Politiker-Klasse scheint neue Herrschaftsformen ausprobieren zu wollen, weil das Volk gegenüber allen sogenannten Reformen so widerspenstig und unfolgsam ist.
Wir müssen die Demokratie retten, und zwar die, die 1949 gemeint war.
demokratischer Störer
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 21.45
darf man alles, was von Menschen geschaffen wurde, besonders wenn die Urheber nur wenige und die davon Betroffenen sehr viele sind. In einer echten Demokratie ist das selbstverständlich. Aber haben wir eine echte Demokratie oder nur Orwellschen Neusprech? Zum Beispiel sind die Namen der großen politischen Parteien Orwellscher Neusprech.
Störer
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 15.55
zählt man 11 bis 19 als (wörtlich übersetzt) "einsaufzehn, zweiaufzehn" usw. bis "neunaufzehn".
Störer
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 11.35
verdammte Zeichenabschneidung in der Überschrift!
Störer
eingetragen von margel am 31.01.2004 um 11.34
Werter "Störer", wie Sie bin auch ich der Meinung, daß der vollständige Übergang der "Regelungsgewalt" in einer Art Ermächtigungsgesetz auf die Kommission größere Chancen zum Widerstand, auch und gerade für Lehrpersonen in der Schule, eröffnen würde. Denn während der König, der Papst und auch die Kultusminister bekanntlich nicht irren können (das ist ein Privileg des dummen, unmündigen Volkes), könnte man ein sogenanntes Expertengremium sehr wohl angreifen, und seine Entscheidungen stünden viel stärker auf dem Prüfstand als angesichts der heutigen Abgehobenheit und Quasi-Immunität. Die Reformertruppe könnte sich nicht mehr so leicht hinter der Staatsmacht verstecken, sondern müßte selbst für ihren Bockmist geradestehen.
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 11.32
kommt daher, daß das Zeichen für die Null ein Sanskritzeichen ist. Es wird auch heute so in Hindi geschrieben.
Störer
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 11.19
Die Araber haben die Stellenschreibweise nicht erfunden, sondern von den Indern übernommen und die altindische Schrift durch arabische Zeichen ersetzt. Nur das Zeichen für die Null ist bis heute dasselbe wie im Altindischen geblieben, denn die Null war die große Erfindung der Inder und die Voraussetzung für die Stellenschreibweise. Daher die Vermutung, die Araber hätten auch die Stellenschreibweise selbst erfunden. Aber obwohl im Altindischen, im Sanskrit und heute noch in der indoarischen Sprache Hindi die Wortbuchstaben von links nach rechts geschrieben wurden und werden, werden in dieser Schrift die Zahlzeichen beginnend mit der Einerstelle rechts geschrieben, gelesen aber von links nach rechts wie bei uns, beginnend mit der größten Zahl. In Hindi Zahlen lesen ist ganz einfach, wenn man die Ziffernzeichen kennt, dasselbe System wie bei uns, nur mit anderen Zeichen.
Störer
eingetragen von Gast am 31.01.2004 um 10.15
ist Widerstand gegen die Kommission kein Widerstand gegen die Staatsgewalt mehr und keine Handlung gegen die "Freiheitlich Demokratische Grundordnung (FDGO)". Das gilt dann auch für Beamte gegenüber ihrem Dienstherrn. Die neue Rechtslage sollte geklärt werden. Verbindlich für Schüler und Beamte ist etwas erst, wenn es in den amtlichen Wörterbüchern steht. Aber bevor etwas da hineinkommt, darf es dann offen bekämpft werden.
Störer
eingetragen von Gast am 30.01.2004 um 22.15
hat als Wortwurzel "die Wand". Die Präfixe "auf-, in-, vor-, aus-, ein-" sind Ortsangaben und bezeichnen die Lage zur Wand. Sie werden in Berufen benutzt, in denen an der Wand etwas auf-, in-, vor-, aus-, ein- montiert wird. Mit "wenden" haben sie nichts zu tun, sondern mit "Wänden".
Im übrigen war der Beitrag satirisch gemeint, und sollte nicht tierisch ernst genommen werden. Humor ist oft Glücksache.
Störer
eingetragen von Gast am 30.01.2004 um 17.23
geschieht bei mir als Buchstabenbild, anders könnte ich die vielen Homophone (gleichklingenden Wörter) im Deutschen und in anderen Sprachen und zwischen den Sprachen überhaupt nicht unterscheiden. Ich merke mir Wörter aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Wortfamilie und ihrer Zusammensetzung aus Wortwurzel und Vor- und Nachsilben. Deshalb sind isolierte (dissozierte) Wörter viel schwerer zu merken als verwandte (konsoziierte). Im Deutschen ist letzteres besonders schön ausgeprägt.
Das ist ähnlich wie in Mathematik und Physik, wo man sich auch nicht alle Formeln merken kann, aber viele aus den Grundformeln sich leicht und schnell wieder ableiten kann (sofern man sie verstanden hat).
Störer
eingetragen von Gast am 30.01.2004 um 16.25
sind bekanntlich Fachbegriffe aus der Installationstechnik, und dort bei den Leitungverlegern sollten sie auch bleiben.
Störer
eingetragen von Gast am 30.01.2004 um 16.22
wäre für viele Schreiber eine große Erleichterung. Vielleicht finden wir eins, wenn wir gründlich suchen oder kreativ werden. Natürlich muß es allen gefallen.
Störer
eingetragen von Gast am 30.01.2004 um 07.53
Weil die Rechtschreibkommission jetzt nicht alle Fehler auf einen Schlag beseitigen will, sondern sie nach und nach auf neue Duden-Ausgaben verteilen will und weil für die Schüler nur die gedruckten Wörterbücher und keine Rundschreiben der Kommission rechtsverbindlich sind, müssen nach jeder Rechtschreibänderung der Kommission - auch bei der Neuzulassung von Variantenschreibweisen - die Wörterbucher neu gedruckt werden.
Bei der Rückkehr zur überarbeiteten alten Rechtschreibung brauchen nur ein einziges Mal neue Wörterbücher gedruckt werden und danach auf lange Zeit nicht mehr. Das scheint den Wörterbuchverlagen nicht zu gefallen.
Störer
eingetragen von Gast am 29.01.2004 um 21.56
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,284059,00.html
sehr lesenswert
Störer
eingetragen von Gast am 29.01.2004 um 20.32
Der Tragödie erster Akt hieß: Deutsch, eine Sprache wird beschädigt.
Der Tragödie zweiter Akt heißt: Die Rechtschreibkommission, eine Demokratie wird beschädigt.
Störer
eingetragen von J.-M. Wagner am 29.01.2004 um 14.16
Zitat:Sie meinen gewiß vor 1996, d. h. die Auflage von 1991 und alle vorherigen. Der erste Reformduden (den man getrost in die Tonne treten kann) ist ja bereits 1996 erschienen!
Ursprünglich eingetragen von Störer
Die Verlage wirds freuen, besonders weil das in Zukunft mit alle paar Jahre geänderten Neuauflagen so weitergehen wird. Aber am Ende wird ja doch die alte Rechtschreibung wieder dastehen, höchstens zusätzlich mit vielen "ss". Werfen Sie ihren alten Duden (von vor 1998) noch nicht weg!
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 29.01.2004 um 11.55
Aus der Fürstenfeldbrucker SZ v. 29.1.04, Protest gegen Schulreform:
"Die Elternvertreter wehren sich gegen die geplante flächendeckende Einführung des achtjährigen Gymnasiums in Bayern bereits ab dem Schuljahr 2004/2005.
Betroffen sind vor allem die Eltern der jetzigen Viertklässler.
Bisher habe ein 'Maulkorberlass' vom Schulamt an die Schulleiter die Weitergabe von Informationen in den Grundschulen behindert."
Störer
eingetragen von Gast am 29.01.2004 um 10.16
werden an den Schulen erst gültig, wenn sie im Duden stehen. So haben die Schulaufsichtsbehörden jedenfalls bis jetzt immer entschieden. Es müssen also doch bis zum 1.8.05 neue Dudenausgaben gedruckt werden, und Schüler und Lehrer müssen sie kaufen. Die Verlage wirds freuen, besonders weil das in Zukunft mit alle paar Jahre geänderten Neuauflagen so weitergehen wird. Aber am Ende wird ja doch die alte Rechtschreibung wieder dastehen, höchstens zusätzlich mit vielen "ss". Werfen Sie ihren alten Duden (von vor 1998) noch nicht weg!
Störer
eingetragen von Gast am 29.01.2004 um 08.40
...Pikant ist, dass die zuständige Dezernentin sich für die Flughafen spezifische Arbeit des Umweltamtes wenig zu interessieren scheint...
Gerd-Peter Kossler
eingetragen von Gast am 28.01.2004 um 21.42
Spiegel Online 27. Januar 2004
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,283728,00.html
lesenswert
Störer
eingetragen von Gast am 28.01.2004 um 10.02
Frankfurter Rundschau, 28.1.04:
"Hintergrund:
Streit um Erinnerungskultur
Weil es angeblich Opfer der NS-Zeit und des Stalinismus über einen Kamm schert, ist Sachsens Gedenkstättengesetz umstritten - und soll doch als Vorlage für ein bundesweites Konzept dienen. VON B. HONNIGFORT (DRESDEN)
(Artikelanfang) Rätsel raten in Dresden (...)"
Ich stoße fast täglich auf solche Perlen und würde sie gern in diesem Forum dokumentieren. Wo ist der richtige Platz dafür?
Gerd-Peter Kossler
eingetragen von Gast am 27.01.2004 um 22.11
sind entweder den Reformern unbekannt, oder sie leugnen deren Existenz.
Es gibt eine Reihe von Adverbien mit zwei verschiedenen Bedeutungen:
"allein" kann "alleinig" oder "nur" bedeuten,
"selbst" kann "vom Träger der Handlung" oder "sogar" bedeuten,
"wohl" kann "gut" oder "vermutlich" bedeuten,
(die Mitstreiter seien bitte aufgerufen, weitere derartige Adverbien zu sammeln)
Die jeweilige Bedeutung ist an der Betonung zu erkennen.
In der klassischen Rechtschreibung gab es keine Probleme mit der Bedeutungsunterscheidung, weil die Adverbien mit der ersten Bedeutung als Bestimmungswort mit dem zugehörenden Wort zusammengeschrieben wurden, die Adverbien mit der zweiten Bedeutung jedoch nicht.
Das ist durch die Nur-noch-Getrenntschreibung aufgehoben worden, und dadurch sind diese Adverbien mehrdeutig geworden. Es ist eine völlig unnötige und lächerliche Zweideutigkeit und Undeutlichkeit entstanden.
Durch die freie Wortstellung der deutschen Sprache ist auch die Stellung im Satz nicht bedeutungsanzeigend, das war nur die Zusammen- bzw. die Getrenntschreibung.
Man muß fragen, ob die Reformer aus Dummheit oder mit vorsätzlicher Bösartigkeit handeln.
Störer Störerson
eingetragen von Gast am 27.01.2004 um 14.00
Meiner laienhaften Rechtsauffassung nach haben Schüler ein Menschenrecht auf ein grammatikfehlerfreies Erlernen ihrer Muttersprache in der Schule, und verstößt das Lernenmüssen von Grammatikfehlern gegen dieses Menschenrecht.
Man muß eine Anklage vor dem "Europäischen Gericht zur Einhaltung der Menschenrechte" formulieren.
Störer Störerson
eingetragen von Gast am 27.01.2004 um 12.22
Zum Zwergenaufstand gegen die überstürzte Einführung des achtstufigen Gymnasiums in Bayern:
Aus der Fürstenfeldbrucker SZ v. 27.1.04:
"Weisung vom Schulamt
Elternbeirat wird Infobrief-Verteilung untersagt
Sie wollten nur informieren und ein paar nicht unwesentliche Fragen stellen, doch der Elternbeirat der Ährenfeldschule in Gröbenzell darf einen Infobrief zum achtjärigen Gymnasium (G 8) nicht in der Schule verteilen. Das Schulamt hat etwas dagegen und begründet dies damit, daß "solche Aktionen und Briefe" nicht der Unterrichtung und Erziehung der Schüler dienten.
In dem Brief an die Eltern kommt der Elternbeirat seiner Aufgabe nach, sich um das Wohl der Schule und der Schüler zu kümmern. Dazu zählt die Vorsitzende (Name) auch die Information, daß am 30. Januar in (Fürstenfeld-)Bruck eine Demonstration zum G 8 stattfindet. Dabei lehnen die Mitglieder des Elternbeirates das G 8 nicht ab, wie sie in einer Pressemitteilung versichern, sondern nur die "überstürzte Einführung".
Daß das G 8 schnell und ohne sich lange mit Kritik abzugeben gestartet werden soll, läßt sich auch aus einer Art Maulkorberlaß für Schuldirektoren schließen. Kurz vor Weihnachten bekamen die Direktoren Post von der Kultusministerin. Darin machte ihnen Monika Hohlmeier sinngemäß klar, daß sie ihren Protest nicht in der Schule äußern sollten.
Der Gröbenzeller Elternbeirat empfindet jedenfalls die Maßnahme des Schulamts als "Einschränkung der Meinungsfreiheit" und als "bedauerliche Absage an einen konstruktiven Dialog Eltern-Schule".
Störer Störerson
eingetragen von Gast am 26.01.2004 um 18.23
Jedenfalls wird dieses Wort seitens der Kultusminister zur Disziplinierung der Lehrer eingesetzt:
Zitat aus der Fürstenfeldbrucker SZ v. 26.1.04:
"Ermahnung aus dem (bayerischen) Kultusministerium sorgt für Unmut
Schulleiter lassen sich nicht gängeln
Ungeachtet des Briefs aus München erneuern Direktoren aus dem Landkreis ihre Kritik am achtjährigen Gymnasium
Mit Unverständnis reagieren Gymnasial-Direktoren auf eine Belehrung aus dem Kultusministerium. Dieses hat nämlich mit Blick auf die Empörung über das achtstufige Gymnasium Schulleiterin Bayern zu Mäßigung und Loyalität ermahnt. Die Direktoren im Landkreis zeigen sich unbeeindruckt und kritisieren weiter die Reformpläne. ... Mit Blick auf seine Loyalitätspflicht will der Direktor nicht zu Protestaktionen aufrufen. Wenn Elternbeiräte oder Personalräte das machen, sei das aber 'deren gutes Recht.'"
Störer Störerson
eingetragen von Dominik Schumacher am 26.01.2004 um 15.16
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Störer Störenson
... "Das Kennen Lernen" ist dann die Entsprechung zu "das Schweißen Lernen".
Nur mal nachgefragt. Warum schreiben Sie, Störer, Kennen groß und Lernen groß? Wenn das Das zum Kennen gehört, kann es nicht zum Lernen gehören, dann wird lernen klein geschrieben. Wenn das Das zum Lernen gehört, wie wird dann kennen geschrieben? Warum groß?
Beispiele:
Gestern mußten wir das Kennen lernen.
Heute geht es um das kennen Lernen, es geht heute nicht um das kennen Vergessen. (?)
Dieser Satz von heute ist falsch und war es lange schon. Wenn das Das zum Lernen gehören soll, dann müßte nach meinem Verständnis das Wort kennen an das Wort Lernen angefügt werden und zu einem Wort verschnmelzen, oder es müßte wenigstens mit Bindestrich gekoppelt werden. Als ein Wort oder gekoppelt würde es vorne großgeschrieben, aber nicht auseinander, und wäre dann ein „Verbalsubstantiv“.
Das gleiche gilt für das Schweißen(-L/)lernen, oder?
Ich habe noch nicht verstanden, warum genau an diesem Beispiel durch die nur so genannte Rechtschreibreform solche Irritation auftreten kann. Meine Schwester als Lehrerin machte diesen Fehler, dann sah ich ihn häufiger.
Verstanden habe ich das Ausbleiben von Antworten, wenn Störerstörer Störer stören (durch Fragen).
__________________
Dominik Schumacher
übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal
eingetragen von Gast am 26.01.2004 um 13.02
Ich für meinen Teil habe bis heute im wesentlichen die alte Rechtschreibung beibehalten und fühle mich immer wieder vor den Kopf gestoßen, wenn ich seltsam geschriebene Wörter lesen muß, die ich bislang aufgrund meines "photographischen" Gedächtnisses in einer bestimmten Schreibweise erkennen konnte. Im Laufe der Zeit hat auf diese Weise meine Fähigkeit, falsch geschriebene Wörter zu erkennen und das Gefühl, was denn nun richtig ist, stark gelitten.
Einige Texte kann man dank der jetzt getrennten Wörter und der fehlenden Kommata kaum noch lesen.
Mir ist auch aufgefallen, daß die Fehlerrate in Zeitungen oder im Internet seit der Einführung der Rechtschreibreform sehr stark gestiegen ist.
Auch bei meinen Kollegen konnte ich einen starker Verfall der Rechtschreibleistung feststellen.
Wie kraß die Folgen sind, kann man sich in jedem Forum ansehen, wo Kinder schreiben!
Im Endeffekt bleibt wohl nur, daß jeder schreibt, wie er will - ob es dabei lesbar bleibt oder nicht - es ist völlig egal.
Jasper Neumann
Schönauer Friede 78, 52072 Aachen
eingetragen von Gast am 26.01.2004 um 12.12
ist "jedenfalls glatt gelogen".
gefunden in der Südd. Zeitg. v.26. 1. 04, Bayern, "Faltlhauser sagt einfach nicht die Wahrheit"
Es klingt vornehmer, eben politikermäßiger.
Störer Störerson
eingetragen von Gast am 26.01.2004 um 11.42
Je nach Betonung und Bedeutung gibt es in Zukunft wohl zwei verschiedene substantivierte Infinitive. "Das Kennen Lernen" ist dann die Entsprechung zu "das Schweißen Lernen". Aber wer braucht diese Variante mit "Kennen"?
Störer Störerson
eingetragen von Gast am 26.01.2004 um 09.14
"Ich möchte lernen, Sie zu kennen"?
Das Verb "kennenlernen" leitet sich aus dem Substantiv "das Kennenlernen" ab und garantiert in der Zusammenschreibung weiterhin den Erhalt der Betonung auf "kennen"; die getrennte Schreibweise "kennen lernen" dagegen verschiebt nun die Akzente in Richtung "lernen", was eigentlich überhaupt keinen Sinn macht, denn es ist wohl kaum anzunehmen, daß hier jemand etwas lernen möchte, nämlich "lernen, den anderen zu kennen". Und darum geht es dem Schreiber auch gar nicht, sondern es geht ihm um das Kennenlernen, mit der Betonung auf "kennen": um die Erfahrung oder die Gelegenheit, vom anderen mehr über ihn zu erfahren.
Oder sollte hier etwa das Kennen gelernt werden? Dann müßte das zugehörige Substantiv möglicherweise "das Lernen des Kennens" heißen, und "Ich möchte Sie kennen lernen" hieße also eigentlich "Ich möchte lernen, Sie zu kennen"? Dann doch lieber das vertraute "Ich möchte Sie kennenlernen", was schlicht und einfach alles ausdrückt, was ich meine, und sich auch verzögerungsfrei lesen läßt.
Aber wie ist es bei "teilnehmen"? "Teil nehmen" wäre reformkonsequent, aber "teilnehmen" ist das Verb zu "Teilnahme"- schön, daß da die Reform nichts änderte; doch wie ist es denn bei "Anteilnahme" und "Anteil nehmen"? Oder lieber "anteilnehmen"? Spitzfindigkeit kennt kaum Grenzen, wenn man das Ziel rein mental ansteuert und hierbei das innere Sprachgefühl und -empfinden außer acht läßt.
Dietrich Beck
Witzhave
eingetragen von Gast am 25.01.2004 um 14.32
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Störer
... darüber wachen die Aufsichtslehrer...
Damit es nie langweilig wird, gibt es Störer. Wie wär’s, wenn Sie, Störer, die Verantwortung für die Empfangsseite übernähmen? Sie haben eine gute Voraussetzung. Sie haben Zeit und Witz (und langen Atem). Oder bleibt es beim ... ?
Dominik Schumacher
eingetragen von Gast am 25.01.2004 um 13.05
Das erste Staatsexamen können Lehramtsstudenten für Deutsch noch in klassischer Rechtschreibung abwickeln. Aber im Referendariat, das neben den Lehrproben auch tägliche Nachmittags-Seminare enthält (jedenfalls in Hessen), wird ganz intensiv die Reform-Rechtschreibung gedrillt. Dann ist es aus mit der Freiheit, denn dann ist man Beamter auf Widerruf oder so ähnlich. In den Lehrproben muß Reform-Rechtschreibung gelehrt werden, darüber wachen die Aufsichtslehrer genau.
Störer
eingetragen von Gast am 25.01.2004 um 12.15
"Eine Hand voll Spezialisten
Trotz intensiver Handelsbeziehungen und des EU-Beititts im Mai arbeiten in Polen nur wenige Deutsche"
gefunden in der Südd. Zeitg. v. 24./25. 1. 04, Bildung und Beruf
Störer
eingetragen von Dominik Schumacher am 24.01.2004 um 19.23
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
… für den Ton scheint es zweierlei Maß zu geben: Die sogenannten „Verantwortlichen“ erlauben sich öfters einen sehr rüden Ton gegen andere, vertragen selbst aber Kritik (z. B. an der Gestaltung der Empfangsseite) überhaupt nicht …
Meine Telefonnummer ist 02603 2415, ich bin verantwortlich für die Willkommensseite. Falls über Kritik an der Willkommensseite gesprochen werden will, freue ich mich über jeden Anruf.
Es gibt vernichtende Kritik, und es gibt konstruktive Kritik. Wer sich hier als „un-verantwortlicher Gast“ scheut, Roß und Reiter zu nennen, hat offenbar tieferen Einblick in Interna. Deshalb rechne ich nicht damit, daß von der einen auf die andere Seite gewechselt werden will, von der vernichtenden auf die konstruktive. Die Störungen dieser Art haben Methode, seit längerer Zeit schon. Als Folge lasse ich das Gästebuch nicht mehr unter den neuesten Forumsbeiträgen anzeigen.
Rüde soll mit rot, rüde mit rauh zu tun haben. Warum hat rüde nicht mit Rüde zu tun? Rüdes Kleffen. Was macht denn ein Rüde, wenn etwas Unerwartetes passiert, wenn ein Volksentscheid abgehalten wird zum Beispiel? Gewohnheit und ein unangetastetes Revier allein lassen einen Rüden schweigen.
Bei einer entwickelten Menschensprache aber geht es um viel mehr. Manchmal geht es um das Revier, manchmal um alles. Menschen gibt es sone und solche.
Mir geht es bei diesem rechtschreibreform-Forum um mehr, als meinen nackten Finger auf die kritischen Momente der Rechtschreibreform zu richten. „Schaut mal, ich bin deshalb gut, weil dieser Aspekt der Reform schlecht ist“ reicht mir nicht. Ich möchte die Nachholarbeit dessen ermöglichen, was seit der Dudenprivilegierung vernachlässigt wurde. Verschiedene Nöte hatten das große menschliche Bewußtwerden mittels Sprache und der Sprache recht trocken sein lassen. Ich möchte die Kompetenz für die Sprache den Sprechenden selbst wieder ermöglichen. Das Medium Internet ist für diese Nachholarbeit ein Geschenk des Himmels. Bei der Eroberung und Entwicklung der Internettechnik stehen wir alle ganz am Anfang. Weil ich meinen Blick zum einen für zumindest mehr offenhalte und zum zweiten darauf achte, daß wir mit unserem zarten Anfang hier nicht wegen Lächerlichkeiten ganz badengehen, deshalb kann ich auch mit einer Willkommensseite leben, die nicht alle denkbaren Verbesserungen schon eingebaut hat. Sein und Schein sollen hier nah beieinander sein. Demjenigen Gast, der davon zu wissen meint, daß „sogenannte ‚Verantwortliche‘“ Kritik an der Empfangsseite überhören, dem möchte ich sagen, er selbst hat sich bei mir nicht mit konstruktiver Kritik gemeldet. Ich mache seit 1997 einen größeren Teil der Kommunikationsarbeit und erlebe Mitstreiter aus der Situation heraus (mehrere Volksinitiativen und Volksbegehren). Ich konnte mein Gefühl für Echtheit schnell stabilisieren, denn es passierte so wenig Unechtes, daß es nicht nennenswert ist. Der Abteil liegt unter 1 Prozent, eher 1 Promill. Wir sind nun nicht im Terminwettlauf um den Erfolg einer Volsinitiative. Trotzdem halte ich für mich das Zurückhalten des bürgerlichen Namens und die Verhinderung der persönlichen Erreichbarkeit für ein Merkmal der Unstimmigkeit. Man kann hier ohne e-mail-Anschrift oder Telefonnummer operieren, warum nicht? Aber fruchtbar wird dieses Verhalten nicht sein. Soviel Freiheit im Folgern gewähre ich mir.
Denken kann im Kopf zwei unterschiedliche Qualitäten haben. Wiedergabe trainierter Kunststücke ist die eine Qualität. Tonband und Text können Teile davon sehr gut. Tägliche Routine lebt davon. Das Gehirn wiederholt bekannte Muster, weil sie in der Erinnerung nützlich waren. Die zweite Denkqualität unterscheidet sich sehr gründlich. Sie ist nützlich, wenn Wiederholung nicht fruchtet. Kombination bekannter Teile allein reicht ihr nicht aus, sie würde eher das Chaos mehren. Das, was Schiller und van Beethoven Götterfunke nannten, ist das wichtigste Erlebnis dieser Eigenschaft. Es zu ermöglichen und zu erkennen ist heute nicht bedingungsloses Allgemeingut. Man muß schon gewisse Ruhe, ja Stille, aus eigenem Antrieb selbst ermöglichen.
Als zartes Angebot für unsere lebenstüchtige Willkommensseite der Zukunft nenne ich hier zum drittenmal das Nachrichtenbrett, wie wir Techniker es unter allen möglichen Schwierigkeiten bis heute ausgestalteten. Es ist zu erreichen unter der bekannten Anschrift rechtschreibreform.com (mit oder ohne http://www. davor), wenn man noch NB. davorschreibt. Also nb.rechtschreibreform.com. Groß- oder Kleinschreibung ist hier (bis .com oder bis .de) egal. Machen Sie sich ein Lesezeichen. Dieses neue Nachrichtenbrett wird möglicherweise bald wichtiger werden. Immerhin sind hier 3600 Nachrichten mit 3000 Kommentaren wieder da, obwohl sie in der „alten Technik“ ins elektronische Nirwana wegbrachen. Zur Zeit säuselt eine Stimmung, die mich unsicher macht, ob wir den Übergang in die Technik des neuen Nachrichtenbrettes schaffen werden. Vorgenommen hatten wir Verantwortlichen uns, alles bisher hier Zusammengetragene in die neue Forentechnik zu überführen. Aber wir haben fast zwei Jahre länger gebraucht, als wir mal dachten. Seither ist die bequeme vernichtend kritische Haltung nicht unartikuliert geblieben.
Zum Gruß eine kleine Volksetymogelei. Damit auch mal über die zweite Qualität eines Gedankens gedacht und ihr gedankt wird, kurz:
Dänk
eingetragen von Gast am 24.01.2004 um 15.00
Bin zufällig auf Eure Seite gestossen und ich finde sie echt super gelungen!
Macht weiter so! Ich werde sicher öfter mal reinschauen!!!
Würde mich freuen wenn Ihr auch mal bei mir vorbei schaut:
www.grenzenlos-geldverdienen.de ->> lohnt sich!!!
Grüssle und bis bald
Claudi :-)
Claudi
eingetragen von Gast am 24.01.2004 um 12.30
Gefunden in der Südd. Zeitg. v. 24./25. 1.04, Report, Frau Zhu und ihre Bewegung
Offenbar eine Anlehnung an "ein halbes Jahr", aber dann müßte es wohl "ein vierteltes Jahrhundert" heißen, wie die Umgangssprache sagt. Ist "viertel" überhaupt ein Zahl-Adjektiv wie "halb"?
Ist das eine Nebenwirkung (Programmierer sagen "Seiteneffekt", Militärs sagen "Kollateralschaden") der Rechtschreibreform oder nur ein zufälliger Grammatikfehler?
Insgesamt muß man feststellen, daß die durch die Rechtschreibreform ausgelöste Schlamperei bei der Rechtschreibung auch auf die Grammatik übergreift.
nichtverantwortlicher
eingetragen von Gast am 24.01.2004 um 08.37
Statt Arbeitszeit zu verlieren für das Löschen unverantwortlicher Beiträge, frage ich lieber einmal, wer hier in der Runde Papiertexte OCR-lesen kann. Es gibt bald viel Arbeit. Dann wollen wir mal sehen, ob Unverantwortliche doch Verantwortung übernehmen können.
Wer kann A4-Papiertexte scannen und OCR-lesen?
Verantwortlicher (auch für das Gästebuch)
eingetragen von Gast am 24.01.2004 um 08.07
Niemand hat hier etwas gegen sachliche Kritik im Falle eines Irrtums.
Aber für den Ton scheint es zweierlei Maß zu geben: Die sogenannten "Verantwortlichen" erlauben sich öfters einen sehr rüden Ton gegen andere, vertragen selbst aber Kritik (z.B. an der Gestaltung der Empfangsseite) überhaupt nicht und nehen es in Kauf, Diskutanden und ihre Ideen zu verlieren.
"un-verantwortlicher"
eingetragen von Gast am 23.01.2004 um 13.41
Der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht wurden wieder einmal vom Europäischen Gerichtshof zurechtgewiesen, einseitig im Interesse der Bundesregierung geurteilt zu haben. Den kleinen Bürger freut's.
Wenn man es schaffen könnte, das Recht auf eine unbeschädigte Muttersprache, also auf eine nicht von der Regierung (den Kultusministern) durch Wörterverbote und Grammatikfehler beschädigte Muttersprache, als Menschenrecht zu definieren, wäre das damalige Bundesverfassungsgerichtsurteil für die Rechtschreibreform in Straßburg angreifbar. Man muß nachdenken, was man tun kann.
unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 22.01.2004 um 12.39
zu dem heutigen Forum-Beitrag von Jörg Metes:
Umschreibungen sind nicht immer weitschweifig, sondern dienen gelegentlich der Präzisierung; die Formulierung "einen Schreibprozeß eigenverantwortlich gestalten" ist also mehr als nur "Schreiben", weil vielen diese Eigenverantwortung verlorengegangen ist.
Bei "In der mündlichen Äußerung beachten sie wichtige Regeln der Aussprache, in den schriftlichen die der Orthographie und Zeichensetzung" fällt einem allerdings auf, daß hier nun zwischen zwei Prozessen unterschieden wird, die eigentlich eng zusammengehören: Die Regeln der Aussprache sollten sich eigentlich bei dem vorgenannten eigenverantwortlichen Schreibprozeß wiederfinden, weil nur durch logische und konsequente Anwendung der zugehörigen Schreibregeln sichergestellt werden kann, daß der Text beim Zurücklesen auch die gleiche Aussprache und Betonung erfährt wie beim vorangegangenen Sprechen.
Aber hier klaffen inzwischen durch die zerstörerischen Ergebnisse der neuen Rechtschreibung Lücken. Wir sollten uns also eigentlich darauf verständigen, daß wir eine Sprachschrift brauchen, im Sinne von Sprechschrift. Denn die Schrift ist nicht etwas Eigenständiges, sondern kann nur im Zusammenhang ihres Ursprungs "Sprache" gesehen werden. Zuerst muß ich richtig sprechen durch korrekte Betonung und Aussprache etc., denn dann ergibt sich die analoge Schreibweise fast von selbst (die früheren Schreibregeln stellten dies auch weitgehend sicher). Wenn ich aber zuerst nach "sprachfremden" Regeln schreibe, wird sich zwangsläufig die Aussprache und damit die Sprache selbst verändern. Und somit sind wir wieder bei der obengenannten Eigenverantwortung! Und die sollte jeder Sprachsprecher und Schriftschreiber sehr ernst nehmen und nicht irgendwelchen Rechtschreibprogrammen überlassen, welche ja letztlich meist das Ergebnis unzureichender Eigenverantwortung von Dritten implizieren.
Dietrich Beck
Witzhave
eingetragen von Gast am 22.01.2004 um 12.35
Die "Euthanasie" gibt es ab jetzt als "sozialverträgliches Frühableben" (Unwort des Jahres 1998) für die Allerärmsten mittels der Gesundheitsreform, die mit der von Politik und Wirtschaft gewünschten "Mehr Eigenverantwortung" (Orwellscher Neusprech für den Abbau des Solidaritätsprinzips) ärztliche Hilfe und Medikamente für Geringstverdiener unerreichbar macht.
Dies hat nichts mit der Rechtschreibreform zu tun, ist aber ein weiteres Beispiel für die Folgen eines (einer) unfähigen Minister(in), genau wie bei der Rechtschreibreform.
unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 14.28
nenne ich alle diejenigen, die sich ohne äußeren Zwang zu "Mitläufern", das heißt zu Mittätern, bei der Schädigung der deutschen Sprache gemacht haben, indem sie ohne äußeren Zwang das Mitmachen anordneten oder ausführten. Für die schlimmsten Mittäter und Mitschuldigen halte ich die mit dem "vorauseilenden Gehorsam", die behaupten, die Reform sei gesetzlich angeordnet worden.
ein nicht mitmachender
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 11.33
Damit bestätigt sich wieder einmal meine These, daß man mit Wortressourcen sparsam umgehen sollte.
Jedes Wort, jede Silbe, jede Schreibweise ist eine Ressource!
anonym
#
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 11.06
bringt mich auf die Idee, zwei neue Fachbegriffe vorzuschlagen:
"Filiosphie" als die Erforschung der Kinder und "Filiologie" als die Wissenschaft von den Kindern.
Die Wörter "Filosophie" und "Filologie" gibt es schon: im Italienischen sind es als "Filisofia" sowohl die "Philosophie" als auch die Erforschung der Garne (filo = Faden, Garn) und als Filologia sowohl die Sprachwissenschaft als auch die Wissenschaft von den Garnen. Das haben sie von ihrer "fonetischen" Schreibweise.
ein unverantwortlicherer
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 10.50
In der "2., völlig neu bearbeiteten und erweiterten Auflage von Günther Drosdowski" von 1989 ist der Artikel "groß" noch vorhanden und sogar fast eine Spalte lang.
ein unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 09.12
Dieser Überraschungeffekt muß doch nicht sein.
Überschriftschreiber
eingetragen von Gast am 21.01.2004 um 09.08
Deshalb mußten sie den Laut "[ts]" als "ti" schreiben.
Das c als "[ts]" vor e und i ist eine spätere Entwicklung, ab wann genau, ist noch unklar.
Im klassischen Latein wäre "condicio" als "[condikio]" gesprochen worden, die einzig mögliche Schreibweise für "[conditsio]" war damals "cinditio". Das "z" für "[ts]" ist eine noch spätere Entwicklung, die nur im Italienischen und im Deutschen stattgefunden hat. (In den übrigen europäischen indogermanischen Sprachen wurde "z" ein spezielles Zeichen für stimmhaftes "[s]"].
Latino
eingetragen von Gast am 18.01.2004 um 12.37
Bruno Jonas, "Gebrauchsanweisung für Bayern", 8. Auflage 2003, Piper Verlag münchen, 12,90 €
Über die Abgründe der bayerischen Seele
ein Bruno-Jonas-Fan
eingetragen von Gast am 17.01.2004 um 18.41
(von Norden nach Süden gesehen).
Der offiziell zugelassene süddeutsche Plural "die Wägen" ist nur ein Beispiel.
Bei Handwerksbezeichnungen existieren oft alle drei Varianten.
ein abwägender
eingetragen von Gast am 17.01.2004 um 12.28
Sitzgreif, Stehgreif, Hockergreif, Leitergreig, Klettergreif, Suchgreif usw.
ein zugreifender
eingetragen von Christoph Kukulies am 17.01.2004 um 07.59
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
eineinhalb Tonnen, eine und eine halbe Tonne, nullkommaeins Tonnen, oder auch nullkommaeine Tonne?
ein zählender
nullkommaeine Tonne ist auch so ein Beispiel für die Abkehr von unserer präzisen Sprache. Wie sprechen Sie dann 0,01 t aus?
(Ich hatte hier noch etwas von einem Volk der Dichter, Denker, Physiker und Ingenieure geschrieben, es dann aber wieder gelöscht).
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 16.01.2004 um 17.34
Das ändert nichts daran, daß das ''und'' eine Konjunktion ist und deshalb verbindet. Natürlich kann es auch entfallen.
Das wäre dann eine Abkürzung, die hier aufgrund der üblichen Konventionen möglich ist. Man sagt ja nicht zweiohneeinhalb
Tonnen! Letztlich greift hier das Prinzip der Sprachökonomie.
anonym
#
eingetragen von Gast am 16.01.2004 um 17.10
eineinhalb Tonnen, eine und eine halbe Tonne, nullkommaeins Tonnen, oder auch nullkommaeine Tonne?
ein zählender
eingetragen von Gast am 16.01.2004 um 13.06
Das ''und'' verbindet doch eher die Zahlwörter!
Wie kann eine Konjunktion trennen?
anonym
#
eingetragen von Gast am 16.01.2004 um 11.38
Nach zusammengesetzten Zahlen, die auf "eins" enden, müßte korrekterweise die Einzahl stehen:
Hunderteins Frauen, hundertundeine Frau, was ist richtig(er)? Hier kommt es wohl auf das "und" als zahlwörtertrennendes Element an.
ein zählender
eingetragen von Gast am 16.01.2004 um 10.00
Zur Diskussion um die Reihenfolge von Einern und Zehnern im Forum der Deutschen Sprachwelt
Es ist verwunderlich, mit welchem Blödsinn sich Mathematiker beschäftigen.
Haben die wirklich nichts Wichtigeres zu tun?
Vom Prinzip her gibt es verschiedene Möglichkeiten, Zahlen sprachlich
auszudrücken. Das Englische nutzt eine davon, das Deutsche eine andere.
Interessant ist, welche Sprache welche Möglichkeit vorsieht und wie
wahrscheinlich die eine oder die andere Möglichkeit ist, in einer Sprache
vorgesehen zu sein. Dies entspricht in etwa der Fragestellung, in welcher
Reihenfolge in einer Sprache Subjekt, Objekt und Verb aufeinanderfolgen.
Daß verschiedene Möglichkeiten existieren, zeigt, daß das menschliche Gehirn
nicht auf eine bestimmte davon festgelegt ist, daß es also keine dem Gehirn
besonders entgegenkommende Möglichkeit gibt.
Sprachliche Erscheinungen reformieren zu wollen zeigt daher nur den
Willen zur Machtausübung der jeweiligen Reformer an. Leute, die solche
Reformen freiwillig übernehmen und sich zu eigen machen, zeigen damit
ihren Willen zur Unterwerfung unter die vermeintliche Macht oder unter
vermeintliche Notwendigkeiten an. Wenn es zu viele solcher Leute gibt,
hat die entsprechende Gesellschaft ihre Freiheit verloren.
Man sollte auch bedenken, daß das Zwanzigersystem in südamerikanischen Kulturen
verbreitet ist.
anonym
#
eingetragen von Christoph Kukulies am 16.01.2004 um 09.49
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
weil sie barfuß bis zwanzig zählen konnten. Bei den römischen Zahlen ist die Fünf ganz wichtig, die Zehn wird als zwei Fünfen begriffen. Man konnte damit zählen, aber nicht gut rechnen, das konnten auch die Griechen nicht mit ihren Buchstaben-Zahlen.
...
Da fällt mir das kleine Rätsel ein:
Es schrieb ein Mann an die Wand:
"Zehn Finger hab ich, an jeder Hand,
fünf und zwanzig an Händen und Füßen...
Wer dies nicht rät, soll es büßen!"
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 22.16
weil sie barfuß bis zwanzig zählen konnten. Bei den römischen Zahlen ist die Fünf ganz wichtig, die Zehn wird als zwei Fünfen begriffen. Man konnte damit zählen, aber nicht gut rechnen, das konnten auch die Griechen nicht mit ihren Buchstaben-Zahlen. Die besten Mathematiker waren schon damals die Inder, auf diesem Gebiet damals die Elite unter den Indogermanen, die die Null und die Stellenschreibweise erfanden. Übrigens braucht man dazu kein Zehnersystem, die Entwicklung des Computers hat gezeigt, daß es im Zweier-, Achter-, Sechzehner- und anderen Systemen genau so geht.
ein voll unverantwortlicher
eingetragen von Norbert Schäbler am 15.01.2004 um 19.04
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
stammt nach Harald Haarmann von den Kelten und speziell den Galliern
und nach Prof. Theo Vennemann von den Basken, der Urbevölkerung Westeuropas vor der Einwanderung der Indogermanen. Demnach haben es die Kelten von den Basken übernommen.
ein völlig unverantwortlicher
Das Zwanziger-System wurde nicht durch einen bestimmten Volksstamm erfunden. Laut Menninger entspricht es ureigener Körperlichkeit. Die Zahl zwanzig vertritt den "Ganzmensch": fünf Finger links, fünf Finger rechts, fünf Zehen links, fünf Zehen rechts.
Klingt auch irgendwie einleuchtend, denn damals in der ersten Klasse, haben wir die kleinen Zahlen oftmals an den Händen abgefingert.
Zum Glück allerdings durften und mußten wir seinerzeit nicht die Schuhe ausziehen. Und deshalb waren die Zahlen bis 20 eine Sache der Hausaufgabe.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 16.05
So etwas ist natürlich nur sinnvoll, wenn ein einziger Vokal überwiegend auftritt. Es wäre einmal interessant zu wissen,
wie wahrscheinlich die einzelnen Vokale im Sanskrit sind. Das könnte man dann mit der Wahrscheinlichkeit der deutschen
Vokale vergleichen. Ich vermute, daß die Wahrscheinlichkeit für ''e'' im Deutschen weit geringer ist als die für ''a''
im Sanskrit.
anonym
#
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 15.13
sollten als solche zusätzlich hier und in den Schulen gekennzeichnet werden. Die Lehrer sollten den Mut aufbringen, die durch die amtlich richtige Reformschreibung entstandenen neuen Grammatikfehler bei der Korrektur zu kennzeichnen, vielleicht in einer besonderen Farbe. Dafür besteht dringender Handlungsbedarf, denn durch die amtlichen und die vermeintlichen Reformschreibungen ist die Grammatik im Begriff unterzugehen. Rettet die deutsche Grammatik!
ein grammatikliebender
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 14.59
wurden vor der ersten Rechtschreib-Vereinheitlichung 1902 häufig als "-niß" geschrieben. Es wäre interessant, ob die heutige Schreibweise eine Mehrheitsentscheidung war.
ein noch viel unverantwortlicherer
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 14.55
haben die Sanskrit-Schreiber zum System gemacht: Im Altindischen ist das "a" der häufigste Vokal. Diesen haben sie als Folge-Voreinstellung allen Konsonannten zugeordnet. Der Preis dafür ist aber ein notwendiges Sonderzeichen, falls der Konsonant kein voreingestelltes "a" als Folgevokal hat.
Man könnte das auch auf das Deutsche übertragen, wo das "e" der häufigste Vokal ist, indem man alle Konsonanten mit "e" als Folgevokal voreinstellt. Aber es ist schwierig, jetzt noch ein neues Sonderzeichen für "kein e" durchzusetzen.
Irgendwie scheint sich diese Methode auch nicht bewährt zu haben, weil außer den indo-arischen Sprachen (Hindi, Bengali usw.) keine andere indogermanische Sprache sie übernommen hat.
Die Hethiter hatten ähnliche Probleme mit der Keilschrift, die für indogermanische Sprachen nicht geeignet ist, weil in der Keilschrift die Zeichen Silben darstellen und entweder Konsonant + Vokal oder Konsonant plus Vokal plus Konsonant bedeuten. Ein einzelner Konsonant kann in der Keilschrift nicht zum Ausdruck gebracht werden. (Das lernt man im keilschriftlichen Elementarunterricht.)
ein ganz und gar unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 15.01.2004 um 10.23
ist aus der Sprache der preußischen Junker und Gutsbesitzer und zwar speziell aus der Zeit des Bauernlegens, als in Preußen die bis dahin freien Bauern von den Gutsbesitzern enteignet wurden.
Mit der DDR-Bodenreform, die auch von der BRD nicht widerrufen worden ist, sollte auch "zu Gute kommen" abgeschafft worden sein.
ein absolut unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 14.01.2004 um 18.14
stammt nach Harald Haarmann von den Kelten und speziell den Galliern
und nach Prof. Theo Vennemann von den Basken, der Urbevölkerung Westeuropas vor der Einwanderung der Indogermanen. Demnach haben es die Kelten von den Basken übernommen.
ein völlig unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 13.01.2004 um 22.37
laut "Mittellateinischem Glossar": ausgedient, der Ruhe pflegend, vergangen, glücklich beendet
ein unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 13.01.2004 um 14.29
Das Wort "Minderheit" klingt viel zu zahm, weil es zugleich an den Begriff "schützenswerte kleine Gruppe" erinnert.
Das griechische Wort "Oligarchie" ist viel dramatischer: laut Wörterbüchern "Behrrschung des öffentlichen Lebens durch eine kleine Gruppe", "Herrschaft einer kleinen Gruppe", "Staatsform, bei der die Regierungsgewalt nur von einer kleinen Gruppe ausgeübt wird" (griech. oligarchia = Herrschaft weniger, oligos = wenig, archein = herrschen). Die gewählten Repräsentanten einer repräsentativen Demokratie sollen gerade keine Oligarchen sein. Unter einer "Minderheit" versteht man üblicherweise viel mehr Mitglieder als nur eine kleine Gruppe, z.B. die politische Opposition.
ein unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 11.01.2004 um 13.43
"imzuge" finde ich gut, ganz analog zu "infolge" statt "in Folge" in der Bedeutung "wegen".
Bei "im Zuge der Krankenhausfusion" muß ich zuerst an einen Sanitätszug denken (die gabs im letzten Weltkrieg wirklich).
Schwierig wird es bei "Zug um Zug", aber da muß ich zuerst an die vielen Güterzüge denken, die nachts hier durchrattern.
Die Adverbialisierung häufig gebrauchter adverbialer Ausdrücke ist eine normale Weiterentwicklung unserer Sprache, die bekanntlich als besondere und daher schützenswerte Eigenschaft der deutschen Sprache die Tendenz zur Univerbierung besitzt.
unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 10.01.2004 um 20.52
Gefunden in der Südd. Zeitg. v. 10./11. 1.04, Mobiles Leben, Glück muß man haben:
"Selbst in der leise tretenden niedersächsischen Linie hatte er schlechte Karten,"
Offenbar eine orthographische Rückbildung von "Leisetreter".
Das Wort "leisetreten" oder in Deformschreibung "leise treten" (was ja etwas völlig verschiedenes bedeutet) gibt es weder im Duden, noch im Bertelsmann, noch im kleinen oder großen Wahrig und auch (vielleicht noch) nicht im Ickler-Wörterbuch.
unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 09.01.2004 um 22.32
von "defender" verteidigen
ein noch gänzer unverantwortlicherer
eingetragen von Gast am 09.01.2004 um 22.27
Orthographische Rückbildung von "Bauchlandung",
gefunden in der Südd. Zeitg. v. 9.1.04, München, Mittendrin, Bauchlandung mit offenem Auge:
"Haben wir uns beim Landeanflug auf München nicht schon häufiger ausgemalt, wo und wie man bauchlanden könnte, falls die Maschine streikt?"
Bauchlandet man dann oder landet man bauch oder Bauch?
ein voll unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 09.01.2004 um 17.53
scheint sich im Gegensatz zu der der meisten Zeitungen doch wieder auf den Geschmack der Kunden zurückzubesinnen und einzustellen, damit sie gut ankommt. Es scheint den Werbungschreibern bewußt zu werden, daß sie Kunden, die nicht mehr zur Schule gehen, nicht durch Deformdeutsch ärgern dürfen. Vielleicht werden sich zwei Werbesprachen entwickeln: Deformdeutsch für Schüler-Kunden und klassisches Deutsch für die übrigen Kunden.
ein ganz und gar unverantwortlicher
eingetragen von Christoph Kukulies am 09.01.2004 um 09.21
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
sollten immer dann durch Komma vor "und" getrennt werden, wenn das Subjekt des nachfolgenden Hauptsatzes wegen Formgleichheit von Nominativ und Akkusativ auch Objekt des vorangehenden Hauptsatzes sein könnte. Die von den Rechtschreibdeformern geforderte Sinnerkennung aus dem Satzzusammenhang ist eine unnötige Stolperstelle für das flüssige Lesen. Probe: Jemanden einen solchen Satz unvorbereitet vorlesen lassen.
voll unverantwortlicher
Ich nehme an, das bezieht sich auf meine Replike. Das gebe ich gerne zu. Der Satz läse sich in der Tat besser so:
Suchen Sie mal über die wunderschöne Suchfunktion auf diesen Seiten nach "Deform", und Sie werden neben "Anredeform" auch bereits ermunternde Aufrufe zum Weitermachen im Kampf gegen die "Deform" finden.
Danke für die Korrektur. Besser ein Komma zuviel als eines zu wenig.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 08.01.2004 um 21.32
sollten immer dann durch Komma vor "und" getrennt werden, wenn das Subjekt des nachfolgenden Hauptsatzes wegen Formgleichheit von Nominativ und Akkusativ auch Objekt des vorangehenden Hauptsatzes sein könnte. Die von den Rechtschreibdeformern geforderte Sinnerkennung aus dem Satzzusammenhang ist eine unnötige Stolperstelle für das flüssige Lesen. Probe: Jemanden einen solchen Satz unvorbereitet vorlesen lassen.
voll unverantwortlicher
eingetragen von Christoph Kukulies am 08.01.2004 um 15.47
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Es gibt "deformieren, Deformation" und ähnliches.
Es fehlt bisher das Wort "Deform" analog zu "Reform".
Damit wäre möglich: "Rechtschreibdeform, Rechtschreibdeformgegner" und ähnliches.
ein völlig unverantwortlicher
Gast,
Deform ist bereits "patentiert". Suchen Sie mal über die wunderschöne Suchfunktion auf diesen Seiten nach "Deform" und Sie werden neben "Anredeform" auch bereits ermunternde Aufrufe zum Weitermachen im Kampf gegen die "Deform" finden.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 08.01.2004 um 14.38
Es gibt "deformieren, Deformation" und ähnliches.
Es fehlt bisher das Wort "Deform" analog zu "Reform".
Damit wäre möglich: "Rechtschreibdeform, Rechtschreibdeformgegner" und ähnliches.
ein völlig unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 01.01.2004 um 13.23
Gleich zum Neuen Jahr ein paar praktische Hinweise zum Betrieb der Foren betreffend die Rechtschreibung. Leider sind fast alle einschlägigen Foren äußerst umständlich zu bedienen, ja sie sind geradezu hinderlich. Bitte tut doch endlich was, damit man einen einfachen freien Zugang zu den Foren bekommt. Was die Argumente des Rechtschreiburteils anbelangt, so habe ich mich auf meiner Webseite mit den Gründen des Rechtschreiburteils befaßt. Mit freundlichen Grüßen Friederike Purkl, München http://www.Englisch-Italienisch.de
Friederike Purkl
http://www.Englisch-Italienisch.de
eingetragen von Gast am 31.12.2003 um 20.43
Südd. Zeitg. v. 31.12.03, Bayern: "Nie mehr Ukrainisch aus der Waschmaschine, der umstrittene US-Sender im oberbayerischen Valley stellt nach fünfzig Jahren seinen Betrieb ein":
"Die Bürgerinitiative "Sender Freies Oberland" forderte unterstützt von Politikern der großen Parteien die Einstellung des Sendebetriebs." ... "Auch die Antennen werden bald verschwinden. ... Dort soll bald ein Golfplatz angelegt werden."
Wo wird dann der "Sender Freies Oberland" errichtet? Der wär ja nicht schlecht gegen die Unterdrückung durch die Zentralregierung in München.
ein noch viel unverantwortlicherer
eingetragen von Gast am 29.12.2003 um 13.57
"Als Beleg für die deutsche Sprache, ganze Prozesse in einem einzigen Wort auszudrücken, belegte der Begriff 'Steuerbegünstigungsabbaugesetz' den siebten Platz."
Wörter des Jahres 2003, gewählt von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden.
(Gefunden in "Das Parlament", 29. 12.03, S. 20, Notiz, Wörter und Sätze des Jahres)
ein noch unverantwortlicherer
eingetragen von Gast am 28.12.2003 um 19.47
Seit die Arbeitgeber alle über 50 Jahre alten Mitarbeiter in den vorgezogenen Ruhestand abschieben möchten, sind alle Wörter, die die Silbe "alt" enthalten, dem Verdacht ausgesetzt, altersdiskriminierend aufgefaßt werden zu können.
Seit die Rechtschreibreformer die Volksetymologie gesellschaftfähig gemacht haben, sind diesem Vorverdacht auch ausgesetzt:
Alter ego, Alternanz, Alternation, alternativ, Alternative, alternieren, Altigraph, Altimeter, Altokumulus, Altostratus, Altruismus, Altruist.
ein unverantwortlicher
eingetragen von Gast am 25.12.2003 um 10.48
Minivan, Mikrovan, Milovan, Radovan, kupovan ... (Partizip Perfekt Passiv von serbokroatischen Verben auf "-ovati")
eingetragen von Gast am 24.12.2003 um 22.33
Nachdem der ehrwürdige Heilige Nikolaus mit seiner Bischofsmütze und seinem Bischofsstab durch einen alten Weihnachtsmann ersetzt worden ist, würden alle es begrüßen, wenn dieser jetzt endlich in Rente geschickt und durch eine junge und hübsche Weihnachtsfrau ersetzt würde.
eingetragen von Gast am 24.12.2003 um 14.18
DIE ERDE IST FÜR ALLE DA.
RUDI
esslingen
eingetragen von Gast am 23.12.2003 um 19.29
Fluchabwehr, Fluchbetrieb, Fluchblatt, Fluchdatenschreiber, Fluchfunk, Fluchgesellschaft, Fluchlärm, Fluchlehrer, Fluchobjekt, Fluchorgan, Fluchpersonal, Fluchplan, Fluchschein, Fluchschreiber, Fluchschrift, Fluchschüler, Fluchsimulator, Fluchsport, Fluchstunde, Fluchtauglichkeit, Fluchtechnik, Fluchwesen, Fluchzeit, ...
eingetragen von Gast am 23.12.2003 um 09.42
wird zum Allgemeingut und schließlich als Regel befolgt."
Gefunden in www.heise.de vom 23.12.03 in "Die beste Demokratie, die man für Geld haben kann".
eingetragen von Gast am 21.12.2003 um 22.31
Gratulation! Innovative und interessante Website. Freundliche Grüsse aus der Schweiz http://www.kmuinnovation.com
F. Beeler
Aeschi, CH-6410 Goldau
eingetragen von Gast am 19.12.2003 um 19.43
kann auch zur "Remotivation" idiomatisierter Wortbildungskonstruktionen verwendet werden, Beispiel "Hoch-Zeit", und zur Bildung und Unterscheidung von Varianten.
eingetragen von Dominik Schumacher am 17.12.2003 um 06.26
Erstens
stört mich, wenn ich keinen direkten Kontakt herstellen kann, wenn keine Telefonnummer bekannt gegeben wird oder wenn die Netzpostanschrift zurückgehalten wird oder wenn ein Brief nicht beantwortet wird.
Zweitens
stört mich, wenn ein einzelner Gast soviel Präsenz zeigt wie Verantwortliche gemeinsam, aber Verantwortung bewußt umgangen wird.
Gestur,
melden Sie sich doch einfach mal. Es gibt soviel Arbeit, an der Sie sich nützlich machen können.
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Dominik Schumacher
übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal
eingetragen von Gast am 16.12.2003 um 23.21
Ich vermute, den Schritt zu "Tripp" hat die Rechtschreibkommission deshalb nicht gemacht, weil dann das Nomen actionis analog zu "Tipper" gebildet würde, dieses Wort aber im Deutschen schon anderweitig belegt ist. (Im Englischen heißt "tripper" Ausflügler.)
gestur
Island
eingetragen von Norbert Schäbler am 16.12.2003 um 22.36
Vielleicht könnte man auch eine Art Protektorat einrichten für diejenigen, die nicht anonym schreiben, aber wenn sie schreiben, nicht richtig gelesen werden, weil sie sich aufgrund ihrer Schreibe nahezu den Habitus eines Anonymus aufhalsen.
Der Grat – das Grad – sind schmal.
Darüber sollte man nachdenken!
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nos
eingetragen von Dominik Schumacher am 16.12.2003 um 20.39
!
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Dominik Schumacher
übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal
eingetragen von margel am 16.12.2003 um 19.06
Vielleicht könnte man so eine Art Notariat einrichten, bei dem die pseudonym bzw. anonym Auftretenden ihre wahre Identität hinterlegen könnten.
eingetragen von Gast am 15.12.2003 um 08.11
Alle die, die die, die die Verwendung von Decknamen befürworten, verunglimpfen, sollten den heutigen Artikel in www.heise.de "Bestimmen dürfen, wer wann was weiß" lesen.
gestur
Island
eingetragen von Gast am 15.12.2003 um 07.52
ausländische Zeitungen würden über die fehlgeschlagene deutsche Rechtschreibreform berichten, aber nicht im Sinne der deutschen Bundesregierung.
Würde die deutsche Bundesregierung sofort den Abdruck ihrer Gegendarstellung verlangen?
Würden Berichte über solche ausländischen Zeitungsberichte nur über den Filter dpa hereinkommen können?
Würde die deutsche Bevölkerung die Wahrheit über diese Berichte erfahren?
Was tun?
gestur
Island
eingetragen von Gast am 15.12.2003 um 06.50
müssen wohl ausländische Zeitungen die Wahrheit über dieses Land berichten. Das gilt auch in angeblich hochentwickelten Demokratien wie USA, Spanien usw.
gestur
Island
eingetragen von Gast am 14.12.2003 um 18.19
wenn Worte an der Mauer der Macht abprallen?
gestur
Island
eingetragen von Gast am 14.12.2003 um 16.56
Sind anonym gegebene Ideen, die der Wahrheitsfindung oder der Weiterentwicklung von Ideen nützen könnten, weniger wert als solche von bekannten Namen und deshalb zu ignorieren?
gestur
Island
eingetragen von Theodor Ickler am 14.12.2003 um 14.23
Naturwissenschaftler und insbesondere Mediziner veröffentlichen stets unter ihrem eigenen Namen, auch wenn die wirkliche Arbeit von den Assistenten geleistet wurde ... Bei Erfindungen kennt man oft den Erfinder nicht, weil die Patente der Firma gehören.
Die Ruhmsucht des Doppelhelix-Entdeckers Watson ist sprichwörtlich. Er hat daraus so wenig ein Geheimnis gemacht wie Norbert Wiener, der in seiner Autobiographie (I am a mathematician) sehr anschaulich über das Wettrennen der besten Köpfe berichtet. Prioritätsstreitigkeiten sind unter Naturwissenschaftlern besonders üblich, unter Geisteswissenschaftlern fast unbekannt (ja, ich weiß schon, die entdecken sowieso nichts, außer gelegentlich eine Möglichkeit zur Rechtschreibvereinfachung ...). Leibniz gegen Newton, Helmholtz gegen Müller usw., alles voller Streit und Mißgunst und Eitelkeit. Gerade eben wieder tobt eine Kampagne wegen des letzten Nobelpreises für Medizin.
Ich mache diese Anmerkungen wegen des interessanten Gegenstandes, nicht um mich in die fruchtlosen Gästebuchscharmützel einzuschalten.
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Th. Ickler
eingetragen von Gast am 14.12.2003 um 10.50
Kommt es auf den Inhalt eines Beitrags an oder auf den Namen, der daruntersteht?
Ein Naturwissenschaftler und Ingenieur. (In Naturwissenschaft und Technik gibt es jede Menge anonyme große Erfindungen.)
Gestur
Island
eingetragen von Walter Lachenmann am 13.12.2003 um 20.30
Herr Wrase mag ungenau zitiert, ich mag vorschnell verurteilt haben. Herr Gast mag ein zutiefst schon seit Kinderzeiten gekränkter Mensch sein, der erleben mußte, daß ihm die Mitmenschen jedesmal, wenn er sich wehren wollte, umso derber auf die Finger geklopft haben, sodaß man ihm wohl Mitgefühl schuldet, sofern man menschlich ist.
Aber auch wenn ein unglücklicher Mensch Unvernünftiges von sich gibt, bleibt es unvernünftig und hilft niemandem weiter, ihm selbst schon gar nicht. Warum sollen die für die Reform Verantwortlichen »Kinder abgrundtief hassen«? Da interpretiert Herr Gast sein Gefühl des von Kindesbeinen an immer wieder Gehaßtwerdens in Zusammenhänge hinein, die damit nichts zu tun haben. Die Reformer sind keine Kinderhasser, sondern unfähige Leute, die sich erfolgreich in der Rolle von Pädagogen, Didaktikern und Sprachwissenschaftlern diesem Unterfangen anzudienen wußten. Vermutlich glauben sie sogar selbst daran, daß sie damit für die Kinder etwas Hilfreiches geleistet haben, das glauben inzwischen sogar trotz täglicher Gegenbeweise eine nicht zu fassende Menge(s) von Lehrern und Eltern, was nur bestätigt, daß sie alle miteinander weder zu Pädagogik, Didaktik oder Sprache ein intelligentes und pragmatisches Verhältnis haben, sondern schlicht so dumm sind wie Bohnenstroh bzw. wie Menschen es in der Regel eben sind. Aber das ist noch lange nicht »kinderfeindlich«. Wenn sie ihren Kindern zuliebe die neuen Regeln »pauken«, ist das ein Zeichen, daß sie ihre Kinder lieben und ihnen helfen wollen, so hilflos das in diesem Fall auch sein mag.
Diese Dramatisierung und Übertreibung und Vermengung mit anderweitigen Übelständen, seien es Mobbing oder persönliche Prägungen – einer hielt Rechtschreibreformen gar schon für Strafen Gottes für das Anzetteln von Weltkriegen – zeugen von persönlicher Betroffenheit, die man vielleicht nicht bespötteln sollte, wirken aber auf eine Weise subjektiv, die den Kontrahenten das in solchem Fall gar nicht so unberechtigte billige Argument zuspielt, die Reformgegner argumentierten »emotional«. Auch das Beklagen der »Ideologie« läuft in unseren Tagen ins Leere. Um welche Ideologie sollte es sich denn handeln? Diejenige, die Herr Gast meint, die der »Linken« oder der »68er« ist doch nur noch in Wrackteilen in unserer Gesellschaft verstreut, die von niemandem mehr begriffen, geschweige denn vertreten werden. Die schiebt man jetzt hin und her und hält sie mangels eigener Urteilskraft für sinnvoll, sofern der Lehrplan und das Feuilleton sie auch für sinnvoll halten, oder sonst ein Konsens, aus dem man aus Angst vor Isoliertheit (oder »Mobbing«) nicht herausfallen will.
Was Herr Gast über jugendliches Mobbing schreibt, ist unabhängig davon allerdings sehr nachdenkenswert. Viele Kinder müssen über Jahre, ohne daß es von Erwachsenen bemerkt oder ernstgenommen wird, Qualen und Ungerechtigkeiten erleiden, gegen die sich Erwachsene mit den Mitteln der Gesetzgebung erfolgreich zur Wehr setzen könnten. Das rege Leben unserer Justiz zeigt, daß sie davon auch reichlich Gebrauch machen, wenn es um ihre Empfindlichkeiten geht, oft bei viel geringfügigeren Anlässen, als sie in der Welt der Kinder immer wieder an der Tagesordnung sind. Das sind beklagenswerte Mißstände, aber mit der Kritik an der Rechtschreibreform haben sie in der Unmittelbarkeit, wie Herr Gast sie darstellt, wenig zu tun, und wenn man sie auf diese Weise thematisiert, besteht die Gefahr, daß man von den eigentlichen und offenkundigeren Mängeln der Reform ablenkt und zu Nebenbetrachtungen gerät, die manchem Unvoreingenommenen wenig einleuchten oder gar absurd erscheinen, auch wenn im Kern manches Wahre dran sein mag.
Für die Anonymität unseres Gastes fehlt mir – auch wenn ich den »Knallkopf« in seinem Falle zurücknehme – dennoch das Verständnis. Ein Name ist wie ein Gesicht. Es fällt viel schwerer, jemandem Respektlosigkeiten ins Gesicht zu sagen, als zu einer vermummten Gestalt, der man auch noch übelnimmt, daß sie den Anstand nicht aufbringt, sich zu erkennen zu geben. Man will dann bald auch gar nicht mehr wissen, um wen es sich handelt, und wäre froh, man wäre ihn los. Aber damit ist das unglückliche Kind schon wieder verstoßen worden und gekränkt und so geht das Schicksal unaufhörlich immer weiter. Böse, böse Welt!
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Walter Lachenmann
eingetragen von Gast am 13.12.2003 um 17.04
Ich weiß nicht, was an diesem Beitrag schlecht gewesen sein soll!
Außerdem habe ich es satt, andauernd unverständliche Worthülsen vorgeworfen
zu bekommen!
Ich habe schon mehrfach dargelegt, warum ich anonym bleiben will. Ich habe
es satt, mich permanent wiederholen zu müssen.
Schauen Sie sich die Überschrift des von mir kommentierten Beitrags an.
Mit der Unterüberschrift meines Beitrages beziehe ich mich auf diese.
Da der kommentierte Beitrag von Eltern schulpflichtiger Kinder und damit
von Schule handelt, versteht es sich -- meine ich -- von selbst, daß
sich meine Unterüberschrift auch auf die Schule bezieht. Man könnte es
auch so ausdrücken:
Wer von den Eltern sich bemüht, reformiert schreiben zu lernen,
der will die wahren Probleme an den Schulen nicht verstehen.
Zu den Vorwürfen von Herrn Wrase:
Zu Punkt 1.:
Unter Punkt 1. behaupten Sie, daß ich behauptet hätte:
''Wer neu schreibt ...''. Sie geben mich also falsch wieder!
Dies war eine Unterüberschrift, sie sollte den folgenden Eintrag einleiten,
es ist klar, daß in einer solchen nicht jedes Detail erschöpfend ausgearbeitet
werden kann. Es ist auch klar, daß nicht alle Eltern mit Schulproblemen wie
''Mobbing'' konfrontiert werden, auch nicht alle Schüler! Das ändert aber
nichts daran, daß es diese Probleme gibt. Sie zu lösen sollte die vordringliche
Aufgabe von Eltern und Lehrer sein, auch wenn ihre eigenen Kinder nicht
betroffen sind. Schüler unterliegen der Schulpflicht, sie sind nicht freiwillig
in der Schule. Schüler sind -- meistens -- noch minderjährig! Aus diesen
Gründen sind Lehrer, Eltern und der Staat für alles verantwortlich, was an den
Schulen falschläuft!
Wer sich von den Erwachsenen, die ja die bisherige Rechtschreibung mehr oder
weniger kennen, bemüht, die reformierte Schreibung zu erlernen, der muß sehr
bald merken, daß diese sehr viel schwieriger als die bisherige Rechtschreibung
ist. Er müßte sich also fragen, ob es sinnvoll ist, seine Zeit und die Zeit
der Kinder dadurch zu verschwenden, oder ob man seine Zeit nicht für
Sinnvolleres verwenden sollte, z.B. um mit dem Kind über dessen Probleme zu
sprechen.
Zu Punkt 2.:
Auch hier geben Sie mich nicht korrekt wieder, ich habe geschrieben:
''auch, um ... damit um Hilfe schreien zu können.''. Dieses ''auch''
unterschlagen Sie hier einfach! Natürlich braucht man gutes, flüssiges Deutsch
auch für anderes! Meine Schulzeit liegt schon einige Zeit zurück, damals
gab es das Wort Mobbing noch nicht! Heute kann ein Schüler kommen und sagen:
''Mutter, ich werde von meinem Mitschüler xyz gemobbt!'' Wenn diese Mutter
engagiert ist, wenn sie weiß, was Mobbing ist und welche Folgen das haben kann,
und wenn sie die nötig Zeit hat, dann kann sie versuchen, ihrem Kind zu
helfen. Zu meiner Zeit hatte ich nicht die Möglichkeit, mit diesem aus dem
englischen kommenden Schlagwort auf Probleme, die mir böswilligerweise gemacht
wurden, aufmerksam zu machen. Eltern hätten lange zuhören müssen, hätten
sinnvolle Fragen stellen müssen, um den wahren Sachverhalt zu erkennen. Das
können nur Eltern, die viel Zeit und ein gewisses intellektuelles Niveau
haben. Wenn ihnen mein Satz vom ''abgrundtiefen Haß'' nicht gefällt, so können
Sie ihn gerne durch ''abgrundtiefe Dummheit'', ''abgrundtiefes Unverständnis''
oder dergleichen ersetzen. Die Aussage bleibt richtig! Oder wie würden Sie
es nennen, wenn man es wissentlich zuläßt, daß man Kindern Schaden zufügt?
Wäre es ein körperlicher Schaden, dann würde sich jeder moralisch ''entrüsten'',
aber so geht es ja nur um unsere Muttersprache und um ihre schriftliche
Darstellung. Das ist ja nicht so wichtig!
Zu Punkt 3.
Auch hier gilt: Das mir von Herrn Wrase unter Punkt 3. Vorgeworfene habe ich
in der Form nicht ausgesagt. Die Satzkonstruktion war: ''Wer weiß, ..., der
muß Kinder abgrundtief hassen.'' sowie ''Wer ..., der muß seine
Kinder abgrundtief hassen.'' Beide Sätze drücken eine gewisse Vermutung aus,
keine feste Aussage, so wie sie mir Herr Wrase unterstellt. Es wird außerdem
klar ausgesagt, daß die jeweiligen Personen, von ich vermute, daß sie Kinder
abgrundtief hassen, im Wissen um die qualitative Minderwertigkeit der Reform
handeln. Da fällt mir eine Bibelstelle ein, die ich hier aus dem Gedächtnis
versuche wiederzugeben: Wenn dein Sohn kommt, und um ein Brot bittet, wirst
du ihm dann einen Stein geben? Kein Mensch, der (seine) Kinder liebt, wird
ihnen wissentlich etwas Schlechtes oder Schlechteres geben wollen! Besagte
Eltern sollten sich als besser gegen die Reform engangieren, als sie zu
verbreiten helfen. Oder reagieren Sie, Herr Wrase, deshalb so aufgebracht,
weil Sie wissen, daß besagte Eltern ohnmächtig sind, etwas gegen die Reform
ausrichten zu können, und sie deshalb Verständnis für ihr Handeln haben?
Angeblich leben wir in einem freien Land! Ansonsten gilt das zu Punkt 2.
Gesagte!
Zu Punkt 4.
Siehe das zu Punkt 3. Gesagte!
Zu Punkt 5.
Daß die Reformer das Hochdeutsche angreifen, dürfte unter den Reformgegnern
allgemein bekannt sein. (Siehe u.a. die hessischen Rahmenrichtlinien Deutsch
aus den 70ern!)
Ich wurde, besonders in der Realschule, d.h. 5. bis 10. Klasse, von gewissen
Mitschülern systematisch fertiggemacht. Mehrere Lehrer haben mich mehrfach vor
der Klasse bloßgestellt. Dieses Verhalten der Lehrer bestärkt natürlich diese
Mitschüler in ihrem Tun, denn der Lehrer hat durch sein Verhalten ja
signalisiert, daß er sie nicht von ihrem Tun abhalten wird. Dies war auch so!
Natürlich macht man sich so seine Gedanken, warum das so war. Dabei habe
ich auch die Möglichkeit erwogen, daß es an meiner Sprache liegen könnte, denn
ich sprach reinstes Hochdeutsch. Damals habe ich diesen Gedankengang verworfen,
den Hochdeutsch war ja die Hochsprache, die Verkehrssprache, die allgemein,
d. h. auch in den Medien, in den Nachrichten, gesprochen wurde.
Es wäre naiv, anzunehmen, wenn dazwischen kein Zusammenhang bestünde.
Herr Wrase, ich kenne Sie aus dem Forum bzw. Gästebuch und weiß, daß Sie
auf Argumente bzw. Tatsachen nicht einzugehen bereit sind. (Die Diskussion um
Rom und ROM) Ich habe ihnen damals in einem weiteren Beitrag genau dargelegt,
wie ich meine Aussagen meinte. Wenn Sie nicht bereit sind, einer Argumentation
zu folgen, die ihren Auffassungen zu widersprechen scheint, wenn Sie nicht
bereit sind, genau zu lesen mit dem Wissen im Hinterkopf, daß wir alle aus
unterschiedlichen Lebensumständen kommen und daß deshalb auch Mißverständnisse
auftreten können, dann kann ich ihnen auch nicht helfen. Das gilt auch, in
abgeschwächter Form, für die anderen, die ihnen zustimmten.
Sie sehen, daß Ihre Vorwürfe haltlos bzw. maßlos überzogen sind!
Glauben Sie, daß Leute gerne unter ihren richtigen Namen Einträge einstellen
wollen, wenn sie hier beleidigend, ablehnend und unfair behandelt werden?
Anscheinend mag man hier keine anonymen Beiträge!
Die Betreiber dieses Forums sollten sich erst einmal darüber klarwerden, was
sie wollen:
Wollen Sie ein öffentliches Forum sein, in dem jeder seine Meinung frei
äußern darf? Oder wollen Sie nur solche Beiträge, die Ihren eigenen Ansichten
entsprechen?
Ich versuche hier, Zusammenhänge aufzuzeigen, die man offenbar schon seit
Jahren übersieht. Oder gibt es einen Grund, warum man nicht in diese Richtung
argumentieren darf? Findet eine ''geheime Zensur'' statt? Wenn ich nicht
mehr anonym bin, könnten Sie eventuell gegen mich vorgehen, wenn ich Beiträge
einstelle, die nicht genehm sind. Eventuell könnte man mich auch aussperren!
Ist die Möglichkeit zum anonymen Eintrag von Beiträgen nicht mehr gegeben,
dann findet die Zensur bei den Autoren in den Köpfen statt! Sie würden doch
auch nicht wollen, daß der Wahlleiter hinter Ihnen in der Wahlkabine steht und
zusieht, bei welcher Partei sie Ihr Kreuzchen machen!
An Herrn Lachenmann:
Im Gegensatz zu Ihnen beleidige ich meine Gesprächspartner nicht!
Sie sehen also, es gibt gute Gründe für anonyme Einträge, das hat nichts
mit diversen Kappen zu tun!
All das, was man mir hier vorgeworfen hat, trifft doch eher auf die
Leute zu, die mich permanent kritisieren, ohne wirklich über das nachzudenken,
was ich schreibe. Auch dieses Phänomen ist bekannt.
Ich bestätige keine Vorurteile, ich argumentiere vollkommen rational und
aus Erfahrung! Vermutlich haben Sie solche Erfahrungen nie gemacht! Dann können
Sie sich glücklich schätzen. Dann sollten Sie mir aber keine Steine in den
Weg legen.
Zu J. Langhans:
Ich versuche die Sache eben dadurch weiterzubringen, daß ich versuche,
die üblichen Scheuklappen zu überwinden, die man sich offenbar anlegen muß,
wenn man hier nicht auf Ungnade stoßen will.
Mobbing an den Schulen ist kein Einzelfall, es ist die Regel. Vielleicht
erkennen andere Besucher, wenn sie meine Einträge lesen, daß zwischen
Mobbing an den Schulen und Rechtschreibreform ein gewisser, zugegebenermaßen
nicht unbedingt direkter Zusammenhang besteht. Dann könnten wir sogar
Mitstreiter gewinnen.
Nichts anderes habe ich getan, ich habe eine Pressemitteilung kommentiert!
Was ich schreibe, hängt von meinen Erfahrungen ab, nicht aber von hier
geforderten Einschränkungen, bis auf die, daß ein Bezug zur Reform bestehen
muß. In Kommentaren sind sogar persönliche Meinungen erlaubt!
Wird nur das geschrieben, was einige der Betreiber für korrekt erachten, so
hat diese Nachrichtenseite weder für Presseleute noch für uns selbst einen
Wert, dann drehen wir uns argumentativ im Kreis.
anonym
#
eingetragen von Gast am 12.12.2003 um 11.38
"Autoverkürzen" (von Texten) wurde von Mikrosaft erweitert um "Autoverlängern" (von Texten). Ob sich die Autowerkstätten das gefallenlassen? Schließlich haben die das doch bisher gemacht, jedenfalls bei Autos.
eingetragen von Gast am 12.12.2003 um 09.21
Im Zusammenhang mit dem englischen Wort ''nickname'' und der davon abgeleiteten Abkürzung ''Nick'' möchte
ich noch darauf hinweisen, daß es das Wort ''Nick'' auch als Nachnamen gibt! Ich bitte hiermit jemanden,
herauszufinden, was es etymologisch bedeutet und ob es etwas mit dem englischen ''nickname'' zu tun hat.
Haben diese Wörter nichts miteinander zu tun, dann liegt eine Bedeutungsüberschneidung vor! Schon um diese
zu vermeiden sollte man sehr vorsichtig mit der Übernahme neuer Wörter, auch aus dem Englischen, sein.
Insbesondere sollte man solchen spontanen Abkürzungen nicht mehr Gewicht einräumen, als ihnen zusteht,
indem man dauernd auf ihnen rumreitet und sie so verbreitet. Deshalb gehören sie auch nicht ein ein Wörterbuch,
weder in ein Rechtschreibwörterbuch noch in ein anderes!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 11.12.2003 um 16.29
Natürlich gibt es auch Künstlernamen!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 11.12.2003 um 11.51
Eigentlich fege ich lieber morgens, wenn nicht so viel los ist. Andererseits bin ich von der Sorte, die sich auch mal bißchen Zeit nimmt für das, was wirklich anliegt. Hier in dieser Gästeallee, höre ich, werden Beiträge gesucht. Ganz sicher, der gesuchte Beitrag ist noch da. Ich sah ihn vor einer Viertelstunde. Also geschätzte 30 Einträge zurück. Öm, den Job hier habe ich nur vorübergehend. Es sah düster aus. Da habe ich mich sicherheitshalber nach einer Arbeit umgesehen, für die es schnell Geld gibt. Nun schaue ich hier so’n bißchen hinter die Kulissen. Recht funktional eingerichtet und lebendig. Aber wenn ich solche halben Sätze sehe wie »hier nicht mit Phantasienamen zeichnen«, dann muß ich richtig überlegen. Fege ich das in mein Wägelchen, und weg ist es, oder lasse ich sowas stehen? Also, und dann dazu lauter Adreßzettel, wo ich ohne Brille sehe: Das sind gar keine Adressen. Sucht hinter mir nach genau diesen Zetteln, oder sind viele froh, wenn es bißchen gepflegter aussieht hinter mir? Wie lange ist hier eigentlich nicht gefegt worden? Gleich nebenan sind doch Straßenzüge, da läuft das mit Moderatoren unter Selbstverwaltung. Wenn ich mal bei denen in die Wägelchen schaue: nichts drin. Alles sauber dort. Öm, so sehr lange brauche ich hier nicht mehr fegen. Aber einen Rat hätte ich. Gast xxx sollte hier in dieser Gästeallee mal den Besen nehmen. Neue Besen fegen gut! Und dazu dieser griffige Name. Öm, das lohnt sich sogar. Ich mußte nur meine Elektroanschrift angeben, meinen Namen wollten die gar nicht wissen. Heute abend bekomme ich mein Geld. Mal sehen, wie lange meine gute Laune anhält.
Neuerbesenix
postlagernd, zu Fuß unterwegs
eingetragen von Gast am 11.12.2003 um 08.02
Morphosemantisch motivierte Zusammensetzungen, d.h. solche, bei denen Die Bedeutung des Kompositums aus der Bedeutung seiner Bestandteile erschließbar ist, brauchen nicht ins Wörterbuch.
Idiomatisierte Zusammensetzungen, d.h. solche, bei denen das Kompositum keinen semantischen Zusammenhang (auch nicht metaphorisch) zwischen der Gesamtbedeutung und den Einzelbedeutungen seiner Bestandteile mehr aufweist, müssen ins Wörterbuch.
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 17.37
Um es noch deutlicher auszudrücken: Natürlich erinnert der Begriff ''Pseudonym''
nicht nur mich, sondern alle Leser des Computer Flohmarkts -- und das dürften
mehrere Tausend bis Zehntausend sein -- an ebendieses Magazin (Ich hoffe,
Tausend und Zehntausend wird hier wirklich groß geschrieben). Es gilt auch
nicht nur für das konkrete Beispiel des CF, sondern für alle deutschsprachigen
Personen, daß die mit dem Begriff ''Pseudonym'' verbundenen Assoziationen
von denen mit dem Begriff ''Decknamen'' differieren. Ähnliches gilt für den
Begriff ''Nickname''. Man könnte auch sagen, diese Begriffe bedeuten etwas
anders. So kann z. B. ein Autor ein Pseudonym haben. Zumeist dürfte bekannt
sein, welche Person sich hinter einem solchen Pseudonym verbirgt. Für den Autor
hat dies keine weiteren Konsequenzen. Wäre dagegen statt seines Decknamens die
wahre Identität eines Agenten bekannt, so könnte das für ihn tötliche
Konsequenzen haben.
Natürlich muß es in meinem letzten Beitrag ''mit dem in Kleinschrift
Geschriebenen'' heißen!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 17.26
Was schenkt man einem Computerbesitzer zu einem Fest?
Eine Festfestplatte.
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 17.13
Es ist wirklich erstaunlich, welche Reaktionen mein Beitrag vom
10.12.2003, 10:31 hervorgerufen hat!
Ich habe Herrn Lindenthals Beitrag offenbar noch in der ursprünglichen Version
mit dem in ''Kleinschrift'' geschriebenen gelesen, habe aber nicht verstanden,
was er damit meinte. Ich verstehe auch jetzt noch nicht, was mein Beitrag mit
diesem ''Ver- und Abgleich'' zu tun hätte.
Ich habe sehr wohl mitgedacht, denn Wörter sind Symbole, die Assoziationen
hervorrufen. Deshalb ist Sprache ja fähig, Informationen zu vermitteln!
Mein Beitrag war nur als Hinweis gedacht, daß der Begriff ''Deckname'' zu
bestimmten Assoziationen führt, die in bestimmten Kontexten nicht erwünscht
sind. Als Beispiel habe ich den ''Computer Flohmarkt'' (CF) angeführt, in
dem die Leute unter Pseudonymen und nach Rubriken geordnet Texte und kleine
Zeichnungen veröffentlichen konnten. Hätte man hier den Begriff ''Decknamen''
statt ''Pseudonym'' oder ''Pseudo'' benutzt, so hätte ein außenstehender
Leser sich vielleicht gewundert, was die Agenten heutzutage für seltsame
Nachrichten untereinander austauschen.
(An dieser Stelle noch ein kleines Dankeschön an die Macher des CF für dieses
wirklich großartige Magazin! Leider wurde es vor Jahren eingestellt.)
Agenten wird es auch schon zu Zeiten gegeben haben, als noch keine Schrift
existierte. Natürlich werden diese Agenten auch Decknamen gehabt haben. Dann
wurde die Schrift und die Drucktechnik erfunden, Magazine wurden möglich.
Wenn dort Leute nicht unter ihrem richtigen Namen Inserate einstellen wollten,
dann brauchte man einen anderen -- oft phantasievollen -- Namen, um aufeinander
Bezug nehmen zu können, ohne die erwähnten unerwünschten Assoziationen
auszulösen. Wenn es als Oberbegriff für solche Namen in der eigenen Sprache
keine Bezeichnungen gibt, aber ein entsprechendes Fremdwort existiert, dann
wird man dieses verwenden. Dann kommt das Internet auf und man steht wieder
vor ähnlichen Problemen. Da aber weltweit das Englische als internationale
Sprache verwendet wird und heutzutage jedes Kind Englisch lernt, ist es
naheliegend, wenn auch im internationalen Medium Internet vorwiegend Englisch
benutzt wird. Das färbt natürlich auch auf den privaten Sprachgebrauch ab.
Auf diese Weise entstehen neue Wörter mit ähnlicher, aber nicht gleicher
Bedeutung!
Aus diesem Grund ist ''Deckname'' nicht immer der sachlich richtigere Begriff!
(Vermutlich ist es diese Aussage, die Herrn Lindenthal so aufgeregt hat, da
sie seinen Auffassungen widerspricht. Seiner Auffassung, daß die von einem
Abiturienten erwarteten Begriffe -- ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie er
sich ausgedrückt hat, der Beitrag wurde ja leider entfernt -- in einem
Wörterbuch erscheinen sollten, stimme ich zu!)
Allenfalls könnte man den Begriff ''Deckname'' als Gattungsbezeichnung sehen,
doch auch hier wäre ''Pseudonym'' besser, da es neutraler ist. Ein Deckname ist
auch ein Falschname, aber nicht jeder Falschname ist auch ein Deckname! Der
Begriff ''Falschname'' ist nicht so geläufig und trägt auch negative
Assoziationen!
Ich habe nicht einfach drauflosgeschrieben, mir kam es darauf an, aufzuzeigen,
daß genannte Begriffe nicht gleichwertig sind und daß sie daher alle in einem
Wörterbuch erscheinen sollten, zumindest Deckname und Pseudonym.
Abkürzungen wie Pseudo oder Nick entstehen spontan im entsprechenden Kontext,
wenn sie nicht in einem Wörterbuch aufgeführt werden, entsteht damit kein
Informationsverlust. Es wird aber Platz für wichtigere Einträge gewonnen und
dem Leser irrelevante Information erspart. Wer Quellenstudium betreibt, wird
ohnehin wissen, was mit den Abkürzungen gemeint ist.
Ich finde es allerdings nicht gut, daß Herrn Lindenthals Beitrag entfernt
wurde, sein Beitrag mit dem Titel ''Kulturdarwinismus'' aber nicht.
Für einen unbeteiligten späteren Leser -- ich gehe einmal davon aus, daß die
hier eingetragenen Texte archiviert, später als Buch veröffentlicht oder
sonstwie ausgewertet werden -- ist sonst nicht ersichtlich, wie die Passage
''Lieber Gast xxx, ...'' zu bewerten ist. Diese Passage ist aber wirklich
beleidigend mir gegenüber. Ich bitte Sie daher, zumindest den entfernten
Beitrag von Herrn Lindenthal wieder einzustellen.
Es sind genau solche Beiträge wie die von Herrn Lindenthal, die mich davon
abhalten, unter meinem richtigen Namen Einträge einzustellen.
Wenn der Begriff ''Gästebuch'' durch die Gästebücher in Hotels, öffentlichen
Einrichtungen und dergleichen motiviert sein soll, dann muß die Möglichkeit
gegeben bleiben, anonym seine Meinungen und Auffassungen einzustellen. Sollte
dies nicht gewünscht werden, so sollte man das Gästebuch abschaffen.
Phantasienamen wären schon in Ordnung, wenn keiner unter dem Namen eines
anderen Texte einstellt. Es ist aber eine Frage der Fairneß!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 16.01
Die Zeit zwischen zwei Unterbrechbarkeitsstellen in einem Prozeßrechner-Betriebssystem darf logischerweise nicht länger sein als die Zeit zwischen zwei zu erwartenden Ereignissen. Sonst gehen Ereignismeldungen verloren. Das Thema gehört aber nicht hierher.
Echt
Echterdingen
eingetragen von Christoph Kukulies am 10.12.2003 um 15.49
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger
Sehr geehrter Herr Metes,
ich habe mir erlaubt, Ihren Beitrag, in dem Sie einen der Teilnehmer wissen lassen, daß an seinen Beiträgen grundsätzlich kein Bedarf mehr bestehe, herauszunehmen.
...
Ich habe zwar den Beitrag von Herrn Metes nicht mehr genau in Erinnerung, aber ein gewisses Verständnis habe ich schon, wenn Herr Metes hier ausgedrückt hat, was einigen Mitlesern vielleicht schon eine Weile auf die Nerven geht, nämlich die Marotte von einem gewissen Gast, hier permanent anonym seine Mätzchen mit allen möglichen Unterschriften zu veranstalten. Wenn man so etwas ein-, zweimal macht, ist das vielleicht lustig, aber durch ständige Wiederholung wird es nicht witziger. Wenn dann noch die finanziell angespannte Situation
und Arbeitsüberlastung hinzukommen, so hat man auch Verständnis, wenn dem einen oder anderen da mal die Pferde durchgehen.
Auch wenn der Ton manchmal rauh ist, ich glaube, es hielt sich alles noch im Rahmen; und wer sich hier nicht zu erkennen gibt, sozusagen mit heruntergeklapptem Visier kämpft, der kann auch mal einen Nasenstüber vertragen.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 15.47
Genau wegen der von Herrn Dräger beschriebenen Möglichkeiten, per E-Mail oder Telefon beschimpft zu werden, sind Phantasienamen zum eigenen Schutz nötig. Jedenfalls hier.
Phantasix
Phantasiten
eingetragen von Matthias Dräger am 10.12.2003 um 15.13
Sehr geehrter Herr Metes,
ich habe mir erlaubt, Ihren Beitrag, in dem Sie einen der Teilnehmer wissen lassen, daß an seinen Beiträgen grundsätzlich kein Bedarf mehr bestehe, herauszunehmen.
Dieses Forum ist nicht dazu da, uns gegenseitig das Wort zu verbieten. Zum Ton der Beiträge möchte ich mich der Bitte von Herrn Wagner anschließen, daß eine gewisse Form des Umgangs gewahrt bleibt.
Wenn sich zwei Teilnehmer unbedingt etwas intensiver beharken wollen, dann bietet sich hierzu der gegenseitige Austausch der E-mail-Anschriften an. Auch das Telephon bietet eine große Bandbreite des Erfahrungs- und Meinungsaustausches. Meine Erfahrung lehrt, daß man mit letzterem Mittel durchaus eine gemeinsame Linie finden kann und ein Verständnis der anderen Position sehr wohl möglich ist.
Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch die Bitte, hier nicht mit Phantasienamen zu zeichnen. Danke.
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 14.58
Der Begriff ''Echtzeit'' in bezug auf Computersysteme bedeutet nur, daß diese innerhalb einer festgesetzten Zeitspanne
sicher auf Ereignisse reagieren müssen. In diesem Sinne liegt also auch dann eine Echtzeitdatenverarbeitung vor,
wenn ein Rechner erst nach zehn Jahren auf ein solches Ereignis reagiert, sofern diese Zeitspanne als Zeitrahmen für die
Reaktion definiert wurde. Würde er -- auf dieses Beispiel bezogen -- erst in zehn Jahren und einer Millisekunde auf das
Ereignis reagieren, so würde kein Echtzeitsystem vorliegen!
Gast
Alien
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 14.38
Unter einer ''Festplatte'' könnte man auch eine kalte Platte verstehen, die anläßlich eines Festes gereicht wird!
Gast
Alien
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 13.58
Wenn das deutsche Wort "Echtzeit" nicht unterstützt wird, wird sich dafür das englische Wort "realtime" durchsetzen. Bei Prozeßrechnern, d.h. überall, wo auf Ereignisse sofort reagiert werden muß, ist die Echtzeit-Datenverarbeitung die wesentliche Eigenschaft.
Das Wort "Festplatte" hat sich in vielen slawischen Sprachen in Form von wörtlichen Lehnübersetzungen eingebürgert.
Echt und Fest
echtes Festland
eingetragen von Jörg Metes am 10.12.2003 um 13.36
*
__________________
Jörg Metes
eingetragen von Detlef Lindenthal am 10.12.2003 um 12.18
Richtig. Danke!
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 11.51
Ich wollte doch nur an den Spitznamen erinnern. Der fehlt auch noch im Wörterbuch
Friedrich Wienholt
eingetragen von Detlef Lindenthal am 10.12.2003 um 11.33
>> Ihr Stil fällt gelegentlich unangenehm auf.<<
So ist es; und mir fiel der Beitrag von Gast xxx unangenehm sachfremd auf, und deshalb schreiben wir darüber; morgen bei Bedarf von meiner Seite mehr, heute bin ich unterwegs.
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Detlef Lindenthal
eingetragen von J.-M. Wagner am 10.12.2003 um 11.19
Sehr geehrter Herr Lindenthal,
daß man sich auf den Schlips getreten fühlt, ist zwar kein schönes Erlebnis, sollte einen aber nicht umgekehrt seine guten Manieren vergessen lassen. Insbesondere bei einem Diskussionsforum im Internet kann man sich die Zeit nehmen, die man braucht, bis der Anflug von Groll verraucht ist und man wieder konzentriert und ruhig arbeiten und argumentieren kann (ich spreche da durchaus aus Erfahrung). Einfach draufloszuschreiben ist in der Tat keine gute Idee es könnte dabei ein Beitrag wie von einem Elefanten in einem Porzellanladen herauskommen. Ich weiß nun nicht, mit wie lockerer Hand Sie Ihren vorausgehenden Beitrag verfaßt haben, aber eine Mäßigung in Ihrer Ausdrucksweise und bei den Unterstellungen erscheint mir durchaus angezeigt. Herr Markner hat völlig recht: Ihr Stil fällt gelegentlich unangenehm auf.
Mit freundlichen Grüßen,
J.-M. Wagner
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Jan-Martin Wagner
eingetragen von Detlef Lindenthal am 10.12.2003 um 10.27
Lieber Gast xxx,
meinem Beitrag hatte ich erst noch in Kleinschrift angefügt:Die Kritiker dieses meines Beitrages bitte ich darum, daß sie den allfälligen Herdenmiefvergleich und -abgleich eine Zeitlang zurückstellen und sich zunächst um eine Sacherörterung bemühen.dann jedoch, leider in einem wirklichkeitsfernen Anfall von Gutmenschentum, diese wirklichkeitswahre Vorausverdächtigung wieder getilgt. Gelte diese Bitte nun wieder!
Lieber Gast xxx, Ihr großer Mangel liegt darin, daß Sie nicht zuhören und mitdenken können und/oder wollen; für die Aufgaben eines Wörterbuches hatte ich in meinem Beitrag wesentliche Eckmarken genannt, Sie hingegen meinen, daß Sie darauf nicht Bezug zu nehmen brauchen, sondern einfach drauflosschreiben können:>>Pseudonym erinnert mich an den ''Computer Flohmarkt'' ... Nickname erinnert mich eher an die Terminologie eines englischsprachigen Forums. Es ist also nicht so, daß ''Deckname'' immer der sachlich richtigere Begriff wäre. <<Lieber Gast xxx, es geht in einem Wörterbuch nicht darum, an was der Decknamenträger „Gast xxx“ erinnert wird, sondern darum, wie brauchbare Sprache sein soll.
Die Lage um Kultur und Schöpfung verkennen Sie; Ihre Ansichten über genannte Wörter werden ebenso kaum hörbar glucksend im Abfluß der Weltgeschichte verschwinden wie die anderen nicht zukunftauglichen Teile des Abendlandes und Erdenrundes. Ihr Beitrag erscheint, vorläufig, nicht auf der Vorderseite des Forums, und die Wörterbücher werden – bis auf weiteres – nicht von Ihnen gemacht. So gesehen hat alles seine Ordnung.
Sehen Sie, und diesen meinen Beitrag kann ich sogar mit meinem eigenen Klarnamen vertreten und unterschreiben:
Herzliche Grüße,
Ihr Detlef Lindenthal
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 10.12.2003 um 09.31
Die Begriffe Deckname, Pseudonym und Nick (vermutlich Kurzform für engl. nickname) sind meines Erachtens nicht
gleichwertig. Der Begriff ''Deckname'' läßt an Agenten denken, Pseudonym erinnert mich an den ''Computer Flohmarkt''
einem früheren Magazin, in dem u.a. Hard- und Software angeboten und gesucht wurde. Viele der Inserenten hatten
dort ein Pseudo, unter dem sie ihre Angebote und Gesuche veröffentlichten. Nickname erinnert mich eher an die
Terminologie eines englischsprachigen Forums. Es ist also nicht so, daß ''Deckname'' immer der sachlich richtigere
Begriff wäre. Was richtig ist, hängt vom Kontext ab. Ob man selbst Abkürzungen voreilig in ein Wörterbuch übernehmen
sollte, wage ich zu bezweifeln, anderenfalls überkommt uns noch alle der lallende Wahnsinn!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 09.12.2003 um 22.26
Wenn ich von Gedichtsinterpretationen lese, fällt mir sofort ein, daß im Gymnasium Deutsch aus genau diesem Grunde das Fach war, das ich am wenigsten mochte. Erst sehr viel später habe ich gemerkt, daß man Deutsch auch rein als Sprache untersuchen kann und daß es eine hochinteressante Sprache ist. Die armen Schüler!
Gedichtnix
Gedichtungen
eingetragen von Gast am 08.12.2003 um 16.32
Das Ickler-Wörterbuch ist auch für Nicht-Germanisten geschrieben. Falls darin aber ein Fachausdruck wie "fakultativ" etwas anderes bedeutet als der Laie erwartet und als es in Herkunfts- und Fremdwörterbüchern erklärt wird, also anscheinend nicht das Gegenteil von "obligatorisch" (verpflichtend), sondern einen germanistischen Fachausdruck mit spezieller Bedeutung darstellt, dann wird dadurch der Leser irregeführt, und was besonders heimtückisch ist, ohne daß er es merkt. Verwendete abweichende Spezialbedeutungen üblicher Wörter müssen folglich im Buch unbedingt erklärt werden.
Fakultix
Fakultan
eingetragen von J.-M. Wagner am 07.12.2003 um 23.42
Im Rechtschreibwörterbuch von Herrn Ickler (bzw. hier in leicht modifizierter Form) findet man unter »2. Getrennt- und Zusammenschreibung« zunächst den § 8, der einige grundlegende Aspekte behandelt, darunter die Betonung bei Verbzusätzen und die Unterscheidung zwischen obligatorischer und mehr oder weniger üblicher Zusammenschreibung. Diese wichtige Gegenüberstellung muß man im Kopf behalten, wenn man zu den folgenden Paragraphen 9 und 10 kommt; allein anhand der Überschrift von § 10 (»Fakultative Zusammenschreibung«) erkennt man nicht, wie das genau gedacht ist.
Die Überschrift von § 10 zu ändern, um klarer auszudrücken, daß es sich um nichtobligatorische Zusammenschreibungsfälle handelt, wäre aber nicht sinnvoll, sofern es sich bei fakultativer Zusammenschreibung um einen etablierten Fachbegriff handelt so unglücklich gewählt er einem Laien scheinen mag; ich mag ihn auch nicht und hatte mich deshalb Mitte vorigen Jahres auch schon für die striktere Zusammenschreibung ausgesprochen, mich aber von Herrn Ickler überzeugen lassen, daß seine Regelung sinnvoll ist. Zum Nachlesen bitte hier klicken.
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Jan-Martin Wagner
eingetragen von Dominik Schumacher am 07.12.2003 um 18.17
Lieber Herr Pannkoken,
das bevorstehende finanzielle Schlagloch kann dieses Rechtschreibforum aus der Bahn werfen. Falls Sie sich zu den Unterstützern gesellen möchten, würde ich schon behilflich sein. Ansonsten beobachtete ich das Irren der Wildgänse, bevor sie in neu entstehender Ordnung ihr Ziel ansteuern und wegfliegen.
Zu erreichen bin ich unter DS@rechtschreibreform.com
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Dominik Schumacher
übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal
eingetragen von Gast am 07.12.2003 um 18.05
Hat es dieser Beitrag verdient, nicht über "neueste Beiträge, sondern nur über "T" = "Total" = "Alles" aufgerufen werden zu können?
Pankoken
Pankovice
eingetragen von Walter Lachenmann am 06.12.2003 um 19.39
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Die Herkunft des französischen Wortes Omelette ist nicht feststellbar.
Pankoken
Pankowien
1548 ist der Begriff amelette nachgewiesen, der sich herleitet von alumelle - lamelle - l'amelle, damit wurde der Inhalt des rohen Eis bezeichnet. Amelle in der heißen Pfanne ergab eine amelette, heute eine omelette.
Für einen echten Pankoken sollte derlei zum Grundwissen gehören, auch wenn eine omelette noch lange kein Pfannkuchen ist.
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Walter Lachenmann
eingetragen von Elke Philburn am 06.12.2003 um 18.08
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Boulette ist auf Deutsch ein Fleischklops.
Wobei der 'Fleischklops' freilich die seltenere Variante ist.
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http://www.vrs-ev.de/
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 17.43
heißt es auf Österreichisch. Sie kommt von ungarisch palacsinta. Von Österreich wanderte sie ins Tschechische als die palacinta, mit Hatschek auf dem c, sodaß es tsch gesprochen wird. Es ist kein slawisches Wort. Manche Sudetendeutsche machte daraus den Palatschinken, vielleicht in Anlehnung an Schinken.
Pankoken
Pankovice
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 17.25
Boulette ist auf Deutsch ein Fleischklops.
Pankoken
Pankovice
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 17.15
Was die Ungarn ursprünglich darunter verstanden, könnte nur ein Ungar sagen.
Die Herkunft des französischen Wortes Omelette ist nicht feststellbar.
Pankoken
Pankowien
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 16.15
Wir haben immer ''Palatschinken'' statt ''Omelett'' gesagt, denn meine Eltern
waren Heimatvertriebene aus der Tschechei (heute Tschechien genannt). Für mich
ist deshalb ''Omelett'' (Ich habe es eben zuerst ''Omlett'' geschrieben,
schreibt man das wirklich mit e?) das Fremdwort. Mir war auch zuerst noch nicht
klar, daß Palatschinken und Pfannkuchen dasselbe ist. (Wirklich? - Vielleicht
gibt es da ja Unterschiede bei den Rezepten?)
Der Eintrag des anderen Gastes mit den verschiedenen Bezeichnungen für
Pfannkuchen hat durchaus einen Bezug zur Rechtschreibreform, wenngleich auch
nicht zur deutschen: Auch in einem der Beneluxländer fand etwa zeitgleich
eine Rechtschreibreform statt, ich glaube, es war in den Niederlanden, in dem
die entsprechende Schreibweise für Pfannkuchen von der Einzahl in die Mehrzahl
reformiert wurde, mit der Begründung, daß man diese Spezialität ja auch in
mehreren Pfannen backen könne. (Zumindest habe ich das so im Radio gehört.)
Man stelle sich also vor: Ein Pfannkuchen wird in mehreren Pfannen gebacken!
(Die niederländische Reformer hätte doch wohl besser Pfannekuchebäcker bleiwe
solle!)
Nebenbei bemerkt: Sollte es einem nicht zu denken geben, wenn fast zeitgleich
in vier europäischen Staaten, den Niederlanden, Norwegen, Frankreich und
Deutschland, jeweils Rechtschreibreformen durchgeführt werden, wenngleich mit
unterschiedlichem Erfolg! Drei dieser vier Länder sind europäische Kernländer
mit einem hohen Grad an Industriealisierung, Norwegen ist ein Sonderfall, denn
dort wird ja traditionell dauernd reformiert. (Siehe den Beitrag
''Babel am Polarkreis'' unter der Rubrik Aufsätze, Rechtschreibung im Ausland,
Norwegen. -- Übrigens ein sehr guter Aufsatz, bestens als Argumentationshilfe
gegen Rechtschreibreformen geeignet. Ich habe auch irgendwo schon mal eine
gekürzte Fassung gesehen.)
Die Begründung der niederländischen Reformer zeigt aber, daß sie offenbar
Schwierigkeiten mit der Rechtfertigung ihrer Reform hatten. Dann muß eben
offensichtlicher Blödsinn als Rechtfertigung herhalten.
Zum Beitrag von Walter Lachenmann vom 6.12.2003, 09:54 und in bezug auf
die ''Pfannkuchenreform'':
Eben gerade deswegen finde ich es keine gute Idee, die Gastbeiträge aus den
''neuesten Beiträgen'' herauszulassen. Mein Vorschlag, um nicht themenbezogene
Einträge zu verhindern: Die entsprechenden Einträge werden als nicht
themenbezogen markiert, z. B. blaßrot unterlegt, es wird ein paar Tage die
Gelegenheit gegeben, zu erklären, warum dieser Eintrag eben ''off topic'' ist
(''off topic'', um Wortwiederholung zu vermeiden!) und dann, falls der
Beitrag doch themenbezogen gewesen sein sollte, auf blaßgrün oder blaßviolett
umgestellt oder, falls nicht, gelöscht.
Allerdings impliziert der Begriff ''Gästebuch'' die totale Freiheit
des Gastes bezüglich der darin getätigten Einträge. Eventuell sollte man
von der Bezeichnung ''Gästebuch'' wegkommen, denn letztlich sind wir
alle hier keine Gäste im üblichen Sinn. Ich empfehle Ihnen einmal das
MSX-Affiliates-Forum unter http://msx-boards.fixato.com. Darin ist die
Problematik vorbildlich gelöst. Es gibt kein Gästebuch, die ''Gäste''
können anonym posten (Einträge einstellen), solche ''postings'' erscheinen als
''anonymous'', und nicht themenbezogene Einträge können als ''off topic''
gekennzeichnet werden. Vielleicht gibt es ja auch einige Fans von MSX-Computern
unter den Reformgegnern!
Ich habe gedacht, das ''T'' auf der Willkommensseite stünde für
''Technik'' weil, wenn man es anklickte, man das Gästebuch mit den
''neueste Einträgen mit Technik'' bekam.
Da die Rechtschreibreform alle angeht, sollte es möglichst keine
geschlossenen Foren geben. Man sollte aber erkennen können,
wer der eingetragenen Mitglieder einen Moderatorenstatus besitzt.
Für die Moderatoren könnte es dann einen separaten Strang geben,
der für Gäste und Mitglieder, die keine Moderatoren sind, nicht
zugänglich ist.
Damit wäre auch das Problem des Umschaltens zwischen den regulären
Strängen und dem Gästebuch umgangen.
Bei dieser Gelegenheit sei noch einmal angemerkt, daß ich früher
im ''alten'' VRS-Gästebuch (dem vor der Jahreshauptversammlung 2002)
meine Einträge namentlich eingestellt habe. Das tue ich nun nicht
mehr, da diese Beiträge -- wie auch andere von mir im Zeitungsarchiv --
ziemlich unfair kommentiert wurden. Ich habe immer zur Sache geschrieben,
wenngleich vielleicht etwas weiter ausgeholt. Das ist aber notwendig,
wenn man die wirklichen Zusammenhänge verstehen will. Wenn man dann
aber seltsame Vorwürfe gemacht bekommt, von Leuten, die sich offenbar
bewußt Scheuklappen aufsetzen, oder von einem ''Professor'' runtergemacht
wird, dann dürfen sich die Forumsbetreiber nicht wundern, wenn man
anonym bleiben will.
Zu Herrn Schäbler:
Die Reformer haben die Reform widergut gemacht. Klingt doch irgendwie nach
Neusprech, oder?
Sollte man sich wirklich Wörter patentieren lassen können?
Die Firma Intel hat das mal mit Zahlen versucht, kam damit aber
nicht durch!
Gast
xxx
eingetragen von Elke Philburn am 06.12.2003 um 13.25
Sie meinen so etwas Urdeutsches wie den Hamburger, den man viel treffender als Brötchen mit Boulette bezeichnen könnte - ?
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http://www.vrs-ev.de/
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 12.26
Ein schönes Beispiel, wie ein gutes und aussagekräftiges (motiviertes) deutsches Wort von Fremdwörtern in die Umgangssprache abgedrängt worden ist, weil Fremdwörter eine einfache Sache scheinbar aufwerten. Letzteres gilt für viele gute deutsche Wörter.
Wer traut sich, ein kleinformatiges Speisekarten-Wörterbuch für die ausländischen Namen deutscher Speisen zu machen? Oder gibt es das schon?
Pankoken
Pankow
eingetragen von Elke Philburn am 06.12.2003 um 11.35
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Zitat:
Um den Zugang zum Gästebuch für mit der Seite noch nicht vertraute Gäste zu erleichtern, könnte die hierfür anzuklickende Zeile deutlicher hervorgehoben werden.
Ebenfalls eine gute Idee.
Fundsache zum Thema Pfefferkuchen:
![]()
Zu Weihnachten konnte man die poetische Seite des Berlinertums kennenlernen. Auf braunglasierten Pfefferkuchen leuchteten in weißem Zuckerguß mehr oder weniger gelungene, doch stets typisch berlinische Verse.
Dein Herz ist wie ´ne Leberwurscht´
Wer davon ißt, hat immer Durscht
sang ein begeisterter Liebhaber, und eine merkwürdige Liebesszene, deren Schauplatz eben nur Berlin gewesen sein kann, versinnbildlichten folgende Verse:
Jib mir´n Bussel, kleener Pussel!
Hast woll´n Fussel, oller Dussel?
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http://www.vrs-ev.de/
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 11.02
bedeutet "Total" (= Alles), denn wenn man das anklickt, erscheint unter der Überschrift "Die 20 neuesten Rechtschreibeinträge" die Anordnung sämmtlicher Beiträge, auch der aus dem Gästebuch.
Das "T" sollte daher auf der Willkommen-Seite genauer beschrieben werden, damit neue Leser es sofort verstehen.
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 10.12
Wenn man das dort anklickt, erscheint eine Unter-Seite mit der merkwürdigen Überschrift: "Das neue Gästebuch". Das ist doch Quatsch, oder ist es doch Methode?
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 06.12.2003 um 09.46
Falls das Gästebuch eine Untermenge vom FORUM ist, muß auf der "WILLKOMMEN"-Seite stehen: "Neueste RECHTSCHREIBbeiträge" und nicht "Neueste Forumsbeiträge" wie es jetzt schon in der Überschrift der aufgerufenen Beiträge steht. Dort steht "Neueste RECHTSCHREIBbeiträge", obwohl im Gästebuch auch Rechtschtschreibeinträge vom Gästen stehen. Etwas mehr Logik würde der gemeinsamen Sache nützen.
Pankoken
Pankow
eingetragen von Walter Lachenmann am 06.12.2003 um 08.54
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Pankoken, Pannkoken, Pfannkuchen sagen nichts über die Zahl der Pfannen aus.
Pannekoken und Pfannekuchen werden in einer einzigen Pfanne,
Pannenkoken und Pfannenkuchen in mehreren Pfannen gebacken.
Pan Pankoken
Pankow
»Tau jeden richtigen Honnigkauken hürt en lütt Beting Peper.« (Reuter)
Gilt auch für Pankoken aus Pankow. Deswegen ist die Idee, Gastbeiträge aus den »neuesten Beiträgen« herauszulassen, sehr zu begrüßen.
Um den Zugang zum Gästebuch für mit der Seite noch nicht vertraute Gäste zu erleichtern, könnte die hierfür anzuklickende Zeile deutlicher hervorgehoben werden.
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Walter Lachenmann
eingetragen von Norbert Schäbler am 05.12.2003 um 22.51
"Widergutmachen"
Das war die vorgesehene sechste Zeile.
Sollte man sich patentieren lassen!
– geändert durch Norbert Schäbler am 06.12.2003, 11.52 –
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nos
eingetragen von Elke Philburn am 05.12.2003 um 21.50
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jörg Metes
Wäre es möglich, das Gästebuch aus dem Strang "neueste Beiträge" herauszunehmen? Falls ja, würde ich das sehr begrüßen.
Das halte ich für einen guten Vorschlag, zumal das Gästebuch von der Startseite aus direkt zugänglich ist.
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http://www.vrs-ev.de/
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 21.45
Falls nicht, könnte das Forum auch geteilt werden in ein geschlossenes Forum für eingetragene (und zahlende) Mitglieder und ein offenes Forum für nicht eingetragene (und nicht zahlende) Gäste. Die Leser, die sich vollständig informieren wollen, müssen eben hin und her schalten, wenn sie den Beitrag finden wollen, auf den sich ein anderer Beitrag bezieht.
Pankoken
Pankow
eingetragen von Jörg Metes am 05.12.2003 um 18.33
Wäre es möglich, das Gästebuch aus dem Strang "neueste Beiträge" herauszunehmen? Falls ja, würde ich das sehr begrüßen. Schönen Dank.
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Jörg Metes
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 18.19
Ich stimme Ihnen gerne zu, daß die Betonung die Schreibweise festlegen
sollte und umgekehrt. Daß in der Rechtschreibung etwas wahlfrei
ist oder sein sollte, sollte auf ganz wenige Fälle beschränkt bleiben.
Nimmt es überhand, widerspricht es dem Grundgedanken der Normierung und
deren Vorteile werden relativiert.
Eine ''fakultative Getrennt- oder Zusammenschreibung'' kann es daher nur
für eine Übergangszeit geben, solange, bis ein Begriff seine endgültige
Form gefunden hat. Ist dies einmal geschehen, darf diese Form prinzipiell
nicht mehr geändert werden, selbst wenn sich dann einmal die Aussprache
ändern sollte.
Da dieser Prozeß der ''Formfindung'' eventuell einige Zeit dauert, sollte
ein neues Wort nicht sofort in ein Wörterbuch aufgenommen werden.
Ein ''Wörterbuch der Gegenwartssprache'' ist also nicht sinnvoll und sollte
es daher auch nicht geben.
Anders herum wäre es noch besser: Warum soll man etwas irgendwann einmal
anders aussprechen, als es bisher ausgesprochen und geschrieben wurde?
Das ist es, was mich auch bei den Reformgegnern ärgert: Zumindest einige
wollen eine Sprachentwicklung behutsam nachzeichnen! Meiner Meinung kann
es sowas heute nicht mehr geben, zumindest wenn man darunter eine
''natürliche'', also unbeeinflußte Entwicklung aus sich selbst heraus
versteht.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 17.56
Wenn man etwas wiedergutmachen kann, wie wäre es dann mit widergutmachen = schlechtmachen?
Gast
xxx
eingetragen von Norbert Schäbler am 05.12.2003 um 17.44
wiedergutmachen
wieder gutmachen
wieder gut machen
wiedergut machen
wider gut machen
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nos
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 17.35
möchte ich ersetzen durch "Die Tendenz der Sprachentwicklung geht zu einer umkehrbar eindeutigen Funktion"
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 17.29
werden meist auf dem dazugehörenden Partikel oder Adverb betont und nicht auf dem Verb und tendieren deswegen zur Zusammenschreibung, unabhängig davon, ob es dazu überhaupt eine davon zu unterscheidende modal orientierte Variante gibt.
Modal orientierte Verben werden meist auf dem Verb betont oder zusätzlich auf Partikel oder Adverb und tendieren deswegen zur Getrenntschreibung.
Es besteht eine umkehrbar eindeutige Funktion zwischen der Betonung und ihrer Abbildung durch die Schreibweise, durch die der Leser die richtige Betonung mitgeteilt bekommt. Die Betonung legt die Schreibweise fest und umgekehrt.
Deswegen mag ich den Ausdruck "fakultative Getrennt- oder Zusammenschreibung" nicht.
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 16.57
Es sind vielleicht nicht nur Bedeutungsunterschiede, die eine Zusammenschreibung geraten erscheinen lassen,
sondern vielleicht auch die flüssigere Aussprache, wenn zwischen den beiden Varianten keine Bedeutungsunterschiede
existieren.
Dann wäre es gerechtfertigt, wenn sich der Schreiber die für seine jeweilige Intension günstigere
Variante auswählt. So können in einunddenselben Text von einunddenselben Schreiber beide Varianten
richtig sein, je nach der Intention des Schreibers an der jeweiligen Textstelle. Dann hat aber die
Zusammen- und Getrenntschreibung hier wieder eine Funktion, dann kann man eine Regel aufstellen,
nach der die eine oder andere Variante ausgewählt werden muß.
So trägt sich ein Regelwerk selbst! Irgendwann bekommen auch Varianten eine spezifische Bedeutung!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 14.17
"fakultativ" bedeutet "freigestellt, wahlfrei". Das ist mir im Zusammenhang mit Getrennt- und Zusammenschreibung nicht klar, denn da sollen ja die Bedeutungsunterschiede durch die Schreibweise ausgedrückt werden. Nur in den Fällen, wo es zwischen Getrennt- und Zusammenschreibung keine Bedeutungsunterschiede und also keine Sinnverwechslungen geben kann, kann die Schreibweise freigestellt oder wahlfrei sein.
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 05.12.2003 um 12.25
Wortschöpfung
Natürlich können neue Wörter auf mehrere Arten neu geschaffen werden, nicht
nur aus bisher nicht mit einer Bedeutung versehenen ''Lautkomplexen''. Eine
im Deutschen wichtige Methode dafür ist die Bildung von zusammengesetzten
Wörtern, etwas, was die Reformer ja einschränken wollen.
Mir geht es aber darum, auf den Wildwuchs an neuen, zumeist aber nichtssagenden
Begriffen aufmerksam zu machen. Für uns Muttersprachler ist das weniger ein
Problem, aber Leuten, die Deutsch als Fremdsprache erlernen wollen, wird mit
der voreiligen Erfindung ''neuer'' Begriffe für mehr oder weniger bedeutungslose
Sachverhalte kein Gefallen getan.
Es gibt Leute -- ich weiß nicht, ob Herr Lindenthal einer davon ist -- die
hängen der Vorstellung von Sprache als Lebewesen an. Wie ich vor ein paar Tagen
gelesen habe, gab es tatsächlich einmal eine entsprechende Theorie in der
Sprachwissenschaft. Es gibt aber auch andere Auffassungen. Da sich Leben
verändert, muß sich natürlich auch die Sprache verändern, wenn sie leben soll.
Also tut man alles, um sie zu verändern, als Rechtschreibreformgegner erfindet
man dann neue Begriffe oder übt sich in sinnloser Eindeutschung internationaler
Begriffe, z. B. solcher aus dem Internetbereich.
Ich habe in einem Gästebuch, ich glaube es war im Gästebuch des VRS vor
über einem Jahr, auch schon die Meinung gelesen, daß man diese Theorie von
der Sprache als Lebewesen aufgeben sollte. Das war in diesem Gästebuch
sehr drastisch formuliert, leider habe ich den genauen Wortlaut vergessen.
Ebendiese Einstellung führt aber zum eben aufgeführten sprachlichen Wildwuchs,
zu sprachlichem Krebs sozusagen, wenn man sich dieses Vergleichs ausnahmsweise
einmal bedienen will. Leben heißt nunmal auch sterben, z. B. an Krebs!
In diesem Sinne ist Kreativität auf sprachlichem Gebiet nicht sinnvoll.
Kasui-y fragt mich, welche Einheit-Bezeichnung ich für
''Anzahl der Fundstellen für dieses Wort am heutigen Tag unter http://google.de''
empfehlen kann. Ich habe das Wort ''Einheit'' nur in Anführungsstrichen benutzt.
Man könnte z.B. sagen:
''Für das Wort xyz gab es am 04.12.2003 bei Google 434 Treffer.''
Für Google könnte auch jede andere Suchmaschine stehen. Eventuell könnte man
auch noch eine Zeitangabe hinzufügen.
Bei assoziativen Speichern spricht man auch von Treffern! Man gibt ein Datum
(Einzahl von Daten) vor, und diese Art von Speicher gibt aus, ob sich dieses
Datum im Speicher befindet. (Übrigens, Wörter wie Singular und Plural sind
nicht so problematisch wie die anderen Beispiele von Herrn Lindenthal.)
Zu Herrn Wrase:
''zu machen'' ist ein ''Infinitiv mit zu'', ''zumachen'' ist ein anderes Wort
für schließen! Man sollte nicht aus rechtschreibdeformierten Texten auf die
Berechtigung der ''fakultativen Zusammenschreibung'' schließen, dies hieße, die
Rechtschreib- und Sprachdeformation anzuerkennen.
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 04.12.2003 um 18.41
kommt von lateinisch creare: erschaffen.
Wortschöpfung: Wörter werden aus Lautkomplexen neu "geschaffen", es entstehen neue Wortwurzeln. Benennungen für verschiedene Arten von Geräuschen und Bewegungen (Onomatopoetica).
pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 04.12.2003 um 18.16
Es geht nicht darum, etwas zu empfehlen, sondern darum, ob ein neuer Begriff
dafür überhaupt sinnvoll ist. Das ist es nach dem in meinem letzten Eintrag
dargelegten aber nicht. Eine solche ''Einheit'' klingt nach etwas
Wissenschaftlichem, nach etwas, das eine definierte Bedeutung hat. Das ist aber
nicht oder bestenfalls nur bedingt der Fall. Eine solche ''Einheit'' wäre
pseudowissenschaftlich, wäre Etikettenschwindel.
Nur zu sagen, daß man sich Gedanken gemacht hätte und daß man etwas auch
weiterhin verwenden möchte, ist zu wenig. Eine Begründung wäre schon
interessant. Es bleibt Ihnen natürlich unbenommen, dieses Wort auch weiterhin
zu verwenden. Es ist nur nicht seriös!
Auch ich wußte nicht, daß dieses Wort eine aus dem lateinischen kommende
Bedeutung hat, wie ein anderer Gast darlegte. Aber es ist sehr wahrscheinlich,
daß heutzutage so ziemlich alle einigermaßen aussprechbaren Buchstabenfolgen
auch irgend eine Bedeutung haben. Deshalb sollte man sich mit der ''Erfindung''
von neuen Begriffen zurückhalten, sonst endet man noch im lallenden Wahnsinn
und wird ''psychatrisiert''!
Natürlich muß es auch neue Wörter geben dürfen, aber man sollte darauf auchten,
daß sie einen gewissen, über die aktuelle Situation hinausgehenden Wert
besitzen. Um mich zu verstehen, stellen Sie sich bitte vor, eine Sprache lernen
zu müssen, deren Wortschatz sich von Tag zu Tag stark verändert. Das heute
gelernte Wort ist morgen veraltet, übermorgen wird es nicht mehr verwendet.
Dafür gibt es eine Reihe neuer Wörter, die spätestens übermorgen wieder
verschwunden sind. Kreativität ist, im Zusammenhang mit Sprache, eher ein
Schimpfwort!
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 04.12.2003 um 17.03
mittellateinisch cuculla: Mönchsgewand, Kutte, Kapuze, Käppchen; cucullus: Kapuze, Kappe; frühneuhochdeutsch Gugel: Kapuze;
Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 04.12.2003 um 15.15
An Gast xxx:
Welche Einheit-Bezeichnung können Sie denn empfehlen für „Anzahl der Fundstellen für dieses Wort am heutigen Tag unter http://google.de“ – vielleicht haben Sie einen viel besseren Ausdruck dafür?
Gast-yyy alias Kasui-y
hier
eingetragen von Detlef Lindenthal am 04.12.2003 um 14.50
Wer unter Klarnamen schreibt, genießt höhere Freiheiten.
Gast xxx schrieb:
Da man sich anonym offenbar nur noch im Gästebuch zu Wort melden kann ...Nee, diese praktische Einheit habe nicht ich erfunden, aber ich habe sie dankbar übernommen.
... Ihre selbstgemachte ''Einheit'' ... [Gugel]Sie soll auch nur gaaanz wenig aussagen. Das aber soll sie.
Außerdem ist Google nur eine von mehreren Suchmaschinen, bei anderen könnten da andere Ergebnisse herauskommen. Ebenso wenn die Suchanfrage zu einem anderen Zeitpunkt wiederholt wird. Ihre Angabe sagt also nicht viel aus, wenn Sie nicht Google und den Zeitpunkt Ihrer Anfrage mit angeben.Wie Sie wissen, habe ich nicht Gugelhupf geschrieben, sondern Gugel. Ersteres Wort hat vier Buchstaben mehr und etwas mit Kuchenbacken zu tun.
Außerdem gibt es noch das Wort Gugelhupf! Ihre ''Einheit'' überschneidet sich also mit einer anderen Bedeutung.
Über Ihre Eingabe habe ich nachgedacht; das Wort Gugel möchte ich auch weiterhin verwenden.
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Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 04.12.2003 um 11.54
Da man sich anonym offenbar nur noch im Gästebuch zu Wort melden kann, hier
nun ein Hinweis an Detlef Lindenthal:
Offenbar haben Sie für verschiedene Wörter bei Google nachgeschaut, wie oft
diese vorkommen. Dafür benutzen Sie die deutsche Aussprache dieses Namens
als eine Art Einheitenbezeichnung. Für Menschen, die nicht so mit dem Internet
vertraut sind, ist dies aber nicht ersichtlich, Ihre selbstgemachte ''Einheit''
führt da eher zu Verwirrung. Benutzen Sie Ihre ''Einheit'', so könnte man das
als allgemeine ''Einheit'' der Treffer bei Suchanfragen fehlinterpretieren, die
eben -- spaßeshalber? -- vom Namen der speziellen Suchmaschine Google
abgeleitet wurde. Außerdem ist Google nur eine von mehreren Suchmaschinen, bei
anderen könnten da andere Ergebnisse herauskommen. Ebenso wenn die Suchanfrage
zu einem anderen Zeitpunkt wiederholt wird. Ihre Angabe sagt also nicht viel
aus, wenn Sie nicht Google und den Zeitpunkt Ihrer Anfrage mit angeben.
Außerdem gibt es noch das Wort Gugelhupf! Ihre ''Einheit'' überschneidet sich
also mit einer anderen Bedeutung. Auch das könnte zu Mißverständnissen führen.
Das Problem kommt daher, daß Sie versuchen -- vielleicht nur aus Spaß --
einen fremdsprachigen Namen einzudeutschen. Eindeutschungen führen also auch
zu Problemen, gerade, wenn der ursprüngliche Begriff allgemein bekannt ist.
Deshalb sind Eindeutschungen von gut bekannten englischen Begriffen -- wie
z. B. von ''Internet'' -- auch nicht sinnvoll und daher abzulehnen.
Zu den in letzter Zeit immer häufiger in der Öffentlichkeit vorkommenden
Wortspielen ist noch zu sagen, daß sie einem ziemlich auf die Nerven gehen,
insbesondere, wenn sie doch arg an den Haaren herbeigezogen sind. Für mich
wäre das ein Grund, ein so beworbenes Produkt nicht zu kaufen. Dann wäre
dieser Unsinn schnell beendet.
Desweiteren sollte man sich fragen, warum die Werbepsychologen nicht merken,
daß einem diese Wortspielereien auf den Geist gehen. Vielleicht wollen Sie
die Leute ja damit ärgern. Psychologie und besonders Werbepsychologie sind
prinzipiell abzulehnen, Psychologen haben doch selbst einen Dachschaden, sonst
wären sie nicht das geworden, was sie sind. Psychologie heißt auch, Macht über
andere zu haben. Ich will nicht wissen, wieviele Psychologen von den Reformern
in Anspruch genommen wurden, um eine erfolgversprechende Reformstrategie
auszuarbeiten.
Gast
xxx
eingetragen von margel am 02.12.2003 um 17.38
Wie sagte der Lehrer, wenn er sich mal an der Tafel vertan hatte? "Ich wollte nur mal sehen ob Ihr´s merkt!"
eingetragen von Gast am 02.12.2003 um 10.48
Pankoken, Pannkoken, Pfannkuchen sagen nichts über die Zahl der Pfannen aus.
Pannekoken und Pfannekuchen werden in einer einzigen Pfanne,
Pannenkoken und Pfannenkuchen in mehreren Pfannen gebacken.
Pan Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 02.12.2003 um 08.05
Angela Merkel in ihrer Rede auf dem CDU-Parteitag in Leipzig:
... wenn es so *weit* ist, äh, wenn es *so*weit ist - offensichtlich hat man ihr die Rede in deformierter Rechtschreibung geliefert.
Pielenz
Gaglower Str. 37d
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 17.23
gibts bei Googel alles. Es gibt doch norddeutsches, mitteldeutsches und süddeutschen Hochdeutsch.
Pan Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 17.09
sind in den lebenden Sprachgruppen sehr verschieden: Die deutschen, romanischen, englischen und slawischen Vergangenheits- und Zukunftsformen korrespondieren nicht miteinander und müssen für diese Gruppen jeweils besonders gelernt werden, mit eigenen Namen. In den slawischen Sprachen kommt noch die Bedeutung der Aspekte hinzu, die das System inkompatibel zu den deutschen Formen machen.
In österreichischen Sprachlehrbüchern standen bis vor wenigen Jahren nur deutsche Bezeichnungen, nur leider entsprachen sie nicht immer den in Deutschland gebräuchlichen: In österreichischen Lehrbüchern wurde alles "gebogen" statt wie in Deutschland "gebeugt". Jetzt stehen in österreichischen Sprachlehrbüchern nur noch die üblichen lateinischen Bezeichnungen.
Pan Pankoken
Pankow
eingetragen von Christoph Kukulies am 01.12.2003 um 16.05
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Liebe(r) margel,
es betrübt mich nachhaltig, daß ich von Ihnen deutlich zu selten auch mal recht bekomme, wenn ich recht habe.
Freilich sind Imperfekt und Präterium
....
Jede Wette, daß fast kein Berufsschreiber und Sprachnutzer mit den Begriffen Präterium und Imperfekt etwas anfangen kann – nicht einmal Sie haben mir ihren ....
Es heißt übrigens Präteritum (v. lat. praeterire, vergehen, vergangen).
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von margel am 01.12.2003 um 15.53
Hochverehrter Herr Lindenthal, es liegt mir fern, Sie betrüben zu wollen. Auch will ich keineswegs um jeden Preis recht behalten - aus dem Alter bin ich wirklich heraus (obwohl ja oft mit wachsenden Jahren der Drang zur Rechthaberei zunimmt...). In jeder Disziplin gibt es eine Terminologie, derer man sich bedienen muß, wenn man mitreden will. Das ist in allen Wissenschaften so, im Handwerk und anderswo. Das Schöne daran ist, daß der Erwerb dieser Fachsprache jedermann offensteht, wenn er sich nur bemüht.Die Einübung in ein Fach besteht ja in der Regel erst einmal in der Aneignung von dessen Begriffswelt. (In manchen Fächern ist das schon der halbe Inhalt - das ist dann wirklich Fachchinesisch und Imponiersprache). Ihre latente Aversion gegen sogenannte "Gebildete" ist mir bekannt, lieber Herr Lindenthal, leider muß ich es einmal so deutlich sagen. Nun denken Sie einmal an die Rechtschreibreform: Die Gegner wenden sich doch auch und gerade gegen den Bildungsverlust für die Schüler unter dem falschen Etikett der angeblichen Erleichterung des Lernens.- Vielleicht erhalen Sie noch Antwort vom Professor.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 01.12.2003 um 13.34
Liebe(r) margel,
es betrübt mich nachhaltig, daß ich von Ihnen deutlich zu selten auch mal recht bekomme, wenn ich recht habe.
Freilich sind Imperfekt und Präteritum *
>> seit langem eingeführte Fachausdrücke <<
– allerdings n u r bei den Deutschlehrern und einer winzigen Minderheit von Sprachtheoretikern.
Diese jedoch können den Sprachunterricht niemalen allein schaffen, grenzen sich gleichwohl durch solches Fachchinesisch vom Rest der Sprachgemeinschaft ab; für sie sind solche fragwürdigen Wörter freilich keine Neologismen, wohl aber für alle anderen in unseren Republiken und insbesondere für Millionen Schüler und Eltern, die Jahr um Jahr monatelang genervt werden mit Schwachstrukturwörtern, die kaum verstanden und anschließend wieder vergessen werden.
Jede Wette, daß fast kein Berufsschreiber und Sprachnutzer mit den Begriffen Präteritum und Imperfekt etwas anfangen kann – nicht einmal Sie haben mir ihren Zusammenhang erläutern mögen. Und auf die hier aufgeworfene Frage von kondizional und Konjunktiv war das erläuternde Echo seitens der hiesigen Foristen ausgesprochen mager, nämlich null.
Warum geben Sie mir nicht in diesem Fall mal recht und sagen: Ja, an der vorgetragenen Mängelrüge samt Verbesserungsvorschlag könnte etwas dran sein?
* Danke, Herr Kukulies! (Da sieht man, wie schwierig diese Ausdrücke sind.)
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von margel am 01.12.2003 um 12.33
Lieber Herr Lindenthal, das sind erstens keine "Neologismen", sondern seit langem eingeführte Fachausdrücke. Über die Bedeutung der "Zeiten" in der Grammatik findet man zweitens sehr Erhellendes in der genialen Arbeit des jungen Harald Weinrich: Tempus - Besprochene und erzählte Welt, Kohlhammer-Verlag 1964.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 01.12.2003 um 12.00
Gewiß gibt es Wörter, für die es keine deutsche Entsprechung gibt; das trifft aber gewiß nicht auf die Sprach-Fachbegriffe zu, und es sollte n.m.M. keinesfalls ein Freibrief sein, unter dem Deckmäntelchen der „Fachsprache“ eine Flut von unverständlichen Neologismen einzuführen: Perfekt, Imperfekt, Plusquamperfekt ... wie z.B. würden Sie Eltern, die, PISA-gegenläufig, ihren Kindern beim Spracherwerb helfen wollen, den Zusammenhang von Imperfekt und Präterium erläutern?
margel schrieb:
"Ionen" ... Dafür gibt es keine deutsche Bezeichnung.
Wie einfach verständlich sind dagegen doch unsere eigenen Wörter:
Gegenwart,
Vergangenheit,
Zukunft,
jeweils auch vollendet:
vollendete Gegenwart,
vollendete Vergangenheit,
vollendete Zukunft,
dazu 6 Beispiele, dann ist ein Sprachlehrer in 10 Minuten mit den Zeitformen der Tuwörter durch.
Deutsch ist eine ausgesprochen strukturstarke Sprache: Wenn ein Abiturient die Hälfte unseres Wortschatzes kennen soll, muß er vom 2. bis zum 19. Lebensjahr täglich (115.000/2)/((19-2=17)*365) = 9,2 Wörter täglich lernen, auch sonntags und auch in den Ferien. Nur durch den inneren klaren Aufbau einer Sprache und die Klarheit ihrer Wortbildung kann ein solcher Lernumfang gemeistert werden, und nur so wird Breitenbildung möglich.
Wenn Fachsprachen zu Fachidiotensprachen verkommen, wird Volksbildung unmöglich; PISA läßt grüßen.
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von margel am 01.12.2003 um 10.54
In Fachsprachen gibt es eigentlich keine Fremdwörter im üblichen Sinne. Ein Beispiel: "Ionen" in der Chemie sind "die Wandernden" aus dem Griechischen. Dafür gibt es keine deutsche Bezeichnung. Wenn man aber statt Fahrkarte "Billet" sagt, so gebraucht man ein (entbehrliches) Fremdwort. In der Deutschschweiz allerdings, wo man stets "Billet" (mit deutscher Aussprache!) sagt, ist es wegen der Mehrsprachigkeit schon nicht mehr so eindeutig.- Über die Berechtigung von Fremdwörtern in Fachsprachen steht einiges in Th.Ickler, "Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit."
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 10.40
Unter http://wikibooks.org/wiki/Traditionsrechtschreibung gibt es jetzt ein offenes Projekt zur Dokumentation und Weiterentwicklung der "alten" Rechtschreibung.
Jeder (!) kann sich daran ohne Anmeldung (!!) beteiligen.
Nemo
http://wikibooks.org/wiki/Traditionsrechtschreibung
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 10.34
Lateinische Fachausdrücke sind manchmal auch verwirrend:
Selbst Tschechischlehrer(innen) verwechseln manchmal "(im)perfekte" Zeitformen und "(im)perfektive" Verben. Das deutsche Wort "(un)vollendete" gilt für Zeitformen und Verben und ist in diesem Fall weniger fehlerträchtig.
Pan Pankoken
Pankow
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 08.46
hallo margel,
ich dachte sowas nennt man Fremdwörter.
Aber jetzt weiss ich immer noch nicht wie der Zusammenhang zwischen konditionel und Konjunktiv ist.
Google freak
.
eingetragen von margel am 01.12.2003 um 08.28
Das sind keine Fremdwörter, sondern Fachausdrücke. Wie in anderen Disziplinen muß ich sie beherrschen, wenn ich mich verständigen will. In der Elektrotechnik hat sich "Bleisammler" z.B. auch nicht gegen "Bleiakku(mulator)" durchgesetzt.
eingetragen von Walter Lachenmann am 01.12.2003 um 08.19
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
Aber ist es wirklich nötig, Fragen wie die nach der Bedeutung grammatikalischer Begriffe wie z.B. Konditional hier zu stellen? ...
Überdies bietet das Forum von http://www.vrs-ev.de eine „Sprachberatung“ an. Auch wer wenig fragt, bekommt dort viel Antwort; wenn einer auch nur ein eher harmloses Anliegen auf dem Herzen hat, kann er damit sogar einen richtiggehenden Gelehrtenstreit auslösen. Die Aussagen der Gelehrten werden kommentiert und gewertet. Das ist sehr lehrreich und dabei auch noch lustig, was der Seite gut bekommt.
Gastfreundschaft ist etwas Schönes, aber in letzter Zeit könnte man über die Ausgelassenheit gewisser Gäste und ihre abwechslungsreichen und immer sehr humorigen Vermummungen die Gastritis kriegen. Was meinen Sie, werter Herr Gastritix?
__________________
Walter Lachenmann
eingetragen von Gast am 01.12.2003 um 08.14
hallo margel,
warscheinlich bist du selbst ein Lehrer und findest deshalb Fremdwörter besser.
wenn ich eine fremdsprache lernen soll, muss ich erstrecht gut verstehen können was solche Wörter bedeuten.
sind denn jetzt konditional und Konjunktiv das Gleiche? Und immer mit 1 und 2?
google-freak
.
eingetragen von margel am 01.12.2003 um 07.19
In diesem Forum kann ja zum Glück, frei von Zensur, über vieles, auch zunächst abseitig Erscheinendes, diskutiert werden. Aber ist es wirklich nötig, Fragen wie die nach der Bedeutung grammatikalischer Begriffe wie z.B. Konditional hier zu stellen? Da genügt einfaches Nachschlagen in einer deutschen Grammatik oder auch im Duden-Wörtebuch der sprachlichen Zweifelsfälle. Also: Erst mal sich selber bemühen, und wenn dann noch Rat gebraucht wird, können hier immer noch Kundige um Auskunft gebeten werden. - Im übrigen bin ich der Meinung, daß diese "eingedeutschten" Begriffe wie z.B. "Indem-Satz" keineswegs sinnfälliger sind als die traditionellen lateinischen. Spätestens wenn es ans Erlernen einer Fremdsprache geht, müssen sowieso die allgemein üblichen Fachausdrücke beherrscht werden.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 30.11.2003 um 20.30
In meinem Buch von Edith Halwaß, Mehr Erfolg mit gutem Deutsch, wird das folgendermaßen erläutert:
Wirklichkeitsform, Indikativ:
Herr Meier ist zu schnell gefahren.
Möglichkeitsform (wahres Zitat), Konjunktiv 1 ( = Konditional 1?):
Der Sachverständige meinte, Herr Meier sei auf dem Bild genau zu erkennen.
Unmöglichkeitsform (unwahres Zitat), Konjunktiv 2 ( = Konditional 2?):
Doch Herr Meier behauptete, er wäre gar nicht gefahren.
Hiermit nimmt der Sprecher dieses Satzes also Stellung, daß er Herrn Meier nicht glaubt.
Wenn er ihm hingegen glaubt, so schreibt er lieber:
Doch Herr Meier behauptete, er sei gar nicht gefahren.
Irgendwie erinnere auch ich aus meiner Schulzeit schwach, daß die Lehrerin da etwas von Konditional 1 und 2 gemurmelt hat; hier im Buch heißen Konditionalsätze (Wenn-Sätze) so:
Wenn er nicht käme, wäre das schade. (Doch vermutlich kommt er ja.)
Er würde das Haus kaufen, wenn sie mitginge. (Doch leider will sie nicht)
Aber ganz sicher bin ich mir da nicht. :-(
eingetragen von Gast am 30.11.2003 um 19.18
WAS ZUR ***** WAR NOCH MAL KONDITIONAL 1 & 2
oder sag mir zu mindest wo ich infos finde
Genervter Google freak
eingetragen von Gast am 30.11.2003 um 18.56
Wenn man Niederdeutsch ("Plattdeutsch") versteht, merkt man erst, wieviele lateinische Lehnworte darin vorkommen, denn durch die hochdeutsche Lautverschiebung wurden sie dann im Hochdeutschen unkenntlich gemacht. Dort erkennt man sie erst, wenn man die hochdeutsche Lautverschiebung zurückdreht.
Während der Hansezeit sind viele niederdeutsche Wörter in die festland-skandinavischen Sprachen eingewandert, aber nicht mehr ins Isländische, denn das ist Altnorwegisch und wurde nach dem Ende der dänischen Besatzungszeit wieder in dieses zurückverwandelt.
Pankoken
Pankokien
eingetragen von Gast am 30.11.2003 um 16.32
Lieber Pankoken,
sorgfältiges Nachdenken hat mich zur Erkenntnis gebracht, daß die Einwände von Lindenthal und Kasui-y berechtigt waren. Natürlich stammt Deutsch nicht von Latein ab; denn sonst müßte man auch sagen, daß es vom Grönländisch-Eskimoischen (wegen Anorak, Parka und Kajak) oder vom Russischen (wegen Wodka, Datscha undPogrom) abstammt, und das wäre überspannt. Zugegeben, es gibt etliche Lehnwörter (wie Mauer von murus und Fenster von fenestra); aber es sind nicht gar so viele; und die Zahl der deutschen Wortneubildungen übersteigt die Zahl der schwer zu ersetzenden Fremdwörter bei weitem.
> Für die wissenschaftlichen und an den Gymnasien (und den Volkshochschulen) gelehrten Grammatikbegriffe haben sich die Bezeichnungen der Grammatiker des klassischen Lateins durchgesetzt. <
Bei den Fachlehrern möglicherweise, aufgrund des Lehrplanes, aber nicht bei den Schülern und Eltern; Einzahl, Mehrzahl und Indem-Satz können die Schüler leichter lernen und behalten als Singular, Plural und Modalsatz, und mit den richtigen deutschen Wörtern gibt es keinen Sprachbruch zwischen Grundschule, weiterführenden Schulen und Elternhaus (seit PISA wissen wir, daß letzteres die wichtigste Einflußgröße für einen gute Bildungsbeginn ist).
Hach, ich bin ja soo froh, daß ich einfach durch Nachdenken das alles eingesehen habe! :-) :-)
Kasuix
Kasuix
eingetragen von Gast am 30.11.2003 um 14.04
Von dem Latein, das man in der Schule lernt, stammt direkt überhaupt keine Sprache ab.
Die romanischen Sprachen stammen in ihrer grammatischen Struktur vom Vulgär- oder Bürgerlatein ab, und zwar jeweils von dem zur Zeit der römischen Eroberung gesprochenen Wortschatz. Daher die Wortschatzunterschiede zwischen Spanisch (Castellano), Italienisch (Fiorentino) und Französisch (Nordfranzösisch). Das Occitanische ist näher am Lateinischen als das Nordfranzösische. Die Aussprache der romanischen Sprachen wurde durch die einheimische Bevölkerung bestimmt. Der einzige unmittelbare Nachfahre des Vulgärlateins ist das Italienische (Florentinische).
Das Deutsche ist keine rein germanische Sprache mehr, im Gegensatz zum Isländischen. Die lateinischen Lehnwörter, Lehnübersetzungen und Fremdwörter im Deutschen stammen aus den verschiedenen Epochen des Vulgärlateins, des Mittellateins und der wissenschaftlichen lateinischen Neubildungen. Der deutsche Wortschatz ist durchsetzt von lateinischen, französischen (romanischen) und englischen Wörtern, ähnlich wie das Niederländische. So wie man das Englische bezüglich seines Wortschatzes als romanisch-germanische Mischsprache bezeichnet, ist es nur nicht ganz so ausgeprägt auch der deutsche Wortschatz. Für die wissenschaftlichen und an den Gymnasien (und den Volkshochschulen) gelehrten Grammatikbegriffe haben sich die Bezeichnungen der Grammatiker des klassischen Lateins durchgesetzt. Außerhalb der romanischen Sprachen ist keine Sprache so stark vom Lateinischen beeinflußt wie das Deutsche und das Albanische. Die Rechtschreibung ist davon immer wieder in der Frage der Eindeutschung betroffen.
Pankoken
Pankokien
eingetragen von Gast am 30.11.2003 um 05.25
Lieber Gast xxx,
einerseits ehrt es Sie, daß Sie sich für Kasuix einsetzen; andererseits war Lindenthals kleine Antwort über die Nachkommenschaften des Lateinischen und die Vorfahren des Deutschen offenbar nicht soo arg unanständig, daß sie Kasuix gestört hätte, und er hat dazu geschwiegen; daher mein Rat: überlassen Sie es doch Kasuix selbst, sich zu verwahren, wenn er das will.
Und vielleicht wird Kasuix sich für jene Richtigstellung frohen Herzens bedanken? Denn stellen Sie sich vor, nächstens würde er auf einem Sprachkongreß der Kurden oder Tschetschenen verkünden, das Kurdische oder Tschetschenische stamme vom Lateinischen ab, und dann gibt es nonverbale Gegenmaßnahmen in südlicherer Form, und wir müßten seine Enkelkinder trösten. – – –
Und worin besteht eigentlich Ihrer Meinung nach die Unanständigkeit? Daß dem Kasuix widersprochen wurde? Daß Vergleichsfälle genannt wurden, die der geneigte Leser leicht selbst beurteilen kann? Daß des Schreibers Ballhorn-Name weiter verballhornt wurde? (Als bitteren Trost gibt es hierzu ein niederdeutsches Sprichwort: „Wokeen sick utgifft för’n Pannkoken, de ward ok freeten as’n Pannkoken.“) (wokeen = welcheiner = wer)
Nun eine Frage in die Runde:
Hier hupfen gar viele Seltenschreiber mit Neunamen herum, wobei ich offengestanden Schwierigkeiten habe, diese vielen ähnlichen Namen des Strickmusters g...st und ...ix auseinanderzuhalten; sollen wir alle verstärkt unsere Merkfähigkeit einüben, indem jeder sich solch einen schmucken Namen zulegt und wir dann das große Ratespiel haben, wer hier was geschrieben und zu verantworten hat? Ich fang schon mal an:
Gast-yyy alias Kasui-y alias Nix-fuer-Ungux
hier
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 17.49
Künstlernamen werden geduldet. Doch jedenfalls der Redaktion sollte eine elektronische Anschrift bekannt gegeben werden. Redaktioneller Grundsatz ist, Vertraulichkeit zu wahren, wo sie erbeten oder sonst zweckmäßig ist. Kritikfähigkeit ist eine hier gerngesehene Tugend. Wer selbst auch Kritik verträgt, ist hier ebenso gern gelesen. Sprache teilt, Sprache heilt. Sprache versteht, Sprache gesteht. Telefongespräche der vergangenen Tage lassen mich in Erinnerung bringen, daß unsere Gefühle ebenfalls ein volles Recht haben, überhaupt und auch hier sprachlichen Ausdruck zu finden. Hier geht es nah am Thema Rechtschreibreform um Rechtschreibung. In diesem Forum geht es zu wie auf einem Marktplatz. Nicht jeder, der Kommas kaufen oder verkaufen will, hat gerade keine Erkältung. Nach Regenwetter kommt Sonnenwetter und Donnerwetter.
Wer den großen Sprung erleben möchte, hat Geduld und macht sich große wie kleine Gedanken. Wir werden die Technik so verbessern, daß jeder Datensatz einzeln zu steuern ist. Über die Suche wird alles zu finden sein, aber Besucher gelangen nicht gleich dorthin, wo gerade eine Grippe ausgebadet wird. Löschen ist ausgesprochen selten, wird dokumentiert und gehört nicht zum Zukunftsgedanken.
Wer sich mit Namen anmeldet, kann im Forum tagelang noch an seinem Beitrag feilen, die ersten Minuten spurlos, später mit dem Änderungsvermerk und dann, aus Sicherheitsgründen, nur noch mit Rücksprache der Redaktion.
Wer ein Zusammengehörigkeitsgefühl spürt und die Arbeit und gute Laune mittragen möchte, kann die Verbesserung der Spendentransparenz erleben. Speziell für die sehr erfolgreichen Faxaussendungen im zweiten Halbjahr zeigt die Spendenzusagenliste den Verlauf und den Erfolg unseres Aufrufes zur Beteiligung. Danke an alle. Auch an jene, die Bargeld schicken oder Überweisungen schreiben, und alle, die auf vielfältigste Weise das Strampeln nicht lassen. Ohne einen spürbaren starken Sprachzusammenhalt hätten wir Techniker in verschiedenen Momenten aufgeben müssen. Es ist nicht alles so leicht und selbstverständlich, wie es manchmal scheint. Deshalb insbesondere mein Dank an die tragende Sprachstruktur als solche, so wie sie nicht losgekoppelt vom Menschen gewachsen ist, wie sie aber doch den einzelnen Menschen nicht immer braucht. Wer sich für eine Zeit der Ruhe zurückziehen möchte: Danke für zurückliegendes Miteinander!
Dominik Schumacher
Bad Ems
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 17.21
1.) An den manchmal rüden Umgangston hier muß man sich leider gewöhnen. Wir sind hier nicht unter Ingenieuren (die sind geschult, miteinander rein sachbezogen zu diskutieren, nur Direktoren greifen persönlich an).
2.) TELEPOLIS findet man unter www.heise.de/tp/
3.) Meine Frage an die Englischlehrer war zunächst nur eine sachliche Frage, die mit Ja oder Nein beantwortet werden soll (ob die neue deutsche Getrenntschreibung das Englischlernen erleichtert).
Falls die Antwort Ja ist, muß man fragen, ob die Beschädigung der deutschen Sprache das wirklich wert ist. Den Wortverband als Wort gibt es nur im Englischen, vielleicht noch im Chinesischen. In der indogermanischen Sprachfamilie ist er eine wesensfremde Einzelerscheinung.
Falls die Antwort Nein ist, muß man folgern, daß die neue deutsche Getrenntschreibung nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich ist, weil sie die deutsche Sprache in ihrem Wesen beschädigt.
Frager
Fraghausen
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 16.17
Sehr geehrter Herr Wrase,
einfach nur dieselbe Sprache zu sprechen, ja sogar noch dieselbe
Rechtschreíbung zu benutzen, sogar eine, die einen hohen Qualitätsanspruch
wie die klassische deutsche Rechtschreibung hat, genügt offenbar nicht, um
eine wirkliche Kommunikation zustandekommen zu lassen. Ich wollte Sie nicht
verärgern! Ihre Antwort stammt vom 06.11.2003, 07.22. Bitte lesen Sie
meinen Beitrag vom 05.11.2003, 18.27, vielleicht werden sich da einige
der Mißverständnisse klären.
Sie wissen nichts über mich, und ich weiß nichts über Sie; was Sie für
selbstverständlich halten muß das für mich noch lange nicht sein. Daraus
ergeben sich Mißverständnisse. Ich habe schon mehrfach gesagt, daß ich
kein Sprachwissenschaftler bin. Ich kann mit einigen der von Ihnen benutzten
Wörtern nicht allzuviel anfangen. Ich weiß zwar, daß sie negativ besetzt
sind, mir wurden solche Vorwürfe schon von anderen gemacht, aber ich weiß
nicht, was an meinen Texten so verwerflich ist. Mich wundert nur, daß eine
aus meiner Sicht kristallklare Argumentation von Leuten wie Ihnen nicht
verstanden wird.
Als der Begriff ROM aufkam, wurde auch gleichzeitig eine Erklärung mitgeliefert.
Sie gehen aber nicht darauf ein, daß ROM eben anders gesprochen wird als Rom,
und diese andere Aussprache ist es eben, die verhindern müßte, das man es wie
die italienische Stadt schreibt, der diesbezügliche Eintrag von Christian
Melsa ist also gerechtfertigt.
Der Begriff ''Verdunkelung'' erzeugt Assoziationen zu Krieg und Luftangriff,
ich halte ihn hier für nicht ganz angebracht.
Die Aussage bezüglich der Kinder, die heutzutage nicht mehr wissen, daß Rom
eine Stadt in Italien ist, war natürlich leicht scherzhaft gemeint. Die Kinder
heutzutage gehen tagtäglich mit CDs, CDROMs um, Rom aber liegt ziemlich weit
weg. Die Stadt Pisa wird ihnen eher ein Begriff sein, schon wegen des
PISA-Tests. Dieser Test hat aber nichts mit der Stadt zu tun. Ein Pisa-Test
hingegen ist ein Test über die Stadt Pisa mit Fragen wie: Wo liegt Pisa,
wieviele Einwohner hat diese Stadt, was gibt es für Sehenswüridgkeiten, usw.
Natürlich siegt sehr schnell die Gewohnheit, aber da ich ein anderer Mensch
bin -- Woher will ich wissen, ob ich wirklich ein Mensch bin? Vielleicht bin
ich ja ein Alien in menschlicher Gestalt, dem man seine Erinnerung an sein
früheres Ich genommen hat und der nun auf dieser Welt eine Strafe verbüßt! --
fasse ich Ihre Argumentation auch anders auf, ähnlich wie Sie meine
Argumentation auf eine für mich nicht nachvollziebare Art und Weise auffassen.
(Vielleicht bin ich doch ein Alien, da ich offenbar als Einziger Ihre
Argumentation nicht verstehe!) Eben weil es so ist, daß sehr schnell die
Gewohnheit siegt, habe ich etwas übertrieben und Jahrhunderte und nicht
Jahrzehnte geschrieben. Sowas nennt man -- glaube ich -- Humor!
Eine Verallgemeinerung auf andere Schreibweisen und andere Abkürzungen ist
naheliegend, siehe einen entsprechenden Kommentar im Zeitungsarchiv. Es ist
deshalb naheliegend, weil Abkürzungen dieser Art eben in totaler Großschrift
geschrieben werden müßten, d.h. man müßte sehr oft die Shift-Taste oder
eben Shift-Lock betätigen. Das ist natürlich umständlich, so daß Leute, die
solche Abkürzungen sehr oft schreiben müssen, z.B. Zeitungsredakteure, aus
(verständlicher) Bequemlichkeit die normale Substantivgroßschreibung verwenden,
oder eben die totale Kleinschreibung. (Im letzteren Fall macht man sich noch
bei den Reformern lieb Kind.) Das hat mit einer Veränderung der Sprache als
System überhaupt nichts zu tun.
Die von Ihnen angesprochene ''automatische Tendenz'' ist also nichts anderes
als eine Erscheinungsform der Bequemlichkeit, allenfalls noch Zeitmangel.
An dieser Stelle sollten wir innehalten. Leben wir nicht im Computerzeitalter,
wo man sich in den Textverarbeitungsprogrammen Abkürzungen definieren kann,
die dann automatisch die richtige Schreibweise erzeugen? Wir benutzen modernste
Technik, aber nicht um das Sinnvolle am Bisherigen zu erhalten, sondern einen
Vorwand für dessen Abschaffung zu haben? Meiner Ansicht nach bieten die
heutigen Programme so viele Möglichkeiten, daß diese dann zumeist ungenutzt
bleiben, weil es zu aufwendig ist, sich in ein Programm einzuarbeiten, von dem
man weiß, daß es alsbald durch eine neue, veränderte Version oder ein gänzlich
anderes Programm ersetzt wird. Ähnliches gilt auch für die Rechtschreibung!
Sie gehen mit keinem Wort auf meine Gedanken zur Disziplin in bezug auf die
Schreibung ein. Diese Argumentation ist aber wesentlich!
Wie war das Beispiel mit dem Diebstahl motiviert?
Wenn ich ein Regelwerk habe, dann gibt es da Regeln, logisch! Diese Regeln
haben bestimmte Gründe, z.B. wollen sie Mißverständnisse verhindern oder
leichte Lesbarkeit erzeugen. In bezug auf ein solches Regelwerk sind nicht
durch die Regeln gedeckte Schreibweisen falsch. Wenn das Regelwerk also für
Abkürzungen wie NATO die totale Großschrift fordert -- aus gutem Grund --,
dann ist das Verwenden einer anderen Schreibweise -- zumindest in bezug auf
dieses Regelwerk -- eben falsch.
Wenn ich mich an die klassische Rechtschreibung halten will, dann sollte ich
nicht nach Begründungen suchen, warum ich deren Regeln übergehen kann.
Wir Reformgegner halten uns -- abgesehen von Fehlern, die jeder mal macht --
freiwillig an die Regeln der klassischen Rechtschreibung, wir werden nicht
dazu gezwungen. Wir tun das, weil wir erkannt haben, daß dies besser für uns,
für unsere Sprache und für das Verständnis dessen, was wir sagen wollen, ist!
Wenn ich mich an die Regeln halten will, andere es aber nicht tun, dann kann
ich nicht argumentieren: Ich halte mich zwar an die Regeln, aber dort, wo andere
die Regeln übertreten (weil diese anderen sich eben an andere oder an gar keine
Regeln halten), da übertrete ich die Regeln auch. Wenn ich das tue, dann halte
ich mich nicht an die Regeln.
Ein Ausweg wäre -- wir sind ja in einer Demokratie -- die besagten Regeln des
Regelwerks zu ändern, den Rest aber beizubehalten. Ich habe den Eindruck, daß
viele Reformgegner bereit wären, um der Demokratie willen Schreibweisen der
Mehrheit als richtig zu akzeptieren, selbst wenn diese nach den klassischen
Regeln als falsch anzusehen sind. In meinem Beispiel wollte ich zeigen, daß
dies sehr problematisch ist. Der Sinn und damit die Brauchbarkeit des Regelwerks
leiden darunter.
Ich wollte damit -- durch den Vergleich mit dem Diebstahl -- zeigen, daß es
Konventionen menschlichen Zusammenlebens gibt, z.B. die Rechtschreibung, die
auch von einer Mehrheitsentscheidung nicht abgeschafft werden dürfen. Wenn
also der Diebstahl durch eine Mehrheitsentscheidung nicht mehr als Fehler, als
Straftat gälte, so wäre das eine Entscheidung, die zwar demokratisch erlangt,
aber dennoch unvernünftig wäre. Wird sie beibehalten und konsequent gelebt,
wird daran das entsprechende Gesellschaftssystem zugrundegehen. Die Demokratie
würde sich durch eine solche Entscheidung indirekt selbst abschaffen. Schon
aus Selbsterhaltung dürfen also auch in einer Demokratie nicht alle Regeln
demokratisch geändert werden können.
Ähnliches gilt auch in bezug auf die Rechtschreibung!
Deswegen sehe ich auch Herrn Icklers Vorschlag, den ''tatsächlichen
Sprachgebrauch'' als Grundlage zu nehmen, als problematisch an. Er ist
-- zugegebenermaßen -- demokratisch, es sind dabei aber so viele
Schwierigkeiten zu überwinden, daß er kaum sinnvoll durchzuführen ist.
Die Gegenwart ist jener Hauch, der jeden Punkt der Zeit überstreicht,
das Vergangene vom Zukünftigen trennend.
Das ''gegenwärtig Übliche'' eignet sich also nicht zur Festlegung einer Norm.
Zum Zeitpunkt der Festlegung einer Norm nimmt man möglicherweise das zu diesem
Zeitpunkt Übliche. Dabei sollte man aber vieles beachten, auch seine
Vorgeschichte, seine Vergangenheit. Dann muß man entscheiden, was davon in die
offizielle Norm übernommen werden soll. Diese Entscheidung sollte überlegt
und klug getroffen werden. Natürlich muß eine Norm so gestaltet sein,
daß sie zukünfige Erweiterungen ermöglicht. Man sollte vorher möglichst
allgemeingültige Kriterien dafür festlegen, die nach bestem Ermessen möglichst
lange Gültigkeit haben werden. Das erspart spätere Nachbesserungen. Es ist klar,
daß man dafür mit dem entsprechenden Gegenstand der Untersuchung sehr gut
vertraut sein muß.
Für die deutsch Rechtschreibung ist der Zeitpunkt der Festlegung der Norm
schon seit über 100 Jahren vorbei. Davor war Zeit zum Experimentieren, danach
beginnt die Tradition. In dieser Phase sind nur noch Erweiterungen möglich!
Ich spreche hier von Erweiterungen, nicht von Veränderungen! Wenn die
Veränderungen der Sprache bzw. der Rechtschreibung bereits genormte Bereiche
betreffen, dann sind es, in bezug auf die Norm, eben Fehler. Will man sie
nicht als Fehler ansehen, so muß man die Norm abschaffen und durch eine andere
ersetzen. Dann sollte man aber keinen Etikettenschwindel betreiben, dann
braucht diese neue Norm einen neuen Namen. (ASCII ist immer ASCII, man kann
ASCII nicht so reformieren, daß dieser Code wie EBCDIC aussieht,
aber noch ASCII ist!)
Erweiterungen finden immer auf Basis des Bestehenden statt, ohne es
in Frage zu stellen. In diesem Forum wird aber immer nur von ''Veränderungen''
gesprochen, nie von ''Erweiterungen''. So erweitern neue Wörter die Sprache,
ohne bestehende Wörter abzuschaffen. Sie können sie allenfalls verdrängen. Man
kann sich aber immer auch ohne diese Erweiterungen ausdrücken, vielleicht nur
etwas umständlicher.
In meinem Beitrag vom 05.11.2003 habe ich, um Mißverständnisse auszuschließen,
dargelegt, daß ich gewisse Trivialveränderungen nicht als Veränderungen der
Sprache auffasse. Wenn Sie sich die Fingernägel schneiden, dann hat sich Ihr
Körper dadurch auch verändert, Sie würden aber bestimmt nicht behaupten, daß
Sie sich geändert hätten, eben weil solche Veränderungen immer wieder
stattfinden (müssen), damit Sie so bleiben, wie Sie sich selber gewohnt sind.
Nur wenn Sie Ihre Fingernägel längere Zeit nicht schneiden, wird jeder sehen,
daß Sie sich verändert haben!
Ich habe also überhaupt nichts dementiert! Ich habe sogar sehr
präzise und klar argumentiert. Ich habe nur keine Lust, dauernd Sachverhalte
aufzuzeigen, die sich jeder leicht selbst überlegen könnte.
Gast
Alien?
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 15.38
Zum Eintrag von Gast vom 29.11.2003, 15:05
Indogermanistik
Gibt es besagten Artikel auch im Internet? Wenn ja, würden Sie dann bitte
hier einen Verweis darauf veröffentlichen.
Zum Eintrag von Gast vom 29.11.2003, 15:17
Getrenntschreibung und Englischlernen
Ich bin der Ansicht, daß die Reformer langfristig gesehen das Deutsche
zerstören und durchs Englische ersetzen wollen. Deshalb versuchen sie, die
Verwendung der Wortgruppe als Wort durchzusetzen. Ich finde, solche Wortgruppen
sind sehr schwierig zu verstehen. So habe ich z.B. sehr lange gebraucht, um
zu erkennen, was ''Seargent Peppers lonely hearts club band'' (Ich hoffe, ich
habe das jetzt richtig geschrieben!) meint.
Wir sollten nicht eine vermeintlich bessere Erlernbarkeit des Englischen
als Rechtfertigung für eine Reform unserer bewährten Rechtschreibung
heranziehen. Es dürfte wohl eher so sein, daß ein Mensch erst einmal seine
eigene Muttersprache richtig beherrschen muß, um beim Erlernen einer
Fremdsprache Erfolg zu haben. Ob die Englischlehrer eine wahrheitsgemäße
Antwort geben dürfen, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Was mich aber wundert, ist, daß die ''Kids'', die sonst so gerne gegen
das von den Erwachsenen Vorgeschriebene aufbegehren, sich in Sachen
Rechtschreibreform etwas Minderwertiges von ebendiesen aufzwingen lassen.
Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig!
Die Rechtschreibreform bestätigt damit wieder einmal, daß die Reformer und
die Kultusminister kinderfeindlich sind. Sie handeln nach dem Motto:
''Für unsere Kids nur das Schlechteste!''
Sollten diese nicht von Berufs wegen den Kindern das Beste angedeihen
lassen?
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 15.05
Zum Eintrag von Detlef Lindenthal vom 28.11.2003, 22:01
Ist es nicht möglich, die Leute hier anständig auf einen Fehler aufmerksam
zu machen?
Gast
xxx
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 14.17
Die Rechtschreibreformer versuchen, die Verwendung der Wortgruppe als Wort durchzusetzen.
Im Englichen gibt es schon lange die Verwendung des Wortverbandes als Wort.
Man sollte jetzt die Englischlehrer fragen, ob die Schüler, die nur mit der neuen deutschen Getrenntschreibung aufgewachsen sind, leichter und mit weniger Fehlern Englisch lernen.
Fräger
Fräghausen
eingetragen von Gast am 29.11.2003 um 14.05
sollte sich den Artikel in TELEPOLIS vom 29.11.03 "Das Urvolk aus Anatolien" von Katja Seefeld "Die Ursprünge der indoeuropäischen Sprachfamilie" durchlesen.
Indogermanix
Indogermanien
eingetragen von Detlef Lindenthal am 28.11.2003 um 21.01
Klar, auch Griechisch, Friesisch und Suaheli stammen vom Lateinischen ab. Die Gebärdensprache sowieso. >:-(
Kenntnix schrieb:
... das Lateinische und dessen Nachkommen Deutsch ...
Mich haben die lateinischen Grammatik-„Fachausdrücke“ nie überzeugt; Werfall, Wesfall, Wemfall, Wenfall, Weilsatz, Warumsatz, Wannsatz, ... Einzahl, Mehrzahl, ... sind klar, unmittelbar zu merken, zu verstehen und anzuwenden; weiß jeder der hier Schreibenden, was ein Konditional-, ein Final-, ein Modal-, ein Konzessiv- und ein Konsekutivsatz und der Unterschied zwischen Deklination und Konjugation sind und zu welchem Zweck letztere überhaupt unterschieden werden? (Ich nicht.)
Auch heute kommen mir die Pseudolateinausdrücke undeutlich, unzweckmäßig und wichtigtuerisch vor; anders als bei den botanischen Namen, mit denen ich meine Gartenlebewesen gerne mehrsprachig anrede.
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von Gast am 28.11.2003 um 12.51
Die Herleitung der Kasusnamen gilt zweifelsfrei für das Lateinische und dessen Nachkommen Deutsch und die romanische Sprachfamilie.
Im Altgriechischen ist der Genitiv auch Objektkasus wie der Akkusativ.
In der slawischen Sprachfamilie haben diese Fälle andere Namen und zum Teil andere Bedeutungen.
Richtig kompliziert wird es, wenn Fälle von Präpositionen regiert werden, besonders in den slawischen Sprachen.
Kasuix
Kassel
eingetragen von Gast am 26.11.2003 um 15.36
Ich glaube, das nennt man eine Contradictio in Adiekto = einen Widerspruch im Beiwort, eine widersprechende Begriffsverknüpfung. Jedenfalls wäre dieser Ausdruck der deutschen Sprache unwürdig.
Rollstuhlfahrer sollten es sich unbedigt verbitten, als allein stehend bezeichnet zu werden.
Alleinix
Alleinigen
eingetragen von J.-M. Wagner am 25.11.2003 um 23.07
Zitat:Hallo Lars! Danke für den einladenden Wunsch auf www.beeem.de:
Ursprünglich eingetragen von Lars (ein Gast)
www.beeem.de
Lars
Beeem.de wünscht Dir viel Spass !...aber warum geizt Du mit dem ß? Spass ist out, Spaß ist in!
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 25.11.2003 um 22.28
Beim Albtraum drückt einem die Schwäbische Alb auf die Brust, und beim Alptraum drücken die Alpen.
Drücker
Drückstadt
eingetragen von Gast am 25.11.2003 um 16.41
hallo
ich wollte euch nur kurz zu dieser seite beglückwünschen
ich bin gespannt wie sich die seite weiterentwickeln wird
gruß Lars
www.beeem.de
Lars
eingetragen von Gast am 25.11.2003 um 13.23
Das Bundesverfassungsgericht hat die Aussage des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger so ausgewertet wie ein Dorfpolizist, der bei einer Vernehmung nur auf einen einzigen Satz lauert, an dem er seine Anzeige aufhängen kann, egal was der Betreffende sonst noch erzählt. Vielleicht tun das alle Juristen so und denken nicht wie normale Menschen.
Juranix
Jura
eingetragen von Gast am 24.11.2003 um 17.13
FÜr die Leser, denen der Begriff nicht geläufig ist: Idiomatisiert heißt: Die Wortbildungskonstruktionen sind lediglich in ihrer äußeren Struktur als komplexe Bildungen zu erkennen, weisen aber keinen semantischen (bedeutungsmäßigen) Zusammenhang mehr - auch nicht metaphorisch - zwischen der Gesamtbedeutung und den Einzelbedeutungen ihrer Bestandteile auf, daraus ergibt sich Nichtanalysierbarkeit (in semantischer Hinsicht).
Abgeschrieben aus Fleischer/Barz
Idiomatix
Idiomatingen
eingetragen von Gast am 24.11.2003 um 08.49
Wer kein Gewissen hat, hat ein Ungewissen.
Wisser
Wissenhausen
eingetragen von Gast am 24.11.2003 um 08.46
müssen bei jedem Einsatz einer Säge stets genau unterschieden werden.
Säger
Sägewerk
eingetragen von Gast am 24.11.2003 um 08.38
Alle Substantivierungen von klar wecken sofort Assoziationen zu Schnaps.
Hix
Hixdorf
eingetragen von Gast am 24.11.2003 um 00.02
»Nach L N R, das merke ja, stehn nie T Z und nie C K!
Bildest die Mehrzahl du vom Wort, dann hörst die Endung du sofort!
Nimm die Regel mit ins Bett: Nach Doppellaut kommt nie T Z!
Und merke: Trenne nie S T, denn es tut den beiden weh!«
Dieter
eingetragen von Norbert Schäbler am 23.11.2003 um 13.38
Ich habe mich geirrt. Der Text des Grundgesetzes, den ich kürzlich einstellte, stammt aus dem Jahre 1993.
"Verstehnix" hat die neuere Fassung aus dem Jahre 1997 eingestellt.
Entschuldigung!
__________________
nos
eingetragen von Gast am 23.11.2003 um 12.46
Nach meiner Meinung ist der einzige Weg, die Sache weiterzubringen, der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen, gemäß dem öffentlichen tschechischen Wahlspruch "pravda vitezi", "die Wahrheit siegt". Eine Seite muß lügen. Die Akademiepräsidenten lügen bestimmt nicht, denn sie sind finanziell und persönlich von der Reform unabhängig. Folglich muß die Aussage der Rechtschreibkommission falsch sein, umgangssprachlich: sie lügt. Weil die staatlichen Ministerialbeamten die Aussage der Kommission nachplappern, sagen sie ebenfalls die Unwahrheit, umgangssprachlich: sie lügen ebenfalls. Wer das Volk belügt, handelt unehrenhaft und verdient keinen Respekt. Das gilt auch für Politiker, z.B. für die Kultusminister. Für Lügner und Lügen muß immer gelten: "Es wird böse ausgehen." Das deutsche Volk ist schon viel zu oft belogen worden, und jedesmal ist es sehr böse ausgegangen.
Unsere Aufgabe ist es, der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen.
Lügnix
Lügnixhausen
eingetragen von Gast am 23.11.2003 um 10.10
Anscheinend muß man sich das Grundgesetz alle paar Jahre neu kaufen, weil es dauernd geändert wird.
Den von Herrn Schäbler eingesetzten Text von Artikel 72 habe ich so wörtlich in meinen Ausgaben "Stand 1.Oktober 1985" und "Stand 1. Oktober 1993" gefunden. Der von mir eingesetzte Text von Artikel 72 steht so wörtlich in meiner Ausgabe "Stand 20. Oktober 1997". Vermutlich ist das auch nicht mehr der aktuelle Text.
Verstehnix
Verstehnixingen
eingetragen von Gast am 23.11.2003 um 09.47
Nämlich die deutsche Sprache.
"Fast 79 Prozent bevorzugen prinzipiell Face-to-Face-Gespräche, 24
Prozent Mobiltelefonate."
"Die Netzbetreiber waren im Sample entsprechend ihrem Marktanteil
vertreten."
http://www.heise.de/newsticker/data/tol-23.11.03-000/
PWK
eingetragen von Norbert Schäbler am 22.11.2003 um 22.49
Lieber Verstehnix!
Ich habe aus dem GG, Stand November 1997, zitiert.
Nach dem julianischen Kalender kommt der November nach dem Oktober.
Mir liegen vier verschiedene Verfassungen vor. Die Ihrige trägt in Bayern den Vermerk "Stand 1. Dez. 1994".
Dort findet sich genau der Text, den Sie unten eingegeben haben.
Vorrätig habe ich:
GG: 1. Mai 1983
GG: 1. April 1993
GG: 1. Dezember 1994
GG: 1. November 1997
Die neueste Ausgabe werde ich mir besorgen
__________________
nos
eingetragen von Gast am 22.11.2003 um 22.11
Im hier interessierenden Bereich wurden Artikel 72 und 76 wesentlich geändert.
Art. 72 lautet seit 1997: [Konkurrierende Gesetzgebung]
(1) Im Bereich der konkurrierenden Gesetzgebung haben die Länder die Befugnis zur Gesetzgebung, solange und soweit der Bund von seiner Gesetzgebungszuständigkeit nicht durch Gesetz Gebrauch gemacht hat.
(2) Der Bund hat in diesem Bereich das Gesetzgebungsrecht, wenn und soweit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet oder die Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich macht.
(3) Durch Bundesgesetz kann bestimmt werden, daß eine bundesgesetzliche Regelung, für die eine Erforderlichkeit im Sinne des Absatzes 2 nicht mehr besteht, durch Landesrecht ersetzt werden kann.
Verstehnix
Verstehnixingen
eingetragen von Gast am 22.11.2003 um 21.11
Jedenfalls bei mir.
Word aufgemacht und mich durchgeklickt:
Extras --> Optionen --> Rechtschreibung und Grammatik
Danach einfach das unscheinbare und doch so unselige
Häkchen vor "Neue deutsche Rechtschreibung" entfernt.
Außerdem werde ich niemals im Leben wieder einen Duden kaufen,
selbst dann nicht, wenn dieser Wahnsinn rückgängig gemacht
werden sollte. Dann lieber einen Wahrig.
Der Duden-Verlag wird jedenfalls keinen Cent mehr
von mir sehen, so unglaublich wie er sich in dieser Sache
verhalten hat. Die sind bei mir durch.
Andreas.
Andreas
eingetragen von Gast am 22.11.2003 um 18.08
Es gibt derzeit einige bedeutende Beispiele dafür, daß auch sogenannte frei gewählte repräsentative parlamentarische Demokratien mit Hilfe der Presse gegen der Mehrheitswillen des Volkes und gegen den wissenschaftlichen Sachverstand regieren können, wenn diese von der Presse totgeschwiegen werden. Die angeblich freie Presse, die in Wirklichkeit im Geheimen ferngesteuert wird, ist das eigentliche Problem.
Ich persönlich gehe so weit zu glauben, daß auch unsere Regierung von wirtschaftlichen Interessenverbänden ferngesteuert wird und Parteitage und ähnliches nur Scheinveranstaltungen sind, die nur vorgegen, die Meinung der Basis anzuhören.
Demokratix
Demokratien
eingetragen von Gast am 22.11.2003 um 15.17
Prof. Helmut Jochems sagt das, trotzdem Einspruch Euer Ehren!
Sind die die Unterschicht, die nicht am PC schreiben? Oder die, die sich in Rechtschreibung ganz auf den PC verlassen? Wer aber kreativ schreiben will, muß das dauernde Korrigiert-Werden durch den PC ganz abschalten, sogar die Großschreibung am Satzanfang, damit man in Tabellenfeldern mit Kleinbuchstaben beginnen kann. Professionelles Schreiben heißt nicht nur Massenproduktion durch Journalisten. Wer sich gut in deutscher Grammatik auskennt, stolpert täglich über merkwürdige Großschreibungen und Worttrennungen und Satzergänzungen mit fehlenden Präpositionen. Die Gefahr liegt darin, daß "normale" Deutsch-Anwender auch die Grammatik für reformiert halten. Diese indirekte "Grammatikreform", nämlich Grammatikverfälschung, durch die Reformschreibung ist die eigentliche Gefahr für die deutsche Sprache.
Wenn die Verantwortlichen jetzt wieder nicht auf den Einspruch der Wissenschaft reagieren, dokumentieren sie eindeutig, daß die Rechtschreibreform überhaupt nichts mit Wissenschaft, sondern nur mit Politik zu tun hat. Das seinerzeit sehr bekannte Buch des Jugoslawen Milovan Djilas "Die neue Klasse" scheint wieder aktuell zu werden. Es sollte neu aufgelegt werden.
Grammatix
Gramhofen
eingetragen von Gast am 22.11.2003 um 10.14
Was die Akademiepräsidenten damit meinen, kann man in "Ernst Leisi, Das heutige Englisch" in den Kapiteln "Der Wortverband als Wort" und "Das Amerikanische" nachlesen. Weil der Begriff "Wortverband" in der Germanistik nicht gebräuchlich ist, ist er wohl nur Anglisten bekannt. Die Zurückauflösung von deutschen Wortbildungskonstruktionen (Univerbierungen) in Wortverbände ist erst von den Rechtschreibreformern erfunden worden und in der deutschen Linguistik noch nicht beschrieben. Vermutlich wird sie in der Sprachgeschichte später als Irrweg bezeichnet werden, der der natürlichen Entwicklungstendenz der deutschen Sprache zuwiderlief.
Wenn ich Zeit dazu finde, kann ich die wesentlichen Merkmale des englischen Wortverbandes hier darstellen. Sagen Sie es, wenn es unerwünscht ist!
Anglix
Angeln
eingetragen von Gast am 21.11.2003 um 14.26
ob die für die Rechtschreibreform und die für deren Durchsetzung Verantwortlichen sich trauen, die Akademie-Präsidenten in gleicher Weise und mit ähnlichen Beleidigungen abzukanzeln, wie sie es gegen die großen deutschsprachigen Schriftsteller und die übrigen Reformgegner gemacht haben, und ob sie auch diesmal nur ihre Lakaien antworten lassen.
Reformnix
Nixdorf
eingetragen von Christoph Kukulies am 21.11.2003 um 13.34
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Hallo
Ich finde Ihre Seite sehr interessant.
Wenn Sie möchten können sie hier viele interessante Dinge über Gesundheit erfahren.
Auf http://www.gesundheit-erfolg.de sehen sie die Warheit in einem Video.
Matthias
.
Wenn es nicht so traurig wäre, mit welcher Rechtschreibung manche den Erfolg suchen, müßte ich bei so etwas manchmal laut losprusten.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 21.11.2003 um 11.47
Hallo
Ich finde Ihre Seite sehr interessant.
Wenn Sie möchten können sie hier viele interessante Dinge über Gesundheit erfahren.
Auf www.gesundheit-erfolg.de sehen sie die Warheit in einem Video.
Matthias
.
eingetragen von Gast am 21.11.2003 um 09.05
Es sollten viele Leserbriefe an die Süddeutsche Zeitung und die Welt geschickt werden mit der Forderung, ihre Aussage "Mehrere" Kunst- und Wissenschaftsakademien genauer zu erläutern: "welche alle?" und ihre Aussage "zur Umkehr" zu erläutern: "wie im Einzelnen genau?"
Weil der Text im Internet steht (unter www.rechtschreibreform.de) und nicht alle Leser dazu Zugang haben, aber alle Leser das Recht auf genaue Information durch ihre Zeitung haben und alle Bürger davon betroffen sind, sind die Zeitungen verpflichtet, den genauen und vollständigen Wortlaut zu veröffentlichen.
Leser
Lesendorf
eingetragen von Gast am 20.11.2003 um 10.18
Wenn so etwas in einer Montageanweisung im Stahlhochbau passiert, gibt es eine Katastrophe.
Monteur
Montabaur
eingetragen von Gast am 19.11.2003 um 20.10
Die Prinzipien der industriellen Produktion lehren, daß ein Produkt nach einer psychologisch richtig gewählten Zahl von Jahren durch ein völlig neues ersetzt werden muß. Das neue Produkt muß das alte richtig alt aussehen lassen, damit es von allen gekauft wird.
Im Jahre 2005 ist die Reformrechtschreibung seit 1996 schon neun! Jahre alt und total veraltet. Was liegt näher, als sie durch ein völlig neues und viel besseres Produkt zu ersetzen. Das neue und viel bessere Produkt ist die "völlig neu überarbeitete und fehlerkorrigierte" Rechtschreibung von 1995, die sich ja vorher schon seit 1902 bestens bewährt hatte. Der große Vorteil des neuen Produktes und das entscheidende Werbeargument ist, daß man mit ihm die deutschen Klassiker und die größten zeitgenössischen deutschen Dichter wieder problemlos lesen und verstehen kann.
Bevor das neue Wörterbuch von Prof. Ickler und seinen Mitarbeitern das große Geschäft alleine macht, werden ganz sicher Duden und Bertelsmann einsteigen und eigene Wörterbücher mit der "völlig neu überarbeiteten und fehlerkorrigierten" Rechtschreibung von 1995 anbieten. Um der Wirtschaft einen neuen und starken Impuls zu geben, wird die Bundesregierung dieses Projekt ganz sicher befürworten und den Kauf der neuen Rechtschreibwörterbücher steuerlich begünstigen.
So macht man Wirtschaftspolitik (drum sitz ich hier)!
Wirtschaftspolitix
Wirtschaft zur neuen Geschäftsidee
eingetragen von Norbert Schäbler am 19.11.2003 um 00.33
... so geben wir denn unsere Freiheiten ab und verdrängen wir den Gedanken, daß irgendwer Nutznießer unserer selbstauferlegten Zwänge werden könnte.
__________________
nos
eingetragen von Gast am 18.11.2003 um 22.49
Was lernt man aus diesen Beispielen: Wegen der freien Wortstellung im Deutschen ist die Unterscheidung von Substantiv und Adjektiv nur durch Groß- und Kleinsnschreibung möglich. Kleinschreibung der Substantive wäre verwechslungsfrei nur mit Hilfe der strengen englischen Wortstellung möglich.
Die, die die Kleinschreibung verlangen, haben die Sache überhaupt nicht durchgedacht.
Großschreiber
Schreiberhau
eingetragen von Norbert Schäbler am 18.11.2003 um 21.54
...
Er hatte in Moskau liebe genossen.
In der kurzwarenabteilung sah er eisen und stahl.
__________________
nos
eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.11.2003 um 21.19
…gegen die gemäßigte Kleinschreibung:
Kommentar in den Kieler Nachrichten v.7.11.03
zu EKD-Chef Wolfgang Huber:
Einer, der Laut geben muss.
… in „gemäßigter“ Kleinschreibung:
Einer, der laut geben muss.
Überschrift in der FAZ v. 23.10.03
zum Pariser Theaterherbst:
Wo die Bösen Trompeten blasen
… in „gemäßigter“ Kleinschreibung:
Wo die bösen trompeten blasen
__________________
Sigmar Salzburg
eingetragen von Gast am 15.11.2003 um 17.06
Etwas 'ganz frei räumen' heißt, daß man in der Art, wie man das macht, ganz frei ist. Vergleiche 'etwas freizeichnen' und 'etwas frei zeichnen'. 'Freizeichnen' steht auch nicht im Ickler-Wörterbuch, aber es ist Fachsprache.
Räumnix
Freyung
eingetragen von Gast am 15.11.2003 um 16.14
schreibt die Südd. Zeitg. am 15.11.03. Natürlich ist 'freiräumen' durch 'ganz' erweiterbar. Etwas 'ganz freiräumen' ist aber etwas Anderes als 'etwas ganz frei räumen'. Im ersten Fall ist als Ergebnis der Platz ganz frei, im zweiten Fall geschieht das Räumen auf ganz freiwillige Weise und ganz ohne Zwang. Da haben wir wieder die zwei bedeutungsunterscheidenden Schreibweisen.
Weil 'freiräumen' nicht im neuen Duden steht, ist die SZ entschuldigt, denn "was nicht im Duden steht, gibt es nicht".
Im Ickler- Wörterbuch steht es auch nicht. Es sollte aber hinein, mit beiden Schreibweisen und Bedeutungen.
Räumnix
Freyung
eingetragen von J.-M. Wagner am 14.11.2003 um 17.56
Dauerpräsens das ist das andauernde Präsens, d. h. eine spezielle Tempusfom, nicht wahr? Aber weiß jemand, wie die gebildet wird? Nun sage mir bitte keiner, durch Dauerpräsenz...
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 14.11.2003 um 17.35
würde man im Englischen einen "Malapropism" nennen nach Mrs. Malaprop (einer Figur in Sheridans Komödie "The Rivals" aus dem Jahre 1775); Malapropisms sind eine unerschöpfliche Quelle der Komik und ein stehendes Attribut zahlreicher komischer Figuren der englischen Literatur. Schon Shakespeare gibt sie vielen seiner Clowns mit.
(abgeschrieben aus: Ernst Leisi, Das heutige Englisch)
Englix
Angeln
eingetragen von Gast am 14.11.2003 um 11.34
Bei 'beinhalten' muß ich immer an ein schönes Bein denken. Ich schäme mich öffentlich.
Haltnix
Haltern
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 21.47
funktioniert beim Gästebuch nicht, weil man dort nicht angemeldet und eingewählt ist. Diese Beiträge sind nicht änderbar. Dasselbe gilt für Kommentare im Nachrichtenbrett, aus den gleichen Gründen. Da könnte ja jeder kommen und fremde Beiträge ändern.
Anmeldnix Einwählnix
Nixdorf
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 18.08
heißt bei den Installateuren diejenige Stelle einer Leitung, die 'aus der Wand austritt'. Oft wird hier ein besonderes Formstück montiert.
Installix
Mauern
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 17.55
Folgendes gefunden in der Südd. Zeitg. v. 13.11.03, Föjetong, \"Schlag nach bei McDuden\":
\"Wenn es das pejorative Präfix \'Mc\' bis in die offiziellen Wörterbücher schafft: seit kurzem nachzulesen in der neuesten Ausgabe des amerikanischen Merriam-Webster\'s Collegiate Dictionary. ... Als der Schriftsteller Douglas Coupland den Begriff vor zwölf Jahren erfand, definierte er ihn als Symbol für eine \'beschissen bezahlte, miserabel angesehene, unwürdige, nutzlose Sache ohne jede Perspektive\'.\"
Meine Meinung: Das pejorative Präfix \'Mc\' paßt genau vor die Rechtschreibreform.
Mcnix
Meiningen
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 17.32
kommt aus der Heizungs-, Sanitär- und Elektro-Installateur-Fachsprache: 'Inwändig' bedeutet Installation 'in der Wand', 'aufwändig' bedeutet Installation 'auf der Wand'. So einfach ist das.
Installix
Mauern
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 12.15
Oft zeigt die Rück-Übersetzungsprobe die Fehlerhaftigkeit einer Her-Übersetzung auf:
Her-Übersetzung: 'E-Mail' ergibt 'elektronische Post, Elektronikpost' (vulgo 'elektrische Post, Elektropost';
Rück-Übersetzung: 'Netzpost' ergäbe 'Net Post'.
Man kann lustige Wortspiele mit solchen Pseudo-(Falsch-)übersetzungen machen.
Linguix
Lingen
eingetragen von mklemm am 13.11.2003 um 11.04
Grundsätzlich gefällt es mir sehr, daß im Netzangebot von rechtschreibreform.com bewußt versucht wird, mischsprachliche Kunstwortbildungen zu vermeiden. Meiner Meinung nach hat jede Sprache das Recht, in ihrem Kontext gesprochen und verstanden zu werden.
Zudem ergeben sich durch die unterschiedlichen Ausspracheregeln beispielsweise von Englisch und Deutsch schon rein praktische Probleme in der gesprochenen Sprache, die mir persönlich täglich das Sprechen erschweren. Wer kann im Ernst behaupten, das Wort "downgeloadet" entspräche den Aussprachregeln nur einer der Sprachen, aus denen es gebildet ist?
Dennoch finde ich die Wortwahl auf rechtschreibreform.com an einigen Stellen problematisch, da sich einige Begriffe bereits in anderem Zusammenhang in der Umgangssprache manifestiert haben und im Kontext dieses Netzangebots meiner Meinung nach nicht den angestrebten Wiedererkennungseffekt haben. Mir geht es hier besonders um die Worte "angemeldet" und "eingewählt". Auch der Sinn von "Tütteln" ist mir nicht ganz klar.
"Eingewählt" ist im informationstechnischen Kontext bereits als Beschreibung für den Vorgang der Herstellung einer Netzwerkverbindung über eine Fernsprechleitung belegt. Im Zusammenhang von rechtscheibreform.com wird es allerdings für den Vorgang des sich-Ausweisens des Benutzers gebraucht - ein Sachverhalt, der in anderen informationstechnischen Systemen meist mit "Anmeldung" umschrieben wird.
"Anmeldung" bedeutet bei rechtschreibreform.com jedoch die erstmalige Einrichtung einer Zugangsberechtigung.
Die Umdefinition bereits in eingeführtem Zusammenhang bekannter Worte kann nur zu Verwirrung führen. Daher schlage ich vor, "Anmeldung" für den Vorgang des sich-Ausweisens eines Benutzers zu erhalten, für die erstmalige Einrichtung einer Zugangsberechtigung würde ich ebendiese Umschreibung oder das gut eingeführte Fremdwort "Registrierung" wählen.
Ich finde es problematisch, auf Kosten der Lesbarkeit und Verständlichkeit "Sprachreinhaltung" betreiben zu wollen, zumal sie hier an einigen Stellen auch inkonsequent umgesetzt ist (Warum wird engl. "password" nicht mit "Kennwort" übersetzt?). Und warum muß unbedingt ein dedizierter Begriff für einen Gegenstand oder einen Schverhalt gefunden werden, wenn eine - möglicherweise aus mehreren Worten bestehende - Umschreibung oder ein gut integriertes Fremdwort besser eingeführt und bekannt ist?
Für mich gilt bei solchen Fragen das Primat der Lesbarkeit und des Ausspracheflusses. Deshalb unterstütze ich den Ersatz von "eingelogged", "downgeloadet", "Internetseite" usw. durch entsprechende Begriffe, aber nicht den Ersatz von "E-Mail" durch "Netzpost".
eingetragen von Gast am 13.11.2003 um 10.23
Frau Grunert hat in ihrem Beitrag vom 13.11.03 dankenswerterweise eine Beispielsammlung dafür gebracht, daß das neue Kriterium der Steigerbarkeit (und nicht mehr der tatsächlichen Steigerung wie vorher) des Adjektivs oder Adverbs für die neue Getrenntschreibung die Vernichtung des Unterschieds zwischen das Ergebnis der Handlung beschreibenden Verbzusätzen und die Art und Weise der Durchführung der Handlung beschreibenden Adverbien und damit die massenhafte Wörtervernichtung bewirkt. Dabei gibt es trotzdem weiter Unlogigkeiten wie 'breittreten', aber 'platt machen', als ob etwas zwar 'platter gemacht', aber nicht 'breiter getreten' oder 'breiter geschlagen', wenn man die direkte technische Bedeutung aus dem Schmiedehandwerk nimmt, werden könnte. Ich möchte zur Erweiterung der Beispielsammlung der Unlogigkeiten ermuntern, weil man nur damit den dauernd wiederholten Allgemeinplätzen der Reformbefürworter, die neue Schreibweise sei einsichtiger und logischer, entgegentreten kann. Je mehr Beispiele, desto hinfälliger die Behauptung von den nur ganz wenigen verbleibenden Ausnahmefällen.
Ein bisher unbeachteter Gesichtspunkt: Angeblich sind Fachsprachen von der Reform ausgenommen. Aber welches sind die anerkannten Fachsprachen? Kann jeder sagen, seine Schreibweise sei seine persönliche Fachsprache? Oder kann jeder sagen, er schreibe eben in technischer Fachsprache? Darf sein Text dann korrigiert werden?
Reformnix
Hintertupfing
eingetragen von Gast am 12.11.2003 um 14.04
Es wäre Zeit (bairischer Irrealis) für eine Todesanzeige und Gedenktafel. Vorschlag als Denkmodell:
"Zum ewigen Andenken an die hochdeutsche Schriftsprache, 1902 - 1996, von hinten ermordet von den deutschen Kultusministern." (Vielleicht kann man das Jennerwein-Lied oder eine Ballade aus der Sturm- und Drangzeit (Titel z.B. "Hans heißt die Kanaille") dafür umdichten.
Alois Hingerl
z.Z. Hofbräuhaus
eingetragen von Gast am 12.11.2003 um 12.45
ist italienisch die Mehrzahl von limosina. Bei Betonung auf der zweiten Silbe bedetet es Almosen, bei Betonung auf der vorletzten Silbe bedeutet es geschlossene Autos. (Ursprünglich war ein geschlossenes Auto der Wind- und Regenmantel der Fuhrleute aus dem Limousin, einer Landschaft in Frankreich.)
Karlchen Schlauberger
Bergstadt
eingetragen von Gast am 11.11.2003 um 22.39
Falls 'super' ein deutsches oder eingedeutschtes Wort ist, gehört es zu den flexionslosen Adjektiven, weil es immer öfter auch attributiv verwendet wird. Außer das sind Rechtschreibfehler, weil es eigentlich Substantive nach dem Muster von 'Superbenzin' sind: eine 'Supermaschine' statt eine 'super Maschine'.
Heini Besserwisser
Ochsendorf
eingetragen von margel am 11.11.2003 um 16.23
Zu erwähnen wären noch die schönen Wörter "Ortgang" aus der Dachdeckersprache und "Ortstein" aus der Geologie. - Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist das modische "verorten". Aber das ist nur eine Geschmacksfrage...
eingetragen von Gast am 11.11.2003 um 11.01
Für die, die kein Herkunftswörterbuch haben oder zu bequem sind, darin zu suchen:
Aus Duden-Herkunftswörterbuch:
"Ort: Mittelhochdeutsch, althochdeutsch ort Spitze (besonders einer Waffe oder eines Werkzeugs); äußerstes Ende, Punkt; Ecke, Rand; Stück; Gegend, Stelle, Platz, niederländisch 'oort' Gegend, Landstück; Stelle, Platz, altenglisch ord Spitze; Speer; äußerstes Ende, schwedisch 'udd' Spitze, Stachel beruhen auf germanisch *uzda-' Spitze, das wahrscheinlich mit albanisch 'usht' Ähre und litauisch 'usmis' Distel verwandt ist.
- Die ursprüngliche Bedeutung 'Spitze' spiegelt im heutigen Sprachgebrauch noch die Verwendung von Ort im Sinne von Ahle, Pfriem wider. Die Bedeutungen Spitze, äußerstes Ende, Ecke sind bewahrt in geographischen Namen, beachte z.B. 'Darßer Ort, Ruhrort', und in der Bergmannssprache, in der 'Ort' im Sinne von 'Ende einer Strecke, Abbaustelle' verwendet wird, Vgl. die Fügung 'vor Ort', die heute auch übertragen im Sinne von unmittelbar am Ort des Geschehens gebräuchlich ist, und 'örtern' bergmännisch für 'an der Schichtstrecke Örter anschlagen' (s. auch den Artikel 'erörtern')."
Schlaumeier
Kuhdorf
eingetragen von Christoph Kukulies am 10.11.2003 um 19.34
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Sich selbstständig machen, ohne großes Risiko!!
Die meisten Menschen denken die Selbständigkeit besteht aus einem großen Risiko und ist mit sehr hohen Kosten verbunden!!
DAS STIMMT NICHT!
Denn mit dem so genannten INTERNETMARKETING ist es kinderleicht
Einfach mal die auf
http://www.das-goldene-internet.istcool.de
gehen und weiter lesen!
...und es regnet doch Geld vom Himmel!!
Marcus Mandel
Wer selbst ständig selbständig mal so, mal so schreibt, disqualifiziert sich selbst ständig.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 10.11.2003 um 18.09
Sich selbstständig machen, ohne großes Risiko!!
Die meisten Menschen denken die Selbständigkeit besteht aus einem großen Risiko und ist mit sehr hohen Kosten verbunden!!
DAS STIMMT NICHT!
Denn mit dem so genannten INTERNETMARKETING ist es kinderleicht
Einfach mal die auf
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gehen und weiter lesen!
...und es regnet doch Geld vom Himmel!!
Marcus Mandel
eingetragen von Gast am 31.10.2003 um 17.32
Das ist ja wohl unglaublich.
PD Dr. rer. nat. habil. Dr. phil. Christiane Mohr
eingetragen von Gast am 21.10.2003 um 05.00
Blue Night die Mobile Discothek aus Düsseldorf mit DJ Ecki, für Veranstaltungen jeglicher Art...
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Michael Stridde
Kronprinzenstr.28 40217-Düsseldorf
eingetragen von Christoph Kukulies am 19.10.2003 um 15.29
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Betrifft einem doch im Alltag gar nicht, mir fallen als jemand, der sehr viel liest und schribt nur ein: Tipp, aufwändig, immer drei Konsonanten bei zusammengesetzrne Wörtern wie Schifffahrt.
Und dass statt daß .Ich weiss nicht mal, ob diese Beispiele zutreffend sind.
Ärgerlich an der Reform ist nur, dass es keine wahr. Da darf man natürlich keine Germansitikprofessoren ranlassen.
Unglaublich ist, dass dieses blöde überflüssigen Zeichen ß (und die Umlaute) erhalten geblieben sind. Bin jetzt 28 Jahre in der Datenverarbeitung und immer Ärger mit den blöden Runen.
Derzeit wieder verstärkt in Kombination mit Doublebyte-Codepages (Japan, China).
Da sind in der gleichen Codepage nur die normalen lateinischen Schriftzichen drin und keine treudeutsche Runen.
Wer braucht ß?
Beiden Umlauten gibt es immerhin das Argument des Umgewöhnens. Oboe und Autoersatzteil (AutÖrsatzteil) sind keine Argumente
Dieter Wank
Sehr geehrter Dieter Wank,
Sie machen auf mich nicht den Eindruck wie einer, der viel liest und schreibt - außer Assembler und Codepages vielleicht. Dafür reichen vielleicht Ihre Fähigkeiten. Aber das, was Sie da abgeliefert haben, läßt nicht gerade auf besonderen Qualitätsanspruch an Geschriebenes schließen. Ich habe meine Zweifel, ob man das von Ihnen vorgebrachte überhaupt ernstnehmen soll.
Ich pflege sonst über kleine Unebenheiten hinwegzulesen und Rechtschreibung meiner Gegenüber nicht zu kritisieren, aber in Ihrem Falle habe ich mir mal erlaubt, den Rotstift zu verwenden, weil ich mir vorstellen kann, daß die Qualität Ihrer Schreiberzeugnisse durch jedwede Art von Reform nicht besser wird.
Umlaute und ß sind übrigens keine Runen.
Im übrigen scheinen Sie nach 28 Jahren EDV (eine ähnlich lange Zeit bin ich übrigens auch schon dabei) den Fehler zu machen, daß Sie meinen, die Sprache müsse sich den Maschinen anpassen. Umgekehrt sollte es sein, die Maschinen (Computer) haben sich dem Menschen anzupassen.
Einen ähnlichen Fehler scheinen auch die „Reformer” begangen zu haben, indem sie meinten, durch Senkung des Niveaus die Fehlerzahlen verringern zu können.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 18.10.2003 um 19.00
Betrifft einem doch im Alltag gar nicht, mir fallen als jemand, der sehr viel liest und schribt nur ein: Tipp, aufwändig, immer drei Konsonanten bei zusammengesetzrne Wörtern wie Schifffahrt.
Und dass statt daß .Ich weiss nicht mal, ob diese Beispiele zutreffend sind.
Ärgerlich an der Reform ist nur, dass es keine wahr. Da darf man natürlich keine Germansitikprofessoren ranlassen.
Unglaublich ist, dass dieses blöde überflüssigen Zeichen ß (und die Umlaute) erhalten geblieben sind. Bin jetzt 28 Jahre in der Datenverarbeitung und immer Ärger mit den blöden Runen.
Derzeit wieder verstärkt in Kombination mit Doublebyte-Codepages (Japan, China).
Da sind in der gleichen Codepage nur die normalen lateinischen Schriftzichen drin und keine treudeutsche Runen.
Wer braucht ß?
Beiden Umlauten gibt es immerhin das Argument des Umgewöhnens. Oboe und Autoersatzteil (AutÖrsatzteil) sind keine Argumente
Dieter Wank
eingetragen von margel am 10.10.2003 um 21.30
Verehrte Frau Dr. Menges, damit man Ihnen richtig antworten kann und Ihnen gerecht wird, bitte ich Sie um eine knappe Zusammenfassung Ihrer derzeitigen Ansicht zur Rechtschreibreform. Ich habe den Eindruck, daß Sie zunehmend kritischer werden und vieles zumindest innerlich ablehnen. - Es ist sicher richtig: Die KM sind seit ihrem Gewaltstreich eigentlich weder in der einen, noch in der anderen Richtung aktiv. Deswegen sprach ich ja auch von "Lähmung" und Selbstfesselung. Sie werden erst handeln, wenn es ihnen politisch opportun erscheint. Dann wird auch die "Gesichtswahrung" keine Rolle mehr spielen. Es wird sich schon eine Sprachregelung finden lassen, die uns den Rückzug als Pioniertat wird erscheinen lassen.
eingetragen von RenateMariaMenges am 10.10.2003 um 17.32
Lieber Margel,
ich bin eine treue Seele. Mich bestürzt nichts so schnell. Ich werde unverdrossen im "schwarzen" Kanal weiterschreiben. Die KuMis "drücken" doch schon lange nicht mehr, nun sind es eigentlich die Verlage. Alles ist fix und fertig für den Unterricht in neuer Rechtschreibung hergestellt. Ja, lieber Margel, so schaut die Wirklichkeit heute aus. Ich hatte schon Beispiele gebracht:
Tee-Ernte
Schiff-Fahrt
Frage-Satz
Schwimm-Meister
Schluss-Strich
Schluss-Satz
See-Elefant
Fett-Tropfen
Grislibär
Openair, Potenzial, Portemonee
usw.
Dagegen gibt es wirklich nur die eigenen Initiativen.
__________________
RenateMariaMenges
eingetragen von margel am 10.10.2003 um 16.15
Nein, liebe Frau Dr.Menges, die Kultusminister versuchen ja weiterhin, "ihre" Reform auf Deubel komm raus durchzudrücken. Die Einführung war ja nur der Sündenfall, nach dem es nur noch abwärtsgehen konnte. Schlimmer noch: Sie sind in der Falle gefangen, in die sie sich haben locken lassen, und wie gelähmt. (Übrigens schön, daß Sie sich wieder zu Wort melden. Schon Ihre guten Manieren und Ihr Umgangston sind eine Wohltat...)
eingetragen von RenateMariaMenges am 10.10.2003 um 16.04
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Haben denn die Kultusminister noch nicht erkannt, daß hier etwas völlig unwichtiges gemacht wird?
Gemacht wurde, lieber Herr Pohl. Das war 1996 - nun ist es fraglich, ob der Umkehrschluss richtig wäre.
__________________
RenateMariaMenges
eingetragen von Gast am 10.10.2003 um 14.16
Immer öfter versuchen die Betreiber der Rechtschreibreform, unliebsamen Widerspruch damit abzuwiegeln, daß sie sagen: "Nun hört doch endlich auf zu debattieren, es gibt Wichtigeres in unserer Zeit."
Nun sehe ich die Sache gern von der anderen Seite: Wenn es denn so unwichtig ist, die Reform voranzubringen, warum lassen dann die Betreiber nicht davon ab, um sich den wichtigeren Dingen zuzuwenden? Für unwichtige Dinge haben wir doch wohl in unserem Lande weder Zeit noch Geld.
Haben denn die Kultusminister noch nicht erkannt, daß hier etwas völlig Unwichtiges gemacht wird?
Dr. Manfred Pohl
Robert-Koch-Str. 5, 14547 Beelitz
eingetragen von Gast am 29.09.2003 um 23.09
Letzter Beitrag von mir bezieht sich auf den Beitrag "Vereinfachungsmöglichkeiten der Rechtschreibung" in der Rubrik "Von den Reizen der neuen Rechtschreibung", dort eingetragen am 29.09. um 20:52.
Sollte erwähnt werden.
David
s.u.
eingetragen von Gast am 29.09.2003 um 23.05
Die Lautverschiebung "stammt" - im wahrhaft weitesten Sinne des Wortes! - zwar aus dem Oberdeutschen, das Neuhochdeutsche entwickelte sich aber aus einem mitteldeutschen, nicht aus einem oberdeutschen Dialekt. Insofern stellt sich dann doch die Frage, warum zum Geier man ausgerechnet das Bairische zur Zweitsprache kiesen sollte. Viel sinnvoller wäre es doch, das sogenannte Ruhrdeutsch zu nehmen, allein schon aus dem Grunde, weil das Ruhrgebiet doch der größte Ballungsraum unseres Landes ist und obendrein ein sehr altes Kulturgebiet. Abgesehen davon wird auch das Ruhrdeutsch über die Medien verbreitet ("Alles Atze"), erreicht auf diesem Wege auch die Altersgruppen unterhalb der der 105jährigen, und nicht zuletzt ist diese Mundart unzertrennbar mit der ganz besonderen mentalen Raffinesse seiner Sprecher verbunden, die durch ihren bundesweiten Gebrauch in alle Regionen des Landes vordringen könnte, was zumindest den offensichtlich stark eingeschränkten geistigen Horizont wohl sehr vieler Bewohner gerade des bairischen Sprachraumes (Namen müssen nicht genannt werden...) doch eher positiv beeinflussen würde.
Nur so meine Gedanken dazu....
;)))
David
Im ripuarischen Sprachraum
eingetragen von Gast am 29.09.2003 um 11.58
Der Sprachrat sprach zum Sprachrat: "Sprache spricht der Sprachrat nur, wenn Sprachratssprecher
Sprachkultur und Sprachgebrauch der deutschen Sprache bessern wollen. Der deutschen Sprache
mangelt's Sprechenden, die nach Sprachratsregeln Sprache sprechen. Drum lasst den Sprachrat uns die Sprache
richtig sprechen, dass alle Sprechenden der deutschen Sprache Rat beim Sprachrat finden."
Als Nichtsprachrat kann ich als Sprechender nur sprechen: "Lasst den Sprachrat Sprache nicht verraten!"( bruder-tucks)
Wer soll denn das noch verstehen?
Mit internetten Grüßen
mauerblümchen
Hannelore Lüdtke
Mauerstr. 15 47809 Krefeld
eingetragen von Gast am 28.09.2003 um 21.11
MENSCHENFRESSER waren unsere Vorfahren vor 50 000 Jahren. Nicht aus Jux und Dollerei, sondern aus bitterer Not. In jeder Generation gab es irgendwann eine Situation, in der die Familie nur überleben konnte, indem sie die Oma totschlugen und auffraßen. Wann so etwas geschehen durfte und wann nicht, wurde nicht mit dem Verstand entschieden, sondern mit angeborenen Instinkten. Die HÖLLENBIBEL beweist, dass die Menschen diese Kannibalen-Instinkte heute immer noch haben. Diese Instinkte sind die Ursache von Krieg, Religion und Hexenverbrennung. Ein gläubiger Christ darf die HÖLLENBIBEL nicht lesen, denn dafür kommt er in die Hölle. Die HÖLLENBIBEL ist eine echte religiöse Offenbarung, kostet nur 10,00 Euro und kommt direkt vom Teufel.
http://www.hoellen-bibel.demon.nl
Luzifer
http://www.hoellen-bibel.demon.nl
eingetragen von Gast am 22.09.2003 um 22.07
was ist die Definition von "Pfütze".Ich finde nichts!!!!!
Poetschke
Dietrichstraße 18, 54290 Treir
eingetragen von Nerling am 19.09.2003 um 21.38
Zitat:
Ja, eben; genau darauf wollte Frau Nerling doch hinaus
Die Formulierung "Der Bezug muss auf den Plural zielen" ist zwar nicht druckreif,
Halleluja, danke, so meinte ich das. Die nicht druckreife Formulierung ist in der Tat avantgardistisch, ich hoffe, es ist die grammatophänomenologische Poesie der Zukunft darin angedeutet, denn sie ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber doch korrekt.
eingetragen von J.-M. Wagner am 19.09.2003 um 15.31
R.M.: Besser wäre : »Er war einer der letzten, die diese Konstruktion beherrsch(t)en.«
Ja, eben; genau darauf wollte Frau Nerling doch hinaus jedenfalls habe ich ihren Beitrag so verstanden. Die Formulierung "Der Bezug muss auf den Plural zielen" ist zwar nicht druckreif, aber zusammen mit der Beschreibung "Er ist schließlich einer aus der Menge [derer], die..." ist die Sache doch klar, oder?
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Reinhard Markner am 19.09.2003 um 13.03
Besser wäre : »Er war einer der letzten, die diese Konstruktion beherrsch(t)en.«
eingetragen von Nerling am 19.09.2003 um 11.23
Haben Sie ihn auch schon bemerkt? Und wenn ja: Was können wir tun?
Wie ich schon früher ausführte, ist der Relativsatz in Gefahr: "Er war einer der letzten, der diese Konstruktion beherrschte". Arrrgh! Der Bezug muss auf den Plural zielen! Er ist schließlich einer aus der Menge, die...
Retten wir also den Relativsatz und kümmern uns weniger um Partizip-Konstruktionen, die vom Englischen unterwandert werden (Ich liebe das Englische, aber dann schon sortenrein). Und würgen wir alle, die Kommata wie folgt setzen:
Das, sorgfältig gebügelte, Leinen kommt in den Schrank.
Hilfe! Dies und obiger Relativsatz sind Viren und verbreiten sich mit rasender Schnelle!
eingetragen von Nerling am 19.09.2003 um 11.21
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
würden als eigene Wörter mit Verwendung als Adjektive öfters gebraucht werden. "Die teilgenommen Habenden" und \\\"die geschlagen Werdenden" klingen nicht nur scheußlich, sondern sind vielleicht in Deutschaufsätzen nicht einmal zulässig. Aber die Verkürzung von Nebensätzen zu Partizipien wie im Englischen ist die gegenwärtige Entwicklung. (Vermutlich färbt der englische Satzbau auf den deutschen ab wie schon klar ersichtlich beim Wegfall der deutschen grammatischen Kommasetzung analog zum englischen Satzbau).
Also: Gesucht werden ein deutsches Partizip Perfekt Aktiv und Partizip Präsens Passiv, die auch als Adjektive verwendbar sind.
guest
Unterdorf
die einstigen Teilnehmer
die zu schlagenden
und im Übrigen: warum muss man denn diesem Trend nachgeben?
Es ist nicht ganz genau dieselbe Bedeutung, aber da müsste man den Gesamtzusammenhang sehen, um die richtige Formulierung zu wählen.
eingetragen von Gast am 18.09.2003 um 08.59
Erotik Shop mit riesiger Auswahl an prickelnden Erotikartikeln, Videos, Präparaten und Dessous von A bis Z. Absolut diskreter Versand
Marc
eingetragen von Gast am 16.09.2003 um 14.12
Hallo ich wollte um Hilfe beten und zwar:\"Wie erfolgt die Trennung eines Wortes mit den aufeinandern folgenden Konsunanten \"tz\" veröäuft und warum das so ist!\"
Danke
Gast2003
gmx
eingetragen von Gast am 14.09.2003 um 12.34
würden als eigene Wörter mit Verwendung als Adjektive öfters gebraucht werden. "Die teilgenommen Habenden" und \\\"die geschlagen Werdenden" klingen nicht nur scheußlich, sondern sind vielleicht in Deutschaufsätzen nicht einmal zulässig. Aber die Verkürzung von Nebensätzen zu Partizipien wie im Englischen ist die gegenwärtige Entwicklung. (Vermutlich färbt der englische Satzbau auf den deutschen ab wie schon klar ersichtlich beim Wegfall der deutschen grammatischen Kommasetzung analog zum englischen Satzbau).
Also: Gesucht werden ein deutsches Partizip Perfekt Aktiv und Partizip Präsens Passiv, die auch als Adjektive verwendbar sind.
guest
Unterdorf
eingetragen von Gast am 12.09.2003 um 15.25
FREUNDE, TUT WAS! DUNKLE KRÄFTE STEIGEN AUF!
Freunde, sehr schockiert war ich, als ich im netz über die seite einer Hamburger Shock-Rock Band stiess: www.philiae.com Da missbrauchen die nicht nur den christlichen Begriff der Nächstenliebe als Bandnamen, nein auch sonst versuchen sie eine Art heiligen Krieg gegen uns junge Christen anzuzetteln! Tut was! Beschwert euch bei denen im Gästebuch! Protestiert! Wenn wir mit Christus in unseren Herzen kämpfen, werden wir siegen!
www.philiae.com
Christian
der Verzweiflung
eingetragen von Gast am 11.09.2003 um 19.59
ja
Kann ich auch dummschwätzen?
Aha, Dummschwätzerei wird für Gäste ins Gästebuch geschrieben, womit der Gast nicht rechnen kann. Das wußte ich so noch gar nicht . Warum nicht? Darum? Aha
mfa
eingetragen von Christian Stang am 13.07.2003 um 11.04
Mentrup, Wolfgang: Stationen der jüngeren Geschichte der Orthographie und ihrer Reform.
Unter Mitarb. v. Kerstin Steiger. 2003. 520 S.. Kartoniert.
ISBN: 3-8233-6026-4, KNO-NR: 12 11 09 64
-NARR-
88.00 EUR - 143.50 sFr
Der Titel erscheint laut Verlag Oktober 2003.
eingetragen von Gast am 10.07.2003 um 15.13
Alle, die beruflich mit Rechtschreibung zu tun haben, also ganz besonders Sekretärinnen und ähnlich Berufstätige, sollten von uns ermuntert werden, hier oder in einem extra einzurichtenden Forum ihre Erfahrungen und ehrlichen Meinungen zur reformierten Rechtschreibung zu sagen. Aktiv im Schuldienst Tätige sind dabei zunächst als meinungsunfrei zu betrachten, bis sie das Gegenteil beweisen. Schüler sind zunächst als noch nicht beruflich mit der Rechtschreibung Befaßte zu betrachten. Am wertvollsten sind Erfahrungen und Meinungen von kreativ schriftlich Tätigen, egal aus welcher Branche.
eingetragen von J.-M. Wagner am 10.07.2003 um 10.56
Zitat:Das ist m. E. einer der Knackpunkte Gehör zu finden. Dazu muß überlegt werden, wer bei wem womit Gehör finden soll, um dann einen Weg zu suchen, wie das gehen kann.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Es gibt auch bei der Generation der etwa Dreißigjährigen genügend Leute, die das, was ihren Kindern oder Geschwisterkindern angetan wird, für gemeingefährlich halten. Die muß man ermutigen und ihnen Gehör verschaffen. Vielleicht muß man für solche Aktionen einen Fachmann gewinnen, der kein Beamter ist.
Klar ist, was momentan nicht geht oder schwierig ist:
Zeitungen, die in hausorthographisierter Reformschreibung erscheinen, würden sich tendenziell selber ad absurdum führen, wenn sie Reformkritiker im Detail bzw. massiv zu Wort kommen lassen.
Die Kultusminister sind auf rechtschreiblicher Tauchstation bzw. senden Bleib-weg-Signale aus, wenn man mit diesem Thema kommt. Professor Gallmann hat es gestern in seiner Vorlesung so gesagt: Die Politik will (momentan) von Rechtschreibung nichts hören; das ist das Signal, das die Kommission von dort bekommen hat.
Was nun?
Wie läßt sich verhindern, daß nichts passiert?
__________________
Jan-Martin Wagner
eingetragen von Gast am 10.07.2003 um 10.14
Die Antwort wurde hier schon des öfteren gegeben:
Die Sprache gehört dem Volk.
Beweise:
Die Abgeordneten haben sich selbst als uninteressiert bezeichnet.
Die Kultusminister haben sich als unwissend erwiesen.
Die meisten Sachverständigen haben sich als nicht unabhängig erwiesen.
Das ist in Deutschland auch in sehr vielen anderen Sachgebieten der Normalfall.
Der Bundes-Elternverband vertritt nicht die mehrheitliche Meinung der Eltern.
Die Schüler sehen nur ihren Vorteil in großzügigerer Beurteilung durch verunsicherte Lehrer.
Die Lehrer trauen sich nicht, ihre wirkliche Meinung zu sagen, um nicht negativ aufzufallen.
Nur das Volk selbst ist unabhängig, das hat Allensbach bewiesen.
Die hervorragenden und leicht verständlichen Formulierungen aus dem Buch "Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt" müssen als Schlagworte unters Volk gebracht und zu dessen Allgemeinwissen gemacht werden.
Der Aufstand kann nur von unten gelingen. (Rudi Dutschke: "Wer die Verhältnisse ändern will, muß zuerst das Bewußtsein der Menschen ändern.")
Es gibt auch bei der Generation der etwa Dreißigjährigen genügend Leute, die das, was ihren Kindern oder Geschwisterkindern angetan wird, für gemeingefährlich halten. Die muß man ermutigen und ihnen Gehör verschaffen.
Vielleicht muß man für solche Aktionen einen Fachmann gewinnen, der kein Beamter ist.
eingetragen von Gast am 09.07.2003 um 19.31
Das Adverbiale und das Prädikatsnomen sind abgeschaffte Begriffe.
Das Prädikatsnomen wurde anscheinend deswegen abgeschafft, weil es Substantiv und unflektiertes Adjektiv sein kann und Nomen in der deutschen Grammatik jetzt nur noch Substantiv bedeuten soll, während es zur Verwirrung der Schüler in der lateinischen Grammatik weiterhin Substantiv und Adjektiv bedeutet. So wandelt sich auch die Grammatik (oder wird gewandelt). Das scheint still und heimlich vor sich zu gehen. Wer wohl im Hintergrund darüber bestimmt?
Xenofohn Grammatikos
eingetragen von Gerd Thieme am 07.07.2003 um 04.57
Peter Schubert schreibt:
„Ist das f nicht im Auslaut, also doofe, elfe, fünfe, zwölfe, spricht jeder, nicht nur norddeutsche Sprecher, ein w.“
Augenscheinlich ein Beobachtungsfehler. Hier (in Süddeutschland) ist das F in den aufgeführten Wörtern ffon geradezu ffeuchter Stimmlosigkeit.
eingetragen von margel am 04.07.2003 um 11.32
Heute in der OZ:"Peters-Rücktritt" auf der Tiltelseite.
Im Wirtschaftsteil dann "Peters Rücktritt".
Nur "Peters´ Rücktritt" schaffen sie nicht mehr -
wahrscheinlich zu geziert...
eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.07.2003 um 09.57
Robert Gernhardt
Lieblingsplural
»Hunderttausende KriegsgegnerInnen marschierten ...« ... taz vom 9.9.88 ...
... sowie
»Fünf Plünderer erschossen« –
Was soll taz? Wieso nicht »BirmanerInnen, DemonstrantInnen, MitarbeiterInnen« und »PlündererInnen«? Wobei ich gerne bereit bin, die ersten drei Plurale für den vierten zu opfern. Auf dem freilich muß ich bestehen. Den will ich lesen, bevor ich in die Grube fahre...
__________________
Sigmar Salzburg
eingetragen von Gast am 04.07.2003 um 07.23
Wurde bekannt durch den Prager Rabbi Löw, der angeblich den Golem erfand, einen sehr starken lebenden Roboter zum Schutz der Prager Juden, der außer Kontrolle geriet, als die Frau des Rabbi ihn als Haushaltshilfe zum Einkaufen auf den Markt schickte, von wo er den ganzen Obststand samt der Marktfrau nach Hause trug. Danach nahm Der Rabbi ihm wieder das Leben. Rabbi Löw wurde in Worms geboren, wirkte einige Zeit in Mähren, kam dann nach Prag und später nach Posen. Später rief Kaiser Rudolf der Zweite (1576-1612) ihn auf Dauer nach Prag, wo er der oberste Rabbiner wurde und das Amt bis zu seinem Tod behielt. Sein Grabmal steht auf dem Prager Jüdischen Friedhof. Es müßte geprüft werden, ob der Rabbi schon in Worms Löw hieß oder erst in Angleichung an das tschechische Wort lev für Löwe.
eingetragen von Gast am 04.07.2003 um 06.57
Ist er ein Dover oder ein Doverer?
eingetragen von Norbert Lindenthal am 04.07.2003 um 04.41
PKW usw.
sind doch deutsche Wörter, oder nicht?
eingetragen von margel am 03.07.2003 um 21.12
Neulich traf ich einen Doofen. "Hallo, Doofer,"
sagte ich, "wohin des Wegs?"
"Sie sprechen aber außerordentlich geziert,"
antwortete er, "außerdem verwechseln Sie mich anscheinend.
Ich bin nämlich ein Doower!"
"Oh - ´tschuldigung - und nichts für ungut.Tschüß!"
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 20.24
Das w war ursprünglich ein Halbvokal (auch das j). Schon im Mittelhochdeutschen verschwanden beide im Auslaut. Als reiner stimmhafter f-Laut wurde das w erst später gesprochen. Deshalb gibt es in rein deutschen Wörtern kein w und kein j im Auslaut.
eingetragen von Peter Schubert am 03.07.2003 um 16.21
Rein deutsche Wörter mit w am Ende gibt es wohl nicht. Aber es gibt deutsche Wörter mit diesem Labialkonsonanten, der im Auslaut verhärtet, d. h. stimmlos, wird; eben die erwähnten Wörter doof, elf, fünf, zwölf. Ist das f nicht im Auslaut, also doofe, elfe, fünfe, zwölfe, spricht jeder, nicht nur norddeutsche Sprecher, ein w. Ein 5-Cent-Stück ist natürlich ein Fünfer, gesprochen Fünwer. Wer hier zweimal ein stimmloses f spricht, verhält sich zwar gemäß dem Duden-Aussprachewörterbuch, wirkt aber außerordentlich geziert. Das gilt erst recht für "doof", ein Wort, das sowieso mehr der Umgangssprache angehört. Leute, die "doofe" mit stimmlosem f sagen, sind richtig doowe Leute.
Der einschlägige "Siebs, Deutsche Aussprache" äußert sich nicht zu diesem Thema. Er erwähnt aber die romanischen Fremdwörter auf -v (brav, naiv, Vesuv und alle Wörter mit der Endung -tiv) und spricht hier von Auslautverhärtung (Siebs. 19. Aufl. S. 91).
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 15.42
Bis zum Nachweis des Irrtums halte ich die Aussprache-Erweichung des f in diesen Wörtern für mundartliche Einflüsse des Niederdeutschen ("binnenhochdeutsche Konsonantenschwächung").
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 15.29
Hallo
suche dringend gutes Material für meinen Deutschunterricht.
Einen Gegen-Tip für Geschichtslehrer www.weltgeschichte-online.de/carthago/
Schönen Tag an Alle
Heidi
Eleonore
eingetragen von margel am 03.07.2003 um 12.40
tanta
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 11.35
Gibt es welche? (Namen auf -ow sind nicht gemeint, weil slawischer Herkunft)
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 11.18
die Eltern - der und die Elt oder Elter
die Ferien - der oder die Ferie
die Geschwister - der und die Geschwist
die Kosten - der Kost (die Kost gibt es schon)
die Leute - der und die Leut
die Masern - der oder die Maser
die Ränke - der Rank
die Unkosten - der oder die Unkost
die Trümmer - der oder die Trum (das Trumm gibt es schon)
die Alpen - die Alp (den Alp gibt es schon)
die Karpaten - die Karpat
die Pyrenäen - die Pyrenäe
weitere Vorschläge erbeten
eingetragen von Stephan Fleischhauer am 03.07.2003 um 11.18
W unterliegt nicht der
Auslautverhärtung??
(Erinnere mich noch an einen Mitstreiter namens Löw.)
Eigentlich wäre es doch sinnvoll, "fünw", "elw", "zwölw" und "doow" zu schreiben.
eingetragen von Gast am 03.07.2003 um 10.26
Im Auslaut werden die stimmhaften Laute b, d, g und s verhärtet, d. h. scharf und hart gesprochen wie p, t, k und ß. Geschrieben werden sie jedoch nicht entsprechend der Aussprache; vielmehr sind Aussprache und Schreibung der verlängerten Formen auch für die Schreibung der Grundform maßgebend.
Im Auslaut wird jedes stimmhafte s stimmlos.
Stimmloses s im Inlaut und Auslaut, nie im Anlaut.
Stimmhafte Laute, die nicht der Auslautverhärtung unterliegen, sind w und j.
(Das kann man in jeder Grammatik nachlesen.)
eingetragen von Gast am 02.07.2003 um 20.35
Schwache Verben haben nur einen Stamm.
Starke Verben haben zwei oder drei unterschiedliche Stämme.
Substantive mit Pluralbildung durch Ablaut haben zwei Stämme.
Das Stammprinzip kann daher nur im Gültigkeitsbereich des jeweiligen Stammes gelten.
Eigentlich ist das selbstverständlich.
eingetragen von margel am 02.07.2003 um 14.58
Beiträge von Schülern als einer Gruppe von Hauptbetroffenen
wären sehr erwünscht. Ich glaube, da kann ich guten Gewissens für alle sprechen, die hier zum Stammpersonal gehören.
Man müßte Schüler nur darauf hinweisen, was hier so läuft.
"Niedergemacht" würde hier ganz bestimmt keiner, am
allerwenigsten junge Menschen.
Also, lieber Gast, tun Sie etwas in dieser Richtung. Der Dank des Forums ist Ihnen gewiß.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.07.2003 um 11.26
Zur Erinnerung aus dem SPIEGEL-Artikel:
Kuss und Känguru
[...]
Ohnehin wird die Reform die Rechtschreibung erleichtern. Die Zahl der Schreibregeln wird von 212 auf 112 reduziert. Von den mehreren hunderttausend deutschen Wörtern ändern sich nur ein paar hundert. So soll in Zukunft
> mehr getrennt als zusammen, mehr groß als klein geschrieben werden;
> ein Komma freier gesetzt werden;
> ß nach kurzem Vokal durch ss ersetzt werden (etwa dass statt daß);
> s-t wie s-p getrennt werden;
> immer so getrennt werden, wie die Silben gesprochen werden, etwa Zu-cker [!] statt Zuk-ker (Fremdwörter können auch wie bisher getrennt werden).
Tests in Gymnasien haben schon gezeigt, daß es die Schüler in Zukunft einfacher haben. Den Jugendlichen unterliefen bis zu 40 Prozent weniger Fehler bei Diktaten als früher.
[...]
(Aus: DER SPIEGEL 28/1996)
__________________
Sigmar Salzburg
eingetragen von Gast am 02.07.2003 um 10.31
Bei der Aussprache des Doppel-l kann man so richtig seine Bildung heraushängenlassen.
eingetragen von Gast am 02.07.2003 um 07.36
Während der Einführungsphase der Reformschreibung las man hier oft Beiträge von Schülern, die die Schreiberleichterung und die Aussicht auf bessere Benotung lobten. Jetzt findet man kaum noch welche. Daraus schließe ich, daß es Vorschußlorbeeren waren und die Erwartungen sich nicht erfüllt haben. Es könnte aber auch sein, daß solche Meinungen hier zu unfreundlich niedergemacht wurden. Es wäre aber sehr interessant, neuere Erfahrungsberichte von Schülern zu lesen. Deswegen sollten reformbefürwortende Schülermeinungen behutsam und sehr sachlich kritisiert werden, damit sie nicht abschreckt werden. Schüler sind noch keine Schreibprofis und brauchen daher schonendere Behandlung auch bei anderen Meinungen. Jeder muß erst abgehärtet werden gegen öffentlich-niedergemacht-werden.
eingetragen von margel am 01.07.2003 um 16.58
Und schreib auf diesen Seiten niemals "Tipp".
Es besteht die große Gefahr, daß Dein PC beim nächsten
Besuch vom sogenannten Augst-Wurm befallen wird, einer
unheilbaren, chronisch verlaufenden Infektionskrankheit, die
in völliger Desorthographitis endet - und zwar bei
vollem Bewußtsein!
eingetragen von margel am 01.07.2003 um 16.38
Margel hat beim neuen Auktionshaus reingeschaut.
Es ist nach eigenem Bekunden noch "jungfreulich", aber das
könne sich noch ändern...
eingetragen von Gast am 01.07.2003 um 15.00
Hallo Leute, ...
---Texte, die nichts mit dem Thema Rechtschreibung oder Rechtschreibreform zu tun haben, müssen wir manchmal einfach löschen---
Redaktion www.rechtschreibreform.com
eingetragen von margel am 01.07.2003 um 14.29
Ich bin ziemlich sicher in der Rechtschreibung, aber an
Regeln denke ich eigentlich nie beim Schreiben.
Alles ist Erinnerung ans Gelesene und schon einmal Geschriebene, dazu kommt das Sprachgefühl, die berühmte Intuition. Regeln sind interessant, um die innewohnende Systematik zu beschreiben. Für die Praxis sind sie weitgehend entbehrlich. Sapienti sat...
eingetragen von Gast am 01.07.2003 um 14.20
Weißt du den Weg? Dann weist du ihn mir bitte!
Das Stammprinzip darf man nicht vergessen.
eingetragen von Gast am 01.07.2003 um 11.35
Den Reformgegnern wird immer wieder vorgeworfen, sie seien zu faul oder zu alt zum Umlernen. Ich glaube, daß durch jahrzehntelange Wiederholung tief eingeprägte Schriftbilder eine ungeheuer große Hemmschwelle gegen Neuerungen bilden. Das ist aber durch die Art der Speicherung im Hirn vorgegeben und berechtigt nicht zur Verächtlichmachung. Die bildhafte Speicherung dient z.B. der schnellen Orientierung in der Umwelt. Sie beweist die Verwandtschaft des Menschen mit den Tieren und ist daher uralt. Sie ist der Grund für die Resistenz der englischen Sprache gegen Rechtschreibänderungen, denn englische Wörter müssen als Schriftbild gelernt werden, weil es so viele gleichlautende, aber total bedeutungsverschiedene Wörter und kaum Wortfamilien gibt. Deshalb setzen sich die vereinfachten und germanisierten amerikanischen Schreibweisen kaum oder nur äußerst langsam in England durch. Eher wird die Aussprache wieder an alte Schreibweisen zurück-angepaßt, z.B. bei Ortsnamen.
Man muß also als Tatsache anerkennen, daß Leute, die oft Bücher lesen, besonders resistent gegen Rechtschreibänderungen sind und sehr große natürliche innere Widerstände überwinden müssen. Sie sind höchstens dann zu Änderungen bereit, wenn sie es als ganz offensichtliche Verbesserung einsehen.
Weil aber die vorhandene Literatur nicht in zwei verschiedenen Schreibweisen, eine für die älteren und eine für die jungen Leute, gedruckt und gehandelt werden kann, sind Rechtschreibänderungen nur ganz behutsam durchführbar. Dieses Problem gibt es in jeder Sprache und ist dort nachlesbar.
Weil die bildhafte Speicherung das große Hindernis ist, wollen die Reformer sie abschaffen und ganz durch das Lernen von Regeln ersetzen, denn von Paragraphen ist man gewöhnt, daß sie oft geändert werden, krasse Beispiele sind die Steuer- und die Sozialgesetze. Dort kennen sich nur Fachleute aus, aber die Rechtschreibregeln soll jeder beherrschen.
eingetragen von Gast am 30.06.2003 um 13.18
In Gesprächen stelle ich immer wieder fest, daß die in der Schule gelernten Rechtschreib-Regeln bei Leuten, die "nur" Grund- und Hauptschule, aber keine "höhere" Schule besucht haben, nach Jahrzehnten besser im Gedächtnis abrufbar sind als bei Leuten, die Gymnasium oder gar Universität besucht haben.
Viele Leute erinnern sich aber weniger an Regeln, als vielmehr an Schriftbilder nach dem Prinzip "das sieht aber merkwürdig und falsch aus".
Will sagen: Als Schriftbild ist die Unterscheidung zwischen s und ß leichter einzuprägen und zu erinnern als zwischen s und ss. Beispiel: Das Mus, das Muß ist als Bild leichter unterscheidbar als das Mus und das Muss. Ebenso hast du und haßt du gegenüber hast du und hasst du. Ergebnis und Ergebniß sind als Schriftbilder leichter als richtig und falsch unterscheidbar als Ergebnis und Ergebniss. Vermutlich kommen daher jetzt die vielen Verwechslungen von das und dass, viel mehr als früher bei das und daß. Diese längst bekannten Tatsachen sind von der Reform ganz bewußt ausgeschaltet worden. Die leichtere und praxisnähere Abspeicherung und Unterscheidung von Schriftbildern ist vom schierigeren und theoretischeren Regeln-Lernen ins Abseits gedrängt worden. Mehr praktisch und weniger theoretisch begabten Leuten wurde das Lernen dadurch erschwert. Theorie ist nicht für alle geeignet und fördert Klassenunterschiede.
eingetragen von Gast am 29.06.2003 um 21.10
Auf der Burg Karlstein in Böhmen kann man deutsche Bildaufschriften aus dem 14. Jahrhundert bewundern. (Die waren damals anscheinend als Bild-Erklärungen üblich.) Man kann sie gut lesen und verstehen. Das frappierende an ihnen sind die ungeheuer vielen "Rechtschreibfehler" (nach heutigen Maßstäben), besonders Verwechslungen von 'das' und 'dass' (in Frakturschrift) und bei der Groß- und Kleinschreibung. Das dortige Chaos hat ganz verblüffende Ähnlichkeit mit dem heutigen Zeitungsdeutsch.
(Die entsprechenden tschechischen Bildaufschriften aus dem 14. Jahrhundert sind in der "polnischen" Schreibweise, die vor Jan Hus' Schriftreform üblich war.)
eingetragen von margel am 28.06.2003 um 14.58
Lieber Herr Schäbler,
finde ich ganz toll. Über die Gefahren, die von -hm-
gewissen runden Körperteilen ausgehen, müßten sie als ehemaliger Ministrant ja bestens Bescheid wissen.
Eigentlich sollten wir beide hier eine eigene Plauderecke
bekommen. Meine erste und bisher einzige Bekanntschaft mit Bajuwaren beschränkt sich bisher auf Kloster Andechs und die dortigen Umgangsformen, an dem Trauma leide ich noch heute.. - Das Interessante an M.G. ist, daß sie auch den Schulbetrieb von innen kennt.
Ihr Buch "Das Leben als letzte Gelegenheit - Sicherheitsbedürfnisse und Zeitknappheit" habe ich ebenfalls mit Gewinn gelesen. Eine gescheite Frau.
Grüße aus dem Flachland
eingetragen von Norbert Schäbler am 28.06.2003 um 13.14
Lieber Margel!
Ich habe mir das Buch „Lernen mit beschränkter Haftung“ (Marianne Gronemeyer) gekauft und bin am Lesen.
Mir scheint, daß auch in anderen Brüsten (selbst in weiblich geformten) ein Feind sitzt.
Über das Buch wird noch zu berichten sein, genauso wie über das Wahre, Gute und Schöne, das mir, je weiter ich lektüriere, luftblasengleich hinwegdriften will.
__________________
nos
eingetragen von margel am 27.06.2003 um 07.03
Lieber Herr Schäbler, ich schätze an Ihnen ganz besonders
Ihr temperamentvolles, unerschrockenes Eintreten für das
Wahre, Gute, Schöne.
Aus Ihren Andeutungen über Ihre Biografie kann ich erahnen,
wo die Wurzeln Ihres Furors liegen.
So hat eben jeder sein Päckchen zu tragen. Oft schlagen wir die Schlachten von gestern - immer wieder, wobei uns der
Gegner längst abhandengekommen ist. Meistens versteckt er sich in der eigenen Brust.
Ich halte es da mit Goethe:"Willst Du Dir ein hübsch Leben
zimmern..." - hat mich aber auch viel gekostet.
So - genug des coming out, gehört ja nur sehr entfernt hierher.
Noch einen schönen Spruch ins Stammbuch der Reformer:
"Je höher der Affe steigt, desto mehr sieht man von seinem Hintern." (indisch)
eingetragen von Norbert Schäbler am 26.06.2003 um 19.57
Apologeten:
Sie haben mir verderbliche Eier ins Hirn gelegt – haben in meinen sieben Jahren Internatszeit eine nach der anderen Martyrergeschichten bei mir abgelaicht.
Historiker:
Sie haben mich mit Andreas Hofer, Wilhelm Tell, Gandhi … vertraut gemacht. Ich durfte wertschätzen lernen.
Kultusminister:
Sie haben mich ausschließlich irritiert. Sie sind Eigendenkmalbauer.
__________________
nos
eingetragen von Norbert Schäbler am 26.06.2003 um 18.18
Ich rate dem jungen Mann, nicht allzu viel zu fragen, denn wer lange fragt, geht lang irr.
Zu Echtheit rate ich ihm, und was meine soundsovielen Scheidewege angeht, da will ich lieber nur Andeutungen machen.
Ich denke, daß es die Fügung gut mit mir meint, und ich kann ihr danken für alles.
__________________
nos
eingetragen von margel am 26.06.2003 um 17.29
Sie haben natürlich im Prinzip vollkommen recht,lieber Herr Schäbler, und ich rede ganz bestimmt nicht einem Duckmäusertum das Wort. Aber was raten Sie dem jungen Mann?
Wie weit seine Anpassung und Unterwerfung zu inneren Schäden
führen muß, können wir nicht beurteilen.
Manchmal muß man um höherer Ziele willen ein gehöriges Maß an Selbstverleugnung aufbringen - wir hatten die Diskussion schon im Hinblick auf Beamtengehorsam.
Ich plädierte und plädiere für die "emanzipatorische Variante" des Gehorsams, d.h. ein rein formales, äußerliches Befolgen des als falsch und unsinnig Erkannten. Das Leben
zwingt uns oft, auf das Absolute, die reine Lehre zu verzichten, nicht zuletzt im Dienste einer - höheren
Menschlichkeit. Falls Sie, lieber Herr Schäbler, noch nie in einer solchen Lage waren, beneide ich Sie - nein, eigentlich
doch nicht.
eingetragen von Norbert Schäbler am 26.06.2003 um 16.58
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Ich bin Lehramtsstudent. In - mehr oder minder - absehbarer Zeit werde auch ich im Rahmen des Staatsexamens in diverse Prüfungen müssen. Eine Frage drängt sich mir diesbezüglich auf: Müssen die Klausuren in "reformierter" Schreibweise abgeliefert werden, oder wird gnädigerweise die herkömmliche Schreibweise toleriert (was für die Qualität des Staatsexamens spräche... nur so eine Bemerkung...)?
Über Antworten - auch per Email - würde ich mich sehr freuen!
avidWeiers@web.de>David Weiers
Königswinter
Fragen zurück:
Kann man jemanden, der uns in wesentlichen Teilen nicht akzeptiert, als gnädig bezeichnen?
Kann man einen Ausbilder ernstnehmen, der uns das Ziel vorgibt, andernorts Mündigkeit erzeugen zu müssen …
kann man jenen, oder jene Institution ernstnehmen, wenn wir gleichzeitig erkennen müssen, daß er/sie uns in Sachen Mündigkeit beschneidet und kastriert?
Die entscheidende Frage ist wohl die, ob die herkömmliche Rechtschreibung für uns/unseren „Gast“ etwas Wesentliches ist.
Wenn ja, dann ist bei Zuwiderhandlung mit erheblichen innerpersönlichen Folgeschäden zu rechnen. Dann nämlich wird jeder Spiegel zum Indikator des eigenen Duckmäusertums.
__________________
nos
eingetragen von Christoph Kukulies am 26.06.2003 um 15.02
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Es muß nicht immer genau dasselbe bedeuten. Die erste Form kann auch bedeuten 'wenn wir essen'; die zweite Form bedeutet 'das Essen steht auf dem Tisch'. Aber die Verbalformen 'mittagessen', 'abendessen' - möglicherweise Orthographische Rückbildungen aus gedachten Verbalsubstantiven analog zu 'Essen' als Gegenstand und Verbalsubstantiv - sind wohl bisher nur Umgangssprache, aber über die mündliche Sprache wohl auf dem Weg in die schriftliche Hochsprache.
Man kann seinen eigenen Beitrag übrigens auch nachträglich ändern (editieren)
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Christoph Kukulies am 26.06.2003 um 14.49
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Ich bin Lehramtsstudent. In - mehr oder minder - absehbarer Zeit werde auch ich im Rahmen des Staatsexamens in diverse Prüfungen müssen. Eine Frage drängt sich mir diesbezüglich auf: Müssen die Klausuren in "reformierter" Schreibweise abgeliefert werden, oder wird gnädigerweise die herkömmliche Schreibweise toleriert (was für die Qualität des Staatsexamens spräche... nur so eine Bemerkung...)?
Über Antworten - auch per Email - würde ich mich sehr freuen!
David Weiers
Königswinter
Da auch ich nicht weiß, ob Ihnen bereits jemand geantwortet hat, möchte ich Ihnen eine Antwort von dem Benutzer 'margel' auf ebendiese Ihre Frage nicht vorenthalten, falls Sie, vielleicht wie andere Gästebuchleser auch, nicht allüberall in den Gesprächsfäden der Foren hier mitlesen:
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel:
Vor kurzem fragte hier ein Lehramtskandidat, wie er es in seinen Klausuren mit der Orthographie halten solle und ob er auf die Reformschreibung verpflichtet werden könne. Ich weiß nicht, ob er schon aus diesem Kreise ein Antwort erhalten hat.
Mein Rat:
Zwar hat das BVerfG festgestellt, daß die reformierte Schreibung nur im Schulunterricht verbindlich
gemacht werden könne.
Trotzdem wäre es natürlich von jemandem, der genau in dieses
Berufsfeld strebt, höchst unklug, sich hier auf einen Rechtsstandpunkt versteifen zu wollen.
Also: Es schadet auf keinen Fall, verehrter Herr Student,
mindestens den Schein zu wahren. Vor allem immer schön -ss-
schreiben statt -ß- nach kurzem, betontem Vokal. Das ist schon die halbe Miete. Im übrigen brauchen Sie nicht besonders gewissenhaft bei der Umsetzung zu sein.
Sie dürfen als sicher annehmen, daß die Prüfer selber die
neue Schreibung auf keinen Fall beherrschen und auch Wichtigeres zu tun haben. Ab und zu mal trennen, was zusammengehört. Im Referendariat treffen Sie dann möglicherweise auf 150%ige...
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 26.06.2003 um 13.35
laptoppen - gelaptop(p)t - lapgetop(p)t?
klapprechne(r)n - klappgerechne(r)t - geklapprechne(r)t?
eingetragen von Gast am 26.06.2003 um 13.29
Das muß ich jetzt laptoppen! Habe ich es dann lapgetoppt oder gelaptoppt? Oder geklapprechne(r)t oder klappgerechne(r)t?
eingetragen von Gast am 26.06.2003 um 12.46
Es muß nicht immer genau dasselbe bedeuten. Die erste Form kann auch bedeuten 'wenn wir essen'; die zweite Form bedeutet 'das Essen steht auf dem Tisch'. Aber die Verbalformen 'mittagessen', 'abendessen' - möglicherweise Orthographische Rückbildungen aus gedachten Verbalsubstantiven analog zu 'Essen' als Gegenstand und Verbalsubstantiv - sind wohl bisher nur Umgangssprache, aber über die mündliche Sprache wohl auf dem Weg in die schriftliche Hochsprache.
eingetragen von Gast am 26.06.2003 um 11.15
Googeln wir mal, dann sehn wir schon!
eingetragen von Gast am 25.06.2003 um 10.45
Anlaß:
Südd. Zeitg. v. 24.6.03, Medien, Salam Pax schreibt wieder: "Salam Pax gab sonst nichts Preis."
Laut Duden-Herkunftswörterbuch hat 'preisgeben' überhaupt nichts mit 'Preis' zu tun:
'preisgeben':
Das seit dem 16. Jh. bezeugte, lange Zeit getrennt geschriebene, zusammengesetzte Verb enthält als Vorderglied das aus dem Frz. entlehnte und eingedeutschte Substantiv 'die Prise'. Quelle dieses Wortes ist in allen Bedeutungen frz. 'la prise', eigentlich das Genommene, das substantivierte Partizip Perfekt Passiv von frz. 'prendre', nehmen, ergreifen, das auf lat. 'prehendere', fassen, ergreifen, zurückgeht.
'preisgeben' übersetzt frz. 'donner (en) prise' und bedeutet eigentlich 'zum Nehmen, zur Beute hingeben'.
'Der Preis'
(mhd. 'pris', seit dem 12. Jh. belegt) ist entlehnt aus altfranzösisch 'pris' (neufranzösisch 'le prix') und geht auf lat. 'pretium', Wert, Preis, Kaufpreis, zurück und bedeutet Ruhm, Lob, Belohnung, Wert, seit dem 16. Jh. auch Geldwert, Kaufwert.
'preisen' (mhd. 'prisen') ist aus afrz. 'preisier' (nfrz. 'priser') entlehnt und geht auf spätlat. 'pretiare', im Wert abschätzen, hochschätzen, zurück.
Schuld an der verwechselbar gleichen Schreibweise ist die 'Frühneuhochdeutsche Diphtongierung' langer Vokale.
Aber wie soll ein Reformrechtschreibkorrekturprogramm das wissen?
Ergänzung:
Nicht zu verwechseln mit 'Preiß', bairisch für 'Preuße', und mit Preiselbeere', die stammt von russ.-kirchenslaw. '(o)brusiti', abstreifen ab, weil die Beere sich leicht abstreifen läßt.
Herkunftswörterbücher sind eine interessante Lektüre, man kann sie wirklich durchlesen.
eingetragen von Gast am 24.06.2003 um 13.23
ihr seid alle wack,niggas
tim jerzina
heyerstr.28 44627 herne
eingetragen von Gast am 23.06.2003 um 21.14
Ich bin Lehramtsstudent. In - mehr oder minder - absehbarer Zeit werde auch ich im Rahmen des Staatsexamens in diverse Prüfungen müssen. Eine Frage drängt sich mir diesbezüglich auf: Müssen die Klausuren in "reformierter" Schreibweise abgeliefert werden, oder wird gnädigerweise die herkömmliche Schreibweise toleriert (was für die Qualität des Staatsexamens spräche... nur so eine Bemerkung...)?
Über Antworten - auch per Email - würde ich mich sehr freuen!
David Weiers
Königswinter
eingetragen von Gast am 23.06.2003 um 09.29
Da stelle mer uns janz dumm:
1 stehe für h, 0 stehe für nicht-h:
00: Die Ortografie ist die ortsansässige gräfliche Mischpoke, die Ortsgrafen.
10: Die Orthografie sind alle wirklichen Grafen.
01: Die Ortographie ist die Beschreibung von Orten, die Orts- und Ortebeschreibung.
11: Die Orthographie ist die zum Erstellungszeitpunkt richtige Schreibweise.
Is doch janz einfach.
eingetragen von Gast am 20.06.2003 um 16.37
Meine Enkeltochter hat in der zweiten Grundschulklasse privat Englisch gelernt und in der dritten Grundschulklasse in der Schule. Sie ist begeistert, daß sie mit ihren Eltern (deutschsprachige Deutsche) schon fast mithalten kann. Sie lernt nur sprechen, noch nichts schreiben, denn die englische Rechtschreibung würde jetzt die deutsche verwirren, und auch nur die germanischen Wörter, aber die sind ja die häufigsten der mündlichen Alltagssprache. Nur die jüngere Enkeltochter (drei Jahre) mag das gar nicht, weil sie dann nichts versteht. Sie wird dann richtig sauer, weil sie sich jetzt soviel Mühe gibt, richtig deutsch sprechen zu lernen.
eingetragen von Gast am 19.06.2003 um 17.44
Es scheint eine Sprachentwicklung der Konversion von Adverbien zu Adjektiven zu geben:
Zuerst Adverb, dann zunächst nur prädikativ gebraucht und zuletzt auch attributiver Gebrauch, d.h. vollwertiges Adjektiv. Früher als umgangssprachlich verpönt, heute auch in der Hochsprache üblich:
kaputt: Das Auto geht kaputt, das Auto ist kaputt, ein kaputtes Auto;
Adverbien + ig: die hiesige, die dortige Bevölkerung;
Substantiv + weise: Die Ausbesserung der Straße erfolgte nur teilweise, eine teilweise Ausbesserung. Die Lieferung erfolgt stückweise, eine stückweise Lieferung.
eingetragen von Gast am 17.06.2003 um 14.43
Pierre Brachin (emeritierter ordentlicher Prof. für niederländische Sprache und Literatur an der Sorbonne), Die niederländische Sprache (Originaltitel: La langue neerlandaise, Bruxelles 1977, aus dem Französischen von Christian Zinsser), Buske Verlag 1987; Seiten 201 - 218: Anhang, Das Afrikaans (18 Buchseiten) Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Die doppelte "afrikaanse Bewegung" S.201 - Charakteristika des Afrikaans S.204 - An welche niederländische Dialekte knüpft es an? S.206 - Unter welchen Einflüssen ist es entstanden? S.208 - Schluß S.217
Auf Wunsch Abdruck hier (Zitate und Auszüge wären immer eine Wertung des Zitierers)
Aber vermutlich interessiert es nicht allgemein.
eingetragen von Gast am 17.06.2003 um 09.45
Ich lehne die Rechtschreibreform ab und bleibe bei der traditionellen Schreibweise.
Michael Krämer, Lenggries
http://www.Kandidat.beep.de
eingetragen von Reinhard Markner am 17.06.2003 um 09.17
Zitat:
Beispiel einer extremen Sprachvereinfachung:
Das Afrikaans ist extrem vereinfachtes Niederländisch, weil dieses für die Mehrheit zur Fremdsprache geworden war und dem Englischen zu unterliegen drohte und die Buren ihre Sprache dagegensetzten.
Das ist nicht richtig.
Vgl. http://www.ned.univie.ac.at/afrikaans/afrikaansa/wazzit.htm
»Is Afrikaans ´n kreooltaal van Nederlands?
Aan die einde van die 19de eeu, toe die navorsing oor Afrikaans meestal nie gebaseer was op empiriese, historiese en etomologiese ondersoeke nie, maar eerder op die persoonlike opinies van bekende taalakademici, is Afrikaans beskou as ´n kreooltaal van Nederlands. Tydens die vroeë 20ste eeu het verskillende Nederlandse, Duitse, Engelse en Suid-Afrikaanse wetenskaplikes egter baie jare daaraan bestee om vroeë manuskripte, Nederlandse dialekte en moderne linguistiese teorieë te bestudeer. So slaag hulle daarin om te bewys dat Afrikaans inderdaad geen kreool is nie, maar ´n volwaardige taal in eie reg.
´n Paar van die beter en meer waardevolle akademiese werke oor hierdie onderwerp is in Nederlands en in Afrikaans gepubliseer, terwyl boeke wat minder gunstige menings oor Afrikaans daarop nahou, meer dikwels in Engels versprei is. En omdat Engels algemener is as Nederlands, het veel meer mense die Engelse boeke oor Afrikaans gelees wat die mening toegedaan is dat Afrikaans ´n kreooltaal is. Só het die wêreldwye misverstand dat Afrikaans ´n kreooltaal sou wees, ontstaan.
Is Afrikaans nie slegs ´n vereenvoudigde afkooksel van Nederlands nie?
As u hierdie mening toegedaan is, kan u ewe goed glo dat Frans ´n vereenvoudigde vorm van Latyn is. Terwyl dit waar is dat Afrikaans by ´n eerste kennismaking na ´n afgewaterde Nederlands mag lyk en klink, spog Afrikaans met baie linguistiese kenmerke wat in Nederlands nêrens opgespoor kan word nie. Dit sou nader aan die waarheid wees om te sê dat moderne Nederlands en moderne Afrikaans altwee dialekte is van laatmiddeleeuse Nederlands.
Dit is ´n bekende grappie dat Nederlanders Afrikaans "´n kind se Nederlands" noem, terwyl Afrikaners Nederlands beskryf as "die oumense se Afrikaans". Dit is pas eers wanneer hulle mekaar se tale begin bestudeer, dat dit vir hulle duidelik word dat die twee tale in feite heel verskillend is. Hoe dit ook al sy, Afrikaans- en Nederlandstaliges kan mekaar in die sosiale omgang sonder veel probleme begryp.«
eingetragen von margel am 16.06.2003 um 18.42
Werter Gast, vielen Dank für Ihre lehrreichen Beiträge.
Ich hoffe noch mehr von Ihnen zu lesen.
Kleine Bemerkung am Rande: Ich würde trotzdem
"Du Idiot" schreiben - sonst nimmt der mich am Ende nicht ernst oder denkt umgekehrt, ich nähme ihn als Idioten
nicht für voll.
eingetragen von Gast am 16.06.2003 um 17.01
Umkehrbar eindeutige und sachlich falsche Codierung:
Geschriebene Sprache ist die Codierung der gesprochenen. Die Codierung muß umkehrbar eindeutig sein, d.h. die gesprochene Sprache muß aus der geschriebenen eindeutig wiederherstellbar sein, nicht nur der Laut, sondern das Wort selbst samt seiner Wortbedeutung, sonst ist die Codiermethode sachlich falsch.
Daher ist die neue Getrenntschreibung in sehr vielen Fällen sachlich falsch: "wiedererkennen" oder "wieder erkennen" usw. Daher verbietet sich für das Deutsche auch eine rein phonetische Schreibweise.
Notwendigkeiten des ß:
Zwischen zwei Vokalen Kennzeichnung des stimmlosen (scharfen) s nach langem Einfachvokal.
Hier kennzeichnet Doppel-s die Kürze des vorhergehenden Einfachvokals.
ß statt ss am Silben-Ende kennzeichnet die Sprechpause und erleichtert dadurch das schnelle Lesen.
Das neue Dreifach-s ist die mit großem Abstand häufigste Dreifachkombination gleicher Buchstaben und daher besonders auffällig.
ch und sch:
Sie stehen für einen einzelnen Konsonanten. Weil sie nicht verdoppelt werden, bezeichnen sie zwischen zwei Vokalen nicht umkehrbar eindeutig die Länge oder Kürze des vorhergehenden Vokals: die Lache (von lachen) - die Lache (Pfütze, von Lake), Sache, sicher, Suche; Tasche, mischen, Dusche.
Die Du-anrede in Briefen:
Auch im Schwedischen wird in Briefen das Du und Dein häufig großgeschrieben: "Du" und "Din".
Kompromißvorschlag für das Deutsche: In schriftlichen Beschimpfungen, d.h. unehrerbietig, wird das "du" kleingeschrieben: du Idiot u.ä.
Silbentrennung auf schwedisch:
1. ähnlich wie im Deutschen nach Sprechsilben, so daß ein einzelner Konsonant auf die nächste Zeile kommt, bei mehreren Konsonanten der letzte: ve-ta, si-ta, poj-ke, frans-ka
2. ähnlich wie im Englischen nach Bildungssilben, so daß Zusammensetzungen getrennt, Vorsilben, Endungen usw. abgetrennt werden: för-ord-et, be-kant-skaps-krets-en
Wenn Buchstabengruppen für einen Laut stehen, dürfen sie nicht getrennt werden: ng: tung-a; ck: tack-a
x kann nie auf die nächste Zeile: väx-er
Scherzartikel:
"beinhaltend" (der Zirkus), "antierbaulich" (die Tierzucht)
Substantiv-Großschreibung:
Wegen der freien Wortstellung wäre sonst diese Wortart nicht immer erkennbar. Konversionen oder Nullableitungen sind nur in Sprachen mit fester Worstellung wie im Englischen problemlos, weil die Stellung im Satz die Wortart eindeutig kennzeichnet.
Vergangenheitsbildung englischer Lehnverben mit englischen Verbzusätzen:
downgeloadet oder gedownloadet, forgewardet oder geforwardet, upgedatet oder geupdatet: panta rhei, alles fließt.
Die Slawisierung der deutschen Sprache:
Südd. Zeitg. v. 14.6.03: "Faser verstärkte Gummibänder": Faser ohne Präposition ist hier Instrumentalis.
morgens - morgendlich, morgend:
siehe Südd. Zeitg v. 14.6.03, Wochenende: "D wie falscher Dampfer" (sollte hier in den Nachrichtenteil)
Beispiel einer extremen Sprachvereinfachung:
Das Afrikaans ist extrem vereinfachtes Niederländisch, weil dieses für die Mehrheit zur Fremdsprache geworden war und dem Englischen zu unterliegen drohte und die Buren ihre Sprache dagegensetzten.
eingetragen von Gast am 15.06.2003 um 09.14
eingetragen von Gast am 15.06.2003 um 09.13
b
c
d
eingetragen von Christoph Kukulies am 09.06.2003 um 20.33
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Weiß jemand von Ihnen, ob es ein Konvertierungsprogramm gibt, das "neu"(!)
nach "alt"(!) konvertiert? Ich interessiere mich für ein Programm, das
einen Text einliest und diesen in einem Rutsch komplett konvertiert,
ohne mich bei jedem potthäßlichen "dass" blöd' zu fragen, ob ich
konvertieren wolle. Oder gibt es sogar ein Zusatzprogramm für Browser,
das jede aufgerufene deutsche Webseite automatisch in vernünftigem
Deutsch anzeigt? Ein solches Programm wär' natürlich ein Knüller.
Leo Kraft
München
Nun, wir arbeiten dran. http://normalfilter.de. Auch an einem Einschubmodul (Plugin, Addon) für gängige Brauser (Netscape, Mozilla, MSIE) wird gearbeitet. Haben Sie etwas Nachsicht, wenn es dort im Moment etwas nach Baustelle aussieht, aber http://www.rechtschreibreform und normalfilter.de erholen sich gerade von einem mittleren GAU.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 09.06.2003 um 18.41
Weiß jemand von Ihnen, ob es ein Konvertierungsprogramm gibt, das "neu"(!)
nach "alt"(!) konvertiert? Ich interessiere mich für ein Programm, das
einen Text einliest und diesen in einem Rutsch komplett konvertiert,
ohne mich bei jedem potthäßlichen "dass" blöd' zu fragen, ob ich
konvertieren wolle. Oder gibt es sogar ein Zusatzprogramm für Browser,
das jede aufgerufene deutsche Webseite automatisch in vernünftigem
Deutsch anzeigt? Ein solches Programm wär' natürlich ein Knüller.
Leo Kraft
München
eingetragen von Gast am 02.06.2003 um 19.24
Ich benutze den Duden von 1973. Der war für mein Abitur gut genug. Oder habe ich damals
etwa falsches Deutsch gelernt?
Leo Kraft
eingetragen von Peter Schubert am 22.05.2003 um 09.44
Sehr geehrte Frau Seebach,
was für Ihr Problem als Lösung korrekt ist, dafür gibt es keine Regel. Jedesmal sowohl die weibliche als auch die männliche Form zu verwenden, bläht den Text, wie Sie schreiben, unnötig auf. Die von Ihnen genannten Varianten wie PädagogIn haben alle den Nachteil, dass man sie nicht aussprechen kann; sie sind also eigentlich keine Sprache, sondern nur eine Schreibe. Mein Tipp: Blättern Sie doch einmal im Grundgesetz von 1949. Dort ist die Rede von dem Bundespräsident, dem Bundeskanzler und den Bundesministern, den Richtern, von dem Präsidenten, von dem Deutschen (Art. 116), von jedem und von jedermann. Dass das alles auch Damen sein können, war schon 1949 so selbstverständlich, dass niemand ein Wort darüber verloren hat.
__________________
Peter Schubert
eingetragen von Gast am 22.05.2003 um 08.58
Als Studienseminar erstellen wir viele Aussendungen und Publikationen. Um die Texte nicht unnötig aufzublähen, müssen wir verschiedene Begriffe, z. B. Konfirmanden und Konfirmandinnen, Teilnehmer und Teilnehmerinnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen, abkürzen.
Es gibt verschiedene Varianten für die Schreibweise: TeilnehmerInnen, Teilnehmer/innen, Teilnehmer/-innen oder Sozialpädagogen/innen, Sozialpädagogen/-innen, SozialpädagogInnen, Sozialpädagog/-innen.
Wir möchten dafür eine einheitliche Regelung finden und danken für jede Unterstützung.
Sylvia Seebach
Religionspädagogisches Studienzentrum Schönberg, Im Brühl 30, 61476 Kronberg
eingetragen von Walter Lachenmann am 21.05.2003 um 20.09
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates der Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) treten für den Rechtschreibkompromiß der Deutschen Akademie ein, und die FDS bekommt hier ein solches Forum! So gehört der FDS-Beirat Gustav Korlén der Rechtschreibkommission an, die den Kompromißvorschlag erarbeitet hat. Die Front der Rechtschreibreformgegner scheint tatsächlich zu bröckeln.
Theo Durst
Im Vorwort Christian Meiers zu dem Büchlein »Zur Reform der deutschen Rechtschreibung«, also dem Kompromißvorschlag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, heißt es tatsächlich, dieser sei, ebenso wie die Wörterliste, »Gegenstand längerer eingehender Beratungen der Rechtschreibkommission der Akademie gewesen und [stelle] das Ergebnis gemeinsamer Arbeit dar.«
Die Aussage ist unzutreffend. Die Rechtschreibkommission der Akademie ist vor Jahren gebildet worden, als man dort die Reform vehement bekämpfte und keineswegs zu irgendwelchen Kompromissen bereit war. Ob diese Rechtschreibkommission an dem Kompromißwerk überhaupt beteiligt wurde, darf bezweifelt werden. Die Beiräte der FDS jedenfalls waren an dessen Zustandekommen nicht beteiligt und heißen es auch nicht gut.
Die FDS tritt keinesweg für diesen Rechtschreibkompromiß ein, der wegen seiner zahlreichen Unzulänglichkeiten bereits einer gründlichen Nachbesserung unterzogen werden soll.
__________________
Walter Lachenmann
eingetragen von Norbert Schäbler am 21.05.2003 um 19.34
Mir scheint, hier wird gebröckelt!
__________________
nos
eingetragen von Gast am 21.05.2003 um 19.23
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates der Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) treten für den Rechtschreibkompromiß der Deutschen Akademie ein, und die FDS bekommt hier ein solches Forum! So gehört der FDS-Beirat Gustav Korlén der Rechtschreibkommission an, die den Kompromißvorschlag erarbeitet hat. Die Front der Rechtschreibreformgegner scheint tatsächlich zu bröckeln.
Theo Durst
eingetragen von Gast am 20.05.2003 um 19.34
Zu dieser sog. Rechtschreibreform habe ich eine Frage:
Wer hat sich eigentlich solch einen Blödsinn ausgedacht?
Das ist doch reine Verarschung!
Gustav aus Duisburg
eingetragen von Henning Upmeyer am 20.05.2003 um 19.30
scheint hier die neue Steigerung zu "gut" zu sein. Die vielen neuen Schreibweisen eröffnen ungeahnte Möglichkeiten, sich auszudrücken.
eingetragen von Gast am 20.05.2003 um 18.49
Als Gast möchte ich mir erlauben, einen kleinen Beitrag zu leisten und einen Werbespruch zitieren, wie er auf einem Banner vor einer Bonner Sparkassenfiliale zu bewundern ist.
Dort steht:
"... viel vorhaben, viel gut haben."
Ich bin überzeugt, nicht nur ich hatte zunächst erhebliche Schwierigkeiten, den Sinn zu erkennen. Wenn das Banner nicht vor einer Sparkasse angebracht gewesen wäre, ich hätte den Verfasser für verrückt erklärt.
Wenigstens ist die Rechtschreibreform immer für ein paar Lacher gut. Obwohl alles eigentlich viel zu traurig ist...
David W.
Königswinter
eingetragen von Gast am 20.05.2003 um 18.48
Als Gast möchte ich mir erlauben, einen kleinen Beitrag zu leisten und einen Werbespruch zitieren, wie er auf einem Banner vor einer Bonner Sparkassenfiliale zu bewundern ist.
Dort steht:
"... viel vorhaben, viel gut haben."
Ich bin überzeugt, nicht nur ich hatte zunächst erhebliche Schwierigkeiten, den Sinn zu erkennen. Wenn das Banner nicht vor einer Sparkasse angebracht gewesen wäre, ich hätte den Verfasser für verrückt erklärt.
Wenigstens ist die Rechtschreibreform immer für ein paar Lacher gut. Obwohl alles eigentlich viel zu traurig ist...
David W.
eingetragen von margel am 14.05.2003 um 18.25
Sei´s drum, Herr Schäbler: "Handle stets so, daß die Anzahl Deiner Wahlmöglichkeiten größer wird." (Heinz von Foerster).
Oder: Wenn Du eine Tür verschlossen vorfindest, versuch es bei einer anderen.(margel)
eingetragen von Norbert Schäbler am 14.05.2003 um 17.13
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
Was ich klarzumachen versuchte und womit ich teilweise heftigen Widerspruch erntete: Vergeßt nie, was reale Macht in dieser Welt bedeutet und wer sie innehat. Es ist die erste Stufe der Weltklugheit. Die zweite ist, zu erkennen, wo das Interesse des anderen liegt. Man könnte auch sagen:
seine Werteskala richtig zu taxieren; falls ich etwas erreichen und nicht nur folgenlose Bekenntnisse ablegen will oder mich mit Jammern über die Schlechtigkeit der Welt begnüge.
Waren - und sind - nicht aller guten Dinge drei?
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nos
eingetragen von margel am 13.05.2003 um 14.18
Was ich klarzumachen versuchte und womit ich teilweise heftigen Widerspruch erntete: Vergeßt nie, was reale Macht in dieser Welt bedeutet und wer sie innehat. Es ist die erste Stufe der Weltklugheit. Die zweite ist, zu erkennen, wo das Interesse des anderen liegt. Man könnte auch sagen:
seine Werteskala richtig zu taxieren; falls ich etwas erreichen und nicht nur folgenlose Bekenntnisse ablegen will oder mich mit Jammern über die Schlechtigkeit der Welt begnüge.
eingetragen von Christian Dörner am 13.05.2003 um 12.50
Zitat:Selbst wenn man damit durchkäme: Meinen Sie nicht, daß dann die Note auch dementsprechend ausfallen würde? Wer riskiert schon so etwas, wenn es um die eigene Zukunft geht?
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Dörner
Zitat:Ohne die Namen nennen zu wollen, kann ich leider bestätigen, daß im Wintersemester 2002/2003 bereits zwei Drittel der Professoren der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, an der ich studiert habe, Arbeiten in bewährter Rechtschreibung ausdrücklich nicht mehr annahmen, und jedes Semester kamen bisher (und das wird sich auch wohl so fortsetzen) ca. 2 bis 3 neue Professoren hinzu, die sich diesem Brauch anschlossen.
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
Den Professor nennen Sie hier bitte mal, der eine in bewährter Rechtschreibung verfaßte Arbeit eines Studenten wegen Nichtkonformität mit dem Regelwerk zurückweist.
Also, niemand (außer unseren Schulkindern) kann derzeit gezwungen werden, die neuen Regeln anzuwenden.
Ich frage mich, was passiert, wenn man versuchte, die Annahme zu erzwingen. Welches Gesetz erlaubt es den Professoren, das zu verlangen? Wie entscheiden Sie a priori, ob etwas in bewährter Rechtschreibung oder in Neuschrieb verfaßt ist? Dazu müßten sie die Arbeiten doch erst mal korrigieren. Es ist doch nicht so, daß die herkömmliche Rechtschreibung ungültig ist.
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Christian Dörner
eingetragen von Christoph Kukulies am 13.05.2003 um 12.40
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Dörner
Zitat:Ohne die Namen nennen zu wollen, kann ich leider bestätigen, daß im Wintersemester 2002/2003 bereits zwei Drittel der Professoren der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, an der ich studiert habe, Arbeiten in bewährter Rechtschreibung ausdrücklich nicht mehr annahmen, und jedes Semester kamen bisher (und das wird sich auch wohl so fortsetzen) ca. 2 bis 3 neue Professoren hinzu, die sich diesem Brauch anschlossen.
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
Den Professor nennen Sie hier bitte mal, der eine in bewährter Rechtschreibung verfaßte Arbeit eines Studenten wegen Nichtkonformität mit dem Regelwerk zurückweist.
Also, niemand (außer unseren Schulkindern) kann derzeit gezwungen werden, die neuen Regeln anzuwenden.
Ich frage mich, was passiert, wenn man versuchte, die Annahme zu erzwingen. Welches Gesetz erlaubt es den Professoren, das zu verlangen? Wie entscheiden Sie a priori, ob etwas in bewährter Rechtschreibung oder in Neuschrieb verfaßt ist? Dazu müßten sie die Arbeiten doch erst mal korrigieren. Es ist doch nicht so, daß die herkömmliche Rechtschreibung ungültig ist.
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Christoph Kukulies
eingetragen von Henning Upmeyer am 13.05.2003 um 12.29
Es scheint so zu sein wie im wirklichen Leben, daß die Germanistikprofessoren, also die Leute, die sich auskennen, noch bis 2005 beide Rechtschreibungen anerkennen, und die anderen, die sich auf diesem Gebiet nicht auskennen, in vorauseilendem Gehorsam oder weil sie glauben, daß es "Gesetz" sei, jetzt schon nur noch die neue zulassen. So erlebt man es ja auch überall außerhalb der Unis. Interessant wäre, wie es die Profs halten, die an der Reform mitgewirkt haben.
eingetragen von Christian Dörner am 13.05.2003 um 11.18
Zitat:Ohne die Namen nennen zu wollen, kann ich leider bestätigen, daß im Wintersemester 2002/2003 bereits zwei Drittel der Professoren der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, an der ich studiert habe, Arbeiten in bewährter Rechtschreibung ausdrücklich nicht mehr annahmen, und jedes Semester kamen bisher (und das wird sich auch wohl so fortsetzen) ca. 2 bis 3 neue Professoren hinzu, die sich diesem Brauch anschlossen.
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
Den Professor nennen Sie hier bitte mal, der eine in bewährter Rechtschreibung verfaßte Arbeit eines Studenten wegen Nichtkonformität mit dem Regelwerk zurückweist.
Also, niemand (außer unseren Schulkindern) kann derzeit gezwungen werden, die neuen Regeln anzuwenden.
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Christian Dörner
eingetragen von Christoph Kukulies am 13.05.2003 um 10.59
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Ist diese merkwürdige Rechtschreibreform auch für Studenten an Universitäten verbindlich?
Im voraus vielen Dank!
Leo Kraft
München
Nein, nein und nochmals nein! Verbindlich ist nur, daß sie an Schulen gelehrt wird. Aber es sollte jedem klar sein, daß an den Schulen das Regelwerk von 1996 gelehrt werden muß. Dort wird aber nachweislich falsches gelehrt, grammatikalischer Unsinn, wie ihn die Rechtschreibreform produziert hat.
Unterdessen finden die Schüler bereits in der Wirklichkeit eine davon vielfach abweichende und in den Wörterbüchern widersprüchlich wiedergegebene Rechtschreibung vor, abgesehen von den unterschiedlichen Hausorthographien der Zeitungen, ganz zu schweigen von dem Stammschatz an in bewährter Rechtschreibung verfaßtem deutschen Schriftgut.
Den Professor nennen Sie hier bitte mal, der eine in bewährter Rechtschreibung verfaßte Arbeit eines Studenten wegen Nichtkonformität mit dem Regelwerk zurückweist.
Also, niemand (außer unseren Schulkindern) kann derzeit gezwungen werden, die neuen Regeln anzuwenden.
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Christoph Kukulies
eingetragen von Gast am 12.05.2003 um 20.23
Ist diese merkwürdige Rechtschreibreform auch für Studenten an Universitäten verbindlich?
Im voraus vielen Dank!
Leo Kraft
München
eingetragen von Gast am 12.05.2003 um 09.29
Interessante Seite habt Ihr hier.
Weiter hin viel erfolg.
Ich schau mal wiederrein
denkt auch mal an mich
http://www.fettweg24.de
Bis bald
Euer Steffen
Steffen
Rathenow
eingetragen von Gast am 12.05.2003 um 08.40
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Studentin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und gebe in wenigen Tagen meine Magisterarbeit zu dem Thema "Divergenzen bei der Umsetzung der Orthographiereform" bei Professor Veith in Mainz ab. Ich habe die Hausorthographien einiger Zeitungen untersucht und stelle in meinen Ergebnissen eine Tabelle dar, in der ich auch einzelne Beispiele vergleiche.
Nun ergibt sich noch ein Problem: Im Bereich "Getrennt- und Zusammenschreibung" - was ist die neue Hauptform von "vielversprechend"? Im Duden ist "vielversprechend" zuerst eingetragen, danach folgt "viel versprechend". Doch laut amtlichem Regeltext müßte doch eigentlich die getrennte Variante die Hauptform sein. Die Duden-Beratung habe ich schon kontaktiert, dort sagte man mir, die ungetrennte Schreibung sei die "empfohlene Variante". Aber ist diese dann auch die Hauptform laut amtlichem Regelwerk?
Denn Unterschiede in den Schreibungen einzelner Zeitungen lassen sich nur vergleichen, wenn man sich bei Haupt- und Nebenform der amtlichen Schreibung ganz sicher ist.
Für Hinweise und Hilfe bin ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Anja Hannappel
Anja Hannappel
Homburg / Saar
eingetragen von Gast am 04.05.2003 um 17.16
Dr.R.Menges schrieb an einen Herrn Wagner mit Kopie an mich unter anderem:
> Muss Heinz Kohl freigeschalten werden? Seine Beiträge sind auf Spiegel
nachzulesen- er ist ein Verfechter der alten Rechtschreibung und er hat
immerhin Stil, den ich hier ja manchmal vermisse.
Ich antwortete ihr, und sie findet nun:
> Lieber Heinz,
> schreib ihn (Anm.: den Text) doch lieber selber im Gästebuch ein.
> Das wäre nett.
Na gut, da ist meine Mail:
Bin ich ein Verfechter der alten Rechtschreibung?
Eigentlich nicht.
Ich bin nur der Meinung, daß die Idee einer Rechtschreibung an sich schon irgendwie berechtigt ist.
Es sollte also eine Rechtschreibung geben.
Leider wurde die "alte" in einer kritischen Zeit abgeschafft - in einer Zeit, in der sich nur noch wenige um Rechtschreibung bemüht haben. Von diesen wenigen wurden die meisten auf Dauer zu Schreibern gemacht, die von anderen zwar nicht zurecht, aber - in völlig unangemessenem Anspruch - zu Recht als fehlerhaft Schreibende angesehen werden können und werden.
Gut, diese Veränderung gerade zu dieser Zeit war ja gerade durch diese Situation begründet.
Je nun - die alte Schreibung hätte dann auch ersetzt werden müssen durch etwas, von dem mit gewisser Berechtigung anzunehmen hätte sein können, daß es geeignet wäre, mehr Leuten zugänglich zu sein. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, wäre jedoch nötig gewesen:
* deutliche(!!) Vereinfachung
* Einhaltung eines sinnvollen Abstands zur alten
* Abweichungen in verständlicher und systematischer Weise gebildet
* keine Veränderungen um der bloßen Veränderung willen
* keine windelweichen Kompromisse zwischen einander widerstrebenden Ansätzen
* vernünftige Einführung - dazu gehören u.a. Regeln, die mindestens überwiegend anwendbar sind
* VOR ALLEM ABER: begründete Erwartung, daß durch diese Änderung der Kreis derer, die auf Rechtschreibung achten, zumindest auf Dauer nicht kleiner wird
Nichts davon wurde beachtet.
Die Folgen sind klar ablesbar: KEIN Presseorgan ("Organ" in diesem Sinn mag ein Austriazismus sein ;-) ) hat auch nur sein Rechtschreibniveau, das nicht erheblich unter dem vor der "Reform" lag; die Zahl der Rechtschreibfehler liegt bei den Zeitungen und Zeitschriften, bei denen ich das abschätzen zu können meine, ganz grob geschätzt um einen Faktor zehn höher als vor der Reform. Wobei ich, wohlgemerkt, vor der Reform Verstöße gegen die alte Rechtschreibung rechne, danach nur Verstöße gegen beide dieser Normen. Bei Verdacht auf Verstöße gegen die neue Rechtschreibung schaue ich übrigens prinzipiell nach, da ich mir bis heute kein verläßliches Urteil zutraue und auch immer wieder noch auf Überraschendes stoße.
Willkürliche Beispiele aus der deutschen Presselandschaft im April 2003, unfairerweise beginnend beim SPIEGEL (eine der ganz wenigen deutschsprachigen Zeitschriften, denen die Rechtschreibung nicht mehr oder weniger schnuppe ist):
dass / das -Fehler: notiere ich nicht mehr, da allzu häufig und selbst dort immer wieder zu finden, wo daß/das Fehler extrem rar waren, etwa im SPIEGEL.
Wachs- und Fieberglasfigurenkabinett (Spiegel #18/2003, S.184)
Einer zu viel (#16/03, S.139 - habe ich nicht nachgesehen, könnte und dürfte also korrektes Neuschreib sein)
Aus Beiträgen der Leonberger Kreiszeitung (Stuttgarter Zeitungsverbund, vergleichbar oder gleich also z.B. in Stuttgarter Nachrichten/Stuttgarter Zeitung):
Zwei Tonnen Plastikgranulat übersähen die Fahrbahn (2.4.03, -7-)
Nur wenn der Aufwand für eine Ausschriebung höher ist, als die Vergabesumme, sollte darauf verzichtet werden, empfiehlt die Gemeinderüfungsanstalt. Vor allem Kleinreperaturen ... bestimmt die Gemeinde stets Gewertreibende ... (11.4.03, -8-)
Bischoff ... mit liberalter Haltung ... (LKZ, April, Ausgabe nicht notiert; Bischoff stand in der Überschrift, aus dem Inhalt ging hervor, daß ein katholischer Bischof gemeint war)
Aus einer Informationsbroschüre zu Magnetresonanztomographie:
... leichte allergische Reaktionen (z.B. Haurötungen) ... bei Schwangschaft ist Vorsicht geboten ...
Mein Fazit:
Mit all dem, was in der Schreibung verändert wurde, erreicht man allenfalls jene, die man mit solcherlei so willkürlichen wie unerheblichen Änderungen lediglich unnötigerweise belästigt bis verstört. Für alle anderen, insbesondere für die, für die diese Reform gedacht war, handelt es sich um eine rein akademische Diskussion.
Es wäre nötig, endlich an eine Rechtschreibreform zu denken. Leider ist dieser Terminus in den letzten Jahren in Mißkredit geraten. Wegen der so genannten, so also nur genannten und nicht wirklichen, Rechtschreibreform. Es wird sich also kaum jemand finden, der einerseits kompetent für ihre Vorbereitung und Umsetzung und andererseits bereit dazu wäre. Fände sich so einer jedoch, würde die Reform schon allein aufgrund dieses ungünstigen Umstands ins Leere laufen.
Meine Schwiegermutter hat eine Putzfrau mit deutscher Muttersprache. Diese kennt immerhin die Bezeichnung "Vogel", Begriffe wie "Amsel" oder "Spatz" sind ihr fremd.
Meine Frau hat die Tage neben der Hausarbeit einen typischen Hausfrauenquiz mitgehört. Eine der Preisfragen: Welcher der folgenden fünf Begriffe bezeichnet einen Baum: Fähe, Fähre, Föhre, ... (es folgten 2 Kunstworte). Einer der Kandidaten erriet das gesuchte Wort und gab als Grund dafür an, daß er zufällig eine Sendung gehört habe, in der das Wort "Fähre" vorgekommen sei, er meine, das Wort "Föhre" schon einmal gehört zu haben, die übrigen Wörter habe er weggelassen, da er sie nicht kenne.
Es kommt mir so vor, als ob die Rechtschreibreformer eine Reform für so ein Publikum gemacht hätten, ihr vorrangiges Mittel dazu sei es gewesen, die botanische und zoologische Namensgebung zu verändern unter Einschluß von Verballhornungen.
> Ist Logik eigentlich messbar oder ist Logik übersetzbar mit Möglichkeiten, wie geschickt man durch das Leben kommt?
Mit Hilfe der Logik kann man eventuell Maße bilden, mit diesen Logik zu messen wäre vergleichbar dazu, ein Maß mit sich selbst messen zu wollen.
> Intelligenz ist messbar, aber Logik?
So, Intelligenz ist meßbar.
Weiß ich.
Dazu gibt es Intelligenztests.
Was messen Intelligenztests?
Intelligenz.
Was ist also Intelligenz?
Klar, genau das, was Intelligenztests messen!
(Das ist übrigens keine Außenseitermeinung. Es handelt sich um den einzigen wirklich substantiellen und zielführenden Schluß, zu dem hochintelligente IQ-Testentwickler, etwa die der "Mensa"-Aufnahmetests, letztlich bei der Bewertung all dieser Tests, folglich auch ihrer eigenen, gekommen sind).
> Seien Sie ein wenig vorsichtiger, Herr Wagner.
> Die Logistik des Lebens verlangt das manchmal!
Seien wir also froh, daß die Logistik letztlich hauptsächlich dem Namen nach mit Logik zu tun hat, ansonsten wäre es wirklich zum Verzweifeln ;-)
Grüße,
Heinz Kohl
Heinz Kohl
eingetragen von Gast am 03.04.2003 um 11.25
Es ist völlig egal, ob die bisherige oder die neue s/ss/ß-Schreibung besser ist.
Neue und alte Rechtschreibung sind diesbezüglich und auch insgesamt ziemlich gleich schlecht, und einander auch sonst sehr ähnlich.
Kein Weitwurf, sondern einer, der auf den eigenen Zehen gelandet ist.
Natürlich kann, soll und wird man marginale Anpassungen eines Schreibstandards machen, wenn sich die tatsächlich anzutreffende Schreibung in einer abweichenden Form konsolidiert hat.
So etwas kann man jedoch durch laufende Korrekturen erledigen, wie das auch der Duden lange getan hat, wenn auch manchem nicht schnell genug.
Die neuen Regeln gelten noch in weit höherem Maß als die alten; dies gilt insbesondere für die Frage der s/ss/ß-Schreibung, die skurrilerweise auf eine Frage ss/ß-Schreibung verkürzt wurde.
Die Länge gesprochener Vokale ist nun oft und oft regional unterschiedlich, absolut und relativ. Bei s/ss/ß kann man sie grob in 3 Kategorien einteilen - kurz, mittel und lang.
Dazu kommt, daß, teilweise korreliert zur Vokallänge, s/ss/ß selbst verschiedenen gesprochen werden (grob: scharf, mittel, weich).
Die Schreibung orientierte sich vor der Reform in gewissem, geringem Maß an der Aussprache, und sie orientiert sich nach der Reform in gewissem, geringen Maß an der Aussprache, wenn auch etwas anders.
Zudem wird dadurch, während gleichzeitig behauptet wird, daß die Rechtschreibreform überhaupt nichts mit einer Änderung der Sprache zu tun hat, ja, damit gar nichts zu tun haben kann,
etwas in dieser Explizität Neues in die Rechtschreibung eingeführt, der Anspruch einer genormten Aussprachedauer.
Nicht nur in diesem Punkt wurde, so unnötig wie ärgerlich, die Einführung der Rechtschreibreform durch eine Geisteshaltung zwischen ideologisch reduziertem Blick und Heuchelei begleitet.
Das sogenannte Stammwortprinzip stellt weitere, tolldreiste bis harlekineske Beispiele dazu.
So wurden etliche Worte zum Wortstamm erklärt, die z.B. im 17. bis 19. Jahrhundert neu aus dem eigentlichen, oft uralten Wortstamm mit verändertem Vokal hervorgingen,
und dadurch z.T. Schreibungen erzeugt, die für die eigentlichen Stammwörter nie verwendet wurden.
Bei all den Wörtern mit "Wortstammanpassung" auf "ä", habe ich bisher keines gefunden, bei dem diese Begründung auch nur halbwegs stichhaltig gewesen wäre.
Bei immerhin etwa der Hälfte gab es immerhin neben(!) möglichen Stammwörtern mit "e" auch solche, die irgendwann mit "a" oder "ä" geschrieben wurden ...
... dazu gehört allerdings auch "Stängel" (ahd stengil !); selbst bei "Gämse" gibt es neben "Gams" etwa gleichviel ältere Wörter, die mit "e" geschrieben wurden.
Hätten die Rechtschreibreformer ihre Wortstammspielerei auch nur halbwegs konsequent umgesetzt, hieße es jetzt u.a. "das Sprächen", und trivialerweise "die Ältern".
Die einzige konsistente Schreibreform wäre hier gewesen, das "ä" als offensichtlich unnötig und lediglich fehlerprovozierend abzuschaffen.
Harlekineske Beispiele, als "Volksetymologie" (v)erklärt, kennt jeder:
Tollpatsch (von Tolpas - vom Ursprung her weder toll noch patsch!);
Quäntchen (von Quent / quintus);
einbläuen (von Pleuel wie in Pleuelstange. So blauäugig, daß er dies von blau ableitet, ist neben manchem Ignoranten offenbar manch "kompetenter" Sprachreformer)
Art pour l'Art nennt man das - und alle müssen mitmachen.
Welch ein Gefühl an Macht geht gerade davon aus, die Leute zu solch absurden Purzelbäumen zu zwingen!
Von Systematik sollte man bei diesem Pfusch gar nicht zu reden anfangen:
"aufwändig", aber "aufwenden" (ersteres abgeleitet von der vergleichsweise neuen Bildung "Aufwand", nicht vom deutlich älteren wenden)
Ich empfehle in kongenialer Weise, statt "Menge" künftig "Mänge" zu schreiben, da von (Bildungs-)"Mangel" abgeleitet ;-) .
Es handelt sich bei allen neuen Regeln um solche, die ungefähr so aussagekräftig sind wie
"kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist".
Schon der früher erhobene Anspruch, das Deutsche würde genauso geschrieben wie gesprochenen, erwies sich bei Analyse von außen als reine Selbsttäuschung der Deutschen.
Hat sich an der allzu engen Sicht der einschlägigen Fachleute durch diese Erkenntnis ausländischer Fachleute wirklich etwas geändert?
Heinz Kohl
eingetragen von margel am 25.03.2003 um 18.40
Na, also - Alm-Öhi! Aber den Euro stifte ich trotzdem.
Margel muß ich leider aufgeben, wird nämlich schon für eine
Punk(!)-Website genutzt. Das denn doch lieber nicht...
eingetragen von Gast am 25.03.2003 um 16.25
Ob das Zeug bei Stuttgart nicht doch in Wirklichkeit Mergel heißt? Und unser Bergtüfeli sich in der Gegend von Tschingelalmi, Schwandenallmi, Gibelacher und Schwanden-Sagi herumtreibt?
Alm-Öhi
Stockhorn
eingetragen von Gast am 24.03.2003 um 15.50
Margel, chut!
Murgel
Gorges des Richards
eingetragen von Gast am 21.03.2003 um 21.27
als schreibWAISE der zufällig auf diese seite gestossen ist, frage ich mich angesichts der zunehmend
stärker werdenden chatkultur, warum man nicht gleich nägel mit köpfen gemacht hat, gross- und kleinschreibung
aufgehoben und generell statt ß automatisch ss und auch im selben zuge die umlaute abgeschafft hat...
aufgrund halber an der öffentlichkeit vorbeigemachten "reformen", habe ich mich entschlossen, heftigste
rechtschreibreformfehler zu machen und werde, sobald ich ein wenig mehr zeit habe, einbuchohneleerzeichenschreibenweilichglaubedassdieseinvollkommenneueslesegefühlergibt
BankDirektor
www.bankleere.de
eingetragen von Gast am 19.03.2003 um 09.22
Frage: wenn es korrekt jetzt ist Teen- ager als "Tee- nager" zu trennen, müßten wir dann nicht der neuen Logig folgend nun auch Schul- alltag als "Schu- lalltag" trennen? Ach wäre das herrlich, wenn wir tatsächlich in der übrigen "noch" nicht reformierten Sprachschrift eine neue Konsequenz "ein führen" würden ... neuer Stoff für die Kabaretts ...
Dietrich Beck
Großensee
eingetragen von Gast am 14.03.2003 um 14.15
Bei der Beschreibung der Montage von Kunststoff-Profilen fiel mir das Wort \"einklipsen\" ein. Weil ich unsicher war, ob man es mit einem oder zwei \"p\" schreibt, wollte ich es im Duden suchen. Es steht nirgends. Nicht im Duden, Bertelsmann, Wahrig, Ickler. Ebensowenig \"einclipsen, klipsen, clipsen\". Gibt es das Wort garnicht? Ist es nur Techniker-Fachsprache oder nicht einmal das? Ich glaube, daß es auch im Hausgebrauch oft verwendet wird. Es ist viel lautmalerischer und genauer als \"einrasten\" oder ähnliches. Oder gibt es dafür ein wirklich besseres rein deutsches Wort? Ich glaube, es ist nur ein Beispiel für viele Verb-Schöpfungen aus englischen Substantiven. Oder muß man es es mit zwei \"p\" schleiben, weil es mit \"der Klipp\" (von englisch \"the clip\") oder mit \"die Klippe\" (englisch \"the cliff\") zusammenhängt? Falls es das Wort doch gibt, sollte es wohl in das Ickler-Wörterbuch aufgenommen werden.
Henning Upmeyer
O-Dorf
eingetragen von Gast am 05.03.2003 um 18.54
Sehr geehrter Herr Upmeyer,
langsam kehrt wieder ein Heimatgefühl auf dem neuen Netzknoten ein. Wie Sie sehen, kann ein Gast ohne Forumsanmeldung hier im Gästebuch schreiben, wie ich es hier mache. Ein Skriptfehler wurde instandgesetzt. Geschrieben wird dennoch in der datenbankgestützten Forentechnik, so daß über die erweiterte Suche auch diese Gästebucheinträge gefunden werden. Dem Ziel, alles an einer Stelle durchsuchen zu können, sind wir durch Ihren Hinweis ein Stück näher gekommen. Übrigens sind ältere Gästebuicheinträge in die neue Forentechnik übertragen worden.
Die früheren Gästebücher sind offen, ich reparierte einen Verweis.
Ihr
Dominik Schumacher
Bad Ems
eingetragen von Henning Upmeyer am 05.03.2003 um 10.19
Testeintrag
eingetragen von Mädchenfüralles am 12.02.2003 um 14.32
From: Kryjanovskaia Larissa
To: "'post@rechtschreibreform.com'"
Subject: Rechtsschreibreform Logo
Date: Thu, 13 Feb 2003 15:11:18 +0100
<>
Guten Tag, Herr Drägger,
Das Logo, was ich meine, ist unten rechts zu sehen.
Helfen Sie mir bitte das Logo zu bekommen
> Mit freundlichen Grüßen
>
Dr. Larissa Kryjanovskaia
Senior AE-Consultant
Software Engineering
AE-Service
ITELLIUM
Systems & Services GmbH
Hanauer Landstraße 523
60386 Frankfurt am Main
Tel.: +49-69-9002-2312
Fax: +49-69-9002-3919
mailto:larissa.kryjanovskaia@itellium.com
__________________
Dominik Schumacher
eingetragen von Mädchenfüralles am 12.02.2003 um 14.15
From: Kryjanovskaia Larissa
To: "'post@rechtschreibreform.com'"
Subject: RV Rechtschreibreform Logo
Date: Thu, 13 Feb 2003 13:23:20 +0100
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bitte ich Sie herzlich mir
RV Rechtschreibreform Logo zu
schicken oder einen Link, wo ich es finden könnte
> Mit freundlichen Grüßen
>
Dr. Larissa Kryjanovskaia
Senior AE-Consultant
Software Engineering
AE-Service
ITELLIUM
Systems & Services GmbH
Hanauer Landstraße 523
60386 Frankfurt am Main
Tel.: +49-69-9002-2312
Fax: +49-69-9002-3919
mailto:larissa.kryjanovskaia@itellium.com
Weiß jemand genaueres?
__________________
Dominik Schumacher
eingetragen von Christian Melsa am 01.12.2002 um 05.29
![]()
Wer wird auf der Veranstaltung in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste am 3. Dezember anwesend sein und kann mir schöne Fotos (gern auch Photos) von diesem coolen Event liefern? Es ist ein Bericht auf der VRS-Webseite geplant, dafür könnte ich Bildmaterial sehr gut gebrauchen.
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 16.07.2002 um 12.59
... Bräzzelen!
Es paßt schon alles zusammen: Als letzteres pries bei der letzten "Heidelberger Schlossbeleuchtung" (großes Feuerwerk an Neckar und Schloß - nächster Termin: 7.9.) lautstark ein offenbar welschländischer Verkäufer seine Brezeln an. Da passen die Gläseren doch gut dazu!
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Reinhard Markner am 16.07.2002 um 11.27
Im Deutschen wird der pränominale Genitiv auch "der sächsische Genitiv" genannt. Beispiel : des Königs Gefolge. Es gibt ihn also, wenn auch eher selten. Natürlich schreibt man ihn ohne Apostroph. Dessen mißbräuchliche Setzung wiederum kommt uns ein bißchen "angelsächsisch" vor, daher wohl die Verwechslung.
eingetragen von Gast am 16.07.2002 um 07.14
Ich habe bei eBay eine Spülmaschine gesucht und folgendes entdeckt (Text gekürzt):
Gläserspülmaschine ...gestattet das Waschen von Teller`n und Gläser`n bis zu einer Höhe von 210 mm / besonder`s gut für herkömmliche Gläser und kleinen Teller`n im Bistrobereich ...Preis plus Mwst. und Versand 25€ nur innerhalb Deutschland`s
Ich konnte es mir nicht verkneifen, an den Verkäufer folgendes zu schreiben:
Bi der Suche nach einer Spülmaschine bin ich auf Ihre Versteigerung gestoßen. Das "`s" aus
dem Englischen z.B. bei "Peter`s Kneipe" oder "Petra`s Kinderladen" hat sich ja
eingebürgert obwohl es im Deutschen einen "Sächsischen Genitiv" nicht gibt. Aber die
Schreibweise von "Teller`n" und "Gläser`n" und auch die von "besonder`s" habe ich noch nie
gesehen. Laut Duden und auch nach der neuen deutschen Rechtschreibreform ist sie auch
falsch.
und bekam die Antwort:
wird bei uns teilweise so gemacht . Das (e) wird durch ein Strich ersetzt .
Zum anderen interessiert mich die Rechtschreibreform herzlich wenig.
Nicht für ungut.
Ich bin mit der Rechtschreibreform auch nicht in allen Punkten einvertanden aber diese Einstellung zur Deutschen Sprache spricht doch für sich.
Gerhard Heller
eingetragen von Wolfgang Wrase am 10.07.2002 um 08.20
![]()
1. Zur Frage Freiheit und Korrumpierbarkeit von Wissenschaftler vgl. als unkorrumpierbares Beispiel
Th. Ickler, ein M.m.E., zahlreiche Belege
2. Zu Klimaschutz und Wärmedämmung: ein interessanter geistiger Link.
eingetragen von Gast am 09.07.2002 um 18.56
1. Zur Frage Freiheit und Korrumpierbarkeit von Wissenschaftler vgl.
R.Musil,Der M.o.E. Teil 1,Kap.13,Anfang
2. Zu Klimaschutz und Wärmedämmung: Aufsatz Prof. G.Tetzlaff
"Ein utopischer Wunschtraum in Pharm.Ztg. Nr. 43/2000 S. 68 ff.
Reinhard Ickler
Dünenweg 27,26605 Aurich
eingetragen von Gast am 12.06.2002 um 17.54
[335] Sigi Müller, Schongau
12.06.02
Mit dem verbissenen Festhalten an der sogenannten alten Rechtschreibung dokumentiert sich eine seltsame, hartnäckige Unbeweglichkeit, wie sie auf vielen Ebenen immer wieder zu Tage tritt.
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[334] J. Koller, Bonn
11.06.02
Am Benutzen der sog. neuen Rechtschreibung dokumentiert sich ein Untertanengeist, wie er nur selten in der Öffentlichkeit zutage tritt.
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Quelle: http://bin.mayn.de/gaeste/?rsr
Forenschnüffler
eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.05.2002 um 07.03
die kirche hat einen guten magen, hat ganze länder aufgefressen und doch nie sich übergessen; die kirch' allein, meine lieben frauen, kann ungerechtes gut verdauen.
...kann Ungerechtes gut verdauen?
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Sigmar Salzburg
eingetragen von Gast am 26.05.2002 um 13.38
Man sollte endlich die kleinschreibung einführen.
Die rechtschreib und komma regeln absolut minimieren.
Vor den brüdern Grimm gab es auch keine festen regeln und man verstand sich doch.
Unnutze sprachregeln sind im hohen masse vergeudetes volkseinkommen
und blocken die inteligenz die sonst für andere dinge frei wäre.
Schröder
Wiesbaden
eingetragen von Gast am 23.05.2002 um 11.13
Wie Heinrich Heine den Namen geschrieben hat, weiß ich nicht. Sein Gedicht beruht aber auf einem biblischen Stoff (Daniel 5). In der Luther-Bibel wird der Name "Belsazar" geschrieben, in der Zürcher Bibel eigenartigerweise "Belsazzar". Mit tz habe ich den Namen noch nie gesehen.
Schubert
Berlin
eingetragen von Gast am 23.05.2002 um 02.34
Belsatzar oder Belsazar?
Google fand bei
Seiten aus D 138 mal, bei Seiten auf D 193 mal und weltweit 298 mal den Titel Belsatzar „platziert“.
Ist dieser Titel von Heinrich Heine oder kommt er aus Pisa?
Für Belsazar sprachen insgesamt 3508 Googles.
Weiß jemand, wie Heine den Titel tatsächlich schrieb?
Für eine Antwort bin ich sehr dankbar
genzmann@tiscalinet.de
Rolf Genzmann
Hausdorffstraße 233, 53129 Bonn
eingetragen von Gast am 20.05.2002 um 15.34
Der untenstehende Beitrag von mir bedeutet nicht eine Empfehlung zur Abschaffung der Deutschen Sprache, sondern vielmehr ein resignierendes Bedauern darüber, daß selbst die Abschaffung der Deutschen Sprache zugunsten eines höheren Zwecks (= Europäische Einheitssprache)unseren obersten Herrschaften, die wir alle so lieben, möglich wäre, wenn sie dies denn ernsthaft ins Auge faßten.
Thomas Schonhardt
eingetragen von Gast am 20.05.2002 um 04.29
Die Durchsetzung der sogenannten Rechtschreibreform ist nur deshalb möglich geworden, weil die Medien fast ausnahmslos mitgespielt haben; hätten die Medien nicht mitgemacht, würden wir heute noch überall schönes klassisches Deutsch lesen. Dies beweist für mich, daß, wenn Regierung und Medien zusammenspielen, alles möglich ist. Geht man aufs Ganze und denkt die Rechtschreibreform einen Schritt weiter, gelangt man zur Sprachreform. Ich bin gerade dabei, meine Englischkenntnisse wieder rundum zu erneuern. Dies geschieht zwar aus eigenem Antrieb heraus, jedoch finde ich immer wieder von verschiedenen Seiten Bestätigung dazu. So erklärte vor einigen Tagen eine Rechtsanwaltsgehilfin, daß auch im juristischen Bereich in Deutschland Englisch immer wichtiger würde. Allgemein sieht man, daß auch in der Welt des Internets und in anderen wichtigen Welten die englische Sprache die herausragende verbindende Rolle spielt. Werden wir nun alle Englisch lernen? Oder ist die Einführung einer anderen übernationalen europäischen Sprache denkbar? Um die europäische Integration zu vollenden, wird sich sicherlich irgendetwas in dieser Richtung tun müssen. Denn ein Europa mit x verschiedenen Sprachen ist wohl keine echte Union. Ist die Einführung einer Einheitssprache überhaupt möglich? Wird es nicht Proteste vieler "Rückständiger" geben, die an ihrer Volkssprache und nationalen Identität hängen? Wenn man die Erfahrungen aus der Rechtschreibreform zu Rate zieht, mag es gewiß Proteste geben; aber wenn Regierungen und Medien zusammenspielen, ist alles möglich.
Thomas Schonhardt
eingetragen von Christian Melsa am 16.05.2002 um 20.25
Unermäßlich, nicht schlecht. Zumal es ja genaugenommen dann schon unermässlich heißen müßte...
eingetragen von Gast am 16.05.2002 um 14.56
Unter www.brasil.de/ziele/amazonas/info.htm (--> hier Amazonasgebiet anklicken), fand ich ganz zum Schluß des Textes folgenden Satz:
"Dieser Tier- und Pflanzenreichtum ist so unermäßlich, dass ...".
Das Adjektiv "unermäßlich" war mir bislang nur als "unermeßlich" bekannt. Wahrscheinlich wird es - genauso wie aufwändig von Aufwand - von Maß abgeleitet, statt wie bisher von messen. Wird messen jetzt auch zu mässen? Oder die Messe zur Mässe?
Thomas Schonhardt
eingetragen von Gast am 29.04.2002 um 07.06
Hallo Leute
kommt uns besuchen auf www.fern-beziehung.de
hier könnt ihr eure erfahrungen austauschen und einfach spaß haben z.B. im chat
würde mich freuen euch dort begrüßen zu können
also www.fern-beziehung.de
Gruß Jessi
Jessi
/
eingetragen von Gast am 25.04.2002 um 12.19
Eine Frage von möglicherweise allgemeinem Interesse an Herrn Prof. Ickler: (Falls das Thema bereits früher einmal abgehandelt worden ist, ist die Sache erledigt.)
Vermutlich ist Ihnen das Buch Fleischer/Barz, Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, bekannt. Es ist für den Hochschulunterricht und als Handbuch gedacht. Es ist 1990 in der 1. Auflage und 1995 in der 2. Auflage erschienen, muß also den Reformern vorher bekannt gewesen sein.
Die Ausführungen in Kap. 3, Wortbildung des Adjektivs, Grundsätzliches, Kompositionen mit substantivischem Erstglied ("bombensicher") und mit partizipialem Zweitglied ("kräftezehrend", "wohlbedacht") und in Kap. 5, Wortbildung des Verbs, Kompositionen aus Verbstamm und Verb ("trennschleifen"), aus zwei Infinitiven ("verlorengehen"), mit Substantiv als Erstglied ("kopfstehen"), mit Adjektiv als Erstglied ("fertigbekommen"), mit Adverb als Erstglied ("wiederbringen") und die ausdrückliche Betonung der bedeutungsunterscheidenden Schreibweisen als Getrennt- und Zusammenschreibung sind völlig entgegengesetzt zu den Aussagen der Rechtschreibreform.
Falls die darin enthaltenen Aussagen wissenschaftliche Tatsachen und nicht nur persönliche Meinungen der Verfasser sind, drängt sich die Frage auf, ob die Reformer wissenschaftliche Tatsachen der Wortbildung einfach abschaffen können oder ob dieses Buch im Falle des Erfolgs der Reform als Irrlehre aus dem Verkehr gezogen oder inhaltlich völlig neu bearbeitet ("verbrannt oder widerrufen") werden muß. Eine Umstellung nur der Rechtschreibung würde den Inhalt unverständlich und unglaubhaft machen. Es scheint, daß jetzt Lehramtsstudenten etwas Entgegengesetztes lernen als sie später unterrichten müssen. Das dürften ihre Hochschullehrer eigentlich nicht einfach so hinnehmen.
Oder sehe ich das alles falsch?
Henning Upmeyer
Olching
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 21.02
Substantive darf man beliebig zusammenfügen (ab mehr als vier wird es etwas unübersichtlich), Adjektive mindestens paarweise (das hat uns Herr Homer so schön vorgemacht, und die deutschen Klassiker haben es wiederentdeckt), warum also nicht auch Verben? Verbote darf es nicht geben, wo bliebe sonst die dichterische Freiheit der Wortschöpfung? Dann wird sich zeigen, ob auch andere davon Gebrauch machen und ein neuer Begriff sich durchsetzt. Das ist das wirklich Einmalige und Schöne an der deutschen Sprache. (Nur die Festlandskandinavier können es fast genauso.)
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Elke Philburn am 20.04.2002 um 19.33
Ich hatte eben nach Absenden, wie so oft, diese Meldung:
Fatal error: Maximum execution time of 30 seconds exceeded in /usr/local/plesk/apache/vhosts/rechtschreibreform.de/httpdocs/Forum/global.php on line 540
Soo dramatisch ist das nicht, weil bisher alle Beiträge ankamen.
Was ein wenig nervt, ist, daß man den Namen und das Paßwort vor jedem Absenden oder jeder Änderung wieder neu eintragen muß. Das ist erst seit kurzem so.
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 19.28
Ich hatte keine Fehlermeldung bekommen!
Dominik Schumacher
Bad Ems
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 19.27
Hallo, mein Name ist Dominik Schumacher. Ich fühle mich verantwortlich für die Technik. Jetzt wähle ich mich hier als Gast ein. Technisch läuft das ab, wie wenn mein Name »Gast« wäre und meine Anmeldung ein öffentlich nicht zu sehendes Paßwort selbsttätig verwendet. Wüßte ich dieses Paßwort, könnte ich ohne Unterschied zu anderen Gästen auch deren Gastbeiträge ändern oder sogar löschen. Es versteht sich von selbst, daß ich darüber hinaus über administrative Paßwörter verfüge, womit ich an alles herankomme, auch ohne daß es technische Spuren hinterläßt. So ist es nun einmal in der Internettechnik. Hin und wieder will ich jedoch deutlich mitteilen, daß wir als Redakteure von diesen Möglichkeiten nur soweit Gebrauch mache, wie es hier bekannt ist; genau gesagt sehr, sehr selten: fast nie! Mein Anliegen ist es, die Technik fehlerfrei zu installieren. Wenn ich jetzt also den beschriebenen Fehler als Gast erlebe, kann ich ihm nachspüren und berichtigen. Für nachvollziehbare Beobachtungen, wie sie Herr Kukulies hier aufschreibt, bin ich sehr dankbar. Das Leitthema Rechtschreibreform und Gruppendynamik hatte Unruhe mit sich gezogen, in deren Verlauf es auch zum Löschen von Beiträgen von Herrn Riebe gekommen ist. Meine Frage an Herrn Metes, ob er „sein“ Leitthema nicht selbst moderieren, das heißt im Extremfall auch durch Löschen begleiten will, beantwortete er mit „Gerne“. Also wurde aus dem Leitthema ein moderierbares eigenes Forum. Dieses neue Gästebuch könnte auch einen eigenen Moderator haben. Herr Schubert aus Berlin könnte – Anmeldung vorausgesetzt – hier moderieren. Ich habe mich noch nicht mit Herrn Dräger besprochen, aber auf diesem Wege könnten wir dem unterschwelligen Gefühl, hier könne die eigene Meinung nicht unsenziert geäußert werden, die entgegengesetzte Richtung geben. Sprache und das Lernen von Rechtschreibung lebt von Rede und Widerrede.
Dominik Schumacher
Bad Ems
eingetragen von Christoph Kukulies am 20.04.2002 um 18.33
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Melsa
Bei Einträgen ins Gästebuch kommt übrigens auch immer eine Fehlermeldung ("Fatal error: Maximum execution time of 30 seconds exceeded in /usr/local/plesk/apache/vhosts/rechtschreibreform.de/httpdocs/Forum/global.php on line 540"), obwohl das Eintragen trotzdem funktioniert hat. So ist es jedenfalls bei mir.
Herr Netzmeister (Dominik Schumacher), diesen Effekt hatte ich Ihnen auch schon beschrieben. Wir haben einen zweiten Datenpunkt. Ich bin nicht der Einzige, der diesen Fehler beobachtet hat.
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Christoph Kukulies
eingetragen von Christian Melsa am 20.04.2002 um 18.14
Zitat:Sehr schade. Versuchen Sie's doch noch mal, wenn der Frust sich gesetzt hat. Ich bin sehr neugierig auf Ihre Antwort. Längere Texte wie meinen letzten Beitrag schreibe ich auch meistens nicht im Browser, sondern erstmal in Wordpad, wo ich regelmäßig zwischendurch speichern kann. Bei mir stürzt eher der Browser ab, als daß die Servertechnik etwas nicht schlucken will. Kann natürlich auch passieren, daß man nur auf "Vorschau" geklickt und vergessen hat, den Beitrag final abzuschicken. Bei Einträgen ins Gästebuch kommt übrigens auch immer eine Fehlermeldung ("Fatal error: Maximum execution time of 30 seconds exceeded in /usr/local/plesk/apache/vhosts/rechtschreibreform.de/httpdocs/Forum/global.php on line 540"), obwohl das Eintragen trotzdem funktioniert hat. So ist es jedenfalls bei mir.
Ursprünglich eingetragen von Peter Schubert
Herr Melsa, auf Ihren ausführlichen Beitrag habe ich fast ebenso ausführlich eine Antwort verfasst. Als ich auf "Beitrag abschicken" klickte, war meine Antwort gelöscht. Als ich das Ganze wiederholte, ging es ebenso. Ein drittes Mal mache ich das nicht. Entweder ist mir eine technische Ungeschicklichkeit unterlaufen, oder ich bin beim Webmaster missliebig geworden, so wie der manchmal zu nachdenkliche Prof. Ickler oder der Vielschreiber Riebe. Dann eben nicht.
Schubert
Bln
eingetragen von Elke Philburn am 20.04.2002 um 16.09
Zitat:
oder ich bin beim Webmaster missliebig geworden, so wie der manchmal zu nachdenkliche Prof. Ickler oder der Vielschreiber Riebe.
Ganz sicher nicht. Das ist vermutlich die Technik, die auch mir nicht immer gewogen ist.
eingetragen von Martin Dauth am 20.04.2002 um 16.02
Nur ist eben häufig auch der Lesegenuß getrübt, wenn man gezwungen ist, bei nach Metzgerart zerhackten Wörtern zu überlegen, was der Schreiber mit seinem Text wohl sagen will.
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 16.02
Herr Melsa, auf Ihren ausführlichen Beitrag habe ich fast ebenso ausführlich eine Antwort verfasst. Als ich auf "Beitrag abschicken" klickte, war meine Antwort gelöscht. Als ich das Ganze wiederholte, ging es ebenso. Ein drittes Mal mache ich das nicht. Entweder ist mir eine technische Ungeschicklichkeit unterlaufen, oder ich bin beim Webmaster missliebig geworden, so wie der manchmal zu nachdenkliche Prof. Ickler oder der Vielschreiber Riebe. Dann eben nicht.
Schubert
Bln
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 15.46
Herr Reimers, in diesem Forum ist es üblich, wenn jemand ein Beispiel oder einen Vergleich bringt, ohne Begründung zu schreiben: Der Vergleich hinkt. Bei Ihrem Vergleich lässt sich das aber begründen: Wenn bei einer Schubert-Sinfonie ein einziges Mal ein falsches Vorzeichen kommt, entsteht ein Missklang, das den Kunstgenuss zunichte macht. Wenn aber in einem Schriftstück eine Normabweichung vorkommt, die selbst der Mehrheit der Anhänger der alten Norm als harmlos erscheint, bleibt das Schriftstück noch genießbar.
Schubert
Bln
eingetragen von Gast am 20.04.2002 um 14.24
Nichts
Heidi
Bonn
eingetragen von Martin Reimers am 20.04.2002 um 09.12
Sehr geehrter Herr Schubert,
Das Argument, daß sich die Reform zu 90% nur auf die S-Schreibung auswirke, taucht in der Diskussion immer wieder auf – vor allem dann, wenn die Urheber und die wenigen Apologeten des Experiments sich händeringend um den Beweis bemühen, daß sich doch eigentlich gar nichts geändert hätte.
Nun taugen solche quantitativen Überlegungen zur Beurteilung einer Sprachsituation ausgesprochen wenig. Vielleicht hilft hier ein Vergleich weiter: stellen Sie sich eine Sinfonie (etwa eine Ihres berühmten Namensvetters) vor, bei der den Orchestermusikern die Beachtung der Vorzeichen in 0,5 % der Fälle, freigestellt wäre. Ob dies eine Erleichterung für Normal- und Wenigspieler bedeutet, lasse ich einmal dahingestellt. Die Begeisterung im Publikum läge jedoch mit Sicherheit unter den von Allensbach dieser Tage in ähnlichem Zusammenhang ermittelten 10%.
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Martin Reimers
eingetragen von Christian Melsa am 20.04.2002 um 01.31
Ursprünglich eingetragen von Herrn S. aus der V. in B.:
Für eine Antwort auf Herrn Melsas Frage muss ich etwas ausholen und ins Detail gehen. Wenn eine Sprache wie das Englische nie eine Schreibreform erlebt hat, droht das, was Frau Philburn so treffend als Verlotterung bezeichnet hat. Die jetzige Reform bringt deshalb in Einzelfällen eine Anpassung der Schriftgestalt an die Aussprache (Delfin, Katarr, platzieren, nummerieren).
Weil es Einzelfälle sind, muß man sie auch einzeln kennen. Die puren Reformregeln der Laut-Buchstaben-Zuordnung würden auch die bisherigen Schreibweisen zulassen, und die könnte man dann genausogut einzeln kennen. Einige spezielle Schreibweisen wurden aber dennoch geändert, die Auswahl ist allerdings ziemlich willkürlich. Das wäre ja noch hinnehmbar, wenn in allen Fällen die bisherigen Formen als Varianten gültig blieben, aber selbst bei der Variantenführung ist kein roter Faden zu erkennen. Betrachten wir einmal anhand einiger Beispiele die Kategorie von Wörtern, die Sie anführen, also eingedeutschte Fremdwörter (HV=Hauptvariante, NV=Nebenvariante).
Hauptform neu:
HV Sketsch, NV Sketch
HV Ketschup, NV Ketchup
HV Potenzial, NV Potential
Nebenform neu:
HV Delphin, NV Delfin
HV Panther, NV Panter
HV Kattarh, NV Katarr
HV Trekking, NV Trecking
Keine Variantenpräferenz:
Shrimp, Schrimp
Keine Varianten:
Stuckateur (Stukkateur gestrichen)
Känguru (Känguruh gestrichen)
Karamell (Karamel gestrichen)
Tipp (Tip gestrichen)
Shop (wieso nicht auch *Schopp?)
Metapher (wieso nicht auch *Metafer?)
Wo soll da das System sein? Die Regeln geben keine Hilfe, einen Einzelfall zu entscheiden, man muß im Wörterbuch nachschlagen. Von dort dann die bisherige Schreibweise zu übernehmen ist auch nicht schwieriger, als das mit der neuen zu tun. Vor der Reform konnte man wenigstens sicher sein, daß man nichts falsch macht, wenn man solche Wörter so schreibt, wie man sie aus Büchern kennt (sofern sie nicht älter als 100 Jahre, also jedenfalls zu eigenen Lebzeiten erschienen sind). Doch wer weiß schon genau, welche neuen Schreibweisen die Reform in diesem Bereich variantenlos eingeführt hat, welche man also nur in neuer Form schreiben dürfen soll?
Die obigen Beispiele sind alles Substantive. Integrierte Fremdwörter unter den Verben sind nur in vier Fällen geändert worden (jedenfalls stehen nur diese vier im Wörterverzeichnis der amtlichen Neuregelung):
Hauptform neu:
HV puschen, NV pushen
Keine Varianten:
frittieren
nummerieren
platzieren
Wieso hat ausgerechnet puschen eine Variante spendiert bekommen, die anderen Verben hingegen nicht? Ob es eine geheime Sonderbehandlung für englischstämmige Wörter gibt? Aber warum dann nur Tipp oder, bei den Adjektiven, nur kross - ohne Variante cross? Wobei es witzigerweise Motocross heißen soll, aber man darf auch wie bisher Moto-Cross schreiben, im Gegensatz zu beispielsweise Peepshow, da ist *Peep-Show nicht erlaubt, genau wie bei Personalityshow oder Quickstepp, was wiederum anders gehandhabt wird bei Publicrelations, das alternativ nicht *Public-Relations geschrieben werden darf, sondern nur Public Relations ...
Von dieser ganzen Problematik abgesehen hat es im Deutschen auch keine lautliche Entwicklung weg von der Schriftform gegeben, wie das beim Englischen der Fall ist. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß der Klang gesprochenenen Deutschs sich seit 1901 irgendwie verändert hätte, in dieser Hinsicht besteht also überhaupt kein Aktualisierungsbedarf für die Schreibung. Und durch den Gebrauch von Tonaufzeichnung, wie er mittlerweile in Massen üblich ist, wird die Aussprache künftig wohl eher konserviert werden als daß sie sich wandelt. Zu erwarten ist höchstens wegen der modernen Kommunikationsmittel eine stärkere Wechselwirkung von Dialekten aufeinander, aber bei der Rechtschreibung geht man ja ohnehin von einer Standardsprache aus.
Wenn man sich entschlossen hat, bei der Großschreibung der Substantive zu bleiben, war es logisch und für Lernende nützlich, konsequenter als bisher Substantive großzuschreiben (Rad fahren, Auto fahren). Zugegebenermaßen ist die Reform dabei in wenigen Einzelfällen zu weit gegangen (Leid tun, zu Stande bringen); das wird sich korrigieren lassen. Bei "zu Stande" lässt der aktuelle Duden auch beide Schreibweisen zu.
Wieder das gleiche Problem: Wenn man Rad fahren schreiben soll und radfahren nicht mal als Variante mehr erlaubt ist, wieso dann nicht auch *Berg steigen? Genau wie bei bergsteigen der erste Bestandteil für eine Wortgruppe steht (auf den Berg steigen), kann man auch radfahren so betrachten (mit dem Rad fahren). Bisher war es so, daß solche Zusammensetzungen sich einfach aus dem Sprachgebrauch heraus gebildet haben, während andere, die theoretisch genauso konstruiert werden könnten, einfach weniger üblich waren. Die Reform hat nichts daran geändert, daß man die Einzelfälle irgendwie kennen muß, weil die nackten Regeln ohne Beispiele keine eindeutigen Schlüsse zulassen.
Das gilt auch für andere Bereiche der Groß-/Kleinschreibung:
Unter anderem geht es um Folgendes.
Das ist beileibe nicht das Einzige, das eine oder andere ist im Einzelnen noch verwirrender als Letzteres.
Des Näheren möchte ich mich nicht äußern und das bleibt auch bis auf weiteres dabei.
Im Wesentlichen ist das auf das schärfste zu kritisieren.
Auf dem schwarzen Brett wurde der Besuch des Ersten Bürgermeisters angekündigt.
Wird man von einer Schwarzen Witwe gebissen, ist schleunigst erste Hilfe erforderlich.
Sofern man die Regeln und vor allem die Fülle dazugehöriger Beispiele nicht sehr genau kennt, wird man wohl kaum wissen können, wo die Großschreibung nun erlaubt sein soll und wo nicht. Nun, der Abschnitt zur Groß-/Kleinschreibung erstreckt sich in der Neuregelung über 14 Paragraphen, im alten Duden sind es 24 - bei Ickler andererseits nur 3! Der Duden hat die Kennziffern also sehr eng gesetzt. Aussagekräftiger für den zu bewältigenden Lernumfang ist die Länge der Abschnitte in den verschiedenen Regelwerken: bei den Reformregeln rund 5400 Wörter, beim alten Duden rund 2300 und bei Ickler rund 1600.
Gut finde ich auch, dass die Reform die Tendenz des Deutschen zum Zusammenschreiben gebremst hat (Eis laufen statt eislaufen). Die Zusammenschreibe-Tendenz führt zu unübersichtlichen und schwer erlernbaren Wörtern.
Wenn die Zusammenschreibungstendenz so problematisch sein soll, wie erklären Sie sich dann die Motivation, die zu dieser Tendenz überhaupt erst führte? Der Grund, Wörter zusammenzuschreiben ist doch die semantische Markierung. Die Wörter, die die Zusammensetzung ausmachen, haben in dieser Form eine besondere Bedeutung, die eine andere wäre, wenn die Wörter voneinander getrennt stehen würden. Sprache ist dafür gedacht, Inhalte zu vermitteln. Die Reformänderungen in dem Bereich Getrennt-/Zusammenschreibung ergeben in dieser Hinsicht überhaupt keinen Sinn.
Zum Beispiel: Ich ging in den Zoo um mir Fleisch fressende Tiere anzusehen.
Sollen da Tiere dabei beobachtet werden, Fleisch zu fressen, oder sollen nur Karnivoren beschaut werden, egal bei welcher Tätigkeit? Natürlich kann man solche Sätze auch anders formulieren, um der reformverschuldeten Unschärfe aus dem Weg zu gehen, doch bei nachträglich umgestellter Literatur ist das nicht so einfach. Außerdem führen die Reformveränderungen der orthographischen Mechanismen an dieser Stelle ja eindeutig zu weniger Präzision. Die dafür verantwortliche Regel §36 (1.2) orientiert sich an sinnlosen, rein formalen Kriterien. Den Leser interessiert es nicht, ob es im Infinitiv Fleisch fressen oder fleischfressen heißt, im Partizip fungiert das Verb als Adjektiv. Oder was soll es, daß man zwar per Zusammenschreibung zwischen zusammenziehen und zusammen ziehen differenzieren darf, weil zusammen- in der Partikelliste aus §34(1) steht, aber nicht zwischen auseinanderbringen und auseinander bringen, weil auseinander- aus unerfindlichen Gründen auf dieser Liste fehlt? Derlei Merkwürdigkeiten sind gerade in diesem Teil der Neuregelung nicht wenige. Die Regelneuerungen entbehren aber nicht nur jedes sprachlichen Sinnes, sondern sind auch noch ungemein kompliziert. Dazu auch hier ein Umfangvergleich: Während die entsprechenden Teilbereiche der Regelwerke im alten Duden und von Ickler mit rund 1100 und 1200 Wörtern ungefähr gleichgroß sind, umfaßt derselbe Bereich in der Neuregelung fast 2900 Wörter.
Dass, wenn bei Zusammensetzungen drei Konsonanten aufeinandertreffen, alle drei geschrieben werden, hinde ich einfach logisch. Zwei plus eins ist nunmal drei. Warum soll bei "Eisschnelllauf" oder "Geschirrrückgabe" eigentlich ein Konsonant ausfallen? Wenn drei gleiche Vokale zusammentreffen, sollte man immer einen Bindestrich setzen (Tee-Ei). Schreiber, die wollen, dass ihr Text vom Leser leicht verstanden wird (nicht jeder Schreiber will das), sollten, wenn das zweite Teil des Kompositums mit Vokal anfängt, großzügig mit Bindestrichen umgehen (Lese-Erleichterung).
Ich bin nicht der einzige, der zu viele Bindestriche in Texten eher als schwerfällig und störend empfindet.
Zu den drei aufeinanderfolgenden gleichen Konsonanten hat gerade Herr Stirnemann fast alles gesagt, was sich dazu sagen läßt.
Besser sind die neuen Trennungsregeln (s-t; -ck; inte-ressant, anta-gonistisch). Leider erlaubt die Reform auch einige äußerst hässliche Trennungen (A-bend, o-der, Mag-net, Dip-lom); so darf man, muss man aber nicht trennen. Nachdem heutzutage das meiste, was geschrieben wird, nicht mehr auf Setz- oder Schreibmaschinen, sondern auf Computern geschrieben wird, braucht man nicht mehr so oft zu trennen. Das Abtrennen eines einzelnen Vokals (A-bend) ist nie erforderlich.
Erklären Sie mir eines: Warum schafft man erst Trennregeln, von deren Anwendung eigentlich gleich wieder abzuraten ist? Man kann auf Worttrennung schließlich auch ganz und gar verzichten. Wenn ein Text aber doch mit Trennungen gesetzt werden soll, dann sollte es Richtlinien geben, die dem flüssigen Lesen am besten dienlich sind. So ein Quatsch wie Tee-nager folgt derartigen Erwägungen ganz offensichtlich nicht. Und was soll erst hi-nauf, he-ran, vol-lenden, Klei-nod? Klar, man kann auch immer noch sinnvoll hin-auf, her-an, voll-enden und Klein-od trennen, aber wieso läßt die Neuregelung den anderen Unsinn überhaupt zu?
Und daß man jetzt st trennen darf - meinetwegen. Das war wirklich fällig. Aber wieso zum Ku-ckuck wird dann die Nichttrennbarkeit von ck eingeführt?!? Man kommt nicht umhin zu glauben, es sei den Reformern nur darum gegangen, möglichst überall irgendwas zu ändern, egal ob es Sinn ergibt.
Eindeutig besser ist die neue ss/ß-Regelung. Wenn man bedenkt, dass sie über 90 % aller Änderungen eines Textes ausmacht, spricht der Saldo für die Reform.
Was man systematisch gesehen für die bislang übliche ss/ß-Schreibung zusätzlich zu den "neuen" Regeln lernen muß, läßt sich in einem einzigen kurzen Satz zusammenfassen: ß statt ss am Silbenende und vor t. Diese simple Ergänzung verhindert solche Fälle wie Missstand, Schlussstrich, Gussstahl, Basssolo usw., die sehr leseunfreundlich und unästhetisch sind. Das ß als markantes Zeichen (Oberlänge) gliedert zusammengesetzte Wörter fürs Auge besser.
Da ein scharfer s-Laut in deutschen Wörtern meistens am Silbenende sitzt, gibt es bei der bewährten Regelung meistens auch nur zwei Möglichkeiten, wie er geschrieben werden kann: entweder mit s oder mit ß. Die Reformregeln führen zu drei Möglichkeiten: s, ß und ss. Für jemanden, der die Regeln nicht in allen Einzelheiten kennt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Glückstreffers also wesentlich geringer.
Die Regeln sind für Grundschulkinder schwer zu begreifen. Vor allem dort, wo nicht hochdeutsch gesprochen wird, ist es für sie extrem schwierig, die vorausgesetzte Länge von Vokalen zu (er)kennen. Weiterhin kommt es ja noch darauf an, ob der Vokal, hinter dem der fragliche s-Laut sich befindet, betont ist und ob in der Grundform des Wortes wieder ein Vokal folgt oder ein Konsonant. Das ist den meisten Schulkindern offenbar zu komplex, jedenfalls zeigt die Studie von Prof. Marx ja eine signifikante Fehlervermehrung in dem Bereich ss/ß-Schreibung nach Einführung der Reform.
Wie bei allen Reformbereichen ist hier wohl in erster Linie das Problem, daß nicht nur die Schulkinder im Alltag ständig unterschiedlichen Orthographien ausgesetzt sind, so daß sich die richtigen Schreibweisen nicht so einfach per Gewöhnung erlernen lassen - zumal selbst dort, wo man versucht, die Reform umzusetzen, ziemlich viele Fehler gemacht werden.
Soweit mein Standpunkt. Sie sehen also, dass mir auch nicht alles zu 100 % gefällt. Aber wenn man grundsätzlich für eine Reform ist (siehe oben), darf man nicht erwarten, dass restlos alles nach dem eigenen Geschmack geht.
Wenn Sie dermaßen grundsätzlich für eine Reform sind, daß Sie alles hinnehmen, solange es nur "Reform" genannt wird, kann man Sie ja theoretisch von jeder Maßnahme überzeugen. Und wenn übrigens nur 10 % der Betroffenen eine Maßnahme gefällt, sollte man eigentlich erwarten, daß es dann nicht nach dem Geschmack dieser kleinen Minderheit geht. In einer echten Demokratie müßte die Sache damit doch geklärt sein (erst recht, wenn es sogar zu einem handfesten Volksentscheid kommt). Sie sind doch wahrscheinlich auch Demokrat, oder?
Aber immerhin sind Ihnen ja einige Macken der Rechtschreibreform bereits aufgefallen. Ich hoffe, meine obigen Ausführungen haben Ihnen gezeigt, daß eigentlich überall der Wurm drinsteckt. Die Reformer hatten ja ursprünglich ganz andere Pläne. Wenn man grundlegende Bereiche der Orthographie praktisch noch einmal ganz neu erfinden würde, wie es einige von ihnen ja durchaus vorhatten, dann könnte man natürlich viel konsistentere Regeln aufstellen. Aber was dabei herauskäme, wäre derart anders, daß alles bisher Geschriebene vor allem für spätere Generationen so gut wie unlesbar würde (man bedenke, was für Probleme vielen heute schon Frakturschrift bereitet). Die jetzige "Reform" ist natürlich kein Umsturz, sondern eine einzige Flickschusterei, die erwiesenermaßen die Schwierigkeiten der Rechtschreibung noch erheblich verschlimmert, angerichtet von Leuten, die sich nun einmal in den Kopf gesetzt hatten, die Rechtschreibung irgendwie zu verändern. Sie hatten sich in den Glauben hineingesteigert, auf diese Weise würden sich die Gesellschaftsverhältnisse verbessern lassen. Wie verbohrte Kommunisten. Falls sie mittlerweile ihre Fehleinschätzung erkannt haben, ist es ihnen natürlich peinlich, das zuzugeben. Das gilt ebenso für all ihre Erfüllungsgehilfen, vom Kultusminister bis zum Chefredakteur. Obwohl auch in solchen Reihen Einsicht und Reue immer offenbarer werden.
Ihre Hinweise, Herr Melsa, auf stets folgsame Duden-Beachtung sind wieder Argumenta ad hominem. Kein Kommentar dazu.
Das kann man mit einem gewissen Tunnelblick so sehen. Oder bin ich es, dem etwas entgangen ist? Was ist denn an meinen Argumenten geschummelt gewesen? Gerade beim Duden dürfte die erwähnte Reue übrigens am größten sein.
Ihr C.M. aus der V. in H.
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P.S.: Herr P.S., was mich noch interessieren würde:
Schade, dass Sie den im Internet angemessenen Ton nicht ganz getroffen haben.
- Worauf beziehen Sie sich da denn? War jemand zu frech oder beleidigend? Oder was ist gemeint?
eingetragen von Gast am 19.04.2002 um 22.13
Schlagen wir vielleicht den falschen Sack?
Falls die Zeitungsredakteure ihre Artikel weiter in bisheriger Rechtschreibung verfassen und die Artikel danach von einem Rechtschreibumwandlungsprogramm auf "neue" Rechtschreibung umgesetzt werden, könnte es auch sein, daß einige Redakteure von dem Ergebnis so angewidert sind, daß sie es gar nicht mehr korrekturlesen und einfach so drucken lassen. Sie müssen die neuen Regeln auch gar nicht beherrschen, sondern dürfen sich auf das Umsetzprogramm verlassen.
Anscheined durchsuchen diese Programme den Text nach Wortteilen, die irgendwie nach Substantiven aussehen, trennen sie ab und schreiben sie mit großen Anfangsbuchstaben. Alle Wortteile, die nach Adjektiven aussieht, trennen sie ab.
Das, was die Rechtschreibreformer ausdrücklich von den Lesern verlangen, nämlich den gemeinten Sinn aus dem Satzzusammenhang zu erkennen, können die Umsetzprogramme aber überhaupt nicht. Entweder ist das gar nicht programmierbar, oder die unfähigen Programmierer sind die Schuldigen. Da Microsoft nie den Quellcode herausgibt, ist nicht nachprüfbar, wo die Fehler liegen. Vermutlich müssen wir als Schuldigen an dem schrecklichen Zeitungs- und Buchdeutsch die Fa. Microsoft erkennen. In der Praxis schauen die wenigsten Schreiber dauernd im Duden nach, sondern verlassen sich auf ihr Computer-Rechtschreibprogramm. Da aber die Rechtschreibprogramme der bisherigen Rechtschreibung sehr gut arbeiten, muß man ganz einfach feststellen: Was bestens funktioniert, ändert man nicht; wenn die neuen Rechtschreibprogramme nicht funktionieren, muß man bei den funktionierenden alten bleiben.
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Elke Philburn am 19.04.2002 um 16.01
Zitat:
Die Zusammenschreibe-Tendenz führt zu unübersichtlichen und schwer erlernbaren Wörtern.
Wir müssen aber nicht davon ausgehen, daß das mehr als Spekulation ist?
eingetragen von Elke Philburn am 19.04.2002 um 15.36
Das mit der Verlotterung der englischen Orthographie war natürlich nicht ganz ernst gemeint.
Mir wären auch keine Anzeichen bekannt, wonach die deutsche Orthographie und die Aussprache mehr und mehr auseinandergedriftet wären, wie es im Englischen geschehen ist.
Deshalb kann die Entwicklung der englischen Orthographie, wie man sie auch beurteilen mag, nicht als Beleg für die Notwendigkeit der Rechtschreibreform herhalten.
(Hierbei kann man natürlich einwenden, daß das Heyse-s zu einer größeren Übereinstimmung in der Schreibung von finalem /s/ und der vorangehenden Vokallänge geführt hat. Diesen durchschlagenden Triumph dürfen die Reformverfechter über alle Maßen feiern.)
eingetragen von Gast am 19.04.2002 um 15.00
Schade, dass Sie den im Internet angemessenen Ton nicht ganz getroffen haben.
S
B
eingetragen von Christoph Kukulies am 19.04.2002 um 14.34
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Für eine Antwort auf Herrn Melsas Frage muss ich etwas ausholen und ins Detail gehen. Wenn eine Sprache wie das Englische nie eine Schreibreform erlebt hat, droht das, was Frau Philburn so treffend als Verlotterung bezeichnet hat. Die jetzige Reform bringt deshalb in Einzelfällen eine Anpassung der Schriftgestalt an die Aussprache (Delfin, Katarr, platzieren, nummerieren).
Wenn man sich entschlossen hat, bei der Großschreibung der Substantive zu bleiben, war es logisch und für Lernende nützlich, konsequenter als bisher Substantive großzuschreiben (Rad fahren, Auto fahren). Zugegebenermaßen ist die Reform dabei in wenigen Einzelfällen zu weit gegangen (Leid tun, zu Stande bringen); das wird sich korrigieren lassen. Bei "zu Stande" lässt der aktuelle Duden auch beide Schreibweisen zu.
Gut finde ich auch, dass die Reform die Tendenz des Deutschen zum Zusammenschreiben gebremst hat (Eis laufen statt eislaufen). Die Zusammenschreibe-Tendenz führt zu unübersichtlichen und schwer erlernbaren Wörtern.
Dass, wenn bei Zusammensetzungen drei Konsonanten aufeinandertreffen, alle drei geschrieben werden, hinde ich einfach logisch. Zwei plus eins ist nunmal drei. Warum soll bei "Eisschnelllauf" oder "Geschirrrückgabe" eigentlich ein Konsonant ausfallen? Wenn drei gleiche Vokale zusammentreffen, sollte man immer einen Bindestrich setzen (Tee-Ei). Schreiber, die wollen, dass ihr Text vom Leser leicht verstanden wird (nicht jeder Schreiber will das), sollten, wenn das zweite Teil des Kompositums mit Vokal anfängt, großzügig mit Bindestrichen umgehen (Lese-Erleichterung).
Besser sind die neuen Trennungsregeln (s-t; -ck; inte-ressant, anta-gonistisch). Leider erlaubt die Reform auch einige äußerst hässliche Trennungen (A-bend, o-der, Mag-net, Dip-lom); so darf man, muss man aber nicht trennen. Nachdem heutzutage das meiste, was geschrieben wird, nicht mehr auf Setz- oder Schreibmaschinen, sondern auf Computern geschrieben wird, braucht man nicht mehr so oft zu trennen. Das Abtrennen eines einzelnen Vokals (A-bend) ist nie erforderlich.
Eindeutig besser ist die neue ss/ß-Regelung. Wenn man bedenkt, dass sie über 90 % aller Änderungen eines Textes ausmacht, spricht der Saldo für die Reform.
Soweit mein Standpunkt. Sie sehen also, dass mir auch nicht alles zu 100 % gefällt. Aber wenn man grundsätzlich für eine Reform ist (siehe oben), darf man nicht erwarten, dass restlos alles nach dem eigenen Geschmack geht.
Ihre Hinweise, Herr Melsa, auf stets folgsame Duden-Beachtung sind wieder Argumenta ad hominem. Kein Kommentar dazu.
P. Schubert
Berlin
Herr S. aus B.,
daß zur Zeit die Verlotterung der deutschen Sprache gerade durch die sogenannte Rechtschreibreform stattfindet, scheinen Sie bei all Ihrer Sorge um das Englische wohl zu übersehen. Und das soll Ihre Begründung für Ihre Annahme der Reform sein?
Ich glaube gerade, was heute Herr Stirnemann über die Antiquiertheit der Dreikonsonantenschreibweise hier in den
Artikelseiten geschrieben hat, dürfte erst einmal reichen,
um Sie mit Ihren Ansichten ins 18. Jahrhundert zu befördern.
Und dann zur Schwererlernbarkeit von Zusammenschreibungen: Da unterschätzen Sie aber die Lernfähigkeit des menschlichen
Gehirns - Ihres muß ich ja dabei wohl ausnehmen - bei weitem.
Man lernt nicht Wörter sondern man lernt Lesen, und man lernt auch, so wie man das Zahlensystem lernt, aus einzelnen Zeichen andere Zeichen zusammenzusetzen.
Die Zusammenschreibung ist ein ganz wichtiges Element bei der Neubildung von Wörtern in einer Sprache.
Wir erleben es täglich, auch auf diesen Seiten.
(prüfgelesen von Christoph Kukulies)
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Stephanus Peil am 18.04.2002 um 16.31
Herr O. Heinrich fragt besonders nach der Trennungsmöglichkeit von "ische" in dem Wort "räuberische". Wenn man nach der lautlichen Silbentrennung das Wort in seine Einzelteile zerlegt, dann dürften nach meinem Sprachgefühl auch folgende Trennungsmöglichkeiten möglich sein:
räu- be- ri- sche
räu- be- ri- schen
räu- be- ri- schem
räu- be- ri- scher
räu- be- ri- sches
eingetragen von Phil Mannix am 18.04.2002 um 15.47
räu-be-risch; -ste (Duden 1973)
räu-be-risch (Duden 2000)
------------------------------------------
"räu-ber-i-sche" ist also falsch!
Ich schriebe zum Beispiel:
"Der räu-be-rische Hauptmann kam zuletzt."
eingetragen von Christian Melsa am 18.04.2002 um 13.50
Ich wiederum habe mit Sie ist berggestiegen weniger Probleme.
Eher ungewöhnlich ist das ja alles irgendwie. Aber gegen die Zusammenschreibung ist doch sachlich eigentlich nichts einzuwenden, oder?
eingetragen von Elke Philburn am 18.04.2002 um 12.47
So wird nach dem Duden (1996) getrennt. Daran sollte auch eine Flektionsendung nichts ändern.
Zu Herrn Upmeyer:
Ich hätte mit
Er hat kopfgestanden oder Wir haben schlangegestanden
keine Probleme. Im Gegensatz zu
Sie hat (ist?) berggestiegen.
eingetragen von Gast am 18.04.2002 um 12.07
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Tochte besucht zur Zeit die 3. Klasse. Ein Teil ihrer Hausaufgabe besteht aus dem Trennen von
Wörtern.
Unter anderem soll das Wort "räuberische" getrennt werden. Räuber zu trennen wäre ja noch einfach, aber
wie wird "ische" getrennt?
Unsere Tochte trennt es Räu-ber-i-sche. Unserer Meinung nach wird "ische" nicht getrennt.
Wer hat recht bzw. was ist richtig?
Vielen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Heinrich
Oliver Heinrich
Herbisrieder Str. 5, 87730 Bad Grönenbach
eingetragen von Reinhard Markner am 18.04.2002 um 11.34
wieso eigentlich finden Sie den Eingang ins Forum nicht ? Wäre doch praktischer, Ihre Beiträge dort zu lesen.
eingetragen von Gast am 18.04.2002 um 11.32
Falls "bergsteigen" ein unvollständiges oder defektes Verb ist, das nur im Infinitiv existiert, dann lautet die einfache Vergangenheit: ich war bergsteigen, die vollendete V.: ich bin b. gewesen, die unmittelbare Zukunft: ich gehe bergsteigen, die entferntere Zukunft: ich werde b., die vollendete Z.: ich werde b. gewesen sein.
Aber wie lautet die Gegenwart auf die Frage: Was machts Du jetzt hier? Etwa: ich bin jetzt hier bergsteigen? Eigentlich ist "ich bin bergsteigen" eine Verabschiedung.
Bei ähnlichen Verben wie eislaufen, kopfstehen, schlangestehen usw. kann man auch nur in den Vergangenheits- und Zukunftsformen mit sein + Infinitiv finite Formen vermeiden, aber in der Gegenwart nicht. Oder?
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Elke Philburn am 17.04.2002 um 21.41
Wenn man mit Deutsch als Fremdsprache zu tun hat, kommt man um den Begriff des trennbaren Verbs wohl nicht herum. Im Grunde ist er für Lerner ganz praktisch, weil eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Arten von Verben besteht. In englisch-deutschen Wörterbüchern findet man z. B. den Hinweis sep. für separable.
eingetragen von Gast am 17.04.2002 um 21.11
Diesen Begriff sollte man hier lieber nicht verwenden, weil ihn Herr Prof. Ickler in seinen Büchern "Die sogenannte Rechtschreibreform" und "Kritischer Kommentar" jeweils in den Besprechungen von § 33 und 34 als Irrtum widerlegt hat.
Der Begriff ist allerdings auch in den alten Duden-Grammatiken enthalten und wird vermutlich deswegen in den Schulen gelehrt.
Ich habe in meinen Grammatiken keine Angabe gefunden, daß manche Verben keine finiten Formen haben können.
Man kann diese aber mit der "westfälischen Verlaufsform" umgehen: Wir sind am Bergsteigen, aber das ist dann das Verbalsubstantiv davon.
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Elke Philburn am 17.04.2002 um 18.39
Zitat:
Die neue s-Schreibung führt nur dann zu neuen Fehlern, wenn man den Kindern sagt: "Nach kurzem Selbstlaut ss, nach langem Selbstlaut ."
Mit anderen Worten, die neue s-Schreibung erspart den Kindern: nichts.
Der Vorteil der größeren Laut-Buchstaben-Übereinstimmung wird durch den Nachteil der schlechteren Lesbarkeit aufgehoben.
Bleibt unterm Strich: nichts.
Daß Sekretärinnen jetzt viel mehr nachschlagen müssen, wie Frau Ludwig schreibt, glaube ich wohl. Von denen erwartet man ja, daß sie die Rechtschreibung ernstnehmen, und das dürfte mühselig sein.
eingetragen von Gast am 17.04.2002 um 15.26
Die Entwicklung einer Substantiv-Verb-Verbindung zu einem feststehenden Bezeichnung ist mit der Zusammenschreibung der infiniten Formen noch nicht abgeschlossen, am Ende der Entwicklung steht die Zusammenschreibung der finiten Formen: Das Sandstrahlen, das Stück muß ich sandstrahlen, das Stück sandstrahle ich. Niemand sagt: ich strahle das Stück Sand oder sand. Die technischen Bezeichnungen sind aber keine Sonderfälle, sondern geben die Entwicklungsrichtung an. Das ärgert mich am meisten, daß die Reformer das leugnen und für Bezeichnungen des tägichen Lebens nicht zulassen wollen. Es heißt doch wohl richtig: Das Bergsteigen, ich werde bergsteigen, ich bergsteige, und nicht: ich steige berg. Ist Bergsteigen Fachsprache oder "Normalsprache"?
Bei Adjektiv-Verb-Verbindungen ist das Ende der Entwicklung wohl nicht die Zusammenschreibung der finiten Formen: Das Hartlöten, das Stück muß ich hartlöten, das Stück löte ich hart. Ich glaube nicht, daß man zuletzt sagen wird: Das Stück hartlöte ich.
Aber was sind in "spritzgießen" und "prüflesen" "spritz" und"prüf" für Wortarten? Da man vermutlich sagen wird: Das Stück spritzgießen wir, das Buch prüflese ich, und nicht: Das Stück gießen wir spritz, das Buch lese ich prüf, gehören sie wohl zu den berühmten "verblaßten Substantiven".
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Gast am 17.04.2002 um 14.44
In Zeile 3 Fehlt ein ß.
Schubert
Bln
eingetragen von Gast am 17.04.2002 um 14.41
Die neue s-Schreibung führt nur dann zu neuen Fehlern, wenn man den Kindern sagt: "Nach kurzem Selbstlaut ss, nach langem Selbstlaut ." Dieser Satz hilft Erwachsenen, die schon schreiben können, aber nicht Kindern, die es erst lernen sollen. Man kann den Schulkindern ja auch nicht sagen "Nach kurzem Selbstlaut ll, nach langem Selbstlaut l" ("Wall" und "Wal"). Dann schreiben sie eben auch "Gewallt". Ohne Hinweis auf das Stammsilbenprinzip kann man Kinder nicht in deutscher Rechtschreibung unterrichten.
Schubert
Bln
eingetragen von Claudia Ludwig am 17.04.2002 um 12.24
Warum gibt es eigentlich die "Rechtschreibreform"???
Die Veränderungen der Schreibweisen sind doch vor allem vorgenommen worden, um das Erlernen des Schreibens für Kinder zu erleichtern und nicht, um Herrn Schubert oder anderen einen Gefallen zu tun, oder um die Rechtschreibung "logischer" zu machen (Rechtschreibung ist nie logisch - weder die "alte" noch die "neue"!).
Wenn aber die "Reform" für die Kinder gar keine Erleichterungen bringt, dann ist sie doch gescheitert!? Gerade die neue "s"-Schreibung führt zu unglaublich vielen neuen Fehlern und verwirrt die Kinder zunehmend, weil diese Regeln überhaupt nicht logisch sind!
Nach "neuer" Rechtschreibung gibt es für ein "scharfes/stimmloses" "s" am Ende eines Wortes oder einer Silbe drei Möglichkeiten der Schreibung: "s, ss, ß"; nach "alter" Rechtschreibung gibt es zwei: "s, ß". Das ergibt eine Trefferquote von 33% bei "neuer" - und 50% bei "alter" Rechtschreibung. Eine klare Verschlechterung!
Merkwürdigerweise werden auch die Fehler in den Tageszeitungen nicht weniger - im Gegenteil: es gibt immer wieder neue - trotz bester Korrekturprogramme.
Und Sekretärinnen, die die "alte" Rechtschreibung sicher beherrschten, können trotz mehrerer Kurse in "neuer" überhaupt nicht mehr richtig schreiben, ohne im Wörterbuch nachzuschlagen - eine Zeitverschwendung, die kostet!
Das alles als Verbesserung zu verkaufen, ist wirklich richtig witzig!
__________________
Claudia Ludwig
eingetragen von Gast am 17.04.2002 um 09.45
Ohne Gänsefüßchen finde ich \"Ich fahre das Auto Probe\" und \"ich lese das Buch Korrektur\" schlechter aussehend als \"Ich fahre das Auto probe\" und \"ich lese das Buch korrektur\". Für die Großschreibung von \"Probe\" und \"Korrektur\" fehlen wieder die Präpositionen \"zur Probe\" und \"zur Korrektur\" und für die Kleinschreibung fehlen die adverbialen Suffixe \"probeweise\" und \"korrekturmäßig\". Soviel gutes Deutsch sollte sein. Ich bewundere da immer die Italiener, die an alles \"-mente\" anhängen können, damit der adverbiale Gebrauch klar ist.
Henning Upmeyer
A-Dorf
eingetragen von Manfred Riebe am 16.04.2002 um 21.06
Sehr geehrter Herr Riebe,
ich fordere Sie hiermit nochmals auf, hier keine weiteren Kommentare/Beiträge mehr einzustellen. Falls Sie Fragen hierzu haben, rufen Sie mich bitte an.
MfG
M. Dräger
Sehr geehrter Herr Dräger!
Ich habe in Erinnerung an die jüngere Vergangenheit überhaupt kein Verständnis für Ihre Zensur. Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist verdammt, sie zu wiederholen.
Ich soll Sie anrufen? An den Inhalt von Telefongesprächen erinnert sich hinterher niemand so genau. Wie ich Ihnen gezeigt habe, trügt Sie Ihr Gedächtnis. Daher, und weil Sie sich öffentlich geäußert haben, hätte ich Ihre Gründe gern hier schriftlich, um einer Legendenbildung vorzubeugen.
MfG
M. Riebe
– geändert durch Manfred Riebe am 18.04.2002, 15.55 –
eingetragen von Gast am 16.04.2002 um 08.42
Für eine Antwort auf Herrn Melsas Frage muss ich etwas ausholen und ins Detail gehen. Wenn eine Sprache wie das Englische nie eine Schreibreform erlebt hat, droht das, was Frau Philburn so treffend als Verlotterung bezeichnet hat. Die jetzige Reform bringt deshalb in Einzelfällen eine Anpassung der Schriftgestalt an die Aussprache (Delfin, Katarr, platzieren, nummerieren).
Wenn man sich entschlossen hat, bei der Großschreibung der Substantive zu bleiben, war es logisch und für Lernende nützlich, konsequenter als bisher Substantive großzuschreiben (Rad fahren, Auto fahren). Zugegebenermaßen ist die Reform dabei in wenigen Einzelfällen zu weit gegangen (Leid tun, zu Stande bringen); das wird sich korrigieren lassen. Bei "zu Stande" lässt der aktuelle Duden auch beide Schreibweisen zu.
Gut finde ich auch, dass die Reform die Tendenz des Deutschen zum Zusammenschreiben gebremst hat (Eis laufen statt eislaufen). Die Zusammenschreibe-Tendenz führt zu unübersichtlichen und schwer erlernbaren Wörtern.
Dass, wenn bei Zusammensetzungen drei Konsonanten aufeinandertreffen, alle drei geschrieben werden, hinde ich einfach logisch. Zwei plus eins ist nunmal drei. Warum soll bei "Eisschnelllauf" oder "Geschirrrückgabe" eigentlich ein Konsonant ausfallen? Wenn drei gleiche Vokale zusammentreffen, sollte man immer einen Bindestrich setzen (Tee-Ei). Schreiber, die wollen, dass ihr Text vom Leser leicht verstanden wird (nicht jeder Schreiber will das), sollten, wenn das zweite Teil des Kompositums mit Vokal anfängt, großzügig mit Bindestrichen umgehen (Lese-Erleichterung).
Besser sind die neuen Trennungsregeln (s-t; -ck; inte-ressant, anta-gonistisch). Leider erlaubt die Reform auch einige äußerst hässliche Trennungen (A-bend, o-der, Mag-net, Dip-lom); so darf man, muss man aber nicht trennen. Nachdem heutzutage das meiste, was geschrieben wird, nicht mehr auf Setz- oder Schreibmaschinen, sondern auf Computern geschrieben wird, braucht man nicht mehr so oft zu trennen. Das Abtrennen eines einzelnen Vokals (A-bend) ist nie erforderlich.
Eindeutig besser ist die neue ss/ß-Regelung. Wenn man bedenkt, dass sie über 90 % aller Änderungen eines Textes ausmacht, spricht der Saldo für die Reform.
Soweit mein Standpunkt. Sie sehen also, dass mir auch nicht alles zu 100 % gefällt. Aber wenn man grundsätzlich für eine Reform ist (siehe oben), darf man nicht erwarten, dass restlos alles nach dem eigenen Geschmack geht.
Ihre Hinweise, Herr Melsa, auf stets folgsame Duden-Beachtung sind wieder Argumenta ad hominem. Kein Kommentar dazu.
P. Schubert
Berlin
eingetragen von Christian Melsa am 16.04.2002 um 04.08
Zitat:Was im aktuellen Duden steht, ist doch gerade das, was bemängelt wird. Die stets brave Befolgung der jeweils aktuellen Halbgarheiten einer verkorksten Rechtschreibreform setzt die Qualität der Schriftsprache herab. Wie schlimm, darüber kann man streiten, aber daß sie jedenfalls nicht gesteigert wird, das steht fest (vielfach nachgewiesene Leseerschwernisse, Bedeutungsunschärfen, Grammatikwidersprüche; ansonsten bin ich gespannt auf den Gegenbeweis). Das Nachschlagen ist auch nicht immer ganz so simpel. In den Bereichen Groß-/Kleinschreibung und Getrennt-/Zusammenschreibung, von denen wir nun gerade sprachen, muß man schon gewisse Zusammenhänge begreifen, um zu wissen, wie geschrieben werden soll. Und da hat die Konfusion durch die Reform zweifellos zugenommen. Daher waren auch früher die Zweifelsfälle selbstverständlich nicht so zahlreich; man konnte sich normalerweise auf das Gewohnte verlassen, das auch einen einleuchtenden sprachlichen Sinn hatte. Sogar die Reformer selbst schlagen sich ja mit Zweifelsfällen herum!
Ursprünglich eingetragen von Peter Schubert
Man kommt ganz gut zurecht, wenn man sich nach dem aktuellen Duden richtet und bei Zweifelsfällen nachschlägt. Früher musste man das ja auch.
Herr Schubert, mich würde einmal Ihre Antwort auf die Frage interessieren, warum Sie nicht einfach bei der herkömmlichen Rechtschreibung geblieben sind. Es geht nicht darum, welche Nachteile alte und neue Rechtschreibung gemeinsam haben mögen, sondern welche klaren Vorteile es geben soll, die für die Entscheidung zugunsten der neuen ausschlaggebend sind. Wenn man etwas ändert, macht man das doch nicht ohne Grund.
eingetragen von Elke Philburn am 15.04.2002 um 10.56
Man käme natürlich noch besser zurecht, wenn man gar nicht erst genötigt wäre, sich auf eine Schreibung einzustellen, die gegenüber der früheren keine Vorteile aufzuweisen hat.
(Ganz zu schweigen von den vielen Nachteilen, die hier immer wieder klar herausgearbeitet wurden.)
eingetragen von Gast am 15.04.2002 um 09.28
So groß sind die Probleme mit den neuen Regeln nun auch wieder nicht. Man kommt ganz gut zurecht, wenn man sich nach dem aktuellen Duden richtet und bei Zweifelsfällen nachschlägt. Früher musste man das ja auch.
Schubert
Bln
eingetragen von Christian Melsa am 15.04.2002 um 02.10
Zitat:Und hat sich das durch die Reform zum Guten gewendet? Ganz offensichtlich nicht. Die betreffenden Regeln sind umfangreicher und komplizierter geworden. Nicht einmal eindeutig sind sie; die Rechtschreibkommission muß noch sechs Jahre nach dem Erscheinen der ersten umgestellten Wörterbuchausgaben mit deren Machern begrübeln, wie das eigene Regelwerk denn nun auszulegen ist (wohlgemerkt, man hat mit der Schuleinführung der Reform nicht abgewartet, bis solche Fragen abschließend geklärt waren). Dabei kommen dann sogar Ergebnisse zustande, die sich nur über weitere Regelergänzungen mit dem Reformregelwerk in Einklang bringen ließen. Von den Regeln allein auszugehen funktioniert also nicht - die Wörterlisten, an die man sich stattdessen wenden könnte, sind aber ständigem willkürlichem Korrekturwandel unterworfen. Nicht einmal die Wörterliste der amtlichen Neuregelung selbst kann man nach Aussagen des dritten Kommissionsberichts noch als verläßliche Grundlage ansehen. Man kann auch nicht wissen, ob die Schreibweisen, die man tagtäglich so liest, die Reform "richtig" umsetzen, und an dem bisherigen Gebrauch kann man sich ebenfalls nicht orientieren, weil es ja nun gerade die Änderungen sind, nach denen man fragt. All diese Probleme gab es vor der Reform nicht. Und mehr noch, gleichzeitig sind die neuen Regeln schlechter geeignet, sprachliche Botschaften abzubilden, als das mit den gebräuchlichen Mitteln in diesen Bereichen möglich ist, wie sie der herkömmlichen Rechtschreibung entsprechen. Ich habe keine Idee, wie ein Reformversuch eindeutiger scheitern könnte.
Ursprünglich eingetragen von Peter Schubert
Nun ist es ja nicht so, dass die bisherige, traditionelle, bewährte, wundervolle Rechtschreibung nicht ihre Probleme gehabt hätte. Groß- und Kleinschreibung, Zusammen- und Getrenntschreibung waren immer das zentrale Problem der deutschen Orthografie, mit dem Ergebnis, dass kaum jemand von sich behauptete, ohne Nachschlagen alles richtig schreiben zu können.
Also, zusammenfassend: Es mag ja sein, daß die herkömmliche Rechtschreibung "auch ihre Probleme" hat. Doch sind diese Probleme von der Reform nicht gelöst, sondern noch verschlimmert worden, nebenbei hat sie zudem welche ganz neuer Kategorie aufgeworfen.
eingetragen von Elke Philburn am 14.04.2002 um 23.45
Die Reform wird ja, wie es scheint, oft als eine Maßnahme angesehen, die zwar nicht unbedingt angenehm, aber unvermeidlich war, um das Rechtschreibsystem nicht der Verlotterung anheimzugeben. (M. Popp z. B. weist immer wieder auf das negative Beispiel der englischen Orthographie hin, bei der das geschehen ist.) Naja, und so wie man bei einem zusammengeflickten Patienten keine Wunder hinsichtlich der Wiedergesundung erwartet, vertrauen wohl viele Leute darauf, daß sich ganz langsam und allmählich doch noch ein positiver Effekt der Reform einstellt. Immer hoffend, daß guter Wille und Disziplin irgendwann einmal zum Erfolg führen.
eingetragen von Walter Lachenmann am 14.04.2002 um 19.02
Zitat:
Ich kenne übrigens jemand, der den Neuschrieb oder Neuschreib perfekt beherrscht: Herrn Wrase.
Das ist vermutlich eine richtige Vermutung. Ebenso zutreffend dürfte die Ergänzung Elke Philburns sein. Vielleicht gibt es noch den einen oder anderen. Da könnte es doch nachdenklich stimmen, daß die wenigen Personen, die sich in der Reformorthographie auskennen, diese vehement ablehnen. In diesem Diskussionsforum, dem einzigen wohl, auf dem das Thema ernsthaft erörtert wird, könnten sich doch auch einmal diejenigen melden, die an der Entstehung der Reform beteiligt waren, und ihr Werk verteidigen. Obgleich sie die Diskussion hier mit großer Sicherheit verfolgen - dafür gibt es Anhaltspunkte - und sei es, um daraus zu lernen, was sie falsch gemacht haben, ergreifen sie nie das Wort, um ihr Werk zu verteidigen oder deren Vorzüge zu preisen. Auch das ist bemerkenswert. Wäre ich Schöpfer eines Werks, von dessen Qualität ich überzeugt wäre, würde ich mich deren Kritikern mit Freuden stellen, um ihnen darzulegen, wo diese sich irren, wenn sie dieses kritisieren. Das tun diese Helden nicht, weil sie selber wissen, daß sie gegenüber ihren Kritikern nicht bestehen können. Wobei die beiden genannten Experten zwar hilfreich und unwiderlegbar sind, aber auch unsereins, wir Laien, können überzeugend kundtun, daß wir von diesem Reformwerk nichts halten und weshalb - das ist eigentlich so auf der Hand liegend, daß es jedes einigermaßen am Thema interessierte Schulkind können könnte, wenn es dürfte.
__________________
Walter Lachenmann
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 17.44
Jetzt wird's persönlich. Ich schlage vor, die Sache zu vertagen.
Schubert
Bln
eingetragen von Elke Philburn am 14.04.2002 um 17.02
Zitat:
Ich habe doch wohl schon heute morgen zu erkennen gegeben, dass mir bekannt ist, wo vor und nach der Reform die Hauptprobleme liegen.
Mein Eindruck ist vielmehr, daß Sie gewisse Dinge nicht wahrnehmen wollen. Aber auch das ist keineswegs untypisch.
Zitat:
Ich kenne übrigens jemand, der den Neuschrieb oder Neuschreib perfekt beherrscht: Herrn Wrase.
Zählen Sie Herrn Ickler dazu, dann sind es schon zwei! Damit hätten Sie aber immer noch keinen, der auch fehlerfreies Neuschreib produziert!
Zitat:
P.S.: "Eine Handvoll" hätte ich aber auch schon nach den alten Regeln mit großem H geschrieben.
Nun ja, wenn wir schon am Fehler-Vorhalten sind: Sie hätten weiter unten 'das Eine' auch kleinschreiben müssen. (Aber dafür dürfen Sie die Einzelnen, die Einzigen und der Erste großschreiben. Schön, nicht?)
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 15.07
Ich habe doch wohl schon heute morgen zu erkennen gegeben, dass mir bekannt ist, wo vor und nach der Reform die Hauptprobleme liegen.
Ich kenne übrigens jemand, der den Neuschrieb oder Neuschreib perfekt beherrscht: Herrn Wrase.
P.S.: "Eine Handvoll" hätte ich aber auch schon nach den alten Regeln mit großem H geschrieben.
Schubert
Bln
eingetragen von Elke Philburn am 14.04.2002 um 14.42
Ich glaube, Herr Schubert ist ein typisches Beispiel für jemanden, der glaubt, die Rechtschreibreform bestehe nur aus der neuen s-Schreibung und einer handvoll Einzelwortfestlegungen. Also Neuerungen, die man sich in wenigen Tagen aneignen könnte.
In Wirklichkeit ist es doch so, daß jeder, der korrektes Neuschreib produzieren will, entweder nach kurzer Zeit die Flinte ins Korn werfen oder die Sache als Spielerei ansehen muß, in der er eben das übernimmt, was ihm paßt und der Rest ist eh egal. Anders funktioniert's nicht.
eingetragen von Reinhard Markner am 14.04.2002 um 13.56
Es gibt dazu eine Untersuchung von Herrn Wrase, der je eine Wochenendausgabe der SZ vor und nach dem August 1999 genauestens überprüft hat. Die Ergebnisse, die auf dieser Seite nachzulesen sind, sprechen eine deutliche Sprache.
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 13.15
Natürlich habe ich das verstanden. Aber Ihre Behauptung ist ja etwas kühn. In der von mir abonnierten Tageszeitung finde ich nicht mehr Fehler als vor der Reform. Die F.A.Z. kam in dem einen Jahr, indem sie Neuschrieb verwendete, einwandfrei damit zurecht.
Schubert
Bln
eingetragen von Elke Philburn am 14.04.2002 um 12.14
Es K A N N sie aber kaum jemand, Herr Schubert, verstehen Sie das nicht?
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 09.46
Nicht die Kenntnis, sondern die Fähigkeit, die Kenntnis zu vermittelm.
Schubert
Bln
eingetragen von Elke Philburn am 14.04.2002 um 09.28
Komisch, daß Sie jetzt die Kenntnis der neuen Rechtschreibung auf Lehrer einschränken. Meine Mutter (keine Akademikerin) konnte noch - wie viele andere Mütter auch - bei den Hausaufgaben helfen und zumindest erkennen, wenn etwas falsch geschrieben war. Heute dürften sich nur noch sehr wenige Eltern darin sicher fühlen.
Und was den Sachverstand zur Rechtfertigung von 'Konventionen' betrifft:
Ist Ihnen schonmal aufgefallen, daß man nie geprüft hat, wie weit die neue Rechtschreibung z. B. von Lehrern wirklich beherrscht wird? Die Illusion, man könne die neuen Regeln, rührt doch nur daher, daß in Wirklichkeit keiner sie genau kennt. Und das nicht, weil die Leute zu doof sind, sie zu begreifen, sondern weil sie viel zu schwierig ist! Eine mit Sachverstand durchgeführte Reform hätte aber genau das Gegenteil bewirkt, nämlich, daß jetzt mehr Leute als vorher mit der Rechtschreibung zurechtkommen!
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 08.46
Nachtrag: in Zeile 2 soll es natürlich "bewährte" heißen. Gäste dieses Forums können ihre Beiträge nicht korrigieren. Wenn sie es versuchen, werden sie ziemlich barsch zurechtgewiesen.
Schubert
Bln
eingetragen von Gast am 14.04.2002 um 08.41
Nun ist es ja nicht so, dass die bisherige, traditionelle, gewährte, wundervolle Rechtschreibung nicht ihre Probleme gehabt hätte. Groß- und Kleinschreibung, Zusammen- und Getrenntschreibung waren immer das zentrale Problem der deutschen Orthografie, mit dem Ergebnis, dass kaum jemand von sich behauptete, ohne Nachschlagen alles richtig schreiben zu können. Auch ich, obwohl am Thema interessiert, musste auch beim Altschrieb öfter nachschlagen.
Nein, Frau Philburn, ich kann Schülern weder die alte noch die neue Rechtschreibung vermitteln. Ich bin kein Lehrer, habe das nicht gelernt, und ich versuche mich auch nicht auf Gebieten, die die Fachleute besser beherrschen.
"Konvention" ist nicht nur das, was von allen akzeptiert wird, es muss nicht einmal unbedingt die Mehrheit sein, Sachverstand spielt auch eine Rolle.
Zur Demokratie: Wenn man, wofür es gute Gründe gibt, dem Staat das Recht abspricht, die Rechtschreibung seiner Bürger zu regeln, muss man auch einräumen, dass die Rechtschreibung kein geeignetes Thema für Volksabstimmungen ist, weder für die Frage Altschrieb oder Neuschrieb noch für Einzelfragen. Wer aufmerksam durch die Stadt läuft und die Schilder liest, sieht doch, dass bei Volksabstimmungen über orthografische Einzelfragen die folgende Regel Gesetzeskraft erhalten würde: Alle Wörter, die mit s aufhören, müssen mit Apostroph geschrieben werden (In den Radio's nicht's Neue's). Vielleicht wäre die Mehrheit auch für den Accent grave.
Herr Melsa, Ihre Behauptungen in Ihrem Beitrag vom 14.4. will ich nicht widerlegen. Ich habe ihnen in meinem Beitrag vom 14.4. ja sogar zugestimmt. Nur habe ich daraus Folgerungen gezogen.
Schubert
Berlin
eingetragen von Elke Philburn am 13.04.2002 um 21.57
Schubert:
Zitat:
Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist dass Sie von der nächsten Generation etwas belächelt werden.
Aber Herr Schubert, der nächsten Generation würde das Lächeln ganz schnell vergehen, wenn man mit der Rechtschreibreform ernstmachen würde. Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, daß weder irgendjemand die Reformschreibung völlig ernstnimmt, noch irgendwer die Regeln einwandfrei beherrscht? Verstehen Sie denn - mal als Beispiel - den ganzen Regelkram, der im neuen Duden steht? Könnten Sie Ihren Kindern bei der neuen Rechtschreibung helfen, wenn es darauf ankäme?
Zitat:
Beides sind keine Rechtsnormen, sondern Konvention.
Na, da haben Sie aber den Begriff 'Konvention' arg frei ausgelegt, wenn Sie ihn nicht gerade im Sinn von einem formalen, völkerrechtlichen Übereinkommen benutzen. 'Konventionen' werden für mich immer noch von einer Gemeinschaft bestimmt, nicht von einigen wenige Leuten, die sich als 'Spezialisten' verstehen.
eingetragen von Christian Melsa am 13.04.2002 um 18.31
Übrigens, da ich noch keine dreißig Lenze zähle, habe ich mich ohnehin nicht angesprochen gefühlt von "alte Männer" (obwohl manche Leute sich heutzutage ja schon in der Nähe der Dreißig erschreckend alt vorkommen). Ich meinte auch eigentlich, daß ich mich nicht gerade zu den Prinzipkonservativen zähle. Ich halte Konservativismus als Pauschalideologie für genauso unsinnig wie Progressivismus. Manche Dinge sind schon zufriedenstellend so, wie sie sind, andere sind es nicht. Ändern um des Ändern willen ist zumildest Energieverschwendung.
eingetragen von Christian Melsa am 13.04.2002 um 18.03
Hinzuzufügen ist, daß natürlich auch die Presse zunächst einmal meist ohnehin nicht exakt dieselbe Rechtschreibung anwendet wie die, die in der Schule unterrichtet wird. Außerdem ist auch dort, wie fast überall, die Fehlerhaftigkeit der Neuschriebanwendung beträchtlich. Wie soll man da auch noch durchblicken, wenn die Neuregelung durch die "Präzisierungen" der Rechtschreibkommission je nach Einzelfall mal so, mal so ausgelegt wird, daher kein Wörterverzeichnis mehr als absolut zuverlässig gelten kann und die Regeln ohnehin entweder nicht eindeutig oder unglaublich kompliziert oder beides auf einmal sind?
Die Medienbereiche, in denen am weitesten umgestellt wurde, sind auch gleichzeitig die schnellebigsten. Im Falle ihrer Rücknahme wäre von der Reform also schon bald keine Spur mehr zu sehen. Zeitungen und Zeitschriften quellen am laufenden Band in neuen Ausgaben hervor, die alten verschwinden überwiegend im Müll und werden nur zu winzigen Teilen in Archiven aufbewahrt, wo sie dann als Zeugnisse einer seltsamen Zeitspanne dienen dürfen (die Beseitigung der Berliner Mauer war schließlich weitaus schwerer vorstellbar, und von der ist ja nun auch nicht viel übriggeblieben). Das gilt um so mehr für Behördenunterlagen und Werbung, auch Schulbücher haben nur eine sehr begrenzte Einsatzdauer. Was nicht so schnell verschwindet, sind die Riesenmengen von Literatur in herkömmlicher Rechtschreibung, die in unzähligen Bibliotheken herumstehen und in Gebrauch sind.
Etwas Negatives hinnehmen, nur weil es nun einmal jetzt da ist, ist eigentlich ziemlich widersinnig, denn das Beklagenswerte ist ja gerade, daß es da ist, und durch diese Tatsache entsteht ja erst das Bedürfnis, es zu beseitigen. Und die Neuerungen der Reform sind nicht nur negativ, weil ungewohnte Schreibweisen einfach für sich genommen lästig sein mögen, sondern auch, weil sie funktional extrem mangelhaft sind.
Man kann den Inhalt der Reform in zwei Hälften teilen: Die eine Hälfte ist eindeutig linguistisch gesehen unpraktischer als die bisherige Handhabung (Paradebeispiele: Getrennt-/Zusammenschreibung, Groß-/Kleinschreibung) - ohne aber wenigstens didaktisch eine Verbesserung zu bringen -, die andere Hälfte ist einfach nur überflüssig und verwirrt durch wahllos mal hier, mal da gewandelte Schreibweisen ohne jeden Nutzen (Delfin, Katarr, Gräuel, aufwändig usw.). Dann lassen sich natürlich noch die grammatischen und etymologischen Fehler nennen, die in beiden Hälften vorhanden sind.
Ein Anklagepunkt anderer Ebene ist dann die Demokratiewidrigkeit. Undemokratischer als die Rechtschreibreform kann ein Staat eine Maßnahme ja gar nicht durchsetzen. Wenn man so etwas einfach hinnimmt, werden sich derartige Fälle künftig immer mehr häufen. "Haben wir doch daundda auch so gemacht." Ich erinnere mich, daß auf dieser Seite einmal jemand von einer Podiumsdiskussion erzählte, die das Thema Rechtschreibreform behandelte. Ein Politiker, auf den Demokratiebruch hingewiesen, entgegnete dem Vorwurf, daß man bei der Einführung des Euros ja schließlich auch bewußt gegen den mehrheitlichen Volkswillen gehandelt habe. Es ist kaum zu fassen, wie achselzuckend Politiker mittlerweile die elementarsten Prinzipien der Staatsverfassung ignorieren. Während die Mängel des Euros mehr auf Spekulation beruhen und nicht so eindeutig nachweisbar sind wie die der Rechtschreibreform, läßt sich letztere auch viel einfacher wieder zurücknehmen. Ein Grund, das zu fordern, wäre also auch, damit zum Ausdruck zu bringen, daß langsam einmal Schluß sein muß mit der Volksentmachtung, daß man diese Entdemokratisierung nicht weiter dulden und auch in Sachen obrigkeitliche Sprachlenkung keinen Präzedenzfall zulassen sollte.
Ach ja, was die Widerlegungen betrifft: Sie dürfen ruhig auch meine Behauptungen zu widerlegen versuchen, Herr Schubert, Sie müssen sich nicht auf meine Folgerungen beschränken.
– geändert durch Christian Melsa am 15.04.2002, 00.16 –
eingetragen von Theodor Ickler am 13.04.2002 um 11.02
Viele, nicht alle Behörden haben auf die eine oder andere Schreibweise umgestellt, die sie für die neue halten. Ich habe noch kein DIN-A4-Blatt irgendeiner Behörde gesehen, das fehlerfrei wäre. Das gilt sogar für Wahlunterlagen. Heute bin ich an neuen Informationstafeln vorbeigeradelt, die vorletzte Woche in Erlangen zur Renaturierung der Schwabach aufgestellt worden sind: alles in gepflegter "Altschreibung". Aus dem Inneren der bayerischen Staatsregierung ist mir mehrfach zugetragen worden, daß man durchweg höchst unzufrieden mit der Neuschreibung ist. Anderswo dürfte das nicht anders sein. Ich kenne mehrere Journalisten, die nur in der bewährten Rechtschreibung schreiben, die Umstellung überlassen sie anderen, genau wie die leitenden Angestellten anderer Firmen, sofern sie nicht überhaupt diktieren.
Es ist theoretisch möglich, daß nach vielen Reparaturen eine Einheitsorthographie auf der Grundlage der Neuregelung erreicht wird. Außer dem ss und vielleicht einigen Silbentrennungen (s-t) dürfte daran aber nichts Neues mehr festzustellen sein, und es würde nach den bisherigen Erfahrungen viele Jahre, eher Jahrzehnte dauern. Die bisher übliche Rechtschreibung hat für sich, daß sie bereits seit langer Zeit ungeheuer verbreitet und allgemein bekannt und dokumentiert ist. Sie hat auch ihre Konsensfähigkeit bewiesen, während das für jede Neuschreibung fraglich ist.
Daß der Vergleich mit der Sommerzeit hinkt, braucht nicht näher erklärt zu werden.
Man darf sich die Korrekturbedürftigkeit der Neuregelung nicht zu gering vorstellen. (Grundfehler vieler Leute)
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Th. Ickler
eingetragen von Gast am 13.04.2002 um 10.34
Herr Melsa, nachdem Sie in Ihrem ausführlichen Beitrag mehrfach mich angesprochen haben, möchte ich mich doch noch einmal einschalten. Vorab möchte ich betonen, dass ich mit den "alten Männern, die die Welt nicht mehr verstehen," nicht Sie gemeint habe.
Ich will auch nicht Ihre Folgerungen widerlegen, ich will nur aus Ihren Behauptungen Folgerungen ziehen.
Das hat aber nur Sinn, wenn wir uns wenigstens über das Eine einig sind: Es gibt ein gewisses Interesse an einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung. Wenn darüber Einigkeit besteht muss man überlegen, wie die Einheit wiederhergestellt werden kann.
Wenn mit der Umstellung der Nachrichtenagenturen "widerstandslos der Großteil der Presse" mitgemacht hat, wenn zur gleichen Zeit die meisten, inzwischen alle, Behörden umgestellt haben, wenn "in fast jedem Zeitungsartikel und vielen anderen aktuellen Schriftstücken" dem Bürger die neuen Schreibweisen entgegenwehen, wenn man sich der Reform nicht entziehen kann, wenn seit fünf Jahren in allen Schulen den Kindern die neue Rechtschreibung beigebracht wird, wenn, wie Sie schreiben, die Leute aufgeben und die Gewöhnung einsetzen wird, wenn es sich um eine "Massenströmung" handelt,
dann gibt es doch wohl keinen Weg zurück mehr. Eine einheitliche deutsche Rechtschreibung ist nur noch über die neuen Regeln, vielleicht vollständig, vielleicht modifiziert, erreichbar.
Dann spielt es keine Rolle, ob die Leute, die umgestellt haben, dies aus vorauseilendem Gehorsam, aus Herdentrieb, aus Dumpfheit, aus Angst, unmodern zu erscheinen, getan haben, oder ob sie die Umstellung sinnvoll und vernünftig fanden.
Ich bin in diesem Forum durch meine unorthodoxen Beispiele aufgefallen. Noch eins: Am Ostermorgen habe ich alle meine Uhren auf Sommerzeit umgestellt, obwohl ich von der Sommerzeit nicht viel halte. Damit bin ich voll meinem Herdentrieb gefolgt, habe voraus- und nacheilenden Gehorsam gezeigt und mich als Massenmensch geoutet. Sehr verächtlich, aber trotzdem hatte ich meine Gründe. Ich könnte mir denken, dass sogar Sie es ebenso gemacht haben.
Schubert
Veltheimstraße
eingetragen von Christian Melsa am 13.04.2002 um 02.08
Herr Wrase, da haben Sie noch einmal sehr schön und anschaulich die ganze Problematik zusammengefaßt. Ich habe zuvor leider den Fehler gemacht, zu vergessen, daß ein Andersdenkender meine Worte garantiert in einem Ton aufnehmen wird, der von mir gar nicht beabsichtigt war. Der plauderhafte Stil, in dem ich meinen letzten Beitrag abgefaßt habe, kann ja leicht auch nach einem Gefühlsausbruch klingen. Meine Worte waren, wenn schon nicht gerade "unkontrolliert", so doch eher unbedacht gewählt in Hinsicht auf die mögliche Wirkung beim Empfänger, aber an der Bedeutung gibt es nichts auszusetzen. Herr Schubert, in Anbetracht ihres Pro-Reform-Standpunkts kann ich es natürlich verstehen, daß Sie meine besonders direkten Worte herausgreifen und aufreihen; so aus dem Zusammenhang gerissen wirkt mein Urteil natürlich übertrieben, gerade auf jemanden, der die Rechtschreibänderungen doch so herrlich harmlos findet. Ich will noch einmal ausdrücklich anmerken, daß meine Anspielungen aufs Dritte Reich nicht als "Holocaustkeule" zu verstehen sind, also entsprechend der Kritik Walsers, die ich weitgehend teile. Natürlich sind Holocaust und Krieg Katastrophen einer völlig anderen Kategorie und Dimension, ich wäre ja geistesgestört, wenn ich das nicht selber wüßte. Doch die Mechanismen, daß sich Menschenmassen einer Strömung beugen, weil es sich eben um Massenströmungen handelt (oder sie sie auch nur für solche halten) oder irgendwas nun einmal beschlossen und von oben angeordnet wurde und man sich dem dann halt zu fügen habe, sind nun einmal bestürzend ähnlich damals und heute. Sie haben doch bestimmt schon einmal vom "vorauseilenden Gehorsam" gehört. Davon auszugehen, die Leute in der Presse (oder anderswo) hätten "schon ihre Gründe" zur Umstellung gehabt, und das nicht weiter zu hinterfragen, läßt auf ein blindes Vertrauen zu solchen Institutionen schließen, das schwer zu rechtfertigen ist. Die Medien haben vor einiger Zeit auch den Hype genährt, der zur maßlosen Überbewertung der sogenannten New Economy führte; dies als nur ein bekanntes Beispiel für die Herdendynamik der "Vierten Gewalt". Dieses blinde Vertrauen ist doch gerade das Fatale, das weitaus schlimmere Sachen als die Rechtschreibreform ermöglichen kann.
Viele Zeitungen haben schon seit einer Weile mit Auflagenrückgängen zu kämpfen, sie bangen um ihr Bestehen gegen die neue Konkurrenz des Internets. Man kann seit Jahren beobachten, wie Zeitungen krampfhaft versuchen, sich einen besonders "modernen" Anstrich zu geben, bloß nicht veraltet zu wirken. Ein gutes Beispiel dafür ist die ZEIT, der diese Neurose immer noch deutlich abzuspüren ist (und fast schon eine Parodie von besonderer Groteskheit ist FAZ.net). Ein perfekter Nährboden für eine Rechtschreibreform. Mit dem Etikett der "pädagogischen Korrektheit" daherkommend, sich als Erlösung für die armen geplagten kleinen Schulkinder preisend, machte das Unternehmen einen ganz besonders progressiven Eindruck. Die fehlende Popularität ließ sich dann so erklären, daß es seiner Zeit so weit voraus sei, daß der Masse eben die Fähigkeit abginge, die Elemente zu würdigen, die sie und zumal kommende Generationen - wie verantwortungsvoll! - einmal in die schöne neue Rechtschreibwelt führen würden. Man müßte natürlich gegen die Macht der Gewohnheit ankämpfen, also logisch, daß viele dagegen sein werden. Schon ist die Voreingenommenheit gegenüber jedwedem Einwand da, es handele sich bestimmt nur um konservativ motivierte, letztlich irrationale Aufstände der Ewiggestrigen, "die die Welt nicht mehr verstehen". (Wenn Sie mich kennen würden, Herr Schubert, würden sie wissen, daß zumindest ich ganz bestimmt nicht zu dieser Sorte gehöre.) Da sich das Unternehmen auch noch auf die elementare Substanz eines Schriftmediums bezog, war es für die Presse also vorzüglich geeignet, um aller Welt zu zeigen, wie unheimlich zukunftsorientiert man doch sei. Hinzu kam natürlich die Angst, nachwachsende Käuferschichten zu verlieren, die in der Schule eine andere Rechtschreibung beigebracht bekämen, andere Schreibweisen in Zeitungen als befremdlich empfunden und letztere mit Kaufweigerung grausam gestraft hätten. Von der Jugend verschmäht, welch eine Schande das wäre! (Der Woche übrigens haben diese Erwägungen anscheinend nicht viel genützt.) Und nicht zuletzt war das Schlüsselereignis die Umstellung der Nachrichtenagenturen, denen man den Schwarzen Peter zuschieben konnte, wenn man sich zu rechtfertigen hatte. Ab diesem Zeitpunkt setzte endgültig die Herdendynamik ein. Wenn es eines ganz bestimmt nicht sein kann, das die entscheidenden Pressemenschen von der Reform überzeugt hat, so ist es eine gründliche Überprüfung des Nutzwerts, der sich aus den Rechtschreibänderungen ergibt. Wie Herr Wrase klar darlegt, wäre dabei herausgekommen, daß fast nur Nachteile zu erwarten sind, die die minimalen Vorteile nicht im entferntesten aufzuwiegen vermögen.
Dem Bürger weht die dreiste Demokratiemißachtung durch die Schreibweisen in fast jedem Zeitungsartikel und vielen anderen aktuellen Schriftstücken entgegen. Schrift ist überall im Alltag, man kann sich der Reform nicht entziehen (auch wenn man, welche Gnade, privat unbefristet weiter so schreiben darf, wie man will). Bei so einer Dauerbehandlung sinkt natürlich der Widerstandswille, Resignation macht sich breit, die berüchtigte Politikverdrossenheit greift um sich. Ich könnte jetzt "Psychoterror" schreiben, aber das beschreibt die Sachlage wohl wieder zu direkt für jemanden, den Tucholsky in seiner Rede an das "hochverehrte Publikum" einen "Grießbreiesser" genannt hätte. Eltern müssen mit ansehen, wie ihre Kinder in der Schule etwas anderes lernen als sie für richtig halten, als die Mehrheit des Volkes für richtig hält. Wer mag noch an Demokratie glauben, wenn solche omnipräsenten Maßnahmen Erfolg haben? Die Wahlbeteiligung sinkt, viele von den etablierten Parteien enttäuschte Bürger lassen sich zum "Protestwählen" dubioser Parteien verleiten, Extremistenminderheiten gewinnen bei der verringerten Wahlbeteiligung an Stärke.
Die Schriftsprache ist ein enormer kultureller Wert. Wenn der Staat so rücksichtslos und inkompetent mit ihm verfährt, dann ist das ein sehr, sehr schlechtes Zeichen.
Ich lade Sie ein, meine Folgerungen zu widerlegen, Herr Schubert.
eingetragen von wrase am 12.04.2002 um 21.08
Als sporadisch teilnehmender Diskutant auf diesen Seiten möchte ich an dieser Stelle meine Beurteilung zusammenfassen.
Die Sichtweise, es handele sich um eine Konvention, die insofern harmlos sei, als man sich ihr "privat" nicht beugen müsse, ist schon auffällig oberflächlich. Was haben die Millionen Beamten, in schreibenden Berufen Tätigen, Lehrer, Studenten, Schüler usw. davon, wenn sie beruflich bzw. in der Ausbildung "neu" lernen und schreiben müssen, aber privat "alt" schreiben dürfen? Allein hier zeigt sich doch die Verlogenheit der scheinbaren Liberalität.
Weiter wird dabei übersehen, daß die Konvention Rechtschreibung, das heißt der Konsens, die weitgehende Einigkeit einer Sprachgemeinschaft, wie man bestimmte Wörter und Satzstrukturen schreibt, ja nur in dem Maße funktioniert, wie tatsächlich Einigkeit herrscht. Es ist nun einmal schwieriger, als Schreibender und als Lesender mit verschiedenen Schreibsystemen leben zu müssen, als wenn man es mit einem weithin einheitlichen, anerkannten System zu tun hat. Wichtig ist dabei nicht nur, was irgendwo als Regel oder Wörterbucheintrag steht, sondern was davon in den Druckerzeugnissen tatsächlich umgesetzt wird und was in den Köpfen aller Schreibenden verankert ist. Wenn man all dies berücksichtigt, hat man keineswegs einfach eine "neue Konvention", sondern auf Jahrzehnte einen Flickenteppich aus klassischen und verschiedensten neuen Schreibweisen, Regeln und Programmen: Das neue Regelwerk konkurriert nicht nur mit dem sogenannten alten, sondern wird seinerseits permanent verändert, was verschiedenste Interpretationen in den Wörterbüchern zur Folge hat, die Zeitungen handhaben es wieder anders - keineswegs untereinander einheitlich -, die Buchlandschaft ist geteilt in alt und neu, ebenso die eigentlich Betroffenen: die Millionen Schreibenden, die am längsten zur Umstellung brauchen und am wenigsten von den neuen Regeln verstehen. Also jahrzehntelang Kuddelmuddel: Das ist keine neue Konvention, sondern nur das Mogeletikett dafür, daß die bewährte Konvention (= Einheitlichkeit) im Umfang der Reform nicht erneuert, sondern sehr lange zerstört wird.
Um zu einer so oberflächlichen Einschätzung zu kommen - "Ist doch egal, wenn ein bißchen was sich ändert" -, muß man nach meinem Eindruck auf die unangemessene, leider verbreitete Perspektive hereingefallen sein, daß man ein einzelnes Wort als Beispiel betrachtet und von da aus auf die Qualiät des Ganzen schließt. Man prüft, ob es schlimm ist, Känguru statt Känguruh schreiben zu sollen, kommt zu dem Schluß, daß das nicht schlimm ist, und verallgemeinert flugs: "Das ist doch alles höchst unerheblich." Dabei vergißt man, daß es sich nicht nur um einen einzelnen Schreibvorgang handelt, sondern daß allein schon das Känguru(h), obwohl kein Gegenstand des Alltags, in deutschen Landen millionenfach geschrieben und noch öfter gelesen wird. Es wurden aber noch tausend andere Begriffe geändert, die viel häufiger sind. Somit kommt man auf eine Relevanz von vielen Milliarden betroffenen Schreib- und Lesevorgängen pro Jahr. Bei jedem dieser Schreibvorgänge soll sich nun ein Mitglied der Sprachgemeinschaft den Kopf zerbrechen, wie jeweils geschrieben wird! Da kommt also ein geradezu gigantischer geistiger Aufwand zusammen. In Wirklichkeit kommt es aber noch besser, denn man ahnt als Normalbürger ja gar nicht, was sich alles geändert hat, so daß nicht nur die vielen tatsächlichen Änderungen Gegenstand des Kopfzerbrechens bzw. des Zweifels werden, sondern ein Großteil aller Schreibarbeit ist betroffen: Solange man das Neue noch nicht gelernt hat - also sehr, sehr lange; in vielerlei Hinsicht auf Dauer -, resultieren zum Beispiel entsprechend mehr Fehler, also das genaue Gegenteil des ursprünglichen Zwecks.
Dabei wäre dieser Aufwand nur zu rechtfertigen, wenn er von den Betroffenen selber gewollt wäre und wenn er der Gemeinschaft einen deutlichen Vorteil verschafft. Beides ist nicht der Fall. Alle Umfragen haben jahrelang eine Ablehnung von durchschnittlich 80 Prozent ergeben, bis heute gibt es keine Umfrage, die eine mehrheitliche Zustimmung zur Rechtschreibreform erbracht hätte. (Und die rund 20 Prozent Befürworter gingen ja irrtümlich davon aus, daß die Reform Vorteile bringe oder gar nötig sei, so daß der Grad der Ablehnung bei einer ordentlichen Aufklärung über das Thema noch viel größer wäre oder gewesen wäre.)
Daß die Rechtschreibreform dennoch durchgesetzt wurde, ist also das Gegenteil von Demokratie, und das ist nun einmal "Diktatur", wenn auch das Wort meist im Zusammenhang mit einer militärischen Komponente verwendet wird, also vielleicht nicht optimal geeignet, wenngleich zutreffend ist. Jedenfalls handelt es sich um einen Skandal, tun doch sonst alle Parteien beständig so, als sei für sie der Wille der Bürger der oberste Maßstab ihres Tuns. Die Rechtschreibreform beweist, daß das eine Lüge ist, und zwar bei allen Parteien.
Was die Vorteile betrifft: Es mag minimale Vorteile in winzigen Ausschnitten geben, ich schätze sie auf ein Prozent gegenüber 99 Prozent Nachteilen. Ein Beispiel ist "stattdessen" als neue Norm. Aber selbst dies - und das ist typisch für diese "Vorteile" - hätte besser geregelt werden können: durch einen sanften Übergang, indem "stattdessen" zunächst zugelassen wird und erst dann als Norm festgelegt wird, wenn die Zusammenschreibung sich überwältigend durchgesetzt hat, so daß man die neue Norm mit Berechtigung hätte feststellen können. Ein solcher Vorgang wäre einfach und beschreibend gewesen und hätte keiner weiteren Rechtfertigung bedurft - ganz anders als zum Beispiel das "Känguru", geschweige denn die große Masse der Änderungen, von denen sich nachweisen läßt, daß sie willkürlich, nachteilig, unlogisch sind und/oder bei denen absehbar ist, daß sie auf Dauer nicht überleben können, weil sie auf beständige Ablehnung stoßen und/oder weil sie gegen elementare Grundsätze verstoßen (wie "Leid tun" mit grammatisch falscher substantivischer Auffassung).
Beim Känguru(h) - als Beispiel - hätte man fragen können und müssen: Wollt ihr diese Änderung? Man hätte die Argumente austauschen können und müssen - eine breite gesellschaftliche Diskussion. Die Befürworter hätten gesagt: "Känguruh ist unlogisch oder jedenfalls unsystematisch, weil andere Tiernamen auf -u kein -h haben: Marabu, Gnu, Kakadu und einige andere." Die Gegner hätten gesagt: "Känguruh ist keine Schwierigkeit. Das Englische hat tausendmal mehr solche Probleme, und alle Welt lernt Englisch. Außerdem ist es nicht einzusehen, daß ausgerechnet Känguruh geändert werden soll, aber vieles andere von dieser Qualität genau bleiben soll wie bisher - die Willkür dieser einzelnen Änderung ist viel unlogischer als die winzige Ausnahme -h. Jede Änderung bedeutet Aufwand - denken wir hier an die Tafeln im Zoo - und eine sehr lange Uneinheitlichkeit bis zur Umstellung der ganzen Sprachgemeinschaft. Dazu ist der Vorteil in diesem Fall viel zu gering. Laßt uns jedenfalls alle abstimmen! Die Änderung ist nur sinnvoll, wenn eine (deutliche) Mehrheit sie will, sonst bekommen wir nur Streit und Differenzen." Dann hätte die Allgemeinheit abgestimmt - zum Beispiel durch repräsentative Umfragen -, und die überwältigende Mehrheit hätte natürlich bestimmt, daß man die Änderung nicht will. So einfach hätte es sein können, und das wäre Demokratie gewesen, gemäß der Selbstverständlichkeit "Die Sprache gehört dem Volk". Wir hätten uns den ganzen Ärger erspart, die Fehlerquote bei "Känguruh" wäre so minimal geblieben wie eh und je (während wir jetzt jede Menge Fehler bekommen), die Wörterbücher hätten nicht geändert werden müssen, Milliardenkosten hätten gespart werden können usw.
Es gibt nachweislich unter dem Strich keine Vorteile der Reform, sondern der ganze Aufwand ist, vorsichtig gesagt, umsonst - und realistisch gesagt: Wir bekommen für den ganzen Aufwand verschiedene große Nachteile. Die Aushebelung der Demokratie - besonders kraß in Schleswig-Holstein -, die Mißachtung der Betroffenen, die großen finanziellen Aufwendungen, die Preisgabe der Einheitlichkeit, die Zunahme der Fehlerzahlen, die Verkomplizierung der Regeln - wer all dies ignoriert und sagt: "Ist doch so was von harmlos, ob ein paar Wörter jetzt anders geschrieben werden sollen, zumal privat niemand zu etwas gezwungen wird", muß schon Scheuklappen tragen oder eben eine sehr oberflächliche, unangemessene Betrachtung zugrunde legen. Selbst wenn einem persönlich die Rechtschreibreform egal ist oder man sich als Befürworter versteht, müßte man als Demokrat die Mehrheit für wichtiger halten als die persönliche Vorliebe. Wer es unternimmt, für die Reform einzutreten, obwohl er weiß, daß die Mehrheit sie nicht will, ist in dieser Hinsicht ganz einfach kein Demokrat; davon abgesehen, daß es ihm an Verständnis dafür mangelt, daß auch ihm selbst "seine" Rechtschreibung erst dann wirklich Vorteile bringen kann, wenn eben auch die anderen sie gut finden und anwenden, die breite Mehrheit.
Ich wähle folgenden Vergleich: Wir haben hierzulande die "Konvention" - weithin durchgesetzt und anerkannt -, daß der Verbraucherstrom die Spannung 220 Volt hat. Nun kommen ein paar Reformer und denken sich, die ideale Spannung des Verbraucherstroms betrage 150 Volt. Es gelingt ihnen, die entsprechende Umstellung durchzusetzen, obwohl 80 Prozent der Bevölkerung dagegen sind (und die anderen 20 Prozent auf falsche Versprechen hereingefallen sind). Dabei machen aber nicht alle mit, sondern jahrzehntelang haben die einen 150 Volt, die anderen 220 Volt, wobei es noch viele gibt, die einen Kompromiß am besten finden und Bereiche mit 180 oder 200 Volt durchsetzen. Also werden alle möglichen Adapter für diese verschiedenen Spannungen gekauft, viele Millionen an der Zahl, auch werden die neu produzierten Haushaltsgeräte und die Glühbirnen in verschiedenen Versionen je nach gewünschter Spannung ausgelegt, und der Käufer muß aufpassen, daß er das richtige Gerät anschafft. Bei einem Umzug hat er vielleicht Pech gehabt, und ein erhöhter Aufwand ist nötig, wenn man ein Gerät von zu Hause mal in der Firma oder in einem anderen Haushalt anschließen will.
Ist es nun klug, wenn einige Kommentatoren sagen: "Jeder hat doch in seinen vier Wänden mit Hilfe der Adapter die Möglichkeit, jene Geräte zu verwenden, deren Spannung er am besten findet, ist doch alles kein Problem"? Oder wenn jemand sagt: "Ist doch mir schnuppe, ob eine Glühbirne mit 150 Volt oder mit 220 Volt funktionieren soll - Hauptsache, sie brennt!" - dann hat er wohl kaum verstanden, was da vor sich geht. Genauso ist es mit der Rechtschreibreform.
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Wolfgang Wrase
eingetragen von Gast am 12.04.2002 um 20.38
Davon dürfen Sie gern Gebrauch machen.
Schubert
Berlin
eingetragen von Reinhard Markner am 12.04.2002 um 19.42
Beiträge, die den Autoren selbst peinlich sind, können in diesem Forum nachträglich noch geändert oder gelöscht werden.
eingetragen von Gast am 12.04.2002 um 15.28
Ach, Herr Markner, Sie sind nun mal ein Pechvogel. Wann auch immer Sie sich an Ihren Schreibcomputer setzen, nie kommt Sprache raus, immer nur Gebell.
Schubert
Berlin
eingetragen von Reinhard Markner am 12.04.2002 um 15.04
Wenn dem so wäre, hätte sich das Problem erledigt. Der bestehende, durchaus bedeutsame Unterschied müßte aber selbst für Volljuristen leicht zu erkennen sein.
eingetragen von Gast am 12.04.2002 um 14.19
Die Kleiderordnung für Fußballstadien und die Rechtschreibung haben eines gemeinsam: Beides sind keine Rechtsnormen, sondern Konvention. Wer dagegen verstößt, setzt sich keinen rechtlichen, sondern sozialen Sanktionen aus. So naiv ist der Vergleich also gar nicht. Wenn der Chefredakteur einer großen Tageszeitung das nicht wusste, ist das bedauerlich, tut aber nichts zur Sache. Vielleicht war es ihm einfach leid, sich immer wieder für seine Orthografie rechtfertigen zu müssen.
Schubert
V-Straße, Berlin
eingetragen von Theodor Ickler am 12.04.2002 um 13.31
Kann man unerwähnt lassen, welche Zwänge zur Scheinblüte der Reform geführt haben und weiterhin führen? Selbst wenn sie (oder was davon übrig ist) flächendeckend herrschen sollte, ist sie nicht von den Bürgern gewollt, auch nicht mehrheitlich von den Lehrern und Journalisten. Das ist ja gerade das Interessante.
Die Reformer wußten übrigens genau, wo sie den Hebel ansetzen mußten, damit dieser zwanglose Zwang seine Wirkung entfalten konnte.
Der Fall sei zum Studium empfohlen, man kann für die Zukunft etwas daraus lernen.
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Th. Ickler
eingetragen von Reinhard Markner am 12.04.2002 um 13.20
Orthographische Prozesse lassen sich mit Modeentwicklungen vergleichen, aber nicht so naiv wie hier vorgeführt. Es hat nie eine öffentlich vorgeschriebene Kleiderordnung für Fußballstadien gegeben, hier haben sich also die Verhältnisse ganz ungezwungen geändert. Die Rechtschreibregelung hingegen zielt eingestandenermaßen (s. Einleitung zum Regelwerk) auch auf die »private« und öffentliche (nicht-staatliche) Schreibpraxis ab. Wenn der Chefredakteur einer großen deutschen Tageszeitung an reformkritische Leser einen Brief verschickt, in dem er bedauernd feststellt, daß er keine »Rechtsnormen« beugen wolle, so zeigt sich, wie wirkungsvoll die Suggestion des »Amtlichen« ist, Verfassungsgerichtsurteil hin oder her. Die Welt besteht eben nicht nur aus Volljuristen, und auch Volljuristen erliegen der genannten Suggestion.
eingetragen von Gast am 12.04.2002 um 11.51
Herr Melsa, wenn man unter "Explosion" versteht, dass auf einen Schlag alles rauskommt, was drin ist, und zwar unkontrolliert, dann passt der Ausdruck nicht nur auf Ihren vorigen, sondern auf Ihren jetzigen Beitrag: "Diktatorisches Obrigkeitsgehabe, treu fügsame Presse, idiotische Schreibweise, Idiotie, Horrorszenario, Füh... äh, der Staat; banausenhafte Diktatur; Demokratie-Aushöhlung; gehen Freiheit, Kultur und Demokratie zugrunde."
Es ist so, wie Sie es ironisierend beschreiben: Der Staat kann nur seinen Behörden vorschreiben, wie sie zu schreiben haben, und seinen von ihm bezahlten Lehrern, wie sie zu unterrichten haben. Mehr haben die deutschen Staaten, auch die schweizerischen, der österreichische und der liechtensteinsche Staat und die Vertreter der Staaten, in denen eine Minderheit deutsch spricht, auch nicht getan. Wenn dann die Presse dem folgt, hat sie ihre Gründe dafür, vielleicht auch den, dass sie die neuen Schreibweisen für besser als die alten hält; dann ist sie nicht "treu fügsam". Und dass immer mehr Bücher in der neuen Rechtschreibung geschrieben werden - der Prozess läuft langsamer als bei der Presse - hat auch seine Ursachen und Wirkungen. Bald ist es nicht mehr eine Mehrheit der Bürger, die die Reform ablehnt, und unter den Schriftstellern, die sie ablehnen, sind auch einige alte Männer, die die Welt nicht mehr verstehen.
In den 50er Jahren ging die Mehrheit der Fußballfreunde sonntags mit weißem Hemd, Krawatte, Jackett und Hut ins Fußballstadion. Wer will, kann das auch jetzt noch tun. Kein Haar wird ihm gekrümmt. Die gesellschaftlichen Sanktionen über die Übertretung einer Konvention sind andere, zum Beispiel Grinsen.
Mit Grüßen aus der Veltheimstraße in die Veltheimstraße.
Schubert
V-Straße, Berlin
eingetragen von Christian Melsa am 12.04.2002 um 07.37
Zitat:Grad ist mir aufgefallen, daß ich darauf noch gar nicht, wie ich mich zu erinnern meinte, geantwortet habe.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Ja, Herr Melsa, aber eines haben Sie bei Ihrer Explosion vergessen: Sie und alle Altschriebler dürfen unbefristet, über 2005 hinaus, so schreiben wie Sie wollen. Der Staat wird Ihnen kein Haar krümmen. Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist dass Sie von der nächsten Generation etwas belächelt werden.
Peter Schubert
Veltheimstraße, Berlin
Also, zunächst war mein voriger Beitrag keine Explosion. Explosion klingt so nach Wutausbruch, nach Emotionalität statt Rationalität. Doch da frage ich, was an meinen Beobachtungen unvernünftig sein soll.
Zum Thema: Wie immer schon, kann man natürlich privat so schreiben wie man will, ob man sich da an irgendwelchen Normen orientiert oder sich seine eigene schafft oder es völlig wild sprudeln läßt. Aber daß man in kaum eine Zeitung schauen kann, ohne daß einem die Früchte eines diktatorischen Obrigkeitsgehabes und, schlimmer noch, einer treu fügsamen Presse, ins Auge springen, kann einem schon auf den Magen schlagen. Und dann stößt man in vielen Büchern, die man sonst ruhig und ungestört hätte lesen können, andauernd auf idiotische Schreibweisen, die vom Inhalt ablenken.
Es ist einfach bedenklich, wie widerstandslos der Großteil der Presse obrigkeitliche Eingriffe in das Schriftsprachsystem, ihr eigenes Kommunikationsmedium!, hinnimmt und sogar selber umsetzt. Wenn eine derartige Idiotie so direkt in die Substanz der Presse eindringen kann, was ist dann von ihrer Unabhängigkeit zu halten? Wo ist da der kritische Journalismus geblieben? Ist die FAZ das einzige größere Organ, bei dem das Immunsystem noch funktioniert?
Aber zurück zum Ausgangspunkt: Privat darf jeder schreiben wie er will, und das sogar unbefristet, das ist wirklich erstaunlich gütig, gell? Da haben die lieben Kultusminister doch ein weiches Herz gehabt. Wenn nun als nächstes einige Wortbedeutungen geändert würden, was dann? Nicht so schlimm, das gälte nur für Schule und Behörden, die befinden sich sowieso in ihrem ganz eigenen Kosmos und sollen ruhig ihre eigenen kruden Gültigkeiten brauen - Bildung, Staatsverwaltung, was soll's, ist doch egal -, privat darf jeder noch die alten Wortbedeutungen benutzen, auch wenn man in der Presse ebenfalls mittlerweile zu einer eigenen Version der neuen Wortbedeutungen übergegangen ist und eigentlich auch niemand sie so ganz richtig anwendet. Egal egal, privat muß das alles ja keiner mitmachen, jeder hat schließlich das Recht, den Zug der Zeit an sich vorbeifahren zu lassen, nicht wahr? Unbefristet! Daß er dann falsch verstanden wird, ist ja sein Problem, er hätte ja auch mitmachen können. Spekulation, Horrorszenario? Nein, Moment, die Rechtschreibreform hat Wortbedeutungen geändert, und zwar in der Getrennt- und Zusammenschreibung. Was einmal ein Wort mit durchaus eigener Bedeutung war, das darf es jetzt oft nur noch getrennt geben, auch wenn es dann auch etwas anderes bedeuten kann. Wie man dies nun auch abwiegelnd relativieren mag, es handelt sich eindeutig um einen Rückschritt in der Sprachentwicklung, denn nützliche Sprachelemente, die bereits geboren und reibungslos etabliert waren, dürfen nun in der Schule nicht mehr unterrichtet werden. Was ist von einer Bildungspolitik zu halten, die solche destruktiven Maßnahmen durchsetzt?
Das heißt, die Freiheit, eine Schreibnorm zu wählen, gilt nicht für Lehrer und soll auch für Schüler ab 2005 nicht mehr gelten (in der Praxis oft entgegen der offiziellen Anordnung schon jetzt nicht mehr). Ebenso ist es in Behörden sowie der Presse und anderen Medien: Man hat sich an der Rechtschreibung zu orientieren, die der Füh... äh, der Staat angeordnet hat. Auch vor der Reform gab es eine Norm, die an diesen Stellen zu befolgen war, doch da bestand über sie ein breiter Konsens. Die reformierte Rechtschreibung jedoch wird von der Mehrheit der Bürger und so gut wie allen prominenten Schriftstellern ausdrücklich abgelehnt. Wenn ein Staat so etwas trotzdem mit aller Kraft durchsetzt, kann es sich nur um eine banausenhafte Diktatur handeln, mit welcher Bezeichnung sie sich auch immer gerne schmückt.
Das kann man sich doch wohl nicht gefallen lassen! Aber man gewöhnt sich ja an alles. Also ist die Zeit bald reif für den nächsten Schritt der Demokratieaushöhlung. Da werden dann vielleicht auch wieder die Leute maulen und wettern, aber nur eine Weile. Wenn sie mit ihrem Protest keinen Erfolg haben, werden sie aufgeben und die Gewöhnung wird einsetzen, beim einen früher, beim anderen später. Unsichtbar wie die Bewegung eines Stundenzeigers gehen Freiheit, Kultur und Demokratie zugrunde. Und irgendwann wird man sich wundern, wie spät es auf einmal schon ist.
Christian Melsa
Veltheimstraße, Hamburg
eingetragen von Reinhard Markner am 07.04.2002 um 17.11
Die Beantwortung dieser Frage überlasse ich Herrn Riebe.
eingetragen von Thomas Paulwitz am 07.04.2002 um 16.10
Ist für Sie die "Rechtschreibreform" etwa eine Reform, Herr Markner?!?
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de
eingetragen von Reinhard Markner am 07.04.2002 um 16.00
Zitat:Natürlich, wir alle kennen und schätzen ja Theodor Ickler als Reformer, der mit den anderen Reformern in Siegen und sonstwo gemeinsame Sache macht, wo auch immer sich die Gelegenheit bietet. Die Formulierung läßt allerdings die Frage offen, ob Riebe Munske wie Ickler für Reformer hält oder aber Riebe und Munske Ickler.
Ursprünglich eingetragen von Manfred Riebe
Daß ich Herrn Professor Ickler dagegen, ähnlich wie Professor Munske und andere, für einen Reformer halte, ist etwas anderes.
eingetragen von Manfred Riebe am 07.04.2002 um 15.24
Zu Herrn Paulwitz: Ich äußere mich zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises nur, damit es keine Legenden- und Gerüchtebildung gibt. Reinhard Markner verbreitete z.B. das Gerücht: "Er (Manfred Riebe) hatte nicht nur mit der Vergabe des Preises nichts zu tun, er hätte sie vermutlich sogar verhindert, wäre es ihm möglich gewesen." Auch dies ist eine der üblen Nachreden des Herrn Markner, die auf ihn zurückfallen.
Richtig ist: Ich brauchte nicht für Herrn Professor Ickler zu werben, denn seine Leistungen sprechen selbstverständlich für sich. Als Professor Walter Krämer den Deutschen Sprachpreis 1999 erhielt, hatte ich die Idee, für den wesentlich verdienstvolleren Theodor Ickler ebenfalls die Verleihung des Deutschen Sprachpreises zu erreichen. Ich stellte daher als Vorsitzender des VRS mit Schreiben vom 15.09.1999 an die Henning-Kaufmann-Stiftung den Antrag, ihm den Deutschen Sprachpreis zu verleihen. Das wußte Professor Ickler, aber das konnte Professor Jochems nicht wissen. Es wäre aber möglich, daß dadurch auch andere angeregt wurden, ebenfalls einen Antrag zu stellen. Das weiß ich aber nicht.
Herr Markner, ich kann mich nicht erinnern, Herrn Professor Ickler jemals als einen "verkappten" Reformer bezeichnet zu haben. Verwechseln Sie mich nicht mit einem Sprachwissenschaftler? Sie haben in letzter Zeit allerhand Falsches behauptet und meinen nun wohl, es komme dann auf ein bißchen mehr nicht an. Bitte treten Sie den Beweis an und nennen Sie mir doch die Textstelle, in der das geschehen sein soll. Daß ich Herrn Professor Ickler dagegen, ähnlich wie Professor Munske und andere, für einen Reformer halte, ist etwas anderes. Das habe ich ihm schon mehrmals schriftlich mitgeteilt.
eingetragen von Reinhard Markner am 07.04.2002 um 14.46
Der Unterschied besteht bekanntlich darin, daß Herr Ickler die Darstellung der bewährten Orthographie des Deutschen verändert hat (vgl. den Untertitel seines Wörterbuchs), nicht hingegen die Orthographie selbst. Es ist bekannt, daß dies so mancher nicht verstanden hat, und Herr Riebe befindet sich da in der Gesellschaft diverser Verfechter der sog. Rechtschreibreform (Kürschner, Schoebe usw.). Es kann aber ausgeschlossen werden, daß Herrn Munske entgangen ist, worum es geht.
Übrigens sollte sich Herr Wrase nicht wundern, wenn auch er in den universalen Verschwörungszusammenhang hineinpaßt, den Herr Riebe entwickelt. Man muß sich das so vorstellen wie bei einem Leuchtturm : Nicht alles ist gleichzeitig im Licht, aber irgendwann wird alles von ihm erfaßt.
eingetragen von Thomas Paulwitz am 07.04.2002 um 13.09
"Icklers Wörterbuch, verglichen mit dem Duden von 1991, ist ein echtes Reformwerk – allerdings eines, das keiner bürokratischen Durchsetzung bedarf."
Das schrieb Professor Horst Haider Munske, der einst aus der Rechtschreibkommission unter Protest ausgetreten ist, in der 4. Ausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT, 20. Juni 2001, Seite 9. Wenn Sie so wollen, lieber Herr Markner, ist auch für Prof. Munske der Prof. Ickler ein "verkappter Reformer".
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de
eingetragen von Thomas Paulwitz am 07.04.2002 um 12.59
Die Henning-Kaufmann-Stiftung wußte es wohl richtig einzuordnen, wie Äußerungen von Professor Schmitz belegen.
Und was mich angeht: Ich habe mich schon mit vielen wieder vertragen, mit denen ich zuvor eine sachliche Auseinandersetzung hatte.
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Thomas Paulwitz
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eingetragen von Reinhard Markner am 07.04.2002 um 12.52
das unter anderem darin besteht, Herrn Ickler bei vermeintlich passender Gelegenheit als »verkappten Reformer« zu bezeichnen. Ich kann mich erinnern, daß Herr Paulwitz von derlei Heuchelei auch schon einmal die Nase gestrichen voll hatte.
eingetragen von Thomas Paulwitz am 07.04.2002 um 12.19
Professor Jochems hätte bei der Aufzählung der Verdienste Manfred Riebes außerdem darauf hinweisen können, daß vor allem das stete Werben Manfred Riebes dazu geführt hat, daß Professor Theodor Ickler im vergangenen Jahr von der "Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache" mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet worden ist. Deswegen war Manfred Riebe der geeignete Mann für die DSW-Lobrede auf Prof. Ickler, den die Leser der Deutschen Sprachwelt zum "Sprachwahrer des Jahres" (Rechtschreibung) bestimmten.
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de
eingetragen von wrase am 07.04.2002 um 10.35
Lieber Herr Riebe,
zunächst einmal Entschuldigung, daß meine Antwort gleich dreimal erschien. Ich bekam auf dem Bildschirm die Botschaft "Fatal error - time expired" oder so ähnlich, also ahnte ich nicht, daß der Beitrag jeweils angekommen war.
Ich eine graue Eminenz im Hintergrund? Was soll ich dazu sagen? Wir hatten doch gestern ein sehr freundschaftliches Gespräch, was soll ich mit diesem Titel anfangen? Es ist doch nicht so, daß Sie überall nur noch graue Eminenzen im Hintergrund wirken sehen, oder? Sogar mich als eine solche, obwohl ich mich doch gerade mit Ihnen zum selben Thema angenehm ausgetauscht hatte und hier gerade ausführlich dargelegt hatte, welchen Anteil ich mit welcher Überlegung an der Maßnahme von Herrn Schumacher möglicherweise hatte?
Im Hintergrund halte ich mich schon, ich habe das ja auch gerade noch einmal begründet - eben weil ich eigentlich gar keine Lust mehr habe, ständig solche Erklärungen abgeben zu müssen, nur weil die Verdächtigungen, die Beleidigungen, die Streitlust nicht aufhören.
Wir sollten uns wirklich auf produktive Arbeit konzentrieren, das wollen alle Teilnehmer, Sie und mich eigeschlossen. Warum muß ich schon wieder antworten? Weil Sie sagten, ich hätte wütende Proteste gegen den offenen Brief von Professor Jochems löschen und damit unterdrücken wollen (wenn ich das richtig verstehe). Das waren aber keine Reaktionen auf diesen Beitrag von Professor Jochems, sondern auf den vorhergehenden Zeitungsartikel, die sich nur in der Reihenfolge noch an den Brief von Professor Jochems anschlossen. Daher ist Ihre Schlußfolgerung nicht richtig, es hätten sich noch mehr Leute so wie Sie über den Brief von Professor Jochems empört. Das meine ich hier klarstellen zu müssen.
Wo soll das alles hinführen? Wir sollten hier über die Rechtschreibreform aufklären, über diesen gigantischen Blödsinn, an dem man tausendfach Kritik im einzelnen üben kann und muß, weil darüber die Allgemeinheit zu wenig Bescheid weiß. Wir sollten das unterstützen. Ich habe mich kurzfristig wieder ein wenig aktiver beteiligt, weil ich von Herrn Schumacher erfahren habe, daß ganz dringend Spenden gebraucht werden, sonst ist der ganze Internetauftritt gefährdet. Damit sind eine Reihe von Fragen verbunden, die damit zu tun haben, wie wir diesen Spendenbedarf am besten den eigenen Nutzern dieser Seiten klarmachen können. So kam ich vor kurzem mit Herrn Schumacher ausführlicher in Kontakt und habe bei dieser Gelegenheit erfahren, daß sich verschiedene Leute fürchterlich über den neu aufgeflammten Streit aufgeregt haben, an dem Sie beteiligt waren. Ich habe deshalb auch hier versucht, dabei mitzuhelfen, die Wogen zu glätten, damit die sachliche Arbeit wiederaufgenommen werden kann, insbesondere, wie gesagt, auf der Informationsseite mit den Zeitungsartikeln. Wollen Sie mich nun verdächtigen, im Hintergrund verschwörerisch tätig zu sein? Ich hoffe nicht, denn ich lege ja gerade dar, was ich gestern und vorgestern getan habe und warum.
Sehen Sie, wie ich zuletzt und auch jetzt wieder gesagt habe: Ich halte das nicht aus, diese ganzen regelmäßig wiederkehrenden Streitereien, Verdächtigungen, Beleidigungen. Ich will deshalb eigentlich überhaupt mehr nicht aktiv mitmachen, nach wie vor. Wenn ich nun, nachdem ich nach langer Zeit versucht habe, mich zum Wohl dieser Seiten ein wenig zu engagieren, gleich wieder angegriffen werde, ich hätte irgendwelche wertvolle empörte Kritik unterdrückt oder einen wesentlichen Rechtsgrundsatz mißachtet - was soll das? Es bestätigt mich darin, mich in Zukunft weiterhin aus diesen Seiten herauszuhalten, auch wenn ich natürlich hoffe, daß die ideologischen und persönlichen Kämpfe, die mich von der Teilnahme abschrecken, irgendwann aufhören mögen; möglichst durch persönliche Zurückhaltung der Beteiligten, wie sie zuletzt Professor Jochems freundschaftlich angeraten hat. Ich kann diesen Vorschlag nur gutheißen, ich bin ja selber zu dieser Konsequenz gekommen.
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Wolfgang Wrase
eingetragen von wrase am 07.04.2002 um 09.58
Lieber Herr Riebe,
ich hatte gestern Herrn Schumacher vorsichtig gebeten, die letzten Beiträge, die nach dem "offenen Brief" von Herrn Jochems noch kamen, zu löschen. Und zwar nahmen ja seit einigen Tagen wieder alle möglichen hitzigen Gefechte, Verdächtigungen, Beleidigungen überhand. Der allgemeine Wunsch bestand und besteht darin, daß diese Internetseiten der sachlichen Information und Auseinandersetzung dienen. Es wird von den meisten Nutzern als unglaublich mühsam und lästig empfunden, daß diese Funktion des Angebots von rechtschreibreform.com immer wieder durch Streitereien und ausgiebige persönliche Beleidigungen und Unterstellungen beeinträchtigt wird.
Sie selbst kündigen deshalb regelmäßig an, sich daran nicht mehr beteiligen zu wollen, um der gemeinsamen Arbeit nicht zu schaden: "Ich bin bereit, das Kriegsbeil zu begraben." Das ist sehr lobenswert und vorbildlich. Auch andere Teilnehmer erkannten gestern die Übertreibung der persönlichen Angriffe und nahmen sich zurück: Detlef Lindenthal ersetzte eine scharfe polemische Herausforderung durch eine maßvolle Erklärung und löschte dann sogar diese abgeschwächte Variante, was mich ganz einfach freute. Daran anschließend nahm sich auch Herr Markner zurück, den jener Beitrag auf die Palme gebracht hatte.
Insbesondere sollte ja das Nachrichten(!)brett von polemischen Gefechten befreit bleiben. Daher hatte ich den Eindruck, es sei gut, wenn sich an den überaus klugen und warmherzigen offenen Brief von Professor Jochems nicht gleich wieder blutrünstige Einwürfe als "Kommentar" anschließen würden: "Schädel einschlagen" usw. (Es genügt doch - wenn man das Bedürfnis hat, Flüche zu lesen -, wenn man den letzten Eintrag dieser Sorte immer noch goutieren kann, direkt vor dem Beitrag von Professor Jochems, der da lautet: "Linksschwanger - Quatschkopf - dämliches Gefasel." Oder ist das noch nicht genug Kampf der Giganten im Nachrichtenbereich?)
Also, wie schon gesagt, ich bat darum, die restlichen Kommentare von dieser Qualität ausnahmsweise zu löschen, der allgemeinen Tendenz dieses Tages zur Zurücknahme entsprechend, damit wir einen sachlichen und freundlicheren Neuanfang versuchen können. Herr Schumacher entsprach dem, wobei er hinzufügte, daß er eigentlich grundsätzlich nicht löschen wolle. Das tat er dann ja auch nicht, sondern er verwendete viel Mühe, um das Zitat mit dem "Ich schlage dir den Kopf ein" aus dem Nachrichtenbereich zu verschieben. Natürlich funktioniert dann die Verweistechnik nicht.
Nun kommen Sie leider wieder mit einer Verschwörungstheorie, verwenden viel Mühe darauf, diese zu formulieren und den Kampf gegen vermeintliche Unterdrückungsbemühungen fortzusetzen, fordern wiederum mich zu der Mühe heraus, eine Erklärung dazu abzugeben. Das alles setzt den beklagenswerten Zustand der in der Tat sinnlosen Vergeudung der Kräfte für Vorwürfe und Gegenvorwürfe fort, den doch auch Sie beendet sehen wollen.
Ich habe mich weitestgehend, wie angekündigt, aus diesen Seiten herausgehalten, weil mich in diese dauernden destruktiven Beiträge und Kämpfe nicht mehr verwickelt sehen und fühlen wollte. Ich bitte Sie ganz herzlich, nicht in dieser Weise fortzufahren. Sie hätten doch zum Beispiel, anstatt mit Vorwürfen und Verdächtigungen vorzupreschen, fragen können: "Warum wurde dieser Beitrag verschoben?" Und ich hätte Ihnen geantwortet, genauso wie sicherlich auch Herr Schumacher.
Mit herzlichem Gruß und Dank für das gestrige Gespräch - Ihr
__________________
Wolfgang Wrase
eingetragen von wrase am 07.04.2002 um 09.58
Lieber Herr Riebe,
ich hatte gestern Herrn Schumacher vorsichtig gebeten, die letzten Beiträge, die nach dem "offenen Brief" von Herrn Jochems noch kamen, zu löschen. Und zwar nahmen ja seit einigen Tagen wieder alle möglichen hitzigen Gefechte, Verdächtigungen, Beleidigungen überhand. Der allgemeine Wunsch bestand und besteht darin, daß diese Internetseiten der sachlichen Information und Auseinandersetzung dienen. Es wird von den meisten Nutzern als unglaublich mühsam und lästig empfunden, daß diese Funktion des Angebots von rechtschreibreform.com immer wieder durch Streitereien und ausgiebige persönliche Beleidigungen und Unterstellungen beeinträchtigt wird.
Sie selbst kündigen deshalb regelmäßig an, sich daran nicht mehr beteiligen zu wollen, um der gemeinsamen Arbeit nicht zu schaden: "Ich bin bereit, das Kriegsbeil zu begraben." Das ist sehr lobenswert und vorbildlich. Auch andere Teilnehmer erkannten gestern die Übertreibung der persönlichen Angriffe und nahmen sich zurück: Detlef Lindenthal ersetzte eine scharfe polemische Herausforderung durch eine maßvolle Erklärung und löschte dann sogar diese abgeschwächte Variante, was mich ganz einfach freute. Daran anschließend nahm sich auch Herr Markner zurück, den jener Beitrag auf die Palme gebracht hatte.
Insbesondere sollte ja das Nachrichten(!)brett von polemischen Gefechten befreit bleiben. Daher hatte ich den Eindruck, es sei gut, wenn sich an den überaus klugen und warmherzigen offenen Brief von Professor Jochems nicht gleich wieder blutrünstige Einwürfe als "Kommentar" anschließen würden: "Schädel einschlagen" usw. (Es genügt doch - wenn man das Bedürfnis hat, Flüche zu lesen -, wenn man den letzten Eintrag dieser Sorte immer noch goutieren kann, direkt vor dem Beitrag von Professor Jochems, der da lautet: "Linksschwanger - Quatschkopf - dämliches Gefasel." Oder ist das noch nicht genug Kampf der Giganten im Nachrichtenbereich?)
Also, wie schon gesagt, ich bat darum, die restlichen Kommentare von dieser Qualität ausnahmsweise zu löschen, der allgemeinen Tendenz dieses Tages zur Zurücknahme entsprechend, damit wir einen sachlichen und freundlicheren Neuanfang versuchen können. Herr Schumacher entsprach dem, wobei er hinzufügte, daß er eigentlich grundsätzlich nicht löschen wolle. Das tat er dann ja auch nicht, sondern er verwendete viel Mühe, um das Zitat mit dem "Ich schlage dir den Kopf ein" aus dem Nachrichtenbereich zu verschieben. Natürlich funktioniert dann die Verweistechnik nicht.
Nun kommen Sie leider wieder mit einer Verschwörungstheorie, verwenden viel Mühe darauf, diese zu formulieren und den Kampf gegen vermeintliche Unterdrückungsbemühungen fortzusetzen, fordern wiederum mich zu der Mühe heraus, eine Erklärung dazu abzugeben. Das alles setzt den beklagenswerten Zustand der in der Tat sinnlosen Vergeudung der Kräfte für Vorwürfe und Gegenvorwürfe fort, den doch auch Sie beendet sehen wollen.
Ich habe mich weitestgehend, wie angekündigt, aus diesen Seiten herausgehalten, weil mich in diese dauernden destruktiven Beiträge und Kämpfe nicht mehr verwickelt sehen und fühlen wollte. Ich bitte Sie ganz herzlich, nicht in dieser Weise fortzufahren. Sie hätten doch zum Beispiel, anstatt mit Vorwürfen und Verdächtigungen vorzupreschen, fragen können: "Warum wurde dieser Beitrag verschoben?" Und ich hätte Ihnen geantwortet, genauso wie sicherlich auch Herr Schumacher.
Mit herzlichem Gruß und Dank für das gestrige Gespräch - Ihr
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Wolfgang Wrase
eingetragen von Manfred Riebe am 07.04.2002 um 09.56
Herr Wrase, sind Sie eine graue Eminenz im Hintergrund? Sie hatten gebeten, "die letzten Beiträge, die nach dem "offenen Brief" von Herrn Jochems noch kamen, zu löschen". Also hatten somit mehrere Leute ebenso empört reagiert wie ich. Ich hatte mich aber zurückgehalten und Herrn Professor Jochems meine Empörung nur privat mitgeteilt. Ich empfinde den Ihrer Meinung nach "überaus klugen und warmherzigen offenen Brief von Professor Jochems" nicht als solchen, weil er Halbwahrheiten und unbewiesene falsche Behauptungen enthält. Ich kenne das Geschehen als Beteiligter besser als Professor Jochems, der es sicher gut gemeint hat. Wie man sieht, hat sein Brief entsprechende Reaktionen hervorgerufen, die aber jemand nicht ins Konzept gepaßt haben. Im Nürnberger Rathaus steht an der Wand der Rechtsgrundsatz: "Eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede. Man muß hören alle beede!"
eingetragen von wrase am 07.04.2002 um 09.35
Lieber Herr Riebe,
ich hatte Herrn Schumacher gebeten, die letzten Beiträge, die nach dem "offenen Brief" von Herrn Jochems noch kamen, zu löschen. Und zwar nahmen ja seit einigen Tagen wieder alle möglichen hitzigen Gefechte, Verdächtigungen, Beleidigungen überhand. Der allgemeine Wunsch bestand und besteht darin, daß diese Internetseiten der sachlichen Aufklärung und Auseinandersetzung dienen. Es wird von den meisten Nutzern als unglaublich mühsam und lästig empfunden, daß diese Funktion des Angebots von rechtschreibreform.com immer wieder durch Streitereien und persönliche Angriffe beeinträchtigt wird.
Sie selbst kündigen deshalb regelmäßig an, sich daran nicht mehr beteiligen zu wollen, um der gemeinsamen Arbeit nicht zu schaden: "Ich bin bereit, das Kriegsbeil zu begraben." Das ist sehr lobenswert und vorbildlich. Auch andere Teilnehmer erkannten die Übertreibung der persönlichen Angriffe und nahmen sich zurück: Detlef Lindenthal ersetzte eine scharfe polemische Herausforderung durch eine maßvolle Erklärung und löschte dann sogar diese abgeschwächte Variante. Daran anschließend nahm sich auch Herr Markner zurück, den jener Beitrag auf die Palme gebracht hatte. Insbesondere sollte ja das Nachrichten(!!)brett von polemischen Gefechten befreit bleiben. Daher hatte ich den Eindruck, es sei gut, wenn sich an den überaus klugen und warmherzigen offenen Brief von Professor Jochems nicht gleich wieder blutrünstige Einwürfe als "Kommentar" anschließen würden: "Schädel einschlagen" usw.
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Wolfgang Wrase
eingetragen von Manfred Riebe am 07.04.2002 um 08.04
Forum > Fragen und Antworten rund um die Technik der Rechtschreibseiten
Neueste Beiträge aufrufen
Dominik Schumacher
07.04.2002 22.34
Löschen?
Ich habe ohne große Beratung das Leitthema VRS aus dem Neueste-Beiträge-Aufrufen-Skript herausgenommen. Der Strang ist aber unverändert über den Haupteingang des Forums erreichbar. Zustimmung oder Diskussion bitte vorweg einmal in Ruhe überdenken. Vielleicht läßt sich die aufzubringende Zeit in Beiträge mit mehr Nutzen umwandeln. (...) Allerdings, das muß auch erwähnt werden, ist Internettechnik bei aller Freude über die Möglichkeiten mit unvorstellbarer Kleinarbeit verbunden.
eingetragen von Manfred Riebe am 07.04.2002 um 07.39
Zur Erläuterung:
Auf dem Offenen Brief von Professor Jochems in http://www.rechtschreibreform.com steht unten: "KOMMENTAR: In eigener Sache".
Aber wenn man draufklickt, erscheint dieser nicht.
Vermutlich stand dort ursprünglich der Kommentar von Dr. E. Tscheu, der zitierte: "Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich Dir den Schädel ein." Dieser Vers soll an die Losung der französischen Jakobiner anknüpfen: "La fraternité ou la mort!"
Dieser oppositionelle Spruch gefiel auf der Nachrichtenseite womöglich aus Gründen der "politischen Korrektheit" nicht. Vermutlich deshalb übertrug ihn Dominik Schumacher in mühevoller Arbeit in das neue Gästebuch mit den Worten:
"Mit viel Arbeit wurde dieser Kommentar vom
Nachrichtenbrett hier ins Forum gestellt. Wir
wollen nicht mehr löschen. Aber hier im Forum
ist der bessere Platz für schnelle Gedanken. Bitte
helfen Sie mit, die Technik zu verbessern, damit
solche Pflegearbeiten nicht mehr so viel sinnlose
Zeit verschlingt.
Dominik Schumacher"
So, aus dem Zusammenhang gerissen, versteht natürlich niemand den Beitrag von Dr. E. Tscheu.
Was bedeutet eigentlich "sinnlose Zeit"? Ist vielleicht "sinnlose Pflegearbeit" gemeint? Man will ja nicht mehr löschen. Auch das Ausbauen der eingebauten Filter würde "sinnlose Zeit" kosten. Da ist guter Rat nicht teuer: Keine Zensur mehr ausüben.
eingetragen von Reinhard Markner am 06.04.2002 um 17.06
Fragt sich, wo da der Gedanke war ?
eingetragen von Gast am 06.04.2002 um 16.52
Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag’ ich Dir den Schädel ein
Hier wird doch nur zum Ausdruck gebracht, daß alles, was nicht ultralinks ist, schlecht und böse ist. Was hat das mit der Rechtschreibung zu tun?
Das Wort „deutsch“ abschaffen ! 7.4.2002
KOMMENTAR
Mit viel Arbeit wurde dieser Kommentar vom Nachrichtenbrett hier ins Forum gestellt. Wir wollen nicht mehr löschen. Aber hier im Forum ist der bessere Platz für schnelle Gedanken. Bitte helfen Sie mit, die Technik zu verbessern, damit solche Pflegearbeiten nicht mehr so viel sinnlose Zeit verschlingt.
Dominik Schumacher
Dr. E. Tscheu
unbekannt
eingetragen von Gast am 06.04.2002 um 14.29
Ja, Herr Melsa, aber eines haben Sie bei Ihrer Explosion vergessen: Sie und alle Altschriebler dürfen unbefristet, über 2005 hinaus, so schreiben wie Sie wollen. Der Staat wird Ihnen kein Haar krümmen. Das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, ist dass Sie von der nächsten Generation etwas belächelt werden.
Peter Schubert
Veltheimstraße, Berlin
eingetragen von Christian Melsa am 06.04.2002 um 13.29
Ja aber, mein werter Herr, Sie sollten dann auch wirklich erst einmal den Gedanken nachvollziehen, in dessen Rahmen das Dritte Reich genannt wurde. Ich habe außerdem erklärt, daß mir eben wegen dieser Assoziation das Lachen im Halse stecken bleibt. Es ging ums gedankenlose Mitmachen, weil die anderen dies und jenes ja auch jetzt soundso machen. Das kann sich im Harmlosen zeigen und im Katastrophalen enden, deswegen ist es so brisant. Natürlich würde ich niemals behaupten, daß die Rechtschreibreform genauso oder auch nur annähernd so schlimm sei wie das Dritte Reich. Ich habe geschrieben, ich hätte das Dritte Reich für abschreckend genug gehalten. Für eine so brutale Lektion, daß man auch die nachfolgenden Generationen gewissenhaft darauf sensibilisieren würde, sich bloß nicht vom Sog des Herdentriebs beeinflussen zu lassen.
Aber was ist denn der Grund, aus dem diejenigen den Neuschrieb übernehmen, die es tun? Weil sie genau sagen können, daß und warum diese Orthographie besser ist als die bisher gebrauchte? Weil sie etwa aus eigener Anschauung und so kritischer wie gründlicher Prüfung zu diesem Urteil gelangt wären? Dabei würde man unweigerlich auf Fakten stoßen, die die Reform so miserabel zeigen, wie sie hinter dem Blendwerk eben nun einmal ist. Die Mitmacher machen aber nun eben mit, was (in den Medien hauptsächlich) als neuer Trend propagiert wird: Das macht "man" jetzt so. Wer nicht mitmacht, ist veraltet, anachronistisch, ewiggestrig, erzkonservativ, lernunfähig, unflexibel, fortschrittsverweigernd. Oha. Wer will das schon sein? Womöglich machen sich die Leute dann über einen lustig, wäre ja doch unangenehm irgendwie. Wenn sich Menschen schon zu einer unsinnigen Rechtschreibveränderung so leicht überreden lassen (zu deren Durchsetzung immerhin auf eklatanteste Weise die Demokratie verraten wurde, Sprachlenkung gegen den Volkswillen, so eine Lappalie ist das nun auch wieder nicht), dann ist es doch nicht abwegig, davon an Zeiten erinnert zu werden, in denen es eben "in" wurde, den "deutschen Gruß" zu zeigen, Hakenkreuzflaggen zu schwenken, einem "Führer" zuzujubeln usw. (Man konnte da ja noch nicht wissen, auf was für unglaubliche Greuel das alles später hinauslaufen würde.) Meinetwegen hänge ich noch ein harmloseres Beispiel an: Ist es nicht unglaublich, wie Scharen von Jugendlichen auf Kommando irgendwelche ganz offen künstlich zusammengebauten RTL2-Popgruppen toll finden und fleißig deren CDs und Fantinnef kaufen? Genauso bedenklich, aber hier handelt es sich nur um Kommerz, während die Rechtschreibreform ein Politikum ist, dessen Tragweite leider oft unterschätzt wird. Man muß sich vergegenwärtigen, was da überhaupt passiert ist, autoritär den "Untertanen" aufgezwungene künstliche Sprachlenkung, so etwas hat man sich nicht einmal zu Zeiten Kaiser Wilhelms erlaubt. Und heute, heißt es doch zumindest, ist Deutschland doch ein demokratischer Bundesstaat. Wie wenig er das in Wirklichkeit ist, wird an Vorgängen wie der Rechtschreibreform offenbar, und ich finde schon, daß einen das alarmieren sollte.
eingetragen von Willhelm I am 06.04.2002 um 10.53
Recht so, mein Herr.
Den letzten Eintrag betreffend, erinnere ich an Martin Walsers Aussage bezüglich der Instrumentalisierung des Holocousts. Müssen wir das Dritte Reich wirklich bei jeder Diskussion als Totschlagargument verwenden???
Ich halte es für verfehlt, stumpfsinnig, einfallslos und zynisch die Rechtschreibreform, wie im letzten Beitrag geschehen, mit 1933-1945 zu vergleichen. Vielleicht flechten wir noch Kreuzzüge, Hexenverbrennung und Judenvergasung in dieses Forum mit ein um auch wirklich alles abzudecken?
Der letzte Eintrag hat mich empört, denn auf einen Spaß mit dem Dritten Reich zu antworten, das ist schlicht und einfach bodenlos.
eingetragen von Christian Melsa am 06.04.2002 um 00.32
Normalerweise könnte ich nett lachen über solch sarkastische Scherzereien, wie sie Gast Wilhelm (I.) hier betreibt, aber die Depression über die Oberflächlichkeit, die jemanden die neue Rechtschreibung einfach deswegen für einen Fortschritt halten läßt, weil sie halt neu ist, ist dann doch zu stark. Wirklich bestürzend sind ja nicht einmal so sehr die "reformierten" Schreibweisen, die in normalen Texten meist in noch einigermaßen erträglicher Dosis auf einen einhageln, bestürzend ist, daß ein dermaßen blöder Scheiß so erfolgreich sein kann; daß das MITMACHEN so eine gewaltige Kraft ist. Ich hatte das Dritte Reich für abschreckend genug gehalten.
eingetragen von Reinhard Markner am 05.04.2002 um 22.57
sehen bereits heute all jene aus, die noch nach den Vorgaben der ersten Generation der auf Neuschrieb umgestellten Wörterbücher schreiben. Weitere Revisionen der Reform werden dies noch deutlicher machen. Tut uns allerdings überhaupt nicht leid (wie man dann wieder wird schreiben »dürfen«).
eingetragen von Gast am 05.04.2002 um 22.41
Unsere Durchlaucht, Wir, B. aus E. lehnen die neuhe Rehtschreib-
Reform ab.
Denn es plaisieret uns nicht, nach dero neumodischer Weisz die
Feder zu fuehren.
Es bieliebet Uns, zur alt-teutschen Schreibung zurücke zu kehren.
Da selbige uns so lieb war. Uns dünket, Wir thäten lieber in aller Seelenruh
durch teutsche Thäler schweifen und den hitzigen Mist des neuen
oublieren.
Eure gottlegithimierte Herscherschaft,
Majestaet B. von E.
P.S.
Zudem lehnen wir Euro, Airbag und elektrisches Licht ab
Willhelm I
schlossplatz 1 berlin
eingetragen von Gast am 27.03.2002 um 14.57
Es wäre mir lieb, wenn jetzt mein Name und die Ausrufezeichen aus den Beiträgen verschwänden. Ich habe mich - in ein Nachbar-Forum - nur einmal eingeschaltet, weil ein Gast eine Rechtsfrage gestellt hatte, die dann allerdings von zwei Diskussionsteilnehmern nicht als Rechtsfrage erkannt wurde. Nachdem die Sache durch meine Mitteilung der richtigen Paragrafen erledigt ist, brauchen Sie jetzt nicht jedes Mal Ihre Beiträge an mich zu adressieren.
Schubert
V-Str. 12, 13467 Bln
eingetragen von Manfred Riebe am 26.03.2002 um 23.01
Sehr geehrter Herr Schubert!
Sie schreiben: "In den fünf, sechs Jahren seitdem (seit 1996/97, MR) hat sich die Aufregung aber schon stark gelegt."
Das ist keineswegs so. Noch 1999 liefen Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform in Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Das Volksbegehren in Berlin wurde vom Senat stark behindert. Am Tag der Europawahl durfte damals z.B. nicht abgestimmt werden. Es zeigte sich, daß nicht nur für Bürgerinitiativen, sondern auch für Parteien die Hürden der Volksbegehren in fast allen Bundesländern zu hoch sind, wenn in einer solchen Situation Bürgerinitiativen von den Medien nicht ausreichend unterstützt, sondern bundesweit totgeschwiegen werden. Man hat daher seit Herbst 1999 von weiteren spektakulären Volksbegehren Abstand genommen.
Als dann am 1. August 1999 die meisten Zeitungen umstellten und skrupellos Leserbriefe gegen den Neuschrieb unterdrückten oder in den Neuschrieb umfälschten, gründeten die Reformkritiker die DEUTSCHE SPRACHWELT und gingen ins Internet. Welche Wirkung die Aktivitäten im Internet allein von http://www.rechtschreibreform.com/ und http://www.deutsche-sprachwelt.de haben, hat der Träger des Konrad-Duden-Preises, Professor Hans-Werner Eroms, in seinem Vortrag in Mannheim am 13. März beschrieben:
"Die Internetdebatten lassen sich durchaus mit den großen geistesgeschichtlichen Debatten früherer Jahrhunderte vergleichen. (...) erst beim Debattieren über die Eingriffe in den Regelbestand zeigte sich, wie kompliziert die Rechtschreibregeln im Grunde sind: Sie gehorchen im Deutschen einer Vielzahl von Prinzipien. (...) Die Schwierigkeit, eine alte oder neue Rechtschreibregel zu verstehen, merkt man im Grunde erst, wenn man sich selber bei Verstößen ertappt. (...) Aber eben das Aufdecken, was überhaupt eine Regel ist, dieser Lernprozess war ein ganz wichtiges Nebenergebnis der Rechtschreibdiskussion. (...) Jedenfalls war die öffentlich geführte Debatte um die Rechtschreibreform ein Lehrstück für das Engagement der Bürger und Bürgerinnen für ihre Sprache - und die von den Fachleuten erteilten Belehrungen, dass es doch nur um die Schrift ginge und Sprache und Schrift verschiedene Dinge seien, waren im Grunde etwas besserwisserisch."
Die Aufregung äußert sich folglich nun über neue, modernere, wirkungsvollere Wege. Die wachsende Verbreitung des Internets verstärkt zunehmend die Möglichkeiten der Reformkritiker, die Desinformationskampagne der Kultusminister, Reformer und Medienkonzerne zu durchkreuzen und unabhängig von den Medien in der Öffentlichkeit präsent zu sein.
Die FAZ führt inzwischen in http://www.gutes-deutsch.de rund 300 Zeitungen und Zeitschriften an, die nicht auf den Neuschrieb umgestellt haben oder mit der FAZ von der neuen Beliebigkeitsschreibung zur bewährten herkömmlichen einheitlichen Rechtschreibung zurückgekehrt sind.
Frohe Ostern! Mal sehen, welche Ostereier der Osterhase den Reformbefürwortern bringen wird.
________________________________
Ceterum censeo, reformationem ad peius scribendi delendam esse... Auf deutsch: Im übrigen bin ich der Meinung, daß die Schlechtschreibreform zerstört werden muß...
"Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!" (VRS)
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Manfred.Riebe@raytec.de
http://www.vrs-ev.de
eingetragen von Reinhard Markner am 26.03.2002 um 22.44
Es gab erst vor wenigen Monaten eine Repräsentativumfrage in Österreich, die wiederum ein sehr klares Ergebnis hatte. Im übrigen heißt es ja : Man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ. Das ist aber keine politische Erkenntnis. Mißstände müssen erkannt, benannt und abgestellt werden. Darum geht es, also um Argumente, nicht um Aufregung, Abregung, Resignation.
eingetragen von Gast am 26.03.2002 um 16.26
Ja, Herr Riebe, die Umfragen waren von 1996 und 1997. In den fünf, sechs Jahren seitdem hat sich die Aufregung aber schon stark gelegt.
Frohe Ostern allen Kämpfern für den Altschrieb!
Schubert
V-Str. 12, 13467 Bln
eingetragen von Gast am 26.03.2002 um 15.55
Gerade gefunden auf einer Seite des BMBF:
http://www.kompetenznetze.de/bildung/index.php3?aufl=1&sprache=1&zugang=1&gebiet=37
....
7. Publikationen
Eyerer, P.; Krause, D.: TheoPrax - Handbuch
(lose Blattsammlung)
....
Ich dachte immer, die Blätter seien lose und nicht
die Sammlung.
Dasselbe noch einmal zu finden auf
http://www.theo-prax.de/buecher.htm
Das Reformdeutsch zersetzt offenbar nicht nur
Wörter, sondern auch die Denkfähigkeit.
Wenn Kinder etwas fürchterlich Dummes sagen, lacht
man spontan darüber. Am besten, man verfährt
genauso mit reformdeutsch schreibenden Erwachsenen
(insbesondere solchen aus Ministerien). Die
Alternative wäre nämlich nur noch eine große
Depression über das geistige Niveau dieses Landes.
Gast
Deutschland
eingetragen von Manfred Riebe am 26.03.2002 um 12.55
Sehr geehrter Herr Schubert!
Die erste größere Übersicht über 9 Umfragen über die Zustimmung oder Ablehnung der Rechtschreibreform enthält:
Ickler, Theodor: Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, mit Beiträgen von Reiner Kunze, Stephanus Peil u.a., hrsg. von Alexander Siegner, Pullach, April 1997, S. 8 f.
Nur zwei Zahlen liegen bei 75 Prozent Ablehnung, sieben andere liegen zwischen 89 und 99 Prozent.
Dr. Edgar Piel, der Leiter der Presseabteilung des Instituts für Demoskopie Allensbach, hatte ferner in einem Aufsatz sehr detailliert und kenntnisreich die IfD-Umfrage vom Oktober 1996 erläutert.
Piel, Edgar: Fast niemand will die Rechtschreibreform. Bericht über eine demoskopische Sondierung. In: Eroms, Hans Werner / Munske, Horst Haider (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, S. 165-172.
Seit 1997 erfolgten immer wieder Umfragen. Das wichtigste Ergebnis aber war der Volksentscheid in Schleswig-Holstein am 27. September 1998, der trotz der dritten selbst manche Akademiker irreführenden Abstimmungsalternative: "Ich lehne den Gesetzentwurf der Volksinitiative und die Vorlage des Schleswig-Holsteinischen Landtages ab" sehr deutlich gegen die Rechtschreibreform ausfiel.
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"Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!" (VRS)
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Manfred.Riebe@raytec.de
http://www.vrs-ev.de
eingetragen von Elke Philburn am 24.03.2002 um 00.11
Ach wissen Sie, so anders ist der Ton hier gar nicht.
Herr Ickler hat Ihnen eine sachliche Antwort auf Ihre Frage gegeben, mit der Sie, wie Sie selber zugeben werden, auch ein klein wenig provozieren wollten.
Herr Riebe und ich haben versucht, das Mißverständnis mit dem 'Milchmädchen' zu klären, und auch Herr Melsa hat Ihnen freundlich geantwortet.
Ansonsten kann hier jeder seine Meinung äußern und zur Diskussion stellen. Diese Freiheit finden Sie schon nicht mehr in jedem anderen Forum zur deutschen Sprache.
eingetragen von Gast am 23.03.2002 um 19.21
Bemerkenswert, wie sich der Ton ändert, wenn ausnahmsweise mal ein anders Denkender sich einschaltet und eine der gemeinsamen Glaubensgewissheiten dieser Seiten in Zweifel zieht, zum Beispiel den Glauben an die 80 Prozent. Dann kommen "freundliche Aufforderungen zum Nachdenken" und Invektiven wie Milchmädchen, Milchmädchenrechnung (für die Behauptung, 70 Prozent seien weniger als 80 Prozent), Mimose und Neuschriebler. Ich klicke mich besser wieder aus. Tschüss, nein: Tschüß, ihr Altschriebler.
Peter Schubert
eingetragen von Reinhard Markner am 23.03.2002 um 16.55
Freundlichen Aufforderungen zum Nachdenken sind noch die wenigsten Neuschriebler an dieser Stelle gefolgt.
eingetragen von Gast am 23.03.2002 um 15.20
Wenn Herr Ickler und Herr Markner ihre Überschriften auf sich selbst beziehen, ist ja alles o.k.
Peter Schubert
eingetragen von Christian Melsa am 23.03.2002 um 15.20
Zitat:Zufälle gibt's. Es gibt, soweit ich weiß, in ganz Deutschland nur zwei Veltheimstraßen (eine in Hamburg, eine in Berlin). Und da schreibt doch auf dieser Seite tatsächlich jemand, der, wie ich, in einer solchen wohnt.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Peter Schubert
Veltheimstraße 12, 13467 Berlin![]()
eingetragen von Manfred Riebe am 23.03.2002 um 13.30
Ich glaube, daß die Technik Herrn Professor Ickler einen Streich gespielt hat; denn "Milchmädchen" paßt überhaupt nicht. Eher würde man "Milchmädchenrechnung" sagen, wobei die Technik den zweiten Teil des Wortes: "-rechnung" abgeschnitten hat. Ich vermute dies, weil mir die Technik hier solche Streiche sehr häufig spielt; so daß Überschriften ganz oder teilweise verschwinden. Da ich dies kontrolliere, habe ich diesen Fehler schon sehr oft ausbessern müssen, können oder dürfen.
eingetragen von Elke Philburn am 23.03.2002 um 13.11
Ich glaube, Herr Schubert hat Herrn Icklers Überschrift auf sich bezogen und damit schlichtweg mißverstanden.
eingetragen von Reinhard Markner am 23.03.2002 um 12.52
Herr Schubert, vielleicht denken Sie erst einmal über die Funktion von Überschriften nach.
Es sei noch angemerkt, daß mehr als 100000 Berliner Wahlberechtigte seinerzeit die wenigen »Auslegestellen« aufsuchten. In der Schweiz, die bekanntlich größer ist als Berlin und mehr auf plebiszitäre Demokratie hält, wäre dies ausreichend gewesen.
eingetragen von Gast am 23.03.2002 um 10.30
Herr Professor, ich schlage vor, dass Sie sich für das "Milchmädchen" entschuldigen.
Peter Schubert
Veltheimstraße 12
eingetragen von Theodor Ickler am 22.03.2002 um 19.11
Es gab zahlreiche Umfragen mit unterschiedlichen Ergebnissen, 80 Prozent ist ein eher niedrig gegriffener Durchschnittswert. Mit Quoren kann man da offensichtlich nicht argumentieren, denn es ist zweierlei, die RSR abzulehnen und sich zu einem konkreten Schritt aufzuraffen.
Eine offizielle Volksbefragung zur RSR wurde wohlweislich nicht durchgeführt.
In Schleswig-Holstein kam eine deutliche Mehrheit gegen die RSR zusammen, obwohl die Regierung mit betrügerischen Mitteln arbeitete. Die Fragen waren so formuliert, daß den Bürgern die lediglich verordnete Rechtschreibung als die "übliche" verkauft werden sollte, und wer beide Vorlagen ablehnte, glaubte (wie Stichproben zeigten) damit für die bisherige Rechtschreibregelung zu stimmen (= nichts zu ändern), während er in Wirklichkeit für die Neuregelung stimmte.
Diese Dinge nötigten den Landeswahlleiter, im letzen Augenblick der Anbringung von erklärenden Plakaten im Wahlraum zuzustimmen, aber auch hier wurde vielfach festgestellt, daß es unterblieben war. Eine Anfechtung wurde daher erwogen, unterblieb aber dann weil die Ablehnung so eindeutig ausgefallen war. Sieger klagen ja gewöhnlich nicht. Man weiß, was die politische Klasse (einstimmig!) daraus gemacht hat.
__________________
Th. Ickler
eingetragen von Gast am 22.03.2002 um 16.35
Woher stammt eigentlich die Zahl 80 %, die angeblich die Rechtschreibreform ablehnen? Eine Abstimmung gab es nur in Schleswig-Holstein; dabei kamen die Ablehnenden und die, denen es egal war, zusammen auf weniger als 70 %; die Befürwortenden waren 29 %.
In Berlin gab es auch eine Volksinitiative. Den meisten Berlinern war es egal. Die Reformgegner erreichten nicht einmal das Quorum.
Peter Schubert
Veltheimstraße 12, 13467 Berlin
eingetragen von Manfred Riebe am 21.03.2002 um 11.00
Sehr geehrter Herr Richter!
Grundsätzlich sollten Sie sich entscheiden, ob Sie - wie mehr als 80 Prozent der Bevölkerung - die bewährte herkömmliche Rechtschreibung beibehalten oder sich auf das Glatteis der neuen Beliebigkeitsschreibung begeben wollen, die niemand beherrscht. Deshalb gibt es eine Vielzahl verschiedener Hausorthographien der Zeitungen und Verlage und viele Fehler in den Zeitungen. Auch Ihre Schreibweise "Komma´s" gehört zur Beliebigkeitsschreibung. Richtig ist die Schreibweise "Kommas".
1. Neue Rechtschreibung im Duden 2000
§ 74 Nebensätze grenzt man mit Komma ab; (...)
§ 75 Bei formelhaften Nebensätzen kann man das Komma weglassen. Beispiele:
Wie bereits gesagt(,) verhält sich die Sache anders. Ich komme(,) wenn nötig(,) bei dir noch vorbei.
Sie können das selber kontrollieren; denn Sie finden die sogenannte "Amtliche Regung der deutschen Rechtschreibung" im Duden 2000 auf S. 1113 ff.
2. Traditionelle Rechtschreibung im Duden von 1991
Duden-Regel R 111: Das Komma steht zwischen Haupt- und Nebensatz (Gliedsatz).
§ 74 der neuen Rechtschreibung stimmt folglich grundsätzlich mit der herkömmlichen Rechtschreibung überein.
Die Presse, die zum Teil eine Hausorthographie der Agenturen übernommen hat, blieb z.B. bei der herkömmlichen Zeichensetzung, weil es sich gezeigt hat, daß das Weglassen von Kommas das Leseverständnis erschwert. Es ist zu raten, bei der herkömmlichen Zeichensetzung zu bleiben.
Weil die neue Rechtschreibung insgesamt eine erhebliche Verschlechterung ist und zu mehr Rechtschreibfehlern führt, rät der VRS, bei der herkömmlichen Rechtschreibung zu bleiben. Ihre Bezeichnung "alte Rechtschreibung" ist falsch, weil die herkömmliche Rechtschreibung moderner und gebräuchlicher ist als die neue Beliebigkeitsschreibung. Die sogenannte "Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung" gilt laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998 nur für die Schulen. Alle anderen Bürger können so weiterschreiben wie bisher, auch über das Jahr 2005 hinaus. Vergleiche Bundesverfassungsgericht: Urteil vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, S. 59. Deshalb ist die Bezeichnung "amtliche Regelung" eine Irreführung der Bürger.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts finden Sie über die Netzverweisliste (Linkliste) des VRS http://www.vrs-ev.de.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe, OStR i.R.
__________________________________
"Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!" (VRS)
Manfred Riebe
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Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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eingetragen von Christian Melsa am 21.03.2002 um 09.22
Daß man die Kommas nach den neuen Regeln völlig frei nach Schnauze setzen könne, ist so natürlich nicht richtig. Da hat wohl irgendwer etwas mißverstanden, allerdings ist das angesichts der vielen Mythen, die über die Reform im Umlauf sind, nicht so ungewöhnlich. Im Grunde sind die neuen Kommaregeln nicht weniger kompliziert als die bisherigen. Bestimmte Kommas darf man aber nun auch weglassen, wenn man will. Natürlich muß man immer noch wissen, welche denn, und wenn man das so weit begriffen hat, könnte man sie natürlich auch gleich wieder setzen. Das wäre nämlich zu empfehlen, denn dem Leseverständnis eines Satzes ist das in den allermeisten Fällen sehr dienlich. Witzigerweise ist im Reformregelwerk sogar ein neuer Fall von verpflichtend zu setzendem Komma eingeführt worden, und zwar nach wörtlicher Rede hinter dem abschließenden Anführungszeichen.
Es heißt zwar immer, gerade der Regelbereich für Kommasetzung sei bei der Reform so heftig zusammengekürzt worden, der Umfang dieser Regeln hat sich dabei aber praktisch überhaupt nicht verändert, nur die numerische Aufteilung der Regeln.
Man kann auf jeden Fall nicht viel falsch machen, wenn man die Kommas so setzt, wie sie nach der alten Rechtschreibung auch gesetzt werden müssen. Nur das erwähnte Komma nach wörtlicher Rede dürfte man dann nicht vergessen.
Im Einstellungstest würde ich übrigens außerdem auch lieber auf das Häkchen vorm s in der Mehrzahlform verzichten, denn das ist wirklich extrem falsch. Eigentlich ist der Apostroph ein Auslassungszeichen, er steht also nur dort, wo Buchstaben in einer abgeschliffenen Form wegfallen (z.B. fällt bei wie geht's statt wie geht es das e weg). Einige Komma's ist also genauso falsch wie etwa einige Waschmaschine'n.
Beeindruckend gebildet wirkt es freilich, wenn man vielmehr von einigen Kommata spricht.
eingetragen von Gast am 21.03.2002 um 07.30
Hallo ich habe da mal eine Frage:
Ich muss in der nächsten Zeit zu einem Einstellungstest und werde dort ein Diktat schreiben.
Mich interressiert, ob die alte Kommaregelung noch gültig ist oder ob überhaupt noch Kommas gesetzt
werden müssen. Ich habe gehört dies sei nicht mehr der Fall und ich kann die Komma´s willkürlich setzen,
also so wie man spricht.
stimmt das jetzt oder muss ich die Komma´s richtig setzen?
Danke Marcel
Marcel Richter
eingetragen von Manfred Riebe am 20.03.2002 um 22.22
(Im Gästebuch funktioniert die Korrektur von Schreibfehlern über "ändern" nicht, obwohl ich eingetragener Nutzer bin. Also lasse ich Fehler stehen.)
Noch ein Nachtrag nach einer Internet-Suche über http://www.kultusministerkonferenz.de.
Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf
Bereich Schule
Tel.: 0211/896-03
Fax: 0211/896-3220
http://www.mswwf.nrw.de/
Das kleine Rechtschreib-abc
Was sich ändert, was bleibt, ein Leitfaden.
Neue Regeln für die deutsche Rechtschreibung
Die am 1. Juli 1996 in Wien unterzeichnete Absichtserklärung schafft die Voraussetzung für eine Neuregelung der Rechtschreibung im gesamten deutschen Sprachraum. Die Neuregelung ist die erste systematische Bearbeitung des gegenwärtig gültigen Regelwerks von 1901/02 und verfolgt das Ziel, die Grundregeln zu stärken, Ausnahmen abzubauen und Widersprüche zu beseitigen. Dadurch werden die deutschen Rechtschreibregeln übersichtlicher und für Lernende ein wenig leichter.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Ministerin
Inkrafttreten 1998, Übergangsfrist bis 2005
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
Vorwort
Neue Regeln für die deutsche Rechtschreibung
Am 1.8.1998 ist die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen in Kraft getreten. Auch die Behörden und Einrichtungen der Landesverwaltung wenden das neue Regelwerk seit Anfang August an. Die Neuregelung stärkt die Grundregeln, baut Widersprüche, Ausnahmeregeln und Ausnahmen von der Ausnahme ab. Auf der Grundlage der neuen Regeln lässt sich die deutsche Rechtschreibung leichter erlernen.
Bis zum Ende des Schuljahres 2004/2005 werden bisherige Schreibweisen nicht als Fehler gewertet, sondern als überholt gekennzeichnet und bei Korrekturen durch die neuen Schreibweisen ergänzt.
Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Neuregelung wurden vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe durch ein Urteil vom 14.7.1998 ausgeräumt. Das höchste deutsche Gericht wies die Verfassungsbeschwerde eines Elternpaars aus Schleswig-Holstein einstimmig zurück.
Die Tatsache, dass die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung durch einen Volksentscheid für Schleswig-Holstein außer Kraft gesetzt wurde, kann die Umsetzung des neuen Regelwerks in den übrigen Ländern der Bundesrepublik Deutschland sowie im gesamten deutschen Sprachraum nicht hemmen. Es ist vielmehr zu hoffen, dass sich auch Schleswig-Holstein innerhalb der Übergangszeit den für alle deutschsprachigen Länder gültigen Absprachen anschließen kann.
Das amtliche Regelwerk ist nur für die Schulen und die öffentliche Verwaltung verbindlich. Darüber hinaus hat es zur Sicherung einer einheitlichen Rechtschreibung Vorbildcharakter für alle, die sich an einer allgemein gültigen Rechtschreibung orientieren möchten. Eine international besetzte "Zwischenstaatliche Kommission für die deutsche Rechtschreibung" beim Institut für deutsche Sprache in Mannheim begleitet die Einführung der Neuregelung und gibt in Zweifelsfällen Empfehlungen zur Anpassung des Regelwerks an den allgemeinen Sprachwandel.
Gabriele Behler
Ministerin für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
Inkrafttreten 1998
Übergangsfrist bis 2005
Für die Einführung des neuen Regelwerks an den Schulen haben die Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland folgendes beschlossen:
Die Neuregelung tritt am 1. 8. 1998 in Kraft.
Bis zum Ablauf des Schuljahrs 2004/05 werden bisherige Schreibweisen nicht als falsch, sondern als überholt gekennzeichnet und bei Korrekturen durch die neuen Schreibweisen ergänzt.
Dieser Termin soll sicherstellen, daß Schulbücher in dem ohnehin üblichen Turnus ausgetauscht und auf diese Weise besondere Kosten möglichst vermieden werden. Sollte sich herausstellen, daß die Übergangszeit zu großzügig oder zu eng bemessen ist, behält sich die Kultusministerkonferenz eine Veränderung der Frist vor.
In Zweifelsfällen der Rechtschreibung werden ab dem 1. 8. 1998 Wörterbücher zugrunde gelegt, die nach Erklärung des jeweiligen Verlages der Neuregelung in vollem Umfang entsprechen. Schulbücher, die das neue Regelwerk beachten, können bereits vor dem 1. 8. 1998 genehmigt werden. Weitere Übergangsregelungen für die Zeit bis zum 1. 8. 1998 treffen die Länder in eigener Zuständigkeit.
Fürsind folgende Übergangsregelungen getroffen worden:
Schulen können die Neuregelung nach einem entsprechenden Beschluß der Schulkonferenz schon vor dem 1. 8. 1998 dem Unterricht zugrunde legen.
Eine vorgezogene Einführung empfiehlt sich wegen des geringen Änderungsumfangs und zur Vermeidung von Umlernprozessen insbesondere in der Primarstufe und dort vor allem in den Einschulungsjahrgängen. In der Primarstufe sind es nämlich im Wesentlichen nur vier Bereiche, die von der Neuregelung erfaßt werden: die Schreibung von "ß" und "ss", die Zeichensetzung bei wörtlicher Rede, die Silbentrennung, insbesondere bei "st" und "ck", und die Anredeform in Briefen (vgl. "So lernen Kinder Rechtschreiben", hrsg. vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, DruckVerlag Kettler GmbH, Bönen 1995, S. 143-146).
Die Schulen Informieren im 1. Halbjahr des Schuljahres 1996/97 Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler, aber auch die Partner der Berufsausbildung (Ausbildungsbetriebe, Kammern usw.) in geeigneter Form über die Neuregelung und das geplante Einführungsverfahren.
Vom 2. Halbjahr des Schuljahres 1996/97 an werden die mit der Neuregelung eingeführten Schreibweisen generell nicht mehr als Fehler angestrichen und bewertet.
Zur Vorbereitung der generellen Umstellung zum 01.108.1998 sollen schulinterne pädagogische Konferenzen durchgeführt werden, die auch Fragen des Erwerbs der Rechtschreibsicherheit thematisieren.
Der Beschluß stammt aus dem Jahr 1996 und ist in der damals gültigen Rechtschreibung abgefasst.
Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung ist mit dem Runderlass vom 02.07.1996 (GABl.NW.I S.155) für Nordrhein-Westfalen in Kraft gesetzt worden.
Quelle: http://www.mswwf.nrw.de/
Im Menü "Schule" fand ich nichts zum Thema "Rechtschreibreform". Informationsbroschüren des Ministeriums finden Sie im Menüpunkt "Service" unter Publikationen. Dort finden Sie unter "Sonstiges": Das kleine Rechtschreib-ABC. Die neuen Regeln für die deutsche Rechtschreibung. (1998)
______________________________
"Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!" (VRS)
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Manfred.Riebe@raytec.de
http://www.vrs-ev.de
eingetragen von Gast am 20.03.2002 um 20.16
Sehr geehrte(r) Herr/Frau Brandt!
Für die Einführung der Neuregelung an den Schulen des Landes NRW gilt folgendes:
1. Die Neuregelung tritt am 1.8.1998 für alle Klassen und Jahrgangsstufen in Kraft. ...
4.1. Schulen können die Neuregelung nach einem entsprechenden Beschluß der Schulkonferenz schon vor dem 1.8.1998 dem Unterricht zugrunde legen. Eine vorgezogene Einführung empfiehlt sich wegen des geringen Änderungsumfangs und zur Vermeidung von Umlernprozessen insbesondere in der Primarstufe und dort vor allem in den Einschulungsjahrgängen.
4.2. Vom12. Halbjahr des Schuljahres 1996/97 an werden mit der Neuregelung eingeführte Schreibweisen generell nicht mehr als Fehler angestrichen und gewertet.
4.3 Bis zum Ende des Schuljahres 2004/2005 werden bisherige Schreibweisen in den Fächern nicht als Fehler, gewertet, sondern als überholt gekennzeichnet und bei Korrekturen durch die neuen Schreibweisen ergänzt. ...\"
OVG Münster, Beschluß vom 11. November 1997, - 19 B 2436/97 -
http://jura.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/rwg/muenster.html
Vgl. www.vrs-ev.de. Dort finden Sie in der Linkliste des VRS und weitere Gerichtsurteile
Wenn falsch korrigiert wurde, können Sie schriftlich Widerspruch beim Direktor des Gymnasiums, dem Ministerialbeauftragten für Gymnasien und dem Kultusministerium erheben. Bei abschlägigem Widerspruchsbescheid kann Klage vor dem Verwaltungsgericht erhoben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe, Oberstudienrat i.R.
PS: Sie haben eine merkwürdige E-Mail-Adresse angegeben. Existieren Sie wirklich unter diesem Namen? Oder wollen Sie anonym bleiben?
___________________________________
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Manfred Riebe
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http://www.vrs-ev.de
Manfred Riebe
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
eingetragen von Gast am 20.03.2002 um 18.03
... so sollte die Überschrift des vorigen Eintrags eigentlich lauten
W. Brandt
---
eingetragen von Gast am 20.03.2002 um 18.00
Am 25.01.2002 hatte ich eine Anfrage hier eingetragen, ob es denn
rechtens sei, daß meinen Kindern im Gymnasium konventionelle
Schreibungen wie "daß" als Fehler angestrichen werden. Es gab zwei
Antworten darauf, daß es wohl nicht zulässig sei - besten Dank
hierfür -, aber leider keine klaren Beweise oder Unterlagen, mit
denen ich mich im Gymnasium beschweren könnte. In dem Artikel von
Munske am 19.3. in der FAZ wird wiederum behauptet: "Alle Lehrer
müssen die neue Rechtschreibung unterrichten. Allerdings werden
Fehler bis zum Ende der Übergangszeit im Jahre 2005 nicht bewertet."
Wer kennt Beweise hierfür? Die Praxis ist definitiv anders. Nach
zwischenzeitlichen Erkundigungen meinerseits werden auch in andere
Gynmnasien so konventionelle Schreibungen flächendeckend von allen
Deutschlehrern als Fehler angestrichen.
W. Brandt
---
eingetragen von Manfred Riebe am 10.03.2002 um 13.59
Sehr geehrte(r) Herr/Frau Oujdia!
Nur ganz kurz: Es gibt entsprechend der Anzahl der deutschen Bundesländer 16 Kultusminister und 16 Wissenschaftsminister (In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg werden sie Senatoren genannt). Aus diesen 32 Ministern setzt sich die Kultusministerkonferenz zusammen.
Vgl. http://www.kultusministerkonferenz.de
Hinzu kommen Internetseiten der Kultus- und Wissenschaftsministerien, z.B. die des Bayerischen Kultusministeriums: http://www.stmukwk.bayern.de/
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
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Manfred.Riebe@raytec.de
http://www.vrs-ev.de
eingetragen von Manfred Riebe am 10.03.2002 um 13.55
Eintrag gelöscht, da doppelt!
eingetragen von Gast am 10.03.2002 um 13.33
Hallo an Alle,
wer kann mir die folgende Frage beantworten:
Wieviele Kultusminister gibt es in Deutschland??
Was ist die Kultusministerkonferenz?
MfG
Oujdia
P.S.: Ich hoffe, dass mir jemand die Fragen in den nächsten Tagen beantworten kann.
Oujdia
eingetragen von Gast am 09.03.2002 um 05.18
erstmalig auf dieser Homepage stöbernd bin ich hoch erfreut, wieviel Geist dem "aristokratischen" Kulturputsch Rechtschreibreform entgegengesetzt wird. Offensichtlich haben die Kulturbeamten nicht mitbekommen, daß 1918 in Deutschland die Monarchie abgeschafft wurde. So dienen die übriggebliebenen Hofschranzen dem gemeinen Volk eine Reform an, die so keiner gewollt hat. Aber so etwas passiert in Deutschland ständig, wenn Beamten nicht ausgelastet sind. Das Volk soll notfalls gegen seinen Willen geschützt oder gerettet werden! Verteidigen wir durch "zivilen Ungehorsam" weiterhin unseren fast verblaßten Ruf als Volk der Dichter und Denker gegen die übereifrigen Sprachvergewaltiger.
Konrad Will
Arenberger Straße 8, 56077 Koblenz
eingetragen von Gast am 01.03.2002 um 17.03
Das ist es, was ich persönlich diesen Damen und Herren gegenüber empfinde, die die Zerstörung der deutschen Rechtschreibung verbrochen haben. Die Mißachtung der Volksbegehren, das hochmütige Ignorieren aller Einwände derer, die die gute alte Rechtschreibung lieben, stößt in mir ganz besonders widerwärtig auf. Dies war das erste Mal, daß ich tatsächlich ernste Zweifel ob unserer vielgepriesenen Demokratie bekam, in der das Volk das entscheidende Wort sprechen soll und nicht eine kleine Bande von Sprachverbrechern.
Die Rechtschreibung ist nicht einfach nur ein Aneinanderreihen von Buchstaben. Die Wörter, die man schreibt, bewirken etwas in der Seele. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem, was ich denke und dem, was ich schreibe. Ich weiß, daß es bei mir so ist, ohne es psychologisch oder mit wissenschaftlichen Worten erklären zu können. Deswegen hasse ich die aufgezwungene Schreibung so sehr.
Entschuldigt bitte meine vielleicht etwas sentimentalen Äußerungen, aber ich sage das aus ganzem Herzen und voller Überzeugung.
Thomas Schonhardt
eingetragen von Manfred Riebe am 25.02.2002 um 21.15
Sehr geehrter Herr Maier!
Ich stelle meine Antwort in das Rechtschreibforum in den Strang "VRS" ein. Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) ist der einzige Sprachpflegeverein, der sich voll gegen die Rechtschreibreform eingesetzt hat. Nur: Wer wagt es, einem Revoluzzerverein beizutreten?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe
eingetragen von Gast am 25.02.2002 um 20.30
Wenn Sie etwas Spaß haben wollen, empfehle ich Ihnen den Test des "Duden Korrektors" unter www.duden.de! Achtung, der Test geht wohl nur an ca. fünf Beispielen, dann tritt offenbar eine Sperre in kraft, die man am besten damit umgeht, indem man eine andere E-Mail-Adresse angibt. Auf mein freches Beispiel erhalte ich folgende E-Mail:
.....
Es folgen die Ergebnisse Ihrer Anfrage an die Online-Demo des Duden Korrektors.
Ihre Eingabe:
Der Kern gesunde Vater empfahl dem Lehrer nicht zu wiedersprechen sondern ein zu schlafen.
Korrektur:
Der Kern gesunde Vater empfahl dem Lehrer nicht zu wiedersprechen sondern ein zu schlafen[1].
Legende:
[1] "schlafen"
Groß- und Kleinschreibung überprüfen. Wenn dieser Infinitiv als Substantiv gebraucht wird, muss er großgeschrieben werden. Korrekturvorschläge: Schlafen
Diese Mail wurde automatisch generiert und dient ausschließlich zur Demonstration der linguistischen Leistungsfähigkeit des Duden Korrektors. Das Programm selbst verfügt über seine Integration in Word über eine
weit größere Funktionsvielfalt. ...
.....
Um Gottes Willen! - Man beachte übrigens die Schreibweise von "Duden Korrektor" und "Online-Demo". Was fällt auf? Tja, und dann korrigiert der Duden Korrektor noch immer "sogenannt" in "so genannt". Aber das ist doch seit dem 3. Bericht der Rechtschreibkommission gar nicht mehr "in", oder?
Gruß aus dem Süden.
J. Langhans
Karlsruhe
eingetragen von Gast am 25.02.2002 um 15.00
Mit großer Aufmerksamkeit habe ich vor eineinhalb Jahren die verschiedensten
Kommentare, Erläuterungen, Stellungnahmen und Diskussionen in der F.A.Z. gelesen
und bin froh, daß es im deutschsprachigen Raum seither zumindest wieder eine
sprachkompetente und seriöse Zeitung gibt, welche die hochproblematischen Fehler
der Reform erkannt hat und nach einjähriger Erfahrung beschlossen hat, zur
bewährten konventionellen Schreibweise zurückzukehren. Insbesondere auch,
da es die Redakteure der F.A.Z. für nicht hinnehmbar hielten, sich Worte wie
weiterhelfen, wiedersehen, u.ä. verbieten zu lassen.
Das ausführlich dargelegte Ergebnis der Studie von Herrn Wrase habe ich mit großer
Aufmerksamkeit gelesen, wobei ich mit dem Ergebnis (wenn auch nicht in
diesem Ausmaß) gerechnet habe.
Da ich mich sehr viel mit Literatur beschäftige und auf eine präzise Sprache
angewiesen bin, kann ich die durch die Reform entstandene Demontage ebenfalls
nicht akzeptieren.
=> Im Interesse aller ist es nun notwendig die Reform zurückzunehmen!
Inzwischen lassen sich (wie an den Erfahrungen der F.A.Z., an den von Herrn Wrase
durchgeführten Vergleichen der Fehlerhäufigkeit in der S.Z. und an anderen noch
vereinzelten aber inzwischen gelegentlich bekannt werdenden Studien deutlich wird)
die Folgen jener kontraproduktiven (und ganz nebenbei antidemokratischen) Reform
erkennen. Auch ist klar (wie auf Ihren Seiten ebenfalls erwähnt), daß es gerade
Wenigschreibern, Sprachanfängern und Schulkindern, solange die Reform in Kraft
ist, keineswegs leichter gemacht wird, richtig zu schreiben, sondern im Gegenteil
(wie der Vergleich bei der sprachlich hochkompetenten S.Z. zeigt) nahezu unmöglich
gemacht wird, ihre Muttersprache richtig anzuwenden.
Auch mir ist, da ich auf die von Herrn Wrase untersuchten Fehler seit Bestehen der
Reform besonderes Augenmerk gelegt habe, aufgefallen, daß sich seit Bestehen der
Reform in der gesamten schreibenden Bevölkerung eine Legasthenie breitmacht,
welche noch vor Jahren undenkbar gewesen wäre. Löbliche Ausnahme bilden hierbei
jene Wenigen, wie z.B. sprachlich bewanderte Schriftsteller, Juristen, die
Redakteure der F.A.Z. und andere, welche jeweils gute Gründe dafür anführen,
weshalb sie die Regeln der reformierten Rechtschreibung nicht anwenden.
Hierbei kann man z.B. Günter Grass sicherlich nicht vorwerfen konservativ zu
sein. Vielmehr ist davon auszugehen, daß wenn jemand wie er sich kritisch mit
einzelnen Regeln der Reform auseinandersetzt und dann aus der Notwendigkeit
einer ausdrucksreichen, eindeutigen und nicht um etliche hundert Wörter
reduzierten Sprache heraus die Anwendung der konventionellen Regeln vorzieht,
hierbei sprachliche Argumente entscheidend sind. Dies sollte zu denken geben.
Was mir wichtig ist:
Über oben genanntes herrscht wohl weitgehend Konsens, auch ist die breite Mehrheit
der Bevölkerung, erst recht die erdrückende Merheit derjenigen, die schreiben und
auf eine präzise und eindeutige Schriftsprache angewiesen sind, bekanntlich für
eine baldige Rücknahme der Reform.
DIES ERFORDERT ABER POLITISCHE MASZNAHMEN!
Freilich steht es jedem frei (und sei jedem empfohlen), die bewährten Regeln
anzuwenden, aber zum einen hat sich gezeigt, daß sich leider ein großer Teil
der Deutschsprachigen die Schreibweise von einem Gremium mit fragwürdiger
Legitimation, sowie von Konvertierungsroutinen ihrer Textverarbeitungen
vorschreiben läßt. Zum anderen läßt es sich, solange die Reform besteht, nicht
vermeiden, daß Kinder bereits ab der Grundschule mit mindestens zwei Schreib-
weisen konfrontiert werden (von den verunsichernden Fehlern ihrer Eltern, bzw.
des außerhalb der Schule Geschriebenen -vgl. weisse Schokolade, Strasse, u.ä. -
ganz zu schweigen). Insofern ist eine amtliche Revision notwendig.
Daher meine Frage, bzw. Bitte:
Gibt es bereits Maßnahmen, wie z.B. Volksbegehren, Petitionen, Aufrufe an die
(Bundes-)Vorstände der Parteien, oder dergleichen? Ggf., was wird getan, um
hiermit tatsächlich alle Interessierten zu erreichen (jeder kennt das Gefühl,
eine Sache unbedingt unterstützen zu wollen, aber erst im nachhinein davon zu
erfahren) HIER IST EINE GROSZE MEDIENPRÄSENZ UNVERZICHTBAR (Diese muß auch auf
jeden Fall rechtzeitig erfolgen)!!!
Wenn ja: Wie kann ich solche Vorhaben unterstützen?
Wenn nein: Es wird höchste Zeit!
Es geht schließlich nicht darum, aus Bequemlichkeit oder Reaktionismus eine
Neuerung zu verhindern, sondern einen gewaltigen Schaden von unser aller Kultur
abzuwenden und aus den gemachten Fehlern zu lernen (statt sie durch Untätigkeit
zu forcieren).
Mir ist die Revision der Rechtschribreform aus genannten Gründen ein elementares
Anliegen, ich wäre daher für ausführliche Informationen und evtl. gemeinsame
künftige Aktionen sehr dankbar.
Mit herzlichen Grüßen
Thobias Maier
Thobias Maier
Rheinallee 37; 53173 Bonn
eingetragen von Christian Melsa am 03.02.2002 um 14.59
Zitat:Ich bin selber noch gar nicht so alt und auch oft in Chats zugange, weiß also sehr genau, was in der Welt da draußen so los ist. Ich selber schreibe beim Chatten übrigens immer nur klein, weil es schneller geht. Der Chat ist aber eine ziemlich außergewöhnliche Form der Schriftsprache, nämlich die einzige, bei der zeitlich unmittelbare Kommunikation, also direkter Dialog stattfindet. Das kann man nicht zum Maßstab für Anschauungen machen, die der Schriftsprache in ihrer mächtigen Gesamtheit gerecht werden sollen. Geschriebenes zeichnet sich normalerweise nämlich dadurch aus, daß man ein Dokument anlegt, das meist erst mit einiger Zeitverzögerung gelesen wird, bei der der Empfänger also nicht einfach gleich nachfragen kann, wenn irgendwas unklar ist.
Ursprünglich eingetragen von Gast
Ihr Orthografiwunder gebt einfach keine Ruhe.
Da ihr Dank vorhandener Restintelligenz das Internet und damit Verbundenes für Euch
erschlossen habt forder ich euch auf : Seht in die Chat's, -sprecht mit "Eueren" Kindern, entfernt Eure
Scheuklappen und erkennt : Niemand auser Euch selbsternannten Rettern der Rechtschreibung
kann auch nur absatzweise begreifen um was es Euch geht.
Den Menschen ist der Inhalt von Geschriebenem einfach wichtiger.
Zitat:Der Inhalt und die Form sind in der Sprache nicht so einfach voneinander zu trennen. Die Sprache benutzt doch Formen gerade, um Inhalte auszudrücken.
Den Menschen ist der Inhalt von Geschriebenem einfach wichtiger.
Zitat:Rechtschreibung erleichtert die Kommunikation. Je weiter man sich von einer üblichen Norm entfernt, desto schwerer ist die Verständigung. Das ist wie bei jemandem, der so stark nuschelt, daß man kaum verstehen kann, was er redet. In der Reformregelung sind zwar, oberflächlich gesehen, nur ein paar Kleinigkeiten verändert worden, doch stellen diese leider keinen funktionalen Gewinn dar, im Gegenteil. Natürlich kann man die intensive Beschäftigung mit diesen Kleinigkeiten als übertrieben empfinden, aber dann hat man die Gedanken, die hier angestellt werden, wahrscheinlich noch nicht sehr weit nachvollzogen. Denn dieses unausgegorene veränderte System wird immerhin gegen den Willen der Volksmehrheit in die Lehrpläne der Schulen gepflanzt. Das hat schon eine ziemliche gesellschaftspolitische Brisanz.
Übrigens: Das mit der Restintelligenz meine ich (fast)ernst, viel kann für lebenswichtige Gedanken ja nicht
übrig bleiben wenn man seine Zeit damit verplempert Rechtschreibung zu lernen.
Zitat:Es ist gar nicht so unwichtig. Lesen Sie mal eine Lutherbibel in Originalorthographie, also mit genau den Schreibweisen, die Luther damals benutzt hat, zu einer Zeit, in der die deutsche Sprache in geschriebener Form noch eine seltene Ausnahmeerscheinung war. Den Text zu lesen und dessen Sinn zu erfassen, ist wesentlich anstrengender als in der Rechtschreibung, die vor etwa hundert Jahren in der deutschen Sprache erstmals im allgemeinen Gebrauch einheitlich wurde - bis die "Reform" kam.
Übrigens : Wissen Sie wie unwichtig Rechtscheibung für das verstehen von Goethe, der Bibel einem
Fachbuch über Genomforschung, oder Brecht lieben ist ? Nein, sonst würden Sie über sich selbst lachen.
Zitat:Gleichfalls.
Schönen Tag noch
Frank Jackenkroll
Polenztalstraße 89
eingetragen von Gast am 03.02.2002 um 01.22
Ihr Orthografiwunder gebt einfach keine Ruhe.
Da ihr Dank vorhandener Restintelligenz das Internet und damit Verbundenes für Euch
erschlossen habt forder ich euch auf : Seht in die Chat's, -sprecht mit "Eueren" Kindern, entfernt Eure
Scheuklappen und erkennt : Niemand auser Euch selbsternannten Rettern der Rechtschreibung
kann auch nur absatzweise begreifen um was es Euch geht.
Den Menschen ist der Inhalt von Geschriebenem einfach wichtiger.
Übrigens: Das mit der Restintelligenz meine ich (fast)ernst, viel kann für lebenswichtige Gedanken ja nicht
übrig bleiben wenn man seine Zeit damit verplempert Rechtschreibung zu lernen.
Übrigens : Wissen Sie wie unwichtig Rechtscheibung für das verstehen von Goethe, der Bibel einem
Fachbuch über Genomforschung, oder Brecht lieben ist ? Nein, sonst würden Sie über sich selbst lachen.
Schönen Tag noch
Frank Jackenkroll
Polenztalstraße 89
eingetragen von Gast am 29.01.2002 um 01.40
Ich habe soeben folgenden Leserbrief bei www.wuerzburg.de eingetragen:
\"Wieso kommt \'belemmert\' von \'Lamm\'? Wo haben Sie denn diesen Blödsinn her?
Und der Holocaust war nicht gräulich (grau), sondern greulich (Greuel).\"
Ich bin gespannt, wie lange dieser Eintrag bestehen bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Ronald Man
eingetragen von Gast am 25.01.2002 um 07.33
Fucker
Fucker
Fucker
eingetragen von Elke Philburn am 24.01.2002 um 18.16
Danke für die Richtigstellung, Herr Melsa.
Ich gebe Ihnen recht: Das sollte man sich nicht ohne weiteres gefallen lassen. Vor allem dann nicht, wenn es zu einer Senkung der Note führt.
eingetragen von Christian Melsa am 24.01.2002 um 15.39
Zitat:Doch, das ist schon richtig. Der Erlaß, aus dem Sie zitieren, ist derjenige, der dem Volksentscheid gefolgt ist, durch den der Unterricht der Reformrechtschreibung an den schleswig-holsteinischen Schulen vorübergehend ausgesetzt wurde. Interessant an diesem Erlaß ist übrigens, daß er für zwei Jahre geplant war - der Landtag in Kiel wartete nicht einmal diese Frist ab, den Volksentscheid zu kippen. Nicht, daß es dann weniger unmoralisch gewesen wäre, aber trotzdem ein kurioses Detail.
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
(Ich bin sicher, daß der letzte Satz einen Tippfehler enthält. Es soll wohl heißen "die der alten Rechtschreibung folgen".)
Das Herunterstufen einer Note wegen "alter" Schreibweisen in einer Schularbeit ist auf jeden Fall unzulässig. Bis 2005 sollen diese Schreibweisen nicht als Fehler gewertet werden, so hat es die KMK entschieden. Wenn der betreffende Lehrer behauptet, hier einen eigenen Ermessensspielraum zu haben, so soll er erklären, worauf sich diese Handhabung gründet. Kann sein, daß auf irgendeiner Ebene (z.B. im Fachlehrerkollegium der betreffenden Schule) heimliche Praxisregeln ausgehandelt wurden, die aber natürlich rechtlich anfechtbar sein dürften. Ich würde da mal ein wenig bohren.
eingetragen von Elke Philburn am 24.01.2002 um 12.49
Meiner Einschätzung nach sollte das bis 2005 nicht zulässig sein. (Sicher weiß der eine oder andere Teilnehmer genaueres darüber.)
Hier jedenfalls ein Link zum Thema Schulrecht:
Insbesondere werden bei schriftlichen Leistungsnachweisen nur solche Schreibungen als Fehler gewertet, die auch nach der Neuregelung nicht zulässig sind. Die Lehrkräfte korrigieren Schreibweisen, die der neuen Rechtschreibung folgen, werten diese aber nicht als Fehler.
(Ich bin sicher, daß der letzte Satz einen Tippfehler enthält. Es soll wohl heißen "die der alten Rechtschreibung folgen".)
eingetragen von Gast am 24.01.2002 um 12.37
Mein Sohn besucht ein Gymnasium in NRW. Letztens wurden ihm in
einer Deutschklassenarbeit mehrere \"daß\" und andere
Hochdeutschschreibungen als Fehler angestrichen, und im Endeffekt
wurde deswegen die Note um 0.3 Punkte gesenkt. Eine Rückfrage ergab, daß
die Deutschlehrer beschlossen hätten, so zu verfahren (angeblich
liegt es in ihrem Ermessen).
Ist das tatsächlich legal?
W. Brandt
---
eingetragen von Elke Philburn am 24.01.2002 um 12.11
Das wird ja richtig unanständig hier!
eingetragen von Ruth Salber-Buchmüller am 24.01.2002 um 12.01
Hat noch niemand heute ins Gästebuch geschaut?
Ich bitte dringend um sofortige Löschung der letzten
(Erotik-) Einträge!
__________________
Ruth Salber-Buchmueller
eingetragen von Gast am 10.01.2002 um 13.29
Die Rechtschreibreform vermeidet bekanntlich nicht nur alte Fehler, indem sie sie kurzerhand zur Regel erklärt, sie
produziert vor allem auch neue Fehler. Ein typisches Beispiel sind Doppel-s und ß, die Markenzeichen der
beiden Lager im Orthographie-Streit:
So liest man neuerdings von "grossen" Dingen und besten "Grüssen" etc.
Manchmal treffen solche Schreibkünstler damit den Nagel auf den Kopf:
Die im Rheinland bekannte Fernsehzeitschrift "prisma" (liegt den Tageszeitungen kostenlos bei) schreibt in Ihrer aktuellen Ausgabe 1/2002, Seite 4, unter der Überschrift "Aufbruch in die verlorene Zeit" im Untertitel: "Bloss keine Exprimente ..."
Wie recht sie doch hat!
Weitere solche Fälle finden sich auf meiner Website "www.schriftdeutsch.de" in der "Fehlergalerie". Weitere Beispiele nehme ich gerne zur Veröffentlichung entgegen!
Gruß an alle Rechtschreiber!
Hans-Jürgen Martin
Vockerter Straße 59
eingetragen von Manfred Riebe am 09.01.2002 um 17.49
Die schwarzen Brüder
von Lisa Tetzner
'Die schwarzen Brüder', so nannten sich die Tessiner Jungen, die als Kaminfegerbuben in Mailand arbeiten mußten. In ihrem Bund hielten sie zusammen, wehrten sich gegen Not und Elend und verstrickten sich in Kämpfe mit der Bande der Mailänder Straßenjungen. Einigen von ihnen gelang sogar die Flucht zurück in die Schweiz. Lisa Tetzner erfuhr beim Durchblättern alter Chroniken von den Mailänder Kaminfegerbuben. Sie erzählt die Geschichte des kleinen Giorgio, eines der Bergbauernjungen aus dem Verzascatal, der von seinen Eltern an den 'Mann mit der Narbe' verkauft wurde. Dieser brachte Giorgio und seine Schicksalsgenossen nach Mailand und verdingte sie an die Kaminfegermeister. In ihrer einfühlsamen und ergreifenden Erzählweise erinnert Lisa Tetzner an die bewegenden Jugendromane von Charles Dickens und Mark Twain.
CARLSEN Verlag, Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Katrin Hogrebe
Tel. 040 / 39 804 273, E-mail: katrin.hogrebe@carlsen.de
Erhältlich auch im Taschenbuchformat
Union Sansibar und Sauerländer Verlag
Biographie
Lisa Tetzner wurde am 10. November 1894 in Zittau/Lausitz geboren, sie starb am 2. Juli 1963 in Carona (Schweiz).
Lisa Tetzner war Tochter eines Arztes. Sie wuchs in behüteten, bürgerlichen Verhältnissen auf. Seit ihrer Jugend war sie zeitweilig an den Rollstuhl gefesselt. Gegen den Willen des Vaters besuchte sie die "Soziale Frauenschule" in Berlin und nahm schließlich drei Jahre lang Unterricht an der Schauspielschule Max Reinhardts.
Sie schloß sich der Jugendbewegung an. Nach einer Ausbildung in Sprecherziehung und Stimmbildung wanderte Lisa Tetzner seit 1918 mit Unterstützung des Verlegers Eugen Diederichs als Märchenerzählerin durch Thüringen, Schwaben und das Rheinland. Ihr von Anfang an von labiler Gesundheitszustand zwang sie immer wieder zu Pausen und Zeiten der Ruhe.
1924 heiratete sie den Kinderbuchautor Kurt Held (d.i. Kurt Kläber), der seine Bücher unter dem Decknamen ‚Held' (der Mädchenname von Lisa Tetzners Mutter) veröffentlichte.
Das Reisen und die Kontakte zu kraftvollen Menschen brachten Lisa Tetzner dazu, Märchen zu sammeln, und die Erfahrungen mit jungen und jüngsten Zuhörern ermunterten sie, 1924 die Kinderstunde des Berliner Rundfunks zu begründen. 1927 übernahm sie die Leitung der Kinderstunde.
In Berlin schrieb und veröffentlichte sie Bücher und Märchensammlungen. So wurde Tetzner bereits in den 20er Jahren bekannt durch ihre Märchenausgaben und das proletarische Märchen "Hans Urian. Die Geschichte einer Weltreise" (1929). Damit trug sie entscheidend zur Wiederbelebung der Märchentradition in Deutschland bei.
Von den Nationalsozialisten verfolgt, floh sie 1933 zusammen mit ihrem Mann in die Schweiz, wohin schon verwandtschaftliche Verbindungen durch ihre Mutter bestanden. 1948 erhielt sie die Schweizer Staatsbürgerschaft. In der Schweiz entstand (teils in Zusammenarbeit mit ihrem Mann) eine Vielzahl von realistischen, sozialkritischen Büchern. Das bekannteste davon wird das neu