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-- Chatten oder Dummschwätzen, geht das hier? (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=13)


eingetragen von W. Busch am 26.05.2005 um 19.00

Wir sind dabei




Thies, 11, Rolfganz Rasend, Roland
Koch, Gutenberg, Jochen Diekmann,
L. Dental, Miss Stimmung, Thies II


– geändert durch 11 am 27.05.2005, 15.48 –


eingetragen von Detlef Lindenthal am 24.05.2005 um 15.52

Wegen des anstehenden Verfahrens vor dem Landgericht Flensburg habe ich die beiden Beiträge 26373 und 26391 wiederhergestellt.
(In dem von Herrn Dräger angestrengten Verfahren geht es um die Frage, ob ich nicht schreiben darf, er habe Spendengeld dem Zweck, für den es eingeworben worden war, nicht zugeführt und damit veruntreut; mündlicher Termin, zu dem die Anwesenheit der Parteien angeordnet ist, ist am kommenden Dienstag, den 31. 5. 2005, um 8:45, Saal A323, 3. Ebene im Altbau, Flensburg, Südergraben 22; die Verhandlung ist öffentlich. – Wenn es, wie beantragt, Terminänderungen gibt, will ich mich bemühen, sie hier bekanntzugeben.)
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Norbert Schäbler am 03.02.2005 um 20.09

Eigentlich bin ich ja einer, der Senf auf die Wurst macht, und zwar den scharfen von Thomys (und nicht den honigverseuchten von Develey).

Allerdings muß ich hierzu ausdrücklich betonen, daß meine Senfwahl kein willentlicher und bewußter Akt ist, sondern eher ein Geburtsfehler. Meine Wiege stand nämlich in Unterfranken – und weil man dorten mehr Braunwurst denn Weißwurst ißt – neige ich zu scharfem statt zu süßem Senf (in hiesiger Region sagt man „Senft“).

Reichlich mehr willensgeprägt ist der Tatbestand, daß ich zu vielen Sachen – nicht nur zu Würsten – meinen Senf dazugebe. Willentlich nämlich wurde ich einstmals Lehrer und erarbeitete mir von daher einen "Senftick“, gegen den ich mittlerweile stark ankämpfe, zumal ich nicht mehr Lehrer bin. (Ich schaffe es aber nicht!)

An dieser Stelle muß ich eine Geschichte erzählen, die mein Vater von der Gefangenschaft aus den Staaten heimgebracht hat. Vater war dort, wo sie das Ketchup produziert haben, das neuerdings „Ketschap“ heißt – ( meiner Meinung nach ist das die amerikanische Variante vom unterfränkischen „Senft“).
Also, mein Vater hat erzählt, daß er ständig boykottiert habe. Er und einige Kumpels hätten da zeitweise auf dem Förderband gesessen mitten auf den roten Tomaten und hätten versucht, das Ketchup senfbraun einzufärben.
Natürlich hatten sie keine Chance, „aber“, so beendet er immer seine Geschichte: „Lebenslang esse ich kein Ketchup mehr, weil immer noch eine Flasche von damals unterwegs sein könnte.“
Und das ist vermutlich die dritte Ursache meiner so gnadenlosen Senfparanoia.

Apropos Senf: Die Beiträge in diesem Forum sind derzeit ganz schön gewürzt, und der Herr Administrator zeigt nicht gerade ministerliche Tugenden.
Entschuldigungen an Margel und an mich für den „Gruppenkasper“ wären angebracht, denn der Kasper bin immer noch ich.

Noch ein Grund, warum ich meinen Senf dazugegeben habe.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 02.01.2005 um 20.52

Rote Tinte ist verpönt. Sie zeigt eine Unzulänglichkeit auf.
Rote Tinte – sie ist ja im wesentlichen nur die Kontrastfarbe zum vorgegebenen Blau oder Schwarz der Schülernotationen, also etwas Wertneutrales – wird nicht mehr definiert als Hilfe und Förderung, sondern sie wird empfunden als Kritik und Minderung der heranwachsenden Persönlichkeit.
Rote Tinte ist somit im Endeffekt das, was es in moderner Pädagogik nicht mehr geben darf: Tadel!

Grüne Tinte hat nicht ganz diesen schlechten Ruf, denn:
Grüne Tinte ist die Farbe der Nachkorrektur.
Grüne Tinte hat etwas Elitäres; etwas von Gerechtigkeit, Verständnis und von Gewissenhaftig- und Lückenlosigkeit.
Der Verwender grüner Tinte stellt dem Verwender roter Tinte Mängel und Armutszeugnisse aus.
Grüne Tinte macht den Lehrer zum Oberlehrer.

Jeder Lehrer hat seit ewigen Zeiten, und nicht erst seit dem Rechtschreiberlaß, zwei Füller (resp. Filzstifte).
Der eine schreibt rot.
Der andere schreibt grün.
Und jeder Lehrer ist prinzipiell befähigt, jede Schülerarbeit zu korrigieren:
zum ersten mit rot,
zum zweiten mit grün.
Aber kaum ein Lehrer korrigiert ein- und dieselbe Schülerarbeit zweifarbig, auch wenn dies laut "Tintenempfehlung" des Kultusministeriums im Jahre 1996 getan werden sollte.

Danach wäre nämlich folgendes nötig gewesen:
Mit roter Farbe hätten wie seither auffällige Unzulänglichkeiten korrigiert werden sollen.
Mit grüner Farbe wären jene Auffälligkeiten anzustreichen gewesen, die laut Beschluß der Rechtschreibreformkommission als „überholt“ (dies ist nicht gleichzusetzen mit dem Terminus „verboten“) zu gelten hatten.
Das riecht sehr verdammt nach Mehrarbeit.

Lehrer meiden Mehrarbeit, insbesondere dann, wenn letztere unökonomisch, irrational und ineffektiv ist.
Daher korrigiert kaum ein Lehrer zweifarbig. Eher findet er eine eigene individuelle Korrektursymbolik, die sich im übrigen sehr schnell herumspricht.

Es hat sich herumgesprochen, daß es allemal zeitsparender ist, ein Wort mit rotem Füller zu unterringeln (Ringel = bedingt richtig/oder bis 2005 richtig), als den Füller zu wechseln und mit grünem Utensil (anstatt mit rotem Füller) einen geraden Strich zu ziehen.
Ebenfalls hat sich herumgesprochen, daß man nicht unbedingt ein „üb“ über das Wort schreiben muß (schon gar nicht mit grüner Farbe) weil das Kringelsymbol bereits das „üb“ beinhaltet.
Und drittens ist es bekannt, daß grüne Farbe neuerdings eigentlich nur eine Referenz an die Pestalozzische Nachgeburt darstellt, denn alle Auffälligkeiten innerhalb eines Textes kann kein Lehrer in der Kürze der Zeit und in der Menge der „Verfehlungen“ jemals aufspüren, zumal ja auch ständig Veränderungen stattfinden (was heute richtig ist, ist morgen falsch – und umgedreht).

Tief in der Tinte sitzen eigentlich nur diejenigen, die sich allzu kleingläubig verhalten.
Das sind im Falle der Lehrer jene, die rotgrüne Tintenkleckse an den Fingerkuppen haben.
Das sind im Falle der Titelträger, jene, die Kultusminister heißen.
Und im Falle der „freien“ Wirtschaft sind es die, die Verbote ächten und gleichzeitig Gedanken- und Handlungsfreiheit mißachten.




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nos


eingetragen von 1 am 03.11.2004 um 10.36

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Ich mag die russische Seele: Dostojewskij, Tolstoi, Puschkin, Solschenizyn, Gogol, Gorki, Gontscharow ...
Ich mag sie, weil sie ehrlich sind und spontan und östlich.

Auch die deutsche Seele mag ich. Am liebsten ist mir die von Hesse, weil sie ein bißchen wankelmütig und einsichtig ist. Sie ist schon fast südliche Schweiz.

Mit denen im Norden, denen, die senkrecht über mir sind, habe ich Schwierigkeiten
Die sind so kalt und so starr.
Sie leben meist nur im Gremium und sind alleine deshalb, weil sie das Gremium einzigartig wirken läßt.

PS: Nachdem ich mich hier (im vorhergehenden Beitrag) in nahezu demütiger Form entschuldigt habe, zudem gebeten habe, daß die Redaktionskonferenz darüber entscheiden möge, ob ich hienieden noch weiterhin geduldet, bejubelt oder gekreuzigt sei – (darob weder private noch öffentlich-wirksame und auch keine politische Antwort erhielt) – bitte ich nun darum, das Gremium entscheiden zu lassen, ob ich mich weiterhin nach meinem eigenen Gutdünken artikulieren darf, denn zu schreiben gäbe es gar viel (über: „Lob und Tadel“, „sinnvolle Notengebung“, das „Prädikat Deutschnote“ ...).

Ob das Geschriebene gelesen und überdacht – oder gar vor dem Lesen gelöscht wird – sollte Thema der Redaktionskonferenz sein, selbst wenn die Konferenz nur aus einem einzigen Mann oder einer kollektiven nördlichen Seele bestünde.

Lieber Norbert,

zwar lebe ich im Norden der deutschen Lande, doch bin ich weder senkrecht über Dir, noch bin ich so kalt und so starr, noch lebe ich meist nur in Gremien. Aber vielleicht meintest Du mich auch gar nicht, sondern andere, die nördlich das Mains oder Rheins leben.

Wenn Du schon in Begriffen von Archipelags kalkulierst (der ja nicht nur durch Funktionäre, Seilschaften, Stacheldraht usw. gebildet wird, sondern auch durch Sprache und Denkmuster), so ist mein Vorschlag, daß Du Deinen Beitrag dazu leistest, unsere gemeinsame Sprache nun nach so vielen Jahren soweit zu verbessern, daß sie zu einer Verständigung über Ziele geeignet ist. Denn das ist vermutlich die Lebenserfahrung von vielen Menschen, daß es unendlich langweilig wird, wenn Menschen nachhaltig aneinander vorbeireden.

Grüße, W.W.


eingetragen von Norbert Schäbler am 02.11.2004 um 22.54

Ich mag die russische Seele: Dostojewskij, Tolstoi, Puschkin, Solschenizyn, Gogol, Gorki, Gontscharow ...
Ich mag sie, weil sie ehrlich sind und spontan und östlich.

Auch die deutsche Seele mag ich. Am liebsten ist mir die von Hesse, weil sie ein bißchen wankelmütig und einsichtig ist. Sie ist schon fast südliche Schweiz.

Mit denen im Norden, denen, die senkrecht über mir sind, habe ich Schwierigkeiten
Die sind so kalt und so starr.
Sie leben meist nur im Gremium und sind alleine deshalb, weil sie das Gremium einzigartig wirken läßt.

PS: Nachdem ich mich hier (im vorhergehenden Beitrag) in nahezu demütiger Form entschuldigt habe, zudem gebeten habe, daß die Redaktionskonferenz darüber entscheiden möge, ob ich hienieden noch weiterhin geduldet, bejubelt oder gekreuzigt sei – (darob weder private noch öffentlich-wirksame und auch keine politische Antwort erhielt) – bitte ich nun darum, das Gremium entscheiden zu lassen, ob ich mich weiterhin nach meinem eigenen Gutdünken artikulieren darf, denn zu schreiben gäbe es gar viel (über: „Lob und Tadel“, „sinnvolle Notengebung“, das „Prädikat Deutschnote“ ...).

Ob das Geschriebene gelesen und überdacht – oder gar vor dem Lesen gelöscht wird – sollte Thema der Redaktionskonferenz sein, selbst wenn die Konferenz nur aus einem einzigen Mann oder einer kollektiven nördlichen Seele bestünde.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 21.10.2004 um 14.46

Es ist nicht schwer, einen Menschen zu läutern, ihn dahin zu bringen, daß er sich für alles Unsinnige (das er getan, gesagt und geschrieben hat) entschuldigt.
Schwerer ist es da schon, wenn man ihm für das Sinnige Buße auferlegt.

Des lieben Friedens willen und aufgrund eines höheren Zieles (nämlich des uns gemeinsamen Engagements gegen die Rechtschreibreform) zeige ich allerdings in jeglicher Hinsicht Reue und erbitte Absolution.

Ich nehme insbesondere die anzüglichen Ausdrücke („Bettelbuben“, „nützliche Idioten“, „Zensur der Dummheit“) ohne jegliche Rechtfertigung und ohne Kontextverweis zurück. Ich bitte darum, mir die zugefügten Kränkungen zu verzeihen! Ich bitte um Entschuldigung!

Einverstanden bin ich damit, wenn ausgesprochene Drohungen in die Tat umgesetzt werden sollten.
Die Redaktionskonferenz möge unbedingt beschließen, denn mit dem „seidenen Haar“ am Schwert des Damokles kann ich nicht so gut umgehen.
Deshalb will ich mich vorerst in ein selbstgewähltes Exil zurückziehen.


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nos


eingetragen von Fritz Koch am 21.10.2004 um 13.25

bewirken durch ihr Verhalten gegenüber unbequemen Schreibern erst, daß diese unter Aliasnamen auftreten.

Hier sollte nicht der gleiche Fehler wie in manchen Geisteswissenschaften auftreten:
Ein Gedanke ist nicht allein deswegen gut oder schlecht, weil er von einem bekannten Namen kommt.
In Naturwissenschaft und Technik kommt es nur auf den Inhalt des Gedankens an und nicht, von wem er kommt. Einstein war bis zur Anerkennung seiner Ideen völlig unbekannt.
– geändert durch Fritz Koch am 21.10.2004, 20.53 –


eingetragen von Stephan Fleischhauer am 21.10.2004 um 12.33

Ich werde mich vorerst aus diesem Forum zurückziehen. Ich bitte um Benachrichtigung, wenn die Lachenmann-Zensur beendigt ist.


eingetragen von Stephan Fleischhauer am 21.10.2004 um 11.43

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von 1
... wenn es hingegen (kraft seiner Schreiber) sich selbst zerlegt und auflöst, dann könntest Du recht haben.

Wer mit der Eisenbahn fährt oder an der Pommesbude steht, hält sich doch auch an die dort eingeübten Gebräuche und Hausordnungen. Mit etwas Übungszeit wird das auch hier klappen.

Ich sehe keinen Grund, mit uns Schreibern unzufrieden zu sein. Es ist das beste Forum, das ich kenne. Und ich glaube nicht, daß es an der Hausordnung liegt. Die hat wohl auch kaum einer gelesen. (Wo ist sie überhaupt?)

Ich möchte übrigens nicht bevorzugt werden. Bevor hier andere gesperrt werden, sollten sie genau wie ich eine Chance - etwa in Form einer Strafarbeit - bekommen.


eingetragen von Stephan Fleischhauer am 21.10.2004 um 11.29

rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?postid=22597#post22597


eingetragen von 1 am 21.10.2004 um 11.08

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Stephan Fleischhauer
Ich kann mich Herrn Lachenmann nur anschließen: Es wird langsam kühl hier.
Da Herr Lachenmann sich allhier nicht über Kühle beklagt hat, muß ich zurückfragen, was dieser Schulterschluß „Ich kann mich Herrn Lachenmann nur anschließen“ bedeuten könnte; was ist damit gemeint?


eingetragen von Stephan Fleischhauer am 21.10.2004 um 10.47

Ich kann mich Herrn Lachenmann nur anschließen: Es wird langsam kühl hier.


eingetragen von 1 am 21.10.2004 um 10.34

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Stephan Fleischhauer
Das Forum wird wohl demnächst aufgelöst. ...)
Das glaube ich eher nicht; wenn es hingegen (kraft seiner Schreiber) sich selbst zerlegt und auflöst, dann könntest Du recht haben.

Wer mit der Eisenbahn fährt oder an der Pommesbude steht, hält sich doch auch an die dort eingeübten Gebräuche und Hausordnungen. Mit etwas Übungszeit wird das auch hier klappen.


eingetragen von Stephan Fleischhauer am 21.10.2004 um 10.21

Das Forum wird wohl demnächst aufgelöst. (Hand auf's Herz, wer war hier noch nie "ein wenig derb"?)


eingetragen von 1 am 21.10.2004 um 09.53

Dieser Faden wird jetzt nicht mehr von „neueste_Eintraege.php“ angezeigt.


eingetragen von 1 am 21.10.2004 um 09.51

Lieber Herr Markner,

von Techniker oder Handwerker stand hier doch gar nichts?
Natürlich läßt sich alles, und damit auch Hausfriede und Hausordnung, hinterfragen.
Der geistige Freiraum für Daher- sowie Zurückdröhnen wird, solange ich hier bin, mit hoher Wahrscheinlichkeit erhalten bleiben; nicht jedoch für bereits genannte andere Übertretungen.

Gruß, W.W.


eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz am 21.10.2004 um 09.38

Es schadet der Sache sehr und ist wirklich peinlich.
Schade.
Bitte denkt doch alle an das, was wir wollen und laßt diese peinlichen Zänkereien sein!
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz


eingetragen von Reinhard Markner am 21.10.2004 um 09.36

Für die gewohnt großspurig daherdröhnenden "Techniker" und "Handwerker" unter ihren diversen Pseudonymen gäbe es offenkundig andere, dringlichere Aufgaben als die Ausübung von Zensur.


eingetragen von 1 am 21.10.2004 um 09.33

Lieber Norbert,

es ist in gewisser Weise schön, daß Du den neuen Beitrag von Herrn Lachenmann lustig fandest; ich hingegen fand den Beitrag gar nicht lustig, denn es war und ist vereinbart, daß Herr Lachenmann hier nicht schreibt.
Frühere Kostproben fragwürdigen, ungewohnt derben Lachenmannschen „Humores“ samt darauffolgender Antworten können mittels Suche.php, Verfasser: lachenmann, unschwer gefunden werden.

Deine in eine Frage gehüllte Beleidigung („Oder ist es vielleicht gar so, daß die Dummheit zensiert?“) weise ich zurück, gebe Dir hiermit Gelegenheit, daß Du Dich entschuldigst, und erinnere bei dieser Gelegenheit daran, daß Du frühere Beleidigungen („nützliche Idioten“, „Bettelbuben“) bisher nicht zurücknehmen wolltest. Ich behalte mir vor, auf der nächsten Redaktionskonferenz vorzuschlagen, daß wir zur Erhaltung des Hausfriedens auf weitere Beiträge von Dir (wie bisher schon von Herrn Lachenmann) verzichten.

Gute Besserung,
W.W.


eingetragen von Norbert Schäbler am 21.10.2004 um 08.06

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann

Sind sie nicht süß, die Kleinen?

Xxxxxxxxx xxx alten Autoreifen xx xxx! Xxx xxxxx xxxxxxxx Billy Jenkins xxxxxxx, xxx xxxx.
Nicht schad drum.


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Lieber Herr Lachenmann,

... Schwierigkeiten, die ich nun in diesem Augenblick zu lösen versuche, indem ich Ihren (zudem nicht gutgelaunten und nicht wichtigen) Beitrag einer teilweisen Löschung unterziehe.

Gruß, W.W. aus der Redaktion



Es ist aber doch schade um den gelöschten Beitrag!
Lachenmanns Persiflage fand ich nämlich richtig köstlich. Bei einem seiner Sätze ("Lurchi-Hefte pflastern den Weg nach Pisa“) hätte ich mich beinahe „weggeschmissen“. Diesen Dummschwätz habe ich wohlverstanden.

Schade wenn jetzt auch noch die Dummitäten zensiert werden.
Oder ist es vielleicht gar so, daß die Dummheit zensiert?
Denkt man in diesem Zusammenhang an die Rechtschreibreformbetreiber, dann könnte man`s fast meinen.

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 20.10.2004 um 20.09

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel
... nicht zu vergessen die berühmten Lurchi-Hefte. Manchmal konnte man eines erbetteln, auch ohne neue Schuhe zu kaufen.

Sind sie nicht süß, die Kleinen?

Xxxxxxxxx xxx xxxx xxxx, xxx xxxx xxxxxxxxxxxxx xxx xxxxxx xxx alten Autoreifen xx xxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xx xxxxxxx. xxxxxxxxx xxxxxx xxxx'x, xxxxxxxx xxxx xxxx xxxxx! Xxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxx! Xxx xxxxx xxxxxxxx xxxx xxx xxxx xxxxxxxxx xxx Billy Jenkins xxxxxxx, xxx xxxx xxxxx xxx xxxxxxxxx, xxx xx xxxx xxxxx. Xxx xxx xx xxxx xxx xxx xxxxxx-xxxxxx xxxxxxxxxxx. Xxxxxxxx xxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxx xxx xxxxxx xxxxxxxxxxx xxxxxxx. Nicht schad drum.


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Lieber Herr Lachenmann,

wenn ich das Gewesene recht erinnere, hatten wir (Sie und die Redaktion) uns darauf geeinigt, daß Sie hier nicht mehr schreiben, und über viele Monate hat es damit auch geklappt. Daß diese Verabredung nun offenbar bei Ihnen in Vergessenheit geraten ist, stellt die Rechtschreibseiten vor Schwierigkeiten, die ich nun in diesem Augenblick zu lösen versuche, indem ich Ihren (zudem nicht gutgelaunten und nicht wichtigen) Beitrag einer teilweisen Löschung unterziehe.

Gruß, W.W. aus der Redaktion

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Walter Lachenmann


eingetragen von margel am 20.10.2004 um 18.31

... nicht zu vergessen die berühmten Lurchi-Hefte. Manchmal konnte man eines erbetteln, auch ohne neue Schuhe zu kaufen.


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.10.2004 um 17.33

Mitten im Trubel um Karstadt und Opel erreicht uns die relativ unwichtige Botschaft von der Salamander-Insolvenz. Lediglich 90 Arbeitnehmer fürchten um ihre Arbeitsplätze. Etwa 50 Filialen werden vermutlich dichtgemacht.
Was soll`s. Es gibt Wichtigeres, und es gibt ja auch noch anderes Schuhwerk.

Ein paar dicke Tränen will ich dem Pleitegänger hinterherweinen, war ich doch schließlich einstmals stolz, daß eine kleine Echse meine Schuhe zum Markenzeichen erhob.
Was habe ich die gepflegt. Samstägliches Schuhputzen war angesagt. Vater, Mutter, ja selbst die Geschwister haben all ihre Echslein – wir kauften fast nur bei Salamander – vor mir deponiert, und ich habe sie so lange gewienert und gerieben, bis die wechselwarmen Tierchen zu Leben und Glanz erweckt waren.
Den Weg zum Schuhmacher laufe ich heute noch im Traum. Wenn man zu dem kam, da blinkten einem tausend Spiegel entgegen. Er hatte mich das Schuhputzen gelehrt und mir x-mal meine Schuhe (die oben herum einfach nicht kaputtgehen wollten) behuft.
Zeiten waren das noch!

Meinen Schuhmacher gibt es schon lange nicht mehr, und jetzt macht auch Salamander die Grätsche. Vermutlich haben die sich an der Börse ein bißchen vergaloppiert. Adidas und Puma managen das um ein Vielfaches besser ...

Trotzdem werde ich mir keine Schuhe mit den drei Streifen oder mit der kleinen Katze kaufen, denn in Turnschuhen kriegt man doch immer so leicht Käsfüße.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.10.2004 um 00.57

Es war kein Alb(p)traum, der mich aufwachen ließ, sondern eher ein brennender Dornbusch, ein Gotteserlebnis oder eine Mariaerscheinung.

"Canaris" hat mich gerüttelt, sein Vorname heißt „Admiral“. Er ist ein Vorzeigeobjekt des „Deutschen Widerstandes“, obwohl keiner so recht über ihn richtig berichten kann.
Es muß einer gewesen sein, der recht behalten hat inmitten eines Unrechtssystems. Genaues weiß man nicht, weil man darüber nichts Näheres wissen will.

Herr je!
Der hat irgendwann gelebt, viele geschont, viele zum Nachahmen angeregt. Muß ein guter Deutscher gewesen sein, begraben in irgendeinem Gebeinhaus, ggf. auch christlich zu Grabe getragen.
Seine Mitspieler allerdings sind ordentlich bestattet. Sie waren feine Bürger, legitimiert schon alleine durch den Kontakt mit der Lichtgestalt. Und Heidelberg, Darmstadt, Aschaffenburg stehen stellvertretend für Zentralfriedhöfe deutscher Redlichkeit und Loyalität.

Oh je!
Wie vielen Abziehbildern, Trittbrettfahrern und Nutznießern hat man Ehre und Schonung angedeihen lassen? Wie viele Zirkel und Seilschaften durften entstehen und wurden geduldet, ohne daß deren Rechtschaffenheit überprüft wurde?
In all der Zeit nach Kriegsende hat es wenige Zurechtweisungen gegeben (vgl. Ralph Giordano „Die zweite Schuld oder von der Last Deutscher zu sein“).

Was aber macht diese Zirkel und Seilschaften aus?
Was macht ihren Vorsprung aus, ihr Gewicht?
Lediglich die Geschichte.

Das sollten sie werden!






– geändert durch Norbert Schäbler am 19.10.2004, 15.18 –
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nos


eingetragen von margel am 03.10.2004 um 10.01

Und nun befassen wir uns alle wieder mit der Rechtschreibreform, ihrem in Aussicht stehenden Ende und der dann nötigen Aufarbeitung dieser Staatsaffäre. Gell?

Danke, Herr margel (war gerade mal für einige Minuten aus dem Haus, um mir eine Ausgabe der BamS zu holen).
Ich bitte die Herren, falls noch Klärungsbedarf bestehen sollte, dies auf dem direkten Wege auszuhandeln.
Weitere Beiträge zu diesem Thema werden von mir, so ich sie sehe, freundlich gelöscht.
M.D.


eingetragen von Reinhard Markner am 03.10.2004 um 09.58

Ihr Beitrag wurde gesichert - bitte ggf. Rücksprache mit MD. Danke.


eingetragen von Walter Lachenmann am 03.10.2004 um 09.57

Ihr Beitrag wurde gesichert - bitte Rücksprache mit MD. Danke.
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Walter Lachenmann


eingetragen von margel am 03.10.2004 um 09.57

Auf der Titelseite der Rechtschreibkommission sind einige sich aneinanderlehnende,(wahrscheinlich von einem Kommissionsmitglied gezeichnete) Bücher abgebildet, umgeben von schwarzen Winkeln. Offenbar werden diese Bücher von heftigen Konvulsionen erschüttert, sind sie von einer Art Schüttellähmung befallen. Sie können jeden Augenblick umstürzen. Was mag sie so aus der Fassung bringen?


eingetragen von Matthias Dräger am 03.10.2004 um 08.16

Ihr Beitrag wurde gesichert - bitte Rücksprache mit MD.


eingetragen von 1 am 03.10.2004 um 07.15

Ihr Beitrag wurde gesichert - bitte Rücksprache mit MD.

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Anmerkung aus der Redaktion, hinzugefügt am 24.5.2005 durch D.L.:
Obige Löschung erfolgte zeitnah, vermutlich am 3. oder 4. 10. 2004 durch MD.

Nachstehend meine Antwort vom 3.10.2004 um 9.15 auf den Beitrag von Herrn Dräger vom Vortag:


Lieber Matthias,

Herr Markner hat auch nach Aufforderung nicht den Beweis erbracht, daß diese historisch gewachsenen Rechtschreibseiten mit 24.000 Datensätzen für die vom FDS-Kassenwart genannten 10 Eu monatlich betrieben werden können.

Daß Du jetzt seine (wie ich weiß, völlig abwegige) Behauptung übernimmst oder stützt oder duldest, bringt mich zusätzlich in Bedrängnis; in Zuschriften werde ich als „Idiot“, als „Bettelbub“ und wegen „Erpressung“ angegriffen. Nie habe ich gebettelt. Wenn trotz Nichtzahlung die Seiten 6 Monate lang aufrechterhalten werden, was kann daran Erpressung sein? War nicht umgekehrt gerade das über 6 Monate hartnäckig vertretene Verlangen, der technische Seitenbetreiber müssen kostenlos (oder zum von Herrn Lachenmanns genannten 10-Euro-Tarif) weiterliefern (sonst gibt es böse Anrufe und öffentliche Ächtung), Erpressung?

Umgekehrt ist der von Herrn Markner und Herrn Lachenmann und nun auch Dir so ungeliebte Vorwurf der Veruntreuung hier immer noch und immer weiter unbeanstandet im Forum vorhanden. Jeder kann nachlesen, daß Herr Lachenmann und Herr Markner dem unter ausdrücklicher Nennung des StGB-Wortlautes gegebenen Untreue-Vorwurf nicht mehr widersprochen haben; siehe http://rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?postid=23765#post23765. Der Faden ist durchaus lesens- und bedenkenswert. (Genannter Beitrag ist auch mittels Suche.php findbar:
http://rechtschreibreform.de/Forum/Suche.php?submit=Suche&Ueberschrift=Untreue; die Technik hat eine Kopie der Datenbank angefertigt, um sie, falls die FDS amtsrichterliche Nachbereitung wünscht, unverändert verfügbar zu haben.)

Mein Vorschlag zur Lösung der Aufgabe ist, daß die ursprünglichen Vereinbarungen gehalten werden, daß mit Herrn Lachenmanns 10-Euro-Theorie (für die er den Beweis nach wie vor nicht antreten will) nicht weiter Streit gemacht wird, daß Du Deinen Satz „die von den Technikern für die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seite rr.com erbrachten Leistungen rechtfertigten nicht die monatliche Unterstützung von ca. 200 bis 250,- Euro“ zurücknimmst und daß ich von den Verfassern der bisherigen Bekennerschreiben recht freundliche Entschuldigungsschreiben erhalte.

Sonntagsgrüße,
D. Lindenthal
Daraufhin rief Herr Dräger mich an; auf meine Begründungen hin hat Herr Dräger dann seinen Beitrag etwas entschärft und meine Antwort ganz gelöscht.
Wegen der Wichtigkeit beider Beiträge habe ich hiermit beide nun wieder in der ursprünlichen Fassung hergestellt.


eingetragen von Reinhard Markner am 02.10.2004 um 15.26

Danke für die Klarstellung !


eingetragen von Matthias Dräger am 02.10.2004 um 13.37

Im Zuge der Beendigung der Spendenabwicklung über die FDS ist es auch zur Rücküberweisung von Spenden gekommen.
Aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf hinweisen, daß ich mich von erhobenen Vorwürfen, diese Spenden seien unterschlagen worden, distanziere.
Der Kassenwart der FDS hat das gemacht, was nach eingeholter Rechtsauskunft des Vorstandes der FDS richtig und angemessen erschien.

Ich wäre allen Beteiligten dankbar, wenn die öffentliche Auseindersetzung zu diesem Thema damit beendet werden könnte.
Mit dem absehbaren Ende der Rechtschreibreform ist unsere Arbeit nicht zuende, sondern fängt erst richtig an.

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Anmerkung aus der Redaktion, hinzugefügt am 24.5.2005 durch D.L.:
Während der Vorbereitung zur Frankfurter Buchmesse, 6.–10. Oktober 2004, ist zur allgemeinen Überraschung Herr Dräger auf die Linie von Herrn Walter Lachenmann eingeschwenkt, obwohl die beiden kurz zuvor noch Lieblingsfeinde waren und ich letzterem bezüglich Rechtschreibseiten-Spendengeld Untreue angelastet hatte.

In der ersten Fassung dieses Beitrages schrieb Herr Dräger am 2.10.2004 um 15.37:


Im Zuge der Beendigung der Spendenabwicklung über die FDS ist es auch zur Rücküberweisung von Spenden gekommen.
Aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf hinweisen, daß ich mich von erhobenen Vorwürfen, diese Spenden seien unterschlagen worden, distanziere.
Der Kassenwart der FDS hat das gemacht, was nach eingeholter Rechtsauskunft des Vorstandes der FDS richtig und angemessen erschien: die von den Technikern für die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seite rr.com erbrachten Leistungen rechtfertigten nicht die monatliche Unterstützung von ca. 200 bis 250,- Euro, etwa 1.800,- Euro mußten somit den Spendern wieder gutgeschrieben werden.

Ich wäre allen Beteiligten dankbar, wenn die öffentliche Auseindersetzung zu diesem Thema damit beendet werden könnte.
Mit dem absehbaren Ende der Rechtschreibreform ist unsere Arbeit nicht zu Ende, sondern fängt erst richtig an.
(Hervorhebung durch mich, D.L.
Mit dem darauf folgenden Beitrag habe ich mich gegen die enthaltende Schmähung verwahrt; das weitere siehe dort.
W.W. oder Walter Wittkopp ist mein Technikername aus alten Zeiten, um Abweichlerverfolgungen vorzubeugen.
D. Lindenthal)


eingetragen von Karl Eichholz am 01.10.2004 um 22.30

“There’s nothing wrong with our politicians! We have the best politicians that money can buy!”

(Mit unseren Politikern ist nichts verkehrt. Wir haben sogar die besten, die man überhaupt nur für Geld kaufen kann.)


Diesen Ausspruch hatte ich gerade aufgegabelt und möchte ihn nicht vorenthalten.

Dies ist übrigens ein Thema, welches in Hinsicht auf das "behutsame Einführen" der Rechtschreibreform bisher "weit gehend" negiert wurde. Ich warte auf den Tag, wo der erste aus dem Nähkästchen plaudert.


__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.09.2004 um 22.47

Lieber Margel!

Entschuldige, daß ich Deine Pointe ruiniert habe mit der ernsthaften philosophischen Frage:
„Wie aber wäre es gewesen, wenn ...?“
So was darf man natürlich nicht fragen, so lange ein Witz sich hineinwühlt in die drei Sphären des Bewußtseins: in das „Ich“, das „Über-Ich“ und das „Es“.

Mich hat Dein humorvoller Einwand zunächst in die Breite getrieben, dann aber gleich ganz tief unten getroffen. Er hat mich angeworfen. „Es“ hat mich betroffen gemacht.

„Es“ hat mich gefragt: „Bringt ein Hähnchen höhere Überlebensqualität als eine Hand voll Reis, die sättigt?“
Und ich habe lediglich über das Überleben, jedoch nicht über das Leben an sich – und schon gar nicht über das Über-Leben nachgedacht.

Stellen wir uns vor, lieber Margel, wir säßen angekettet unten im Kiel, kriegten (krächten) Hähnchen serviert, und der „Herold“ erzählte uns was davon, daß wir nach der Mahlzeit rudern müßten bis zum Erbrechen ...

Ich denk`, daß wir uns kurz zunicken täten so unmittelbar in Hafennähe.
Und ich denk`, daß wir beide den Kopf schütteln würden auf hoher See.

Es ist allein die Zeitkomponente, die für uns spricht.
Zum richtigen Zeitpunkt aber muß das Team stehen!


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 05.09.2004 um 19.29

... wenn einige Galeerensträflinge vorgetäuscht hätten, sich an einem Röhrenknochen verschluckt zu haben. (Solche Typen halten doch normalerweise immer zusammen!)

Verdammte(s) Viel-oh-so-Vieh!


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eingetragen von margel am 05.09.2004 um 17.54

Galeeren-Oberaufseher zu seinen Ruderern: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Zuerst die gute: Heute mittag gibt es Hähnchen.- Und jetzt die schlechte: Nach dem Mittagessen will der Kapitän Wasserski laufen."


eingetragen von Norbert Schäbler am 05.09.2004 um 17.48

Die schönsten Bootsgeschichten stammen ja eigentlich aus der Antike sowie aus dem großen „Afrikaner-nach-Amerika-Transport“; jedenfalls finden sie sich in jener Zeit, in der man noch mit Galeeren über das große Meer gerudert ist.

Was mich an diesen rekordverdächtigen Ruderregatten immer fasziniert hat, war der Umstand, daß diese Ruderboote überhaupt am anderen Ende angekommen sind. Das sind ja nicht nur einige tausend Meter wie kürzlich in Athen, sondern bei solchem Unternehmen geht es um Abertausende von Seemeilen, um endloses Wasser, um Brandung, rauhe See, Unwetter, karge Mahlzeit, Peitschenhiebe – und danach bleiben immer noch einige Kilometerchen übrig.

Nichts gegen unsere durchtrainierten Athleten von Athen, aber die haben doch schon kurz vor dem Ziel angefangen, nach Luft zu japsen, und im Ziel waren sie dann fix und fertig und wären beinahe aus dem Boot gekippt, nach gerade mal 3000 Metern in absolut ruhigem Fahrwasser und ohne Gegenwind ... Man könnte bei solcher Betrachtung fast den Faden verlieren.

Zurück zum Thema: Schon im Frühschülerstadium sind meine Gedanken immer um das Management und um die Leistung gekreiselt. Da habe ich mir Fragen gestellt w. z. B.: „Wie viele Ruderbesatzungen waren da eigentlich an Galeerenbord?“ Oder: „Wie viele Angeber und Peitschenschwinger tyrannisierten die rudernde Truppe, bzw. hielten sie bei Laune?“ Oder: „Wie lange hat so eine Überfahrt gedauert?“ Und: „Wie viele von denen, die wegfuhren, sind eigentlich am Ziel angekommen?“ Schließlich: „Haben die möglicherweise zwischendurch die Mannschaft aufgefüllt, oder Ballast von Bord geschmissen, oder Notsegel gehißt, oder ...?“ Fragen über Fragen!

Immer bin ich bei meinen Erklärungsversuchen an der gleichen Stelle herausgekommen, habe mich fixiert auf die Rolle des Bordpädagogen, und meine Ergebnisse gingen wie mathematische Gleichungen allesamt auf.
Ankommen konnte das Schiff nur, wenn bis zuletzt genügend Leute dawaren, die sich in die Riemen legten.
Ankommen mußte das Schiff mit möglichst hoher Sklavenzahl, weil dies den Verkaufserlös steigerte, wobei hierbei unterwegs einige Variable einzubringen waren ...
Aber auch das verwirrt und führt weg vom Thema!

Genau genommen interessieren mich seit jeher die letzten zweihundert Kilometer, für die keine Anlegestelle parat ist – nur Wasser, Wasser und nochmals Wasser – mich interessiert dieser pädagogische Drahtseilakt.

Frage: Was haben diese Machos an Bord in solchen Momenten, in einer derartig existentiellen Bedrohung, gemacht und gedacht?
Antwort: Ich denke, sie haben – ausgeruht wie sie waren – als Beste unter den Besten mitgerudert!

(Vielleicht ein Bild für die Kultusminister, die ihre Rechtschreibreformkommission mehr als einmal ausgepeitscht haben, im Regen stehen ließen und nun endlich von Bord geschickt haben. Sie sollten sich nun selbst in die Riemen legen, damit es endlich und vor allem schnell "zielwärts" geht.)

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eingetragen von Norbert Schäbler am 22.08.2004 um 22.09

(Eine Geschichte vom Boot)

In Olympia haben sie ja gerade dieser Tage eine Erfolgsgeschichte geschrieben, und die geht, wenn ich mich recht erinnere, so:

Es war einmal ein Doppelvierer, der hat trainiert und trainiert, und die Trainerin stand am Flußrand mit der Uhr in der Hand, deren Zeiger immer zu schnell lief.
„Mädels“, hat sie ein halbes Jahr vor der Olympiade gesagt: „zwei von Euch sind zu langsam, und deswegen wird das nichts mit euch Vier in Athen. Zwei müssen raus, und andere Zwei müssen rein.“

Danach hat es bitterliche Tränen und viel Gemotze gegeben, und die zwei Langsamen haben erwartet, daß ihnen die zwei Schnellen um den Hals fallen, und weil das nicht passierte, haben sie zuerst getrotzt und sich dann später geschworen, daß sie es denen allen zeigen wollten.

„Wir sind die zwei Langsamen“, haben sie gesagt: „und wir taugen nichts mehr im Vierer. Laß uns einen Doppelzweier machen und nach Athen rudern.“

Dort sind sie denn auch angekommen, und einen Tag, bevor der Doppelvierer „Gold“ für Deutschland holte, haben die trotzigen Doppelzweier „Silber“ errudert, worauf die gesamte Ruderwelt gestaunt hat, weil so etwas nach nur einem halben Jahr Training normalerweise gar nicht möglich ist..

Wie man hört, sind sich dann die Gold- und die Silbermädels allesamt um den Hals gefallen, haben Tränen der Freude geweint und sich Geschichten erzählt, davon, wie schön es damals war, als sie noch im gleichen Boot gesessen haben.

Und die Trainerin hat gesagt: „Siehs` de!“



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eingetragen von Fritz Koch am 22.08.2004 um 20.47

Hund sans scho!


eingetragen von Detlef Lindenthal am 22.08.2004 um 20.39

Klar sollte man rudern. Was schlägst Du vor, wohin?

– Natürlich habe ich nicht wegen „Flußwasser“ bei dhm.de nachgeschlagen, sondern wegen der mir zu Recht nicht erinnerlichen angegebenen Todesart; wobei ich nun den Versenkungsort dazugelernt habe.

Also noch mal zum Ruderziel: Immer im Kreis herum ist langweilig. Mach doch mal Vorschläge, wohin man rudern könnte. Ich hätte auch noch Vorschläge.
Solange wir noch kein Ziel vereinbart haben, können wir das Vorwärts- und das Rückwärtsrudern üben. Beides ist ungemein nützlich für Anlegemanöver wie auch zur zwischenmenschlichen Verständigung.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.08.2004 um 20.10

Lieber Detlef!

Mit „Parlamentariern“ meinte ich diejenigen, die in den großen Plappersälen sitzen oder daselbst am Rednerpult stehen. Zehetmair z.B. (nach Deinem Verständnis ein Exekutivler bzw. Exekutor) hat im „Hohen Haus“ zu München am 27.10.1995 eine Erklärung abgegeben und hat die Vorder- und Hinterbänkler dabei derart verwirrt, daß sie statt zu weinen zu lachen angefangen haben.
Sicherheitshalber habe ich seine Rede im Forum „Dokumentation“ eingebracht, damit man den Zehetmair`schen Sachverstand aus dem Jahre 1995 immer wieder nachlesen kann, zumal einem ja manchmal das Gedächtnis verläßt, und derartige Rede gerade im Jahre 2004 als Exempel politischer „Tollpatschigkeit“ herausgekramt und gar als Gegenargument verwendet werden könnte.

Mit der Erinnerung und den geistigen Schubladen ist es ja ohnehin so eine Sache. Manchmal sortiert sich das nicht so gut.
Ich beispielsweise, wußte in meinem vorherigen Beitrag nicht so genau, ob ich jetzt die Schublade „Geografie“ oder die Schublade Geschichte ziehen sollte.
Hab ich mir doch überlegt, ob dieser Fluß „Havel“ oder „Spree“ hieß, und um mich nicht vollends zu blamieren, habe ich dann den seichten Oberbegriff „Flußwasser“ gesetzt.
Als Du mir dann entgegnet hast, daß es sich um den „Landwehrkanal“ gehandelt hat, habe ich sogar meinen einstigen Geschichtslehrer wieder bildlich vor mir stehen gesehen – den ich übrigens gemocht habe – und es war mir danach, mich bei ihm für meine Gedächtnislücke zu entschuldigen.

Daß Du allerdings derart hart mit mir ins Gericht gehst und den Oberbegriff „Flußwasser“ derart scharf zurückweist, läßt mich in meinen biologischen, physikalischen und philosophischen Geistesschubladen nachfassen. Schlechterdings ist es nämlich unmöglich, daß in einen mit Flüssen verbundenen Kanal kein Flußwasser einfließen sollte.

Überhaupt sollten wir in der gegenwärtigen Situation keine Löcher ins eigene Boot bohren, sondern statt dessen gemeinsam in die gleiche Richtung rudern. Wenn etwas an mich zu schreiben wäre, dann sollte es geschrieben werden an: noseugen@t-online.de.



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eingetragen von Detlef Lindenthal am 22.08.2004 um 19.08

Lieber Norbert,

zwei Einwände; Du schreibst:
>>Besonders wichtig und bemerkenswert ist es, daß der Rat gegründet wurde, bevor sich die Parlamentarier der Sache annehmen konnten.<<
Welche Parlamentarier meinst Du? Oder ist das nur ein Verschreiber, und Du meintest die Minister und ihre Beamten (Exekutive)?

Luxemburg und Liebknecht wurden, so die gewöhnliche Geschichtsschreibung, nicht ertränkt, sondern anderweitig ermordet und dann erst ins Wasser gebracht; und es war auch kein Berliner Fluß, sondern der Berliner Landwehrkanal. Eiskalt stimmt, denn es war Januar.

Den Rat begrüße auch ich; dazu bin ich der Meinung, daß man dort auch Platz für die Kultusminister lassen sollte; ich selbst würde äußerst gerne auf gleicher Augenhöhe mit diesen in ihr Amt nicht gewählten, sondern nur von ihren Ministerpräsidenten eingesetzten Nichtfachleuten die Rechtschreibfrage erörtern; wenn sie gut im Zuhören sind, können sie viel lernen.

Wir sollten auch eine norddeutsche Sektion des Rechtschreibrates haben; kann ich doch nicht immer nach München fahren, nur um endlich mit Frau Erdsiek-Rave zu sprechen (Spötter nennen sie Endsieg-Rave, weil sie derart tapfer in ihrem persönlichen Rechtschreib-Stalingrad ausharrt.)
Mich hat sie hier in Husum mal faustdick abgebügelt. Ich bin dann immer so sprachlos, wenn Damen in meinem Alter, die wenige Augenblicke zuvor mich noch zuckersüß angelächelt haben, mich plötzlich mit einer dicken Lüge von dannen schicken.

Deinen Brief habe ich noch nicht beantwortet, weil ich nicht sicher bin, ob Du eine derart weit abweichende Antwort lesen möchtest.

Grüße,
Detlef


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.08.2004 um 17.45

Es ist in jedem Falle ausdrücklich zu begrüßen, daß der Rat für Deutsche Rechtschreibung endlich ins Leben gerufen wurde, und daß diesem Rat endlich einmal hochspezialisierte Sprachnutzer angehören, mit Krieger ein hochgradiger und wortgewaltiger Journalist, mit Kunze, Kunert, Jelinek ... hochrangige Schriftsteller der Gegenwart, mit Ickler ein hochqualifizierter und unabhängiger Wissenschaftler und Praktiker ...

Besonders wichtig und bemerkenswert ist es, daß der Rat gegründet wurde, bevor sich die Parlamentarier der Sache annehmen konnten.
Damit haben unsere Volksvertreter nun zwar das Nachsehen, doch sollte das den Parlamentariern (von parler = sprechen, reden, ...) nicht zum Schaden gereichen, ist es für sie doch ohnehin angemessener, einen Rat für gesprochene Sprache zu gründen. Was sollte ein Parlamentarier denn auch in einem Rat ausrichten, in dem es lediglich um Schreiben geht?

Drängt mich doch am Ende eine Assoziation an die Gründung der Weimarer Republik.
Damals kam es (nach geschichtlicher Überlieferung) zu einem "so genannten" Photofinish. Nur wenige Minuten waren entscheidend für das Schicksal Deutschlands (1918-1933). Weil die Demokraten etwas früher ihren Balkon erreichten, um ihre Proklamation öffentlich verlesen zu können, waren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ab dato vogelfrei und wurden im eiskalten Berliner Flußwasser ertränkt.
(Kultusminister sollten sich also **** **** **** **** **** **** **** **** **** **** [zensiert wg. StGB, Red.])
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eingetragen von Klaus Eicheler am 17.08.2004 um 18.38

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Wesentlich hingegen ist die Äußerung des Länderchefs. „Er will eine offene Diskussion führen. Er hält auch das Ergebnis für offen.“

Dreierlei lese ich daraus ab:
1. Bisher gab es keine offene Diskussion.
2. Die CSU hat keine Meinung und geht ohne Konzept in die Verhandlung.
3. Auf solche Politsofties kann die Rechtschreibreformkritik verzichten.

Das sehe ich nicht so negativ. Die Feststellung, daß es bisher keine offene Diskussion gab, ist allein schon bemerkenswert (Doris Ahnen behauptet ja, bei der Reform wären alle beteiligt gewesen).

„Ohne Konzept“: Ich glaube, daß vor der Erörterung eingehende Recherchen angestellt wurden, vor allem das Springer-/Spiegel-Faktum und die Umfragen bieten eine Menge Stoff. Es wäre ungewöhnlich für die CSU (und den Bayernkurier), eine Vorveröffentlichung der Meinung der Staatsregierung zu bringen, vor allem dann, wenn sie gegen die (angeschlagene) Kultusministerin ausgelegt werden könnte.

Taktieren gehört auch hier zur Politik – gerade in Bayern.
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Klaus Eicheler


eingetragen von Norbert Schäbler am 17.08.2004 um 17.14

Der neueste „Bayernkurier“ (Jahrgang 55/Nr. 33, vom 14. August 2004) nimmt zum Thema Rechtschreibreform bereits auf Seite 1 Stellung:

„Offene Diskussion
Die Rechtschreibreform steht auf der Kippe. Die größten deutschen Verlage kehren zur alten Rechtschreibung zurück. Jetzt werden sich die Ministerpräsidenten auf ihrer nächsten Konferenz damit befassen. Man werde `ergebnisoffen prüfen` kündigte Edmund Stoiber an.“

Im Innenteil, S. 6, findet sich dann ein hübsch aufgemachter Dreispalter mit dem Ausmaß von ca. 160 Zeilen, in denen diverse Meinungen offenbar werden. Der Artikel trägt die Überschrift „Handlungsbedarf – Rechtschreibreform: Länderchefs und Kultusminister beraten“. Auch hier allerdings wieder das Stereotyp: „Wir gehen ohne Vorfestlegung und ergebnisoffen in die Diskussion.“

Der Artikel selbst kann ggf. auf dem Nachrichtenbrett eingebracht werden. Mir scheint jedoch, daß die Abschreibarbeit unnötig ist.
Wesentlich hingegen ist die Äußerung des Länderchefs. „Er will eine offene Diskussion führen. Er hält auch das Ergebnis für offen.“

Dreierlei lese ich daraus ab:
1. Bisher gab es keine offene Diskussion.
2. Die CSU hat keine Meinung und geht ohne Konzept in die Verhandlung.
3. Auf solche Politsofties kann die Rechtschreibreformkritik verzichten.

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eingetragen von Norbert Schäbler am 17.08.2004 um 15.29

Zwischenzeitlich habe ich überprüft, daß auch auf anderen - von der jungen Generation bevorzugt benutzten - Handys (Nokia, Samsung) eine Worterkennungsfunktion eingebaut ist. In jedem Fall wird die Adelungs`sche und damit die altbewährte Schreibweise verwendet.

Das heißt:
- die marktführende Technik hat bereits rückumgestellt,
- die Kinder haben bereits umgelernt,
- das Ammenmärchen von den „armen Kindern“ stimmt nicht mehr.

Kinder erleben sowohl beim Schreiben als auch beim Empfangen und Lesen ihrer SMS die Vorzüge der altbewährten Schreibweise, und es wäre leicht, dies zum Unterrichtsgegenstand zu machen.
Erkenntnis: „Mit `ß` geht es einfach schneller!






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eingetragen von Norbert Schäbler am 14.08.2004 um 14.58

Die Frage kann ich nicht verstehen!
Will ich "mußte" schreiben, dann drücke ich die erstgenannte Kombination (6-8-7-8-3), will ich den Neuschrieb, dann drücke ich die Kombination (6-8-7-7-8-3).
Selbst dem Doofsten fällt es auf, daß er bei der zweiten Alternative eine Taste mehr betätigen muß.

Lieber Herr Fleischhauer, Ihre vorherige (später korrigierte) Alternative lautete "6 - 8 - 7 - 7 - 3".
In diesem Falle erscheinen im Menü die Wörter: "müsse", und "Murre".
Äpfel kann man im übrigen nicht mit Birnen vergleichen. Es sei denn, man will "Mus" produzieren.
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eingetragen von Stephan Fleischhauer am 14.08.2004 um 14.45

Wenn man 6-8-7-8-3 und 6-8-7-7-8-3 eingibt, kommt dann in beiden Fällen "mußte"?


eingetragen von Norbert Schäbler am 14.08.2004 um 14.28

Zwischendurch was Undümmliches ...
... denn in den vergangenen Tagen haben wir ja reichlich Dummes vernommen. Am dümmlichsten war dabei wohl die Behauptung, Teile der Presse hätten sich einer pädagogischen Verantwortungslosigkeit schuldig gemacht.
Man lese dazu die Begründungen für diesen Akt nach.
Verantwortliche von Spiegel, Bild und Rheinischem Merkur haben doch deutlich ihre Beweggründe ausgedrückt.
Das las sich teilweise wie die Schilderung eines Spießrutenlaufs. Am Ende dann der Jubel: „Wir haben das Ziel erreicht! (Wir entschuldigen uns für den Irrweg und für die verlorengegangene Zeit.)“

Mächtig wurde auf die Besinnlichen und Abwägenden eingeprügelt, während sich an anderer Stelle völlig unbemerkt ein Aufstand entwickelt und formiert hat, der wesentlich gefährlicher einzuschätzen ist für die gesamte Rechtschreibreform, weil dieser Aufstand das Messer mitten ins Herz der Reform sticht.
Gemeint ist der Aufstand von Siemens, Schwergewicht im Deutschen Aktien-Index (DAX).

Keiner hat es gemerkt:
die Lehrer sowieso nicht, weil sie wegen ihrer Überforderung ohnehin nicht merken, daß sich ihre Schüler während des Unterrichts anderweitig beschäftigen;
die Journalisten auch nicht, weil sie damit beschäftigt sind, ihren eigenen Schafstall sauberzuhalten;
und die Kultusminister haben es auch nicht bemerkt, weil sie davon überzeugt sind, daß ihr Erlaß absolut widerspruchsfrei funktioniert.

Die Schüler aber haben es gemerkt, daß Siemens auf ihrem Lieblingsspielzeug „Handy“ einen Beschleuniger eingebaut hat: die sog. "Worterkennungsfunktion".
Seitdem sind die Schüler beim Schreiben einer SMS noch schneller.
Wesentlich bei dieser Worterkennungsfunktion ist die Tatsache, daß Siemens die sog. Adelung`sche Schreibweise reaktiviert hat.

Würde man die von Siemens fragen, warum sie das gemacht haben, dann gäbe es vermutlich nur die kurze und präzise Antwort:
„Weil es mit `ß` schneller geht“.
Dem wäre kein Gegenargument gewachsen.
Deswegen fragt vermutlich auch keiner, und so lange keiner fragt, gilt ja auch noch das Argument: „Die armen Kinder! Sie müssen schon wieder umlernen!“

Welch Dummheit! Die Kids haben es doch schon längst getan!

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eingetragen von margel am 09.08.2004 um 03.47

...glatt zum Leser dieser schrecklichen Zeitungen werden angesichts des aufgeweckten und souveränen Herrn Strunz. - Der Witz des (noch jungen) Tages: Herr Blüml erklärt, warum man Haustür nicht getrennt schreibt!


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.08.2004 um 21.34

Sabine Christiansen bürgt für Qualität. Sie hat hohe Einschaltquoten. Über die Füllung ihres Zuschauerraumes braucht sie sich keine Gedanken zu machen, und auch ihre Interviewpartner sind nicht allzu widerspenstig. Kapazitäten aller Couleur bekommt sie allemal.

Die Sendung „Aufstand gegen die Rechtschreibreform – Chaos total?“, am 08.08.04, in der ARD, mit den Teilnehmern Jürgen Rüttgers, Claus Strunz, Wolf Schneider auf der einen; Fritz von Bernuth, Doris Ahnen, Karl Blüml auf der anderen Seite; jene Hie-Drei-Dort-Drei-Diskussionsrunde endete mit einem klaren Punktsieg zugunsten des gemischten Dreiers.
Dies ist zumindest aus den Beifallsstürmen abzulesen, die aus dem Publikum herausbrandeten, immer dann wenn die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz – neben Christiansen die einzige Frau in der Runde – die Rede erhob, ihre Augen rollte und ihre Hände zum Himmel reckte.
Überhaupt muß man sagen, daß sich auch Karl Blüml als Meister der Klamotte bewährte und besser wirkte als der Pedell in den Lausbubengeschichten von Ludwig Thoma.
Schön, daß die Kamera die vielen „Nicker“ einfing, die Doris für die beiden Zusatzredner im Publikum übrighatte. Beide, ein Schüler der 13. Klasse – sozusagen der Repräsentant des ABI-2004-Konsortiums – sowie eine Grundschullehrerin, Aushängeschild genormter Grundschul-Leerkörper, tanzten der mächtigen ARD-Reporterin nach der Pfeife ... und Doris äugte wie ein zahmes Reh.

Was will man da sagen. Die Sendung ist rum. Punktgewinn für die Kumikos. Und die Erkenntnis lautet: Das, was die von der Bild gemacht haben (Strunz hat sich übrigens prächtigstens geschlagen; ich wußte gar nicht, daß die von Bild so viel auf der Platte haben) ...
Noch einmal die Erkenntnis der Sendung, damit sie nicht verloren geht: „Das was die von Bild gemacht haben, ist hochgradig verantwortungslos.“

Ich habe das Gefühl: Jetzt geht der Boxkampf erst so richtig los!



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eingetragen von Norbert Schäbler am 04.08.2004 um 11.48

... will ich meine neue Geliebte, "S55" (ein Handy aus dem Hause Siemens), verteidigen.
Sie ist doch noch so jung, lernfähig und so biegsam wie ein kleines Bäumchen.
Gleichwohl entfaltet sie alle Talente und Lerngene ihres Erzeugers schon in den Kinderjahren. Sämtliche Buchstaben kann sie schon schreiben. Sie weiß, daß ein „ue“ kürzer mit einem „ü“ darzustellen ist, schreibt „ä“ statt „ae“ und kennt auch dieses ökonomische S, das man neuerdings als Buckel-S beschimpft.
Die Kleine hat was, aber man könnte sie noch bitterbös verbiegen.

Da erinnere ich mich doch glatt an einen Siemensverwandten, den ein gewisser Micro Soft ziemlich plattgemacht hat.


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eingetragen von Fritz Koch am 04.08.2004 um 10.58

wenn die Ziffern von 0 bis 9 genügen. Um Briefe im SMS-Wortschatz zu schreiben, braucht es nur noch ein Worterkennungsprogramm für den PC.
Es ist zu befürchten, daß der SMS-Wortschatz sich als Untermenge der deutschen Sprache verbreitet.


eingetragen von Norbert Schäbler am 04.08.2004 um 08.50

Seit dem heutigen Tag bin ich außer in meine Frau zusätzlich in eine Maschine verliebt. Sie nennt sich S55 und ist von Siemens.
Meine Frau hat übrigens auch so eine Maschine, sozusagen die gegengeschlechtliche Ausgabe unseres kürzlich erworbenen eineiigen Handyzwillings.

Vorhin habe ich eine gute Stunde lang „trockengesimst“ (meine SMSs habe ich nicht weggeschickt), und das Schäferstündchen mit meiner neuen Geliebten hat richtig Spaß gemacht.
Testen der „Worterkennungsfunktion“ stand auf dem Programm, und während dieser Stunde hat mich mein Handymädchen überzeugt durch sprühende Intelligenz, Witz und Einsicht.

Zuerst habe ich nachgeprüft, ob S55 das Wort „Gruß“ schreiben kann. 4-7-8-7 habe ich eingetippt, und schon hat mir mein Handy einen „Gruß“ ausgerichtet.
Ob es auch küssen kann, wollte ich wissen, habe 5-8-7 eingedäumelt und siehe da, die kleine Siemens hat mir 13 Wörter bzw. Silben zur Auswahl vorgelegt. Davon hieß das erste Wörtchen „Kur“, und nach Betätigung der Weiterschalttaste stand auch schon beim zweiten Anlauf das Wort „Kuß“ im Display.
Danach habe ich S55 mit allen möglichen Adelung’schen Schreibweisen traktiert.
Die kamen oft wie aus der Pistole geschossen, w. z. B. bei 7-2-4-8-7 = "Schuß".
„Schlau, das Biest“, habe ich mir gedacht, „das kennt sogar noch die alte Rechtschreibung und arbeitet rationell und ökonomisch.“
Besonders liebgewonnen habe ich meine "Handy-Klotzfrau", weil ich ihr auch etwas lernen durfte. Einmal wußte sie nämlich gar nicht mehr weiter, als ich ihr die Ziffernkombination 3272437 vorlegte. Da hat sie es mit Englisch probiert und etwas von "Farbies" gestammelt, ohne daß ihr eine weitere Möglichkeit dazu einfiel. Ich möge ihr das Wort buchstabieren, hat sie mich schließlich angefleht, was ich dann auch gemacht und erfolgreich mit der Speichertaste abgeschlossen habe.
Jetzt kann mein Mädchen auch „Faßbier“ servieren.

Am Ende meines ersten Stell-Dich-Eins mit der kleinen Tochter von Siemens will ich in großer Angst und Sorge noch was loswerden.
An Euch alle muß ich dabei appellieren!
Kämpft bitte gemeinsam mit mir für S55! Ich fürchte um Sie!
Wenn die Kultusminister nämlich herausfinden, daß diese Maschine noch in alter Rechtschreibung kommuniziert, dann entziehen sie der kleinen Siemens doch sofort die Lernmittelfreiheit, oder veranstalten gar eine großangelegte Razzia in den Schulstuben.
Und ich befürchte, daß das BverfG-Urteil vom 14. Juli 1998 denen sogar die rechtliche Handhabe dafür bietet.
– geändert durch Norbert Schäbler am 04.08.2004, 14.12 –
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eingetragen von Kathrin Dörrbecker am 03.08.2004 um 23.24

Wink

Lieber Herr Schäbler,

Ihre Idee ist zwar ganz wunderbar, aber ich muß Sie leider enttäuschen...auf neueren Mobilfunktelefonen gibt es nämlich eine sogenannte Worterkennungsfunktion und die funktioniert ohne mehrmaliges tippen. D.h. wenn man beispielsweise "Gruß" tippen möchte, dann drückt man jeweils einmalig 4,7,8 u. 7 und schon erkennt das Programm ganz automatisch das Wörtchen "Gruß". Mit dieser Funktion läßt es sich noch schneller "simsen", u.v.a. lassen sich Wörter mit "ß" schneller tippen als mit "ss", da man für letzteres ja 2x (mit Pause) die 7 drücken müßte. Vielleicht wäre das ja ein Grund für die Handygeneration zur bewährten Rechtschreibung zurückzukehren?!
Bleibt für die Kleinen nur zu hoffen, daß sie vor lauter automatischer Worterkennung, das gewöhnliche Schreiben nicht verlernen und stattdessen ständig in Zahlen kommunizieren.


eingetragen von Fritz Koch am 03.08.2004 um 13.07

1. Daumenschutzkappe,
2. Märchengestalt,
3. Autofahrer mit einer Hand am Lenkrad, mit der anderen ein Mobiltelefon haltend und mit dem Daumen eine SMS eintippend.


eingetragen von Norbert Schäbler am 03.08.2004 um 12.38

Eigentlich müßten sich die von der Sprachkommission oder vom "Deutschen Sprachrat" einmal dem Ziffernblatt des Handys zuwenden. Daselbst könnten sie durch systematische Anordnung der Buchstaben jede Menge Schreiberleichterung und vor allem Zeitgewinn herausschinden. Millionen von Kindern wären mit dieser Reform zu beglücken. Die Kids könnten dann nämlich noch schneller „däumeln“ (Anm. d. Verf.: mein persönliches Eindeutschwort für simsen).

Momentan sind die Buchstaben auf sämtlichen Handys noch wie folgt belegt: Zifferntaste 2 = abc, Taste 3 = def, 4 = ghi, 5 = jkl, 6 = mno, 7 = pqrs, 8 = tuv, 9 = wxyz.
Es sind 26 Buchstaben auf acht Tasten untergebracht. Durch Mehrfachdruck der Taste können die einzelnen Zeichen abgerufen werden.
(Hierzu die Handlungsanleitung für das Produzieren eines „ß“: „Drücke die Taste 7 in kurzer Abfolge viermal hintereinander, warte eine Weile und drücke die Taste erneut viermal!“)

Meine wissenschaftliche Arbeitshypothese als Grundlage für die Eingabe zu einer Produktentwicklung ist die: In deutschsprachigen Wörtern kommen überaus häufig Vokale vor, allen voran „e“ und „a“; während die häufigsten Konsonanten „r, n, s, t, l“ lauten.
Somit wäre es sinnvoll und richtig, die Vokale immer am Anfang einer Buchstabenkolonne zu plazieren, und auch den oben bezeichneten Konsonanten eine Vorrangstellung einzuräumen. Dann käme es in meinem Vorschlag (Prototyp 1/2004) zu folgender Tastenbelegung:
2 = abcd, 3 = efgh, 4 = ijk, 5 = lmn, 6 = opq, 7 = rsß, 8 = tuv, 9 = wxyz
27 Buchstaben wären dann auf acht Tasten untergebracht, und für das Produzieren eines „ß“ müßte man die Taste 7 lediglich dreimal drücken. (Für Heyse-S gälte: 2 x drücken, warten, 2 x drücken).

Ich weiß schon, was man mir auf meinen Produktentwicklungsvorschlag sagen wird: „Der Daumen unserer Kinder kann nicht umlernen!“

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eingetragen von Norbert Schäbler am 01.08.2004 um 13.54

Irgendwo steht es geschrieben, daß beim Errichten eines öffentlichen Bauwerkes (z.B. wenn die Sparkasse was baut) so und so viel Prozente der Gesamtkosten in künstlerische oder kulturelle Schöpfungen nebeninvestiert werden müssen.
Da gehen oft ganz schön heftige Summen drauf, und wenn bei der Investition gar ein Brunnen entsteht, dann ist das ja auch durchaus sinnvoll. Die gesamte Schöpfung kommt doch schließlich ohne Wasser nicht aus.

Dummerweise erinnern mich auch die Autobahnschilder immer an Wasser, genau genommen an Wasserköpfe. Nur fehlt mir das künstlerische und kulturelle Moment an solchen Einträgen wie „Schloss“.

Es müßte doch möglich sein, einen Graffiti-Sprüher zu finden, der das Doppel-S ("SS") in „Schloss“ so originell zum Buckel-S umsprüht, daß man meinen könnte, in Deutschland sei soeben ein neuer Buchstabe erfunden worden. Dann wären die Schilder auch ein geschichtliches Mahn-Einmal, sozusagen ein Brückenschlag zwischen KZ und KMK.

Was darf so ein Mensch kosten?
Nun ja: Er sollte mit 6 Prozent dessen zufrieden sein, was das Aufstellen der Schilder gekostet hat. Das nämlich entspricht etwa dem Beitrag, der laut Festschreibung auf Kultur, Kreativität und Kunst entfallen muß.
Und das entspricht rechnerisch der Zehetmair-Komponente, mit der fünf Milliarden auf 300 Millionen zurückgestrichen wurden.

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eingetragen von Fritz Koch am 01.08.2004 um 12.13

Wir Reformgegner bestehen nicht darauf, daß für die Rückänderung aller Verkehrs- und Straßenschilder wieder Steuergelder verschleudert werden. Wir möchten sogar, daß sie als Erinnerung an die "dunklen Jahre" der Rechtschreibreform stehen bleiben, als die "fremden Herren" der Kommission über die deutsche Schriftsprache herrschten, nachdem diese die "Schlacht am Weißen Berg" gegen die "Liga der Kultusminister" verloren hatte. Erst durch die "Nationale Wiedergeburt" seiner Sprache konnte das deutsche Volk diese von der Fremdherrschaft befreien und zu seiner früheren Bedeutung zurückführen. Dabei hatte es vorher keine Gesandten der Kultusministerkonferenz aus dem Fenster auf einen Misthaufen gestürzt. Aber das könnte man hinterher nachholen. (In freier Anlehnung an die böhmische Geschichte)


eingetragen von Christoph Kukulies am 01.08.2004 um 11.58

Bin mal gespannt, ob nächstes Jahr, wenn die Amtsschreibung wieder die alte ist, beflissene Autobahnarbeiterkolonnen die jüngst aufgestellten Schilder "Reißverschluss 600m" an der A9 München-Nürnberg ebenso eilfertig wieder umstellen werden.
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Christoph Kukulies


eingetragen von Norbert Schäbler am 01.08.2004 um 11.05

Dummerweise schießen mir in jüngster Zeit immer wieder treulose Gedanken in den Kopf, obwohl mich meine Frau eindringlich warnt, daß das mit mir so nicht weitergehen kann.
Lange würde sie sich das nicht mehr ansehen und anhören.
Da bricht mir dann schon der Angstschweiß aus.

Meistens passiert das ja auf den gemeinsamen Autofahrten entlang der Autobahn.
Hielten wir doch kürzlich auf einem Autobahnrastplatz in Thüringen. Stand links das Schild: „Bitte sauberhalten“, stand rechts das Schild: „Bitte sauber halten!“
Hab’ ich zu meiner Frau gesagt: „Ich gehe dort drüben zum Pieseln!“ und sie hat dann bis an die hessische Staatsgrenze lauthals gelacht, weil ich das auch demonstrativ gemacht hatte.

Als Autofahrer sind wir – meine Frau und ich – schilderfixiert. Neuerdings haben wir diese Braunweißen im Blickpunkt. Das sind die, die auf Sehenswürdigkeiten hinweisen, Riesenapparate – so ca. 2,5 auf 1,5 Meter, massiv.
Grob geschätzt fahren wir auf der Route zwischen München und Hamburg an etwa 50 Schildern vorbei, auf denen „Schloss“ steht.
Früher stand „Schloß“ drauf, doch hat man uns ohne ersichtlichen Grund die Schilder ausgetauscht, sagen wir mal für einen Material- und Dienstleistungsaufwand von 1500 Euro pro Schild.
Wenn ich an einem solchen neuen Schild vorbeifahre, dann habe ich immer Probleme, die Pferdchen unter meiner Motorhaube zu zügeln. Mir scheint, daß selbst jene inzwischen verärgert sind über die Schilderreform. Und meine Frau sagt dann immer: „Irgendwann nehmen sie dir deinen Lappen ab!“
Zu meiner Frau habe ich kürzlich gesagt: „Stell’ dir mal vor, wir würden uns in München auf dem Viktualienmarkt eine Sprühdose kaufen und damit bis Hamburg an den Fischmarkt fahren, dann könnten wir sozusagen zum Preis von 5 Euro 50 Schilder im Gesamtwert von 75000 Euro ganz entschieden aufwerten. Die Benzinkosten würden wir ja ohnehin in der Rubrik Freizeitgestaltung abbuchen.“
Da hat mich meine Frau angeschaut und gesagt: „Du willst wohl beim Staat einziehen, weil es dir bei mir nicht mehr gefällt?“



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eingetragen von Norbert Schäbler am 30.07.2004 um 15.22

Es erfordert nicht unbedingt ein besonderes Gardemaß, wenn man sich mit einem anderen Menschen auf Augenhöhe unterhalten will. Schließlich wurde ja vor ewig langer Zeit der Stuhl erfunden, und selbiger wurde später zum Sessel, Sofa und sonstigem Polstermöbel weiterentwickelt.

Zwischenzeitlich haben sie meines Wissen sogar die Stuhlfläche genormt, damit jene mit der Tischfläche korrespondiert, so daß man zivilisationsstandsgerecht seine Mahlzeiten eingabeln und –löffeln kann; obwohl der eigentliche Hintergrund für die Normierung ja wohl der ist, daß sich die Menschen vor und nach der Essensarbeit bzw. dem Arbeitsessen augentechnisch auf gleicher Ebene treffen können.

Das nämlich ist der große Unterschied zwischen den uns ähnelnden Baumbewohnern und dem Homo sapiens - jenen Tiergattungen, welche sich laut neuester Erkenntnis „auseinander entwickelt“ haben.
Die einen haben relativ gesehen den Längenwuchs im Oberkörper, die anderen haben ihn im Stelzbereich.
Klappt man dem Menschen das Fahrwerk weg, dann ist er oben herum annähernd genauso groß wie sein Gegenüber.
(Es lebe die Erfindung der genormten Stuhlsitzfläche. Sie ist etwas ähnlich Großes wie die Erfindung des Rades.)

Schade allerdings, daß man sich in unserer Fast-Food-Epoche keine Zeit mehr zum Sitzen nehmen will; selbst das Essen wird inzwischen im Stehen eingenommen.
(Gleichzeitig dringt aus dem Fernöstlichen die Weisheit an uns heran: „Stehe nicht, wenn du sitzen kannst, sitze nicht, wenn du liegen kannst.“)

Mir scheint, daß das Sitzen allmählich ausstirbt, und ich befürchte, daß irgendwann all unsere sitzflächengenormten Stühle auf der Straße stehen, weil wir sie einfach nicht mehr brauchen.
Dpa arbeitet ja schon daran. Die denken schon heute (Ende Juli) über die Entsorgung der Raummöblierung anläßlich des Treffens der Ministerpräsidenten zwischen dem 6. und 8. Oktober in Berlin nach. Das wären Bar-(geld)-hocker für die Reformbefürworter, Kuschelcouchen (resp. eingedeutschter Kautschen) für die Rerformkritiker.
Wenn es nach dpa geht - hier wird der Faktor Augenhöhe ja im vorhinein ausgeklammert - müßten die MinisterpräsidentInnen während ihres dreitägigen Seminars dauerhaft stehen oder dauerliegen, und außerdem sollte den First-Ladies sowie den männlichen Stammesfürsten drei Tage lang Fast-Food serviert werden, damit die eventuell Paarungswilligen keine Vitamine ins Hirn kriegen.



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eingetragen von Norbert Schäbler am 22.06.2004 um 02.47

In meinem und meines Frauchens Flur hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Uns regt nichts auf, wir haben Kinder.“

Jeden Tag präge ich mir die Inschrift ein, aber ich komme nicht um die Erkenntnis herum, daß es Aufregenderes gibt ...

Als da wären: Freunde.




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eingetragen von Norbert Schäbler am 11.06.2004 um 22.57

Ich glaube nicht, daß Gauß`sche Notenberechnung in der heutigen Schulwirklichkeit noch eine Rolle spielt, denn die Orientierung am relativen Mittel ist nicht mehr zeitgemäß.
Kultusminister und Schulräte mögen noch nach Gauß bewerten, weil es da ein Karriere-Nadelöhr gibt.
"Die Spitze ist dünn, die Lauheit ist ausgeprägt."
Für Schüler dagegen ist der Weg offen.
Kindern gehört die Welt; den Scheinwirklichkeiten und dem Scheindasein gilt es, frühzeitig die Türen zu öffnen.

Aber ehrlich gesagt: Ich vermisse Gauß nicht bei der Bewertung. Seit jeher trete ich für Leistung ein; d.h. für eine ordentliche prozentuale Zuordnung. Hat ein Schüler soundsoviel Prozent eines im Vorhinein festgelegten und mehrfach erprobten Programms erfüllt, dann bekommt er die entsprechende Note, denn Leistung und Qualität sind schließlich Dinge von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.

Wenn man allerdings den Leistungsgedanken verwirft, kann man selbstverständlich auch weiterhin nach Gauß beurteilen.
Und im Zweifelsfalle kann man den Arzt, Apotheker oder Juristen befragen.


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eingetragen von David am 04.06.2004 um 13.13

Lieber Herr Schäbler,
Ihr Beitrag über die Einstellung von Lehrern erinnert mich an die Mentalität, die ich auch schon unter Kommilitonen im Lehramtsstudiengang bemerkt habe:
Was von oben kommt, wird schlichtweg nicht hinterfragt. Die Richtlinien sind die Bibel, und es zählt als Tugend, ihnen selbst noch im kleinsten nachzukommen.
Ich hatte in einer fachdidaktischen Übung im Fach Deutsch einmal versucht, ein wenig das Bewußtsein dafür herauszukitzeln, daß die RSR allein schon sprachlich gesehen ein Unding ist. Und unter Studenten des Faches Deutsch sollte es eigentlich kein Problem sein, dieses Bewußtsein zu finden, denn alle waren sie mit historischer Sprachwissenschaft zumindest in Grundzügen vertraut. Naja, so dachte ich mir das jedenfalls.
Aber Fehlanzeige. Die Bereitschaft, sich einfach blind (und zuweilen auch noch stolz!!) leiten zu lassen, erschreckt einen.

Ja, es ist wirklich deprimierend.


eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz am 04.06.2004 um 10.18

Lieber Herr Schäbler,
was anderes ist nicht zu erwarten gewesen, ich war selbst im Schuldienst und habe mich gewundert über meine Kollegen (beiderlei Geschlechts!), die Angst hatten davor, ihre Meinung zu sagen. Verstanden habe ich das nie. Fakt ist es allemal.
Was tun?
Aufklärung tut not. Ich glaube, daß viele Lehrer noch gar keine Vorstellung davon haben, wie brisant das Datum 1. August 2005 ist. Da wird so manchem der Stuhl unter dem Hintern abbrennen. Dann geht es ans Eingemachte. Und ich hoffe, daß die Eltern dann auch endlich wach werden. Und sie werden wach, verlassen wir uns drauf!
Eigentlich brauchen wir nur zuzuwarten.
Doch, wenn man an die Kinder denkt und an den sich ständig verschlechternden Zustand unseres Patienten, der deutschen Sprache, dann kann man halt doch nicht schweigen.
Aufklärung tut not! Wir dürfen nicht aufgeben!

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Karin Pfeiffer-Stolz


eingetragen von Norbert Schäbler am 04.06.2004 um 09.57

Am Dienstag, dem 01.06.2004, habe ich schmerzlich am eigenen Leib verspürt, daß ich ganz weit weg bin von einst geliebter Lehrtätigkeit und meinen liebgewonnenen Lehrerkollegen.
Schon der Auftrag, den ich an diesem Tag erhielt, hat mir klar gemacht, daß ich nicht mehr dazugehöre und daß meine Stimme nichts zählt.
Ich sollte „aktive“ Deutschlehrer dazu bewegen, ein Moratorium zur Rechtschreibreform zu unterzeichnen. Begleitende Dokumente, Begründungen und Kontaktadressen waren mir via Netzpost zugestellt worden.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen blieb mein Anliegen trotz zahlreicher Telefonate auf der Strecke. Statt der Freude über die erfolgreiche Bewältigung einer Aufgabe stellten sich depressive Gedanken ein.
Im Laufe der Gespräche konnte ich die Grundstimmung an Schulen einfangen. Stets war von neuen Verordnungen die Rede (von aufdiktierter Mehrarbeit und pflichtgemäßem Teamwork), aber auch über die „Emanzipation“ der Schüler wurde gesprochen. „Wir müssen das ausführen, was von oben her verordnet wird und haben keine Chance, daran irgend etwas zu verändern“, lautete der Grundtenor der Äußerungen.
Und, man hat mir zu verstehen gegeben, daß ich froh sein dürfe, daß ich es geschafft habe. Man würde mich darum beneiden!

Nun habe ich depressive Gedanken, denn geschafft habe ich gar nichts. Das Tagesziel habe ich nicht erfüllt, und die Rechtschreibreform – jener obrigkeitsstaatliche Rundumschlag – spukt weiterhin durch die Schulstuben und schändet die Berufsehre meiner einstigen Kollegen.
Es scheint so, daß die zahlreichen schulstubenfremden Maßnahmen der Behörden für ein Aufbegehren der Zöglinge sorgen, weil sie bedingen, daß das Gegengewicht, das Dagegensteuern der einstigen Vollblutpädagogen ausbleibt.
Die Maßnahmen zerbrechen das Profil von Lehrerpersönlichkeiten.

Was tun?
Wir müssen uns solidarisieren: die deaktivierten mit den aktiven Lehrern!
Nur die gemeinsame Parole:
Wir schaffen „es“, zeugt von pädagogischem Elan.
Wir sind jedoch am Ende, wenn wir eingestehen müssen:
„Es“ hat uns geschafft.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 02.06.2004 um 10.40

Heute nacht hat mich ein Gedicht von Ottfried Preußler traktiert – das heißt: eigentlich war es immer nur die erste Zeile – und der Herr Markner ist mir auch erschienen. „Faßnacht“ hat letzterer skandiert, und dann lief der Film ab.

Also: Die erste Zeile von dem Gedicht ging so: „Lustig ist die Fasenacht“ ...,
und im Norden von Unterfranken, wo man „Fastnacht“ oder „Faßnacht“ sagt (was mit fast pistolenhaft abgefeuertem „a“ schwadroniert wird), habe ich dieses Gedicht in der Schulstube eines dritten Jahrganges behandelt; zunächst spielerisch mit Verkleidung und Ringelpietz, dann mit Metronom und Einpeitscher; später in unmenschlichem Hausaufgabenzwang über die tollen Tage hinweg, und schließlich im Auswendighersagen, untermalt mit Gesten und sonstigen Blödsinnigkeiten.

Der Unmensch im Traum war ich; d.h. am Anfang wollte ich eigentlich die Rolle dem Preußler zuschieben.
Wie er dazukomme, sein Gedicht nach Unterfranken zu schicken, habe ich ihn angemotzt und ob er denn nicht wisse, daß man Fase – jenes Wort, in dem das „a“ lang gesprochen wird –
mit „Ph“ schreibt.
„Reg mich nicht auf mit deinem Gefasel“, hat mir der Dichter entgegnet und ist von dannen geschwoben.

Ich blieb zurück, stand vorne am Pult und waltete meines Karrierebrecher-Amtes, voll programmiert auf das Zählen von Versprechern und Fehlgesten, insbesondere in der ersten Gedichtzeile, in die der Preußler seine Falle eingearbeitet hatte.
Und dann sind mir die Zügel entglitten. Mein Hofstaat tobte – ausgerechnet am Aschermittwochsvormittag, wo doch Fasten und Besinnlichkeit angesagt sind.

Mein Mängelzettel „I“ blieb leer, denn kein einziger versprach sich (für unterfränkische Zöglinge eine nahezu übermenschliche Leistung).
Lediglich mit der Gestikulation gab es hie und da kleinere Probleme, doch wie sich später herausstellte, waren jene tiefenpsychologisch bzw. religionsspezifisch motiviert, so daß Eintragungen auf Mängelzettel „II“ durch behördliche Anordnung umgehend revidiert werden mußten.

In meiner abschließenden Traumszene stand ich lammfromm bzw. belämmert herum, und selbst fünf Stunden nach dem Aufwachen kann ich nicht genau sagen, was mich im Traum so verärgert hat.
Die Kinder jedenfalls waren es nicht. Die haben eine Show abgezogen, über die ich noch in der Ewigkeit lachen werde.




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eingetragen von Norbert Schäbler am 01.06.2004 um 17.05

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Reinhard Markner
Wie spricht man in Aschaffenburg denn "Faßnacht" ? Oder sagt man das da gar nicht ?

Bei uns in Unterfranken sagt man "Fastnacht" - geschrieben "fast Nacht".
Der Hintergrund ist der, daß die Leute bis zum Morgengrauen durchzechen, und wenn einer bei der Dunkelheit heimgeht, ist er der "Fastnachtsdepp".

PS:
Das erklärt im übrigen auch die Kostümierung während der tollen Tage.
An eine andere Brauchherkunft w.z.B. die "Austreibung des Winters" kann sich hier niemand mehr erinnern. Wir haben hier nämlich ganz selten Schnee.
– geändert durch Norbert Schäbler am 02.06.2004, 12.50 –
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eingetragen von Norbert Schäbler am 01.06.2004 um 17.01



Also lieber Herr Schäbler,

Sie verderben die Leute aber auch. Sagen Sie, wenn Sie da so durch Aschebergs Gassen huschen, tragen Sie dabei ein Till-Eulenspiegel-Kostüm ?

Oh, nein!

Ich bin griechisch-römisch-mythologisch angehaucht. Ich bevorzuge es, mich - außer am Martinstag - bei Tageslicht mit leuchtender Laterne umherzutreiben.
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eingetragen von Reinhard Markner am 01.06.2004 um 16.55

Wie spricht man in Aschaffenburg denn "Faßnacht" ? Oder sagt man das da gar nicht ?


eingetragen von Christoph Kukulies am 01.06.2004 um 16.37

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Neulich lief mir ein Ausländer auf dem „Fussweg zur städtischen Klinik“ über den Weg.
(Das steht tatsächlich so auf dem Schild zum Klinikum in Aschaffenburg).
Wir unterhielten uns ein bißchen über das Schild.

Später traf ich ihn wieder in der Klinikkneipe.
Da hat der Kerl doch glatt „Faasbier“ bestellt, weil da „Faßbier“ stand.




Also lieber Herr Schäbler,

Sie verderben die Leute aber auch. Sagen Sie, wenn Sie da so durch Aschebergs Gassen huschen, tragen Sie dabei ein Till-Eulenspiegel-Kostüm ?
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Christoph Kukulies


eingetragen von Norbert Schäbler am 01.06.2004 um 16.00

Neulich lief mir ein Ausländer auf dem „Fussweg zur städtischen Klinik“ über den Weg.
(Das steht tatsächlich so auf dem Schild zum Klinikum in Aschaffenburg).
Wir unterhielten uns ein bißchen über das Schild.

Später traf ich ihn wieder in der Klinikkneipe.
Da hat der Kerl doch glatt „Faasbier“ bestellt, weil da „Faßbier“ stand.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 30.05.2004 um 11.19

Es soll ja Spötter geben, die behaupten, daß das Wesentliche im Privatfernsehen nicht etwa zwischen, sondern in den Werbespots stattfinde, denn mit den Spot-Erlösen finanziert die Sendeanstalt zum einen ihren Unterhalt, und darüber hinaus steigert sie durch ihr Geschick bei den Werbeunterbrechungen den Umsatz örtlicher Wasserwerke. Geschäfte müssen sein!

Auch ein Harpe Kerkeling, Moderator von DER GROSSE DEUTSCH-TEST (RTL), zudem Spötter der Nation, muß Grundregeln einhalten. Vor (oder nach) dem Spott kommt ein Spot; und je mehr von dem einen, desto mehr vom anderen. Dann rechnet sich das Ganze auch für den Sender.

Nach der fünften oder sechsten Werbeunterbrechung seiner Sendung (s.o.) – da waren wohl noch etliche Zuschauer, damit beschäftigt, die Klospülung in Gang zu setzen – nahm sich Kerkeling den Christian Wulff zur Brust und bat den niedersächsischen Ministerpräsidenten, den Begriff „Konservative“ zu erklären.
„Konservative sind CDU-Frauen und –Männer, die bewahren, was gut läuft, und verändern, was nicht so gut läuft!“ lautete die Antwort.

Danach schritt Harpe Kerkeling zur vierten Fragerunde: der „Satzzeichenregelung“.
Jene „spontane“ Antwort des Ministerpräsidenten jedoch – aufgrund der Kerkeling`schen Genialität, Überleitungen zu schaffen, muß sie konstruiert gewesen sein – war ausschließlich:
für Spott reif.





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nos


eingetragen von Ruth Salber-Buchmüller am 29.05.2004 um 21.49

Was sollte die Untermalung mit dem
Deutschlandlied? Peinlich. Es kam mir fast
blasphemisch vor.
Kurze Kameraschwenke in die Hefte enthüllten
Sonderschulschreibweisen. Das konnte doch wohl nicht
wahr sein.
Geschickterweise kamen in dem Text des Diktates
keine Auseinanderschreibungen vor nach
bekannten Muster wie "Pestilenz artiger Geruch"
oder ähnliches. Vielleicht wäre dann von
prominenter Seite noch eindringlicher nachgehakt
worden als bei dem Brief-"du", Brief-"dir" und -"dich".
Ist der ganze Klamauk vom DUDEN-Boß
initiiert worden, um das "Leck geschlagene" Schiff
wieder "flott zu machen"? Der Termin paßte.

Auch ist mir schleierhaft, wie ein solches Diktat
von der Prominentenclientel als extrem schwierig
bezeichnet werden kann.

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Ruth Salber-Buchmueller


eingetragen von Karl Eichholz am 29.05.2004 um 15.29

haben Sie bitte keine Hemmungen, Ihren Beitrag einfach an korrekter Stelle nochmals einzusetzen. Vom Frollein vom Amt, nämlich Herrn Schumacher, weiß ich, daß momentan aufgrund des Umzugs der gesamten Web-Präsentation nicht alles wieder funktioniert wie früher. Aus diesem Grunde sind auch (oder waren?) nachträgliche Korrekturen von Beiträgen (nach dem eigentlichen Einstellen) nicht möglich. Zumal hat Herr Schumcher allerhand um die Ohren, und zu seinen mehreren Berufen schirmherrt er hier die Technik ausschließlich in seiner Freizeit.

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Ruth Salber-Buchmüller am 29.05.2004 um 13.10

Ich habe zu dem RTL-Klamauk geschrieben.
Der Beitrag ist jedoch ins Gästebuch gerutscht.
Vielleicht kann D. Schumacher das wieder gutmachen
(ach nee, "gut machen", danke!
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Ruth Salber-Buchmueller


eingetragen von Norbert Schäbler am 28.05.2004 um 23.28

Christian Wulff, einer der fünf „Jungen Wilden“ der CDU; wie seine vier Mitwilde ein (v)erbitterter Gegner der Rechtschreibreform, und einer, der (wie zwei weitere Kumpels) zum Ministerpräsidenten in seinem Stammland (hier: Niedersachsen) gewählt wurde, nahm am GROSSEN DEUTSCH-TEST von RTL teil. Er stand im Mittelpunkt des Medieninteresses. Alle Zeitungen fragten an, welche Note der Ministerpräsident denn erhalten habe.

Harpe Kerkeling, der Moderator, attestierte Wulff eine „Zwei“.
Das bedeutet: Wulff muß im Diktat inkl. der zwanzig Zusatzfragen zwischen 10 und 19 Fehler begangen haben – oder anders ausgedrückt: seine Fehlerquote lag zwischen 4,62 und 8,19 Prozent (gemessen an der Gesamtzahl der Wörter = 216).

In der Boulevard-Presse wird man darüber diskutieren, zumal man ja doch erwarten kann, daß ein Ministerpräsident eine „Eins“ kriegt; und bei „Bild“ und Konsorten wird man ja wohl auch wissen, daß der Bewertungsschlüssel eine Farce war.

Die brauchen ja nur den bayerischen Bewertungsschlüssel für den Qualifizierenden Hauptschulabschluß für Diktate abzurufen. Dort steht:
0-2 Fehler: Note 1
2 ½ - 5 Fehler: Note 2
5 ½ - 8 Fehler: Note 3
8 ½ - 11 Fehler: Note 4
11 ½ - 15 Fehler: Note 5
ab 15 ½ Fehler: Note 6
(Gesamtwörterzahl zwischen 170 und 190/gültig von 1980 bis 2003)

Oh weh, beim Hauptschulabschluß in Bayern hätte der Wulff höchstens die Note „Vier“ bekommen.

Allerdings kann man ja auch andere Schlüsse ziehen und vermuten, daß der Ministerpräsident von Niedersachsen zumindest die bewährte Rechtschreibung beherrscht. Für diese sollte er sich halt verstärkt einsetzen, wie er das in seinen jungen Jahren tat.

Andererseits wäre es höchst interessant, wenn die Monika oder der Hans in der nächsten Sendung von RTL die "Promis" vertreten würden/müßten.
Und dann möchte ich darum bitten, daß die beiden nach bayerischem Notenschlüssel (ausschließlich in neuer Rechtschreibung) bewertet werden.




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eingetragen von Norbert Schäbler am 28.05.2004 um 21.24

Schwer beeindruckt hat mich der Notenspiegel aus dem Lehrerzimmer des RTL-Studios (DER GROSSE DEUTSCH-TEST), dessen Vorsitzender, Schott, ausnehmend streng bewertete und knallhart die im Studio gefundene Durchschnittsfehlerzahl von 26,4 zugrundelegte, anstatt die Fehlerzahl der Internetteilnehmer (35) als Maßstab zu veranschlagen.

Dementsprechend wurde folgender Schlüssel erstellt:

sehr gut: 0 bis 9 Fehler
gut: 10 bis 19 Fehler
befriedigend: 20 bis 29 Fehler
ausreichend: 30 bis 39 Fehler
mangelhaft: 40 bis 49 Fehler
ungenügend: 50 bis 91 Fehler/Höchstfehlerzahl

Der Notendurchschnitt entsprach im übrigen schulischer Realität; d.h. er lag bei 3,12.
Gauß (deutscher Mathematiker) hat wieder einmal rechtbehalten (resp. Recht behalten).

Gesamtzahl der Diktatwörter (incl. der 20 Zusatzfragen): 216
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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 15.05.2004 um 21.04

Abgesehen davon, daß ich gerne Ehemaliges mit Jetzigem vergleiche, vergleiche ich auch Jetzigkeiten miteinander.

Da hat mich doch kürzlich ein umgeschulter Linkshänder gefragt, ob ich ihm ein Buch besorgen könne, das Auskunft gebe über den „Knoten im Hirn“.

Er habe, so eröffnete er mir, in der Schule gelitten, habe eine Abfolge mir bekannter (verfemter) Lehrer über sich ergehen lassen müssen, die ihn brachial vom Links- zum Rechtsschreiber umgepolt hätten.
Er fühle sich – so fuhr er fort – noch wesentlich geringgeschätzter als ein Legastheniker, dessen – wenn nicht anerkannte – Schwäche als Lebensunfähigkeit ausgelegt werde.

Allerdings sei er ein Mensch, der aufgrund seiner Hirnrinden- und Rückgratmanipulation eindeutig um seine Lebenschance gebracht worden sei; ein Mensch, der seinerzeit keine Lobby gehabt habe; einer, den man um 75 Prozent seiner Hirnkapazität gebracht habe.

Jetzt frage ich mich, wem ich aufgrund meines Loyalitätsdillemas das Buch besorgen soll:
- Dem Kultusministerium als Möglichkeit für eine Entgegnung einer Wiedergutmachungsklage?
- Oder ihm, zum Untermauern der rechtsanwaltlichen Individualklage wegen begangener Fehlhandlungen?



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eingetragen von Norbert Schäbler am 15.05.2004 um 12.24

In den 70er-Jahren, als man sich in der Schule noch etwas mehr Mühe gab, Kindern grammatische Details nahezubringen, wurden im Zusammenhang mit dem Wiewort auch die Begriffe „Grundstufe“, Vergleichsstufe“ und „Höchststufe“ gelehrt.

Seinerzeit war ein gewisser Martin Ibler im Grammatischen und Didaktischen federführend, und der empfahl für die Veranschaulichung jener Mehrstufigkeit schlicht und einfach ein Stufenmodell.

Wir bauten damals im Unterricht gemäß dieser schlichten Empfehlung eine Art Treppe. Handelte es sich um die Grundstufe, so ließen wir gleich große Kinder auf dem Fußboden stehen, handelte es sich um die Vergleichsstufe, so stellten wir einen der gleichgroßen Schüler auf einen Stuhl; und handelte es schließlich um die „Höchststufe“, so beförderten wir einen weiteren Schüler gleicher Größe auf den Tisch oder gar auf das Lehrerpult.
„Groß, größer, am größten“ (resp. "hoch, höher, am höchsten") konnten so veranschaulicht und auf: „tief, tiefer, am tiefsten“ übertragen werden. Relativierung und Abstrahierung kamen im Verlauf der 45-Minuten-Unterrichtseinheit hinzu. Wesentlich waren dabei auch die Vergleichswörter der Grundstufe („wie“) und der Vergleichsstufe („als“).

Wenn die Sequenz gut geplant war, schloß sich fächerübergreifend eine Mathematikstunde an. Dortselbst ging es dann um das „=“ und seine Kontrahenten „größer“ bzw. „kleiner“. Hier konnten die Kinder dann Zahlen ordnen (Z.B. 120 größer 102) oder Terme gleichsetzen (z.B. 2 x 7 = 7 + 7 bzw. 14 : 2 = 7:1).

Mir hat sich aufgrund der Querverbindungen und Wechselwirkungen zwischen Mathematik und Sprache eine eigenwillige Erkenntnis aufgetan. Stehen zwei Dinge auf einer gleichen Stufe oder in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander („halb, doppelt, dreimal“ so groß), dann heißt das Vergleichswort „wie“, da mathematisch jederzeit das Ungleichverhältnis zu einer Gleichung umfunktioniert werden kann.
Stehen hingegen die Vergleichsgrößen in einem unbestimmten Verhältnis, dann lautet das Vergleichswort „als“. Zusätzlich gibt die Sprache ein deutliches Signal durch die Endsilbe „-er“.
„Besser“ – als, „größer“ – als, „eher“ – als ...

Ja, ja: Früher, wo (resp.: "als, wie") man in den allgemein bildenden Schulen noch Allgemeinbildung vermittelte ... ,
da wußte man auch noch mit der speziellen Homonymenlehre umzugehen.


– geändert durch Norbert Schäbler am 15.05.2004, 21.40 –
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eingetragen von Norbert Schäbler am 08.05.2004 um 12.01

Letzthin – es war nächtens, und meine Aufmerksamkeit ließ schon leicht zu wünschen übrig –
fuhr ich mit meiner Frau gen Heimat.
Ein leichtes Gespräch entspann sich – logischerweise eines über die Nachkommen und deren Lebensgefährten –, und wir redeten über den Friseurbesuch der Schwiegertochter in spe.
„Sieht gut aus“, meinte meine Frau.
„Hat aber bestimmt `ne Stange Geld gekostet“, entgegnete ich.
„Zudem ist sie mit dem Taxi heimgefahren“, sagte sie.
„Dann hat es ja noch mehr gekostet“, sagte ich.
Danach war kurz Ruhe.

„Also, wenn ich zum Frisör gehe, dann nur zum Haare schneiden, und dann brauche ich kein Taxi“, unterbrach ich die Stille.
„Sagst du“, sagte meine Frau, „aber du mußt doch zugeben, daß ihr die Farbe gut steht“.
„Gestern braun, morgen blond, übermorgen schwarz, was soll das Ganze“, hob ich an, und ruckzuck war beiderseitig höchste Aufmerksamkeit da.
„Halt“, sagte meine Göttergattin, „wenn ich meine Haare nicht färben ließe, dann wäre ich kritzegrau“.
„Was? Warum willst du denn grau sein? Ich habe dich doch noch nie geärgert!“
„Schwätz` keinen Blödsinn!“ fuhr sie mir in die Parade.
„Aber“, rechtfertigte ich mich, „ich bin doch auch noch nicht grau, und wenn ich das werde, dann soll es halt so sein. Natur ist Natur!“
„Bei Frauen ist das was anderes“, beendete meine Frau recht heftig das Gespräch, und glücklicherweise erreichten wir genau in diesem Moment die Garage.

Später habe ich noch ein bißchen nachgedacht über Frauchens Schlußwort – sie ging dann ja auch gleich ins Bett.
„Es muß einen Unterschied geben zwischen grau und grau, der über den Bereich einzelner Farbschattierungen hinaus erhaben ist, denn frauliches Grau erzeugt innerpersönlich ein höheres Maß an Grauen als männlich-innerpersonelles Grau.“

Lösen konnte ich den Graukonflikt nicht, bin ja schließlich auch irgendwann müde geworden, doch mein letzter Gedanke vor dem Niederlegen war:
Man sollte endlich einmal einen fachkundigen Handwerker in den Sprachbildungsrat berufen. Ob dabei die Wahl auf einen Frisör oder eine Frisörin, einen Friseur, eine Friseurin oder gar eine Friseuse trifft, ist mir dabei egal.
Die Quote mag entscheiden!


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eingetragen von Norbert Schäbler am 27.04.2004 um 16.12

Meine Frau wollte mir kürzlich den Unterschied erklären zwischen Pflanzen und Unkraut, und eigentlich wollte sie, daß ich zu jäten anfinge.
Statt dessen aber haben wir einige Stunden diskutiert, und ruckzuck kam die Nacht.

Geeinigt haben wir uns bei Kerzenlicht darauf, daß Unkraut jene pflanzlichen Geschöpfe sind, die meine Frau nicht besonders mag, oder gegen die sie eine Pollenallergie entwickelt. Die darf ich nun mit zugewiesenem Werkzeug beharken.
(Zwei Kräuter habe ich übrigens vor dem Index retten können.)

Die heftige nachmittägliche Diskussion hat mich dann nächtens durch sämtliche Gärten der Nachbarschaft streifen lassen, und bei diesem Kriegszug war ich bewaffnet mit Pickel, Beil, Sense, Sichel, Astschere, Schraubendreher, Spitzhacke und Müllsack.
Richtig ins Schwitzen bin ich gekommen bei der Arbeit, und pitschnaß bin ich aufgewacht, weil der Augst plötzlich vor mir auftauchte. (Augst ist übrigens der von der Rechtschreibreform. Wie sich später herausstellte sogar ein Netter.)

Das Gespräch, das sich zwischen uns entwickelte, habe ich später aufgeschrieben:

„Ich bin der Obergärtner“, hat er zu mir gesagt. „Was suchst du hier?“
„Die Pflanzen will ich jäten, die meine Frau nicht mag und gegen die sie allergisch ist“, habe ich geantwortet, und er hat daraufhin schallend gelacht, mich von oben bis unten gemustert, alsbald in alle Himmelsrichtungen gedeutet und gesagt: „Du mußt viel Zeit haben, wenn du mit deinem Spielzeug hier was ausrichten willst“.
(Recht hilflos stand ich da – er grinste immer noch -, und plötzlich kamen sie von allen Seiten: Riesige Planierraupen, Schaufelbagger von unsäglichem Ausmaß, gigantische Mähdrescher, angsteinflößende Traktoren, schreckenerregende Transportfahrzeuge ..., ich habe richtig gebibbert. )
„Reg dich nicht auf“, hat der Augst gemeint, „die tun dir nichts. Wir arbeiten hier nach kolcho- und sowchosischem Vorbild, und morgen ist euer Garten dran. In drei Sekunden machen wir den platt“.
„Ja aber, was passiert denn dann mit den Rosen, Tulpen, Stiefmütterchen, Vergißmeinnichts, Magnolien, Fliederbüschen, Forsythien ...?“ habe ich schüchtern eingewendet.
„Wir sind nur für das Jäten zuständig“, hat er geantwortet. „Säen, pflanzen und hegen, müßt ihr selber. Und alle Pflanzen gibt es gerade übermorgen im Angebot bei Globus oder in der BayWa!“

Als ich dann meine Frau weckte und ihr meinen Traum mitteilte, hat sie gesagt: „Mensch, wir haben doch richtiges Glück. Ich wollte sowieso
einiges
verändern, und ausgerechnet morgen ist
alles
billiger“.




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eingetragen von Norbert Schäbler am 25.04.2004 um 10.10

Gestern habe ich die Rechtschreibreform sich selbst überlassen, habe mich lieber in den Garten gesetzt und den Vögeln gelauscht.
Das war Freiluft-Konzert pur, und das Wetter hat voll dazu gepaßt.
Herrlich dieses „Pink-e-Pink“, „Widewid“ und „gruhgruh“.

An meinen Papagei von damals habe ich denken müssen. „Frieda“ hieß er, war ein Mädchen und hat sich benommen wie eine Krähe. Stundenlang hatte ich dem maximal zweisilbige Wörter vorgebetet, aber das Vieh war einfach zu faul, nachzusprechen. „Krächz“ war alles, was er konnte. Vermutlich hatte er ein linguistisches Problem: Zungenfestwuchs.

Danach sind meine Gedanken noch weiter abgeschweift – zumal Frieda ja inzwischen fortgeflogen ist.
Ob man den Vögeln der freien Natur Fremdsprachen beibringen könnte, habe ich mich gefragt und mich selbst zu einer Grundsatzdiskussion herausgefordert.

„Sprache“, so meine Grundthese, „ist im wesentlichen Nachahmung.“
Die ganze Vogelwelt fiel mir dazu ein. Jeden Fink, jede Meise, Amseln, Tauben, Eulen und sonstige Raubvögel erkennt man unter anderem am typischen Laut, den sie von sich geben. (Vögel beherrschen ihre Muttersprache; an ihrer Sprache kann man sie erkennen und unterscheiden.)
Artspezifisches Verhalten nennen das die Biologen.

Mitten in diesen Gedankengang hat sich ein Kuckuck vom nahen Waldrand her zu Wort gemeldet und bei mir die geistige Schublade mit dem dicken Ei im fremden Gelege aufgeklappt.
Warum kommt es in einem solchen Nest nicht zu gegenseitiger Nachahmung?
Denkkarussell!!.

Absolut dialektisch bin ich gegen mein Scheinwissen vorgegangen, habe isoliert und selektiert nach darwinistischem Vorbild.
Und dann bin ich bei folgender vorläufigen Erkenntnis gelandet:
Die Großen und „Edlen“ setzen sich durch, und die Kleinen werden ganz einfach aus dem Nest gefeuert – ganz so wie bei der Rechtschreibreform der KuMis.

Wie aber lernt der Kuckuck seinen typischen Laut?
... "auf Grund" der Seilschaften im Wald!




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eingetragen von gestur am 23.04.2004 um 05.51

Die gab es mal bei ALDI. Ob die anders schmecken als Soßen?


eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 23.04.2004 um 03.17

Früher hätte man eine solche Entdeckung ja vielleicht noch tatenlos hinnehmen können - heute ist die sofortige Eruierung des/r Verantwortlichen nebst Einleitung eines juridischen Verfahrens unabdingbar wichtig. Sonst würde man jahre- wenn nicht inzwischen jahrzehntelange höchst seriöse Forschungsarbeiten zum Sexismus in der Sprache nicht nur nicht genügend ernst nehmen, man würde sie geradezu aktiv konterkarieren! Und so geht es ja nicht!
(Und Herr Schäbler, wenn Sie das nicht alles selbst in die Hand nehmen wollten - dann nehmen Sie wenigstens Ihren PC unter den Arm und wenden sich ganz einfach vertraulich an die dankenswerterweise inzwischen allüberall präsenten zuständigen behördlichen Einrichtungen. Wir leben ja Gott sei Dank nicht mehr im Mittelalter!)
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Dr. Wolfgang Scheuermann


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.04.2004 um 21.57

... bin ich von meinem Rechtschreibprogramm, das zwar das Wort „Verkäufer“ als richtig registriert, jedoch das Wort „Verkäuferin“ rot unterringelt und selbst das Wort „VerkäuferIn“ zunichte macht.

Wenn ich mir’ s recht überlege: Weibliche Verkäufer sind gar nicht so selten ...
... und die von Windows werden demnächst eine Entscheidung treffen müssen für oder gegen das weibliche Geschlecht.

Nestlé (Maggi/Magie) wird da mit Sicherheit eine Silbe mitreden.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.04.2004 um 20.37

Heute war ich wieder beim Einkaufen in so einem Riesenladen, wo man ein eigenes Plastikkärtchen mit Lichtbild braucht, damit man dort überhaupt Geld ausgeben darf.
Nebenbei: Ich habe eine solche Lizenz (doch das ist eine andere Geschichte).

In diesem Riesenladen – er gehört zur „Metro“-Gruppe – gibt es Regalwände, die annähernd fünf Meter hoch sind. Der reine Wahnsinn!
Die fahren dort mit Gabelstaplern rum; solchen mit Elektromotoren, damit keine Lärm- und Geruchsbelästigung anfällt.
Und die passen dort auf die Fußgänger auf, sind hilfreich und edel; und sie machen jeden Kunden zum König.
Hypersensibel sind die.

Mich steckt das an! Wenn ich in den Laden hineinkomme, fange ich an zu schreiten, und wie von einem Magneten gezogen, stolziere ich unmittelbar zur Maggi-Knorr-Wand. Die ist ca. fünf Meter hoch, fünf Meter breit. Links steht Knorr (2,5 m breit), rechts Maggi (mit gleichen Ausmaßen).
Zwischendrin ist eine saubere Trennlinie – vertikal.

Heute aber habe ich die Trennlinie nicht mehr gefunden. Da habe ich links bei Knorr gekuckt. Da stand einmal „Sauce“ mit „Au“ und einmal „Soße“ mit „Oß“. Und rechts bei Maggi stand einmal „Rahm-Sauce“ und gleich kurz daneben „Pfefferrahm Sauce“.
Das hat mich tief beeindruckt, selbst wenn ich darauf schon seit Monaten gefaßt bin – ich habe ja auch schon an anderer Stelle über Maggi- und Knorr-Brühe berichtet. (Werde demnächst ein digitales Photo von dieser Monsterwand im Forum einstellen).

Was aber ganz neu an der Geschichte ist, will ich hiermit erzählen. Es ist die weibliche Komponente.
Zum einen war nämlich meine Frau dabei, zum anderen lief eine Verkäuferin hinzu.

Meiner Liebsten habe ich die Frage gestellt, ob ihr was auffalle an dem Regal.
„Steht fest“, hat sie gesagt, und ich habe gemerkt, daß ich falsch gefragt hatte.
„Schau dir mal die Packungen an!“ habe ich nachgehakt, und nach etwa drei weiteren Fragen hat sie das Wesentliche gecheckt und einen lauten Seufzer getan.
Danach kam die Verkäuferin und hat gefragt, ob sie uns irgendwie helfen könne.

Ob ihr an uns oder am Regal etwas auffalle, habe ich provoziert, und sie hat von uns zum Regal und dann wieder zu uns und wieder zurückgekuckt und hat gesagt, daß ihr nichts auffallen würde.

Und dann habe ich vier Packungen aus dem Regal genommen – sie hat schon heimlich gelächelt, weil sie meinte, die nähme ich allesamt mit – habe die nebeneinander gestellt (sozusagen als stummen Impuls) und habe gewartet.

Nach ein paar Minuten hat meine Frau plötzlich zu plappern angefangen: „Ich finde das nicht richtig, daß die das alles so unterschiedlich schreiben!“
„Oh“, sagte die Verkäuferin, „das ist mir noch gar nicht aufgefallen, obwohl ich schon einige Jahre hier arbeite. So was!“

Die folgende Diskussion zwischen Frauen hat mich hypersensibel gemacht, und ich spürte den dringenden Wunsch, daß Frauen das Warten von Grund auf lernen sollten.
Aber ehrlich gesagt: Ich war froh, als ich endlich aus dem Shop draußen war.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.04.2004 um 15.14

So weit ich weiß, haben sich die Jünger zwischen Ostern und Pfingsten zur Klausur zurückgezogen, und laut Überlieferung haben sie zuvor sogar die Türen verrammelt.

Was ich nicht so genau weiß, ist der Zweck des Verrammelns:
Wollten sie, daß keiner reinkommt?
Oder:
Wollten sie, daß keiner rausgeht?
(Darüber gibt die Chronologie zu wenig Auskunft, auch wenn da verschiedentlich „Angst“ als Motiv angegeben wird - „Angst“: wovor?)

Pfingsten jedenfalls waren die Jünger stark; denn es züngelte von oben, und infolgedessen lief ihnen der Mund über, ob all der Lügen, die man gegen sie vorgebracht hatte und wegen all der Wahrheiten, die sie in sich trugen; und sie gingen auf die Gasse und fanden ein dankbares Publikum, das schon immer – ohne jeglichen Beweis – der österlichen Botschaft vertraut hatte.

Manchmal kommt es mir so vor, als seien die Jünger der Wissenschaft weggesperrt. Nur noch die Söldner und Gefälligkeitsarbeiter laufen im Freigehege herum und liefern an die Politik eine Ergebenheitsadresse nach der anderen ab ...
Und auch aus dem Vatikan steigt kein Weißer Rauch auf.

7 x 7 Tage liegen zwischen Ostern und Pfingsten.
Sieben mal Sieben ergibt feinen Sand!



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 11.04.2004 um 14.38

Bald ist Ostern wieder vorbei. Die im Garten versteckt gewesenen Eier werden einverleibt sein; während vor- und gesamtösterliche Fragen unbearbeitet geblieben sein werden. Irgendwie wird es schon weitergehen.

Demnächst ist Himmelfahrt. Wollen wir hoffen, daß die auffahren, die hier nichts taugen, damit es hier zu Lande, zu Wasser und in der Luft lebens- und liebestauglicher zugeht.

Weitergehen wird es nach Ostern auch mit den Lehrplänen im Faden „Statistik und Quellentexte“.
Rückblickend wird man sehen, wie etwas degeneriert; wenn und falls man das sehen will.
Allerdings ist nächstes Jahr auch wieder Ostern, und übernächstes und überübernächstes; und in zehn/zwanzig Jahren jährt sich das Fest der Auferstehung auch wieder.
Noch viel Zeit!

Eine Frage hatte ich gestellt: Was passierte auf dem Grundschulkongreß im Herbst 1969 in Frankfurt?

Klar: Das ist keine österliche Frage!
Besser und zeitgemäßer wäre die Frage:
Wer hat eigentlich diesen dicken Stein weggewälzt vom Grab des Herrn? – auch wenn man zur Beantwortung dieser Einfältigkeit ein paar Jahrhunderte weiter zurück in die Vergangenheit eilen müßte.

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nos


eingetragen von Christoph Kukulies am 09.04.2004 um 08.03

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von gestur
Soll der Kleinbus "das Buschen" oder "das Büschen" oder "das Buslein" heißen und der ganz kleine Kleinbus "das Bussilein" oder "das Büssilein"?

In Wien gib es den Begriff "Buschen" in anderem Zusammenhang. Der Buschen hängt aus, wenn ein Weinlokal, auch Straußwirtschaft, Ausschank hat.
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Christoph Kukulies


eingetragen von gestur am 08.04.2004 um 18.36

Soll der Kleinbus "das Buschen" oder "das Büschen" oder "das Buslein" heißen und der ganz kleine Kleinbus "das Bussilein" oder "das Büssilein"?


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.04.2004 um 17.28

Hätte ich die Busprobleme aller Städte und Gemeinden zu lösen, dann wäre ich wohl hoffnungslos überfordert. Trüge aber jemand den Auftrag an mich heran, das Problem rein sprachlich zu regeln, dann würde ich mich bedingt breitschlagen lassen, Vorschläge zu unterbreiten. Und sensibel nachdenken tät ich auch.

Wohlgemerkt: Es ginge lediglich um das schriftsprachliche Problem „Bus“ und nicht etwa um alle S- und SS-Probleme deutscher Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Selbst bei der stofflichen Reduktion würde ich tage-, nächte- und monatelang herzhaft abwägen, was denn das Richtige sei. Analysieren tät ich, und ich würde nicht unbedingt besser sein wollen als der Bosch (Werbeslogan: Gibt’s schon).

Buße gibt’s; daneben bußfertig, büßend ... (alles mit langem U/Ü).
Bus gibt’s; daneben Busfahrer, Busschwarzfahrer ... (alles mit kurzem U)
Außerdem gibt es Buschen, Büsche und in manchen Regionen auch Büschen.
Problem erkannt?!

Den Buss gibt’s noch nicht.
Aber!
Wäre das besser als Bosch?








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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.04.2004 um 16.33

Heute war ich in der Stadt. Der Teufel war los. Gründonnerstagshektik.
Beim Heimfahren dann plötzlich: Martinshorn von vorn, gleiches von hinten.
Mein Richtungshören ist ja noch intakt – gesehen hatte ich bis dato noch gar nichts.

Bin ich trotzdem rechts rangefahren und die fünf hinter mir auch.
Dann ist das Buschen mit dem Blaulicht an mir vorbeigepest,
und ich hatte das Gefühl, der Adelung sitzt drin.

Wie bitte? Ob ich jetzt ganz abgedreht bin?
Nee! Ich fand es einfach klasse, daß die Uraltregel im Straßenverkehr noch gilt, und daß die auch von jung und alt sowie den Kilowattverblödeten beherrscht wird.
Letzteren dient die Regel ja am allermeisten, weil die, wenn sie sich das Hirn irgendwo angerannt haben, am nötigsten den Notarzt brauchen und auf die vorbeifahrenden SLs, Audis und BMWs ganz sicher verzichten können.

Trotzdem: Warum Adelung?
Ganz einfach: Wegen des „Buschens“, das vorbeifuhr.



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eingetragen von Norbert Schäbler am 02.04.2004 um 15.06

Da erinnere ich mich gerade an den Song von Grönemeyer.
Der hat mich lange Zeit unheimlich beeindruckt, zumal ich biblisch angehaucht bin:
„Lasset die Kindlein zu mir kommen“ – und so.

Ich mag „Kind“.
Ich weiß „Kind“.
„Kind“ ist Hyäne; hat schönes Gesicht.
Kind und Hyäne sind lieb.

Schlimm ist, daß Hyänen rudeln.
Rudelnde Hyänen nix gut.
Rudel macht Anarchie, macht hie Schutz, dort Angst.

Rudelfreie Erziehung!
Das wär` s.
Dann täte auch der Song wieder stimmen.


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eingetragen von gestur am 01.04.2004 um 19.48

Merkwürdigerweise werden in den Fremdsprachen jede Menge Regeln gepaukt, nur in Deutsch nicht. Deswegen kennen so viele Leute zwar die Regeln der Fremdsprache, aber nicht die der Muttersprache.
Wer aber schon mit der Muttersprache systematisch Regeln gelernt hat, tut sich leichter, wenn im Fremdprachenunterricht Regeln daherkommen.


eingetragen von Norbert Schäbler am 01.04.2004 um 18.30

Ich studiere derzeit Lehrpläne, erfahre vieles über Entwicklungsphasen des Menschen und weniges über den Menschen, der den Schonraum Schule verlassen hat.
Ich lese zusehends mehr über Bedürfnisse, die das Kind hat - und zusehends weniger über Bedürfnisse, die die Gesellschaft hat. Fast scheint es so, als dürfe die Gesellschaft keine Bedürfnisse mehr haben, damit das Kind Kind bleiben darf.

Beim Studieren und Lesen eilen meine Gedanken zurück zu der Lebensphase, in der ich Lehrer war: u.a. unterrichtete ich Sport in Grund- und Hauptschule.
Sie landen beim Lieblingsspiel meiner sechs- bis siebzehnjährigen Zöglinge: Fußball!
Und ich beginne zu stutzen über all diese psychologischen
Wattebau-
schweißheiten.

Ich sehe mich mit Pfeife im Mund. (Mitspielen durfte ich nämlich nicht, weil ich für die einen zu groß, für die anderen zu eckig war.)
Ich erinnere mich, daß man meine Pfiffe als Schiedsrichter akzeptierte, daß ich keine Erklärungen abgeben mußte, warum ich gepfiffen hatte, und daß das nicht einfach eine Sache von Autoritätshörigkeit war.
Offensichtlich hatten die Schüler ein Spiel- und Regelverständnis.

Woher bitte hatten sie das?
Habe ich das Vorhandene eventuell ausgebaut und gefestigt durch schrille Pfeifenakrobatik?
Was hat die Strebsamkeit meiner Zöglinge ausgemacht, die mich innerhalb weniger Jahre an Können und Fertigkeiten überholten?
War es am Ende gar der Weltmeisterslogan: Fußball ist unser Leben?
Die Antworten auf all diese Fragen sind eigentlich völlig egal.

Ich stelle nämlich fest, daß unsere Heranwachsenden Regelhaftes in sich tragen, daß sie völlig "entwicklungsphasenunabhängig" Regeln lernen wollen und Regeln akzeptieren können, daß sie leistungsfähig sind, und daß sie Leistungsvergleiche suchen.

Die Psychologie irrt, wenn sie erklärt, daß man das Kind nicht mit der Regel konfrontieren dürfe, sondern daß das Kind selbst auf die Regeln zugehen müsse (darüber mehr bei der Veröffentlichung von Lehrplanzitaten).


Zur Überschrift: "Gewidmet ..."
... habe ich diesen Chat Herrn Fleischhauer.
Er ist der Meinung – das entnehme ich der an mich gerichteten heutigen Botschaft im Rechtschreibforum – daß Kindgemäßheit im Konflikt stehe mit Regelvermittlung.
Er meint, daß man das Problem der Konsonantenverdopplung dem Kinde nicht erklären müsse. Irgendwann würde das Kind ja richtig spielen und schreiben lernen.

Lieber Herr Fleischhauer!
Ich habe meine Kinder niemals falsch und foul Fußball spielen lassen. Gleiches gilt für das Rechtschreiben! Ich habe gepfiffen, und widersprechend zu den „Psychokackern“ habe ich denen erklärt – und zwar in einer Frontalschulstunde – warum ich in ihrem Heft einen roten Klecks gemacht habe.



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eingetragen von Norbert Schäbler am 25.03.2004 um 13.29

Gegen eine friedliche Koexistenz zweier Rechtschreibungen wäre nichts einzuwenden.
Die Trauer über die verlorengegangene Einheitlichkeit würde dann aktiven Trost erfahren.
Das Prinzip Hoffnung würde genährt.
Im freien Wettbewerb würde sich wohl das Funktionsträchtigere und Ausdrucksstärkere durchsetzen.

Fairen Wettstreit jedoch fürchten die Kultusminister, die ihre Rechtschreibrevolution in Naivität, Arroganz und in vollem Vertrauen auf ihre Seilschaften geplant haben.
Dem wohl bekanntesten russischen Revolutionär können sie allerdings nicht annähernd das Wasser reichen.

L e n i n nämlich wird nachgesagt, daß er die friedliche Koexistenz zweier Staatensysteme zumindest so lange befürwortete, solange das eigene System dem anderen noch unterlegen war.



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eingetragen von Norbert Schäbler am 20.03.2004 um 15.35

Allmählich finde ich es lächerlich, wenn intellektuell bestückte Menschen dauerhaft am Einfachen vorbeidenken und Argumente von einfachen Menschen so behandeln, als wären sie gegenstandslos.
Argumente für die Adelung`sche Schreibung habe ich auf diesen Internetseiten in Vielfalt erbracht. Dabei wurden die Begründungen „Tradition“ (jahrhundertlanger Gebrauch), „optische Auffälligkeit“ (Signalbuchstabe mit Überlänge) und „Funktionsträchtigkeit“ (Ligatur mit Silbengelenksfunktion) einfach vom Tisch gefegt. Gegenargumente habe ich nicht vernommen; meine Argumente wurden lediglich nicht zugelassen.

Heute gehe ich den einfachsten aller Wege, und ich kann mich nicht mehr beherrschen; lasse der Ironie (das ist eine Art von Humor mit ernstzunehmendem Hintergrund) freien Lauf.

Mein heutiger Weg heißt „Ökonomie“; einfach ausgedrückt: „Sparsamkeit“.
1. Jene Sparsamkeit möchte ich messen in: Zeitersparnis, Platzersparnis, Denkersparnis.
2. Die Einsparmöglichkeiten will ich messen: a) beim Schreiben (a.1 mit der Hand; a.2 mit der Schreibmaschinentastatur) und b) beim Lesen.
3. Die Anwender möchte ich teilen in a) Schreiber (a.1 Wenigschreiber, a.2 Durchschnittsschreiber, a 3 Vielschreiber) und b) Leser (b.1 Wenigleser, b.2 Durchschnittsleser, b.3 Vielleser).

Mag nun ein jeder oben vorbereitete Tabelle nachbasteln (ein Rastersystem hilft nämlich beim Denken und ist allemal besser als ein Brett vor dem Kopf), denn an dieser Stelle möchte ich lediglich exemplarisch einige Argumente nennen sowie nachweislich Meßbares darstellen.
Zudem will ich einige „Messerwartungen“ relativieren.
Für die Gesamtdarstellung würde ich nämlich zu viel Zeit, zu viel Platz, zu viel Denkarbeit benötigen, und damit dient meine hier getroffene Selektion sowohl mir als Schreiber, als auch dem Leser (und damit ein zweites Mal mir).

Einige Untersuchungsthesen in bunter Abfolge:
Wenn ich jedes durch Adelung’sche Schreibung verpflichtende „ß“ gegen „ss“ auflöse, dann führt dies handschriftlich:
- zu einer nicht meßbaren Zeitersparnis, weil individuelle Handschriften (Buchstabenrelation, Girlanden-Arkaden-Luftsprungtechnik, Leserlichkeit ...) sich jeglicher Normierung entziehen.
- allerdings die gegensätzliche Handlungsweise zu einer ästhetischen (sinnfälligen)Wortbildgliederung, insbesondere dann, wenn ein drittes „s“ im Wortinneren hinzugefügt werden müßte.
Dann führt dies schreibmaschinentechnisch:
- zu einer Zeit-, Raum- und Nachdenkersparnis, weil „ß“ ein Buchstabe ist, den man - ohne die „Hochstelltaste“ bedienen zu müssen - mit dem kleinen abgespreizten Finger der rechten Hand schreiben kann, während man für das „ss“ einen zeitaufwendigeren Doppeldruck mit dem Ringfinger der linken Hand auslösen muß;
- beim Schreiben von „ss“ zu horizontaler Ausdehnung (zu deutsch:
· ss ist breiter als
· ß
und es erspart Denk- und Gedächtnisarbeit insbesondere bei Wortzusammensetzungen, denn
· sss ist sowohl breiter, als auch unästhetischer, als auch erinnerungsresistenter als
· ßs

Mehr will ich nicht schwätzen, zumal die Argumente des Lesens („Die Schrift ist nicht zum Schreiben da!“) im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform sowieso nie eine Rolle gespielt haben.
Ich wollte lediglich nachweisen, daß auch das Schreiben üppiger geworden ist!


– geändert durch Norbert Schäbler am 20.03.2004, 20.53 –
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eingetragen von Norbert Schäbler am 05.03.2004 um 10.53

Gegenwärtig denke ich mich zurück zu den Anfängen der sog. Rechtschreibreform und mache dabei als Meilenstein die sog. Hessischen Rahmenrichtlinien aus. Jene waren das Ergebnis der sog. Kulturrevolution; das Resultat einer Zeit, das sich im Schulgesetz eines fortschrittlichen Bundeslandes manifestierte; das Produkt einer Zeit, in der Psychologie und Soziologie einen regelrechten Frühling erlebten. Marx, Engels, Freud, Adler und Jung waren damals regelrecht „in“, und obwohl diese Pseudowissenschaften seinerzeit echte Verifizierungsprobleme hatten, setzten sie sich in der Ära des "Kalten Krieges" an die Spitze des anerkannten Wissenschaftskanons.

Damals kam das Krankheitsbild des Legasthenikers auf. Es schützte diejenigen vor körperlicher und geistiger Züchtigung, die beim Schreiben durch Zahlen- und Buchstabendreher auffielen und die sich beim Lesen schwertaten. Das damals erstellte psychologische Attest zerlegte zugleich den Berufsstand der Pädagogen, denn das waren fortan ungehobelte, unsensible, grobschlächtige Drauflosprügler, die - nachdem der Rohrstock abgeschafft war - ihre Kinder mit Orthographie traktierten.

Man hat damals Fakten geschaffen, Schule, Lernen und Lehrmethoden revolutioniert
Die Frage aber: Hat man wirklich ein Problem gelöst?
Oder war es am Ende gar so, daß man mit der Parole und dem sich ins Gedächtnis einbrennenden Stigma "Legasthenie" ein völlig anderes Problem ansteuerte, das man langfristig zu lösen gedachte?


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 28.02.2004 um 11.46

(ein perfides Gedankenspiel)

Ich will von einem Streit berichten, den es eigentlich gar nicht gab, aber sich gleichwohl ein Dritter herausstellte, der sich freuen durfte, weil es doch noch zur Zwietracht kam, und weil damit die Grundsituation geschaffen wurde für dessen dauerhafte Freude.

Sprechen wir anstatt von einem Streit also lieber von dem Dritten, dem ein beinahe hundertjähriger Friede und eine nie zuvor gekannte Einigkeit ein Dorn im Auge war, und der sich aufmachte, den Zweifel zu säen, damit Streit entstünde.

Und sprechen wir anstatt von einem personifizierten Dritten lieber von einer Einrichtung oder einem ideologisierten Clan, der keinen anderen Wunsch verspürte als den, die Realität seiner Weltanschauung anzupassen.

Sprechen wir von der "Rechtschreibreform".

Am Anfang beschäftigte sich der Clan mit der Bestandsaufnahme. Der Clan stellte fest, daß zuviel Energie in eine Unwesentlichkeit einfließe, die zwar weitestgehend beherrscht werde, doch – so die Gedanken eines ehemaligen Reichsministers – sei es wohl besser, die Energie umzupolen und stellvertretend für die Basis folgenden Wunsch zu formulieren: „Ich, das Volk, schreie nach einer Rechtschreibreform!“

Im zweiten Anlauf beschäftigte sich der Clan mit der freien Wissenschaft. Er stellte fest, daß diese noch zu große Freiheiten hatte und zudem völlig vorbeiexperimentiere an der Basis, deren Wunsch ja doch inzwischen ein ganz anderer war. Und der Clan fand Wissenschaftler, die sich dem Volkswunsch opferten: Wissenschaftler, die sich der Rechtschreibreform annahmen.

Der nächste Schritt galt der Durchführung; d.h. der Veranstaltung und Kommentierung des Siegeszugs.
Dem Volk sagte man: „Du hast nun, was du immer gewünscht hast!“
Dem willigen Wissenschaftler sagte man: „Du hast gut gearbeitet, denn das Volk ist völlig einverstanden!“
Und sich selbst durfte man sagen: „Wir haben nun das, was uns dauerhaft zum Moderator macht. Wir haben die Einigkeit zerstört, den Unfrieden zwischen den Lagern gesät. Man wird uns immer brauchen, wenn wir verhindern, daß Basis und Wissenschaft selbst miteinander kommunizieren.“

Und wohlweislich bereitete man den vierten Schritt vor. Man besetzte eine Kommission mit willigen Wissenschaftlern und Clanmitgliedern.
Vertreter der Basis aber berücksichtigte man nicht, denn das wäre ein Rückfall in die Zeiten der Demokratie gewesen, in denen man noch keinen „so genannten“ Schlichter brauchte.



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eingetragen von Norbert Schäbler am 19.02.2004 um 17.21

Manchmal mache ich mir echt schamvolle Gedanken, wenn ich was lese, was ich irgendwann geschrieben habe, weil ich erkennen muß, daß das von mir ist und gar nicht zu meinem Grundsatz paßt: „Wenn ich was Gescheites lesen will, muß ich es mir selbst schreiben.“

Stünde da manchmal nicht mein Name drunter, dann würde ich vielleicht darüber hinwegsehen, oder den Chapeau lüften, oder auch die Oberlippe hochziehen – aber mein Signum fordert eine kritische Beurteilung regelrecht heraus.

Momentan blättere ich gerne im alten Gästebuch. Dort findet man die Insignien „Gast“, „unwichtiger“, „noch unwichtigerer“, „ganz und gar unwichtiger“, „völlig unwichtiger“ ..., aber in den Beiträgen entdecke ich dann plötzlich richtig knallige Gedanken, die sich gar zielgenau mit einer (irgendwo im Forum) enthüllten Information beschäftigen und dazu eine präzise Antwort geben.

"Schade", denke ich mir oft: „So ein schöner namenloser Gedanke!“
Und zu gerne würde ich den zitieren.
Aber, es steht kein „Doktor“ drunter!

Momentan beschäftige ich mich auch mit dem Gedanken, mir ein paar Pseudonyme zuzulegen und mal dies- mal jenseits von meinem Sportjargon zu schreiben, damit nicht einmal mehr ich selbst erkenne, wer diesen Beitrag fabriziert hat.
Das würde zum einen die hiesige „Nutzerquote“ in die Höhe treiben, und vielleicht würde ich sogar auch einmal herzlich begrüßt.

Aber, wie das letztendlich geschehen soll, weiß ich noch nicht, denn ich kann doch vor mir selbst nicht einmal die kleinste Kleinigkeit geheimhalten, und jeden Namen, den ich erfände, der prägte sich doch automatisch meinem Spürsinn ein ...

Es wird also vermutlich noch eine Weile dauern, bis mich die Evolution einholt.


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eingetragen von Norbert Schäbler am 14.02.2004 um 01.41

Wenn ich mich recht erinnere – das fällt mir allerdings zunehmend schwer und schwerer – stand dereinst im Rechtschreibreform-Regelwerk :
„ Wenn Adjektive und Partizipien, oder zwei Adjektive miteinander verbunden werden, dann werden sie getrennt geschrieben, wenn der erste Bestandteil gesteigert oder erweitert werden kann.“

Ich weiß allerdings nicht genau, ob das sinngemäß oder im Wortlaut so im Regelwerk stand. Wäre letzteres der Fall, dann wäre z.B. die Zeichensetzung zu beanstanden. Ein paariges Komma, ein paariger Gedankenstrich (oder eine Klammersetzung) wären wünschenswert gewesen zum besseren Verständnis einer ohnehin nicht vorhandenen Logik.
Wobei, und das gilt es vorab zu sagen, es nicht auf Äußerlichkeiten, sondern doch mehr auf den Inhalt ankommt.

Die innere Logik der Aussage ist ja die: Adjektive und auch Partizipien kann man steigern. Deshalb schreibt man sie (falls A und A, oder A und P aufeinandertreffen) auseinander.
Dem „tief traurig“ kann man nämlich ein „tiefer traurig“; dem „weit schauend“ kann man ein „weiter schauend“, und dem „hoch beinig“ kann man ein „höher beinig“ andichten, und damit ist der Fall der
r e c h t s c h r e i b r e f o r m m u t w i l l i g e n Regelung erfüllt, auch wenn die obigen Wortgebilde irgendwie komisch aussehen, was übrigens auch für „aufeinander treffen“ und „auseinander schreiben“ zutrifft.

Noch blöder allerdings sehen generalisierte Auseinanderschreibungen mit den folgenden „Wortgebilden“ aus: „tot, halb, gleich, wahr, hoch, tief, fern, nahe ...“. Diese Adjektive (möglicherweise sind das allesamt lediglich Partikel) - kann man zwar auch steigern, aber es gibt keinen rechten Sinn, weil „tot ist tot“ und „wahr bleibt wahr“ und „hoch ist stets höher als tief“.

Da geht langsam wieder die Ironie mit mir durch; doch nach fachmännischer Auskunft sind die obigen Begrifflichkeiten „nicht-skalare Begriffe“, will heißen: daß sie dem allgemeinen Schema nicht ganz anzupassen sind, weshalb sie sich dem r e f o r m m u t w i l l i g e n Zugriff widerspenstig erweisen.
„Nonskalar“ klingt jedenfalls gut. Das ist ein Argument!

Daneben gibt es noch ein weiteres Argument der Rechtschreibreformkommission. Ich glaube, daß es „Verbalphrasensteigerung“ heißt. „Jene“, so meint man am IDS Mannheim, „ist nicht zulässig“.
Es ginge nicht an, daß man statt „weiter schauend“ z.B. „weitschauender“ steigere. Das sei gegen die (m u t w i l l i g e) Regel.

Nun ja, deren Gesabbere ist mir völlig egal. Das kann ich mir sowieso nicht merken, und möglicherweise habe ich auch einiges falsch zitiert (oben habe ich das schon angedeutet, daß mich allmählich mein Gedächtnis verläßt – vermutlich das Alter, der Zahn der Zeit bzw. jene acht Jahre unerträglicher Neuschrieb ...).

Eines weiß ich allerdings genau, weil es festgehalten ist im Duden, 21. Auflage. Mag sich ein jeder selbst ein Bild machen von folgenden Kostproben:

„leicht verständlich, nahe liegend, hochgelehrt, hoch begabt, hochgelehrt, hochbeinig, hoch gewachsen, hoch stehend, halb leer, halblaut, halblang, halb nackt, halb offen, halbtrocken, freischaffend, frei lebend, frei tragend, weit tragend, weitsichtig, weitblickend, weit schauend, gleichbedeutend, gleich bleibend, gleichlaufend, gleich lautend, tief greifend, tiefgründig, tieftraurig, tief schürfend, tiefstschürfend, tief empfunden, tiefstempfunden, tot geboren, totgefahren, wohlbehalten, wohl behütet, wohlverdient, wohl gemeint, wohltuend (alle aus Duden, 21. Auflage – Die deutsche Rechtschreibung – neu).

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eingetragen von Norbert Schäbler am 11.02.2004 um 21.31

Wer was zu sagen oder zu schreiben hatte, der konnte schon immer sagen und schreiben, was er wollte, vorausgesetzt, er lebte in einer Gesellschaft, in der man – ohne von außerordentlicher Herkunft zu sein – was sagen oder schreiben durfte.
Ich kenne keine!

Blättere ich die Geschichte durch, dann hat sich allerdings hierzulande etwas Entscheidendes für den kleinen Mann (natürlich auch für die kleine Frau) geändert. Seit Deutschland seinen „Superstar“ sucht (seltsamerweise suchte man keine „StarIn“), können auch Hinz-, Kunz-, Kübelböckens und Effenbergs etwas werden, wenn sie originell, kreativ, trendig, cool, kraß oder gewollt sind.

Mit dem Schreiben war das früher übrigens eine andere Sache:
Papyrus und Pergament waren teuer, Diktaphone waren noch recht selten, Geha und Pelikan hatten den Füllfederhalter und die Patrone noch nicht erfunden, und Schriftspurziehen war noch relativ mühsam. Da überlegte man es sich bis zu fünfmal, ob man seine Zeit verplemperte als männlicher oder weiblicher Schrift-Steller, Schrift-Setzer oder Schrift-Verleger, während heute selbst Hausfrauen (theoretisch auch HausfrauInnen) – insbesondere in England - (gerade mal so - zwischen Küchenherd und Kühlschrank hin- und herpendelnd) eine Story ins Mikrofon ablassen und Zig-Millionen verdienen können.
Was hätte da unser Goethe erst einheimsen können, wenn er einen Sprachcomputer gehabt oder sich rechtzeitig seine Diäten gesichert hätte.
Vermutlich waren die Frauen schuld, sonst hätte er das auch noch geregelt.

Manchmal denke ich auch an den Ernst Jandl. Wohl kaum einer hat sich größere dichterische Freiheiten herausgenommen – Ze de Rock und Co. sind Dreck dagegen, weil sie nach der Erstlingsidee nichts weiteres mehr zu bieten haben und hatten. Bei Jandl war noch Sprachverständnis da. Der hat sich noch lustig gemacht über die Normen der Schreibung, bald diese, bald jene. Der hat noch gespielt und mit seiner „Kontraststellung zum Herkömmlichen“ mehr als viele andere gerade die Norm institutionalisiert.
Schade eigentlich, daß er später so sehr gesellschaftskritisch geworden ist – vielleicht waren auch da die Frauen schuld – denn seine „Oden der Selbstbefriedigung“ waren wahrlich nicht mehr von allgemeingesellschaftlichem Interesse.

Vermutlich sind auch an der gegenwärtigen Rechtschreibmisere die Frauen schuld (resp. „Schuld“). Irgendwo sind sie da, aber rein namentlich nicht vorhanden.


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eingetragen von Norbert Schäbler am 08.02.2004 um 17.07

... oder auch:
Vom fruchtbaren Lacher

Ganz früher, als ich das Wörterbuch noch nicht richtig lesen konnte und das Kleingedruckte als unwesentlich wahrnahm, habe ich immer „bischen“ statt „bißchen“ geschrieben, wobei ich heute weiß, daß bischen (... du bischst) etwas mit dem Wiegen und Beruhigen von Kleinkindern zu tun hat.
Früher – in der Kennenlernphase – habe ich auch immer das englische Wort „wind“ „weind“ ausgesprochen, weil ich übergeneralisierte und das englische I immer als „Ei“ aussprach.
Ich könnte noch mehr Fehler aufzählen, z.B. den, der mir immer bei den Wortzusammensetzungen passierte. Las ich z.B. das Wort „ausschlaggebend“, dann klang das Mittelteil des Wortes so ähnlich wie „Schlacke“.

Das mit der Rechtschreibreform macht mich übrigens ganz meschugge, vor allem, weil die meinen, daß alle Menschen so blöd seien wie ich in meinen Jugendjahren.
Die unterstellen zum Beispiel, daß es demjenigen, der Deutsch als Fremdsprache erlernt, nicht möglich sei, den Signalbuchstaben „ß“ mitsamt seinem Vorgänger-, Vorvorgänger-, Nachfolge- und Nachnachfolgebuchstaben zu intonieren. Die meinen, daß jemand, der die Worte „Fuß“ und „Fluß“ textlich vorfindet, nie und nimmer auf die Idee käme, die Worte in unterschiedlicher Art und Weise auszusprechen, (wobei sie ja auch rechthaben, was den sprachverpfuschten bajuwarischen Volksstamm angeht. „Uhrbajuwaren“ sprechen beides tatsächlich „gleichtemperiert“ aus: „Fussball, Flussende, Masskrug, Massarbeit ...“).

Aber nun mal Scherz beiseite (bei Seite/auf welche Seite auch immer):
Früher – zu meiner Zeit – war es so, daß man in der Schule noch laut vorgelesen hat, daß man darüber hinaus englische Popmusik hörte, die einen in die Aussprache der Fremdwörter einführte. Beim Hören des Evergreens „Blowing in the wind“ habe ich mir beispielsweise meinen „Ei-Tick“ abgewöhnt, und als ich erstmals beim Vorlesen „bi-schen“ nuschelte, habe ich einen fruchtbaren Lacher geerntet.
Sicher bin ich dabei rot geworden, aber von da ab wußte ich, daß das, was ich als „wenig“ verstand, mit „ß“ (bißchen) zu schreiben war.

Und nun ganz ernst:
Unsere Rechtschreibapostel haben keine Ahnung von Schulwirklichkeit, Pädagogik und Didaktik. Sie gehen von einem ständigen Leistungsverfall bzw. von durchgehender Leistungsverweigerung aus und schweben auf der Wolke der Wattebauscherziehung.
Leistungsüberprüfung ist ihnen verhaßt, lautes Vorlesen – per se ein außerordentlich wertvolles Korrektiv für Sinnerfassung und Rechtschreibfähigkeit – darf nicht passieren, da es Scham- und Minderwertigkeitsgefühle auslösen könnte.

Apropos Scham (ironische Nachbetrachtung):
Ich wundere mich n i c h t, daß sich diese Versager mit derartigem Gedankenwust in die Öffentlichkeit getrauen, denn sie stehen unter staatlichem Schutz. Lachen über die Fehlkonstruktionen ist zumindest „zurzeit“ gesetzlich verboten.
Man müßte das Lachen befreien – zumindest das fruchtbare!

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.01.2004 um 12.14

Manchmal tauchen auf meinem Bildschirm so seltsame Meldungen auf, gezeichnet von Natascha, Olga, Nadine oder Nicole.
Heute wollte eine für mich strippen.
Schrieb sie doch am Ende: „Du bist hier mit eingeladen.“

Jetzt frag ich mich natürlich, ob die es mit mir ernst meint, oder ob da noch andere dabei sind.


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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 24.11.2003 um 18.29

Und vielleicht sollte man ein ganz neues Forum eröffnen, in dem wir uns gegenseitig fragen bzw. einander erzählen, wie wir uns gegenseitig finden. Zum Thema Rechtschreibung gehört das ja eigentlich nicht, eher in die Abteilung Psycho-Selbsthilfegruppe. Hilft nie, gibt aber gerade deshalb manchen Leuten das Gefühl von Lebenstriftigkeit.

Was die FDS tut, beschließt sie im engeren Kreise und gackert erst, wenn das Ei gelegt ist.

Für sinnhaftes Tun gäbe es genug, z.B. Adressenschreiben, Drucksachen ein"tütteln", Spenden sammeln und selber spenden.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Elke Philburn am 24.11.2003 um 18.06

Vielleicht sollte man es einfach dabei bewenden lassen und sich mit der unergiebigen Frage nach dem 'Warum' nicht länger aufhalten.
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http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von margel am 24.11.2003 um 17.48

Lieber, hochverehrter Herr Schäbler, Ob man "unbequem" ist, kann eigentlich nur die Mitwelt entscheiden. Sonst könnte man ja auch sagen:"Ich halte mich nicht(nur)für schön - ich bin es!"


eingetragen von Norbert Schäbler am 24.11.2003 um 15.54

Lachenmanns mir zugedachter persönlicher Dämpfer stützt sich auf eine fehlerhafte Annahme, nämlich die, daß ich mich lediglich für unbequem halten würde.
Das stimmt nicht: Ich bin es!
Mir zugedachte Attribute und Prädikate lese ich natürlich mit Freuden, wobei anzumerken wäre, daß zwischen „großherzig“ und „nur herzig“ möglicherweise noch der Begriff „herzlich“ einzuschieben wäre.
Allerdings ist vom Ironischen her der Gefühlspendelausschlag (das Maßband der Ambivalenz) sauber abgelängt, wobei „herzig“ im Sinne von Toll- oder gar Tolpatschigkeit natürlich so nicht stehenbleiben kann. Ganz so naiv bin ich denn doch nicht.

Recht verstandene Unbequemlichkeit macht vor Freunden nicht halt, denn jede Art von konstruktiver Kritik ist insbesondere dort am meisten gefragt, wo die Zuneigung eine Rolle spielt, während die blinde Liebe – sozusagen die Affenliebe – ihren Ursprung in Bequemlichkeit, Egoismen und fehlender Denkarbeit hat und der Kritikfähigkeit vollkommen entbehrt.

Selbst in einem Stadium, in dem alles sich hervorragend zu entwickeln scheint – ich denke dabei an den Aufruf ausländischer Schriftsteller während der Frankfurter Buchmesse, oder den derzeit bundesweit diskutierten Appell der Akademien an die KMK (beides ist zurückzuführen auf eine phantastische Organisationsleistung der FDS/Forschungsgruppe Deutsche Sprache) – gerade in einem solchen Moment, darf man die Hände nicht in den Schoß legen, muß möglicherweise nachlegen, vielleicht auch andere strategische Überlegungen einfließen lassen in ein Gesamtkonzept.

Wie wär’s denn eigentlich damit, wenn sich die FDS mit ihren Konzepten einmal der breiten Öffentlichkeit vorstellen würde – einige Journalisten haben doch seinerzeit bei Vereinsgründung versprochen, jede interessante und „sensationelle“ Neuigkeit jederzeit, mit Freuden und innerer Genugtuung zu publizieren.
Wie wär’s denn eigentlich mit weiterer Aufklärung – die Faltblätter „Sehstörungen“ und die achtseitige geklammerte Broschüre „Rechtschreibreform – eine Bilanz“ kamen doch gut in der Bevölkerung an.

Zu meiner Mitarbeit und zum sinnhaften Tun:
Ich bin keiner, der Fäden ziehen könnte zu Akademiepräsidenten, sondern höchstens einer, der aufgrund von Gefühlsregungen davor warnt, Mitglieder der KMK als Verbündete anzusehen. Für mich gilt das Sprichwort „von den Krähen“.
Dabei maße ich mir auch nicht an, daß denen im Kultusministerium das Frühstück im Hals stecken bleibt, weil ich nächtens auf einer Internetseite irgendeinen Beitrag abgelassen habe.
Im Gegenteil, meine Anfragen, Nörgeleien, Kritiken und Bereitwilligkeiten dringen ja nicht einmal den Freunden hinter die Stirn.

Mit Verlaub: Meine Rolle ist irgendwo definiert als Mensch der Gasse, Klinkenputzer und Vertreter.
Aber:
Wen oder was sollte ich bitte vertreten?
Kennt die jemand?
Aha!


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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 19.11.2003 um 11.27

Warum hält sich Norbert Schäbler für unbequem?

Persönlich ist er freundlich, umgänglich, großherzig, manchmal auch nur herzig. Seine Meinungsäußerungen könnten unbequem sein für diejenigen, an denen er sich wie ein hyperaktiver Sisyphus abarbeitet, die bitterbitterbitterbösen Kultusminister, die sich aber an der Diskussion weder hier noch anderswo beteiligen und sich von Norberts Hader auch kaum beeindrucken lassen würden, könnten sie ihn vernehmen. Sowohl der Protest als auch die Klage über dessen Folgenlosigkeit und den daraus entstehenden Frust laufen hier ins Leere.

Wie wäre es, wenn die überschüssigen Energien in sinnhaftes Tun umgeleitet würden? Da gäbe es einiges. Sinnhaftes Tun macht Spaß, das erspart manche Mühe mit der nicht immer glückenden und beglückenden Spaßmacherei oder auch Dummschwätzerei.

Und individuell sind wir alle. Das ist nichts Besonderes.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.11.2003 um 01.07

Ich habe mich entschlossen, unbequem zu bleiben.
Eine Alternative wäre der endgültige Abschied gewesen.

In der Rubrik „Dummschwätzen“ fühle ich mich zuhause. Dort habe ich den Rücken frei. Offensichtlich kann keiner dümmer schwätzen.
Ab und zu werde ich nach oben Signale senden. Nur noch sporadisch!
Fixierte Wortstellung, Verbregiment, Kontexterschließung, nachwievor gegebene Kommunikationsfähigkeit – sämtliche wissenschaftlichen und juristischen Verteidigungslinien – sind mir allmählich völlig schnuppe. Ich möchte mich ausdrücken dürfen, weil, oder wenn ich etwas verstanden habe, und ich möchte verstanden werden.

Meine Muttersprache ist ein begehrlich Ding – Deutsche Sprache, schwere Sprache – will sagen: ich liebe sie, und ich benötige dafür weder einen exorbitanten; noch einen globalen Vergleich.
Gerade das nicht leicht erworbene Brot ist doch das, was richtig gut schmeckt.
Und jenen Genuß (das Wort „Genuss“ dulde ich nicht) laß ich mir nicht verwehren!


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nos


eingetragen von Matthias Dräger am 23.10.2003 um 01.59

Die Rechtschreibreform erlaubt niemandem mehr, ohne ein - jeweils neuestes! - Wörterbuch "richtig" zu schreiben bzw. hebt die Verbindlichkeit eines allgemeinen Konsens auf, zerstört die Einheitlichkeit unserer Rechtschreibung, verbietet Differenzierungsmöglichkeiten (den wohlbekannten Freund gibt es nicht mehr, wir sind uns alle nur noch "wohl bekannt"). Sie kehrt zudem das Prinzip um, daß in der Schule das gelernt wird, was die Schüler im Leben brauchen, und möchte die Gesellschaft nötigen, das zu lernen, was in der Schule gelernt wird bzw. auch nur gelelernt werden soll. Welcher Schüler schreibt schon korrekt gem. "Rechtschreibreform", wenn selbst die Urheber der Reform nicht mehr klar sagen können, was das eigentlich ist (Regelwerk oder Wörterbuch?).

Du siehst, lieber Norbert, zur Darstellung der "emotionalen Betroffenheit" braucht´s nicht unbedingt eine ganze Seite.

Ferner: Die Rechtschreibreform ist keine "Belanglosigkeit": Sie ist das Primat der Macht (der Zensuren-Macht, der Zeitungsmacht, der Bertelsmann- und Gates-Macht) über die Freiheit des Geistes, die Freiheit einer sich mehr oder weniger selbst normierenden Gemeinschaft der Schreibenden. Ja, lieber Norbert, ich bin betroffen, auch emotional, und ich schäme mich dessen nicht...


eingetragen von ghest am 22.10.2003 um 21.56

Das haben sie schließlich jahrelang im Studium gelernt.
Wer unkritisch mitläuft, ist nur zu faul zum Denken.
Sokrates wurde dafür bestraft, daß er die Leute zum Denken bringen wollte. Trotzdem muß man es immer wieder versuchen.

Wenn Sie morgens zur Arbeit kommen und jemand hat Ihr Werkzeug beschädigt: Hilft dann ein Wutanfall oder kaltblütiges Nachdenken, was man tun kann?


Bis zur Rechtschreibreform wußte ich nicht, wie man Amatör-Sprachwissenschafftler schreibt, und jetzt bin ich einen.

– geändert durch ghest am 23.10.2003, 08.03 –


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.10.2003 um 20.00

Vor gut einem Jahr machte im Leitfaden „Rechtschreibreform und Gruppendynamik“ das Wort „Präferenzverfälschung“ die Runde.
Die Rede war vom Wesen der öffentlichen Meinung, die sich irgendwo bildet, und der sich Zug um Zug Gruppierungen – mit stetig wachsendem Zerknirschungsfaktor – anschließen, bis letztlich eine Mehrheit entsteht ...

Das, der Diskussion zugrundegelegte Buch von Timur Kuran („Leben in Lüge“), habe ich gelesen und mir folgende Meinung gebildet:
„Nahezu jeder öffentliche Meinungsbildungsprozeß mündet in eine politische Entscheidung, die in Anlehnung an den oben zitierten Buchtitel (und in kritischer Wahrnehmung steuernder Instanzen) als 'Dominanz der Lüge' oder gar als 'Diktatur der Lüge' zu bezeichnen ist.“
...

Wie mir scheint, entspringen viele Meinungen einem Hirngespinst. Sie streben danach, Fleisch zu werden.
Kürzer formuliert: Geist braucht Fleisch – denn nur die Verbindung der Ratio mit der Emotio sorgt für Mehrheitsverhältnisse (wobei der Geist bekanntlich willig, das Fleisch aber schwach ist).

Bezüglich der Strategie habe ich meine fleischlichen Vorstellungen.
Im August 2002 habe ich sie im übergeordneten Leitfaden „Rechtschreibreform und Gruppendynamik“ mit dem Unterthema „Warum?“ zum besten gegeben. Allerdings ist binnen einer Nacht dieser Faden gekappt worden. Mein vorgesehenes Experiment fand nicht statt, und dies ist möglicherweise ein Paradebeispiel für Präferenzverfälschung.

Ich wiederhole meinen damals formulierten Antrag: Jeder einzelne, der sich mit der Rechtschreibreform beschäftigt, sollte fähig sein, die wesentlichen (grundehrlichen) Motive seines Engagements auf einer einzigen Seite niederzuschreiben.
Und ich behaupte, daß die Motive der Rechtschreibreformkritiker, die hier versammelt sind, unter anderem im emotionalen Bereich angesiedelt sind. Die Rechtschreibreformkritiker würden nicht kritisieren (und dies fachlich absolut hochqualifiziert), wenn sie nicht emotional betroffen wären, denn es gibt keinen Sinn, daß sie ihr Leben wesentlich von einer angeblichen Belanglosigkeit regieren lassen.

Zum dritten Male innerhalb dreier Monate will ich mich diesmal für unbestimmte Zeit verabschieden. Man verwechsle dies nicht mit Selbsterhöhung!
Ich werde hier nie mehr einen Beitrag leisten, so lange es den hier Anwesenden nicht möglich ist, Gedanken derart ehrlich (auf einer einzigen Din-A-4-Seite) zu straffen, so daß es ein fleischlicher Mensch kapieren kann.

Zusatz: Man kann nicht auf die Masse der Sprachnutzer setzen und sie gleichzeitig für dumm, unbedarft und willfährig erachten. Dieses Dumpfe, was letztlich so wesentlich ist, sollte man wertschätzen. Dazu gehört auch die Wahrnehmung je eigener Körperlichkeit!

Tschüß



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nos


eingetragen von J.-M. Wagner am 21.09.2003 um 18.24

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
In diesem Forum gibt es irgendwo den Leitfaden "Fetisch Norm".
Ja; hier.

Zitat:
Ausdiskutiert wurde das Thema nicht, [...]
Stimmt – leider. In dem Leitfaden fand lange Zeit eine der interessantesten Diskussionen dieses Forums statt, und einige Beiträge darin halte ich weiterhin für sehr lesenswert. Mal sehen, vielleicht kommen wir ja irgendwann darauf zurück, wenn es darum geht, die Hinwendung zur Vernunft zu befördern...
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.09.2003 um 17.51

In diesem Forum gibt es irgendwo den Leitfaden „Fetisch Norm“.
Ich weiß ziemlich genau, was mit diesem Leitfaden bewirkt werden sollte, denn zufällig war ich selbst der Initiator dieses Gesprächsthemas, und die nachfolgende Diskussion hat einiges zum Begriffsverständnis beigetragen.
Ausdiskutiert wurde das Thema nicht, doch würde ich einmal den gegenwärtigen Erkenntnisstand wie folgt zusammenfassen:
Individualität muß sich reiben an der Norm, und die Norm muß sich individuelle Abweichungen "individualbedingt" gefallen lassen. Nur wenn dieser gegenseitige Respekt vorhanden ist, dann funktioniert auch das System.

Individuell krankhaft allerdings wird es, wenn sich die Individuen völlig über die Norm erheben und in Selbstherrlichkeit keinerlei Richtmaß mehr gelten lassen wollen.
Dann nämlich gibt es nur noch ärmliche Geschöpfe, die sich ernähren durch die Nabelschnur, die sie mit der Mutter „Norm“ verbindet –; Geschöpfe, die aber gleichwohl leugnen, daß sie etwas gegessen haben.
Das wäre ein Thema für Ernährungsphilosophen.

Noch kränker allerdings ist es, wenn die Norm keine Individualität mehr zuläßt, wenn ihre Metastasen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens verkrebsen.
Dann führt das nämlich zum individuellen Tod und zugleich zum Tod des Systems.
Das wäre ein Thema für Staatsphilosophen.

Nachtrag:
Mir fällt auf, daß ich in diesem Beitrag nichts für die Nihilisten getan habe.
Das kommt aber daher, daß ich jene Sorte Mensch hasse, die nichts außer das Nichts gelten läßt.
Denen lege ich jetzt ein Versprechen ab:
Vier Wochen lang werde ich nichts von mir hören lassen, aber in der Zwischenzeit werde ich nach einem Etwas suchen.







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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.09.2003 um 02.31

Nicht daß ich gegen Collagen wäre ...
Im Gegenteil, ich finde dreidimensionale Bilder schön, vor allem dann, wenn sie all das aufwerten, was normalerweise auf der Müllhalde landen würde.

Ich habe schon Collagen gesehen, da wurden alte, leergelöffelte Joghurtbecher verwendet; da wurden Zahnräder eingesetzt, die entweder verrostet waren, oder denen ein Zacken fehlte; oder es wurden eingespeichelte Strohhalme eincollagiert, aus denen sowieso keiner mehr gezutzelt hätte.

„Wunderschön“ habe ich mir oft gedacht, und in meinem Kleinhirn lief dabei eine Rechnung ab: „Wenn drei Joghurtbecher je 5 Gramm, zehn ausgediente Zahnräder zusammen 585 Gramm und 25 Strohhalme gemeinsam 50 Gramm wögen, dann würden 650 Müllgramm weniger auf die -kippe geworfen.“

Und geleitet von diesem Umweltgedanken bin ich dazu übergegangen, das Collagensammeln zu unterstützen, zumal ich mir dachte, daß, wenn die Leute plötzlich aufgehört haben würden, die Collagen zu sammeln, daß dann ja auch die Bilderrahmen und die Leinwände auf der Müllkippe abgeladen geworden sein wären - und das hätte das Müllgewicht um ein Wesentliches vervielfacht.

Mittlerweile denke ich ähnlich bzgl. unserer Müll- und Zeitungssprache. Zwar weiß ich nicht genau, was ein Bindestrich, ein BinnenI, oder ein Drittkonsonant wiegt – ich nehme mal an 2 NanoGramm/Zeichen –, aber wenn ich mir die Flut der Müllschreibungen anschaue, dann meine ich, daß da ein paar Tonnen Abfall zusammenkämen.
Genau deshalb empfehle ich: Wir sollten die Leute ermuntern, den Müll zuhause aufzubewahren.

Ganz schlimm würde es nämlich, wenn die Leute auf die Idee kämen, diesen Müll nicht mehr zu schätzen. Die würden doch glatt ihre neuen Wörter(-) und sonstige reformierte Bücher komplett entsorgen.

Mein(e) liebe MannIn, dann käme aber was zusammen!


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 12.09.2003 um 03.10

Am 21. September 2003 ist endlich wieder mal ein Wahlsonntag in Bayern. Der Landtag wird neu gruppiert werden, und auch in den Bezirkstagen ist großes „StühleRücken“ angesagt. Neue Menschen mit Ideen werden alte Menschen ohne Ideen ersetzen, und vier Jahre später werden auch die Neuen keine erfolgversprechenden Ideen mehr haben, und deshalb werden auch diese ersetzt werden müssen ...

Eigentlich haben die Parteien ja schon vorsortiert, haben nach Proporz und Parteidisziplin ihre Listen zusammengestellt, haben den Platzhirschen ihre Spitzenpositionen zugeteilt, den Jungfüchsen eine Lauerstellung eingeräumt, und wenn man so will, ist die Sache bereits gelaufen, falls denen keiner einen Strich oder ein Kreuz durch die Rechnung macht.

Genau das ist der Grund, warum ich wählengehe (analog zu spazierengehen), denn uns Bayern gibt man die Möglichkeit des Wahljoggens. Hier darf man kumulieren und panaschieren. Wie beim Pferderennen darf man einen bestimmten (allerdings streng limitierten) Betrag auf einige Lieblingspferdchen setzen, und dann kann man sich ggf. riesig freuen, wenn die das Feld von hinten her aufrollen.

Klar, meine Chance ist gering, daß das Pferdchen, auf das ich setze, direkt ins Parlament hineingaloppiert und dort erst einmal für Unruhe sorgt. Immerhin aber ist die Chance vorhanden, vor allem dann, wenn viele andere dem gleichen Pferdchen ihr Drei-Stimmen-Paket aufsatteln. Dafür könnte ich bis zum Wahlsonntag noch sorgen, wenn ich rechtzeitig „wählengehe“.

Am Ende wird es aber doch so kommen, wie es kommen muß, denn in den Parlamenten herrscht eine strenge Stallordnung; allerdings gibt es auch dicke Portionen Heu.
Und wer möchte es einem Zugpferd verdenken, wenn es beim Heu einfahren ähnlich denkt wie ein Mensch: „Wes’ Brot ich eß, ...“



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 10.09.2003 um 15.54

bzw. Programmierung einer Glaubenskrise

Ein Gedanke aus T. Icklers „FAZ-Beitrag von damals“ reizt mich besonders: „Der Gedanke der Unendlichkeit.“
Stellen wir uns folgendes vor:
Am Folgetag der Veröffentlichung eines Wörterbuches, das für sich beansprucht, das komplette und vollständige Wörterbuch zu sein, würde in den unterschiedlichsten Städten, Gemeinden und Kolonien Deutschlands jeweils nur ein einziges Wort erfunden ...

Rechnen wir das hoch:
Nehmen wir einfach die Zahl 1000 für sämtliche Orte, an denen täglich ein neues Wort erfunden wird,
und nehmen wir lediglich 1 Jahr (man setze für jedes Jahr: 360 Tage),
dann bekämen wir binnen der angenommenen Zeitspanne 360 000 neue Wörter,
und die Wörterliste eines 360 000 Wörter umfassenden Wörterbuches entspräche dann nur noch der Hälfte der insgesamt vorhandenen, gesprochenen und in Schrift fixierbaren Wortnotationsmöglichkeiten - bzw. die Menge der reell existierenden Wörter entspräche dem Doppelten der tatsächlich aufgezeichneten Wörter.

Bei derartigen Gedanken muß man zwangsläufig abfallen von der ideologischen Besessenheit, eine vollständige Wörterliste erschaffen zu wollen.




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eingetragen von Norbert Schäbler am 05.09.2003 um 15.24

Manchmal habe ich so ein dumpfes Gefühl, wenn ich rückwärts (in das Jahr 1996) denke, weil ich empfinde, daß die Herren Kultusminister im Jahre 1996 die Rechtschreibreform u.a. wegen einiger honoriger Eltern durchgeführt haben, die sich über die schlechten Deutschnoten ihrer Kinder beschwert hatten.

Helle Freude empfinde ich allerdings, wenn ich vorwärts (an das Jahr 2005) denke. Dann nämlich werden die Kinder jener Eltern, die vorstellig geworden sein könnten, 9/12 ihrer Schulzeit erfolgreich hinter sich gebracht haben, während zum gleichen Zeitpunkt den Kultusministern ein gedämpftes Licht aufgehen wird.

Schamesröte der Verantwortlichen wird man allerdings nicht registrieren können. Dafür ist es viel zu dunkel in der bundesdeutschen und landeshoheitlichen Kultuspolitik.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 02.09.2003 um 22.18

Gäbe es den Känguru-Kuss nicht, dann wäre das Tier für den Normalbürger ein gar Furcht erregendes Wesen, dem zu begegnen, einem Jeden ein gräuliches Erlebnis bescheren würde, trotz der allseits bekannten Bauchfalte, in der das Mütterlein seine Kinderchen Monate lang Haut-Kontakt voll transportiert.

Warum, so frage ich mich, kämpft die biologische Wissenschaft nicht für das Gewichtungs-h der KänguruhIn. Ein solch idealtypisches Mütterchen hätte es doch verdient.


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eingetragen von Norbert Schäbler am 01.09.2003 um 13.38

Ich will heute mal was für die Hausfrauen mit Doktortitel tun und sechs Sauce-Produkte von Knorr vorstellen:
1. Delikatess-Sauce
2. Honig-Thymian Sauce
3. Pfifferling Sauce
4. Wild Sauce
5. Preiselbeersauce
6. Sauerkirschsauce
Dazu noch ein Typ von meiner Frau: „Saucen 5 und 6 mit dem Schneebesen anrühren, für 1 bis 4 Rührwerk einsetzen (weil’s sonst klumpt).“

Nachtrag: Belegt sind die oben zitierten Schreibungen auf den Packungen von Art. 0579 und Art. 0681 (Knorr).
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eingetragen von margel am 31.08.2003 um 09.25

Danke, lieber Norbert! Aber trotzdem immer schön wachsam bleiben. - Liebe Frau Dr. Menges, wie wäre es mit ab und zu mal einem Komma? Sie würden mir dann NOCH sympathischer! - Margel geht für eine Woche auf Wanderschaft: Rothaarsteig, 2. Hälfte, in 5 Etappen von Latrop bis Dillenburg. Und endlich mal ganz ohne Rechtschreibung... Nur Natur.


eingetragen von Norbert Schäbler am 31.08.2003 um 04.27

Das, was Margel sagt, nehme (und halte) ich für wahr.
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eingetragen von margel am 30.08.2003 um 20.15

Es wird nie so viel gelogen wie vor einer Wahl, nach einem verlorenen Krieg und nach einer Rechtschreibreform.


eingetragen von Norbert Schäbler am 30.08.2003 um 14.04

Da gibt es doch dieses exzellente Wortspiel über unsere Politiker. „Sie reden viel und sagen wenig“. (Das ist sehr liebevoll formuliert, denn von dem Wenigen, das sie sagen, ist so etwa die Hälfte gelogen.)

Tatsache jedoch ist, daß die Politiker, obwohl sie nichts sagen, das Sagen haben, und daß sie dem, der etwas zu sagen hätte, das Sagen verbieten können.

Ist das nicht unsäglich?


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eingetragen von Norbert Schäbler am 28.08.2003 um 23.47

Über ein nächtliches Erlebnis will ich berichten, das sich abspielte zwischen 00:17 und 00:56 Uhr, am heutigen 29.08.03. Da war bei uns in Wenighösbach plötzlich der Strom weg. Vorher hatte es geblitzt.

Zuerst habe ich gedacht, daß meine Gedanken, die ich zwischen 23:43 und 00:17 Uhr auf meinem Rechner festgehalten habe, vielleicht ein bißchen zu hart gewesen sein könnten, habe den Stromausfall als eigenverursacht definiert, habe ein Kerzchen aufgesteckt und bin an meinen Sicherungskasten gerannt, wo ich herumgefuhrwerkt habe und fast vom Glauben abfiel.
Und dann habe ich gemerkt, daß auch die Straßenlaternen nicht mehr brannten.

„Oh Gott“, habe ich mir gedacht, „das ist ja fast wie in New York. Offensichtlich ist unser deutsches Stromnetz genauso veraltet“.
Und dann ist mir unser Tiefgefrorenes eingefallen, der Rest vom Rest der Wildsau, den meine Frau heute so köstlich zubereitet hatte.
Beinahe hätte ich den „Dienst Habenden“ vom Überlandwerk angerufen, damit meine tote Wildsau diese Stromattacke überlebt, aber dann habe ich das doch nicht getan, und ich tat „Recht“ daran.
00:56 war der Strom wieder da,; die Wildsau gerettet; mein Zweifel zerstreut.

Gelernt habe ich auch ein bißchen daraus: Die vom Überlandwerk (resp. die Kultusminister) haben die Sache im Griff, aber die Natur (resp. die Sprache) wird denen noch so manches Schnippchen schlagen.



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nos


eingetragen von Norbert Lindenthal am 23.08.2003 um 13.10

Medienpädagoge: „Bei Lernsoftware eigenem Urteil vertrauen“

Eltern sollten beim Kauf von Lernprogrammen nicht blind auf das Prädikat „didaktisch durchdacht“ vertrauen. „Es ist besser, die Lernsoftware vorher selbst zu testen und sich so ein eigenes Urteil zu bilden“, sagte der Medienwissenschaftler Hartmut Warkus von der Universität Leipzig, in einem dpa-Gespräch. Warkus ist Mitinitiator des Messeprojektes der Universität, die erstmals mit einem eigenen Stand auf der Publikumsmesse für Computer- und Videospiele GC – Games Convention in Leipzig vertreten ist.

„Unser Engagement richtet sich darauf zu zeigen, wie man mit Hilfe des Computers lernen kann“, sagte der Experte. Dabei könnten die Kinder nicht einfach nur dem Computer überlassen werden. „Didaktik verlangt Regeln, deren Einhaltung ein Computer nicht überwachen kann.“ Die Eltern sollten deshalb die Lehrerrolle übernehmen, wenn sie gemeinsam mit ihren Kindern vor dem Computerbildschirm sitzen. Lernen sei ein sozialer Prozess. „Die Kinder sind viel engagierter dabei, wenn sie auch mal den Eltern zeigen können, wie ein Programm funktioniert.“

„Es ist natürlich ein Highlight für unsere Studenten, gemeinsam mit Eltern, Erziehern und Kindern Lernprogramme ausprobieren zu können“, sagte Warkus. Jeder einzelne der 20 beteiligten Studenten der Medienpädagogik habe sich vorher intensiv mit einzelnen Lernprogrammen beschäftigt. „Auf der Messe bietet sich die Möglichkeit, den Eindruck aus Erwachsenenperspektive mit dem Urteil der Zielgruppe zu vergleichen“, so der Medienwissenschaftler. Ferner würden Fragebogen eingesetzt, um zu erfahren wie Kinder und Jugendliche Lern- und Spielesoftware tatsächlich nutzen.

Mit dem Sonderbereich „GC-family“, in dem die Universität ausstellt, bietet die Messe erstmals ein Forum für Medienkompetenz. Das Angebot der Universität mit Vorträgen und Workshops richte sich vor allem auch an Lehrer und Erzieher, sagte Warkus. Elternabende zu Computerspielen und Lernsoftware seien an den Schulen leider noch immer die große Ausnahme. (dpa) / (jk/c‘t)

fett von mir

So ungefähr 1972 bekam unsere staatliche Schule ein Sprachlabor (mit Tonbändern), das war damals was. Aber in Erinnerung habe ich nur, daß ich englisch sprechen lernte, als im Süden Londons ein Fahrradmantel zu kaufen war und es die in Deutschland üblichen Größen nicht gab. Ich hatte vertraut, daß im Land, wo das Zollmaß herkam, auch ebensolche Produkte gängig sind.
Das menschliche Gehirn funktioniert vollkommen und anders als ein Lerncomputer. Wenn ich meine Gedanken frei entfalte, stoße ich am Rechner an nichts anderes als andauernd an Grenzen. Wie schnell habe ich aus einem Papierzettel mit einer feinen Schere ein Modell geschnitten für einen dreidimensionalen Klapptisch, der am Lehnsessel festgehakt werden kann. Wie würde so etwas am Computer ablaufen?
Schreibmaschineschreiben dagegen möchte ich selbstredend lieber am Computer als auf einer Kugelkopfschreibmaschine üben. Aber nur im Hinblick, daß der kleine Teil Computer weniger Zeit verbrät und für den kreativen Teil mehr Zeit übrig ist. Wenn ich Internettechnik heute als in höchstem Maße wichtig einschätze, dann im Hinblick auf das Ende der Einwegberieselung, aber nicht im Hinblick auf den neuen Käfig. Für ein eigenes Urteil nehme ich mir oft Zeit ganz für mich außerhalb der Infrastruktur, dort wo man mal ungestört denken kann. Wenn sich meine Sicht der Dinge festigt, spreche ich gerne noch mit Freunden. Danke, daß telefonieren preislich tragbar wurde.
Umsätze im Bereich Lernsoftware gingen tendenziell zurück. Ist das unerklärbar? Eltern wissen doch noch, daß gerade am Rand der Zivilisation ein ganzheitliches Lerngefühl in Erinnerung blieb. Der Rand der Zivilisation nennt sich Natur, nicht GC.

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Norbert Lindenthal


eingetragen von Norbert Schäbler am 23.08.2003 um 08.56

Dieser Tage hat in Leipzig die sog. Games Convention eröffnet. Das ist eine Veranstaltung, die darauf abzielt, Konsumenten heiß zu machen.
Von überall her sind sie gekommen – auch die von Atari, Nokia und Siemens waren da – und alle haben ihre neuen Produkte vorgestellt.
Wenn es nach denen geht, dann werden die Teens und Twens demnächst ihre Handys nicht mehr zum Telefonieren sondern zum Spielen benutzen, und sie werden ganz ärgerlich sein, wenn das Ding einmal klingelt, weil sie dann herausgerissen werden aus ihrer leidenschaftlichen und wichtigen Tätigkeit.

Ganz besonders beeindruckt hat mich das Statement von Manfred Gerdes (Sony). Folgendes gab er vor laufender Kamera preis: „Es gibt noch zu viele Non-Gamer, die wir ans Gaming heranführen müssen mit der Parole: ‚Keep it simple’!“

Mir kommt es so vor, als hätte ich derartige Parolen und Begründungen schon bei anderen Simpeln gehört.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.08.2003 um 04.50

Der/die/das „Rückg“ ist in der Phonetik ein weitestgehend unerforschtes Lautgebilde, und selbst in der Grammatik ist man sich noch nicht ganz klar darüber, welchen Artikel das Bestimmungswort dieses Kompositums tragen müsse. Vermutlich wird man sich dort auf das Neutrum einigen: das „Rückg“.

Im Prinzip allerdings ist die Diskussion über die Rückg-Rate vergebene Liebesmüh, handelt es sich doch hierbei um einen Fachbegriff, der sich bekanntlich der Normierung entzieht – so wie etwa der „Rote Milan“, der „Stille Ozean“, der „Heilige Vater“ oder gar das „Weiße Haus“…

Sowohl die Biologie, als auch die noch nicht etablierte Charakterlehre machen sich nämlich stark für die Univerbierung (also eine Notationsform, sowohl ohne Bindestrich, als auch ohne Spatium).
Denn für die anerkannte Wissenschaft der Biologie handelt es sich beim „Rückgrat“ um einen Teil des Knochenskeletts, während die Charakter- und Morallehre im „Rückgrat“ ein doppel-s-förmiges Gebilde sieht, das dem aufrechtgehenden Menschen eine gewisse Stand- und Widerstandsfähigkeit verleiht.
(Das mit dem Doppel-S scheinen die Rechtschreibreformer im übrigen falsch verstanden zu haben, wobei zu unterstellen wäre, daß sie sich vom reellen Gegenstand in Ermangelung des eigenen Rückgrats kein Bild zu machen vermochten).



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nos


eingetragen von margel am 21.08.2003 um 15.11

Im Wirtschaftsteil liest man jetzt immer häufiger vom "Klumpenrisiko". Dieser bildhafte Begriff gefällt mir sehr gut und eignet sich auch vortrefflich zur Charakterisierung der RR. - Frei übersetzt: Wenn alles schiefgeht...


eingetragen von Norbert Schäbler am 21.08.2003 um 10.25

Wenn nichts mehr geht und alle Gegner schwinden,
Dann geht’s ans Eingemachte.
Dann bleiben oftmals nur:
Die Lebens- und die Leistungsuhr
Und das Althergebrachte.

Ein Hoch auf die Philosophie!

* Schwungrate = mtl. Rückzahlung in Zusammenhang mit einem Kreditgeschäft.

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nos


eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 20.08.2003 um 10.18

... "Chatten und Dummschwätzen", nicht wahr? Und ist daher in genialischer Weise doppelt ironisch gebrochen. Köstlich!
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Dr. Wolfgang Scheuermann


eingetragen von Peter Schubert am 20.08.2003 um 09.38

Der unter meinem Namen geschriebene Eintrag vom 19.8.2003, 21.28 Uhr, ist unsinnig und stammt auch nicht von mir.
Verhindern, dass nochmal jemand unter meinem Namen hier Unsinn einträgt, kann ich nur, indem ich mich verabschiede und hiermit verbindlich erkläre, mich hier nicht mehr zu äußern.

Verehrte Altschriebler, "Viel Erfolg" kann ich als einziger Neuschriebler in diesem Kreis Ihnen ja nicht wünschen. Ich wünsche Ihnen aber die Gelassenheit, die man braucht, um das hinzunehmen, was man nicht ändern kann.
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Peter Schubert


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.08.2003 um 08.55

Selbst mache ich mir wenig Gedanken über die Relation von ernst zu dumm. Das pendelt sich nämlich von ganz alleine ein. Sogar wenn ich etwas ernst meine, kommt es dumm rüber – oder umgekehrt.
Da geht es mir so, wie den Rechtschreibreformern, die allen Ernstes etwas entworfen haben, was an Dummheit gar nicht zu überbieten ist.

Im Gegensatz zu Augst und Co, überdenke ich aber manchmal die Auswirkung auf das Gesamte und gelange zu der aufrichtigen Überzeugung, daß die Welt auch ohne mich schon dumm genug ist.
Die Konsequenz daraus: Eine tägliche Dummität (meinerseits) muß fortan genügen.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 19.51

Wo gibt `s `ne Lehrstelle?
Tät` ich sofort antreten, wenn ich gescheit unterrichten dürft`.

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nos


eingetragen von margel am 19.08.2003 um 19.42

Mööönsch, da fehlt schon wieder ´ne Leerstelle. Wenn das der Peter sieht, dann krichste wat aufe Nuss, margel!


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 19.39

Da isser wieder.
In Klammern stand das doch in den Dativ.



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nos


eingetragen von margel am 19.08.2003 um 19.38

Also, verehrter P.S.:Auch Dummschwätzer haben klug angefangen!


eingetragen von Peter Schubert am 19.08.2003 um 19.28

"Gegenüber" mit Genitiv?


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 19.21

Erstmal: Moin, Margel!
Super, daß Du da bist (und daß es Dich gibt!).

Fußballerisch – ist ja ohnehin reine Männersache, obwohl unsere ReMa-Perle was davon versteht (die ist Bayern-Freak) – kann ich Dir ein wenig auf die Sprünge helfen.
Da gab `s doch mal den Schwarzenbeck – seines Zeichens Ausputzer, hinter dem Beckenbauer und dem Breitner. Bei Bayern hat der gespielt, führt heute im Münchner Zentralbahnhof einen Zigaretten- und Zeitschriftenladen; hat gegen Athletico Madrid damals das Wiederholungsspiel möglich gemacht, worauf dann die Bayern den Europapokal gewonnen haben (ganz genau weiß ich nie nix …).
Über den „Katsche“ (so sein Spitzname) hat man sogar einen Film gedreht („Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt“).
Will sagen: Der Katsche war ein ganz schiacher Hund. Der war sowas von unattraktiv für die Weiber, und er war so was von unterbezahlt gegenüber seiner Mitspieler (resp. seinen Mitspielern, alias Müller und Maier …), sodaß er heute noch Zigarren verkaufen muß, damit er durchkommt.
So Recht genau weiß ich auch nicht, was ich mit obigen Worten eigentlich sagen will, aber dem Schubert gegenüber möchte ich ausdrücken, daß man hier wirklich dumm schwätzen kann – sogar Sau dumm.

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nos


eingetragen von Peter Schubert am 19.08.2003 um 18.42

Dummschwätzen, das geht hier


eingetragen von margel am 19.08.2003 um 18.32

margel versteht nicht viel von Fußball, aber aus irgendeinem Grunde assoziiert er in letzter Zeit mit P.S. immer "Ausputzer". Dessen Rolle wird, wie zu hören ist, heute meistens vom "Libero" übernommen.- Paßt auch irgendwie.


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 17.45

Jetzt ist mir `s wieder siedendheiß eingefallen.
„Eben Drumm“, hieß der Slogan von Chefkoch Schubert. „Eben drum“, kann `s nämlich nicht geheißen haben – diejenigen, die das meinen, haben was an der Akustik – weil der 5Sterne-Schubert bei seinem Videospot ein(e) Riesendrumm Hertha-Wurst aus dem Kessel gezogen hat.
Da bin ich mir ganz sicher.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 17.18

Jetzt habe ich glatt den Werbeslogan vom 5Sterne-Koch Schubert vergessen, weil sich der andere Schubert wieder mit seinem Genitiv-Tick eingemischt hat.
Dabei hätte der Nicht-Koch so viele Chancen gehabt, die Wörter-Durchkopplung zu bemängeln, unabhängig davon, daß er das mit dem Packungsinhalt (kein Knoblauch mehr drin) vermutlich nicht so recht verstanden hat.
Aber immerhin hat er sich schon mal in die Mädchendusche vorgewagt.
Moin Peter!

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nos


eingetragen von Reinhard Markner am 19.08.2003 um 16.57

Die Umstellung von Soße auf Sauce ist immerhin tröstlich.


eingetragen von Peter Schubert am 19.08.2003 um 16.15

"Betreffend" mit Genitiv?


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.08.2003 um 14.57

Bei Artikel-Nummer 0681 handelt es sich schlichtweg um eine Bratensoße von Knorr, die ich bis gestern noch der „Delikatesssauce“ von Maggi vorgezogen habe, obwohl das Pulver von Knorr im Einkauf rund einen Euro/kg teurer war. Damit ist jetzt aber Schluß!

Gestern nämlich war meine Frau alleine einkaufen, und als sie zurückkam, hat sie mir ganz stolz berichtet, daß sie beim Einkauf auch an mich gedacht habe, und dann hat sie mir (in froher Erwartung) den Artikel 0681 unter die Nase gehalten.

Vermutlich bin ich kurz darauf innerhalb weniger Sekunden zweimal rot angelaufen. Zuerst knallhellrotverliebt, wegen der Aufmerksamkeit meiner Göttergattin, dann knalldunkelrotverstört über die einstigen Kollegen von Knorr …

Es kam weder zum Kuß noch zum Anpfiff! Statt dessen bin ich gleich ans Küchenregal gerannt, habe die alte Packung (Art. 0681) mit noch ca. 50 Gramm Restinhalt herausgeholt, habe mir dann die neue Packung gegriffen – Art. 0681 ist neuerdings eine Spur weniger dunkelbraun – und habe mich in Klausur zurückgezogen.

Folgendes fiel mir auf:
Früher beschriftete die Knorr Caterplane GmbH, 74067 Heilbronn, ihren Artikel Nr. 0681 mit den Worten „Delikateß-Soße“, und bot per Info-Telefon zudem schnelle Hilfe an.
„Ist schneller Rat gefragt, rufen Sie Ihre Kollegen von der Knorr Küchenbrigade an: 017131/501501“ stand da auf der Packung.
Heute steht drauf: „Delikatess Sauce“, und statt die Telefonnummer anzugeben, geben die von Knorr ungefragt ein paar „Tipps“, betreffend der „Honig-Thymian Sauce“ und der „Pfifferling Sauce“.

Und jetzt weiß ich, warum ich wirklich sauer bin:
Ich bin nicht etwa sauer auf meine Frau, der ich lange genug eingeschärft habe, daß die von Knorr besser sind (waren) als die von Maggi (Nestle) ...
… sondern auf die von Knorr, weil die in Artikel 0681 kein Knoblauch mehr drin haben.


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 17.08.2003 um 10.54

Schon häufiger habe ich über die Verwandtschaftsbeziehungen von Schriftsprache und Mathematik geschrieben. Beide haben sie ein innewohnendes System, beide haben gleichgelagerte Ziele.

In der Mathematik heißt das Ziel vereinfacht formuliert:
A. Versuche mit Hilfe deiner verfügbaren Kenntnisse irgendwie das richtige Ergebnis zu ermitteln.
B. Versuche das Ergebnis so schnell wie möglich zu ermitteln.

Auf die Schriftsprache ist das vollkommen zu übertragen:
A. Versuche, einem Adressaten irgendwie dein persönliches Anliegen zu vermitteln.
B. Versuche dein Anliegen so kurz und präzis wie möglich zu vermitteln.

Dabei liegen innerhalb der Lehre die Schwerpunkte jeweils auf dem Bereich A, denn es ist besser, innerhalb einer beliebigen Zeitspanne zum richtigen Ergebnis vorzudringen, als innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne das falsche Ergebnis zu er- oder zu vermitteln.

Ein Beispiel aus dem Fachbereich Mathematik: Der Übergang vom Abzählen zum Addieren und letztlich zum Multiplizieren (Einmaleinslernen sowie Einführung in schriftliche Notationsverfahren in der dritten Jahrgangsstufe).
Mit Hilfe von konkreten Gegenständen (z.B. Knöpfen, Streichhölzern etc.) oder „Zahlstellvertretern“/Symbolen, die in eine systematische Darstellung eingebracht sind, wird in den ersten beiden Jahrgangsstufen zunächst der Übergang vom Abzählen zum Rechnen grundgelegt, dem in der dritten und vierten Jahrgangsstufe das Rechnen auf der Ebene der Multiplikation und Division (völlige Abstraktion!) folgt. Hierbei wird zweifelsfrei der Weg der Schnelligkeit favorisiert, gleichwohl gilt das sog. operative Prinzip.
Scheitert die Form der Rechenfertigkeit (z.B. auf der Stufe der Multiplikation), so muß es möglich sein, auf der Stufe der Addition zum Ergebnis vorzudringen oder selbst im Zählverfahren das Ergebnis zu ermitteln.
Das operative Prinzip muß zudem schon deshalb gewährleistet sein, weil je nach Aufgabenstellung niemals ausgeschlossen werden kann, ob nicht ein minderwertigeres Verfahren (z.B. die Addition) schneller zum Ergebnis führt als die entsprechende Multiplikation (gilt z.B. für alle Multiplikationen mit dem Faktor 1 und viele Multiplikationen mit dem Faktor 2).

Im Schriftsprachenbereich greife ich als Beispiel das Setzen oder Weglassen des Apostrophs bzw. Bindestriches heraus.
Hier wird dem Schüler im Laufe seiner Schulzeit vermittelt, daß der Apostroph geeignet ist, die Auslassung von Buchstaben zu signalisieren, bzw. daß der Bindestrich geeignet ist, Wörter zu koppeln (Stufe der Grundkenntnisse, Stufe der Fähigkeit).
Zwar gibt es anerkanntermaßen schreibökonomische Gesichtspunkte (das Weglassen von Apostroph und Bindestrich erspart Schreib- und Lesezeit sowie Platz), doch werden (aufgrund der Lehrplanfülle und aufgrund der relativen Minderwertigkeit des Lehrstoffes) die erworbenen Fähigkeiten nie in Fertigkeiten übergeführt. Das heißt: Ausnahmeregelungen, Liberalisierungen, Verkürzungen und angebliche Schreiberleichterungen werden in der allgemeinbildenden Schule nicht antrainiert, und …
… gerade deshalb wäre das operative Prinzip auch im Schriftsprachenbereich einzufordern.
Was bei der Vermittlung von Grundkenntnissen (auf der Stufe des Erwerbs von Fähigkeiten) richtig ist, kann auf der Stufe der Fertigkeiten nicht falsch sein!
Erneut ist also darauf hinzuweisen, daß die Herren Rechtschreibreformer einen regelrechten Zickzackkurs fahren, daß sie etwas regeln, was absolut keiner Regelung bedarf; daß sie völlig
beliebig in die vorhandene Systematik eingreifen, und daß sie dem gesamten System einen schweren Schaden zufügen.
Operativität wäre die einzige Möglichkeit, Sprachgefühl zu erwerben.
Formalismus ist das krasse Gegenteil davon.

Vgl. auch: R 13 (neuer Duden) und R 16 (alter Duden).



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 16.08.2003 um 18.23

Wenn ich mir ’s so richtig überlege, dann haben der Bindestrich und der Apostroph ein verwandtschaftliches Verhältnis. Das sieht man zwar nicht auf den ersten Blick, aber nach ein paar Beispielen fällt es dann recht ins Auge.
68er, 7Tonner, 18jährig, die 18jährigen (zunehmende Liberalisierungstendenz bis 1996).
68-er, 7-Tonner, 18-jährig, die 18-Jährigen (Pflichtschreibung in Schulen seit 1996).
Mach` mit! Sieh’ mal! Bleib’ ruhig! (so häufig in Übererfüllung von R 13 geschrieben)
Mach mit! Sieh mal! Bleib ruhig! (so häufig liberal angewendet).

Wieder einmal stelle ich fest, daß verwandte Dinge durch die Rechtschreibreformer unterschiedlich geregelt und vermutlich in ihrem verwandtschaftlichen Verhältnis nicht einmal richtig eingeschätzt werden.
Während man im ersten Falle, bei den Bindestrichwörtern einer sich in der Sprachgemeinschaft einschleifenden Liberalisierung entgegenwirkt und Zwangsschreibungen verhängt, besteht man bei der Verwendung von Apostrophen auf dem liberalen Gebrauch.

Den Sinn solcher Maßnahmen muß mir einmal jemand erklären.

Herr Schubert,
möchten Sie nicht einmal in der Mädchendusche vorbeikommen. Bei der Gelegenheit könnten Sie gleichl dem Valentins Karl seine Fehler korrigieren.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 15.08.2003 um 09.55

Jeder Fehler ist Teil der „sprachlichen Wirklichkeit“.
R. M.

Das gefällt mir!
Und das ist deshalb unwidersprochen richtig, weil „sprachliche Wirklichkeit“ nicht gleichzusetzen ist mit „sprachliche Realität“ oder „Gegenwart“.
Mit „sprachlicher Wirklichkeit“ ist wohl mehr ein Raum gemeint.
Und so verstanden ist obiger Satz ein Appell an die Toleranz der Sprachnutzer und Mitglieder einer Sprachgemeinschaft.

„Jede beliebige sprachliche Richtigkeit kann zum Fehler geraten, wenn sich einzelne der Sprache bemächtigen!“
nos

Auch das ist unwiderlegbar richtig, doch das ist ein Appell an die Restvernunft, derjenigen, die ihre Kompetenzen überschritten haben.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 14.08.2003 um 17.03

Buchbinder Wanninger (von Karl Valentin)

Der Buchbindermeister Wanninger hat auf Bestellung der Baufirma Meisel & Co. 12 Bücher frisch eingebunden, und bevor er dieselben liefert, fragt er telefonisch an, wohin er die Bücher bringen soll und ob und wann er die Rechnung einkassieren darf. Er geht in seiner Werkstätte ans Telefon und wählt eine Nummer, wobei man das Geräusch der Wählscheibe hört.

Portier (P): Hier Baufirma Meisel & Compagnie!
Buchbindermeister (BM): Ja, hier, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möchte nur der Firma Meisel mitteilen, daß ich jetzt die Bücher, wo s’ bstellt ham, fertig habe und ob ich die Bücher hinschicken soll und ob ich die Rechnung auch mitschicken darf!
P: Einen Moment bitte!
BM: Jawohl!
Sekretariat (S): Hier Meisel & Compagnie, Sekretariat!
BM: Ja, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht Ihnen nur mitteilen, daß ich die, die Bücher da wo, daß ich die fertig hab und ob ich die, die Ding da, die Bücher hinschicken soll und ob ich die Rechnung auch dann mit gleich hinschicken soll – bitte!
S: Einen Moment bitte!
BM: Ja, ist schon recht!
Direktion (D): Direktion der Firma Meisel & Co.!
BM: Ä, hier ist der, der Buchbinder Wa-Wanninger. Ich möchte Ihnen nur, und der Firma Meisel des mitteilen, daß ich die Ding, die Bücher jetzt fertig hab und ob ich dann die Bücher hinschicken soll zu Ihnen und ob ich die Rechnung dann auch gleich mit hinschicken soll – bitte!
D: Ich verbinde Sie mit der Verwaltung, einen Moment, bitte, gell!
BM: Ja, ist schon recht!
Verwaltung (V): Hier Baufirma Meisel & Co., Verwaltung!
BM: Ha? Jawohl, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möchte Ihnen nur mitteilen, daß ich die Bücher jetzt fertig gmacht hab und daß ich s’ jetzt hinschick oder daß ich s’ hinschicken soll oder ob ich die Rechnung auch dann gleich mit hingeben soll!
V: Rufen Sie doch bitte Nebenstelle 33 an. Sie können gleich weiterwählen.
BM: So, da muaß i glei – jawohl, ist schon recht, danke, bitte. (Geräusch der Wählscheibe) Bin neigieri!
Nebenstelle 33: Hier Baufirma Meisel & Compagnie!
BM: Ja, der Ding ist hier, hier ist der – wer ist dort?
N 33: Hier Baufirma Meisel & Compagnie!
BM: Ja, ich hab’s dene andern jetzt scho a paarmal gsagt, ich möchte Ihnen nur des jetzt mitteilen, Fräulein, daß ich die Dings-Bücher fertig jetzt habe und ob ich die Bücher da zu Ihnen hinbringen soll oder hintrage und die Rechnung soll ich dann vielleicht eventuell auch gleich mitschicken, wenn Sie’s erlauben!
N 33: Ja, einen Moment mal, ich verbinde Sie mit Herrn Ingenieur Plascheck.
BM: Wie?
Plascheck: Hier Ingenieur Plascheck!
BM: Ja, hier ist die Bau-, hier ist der – wer ist dort? Hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht Ihnen nur und der Firma mitteilen, daß ich jetzt die Bücher da fertig gmacht hab, die zwölf Stück, und ob die Bücher dann alle zu Ihnen hinkommen sollen, daß ich s’ hintrag und ob ich d’ Rechnung auch, auch hinoffe-offerieren sollte, bitte, zu Ihnen!
P: Ja, da weiß ich nicht davon!
BM: So!
P: Fragen Sie doch mal bei Herrn Architekt Klotz an. Einen Moment mal, bitteschön!
BM: Wia hoaßt der? Was hat denn der für a Nummera? He! – Hergottsakrament!
Klotz: Architekt Klotz!
BM: Wanninger, Wanninger, ich hab, ich hab a, ich möcht dem Herrn Ingenieur nur das jetzt mitteilen, daß ich die Bücher schon fertig gmacht hab und die – und ob ich die Bücher jetzt nachher hinschicken soll zu Ihnen, weil ich die Rechnung auch gleich mit dabei hab und die würd ich dann auch gleich – daß ich s’ dazu geb vielleicht!
K: Ja, da fragen Sie am besten Herrn Direktor selbst, der ist aber jetzt nicht in der Fabrik.
BM: Wo is er nacha?
K: Ich verbinde Sie gleich mit der Wohnung!
BM: Na na, na da bin, passen S’ auf, hallo!
Direktor: Ja, hier ist Direktor Hartmann!
BM: Ja, der Ding is hier, der Buchbinder Wanninger. Ich möcht nur anfragen, ob ich jetzt Ihnen des mitteilen soll wegen de Bücher, weil ich – die hab ich jetzt fertig gmacht in der Werkstatt und jetzt hama s’ fertig und ob ich s’ Ihnen nachher mit der Rechnung auch hinmitschicken soll, wenn ich – ich hätt jetzt Zeit!
D: Ja, ich kümmere mich nicht um diese Sachen. Vielleicht weiß die Abteilung III Bescheid; Ich schalte zurück in die Firma.
BM: Wer ist, wo soll i hingehn? – Herrgottsakrament.
Abteilung III: Baufirma Meisel, Abteilung III.
BM: Ja, der Ding ist hier, der Buchbinder Wanninger, ich hab’s jetzt dene andern scho so oft gsagt, ich möchte nur an Herrn Direktor fragn, daß ich die Bücher – fragen, daß ich die Bücher jetzt fertig hab und ob ich s’ nauschicka soll zu Ihna und d’ Rechnung hätt ich auch geschriebn, ob ich die auch gleich mit de Bücher, zamt de Bücher mit zum Herrn – Ihnen hinschicken soll, dann!
A III: Einen Moment bitte, ich verbinde mit der Buchhaltung!
Buchhaltung: Firma Meisel & Compagnie, Buchhaltung!
BM: Hallo, wie? Ja, der – ich möchte nur der Firma mitteilen, daß ich die Bücher jetzt fertig hab, net, und ich dadat s’, dat s’ jetzt Ihnen hin- hin- hinoweschicken, hinaufschicken ich eichere Fabrik und da möcht ich nur fragen, ob ich auch die Rechnung hin-hinbeigeben, beilegen soll, auch!
B: So, so sind die Bücher nun endlich fertig, hören Sie zu: Dann können Sie mir ja dieselben morgen vormittag gleich – ach, rufen Sie doch morgen wieder an, wir haben jetzt Büroschluß!
BM: Wos? Jawohl, ja so, danke – entschuldigen S’ vielmals –Saubande dreckade!



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.08.2003 um 22.53

Ich schwöre auf den Leipziger Duden, daß ich innerhalb des nächsten Monats, innerhalb dieses Forums, nicht mehr oberhalb des Gästebuchbereichs auftauchen werde.
Meinen Spass werde ich trotzdem haben und meine Caprio-len ablaßßen, hier im Dummschwätzbereich ...
... wo doch so a schön’s Wetter draußen ist.
... und schau*mermal, dann seng mer scho*.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.08.2003 um 16.59

Die Sache mit den unterschiedlichen Kommunikationsebenen hat uns ja der Karl Valentin prächtig vorgeführt mit seinem „Buchbinder Wanninger“.
Den werd ich demnächst exzerpieren und hier einstellen, damit wieder mal was zum Lachen da ist.
Überhaupt lache ich gerne, und es ist schade, daß in unserer Mädchendusche (Zitat: W. Lachenmann/er meint die Rubrik „Dummschwätzen“) so selten Mädchen auftreten, und daß dieser Leitfaden so lange wegen Reparaturarbeiten geschlossen war.

Lieber Herr Lachenmann!
Du bist doch so was ähnliches wie „Buchbinder“, auch wenn Du Dich „Verleger“ schimpfst.. Willst Du nicht den Karl spielen, auch wenn Du Walter heißt.
Dann tät ich auch die Liesel improvisieren und ein hübsches Sommerkleidchen anziehen - später sogar `nen Badeanzug, oder den Bikini.
Den Peter würden wir einladen zur Generalprobe. Dann hätte ich aber das Sommerkleidchen an, wegen dem (des) Voiyeurismusses (das Wort geht mir so schwer aus der Feder).


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.08.2003 um 00.23

Ganz früher, als es noch den Rohrstock gab, als noch weltweit Rechtschreibtyrannen und –diktatoren in den Schulstuben herrschten, als noch Angst, Furcht und Respekt zu den wesentlichen Lernmotiven gehörten, als alles noch anders war (incl. der Erfolgsquoten), da wuchsen gleichwohl gestandene Menschen heran, w .z. B. die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren, die trotz aller selbst erlittener Pein äußerst sanft Anklage erhoben gegen den Mutwillen und die Ungerechtigkeiten dieser Welt. Mit präzisen Worten und gleichnishaften Geschichten (siehe dazu Lindgrens Kurzgeschichte „Über Frieden“) hebelten sie den Machtmißbrauch aus.

Etwas später, zu Beginn der 60er Jahre, als man den Rohrstockpädagogen den Garaus gemacht hatte, als man ein Weltbild entworfen hatte, in dem für Angst, Krieg, Terror, Leid und Schläge kein Platz mehr sein sollte, als Ideologen die Kategorie Leid empirisch zu untersuchen begannen und sich parallel dazu bei den Schülern die Grenzen zwischen Angst und Respekt verwischten, als schließlich die „Leistung“ zum Gegenspieler der „Freiheit“ erklärt wurde, da rückte die Rechtschreibung auf den Plan, denn in ihr sah man den Rohrstockersatz.

„Kulturrevolution“ nannte man die Zeit, in der selbst die erlesenen Dichter auf den Index gerieten (siehe hessische Rahmenrichtlinien 1972), in der man dem mündlichen Sprachgebrauch oberste Priorität einräumte (weil Sprache von Sprechen komme), in der man das geschriebene Wort schon alleine deshalb geringschätzte, weil es Mühsal und Leid bereitete, …
und diese Revolution breitete sich über ganz Deutschland aus, modifizierte sich in Lehrplanentrümpelungsaktionen.

Die Zeit der curricularen Kommissionen brach an; das sind Einrichtungen, in der sich Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft, Schule und Verbänden treffen und über das zu Lehrende bzw. die Lernanforderungen abstimmen, wobei jedem einzelnen der Teilnehmer innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Recht der Revision zugestanden ist.
Und damals kamen in allen bundesdeutschen curricularen Kommissionen folgende Themen auf den Prüfstand: 1. Die Einführung der Mengenlehre (ein in der Lernpsychologie getestetes, lernerleichterndes Verfahren), 2. Eine Bewertungsverschiebung im Fachbereich Deutsch, die darauf hinauslief, daß die gesprochene Sprache höher eingestuft wurde, und daß im schriftlichen Sprachgebrauch der Inhalt stärker gewertet werden mußte als die rechtschriftliche Sicherheit.
In Lehrerbildungsseminaren wurden diese Forderungen an Junglehrer herangetragen. Sie pflanzten sich in die Schulstube fort. Jedem Lehrer wurde auf diesem Wege klargemacht, was und wie Lernmode und Lernmethode sei.

Es folgte die Zeit der Mängel und des Bemängelns.
Lehrer nahmen Rechtschreibmängel hin, stuften sie als minderwertig ein, falls dem Inhalt des Schüleraufsatzes etwas abzugewinnen war. Das heißt: bundesweit, schulart- und klassenübergreifend wurde der Verordnung entsprochen, daß Rechtschreibung keine Hürde sein dürfe für schulische und berufliche Karriere (hierzu existiert neuerdings sogar ein sog. Legasthenikererlaß).
Die Wirtschaft dagegen bemängelte die offen zu Tage tretenden Mißerfolge, da sich in immer kürzeren Abständen die Schülerleistungen verschlechterten und sich nicht einmal verbessern ließen durch Lehrstoffkürzungen, Anforderungssenkungen und Bewertungsmanipulationen..
Die Revision der curricularen Lehrpläne wurde völlig verschlafen. Die Lehrspirale wurde lediglich nach unten gedreht.

Bezeichnend für die Zeit der Rechtschreibreform sind folgende Tatbestände:
Resignation aller Beteiligten mit Ausnahme einer von Beginn an bestimmenden Gruppe.
Vorgabe eines Lösungsmusters, das an den tatsächlichen Erfordernissen völlig vorbeigeht, und für das es keine natürliche Nachfrage gibt.
Grundsätzlicher Haß gegen Leistungsgesellschaft, Leiderfahrung, Selbstbestimmung und Mündigkeit.

Die Zukunft?
Zukunftsträchtig heißt für mich, das Joch abschütteln, das auf uns lastet; die Gruppe bekämpfen, die uns die Leistung madig macht. Leistung muß sich wieder lohnen!
Leistung – auch schulische Leistung – muß wieder honoriert, Fehlleistungen müssen auch abgestraft werden dürfen.
Zurück zum Rohrstock will ich weiß Gott nicht. Dafür sind mir die Worte von Astrid Lindgren viel zu wertvoll. Und zurück zum Rechtschreibrohrstock will ich auch nicht. Dafür sind die kreativen Sprachbeispiele meiner Schüler viel zu wertvoll.

PS: Ich entschuldige mich für den Stilwechsel innerhalb dieses Aufsatzes, auch für die manchmal recht boshaften Worte und die im Zeitraffer wiedergegebene Chronik. Mag ein anderer sanftere Worte finden und die Vergangenheit nach diesem Leitfaden gründlicher eruieren, damit die Türe in die Zukunft doch noch aufgeht.
Und fragen, wohin ich will, kann man mich auch.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 11.08.2003 um 14.30

Letzthin habe ich einen Container kommen lassen mit 7,5 Kubik.
Natürlich habe ich zuvor Preisvergleiche durchgeführt, und den genommen, der am wenigsten Euro verlangt hat für den gesamten Schrott, der bei mir herumlag, und für den ich keine andere Möglichkeit der Entsorgung gefunden habe ...
Daß ich zuvor meinem Sohn sein Auto kaputtgemacht hatte, ist eine andere Geschichte. Dem seinen Variant (opeltechnisch heißt das Ding irgendwie anders – gemeint ist jedenfalls ein voluminöses Nutzfahrzeug) hatte ich so hoffnungslos überladen, daß sich der Rahmen gesetzt hat. Ich werde ihm was dazugeben für ein gescheites Auto (falls es so was überhaupt noch gibt.).

Bevor ich den Faden verliere, will ich darüber reden, was ich ohne Probleme entsorgen durfte, was man mich mit mehr oder weniger großem Privataufwand hat entsorgen lassen, und was ich schließlich abholen lassen mußte.
A. Entsorgungsartikel der niedrigen Güteklasse: Dazu gehören Ziegelsteine, Pflastersteine, reine Mörtelverbindungen, Fliesen, Holz, Metalle (da gibt es sogar was für), pflanzliche Abfälle, nicht veredelte Rohstoffe … All diese Stoffe kann man oft innerhalb der Gemeinde (am Bauhof) oder im Landkreis (bei einem Recyclingspezialisten) zum Nulltarif abgeben.
B. Entsorgungsartikel der gehobenen Güteklasse: Darunter fallen: Türen mit Scharnieren, ummantelte Rohrleitungen, Fliesen, die auf modernen Bausubstanzen montiert sind, Pflanzen, die zuvor manipuliert wurden (z.B. als Friedhofskranz, der mit Hilfe von feinem Draht moduliert wurde) … All diese Stoffe kann man wiederum an obigen Orten abliefern, doch empfiehlt es sich, Werkzeug oder aber einen Geldschein mit sich zu führen, damit man das auch tatsächlich abgenommen kriegt.
C. Entsorgungsartikel der höchsten Güteklasse: Das sind hochveredelte und schwer trennbare Stoffe, die vorwiegend aus der Erdölindustrie stammen (Öle, Farben …), oder aber solche, die innerhalb der Bauindustrie marktführende Produkte sind (Fermacell, Rigips/bekannt als Einmannhebelplatten …). Solche Produkte muß man abholen lassen. Dafür zahlt man zweimal. Die kosten was beim Einkauf, und die kosten ein zweites Mal bei der Entsorgung.

Über die Artikel aus dem Bereich „C“ habe ich mich am meisten geärgert, weil – man weiß schon.
Was mich sonst noch ärgert, weiß man auch: Es ist unser Rigipsdeutsch!
Unser Rigips- oder auch Fermacelldeutsch nimmt uns keiner ab; oder aber: wir müssen dafür zweimal bezahlen, zum ersten bei der Anschaffung, zum zweiten beim Entsorgen,

Noch `ne Schlußpointe: Den Begriff „Abholenlassen“ gibt es ja so nicht mehr. Das heißt jetzt das „Abholen lassen“ (was aber hätte ich nur mit dem ganzen Müll lebenslang angefangen?)

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nos


eingetragen von Michael Krutzke am 29.04.2002 um 15.29

Bei- oder Hochstriche und was es noch so alles gibt ...

Morgenstern enthüllte, welche Dramen sich dort abspielen wo man es nun wirklich nicht vermutet.

Im Reich der Interpunktionen

Im Reich der Interpunktionen
nicht fürder goldner Friede prunkt:

Die Semikolons werden Drohnen
genannt von Beistrich und von Punkt.

Es bildet sich zur selben Stund
ein Antisemikolonbund.

Die einzigen, die stumm entweichen
(wie immer), sind die Fragezeichen.

Die Semikolons, die sehr jammern,
umstellt man mit geschwungnen Klammern

und setzt die so gefangnen Wesen
noch obendrein in Parenthesen.

Das Minuszeichen naht, und – schwapp!
da zieht es sie vom Leben ab.

Doch, wehe! neuer Kampf sich schürzt:
Gedankenstrich auf Komma stürzt –

und fährt ihm schneidend durch den Hals,
bis dieser gleich – und ebenfalls

(wie jener mörderisch bezweckt)
als Strichpunkt das Gefild bedeckt! . . .

Stumm trägt man auf den Totengarten
die Semikolons beider Arten.

Was übrig von Gedankenstrichen,
kommt schwarz und schweigsam nachgeschlichen.

Das Ausrufszeichen hält die Predigt;
das Kolon dient ihm als Adjunkt.

Dann, jeder Kommaform entledigt,
stapft heimwärts man, Strich, Punkt, Strich, Punkt . . .


Christian Morgenstern nach "Projekt Gutenberg" auf SPIEGEL online


– geändert durch Michael Krutzke am 02.05.2002, 09.15 –
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Michael Krutzke


eingetragen von Elke Philburn am 03.02.2002 um 20.33

*gartenzwerge mit wasser bespritz*


eingetragen von Thomas Paulwitz am 03.02.2002 um 16.48

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Reinhard Markner
In der nächsten Ausgabe der DSW werden wir es sicherlich erfahren.

Wohl kaum. Das ist wohl eher ein Fall für die Horde "investigativer" Journalisten, die uns Aufklärer Lachenmann versprochen hat.
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de


eingetragen von Reinhard Markner am 03.02.2002 um 15.06

In der nächsten Ausgabe der DSW werden wir es sicherlich erfahren.


eingetragen von Thomas Paulwitz am 03.02.2002 um 09.47

Es scheint hier ja ein richtiger Wettstreit um den Titel "Blockwart des Jahres" ausgebrochen zu sein! Wer wird es schaffen? Die Lachenmann-Truppe oder die Dortmunder?
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de


eingetragen von Michael Krutzke am 03.02.2002 um 08.58

Viele unter uns leisten Großes und werden nur verkannt. Einer von diesen ist Jockel Schwarz, Hausmeister von Beruf. Er geht auf in seinem Beruf – wie man so sagt. Denn sein Beruf ist sein Leben – und umgekehrt. Er sorgt dafür, daß die Menschen sich verstehen. Und das nicht nur im Haus, sondern auch im Garten. Vor allem im Kleingarten, gehegt und gepflegt von einem Kleingartenverein, dessen Mitglied und Mit-Streiter Jockel Schwarz ist. Er hat dort sogar ein Wächteramt – weil er so wachsam ist. Dieser Kleingartenverein ist aber nicht einer wie viele andere, sondern ein ganz besonders gründlicher. Die reden nicht nur, die handeln auch! Deshalb werden die Mitglieder auch gern mal als "Krämerseelen" bezeichnet.

Jockel Schwarz hat auch eine Familie. Walburga ist seine Frau und gleichzeitig Mutter seiner Kinder Maximilian (14) und Heike (11). "Kinderstube" ist eines von den Wörtern, die Jockel S. besonders mag. Daß die für seine Kinder gut ist, ist eine der tragenden Gewißheiten in seinem Leben. Und damit es so bleibt, versammelt er allabendlich seine Lieben um sich, noch bevor er endgültig seinen blaugrauen Kittel ausgezogen und seine Prinz-Heinrich-Mütze abgesetzt hat. Beides nämlich verleiht ihm Autorität, im Haus wie im Kleingarten, und das ist auch im Kreise seiner Familie "wichtich" wie er zu sagen pflegt.

Hören wir also einmal, was Jockel Schwarz bewegt und worauf er besonders stolz ist. Abends am Küchentisch, ...




... wenn Vater Schwarz seiner frohmutig-andächtig versammelten Familie von seinem anstrengenden Tagwerk erzählt, damit etwas wird, aus den Kindern:

Also Kinder. Ihr wisst doch – Vatter Schwachz tut keiner Fliege was zu Leide. Und gelassen bin ich nur einmal, STIMMTS?! Max! Halt die Goschn und setz Dich gerade hin! Heidi! Haare aus dem Gesicht! Also heute war ja mal wieder was los in unserer schönen Kleingachtenkolonie. Könnt stolz sein auf Euren Vatter. Der ist ochtentlich und wachsam und Ihr sollt das auch werden. Walburrrga! Hör auf zu klappern, den Abwasch kannst Du später machen,! Also Kinder – das sind Lektionen für Euer Leben, hört zu!

Ihr wisst ja, dass in unseren großen Kleingachten jeder reinkann. Hab ich kein Problem mit. Als Hausmeister hab ich ja auch gegen niemand was, wenn er sich an die Hausochtnung hält. So ist das auch im Kleingachten.

Was braucht ein schöner Gachten am meisten? Richtich! Ochtnung, Sauberkeit und Pflege. Ohne die geht's nich! Und was zeichnet den deutschen Gachten unter allen anderen aus, MAX!? Na? Jaa!!! Die vielen schönen deutschen Gachtenzwerge! Sind sie nich lieblich anzusehen, wie sie ihrem Zwergen Tag Werk nach gehen, so unschuldich und rein? Aber sie sind ja noch viel mehr. Der Deutsche Gachtenzwerg steht für Ochtnung, Frohmut und natürlich Gelassenheit. Und das gefällt vielen nich! Die stellen einfach andere Figuren in unseren Gachten. Die passen da gar nich rein! Das sind auch gar keine Gachtenzwerge, sondern ... na was weiß ich! Und was da alles reinkommt! Modern soll das sein, soll unsere schönen Gachtenzwerge ersetzen vielleicht noch. Neulich habe ich doch ... Heidi, halt dir mal kuchz die Ohren zu! Max, Du bist schon groß und kannst das verkraften. Also – neulich hab ich so ein verruchtes Luder gesehen, fast nix angehabt hat die, und wie die aussah ... na Du weißt schon. "Barrbiee" oder so hieß die – na ja, sowas darf auch keinen schönen deutschen Namen haben. Und das in Mitten unserer schönen Zwerge, den Zwergenbuben und den Zwergenmaiden in ihren schönen Trachten ... schlimm ist es gekommen. HEIDI! KANNST WIEDER ZU HÖREN!

Aber heute war es besonders schlimm. Da kamen doch welche von neben an und meinten, bei uns rumstänkern zu müssen. Ihr wisst doch - neben an ist son ... son... ein Gachten ist das ja nich, eher son Urwald. Und die finden das noch gut da! Weigern sich, Ochtnung zu halten, wie das die Gachtenwächterkonferenz beschlossen hat. Das soll alles so unochtentlich sein wie bisher, und die wollen nur beobachten, wie alles vor sich hin wächst. Tzz, tzz, tzz! Und mit unseren Gachtenzwergen haben die es auch nich. Und dabei sorgt die reformierte Gachtenochtnung doch nur dafür, dass nich mehr zusammen wächst, was nich zusammen gehört und so. Und damit haben es die Gachtenzwerge auch viel besser, weil die halt ochtentlich sind, von Natur aus. Wir haben's in unserem Vorgachten ja auch gleich gemacht, wie die Gachtenwächerkonferenz es für den öffentlichen Gachten beschlossen hat. Mussten wir gar nich, haben wir aber, jawoll! Maul nich wieder Max. Es ist doch viel schöner jetzt! Kannst viel mehr erkennen und besser spielen. Lernst viel mehr über Pflanzen und Blumen und Gachtenzwerge. Aber darüber hatten wir uns ja geeinicht und wollten auch nich wieder drüber sprechen. PUNKT!

Wo war ich? Ach ja – diese ... diese ... ja, dieser Urwald da neben an. Nich mal einen Hausmeister haben die da. Machen sich lustich über die Gefahr, die unserem Gachten droht, weil unsere Gachtenzwerge immer mehr verdrängt werden! Kann ja nichts Rechtes bei rauskommen, Affen vielleicht, ha ha ha!!

Wobei war ich? Ach ja – also vor ein paar Tagen kam mal sone Göre zu uns. Hab ich ja gleich erkannt, dass die von drüben kam, aus der Schmuddelei. Hat mal hier geguckt und mal da – darf sie ja auch, da bin ich ganz gelassen. Aber im Auge haben muss man die, jawoll! Hat sich auch gezeicht, dass das richtich ist, wachsam zu sein, bei solchen. Denn auf einmal hatte die doch ein T-Hemd an, auf dem stand: Nieder mit der Gachtenochtnungsreform! Also – ich sofocht: Was drüberziehen oder raus!!! Da kenn ich ja nix. Das muss ich sogar! Im höheren Auftrag. Ob einer rote oder grüne oder schwarze oder braune oder gelbe oder blaue Sachen an hat, ist uns völlich egal. Wir reden auch über alles, nur nich über die Gachtenochtnungsreform. Und – wer bei uns will kommen sein will, muss Gachtenzwerge mögen! Mehr verlangen wir ja nich. Gachtenzwerg sein heißt ochtentlich sein! Und Sauber! Und frohen Mutes! Und wer gegen die Ochtnung ist, ist gegen den Gachtenzwerg! Und damit gegen alles, was uns wichtich ist! DA IST DANN SCHLUSS MIT LUSTICH UND GELASSENHEIT! DAS ENDE DER FAHNENSTANGE IST DAS!!!

Also, ich hab die ja mehrfach ermahnt! Frohgemut und ganz gelassen und geduldich. Ihr kennt mich ja, ich kann ja keiner Fliege ... Was gähnst Du wieder, Max?! Also – geh doch nach drüben, wenn's dir hier nich passt, hab ich gesacht. Macht se nich, die Rotznase – wird zickich, spielt die Kratzbürste! Krakeelt da rum, und schon kommt noch einer. Hab schon drauf gewarten, kenne den Schlawiner schießlich. Kommt in seiner Seppelhose daher und stänkert auch noch rum. Abgekachtet war das! Ich kenn mich aus! Na der kam mir gerade richtich. Der hat schon im anderen Nachbargachten rumgestänkert, manchmal auch verkleidet, einmal sogar als Messdiener! Aber er wurde immer gleich enttarnt. Recht so! Nur – schädlich ist der schon, mit einen Kumpanen. Einmal haben die sogar Maulwürfe ausgesetzt! Ihr wisst, was Maulwürfe in einem ochtentlichen Gachten bedeuten. Schlimmen Schaden haben die dort angerichtet, kamen alle aus diesem Urwald. Muss jetzt alles umgebaut werden da, wegen denen.

Aber bei uns nich! Da bin ich vor, denn ein deutscher Gachtenwächter sein, heißt wachsam sein! Also – ein paar Ochtentliche haben mit angepackt, und da waren die ratzfatz draußen. Und wo die langgegangen sind, sieht man nix mehr, alles begradicht und frisch gehachkt!

Krakeelen jetzt drüben rum, dass man's bis hier hört, und treiben sich immer noch an unserem Zaun rum. Aber mit denen werden wir schon ferrtich!

Also Kinder – das wars für Heute. Lernt was draus! Geht nochmal durch den Gachten, sacht allen Gachtenzwergen Gutacht und wascht Euch ochtentlich. Und bald werdet Ihr verstehen, dass wir ein Gesetz zum Schutz und zur Wahrung der Gachtenzwerge und der deutschen Gachtenkuturlandschaft brauchen. Ab jetzt. Und Du, Walburga, kannst jetzt wieder mit dem Abwasch klappern ... Ich stutz noch ein bisschen den Eichen Baum zu Recht ...

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Michael Krutzke


eingetragen von Norbert Schäbler am 21.11.2001 um 00.20

Moin, Ihr Liewe!

Letzthin war ich weg - auf so einem Großrechnerseminar -, und jetzt bin ich ganz stolz.
Auf dem Kurs waren nämlich einige hoch stehende Professoren und Sprachwissenschaftler, die haben sämtliche angelsächsischen Ausdrücke sauber eingedeutscht, und deshalb habe ich als Nordwestbayer und hessischer Grenzgänger jedes einzelne Wort verstanden und alles viel besser kapiert.
Stolz bin ich, weil ich das, was in Hessen ausgearbeitet wurde, jetzt verbreiten darf. Es wird hinüberwehen in den Flächenstaat, und bald wird sie auch in Ostfriesland sein:

Die "Hessische Computeranleitung"

(Auf daß alle Nischthesse jetzt emal richtisch schwitze ...)

Kombjuder-Eischald-Zeddel Fer Auswerddische bei de EITITI

Kabiddel 1: Saft druff:
Am Kasde unnerm Scherm de reschde Knobb neidrigge bisser eirast. Ufbasse: Es huubt. Huubts net: Gibts net, noch net bassiert. (Knobb muss !!! drinbleiwe) Des Bernsche - wo links newer dem Knobb, wo mer neidrigge muss, leit -iss die Bern wo brenne muss, damit mer waas, dass des Ding Saft hot. (Wenn die Bern net brennt, hot des Ding kaan Saft.) Dann: Net lang maule, erst gugge ob die - die hinne aus dem Ding wo der Knobb draa iss, den mer neidrigge muss - in dere Dohs drinsteggt, die mit dem Iwwerlandwerg zammehengt. Iss die Schnur draa, dann aaner rufe, der die Bern zum brenne bringt.

Kabiddel 2: Umschald-Knobb drigge:
De Knobb - der wo uff dem annern Ding, wo all die annern Knebb aach druff sinn - der wo zwaa Pfeilscher owwe druff hot unn wo die grie Bern unnedrunner iss, runnerdrigge. (Nur aamohl!) Brennt die grie Bern, isses gut! Brennt se net, aach.

Kabiddel 3: Aamelde:
Eigewwe mit dene Knebb - die wo uff dem annern Ding druff sinn, do wo aach der Knobb mit dene zwaa Pfeilscher unn dere grie Bern druff iss -, die Knebb drigge, die mer drigge muss, wemmer sisch aamelde will. Des haasd: Mer muss die Knebb drigge, wie mer haasd. Driggt mer die falsche Knebb, haasd mer net so. Des haasd: Mer muss unbedingt die rischdische Knebb drigge.

Kabiddel 4: Aagemeld:
Wemmer drinn sinn, SCHAFFE!!!

Kabiddel 5: Abschalde:
Uff de Scherm gugge, awwer konsegwent unn wadde bisses gracht odder die Uhr schdehd. Dann: Zammepagge unn nix wie haam.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 18.10.2001 um 10.26

Was habe ich früher gelacht über die gleichnamige Fernsehserie, wenn der schlaffe Max vom Militärischen-Abschirm-Dienst von einem Fettnapf in denselben gestolpert ist, aber am Ende doch immer wieder die schwierigsten Fälle geknackt hat. Ich glaube, den MAD-MAX gibt's wirklich, sogar made in Germany.
Erst neulich wieder kam mir der Verdacht, als ich auf den Internetseiten der DSW stöberte. Da fragte doch einer den Christian Melsa, ob er der "OZ" sei, der in Norddeutschland sein Unwesen mit Sprühdosen treibe.
Aus heiterem Himmel kam diese Frage auf unseren neuen Vereinsvorsitzenden zugeschossen, denn eigentlich ging es in diesem Diskussionsstrang darum, ob es "Graffiti" oder "Graffito" heiße, und welcher Artikel (der, die, das) dem jeweils gewählten Wort beizumischen sei.
Dafür gibt es ja nun genau sechs Möglichkeiten: der Graffiti, die Graffiti, das Graffiti ... - wobei unser Verein aufgrund persönlicher Neigung Herrn Riebes für die Losung "das Graffito" eintritt - aber, und das war typisch Mad-Max´sche Untersuchungsmethode: Es wurde die siebte von sechs Möglichkeiten gewählt.
Zum Glück hat der Melsa verneint.
Er ist weder OZ noch ÖZZI.
Damit aber nun jeder Verdacht von ihm abfällt und weitere Ermittlungen gegen seine Person zumindest zeitweilig unterbrochen werden, will ich meine geheimen Nachforschungen "Preis geben" (Kopfgeld bitte an mich!).
Da war nämlich die Rede davon, daß der OZ - dieser unwesentreibende Sprüher in Norddeutschland - gerne Smileys sprüht.
Na!
Tickt's?



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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 13.10.2001 um 09.17

sunne Böökerutßdellunk ischa man nich vun Pabbe.

Wenn ¥ii dor buuten siid, denn geit dat jå man noch, man, wenn De in de Halle büß, denn kannß man blots soo eben noch nå Luft schnapsen. Door kannß de Luff sniiden un in Kardongß packen. Dor bruuks keen Toback, deen kriste gråtis.

De iersten Twee Dågen geit dat ¥å noch, man Sunnaamt un Sünndach, door kömmt de Sticker-¥ägers unn Poppiertigers, de schleppd allns wech wat toon griepm iß.

Jå un Måndach is blotß noch tuuschen un utfeegn: aallns mut ruut. Afklatschen is üm Klock een, achternåå giff dat keen håln meer. Wenn Du denn an'n Uutgang büß, wars Du doodtrampelt.

Beneiden Do ick Di nich

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 12.10.2001 um 21.44

Liewer Kuddel!
Isch will Derr jetz nidd Doin Uffdridd kabuddmache, unn isch finnd Bladd alls ebbeß dodal dolles, awwer isch will Derr ach ämool ä bißje Kulldur beibringe, unn deßwäsche babbel isch jedds aa ä Weil vonn derre Büschämeßß. Da° gehd's zu sa°chisch Derr. Da° kumme die Leid von lings und von rechds, a°nn a°m Schdügg. Unn wa°nn de disch rummdrehe dußd, dann laafe se gra°d a°nnerschdrümm.
Isch binn noch gannß newwe de Kabb vonn demm Oidrugg.
Hädd isch ni geda°chd daß isch so ä Gewalld üwwer die Leid ha°bb.



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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 12.10.2001 um 20.51

door mütt ¥ii lang:

http://www.radiobremen.de/bremeneins/platt/news/index.php3

is twårs nich dat sülbige Platt watt ick kenn, man schlech is dat nich.

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Karl Eichholz am 12.10.2001 um 19.04

büdde hiää laang:

http://gutenberg.aol.de/reuter/braesig/braesig.htm

Un ook wat för de rechte Schreibunk

Müseern See sick mål nbeetn!

Kuddel


PeeEßß:
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Torsten_Jaeger/platt.htm
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Elke Philburn am 12.10.2001 um 14.33

Herr Lachenmann, wird denn ihr Interview irgenwann in der Online-Version erscheinen? (Ich werde dann wohl "Lachmann" in die Suchfunktion eingeben müssen?)


>>Kannß denn uk mit soon Klabberkaßßn, ick meen mid sunne Schriefmåschiin ümgåån? So mid meerere Fingers op eenmål? Oder meer so nachn Süsteem Adler?<<

Gein Brobläm. Als isch noch als Zahnardsdhälwerin in dr Lähre war, mussdmr Dibbm un Steno inn'r Beruwschule lärnn.



eingetragen von Walter Lachenmann am 11.10.2001 um 15.23

Daß der Braunberger meinen Namen nicht richtig schreiben kann, habe ich beim Interview schon gemerkt. Wird Zeit daß der ins Wörterbuch kommt (mein Name, nicht der Braunberger). Französisch kann er auch nicht gescheit.

Aber eigentlich wollte ich das ja nicht öffentlich machen, man kennt mich doch hier als bescheiden, höflich und zurück haltend.

Incognito, ergo sum.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Reinhard Markner am 11.10.2001 um 14.58

»Ungeduldig sei er, temperamentvoll und daher nicht immer leicht im Umgang, sagen langjährige Weggefährten.«

Gerald Braunberger : »Was nun, Monsieur Lachmann ?«
F.A.Z. 12. 10. 2001, S. 27


eingetragen von Norbert Schäbler am 10.10.2001 um 17.31

Heji Kumbels!

Isch ha°bb mommendan iwwerhaubd kä Zeid, weil, mier bla°hne da° so ä Aggzion in Franggford. Isch ka°nn oisch sa°che! Da°debei ka°nns'de graue Ha°jern kriesche, wann de kään Bladdkobb ha°sd.
Wie isch heid inn de Sbischel geluurt ha°bb, iß merr's gleisch uffgefalle. Forrnewegg zeje neie wa°ern da°.
Froo binn isch allerdings, daß de Kuddel jedz a°gefa°nge ha°dd midd em Wörrerbuch. Da° läßd sisch meschlischerweis doch noch ä bißje Kohle mache. Biß jeddz ha°mm merr ja° nur noigebroggd.
Isch will uff jeden Fall gugge, daß isch minnesdens als Driddbreddfa°hrä debeibin.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 10.10.2001 um 10.18

wi bruukn går keen Duuden un Kuldministä un Lings-schriefrefoäm nich.

Wi schriefd uns eegn Woordenbuk. Toïerst kommn de gansn Spezi-ålfälle un Utnååmen, un för den lütten Resd klüdern wi noch soon påår Gesetze tosåmn.

Klåår mütt wi dat för ¥eeden Di-aleckd extra moken. Dat giff denn för jeden Dorp een eegen Wälzer.

Komma rööver. Nu wies ick Di mål, wo wi de Biißdrichregelungen mookn:
„Wenn Du meenß, dor mutt soone lütte Lücke twischen twee Woorten siin, den schrief dor soon lütten Schreechßdrich an de ünnere Kant. Wenn nich, denn nich"

So, dat hemm wi ook.

Wo de Zickler in geraffde Foäm man noch 10 Sieden oder so bruukt toon verklåren vun de Biißdriche, door kümmt wi mid een'n enkeltn Satz trechd.

Jåå, wi leevd int Tiedöller vun'n elektrotetischen Rächnä, dår mütt wi Konzession'n ingåhn.

Ick bün dåföör, datt wi tosååmen an Billi Gehts ne Partitschoon verfaßßn: he schall uk för unßn Dialeckk n eegn Rechtschriefwoordenbuck rutgeeven, dåmid dat Schriewen eenfacher waard. Suns mut ick jümmer so veel an', Duumn nuggeln, bit wat toßdann kümmt.


Tjå, Elke, dat is jå man nett, wie Du Di as Mundartforscherin beteedigen deißd. Un Du versoorgß unß jümmertoo mit wat toon Suupen un wat föör de hohlen Teen. Du büß n patent Fruunsminsch. Kannß denn uk mit soon Klabberkaßßn, ick meen mid sunne Schriefmåschiin ümgåån? So mid meerere Fingers op eenmål? Oder meer so nachn Süsteem Adler?


Kuddel



¥eeden = jeden, gesprochen mit weichem „sch“ wie in Garage (Verbesserungsvorschläge für die Darstellung von „j / g / sch“ als weiches sch hochwillkommen) ¥ = Yenzeichen bei Euch auch?
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Elke Philburn am 09.10.2001 um 23.09

>>ßdolbert de Brunswikers ook so böß öwern ßbidßen ßdeen as de Hannoferååners? <<

Yepp. Für mich hört sich das sehr ähnlich an. (Von wegen, die Hannoveraner sprechen das beste Hochdeutsch!)

>>Nå n Platt bruuk ick Di wool nich fråågen, oder wees Du, ob Ji door ook keen Wemfall hemm in Brunswik?<<

Hab mal recherchiert: Im Dialekt von Braunschweig, Mascherode (Bethge und Flechsig, 1958) gibt es 'nach' mit Dativ ('na der Buschaole' = 'zur Baumschule'), während in anderen Fällen der Akkusativ steht, wo im Hochdeutschen der Dativ steht: 'bien Stempeln' = 'beim Stempeln'; 'in Lope der Jahre' = 'im Laufe der Jahre'; 'dat smecket dick ook noch' = 'das schmeckt dir auch noch'). Vermute also mal, dass der Dativ weniger häufig vorkommt als im Hochdeutschen.

>>Wat heßß Du förn Frisuur?<<

Sturmfrisur - also: lange Haare mit Wellen, vom Winde verweht.




>>Prooßd! Proosd!<<

*anstoß*

*schluck*


eingetragen von Walter Lachenmann am 09.10.2001 um 23.02

Dasss die Elfe so Phil in der Burn hat, hätt ich nich gedacht.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Elke Philburn am 09.10.2001 um 22.34

Härr Schäawlr!

Lassense man schteggn - isch werd ihnen nüschd für das Bier bereschnen. Isch weis ja, dass Sie's nisch so einfach ham im Lähm!

(Gomm, Garl, schieb ihm mal die Magrelen rüwer!)


eingetragen von Karl Eichholz am 07.10.2001 um 20.55

man paß schööijn op, dat Du Di den Buuk nich verköölen deisd. Biiä muttu jümmers waam suupen, glööw mi dat.

Wullt Du ook n påår rökerte Makreeln dåtou hemm? Dat paßß doch good dåbi. Fisch will schwimm.

Elk isn tüpesch Fruunsminsch. Se kümmert un tüüdelt glix op loos. Råde mål, wokeen de Tischdeck opleechd hett? Rrichdich.

Ach Duu, Elke, eens wull ick Dii jå ook noch fråågn:

ßdolbert de Brunswikers ook so böß öwern ßbidßen ßdeen as de Hannoferååners?

Nå n Platt bruuk ick Di wool nich fråågen, oder wees Du, ob Ji door ook keen Wemfall hemm in Brunswik?

Unn nochwatt wull ick geern weetn: Wat heßß Du förn Frisuur? Eher so kort, oder man n beetn lenger oder so beeten opdreit un mid n beeten Wellengang int Håår as der Fruunsminschen dat hiä jo ook öfder hemm? Oder meer so Wintschniddich, mid niedrige ZeeWee Weerde?

Prooßd! Proosd!

Åch kiek, dor kömmt Walli, ick meen Kuddel Twee. He hett all siene Bretteln dåbii. Iß ja man doch noch n beeten fröh toon Schiiloopm. Wat will he, Wååterschii loopm? Nå, dår bruuk he man keene Schiischdöcken dåtoo, das geit anners.

Walli,
sech ick,
Walli,
toon Schiiloopm bruks an de See keene Schischdöckn nich, dår mutß Du Di eerst op de Brettln ßdelln un falsch paakn. Man dat muts Du soo lang machn, dat se Di afschleppn kümmt. Un DENN kanns Wåderschiiloopen. Man eegenlich loops Du går nich, in'n Geegendeel, man jümmers nur ßduur de Been und de Fööt stief holn un NICH loopn. Denn kanns ook mål n Schlenker nå Backbord und denn ook mål n Schlenker nå ßdürbord måken, dat dat Wåder man nuur so ßbrütten deid.
Ach un nümm de Lüchdrakeede mid, wenn Du mål ßdolberß, (fiellichd giff dat dår jå ook n ßbitßen ßdeen?) dann mutts Du doch Signål geben könn. Dat se Dich finn'n doon. Neemich dat Såltwåder is gans un går unappetidlich toon suupn, dår mutz kiekn, dat Du fix werr ruutkümmß.

Jå wo is bloots Uwe? Is he tosåmenklabbd, wegen weil hüt so feel to doon weer? ßdimmt, hüt is jå uk Måndach. Najå, fiilich hett he sick bit morgen ja wedder berappeld.

good Nachch

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 07.10.2001 um 11.47

Kuddel,
schreib deß bidde uff de Deggel von de Elge unn gebb merr ä normal Bijä.
Isch hadd ä Guineßß gewolld. Wonn isch deß uff sellem Pabbäschä läs, donn vergehd merr jo de Dorschd.
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nos


eingetragen von Elke Philburn am 05.10.2001 um 19.23





Bidde sähr, Härr Schääwlr. Un damids rischdisch mundet auch ein baar äschde bridische grisbs.

Wohl begomms!

(Machd drei Fund neunsisch, dr Härr.)


eingetragen von Norbert Schäbler am 05.10.2001 um 06.14

Midd derre Lokalrunnde stimmd ebbes nidd. Da° hadd doch ähne falsch gezähld. Schba°rbrödjen und Schobbedrosseln kenne merr awwer da° ni brauche. Bei unnß werd nidd gegleggerd, do werd geglodsd.
De Uwe und de Reinhard griesche ah ä Bijä. Unn ferr de Stephanus kennd merr ah ähn's komme losse. Wonn dejä nimmer kimmd, dringg isch's midd.
Also Elge machch noch zwo Pünndjen logger unn schdell drei Guinneßß mejä uff de Disch!
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nos


eingetragen von Reinhard Markner am 05.10.2001 um 00.54

und Bier ist Bier !
Zum Feierabend paßt kein Neuschrieb . . .


eingetragen von Elke Philburn am 04.10.2001 um 20.56

Also Waldr,

isch ganns mr doch gar nisch leisdn, die neue Reschdschreibung zu icknoriern. Hier in England erwardet man von mir, dass isch misch so allmählisch anbassn due. Schlieslisch musisch die deudsche Schbrache weidrvrmiddeln, und zwar in neuer Reschdschreibung. Ansonsdn griegisch Ärger, wenn isch die falschen Noden vrgäbe. Un wär will das schon risgiern?

Un nun, ihr Liem, brösdrchen!!





eingetragen von Walter Lachenmann am 02.10.2001 um 10.44

Kuddel, Nobbel, was ist denn bloß in Euch beide gefahren? Seit Tagen kauderwelscht Ihr hier in der Dusche herum, wie einst nach dem Pfingstereignis die Jünger in Zungen geredet haben, närrisch-verzückt, nur keiner konnte sie mehr verstehen, was der Glaubensbotschaft ja gerade erst recht die ihr so eigene Substanz und Überzeugungskraft gegeben haben soll. Was ist passiert? Habt Ihr von Elkes Tee in Überdosen genossen? Hat Euch Elke die Köpfe verdreht, hat ihr Tee Eure Hormone exponentiell beschleunigt und aus dem Gleichgewicht gebracht, ist Elke etwa noch bei Euch in der Dusche und schürt nach? Selbst uwe scheint ja magisch von dieser Hexendusche angezogen worden zu sein, nur daß sein inzwischen gewohnter Unsinn sich im Vergleich zu Euren Schwachsinnskaskaden gerade zu als Inbegriff der Vernunft ausmacht, und das will was heißen!
Ich komm da nicht so schnell wieder rein, mir steckt der Ständelwurz noch in allen Knochen, oder heißt das Stänkelfurz? Beruhigt Euch erstmal, und solange die Elke noch dass und muss schreibt, kommt die bei all ihrem sonstigen unübersehbaren Liebreiz nicht mehr mit mir gemeinsam in die Dusche.

Wenn man ein dass an die Liebe reiht,
tut einem sogar der Riebe Leid.

Wo ist denn der überhaupt abgeblieben? Mir fehlt irgendwie die ethische Richtschnur, seit man von ihm nichts mehr hört. Es droht die sittliche Verwahrlosung, die Beliebigkeitsmoral, der Sprach- und Schreibmob und all solches Elend. Was soll nur aus uns werden? Ickler in allen Ehren, aber in dieser Hinsicht gibt er nicht viel her, manchmal denkt er auch ganz schön böse Sachen zwischen den Zeilen.

Wenn Dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.

Gegeben am Tag der Deutschen Einfalt im Jahre 2001.


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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 01.10.2001 um 20.58

Liebä Uwe!

Du ha°ßt merr heid ä bißje "Leid" geda°, weil isch Derr, noochdeem De misch so schee gelobbd hadd'sd aa noch de Kimmel geriewe ha°bb. Faßt hädd isch misch defüjä geschämd.

Isch muß Derr deß ergläern:
Da° obbe, wo die gluuche Leijd babbele, ka°nn isch deß Schloimische ni so ha°bbe. Da° fihl isch misch da°nn gleisch so oigewiggeld unn oigesabberd.
Awwer da° inn unnßerm kla°ne Boodsche, wa°nn merr drauße sinn uff'em offene Meär, da° ka°nns'De sabbern, wie De gra°d lusdisch bißd, da° ka°nns'De merr alles on de Kobb werrfe, merr all Doi Sorsche verzabbe, unn isch garrandier Derr, daß isch schweisch wie ä Gra°b.
Isch waas a so scho, daß De ä "ormi Sau" bißd.

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nos


eingetragen von Reinhard Markner am 01.10.2001 um 01.15

Da schreibt er seinen ersten vernünftigen Beitrag . . . und was folgt ? Die Ankündigung, keine weiteren folgen zu lassen . . .


eingetragen von Elke Philburn am 30.09.2001 um 18.40

>Ick laat dat leever mit dat plattdütsche Schrieven.<

Och schade!


eingetragen von uwe am 30.09.2001 um 18.35

nu will ik dat ok een maal up Platt versöken. Ick bün een Ostfrees, un Platt verstahn und Platt schnacken kann ick ook. Man dat Platt schrieven is nich eenfach. Also kummt nu een Mischung ut Platt, Hoch un Kauderwelsch:

Man vielicht kann ick jo dat so verkloeren, dat dat mit de neeje Rechtschrievung gar nich so wichtig is. Ik kann schrieven wu ick will und ji verstoht mi doch. Also laat doch de Rechtschrievregeln so as se nu sünd. Irgendwenner ännert sick dat ok weer. Un de Kinner kommt domit torecht.

Jo ik weet, hier geiht dat um Chatten un Dummschwätzen. Dummschwätzen do ick all woanners, deswegen kann ik hier maal ernsthafte Themen inbringen.

Ick laat dat leever mit dat plattdütsche Schrieven.

Allerbest!

UWE


eingetragen von uwe am 30.09.2001 um 09.56

ein Klatschmonster bekommt ihr nicht. Das gibts erst wieder, wenn die Quote stimmt (5.000 Aufrufe).


eingetragen von Norbert Schäbler am 30.09.2001 um 09.40

Uwe,
wo bleibd donn Doi Gladdschmonsdä, Doi Babbschnuude, Doin Schmeilhoimer?
Bisd wool noch zu beschäffdischd midd em Kallenerbladdabreiße.
Iß awwer gla°r. Du schdehsd ja° in Amd und Wirrde. Errledisch ersd ämool Doin roudinemäßische Birrogra°degram, vorremm Hobby, nidd'daß de noch ä Disziblinferfolschung a°gehängd kriesd.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 30.09.2001 um 07.53

hiä is allns gelung'n.
(Bit op de pår Dingers, wo danebenhaut sün.)

Nå, nu hemm wi jå soon lustiches Einerlei an ünnerschiedliche Tung'n togeegen: Schweeberich, Aschebääschä Platt, Plattdüdsch, denn noch soon Brunswiger Sünnerdialeck wo keeneen kennd, (wi leernt jå nich to enn?).

Wokeen brink nochn beeten Affwesslunk?

simmeleert

Kuddel



Wokeen = wer; simmeleern = Verballhornung von sinnieren
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 30.09.2001 um 06.17

Isch schädds ämool, daß unnßern Gwoodejäschä heid aa irschendwann uffdaachd unn ä Schnuude moold, die inn die Hennd gladschd. Isch lach misch schebb.
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nos


eingetragen von Elke Philburn am 30.09.2001 um 01.23

>>Op de anner Siet ward denn ook dör den Rådiou Platt gesendet, man dat is denn ebn nich Origenål ut de Geengd, un ook oft hochdütsch mid Platt-Akzent.<<

Yepp, wahrscheinlich so eine Art 'Hochplatt' oder 'Oxford Low German'. Das meiste kann ICH sogar verstehen.


(Das Wort 'Schnute' für Smiley finde ich übrigens ausgesprochen gelungen.)


>>Diin Nachnaam wies jå dårop, dat Du wat minn Inglschmann to doon heß, oder büs Du sülms ut Översee?<<

Ich bin Braunschweigerin. Da war leider nach dem Krieg mit Platt nicht mehr viel drin. Mein Vater (Jg. 1937) hat an der Schule nur noch Hochdeutsch gelernt, versteht aber Platt einwandfrei, auch wenn er es seit seiner Kindheit nicht mehr gesprochen hat.

>>Mütt wi wegen Di hiä hochdütsch schnackn oder verßdeiß Du unß ook soo?<<

Aber nein! Ich muss es zwar zweimal lesen, aber das tu ich gern.


>>Büß denn soon richtich Elk, heßß ook den Elk-Test beßdann?<<

Yipp, mich haut nichts um.


eingetragen von Karl Eichholz am 29.09.2001 um 12.02

nuu, dat klink verßdänntlich. Man dat weer mi tüälich soofåat opfalln, dat dat middn Kompaß wat verkweer weer.

Åch, un Uwe bruuks nich antopraijn. De hett nu Sünndach. Morgen in de frööh, da sett he sick an siene Daddelkiste, koscha nix op Aabeid, und verfaßß denn de neegßden Verunseekerungen för dat Minschntuum. Tied hett he dår jå nooch. Man morgen is ook sien Dach, wo he de meesde Åbeid to meißdern hett: Morgen mutt he glieks dree Klennerbledder affreeten. Pooer Boi. Man denn kann he werrer dörchpusten: denn hedd he feer Dååge vör sick, wo he man nuä een driddel so feel to doon hett. Fridach Klock twee is he denn werrer wech. Sogår, wenn Du "Express" op de Boddelpoß schreewen deiß, dat kümmd iers Måndach an.

Kuddel


Verklårung
anpraijn = anrufen; neegßden = neuesten; nooch = genug;
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 29.09.2001 um 08.35

Liewer Kuddel!

Midd demm Wörrerbuch sinn merr, glaab isch, uff de rischtische Schbur, unn wann'merr deß so machche wie de Proffessoer, dann liesche merr aach voll im Drennd.
Der gehd ja von derre Üwwerlehschung aus, dass'es enn gewisse Uhsus gibbd. Die Loid hädde scho immer geschriwwe, unn die hädde scho gewißßd, wie se waß zu schreiwe gehabbd hädde, ohne daß sisch so ääner wie de Schdaad hädd oimische misse.
De Icklä hadd sisch braggdisch so än Körrbä (är säschd "Corbus" dedsu) gebasdeld unn da°debei hadd ä gemärgd, daß di a°ne ä Word so - di a°nnern es a°nners - unn die dridde deß werrer a°nners schreiwe. Awwer - unn deß is ä ganß inneresannde Beowachdung: mejä alls drei verschiedene Schreibweise gibbd's ga°r nidd, obwohhl es ja werglisch und dadsäschlich mejä als drei Loid gibbd.
Deß deggd sisch üwrischens midd moinere Unnersuchchungen.
Deß will isch der beweise midd demm Word "Körper". Bei unnß saache und schreiwe se amm Unnermoin endweddä "Körrbä" orrer "Kerrwä" - unn die Agademiger buchschtawiere "Körper" unn mache ä schbidds Maul dedsu.
Außerdem ka°nn isch beschdädische, daß mansche Wörder, die jedds abgeschaffd werre solle bei unnß sozusa°che zum Uraldwordschads zähle. Kännä inn unnßere Reschion würd' zum Beischbiel deß Word sozusa°che verhaggstigge. Deß wärrd inn a°hm Schdigg geschbroche unn deßhalb a dsammegeschriewe.
Änn Beweiß ha°bb isch a da°defüjä, deß merr deß Word "Handvoll" zusammeschreiwe muß. Deß wähß bei unnß jerer Debb, wa°nn'er fäjisch is, ebbes zu schdeigern. Bei unnß hääßt deß nämlisch nidd "viel, mehr, am meisten", sonnern: "ä Hambell, ä Affel, ä Fujä".

Zumm Schluß muß isch nochema°l gnoddern midd Dijä, weil de de Kondeggsd nidd rischdisch läse dusd unn misch inn doim ledzde Brief als geografisches Rindviech hiestelle willsd. Da°ma°ls, wie isch derr ebbes vomm Nabboleon ferzähld ha°bb, ha°bb isch Mähnds gemähnd unn nidd Aschebersch. Unn Mähnds lieschd nordwesdlisch von Heirelbersch.

Daß de endgildisch kla°rwerrsd ha°bb isch unne noch ä pa°ä Wörder erglärd.

Orte/Gebiete: Aschaffenburg - Aschebersch (auch Aschebärrsch), Heidelberg - Heirelbersch, Mainz - Mähnds, Untermain - Unnermoin (auch unnerer Mäh)
Sonstiges: Handvoll - Hambell, Arm voll - Affel, Fuhre - Fujä (auch Fuer), lediglich- lerrischlich, zerreißen/verunstalten - verhaggstigge. Kontext - Kondeggsd

An Elke und Uwe!
Ihr könnt Euch ruhig einmischen. Kuddel, Walter und ich haben Fremdsprachen gelernt und haben auch die neuesten Übersetzungshilfen aus dem Hause Duden. Euch zuliebe lesen wir ab und zu auch das Rotgeschriebene durch.
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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 28.09.2001 um 13.58

jå, eegnlich is dat wool går nich so verkeerd, dad min'n Woordenbuck. Büt hüüt hev ick bloots een Woord nich verßdann, wat Du schreewn heß: lerrischlisch. Man dad kanns mi jå noch verkloochfiedeln. Dat mid „Aschebääsch“ kenn ick, ick heff neemich n Kulleegn ut Frangfoort. De annern Steedennaam, dor weer ick türlich nich hinnerstiegen. Jå, dor steit nix geegn, dat dor ümmer soon beeten Verklårung ünnen drunnerßteit. Ick dängk dorbi ook an veele anner Lüüd, de dat viellich uck weeten wullt.

Man Du heß mi ook ßtudzich mååkt: Du schreefs mi, Du büs meer so noord-weßlich fun Heidelberch. Man Aschebärsch is jå noord-össlich

Dat minn luud opsäggn geit mi eegnlich jå jüßd wi Di. Nuur, datt ick siet föifntwinnich Jåår nich meer inne Geegnd bün, wo mien Platt schnackd ward. Ick kann uck keeneen fråågn. So mutt ick eebn an mien Daum nuggeln, büt wat toßdann kümmt.

Ååch, un wenn wi wüllt, dat Uwe öftder mål n Tee kåken deit, ick glööv, denn müt wi hoochdüdsch schnacken. Oder Freesisch. Wat annert veßdeit he nich. Fielich fööld he sick noch schlech vun dat ledßde mål, wo wi em küseld hem.

Wo is de Elk? Nu hett se wool Fieråbnd?

Kuddel

verkloochfideln = beibringen; küseln = schnell drehen (wie ein Luftwirbel)

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 28.09.2001 um 07.07

Kuddel,
Du alder Bladdkobb. Du haßd da° ä Kabiddel a°geschnidde, do wolld isch scho ä pa°rma°l midd Dir drüwwer gebabbeld ha°wwe, ha°bbs dann awwer immer werrer vergesse.
Deß iß näämlisch so. Bei unnß do im La°ndgreis Aschebersch gibbd's kä ä Dorrf, wo se de gleische Dialeggd babbele. Do kenns'De midd geschlossene Aache im Taksi rummfa°hrn unn Du dädsd genau wisse, in welschem Kaff de gra°d bißd. Uffbasse muß'De hald dodebei wie enn Schdrewer, der lauder Äänsä schreiwe well.
Wann isch sellwer unnßern Släng uff's Babier bringe sell, da°nn muß isch merr deß alles laud vorsaache unn ganß genau hiihorsche, obb deß jedds Höjsbischer, Gulwischer orrer Laafischer Bladd iß. Moi Fraa guggd misch dann immä bleed a° unn määnd, isch hädd en Schdisch.
Offd rudschd merr ma°l en falsche Buchschdawwe raus, unn ma°nschma°l schreiw isch ä Word midd, gleisch druff dann werrer ohne deß Kischelje. A midd denne dowwelde Buchschdawwe ha°bb isch's nidd so. Do mach isch noch arsch viel Schreibfeelä.
Mommendan bereid isch ä Landgreisschbrech- und -schreibrefform for. Die onnern hunnerdneununnneunzischdausendneunhunnerdneununnneunzisch Oiwohner von moim La°ndgreis werre dann gedzwunge, genau so zu schreiwe und zu babbele wie isch. Dann muß ich nämlisch nidd so orsch uffbasse, wann isch ä pa°r Killomeder midd zuenne Aache dorsch de Schbessard fa°hr.

Ä Fra°ch ha°bb isch noch. Sell isch eischendlisch a so ä Wörrerbuch a°lesche? Awwä isch well doch demm Ickler kä Kongurrens mache!

Orte im Landkreis Aschaffenburg: Goldbach - Gullwisch, Hösbach - Höjsbisch, Laufach - Laafisch, Rottenberg - Rollmisch, Sailauf - Seileff, Johannesberg - Kannsbersch, Wenighösbach - Joch ...
Mittelgebirge bei Aschaffenburg: Spessart - Schbessard
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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 27.09.2001 um 20.19

Wink

nett, dat Du uns besöken deist. Door achtdern mußß dien Plünn'n ophangn, Hanndökers giv dat dor inn Schrank.

Man sei gewarnt, dat Wåder stiechd hüüt bannich hooch, Du mütt ook dien Mütz fasdhooln.

Büß denn soon richtich Elk, heßß ook den Elk-Test beßdann?

Ick neem mål an, dat Du Di nich umschmieten leß, trotzdem dat hiä so schööin glibberich un rutschich is.

Wie is dat, wöölt wi nich ringån un uns n beetn opwaam? Uwe hett all den Kettel opsett, gliex giff dat n Tee.

Diin Nachnaam wies jå dårop, dat Du wat minn Inglschmann to doon heß, oder büs Du sülms ut Översee? Mütt wi wegen Di hiä hochdütsch schnackn oder verßdeiß Du unß ook soo?

frååchd Kuddel

bannich = sehr; Plünn = Klamotten, Lappen; achdern = hinten
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Karl Eichholz am 27.09.2001 um 20.01

Zitat:
Üwrischens muß isch Doi Setz manschmal dreimal lähse, daß isch se ämohl verschdeh.

Kumplmänd.
Harr ich nich dachd, dat Du allns verßdeiß. Nu bün ick wied von wech dat ick een sauber Platt op de Reech kriech. Du muts neemich weeten, datt ick hochdütsch opwussen bün. Mien Moder kunn man platt schnacken, man se dä dat nich ofd. Ick glöv, se har int heele Leebm viellich tein mål platt schnackd. Un klår, hett se jümmers mol soon pår Silbm Platt inne Geegnd schmietn.
Un suns bün ick eenmål inne Ferien opn Buurnhoff wesd, man schnacken dä ick dor ook keen platt. Denn heff ick so tein, fofftein Johr trüch knapp alle Bökers vun Rudolf Kinau lesen. Dat weer schööin. Nur schnack un schreef he jå een gans anners Platt as mien Moder, een Elvplatt. He weer jå von Finkenwarder, dat lichd man jüst över der Elv vun Altnå, an de Söderelv. De weer in sien Tied noch een richtign Fluß mit ßdrömung un Fische. Altnå weer jå mal unner de Deenisch Kroon, man Hamborch nich. De weern noch richdich sibberåt.
Wat ick går nich rechd lieden kann, is, wenn een man nur eben so een Platt schnacken deit, dat he allns man knapp so Woord för Woord utn hochdütschen ümsetten deit. Dat klingd doch går nich. Dat brüngd doch keen Haard in Schwingung! Jå, un ick bün eegnlich jüst soo een, wo dat eben uk nich recht toweege bringd, leider.

Man de een oder anner Footangel heff ick di in'n Texd mit rinnbackd. Ick glööv, dat is nich feer. Ick will soon pår Sonnerwörters unnen opschreeven, dann büß Du nich so seer opn Gladdiis.

Plattdütsch is jå går keen Dialekt, Platt is een eegen Tung. Dat hett sien egen Garmaddik, un dat wichdichsde ßdeid jüst twüschen de Lettern und Wöörters. Man leider, leider giff dat nich mehr veeele Dörpers, wo de Kinners noch een Origenål Platt höört. Op de anner Siet ward denn ook dör den Rådiou Platt gesendet, man dat is denn ebn nich Origenål ut de Geengd, un ook oft hochdütsch mid Platt-Akzent.

Zitat:
Außerdehm merg isch, daß deß Wassä heud wie narrisch schdeichd. Deß bladschd jå deheer, daß merr selber fordrenne kennd. Gugge måhl uff de Peeschel. Der Uwe scheind deß Wassä reschelreschd åhzuzieje.
Iß deß ä schleschdes Zeische?
Solle merr nidd doch liwwer de Riebe fraache!

Joo, dat mütt wi good ßdudeern. Denn wennt Wåder anstiechd, denn kümmt ook liekers n ßdorm op. :-) Denn mütt wi den Kinnstremel vun'n Elvseechler ünnert Muul knütten, dårmed he nich wechflüchd. Büß Du eegenlich gegen ßdormfluud ge-imfd?

Ach un de Schlickrutscher! Kiek mål wo de rumdümpeln deit. den Mütt wi noch an Land trecken un fastknütten.

Kuddel


Altnå = Altona, Elv = Elbe (Norwg. = Fluß), sick verjågen = erschrecken; een = jemand, einer; heel = ganz, knütten = knoten, stricken; Stremel = Streifen, Riemen, Elvseechler = Elbsegler (Markenname vom Hut), Muul = Gosche, man = aber; Reech, Reeg = Reihe

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 27.09.2001 um 17.56

Kuddel!
Zu Hillve! Da° iß ä Fraa in die Mädschendusche oigedrunge.
Moi Nerrfe. Wonn deß de Waldä seje däd, deer wäjr genauso ferdisch wie isch. Scha°d, dass'er mommendan Urlaub meschd bei soonerre Bildungsa°sdald. Biß Sonnda°ch muß der biffelle, dann kimmd'err misch awwer beßuche, unn dann zeisch isch em glei, daß merr uns ä Weibsbild oigefange ha°wwe.
Jedds muß isch alleweil na°chdengge, warumm de Waldä zu unnßerm Chättruum "Mädchendusche" gesachd hadd. Deß werd doch nix Schlimmes soi.

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nos


eingetragen von Elke Philburn am 27.09.2001 um 16.17

Hallöchen!





Hier geht's ja richtig lustig zu.

(Leider kann ich keinen Dialekt, muss mich also an knochentrockenes Hochdeutsch halten.)


eingetragen von Norbert Schäbler am 27.09.2001 um 13.41

Awwer nää! Isch ha°bb doch kä beschdimmde "Geh-" orrer "Kommzeid" gemähnd - von weesche Ewwe - isch habb lerrischlisch geda°chd, daß deß Wassä ganß schö beschdußd wäer, wann sich's von so ähm wie em Uwe verja°che lasse däd.
Außerdehm merg isch, daß deß Wassä heud wie narrisch schdeichd. Deß bladschd ja° deheer, daß merr selber fordrenne kennd. Gugge ma°hl uff de Peeschel. Der Uwe scheind deß Wassä reschelreschd a°hzuzieje.
Iß deß ä schleschdes Zeische?
Solle merr nidd doch liwwer de Riebe fraache!
Üwrischens muß isch Doi Setz manschmal dreimal lähse, daß isch se ämohl verschdeh.
Wonn merr nachhejr uff hoe See nausmache, muß'De scho Deudsch midd merr babbele, sonß schdehd bledzlisch eß Achderdegg uff de onnere Seid.

Wa°s hadd's dann eischendlich de Midda°ch zu beiße gewwe? Na°chdräschlisch en gurre Abbedid.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 27.09.2001 um 11.45

Zitat:
Eier Wassä iß üwrischens ganß schee ummich (newwem Schuh).

Is dad ook natt?

Plier mål genau hen: stiech dat noch höiger?
Dat weer denn nemich n good teeken, datt datt sick nemich nich so böös verjååchd hedd. Denn künnd wi nuu den Rutscher anschmieten.

Uwe!
Uwe! kanns röverkåm. Wi hemm hiä ook en schööin Sofa , sett Di man ruich dål.
Jå, Tach uk.
Süß Du, hiä sett Di man rin. Momang, ich mutt dor nochn Någel krummhaun, dat Du nich dien Büx tweireten deis.
So, nu is feerdich, kanns Di rinnsetten.

So Noppel, nu ßün wi an de Reeg. Anschupßn geit en beet ßweer, man wenn de Rutscher eenmål lööpt, denn geit he faß vun sülmß. Süß Du, nu kannß lootslåten, nur man soon beeten ßtüüern, jümmer an de Kant lang, wo dat soon beeten matschich is.

Nåheer, wenn Ebbe is, denn künnd Uwe d' Wadd wiesen, dor rutsch unß Kutsch nomål soo good, jümmer schööijn dör den Schlick.

Wa, dor kieks Du? Ja, soon Kutsch giff dat hier all lang. Bruukt keene Rolln oder Reeders, eenfach nur gladd asn Achtersteewen mut dat siin, dat is all.

Un Wååder hem wi jå 'nooch, wi müt em nuur nich verjågen.

Nåheer ward wi Uwe wiesen, dat dad Ding ook umme Kurw fåårn kann.


Ick mutt to Huus, gif Middach

Kuddel


all = schon oder alle; Achtersteven = Rückgrat des Schiffs heckwärts, hier: Hintern; wiesen = weisen, zeigen; pliern = blinzeln, gucken, beobachten; sick verjågen = erschrecken; sett Di dål = setz Dich hin; twei = entzwei
– geändert durch Karl Eichholz am 28.09.2001, 22:37 –
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 27.09.2001 um 10.51

Kuddel!

Deß wa°r a°wwer jeds nedd nedd. Der Uwe kennd sisch ja° ärschern, unn dann hädde merr kähnä mejr, der sisch inn de Schliggpodd noisedsd.
A°nnererseids geww isch derr Räschd, daß merr die Noizugäng ah grindlisch dorschleischde müsse.
Deß währ doch dem Riebe soi Sach. Der krieschd doch alles raus, obb die Leid schwimme kenne, orrer ob se schon ämohl die Schuhl geschwändsd hawwe.
Isch binn do nidd so kombedennd da°defüjr.
Eier Wassä iß üwrischens ganß schee ummich (newwem Schuh).


__________________
nos


eingetragen von Karl Eichholz am 26.09.2001 um 16.20

Question

Noppel,

nu zeich ick Di mol den neegn Schlickrutscher.
Dor ßettn wi düttmol den Uwe rin un fåhn jümmerß im Kringel und küseln em, bit dat he de Fische füttern deit. Nur müt wi genooch Karacho hemm, sunß reiert he unsn Schliddn full.

Man, Noppel:
Noppel, sech ich,
wi mütt försichtich siin. Nich, dat de See gans utneit und gårnichmeer trüchkåmen deit. Du wees jå, de See kann sich wohl bannich verjagen, wenn dor dat vekeerde Minschensbild an'n Diek ßteit.

Oder wi neem iersmål villich een Footo vun em un wies dat to de See. Wenn dat goodgeit, denn künnt wi ook Uwe in Persona presenteern.

Wat meenß Du? Schalln wi dat so måken?

Båben achtern Lüchtoorn, bien Tonnenhafen.

Bring Uwe mid, man, låt em vorerst noch achtern Diek.

Kuddel


Weeßd Du, ob Uwe överhaup schwimm kann? Wat ich so medkreegen heff, is dee ja meer so am rumrudern, ick meen, nich, datt he uns gans wechgluckern deit.

Obwohl, dor kann eegnlich ook nix passeern, wo he hinpedd, door haut de See af.
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.09.2001 um 11.50

Kuddel!
Jedds komm scho emool heär. Merr hawwe Beßsuch. Mach schee Doin Dienä unn e Kniggsje dedsu.
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nos


eingetragen von uwe am 26.09.2001 um 10.36

Wer ist denn schon wischdisch ?

Prof. Ickler, der Bundeskanzler, Thomas Gottschalk, der Präsident der Vereinigten Staaten, Osama bin Ladin ????
Keiner von ihnen, in ihren Funktionen sind sie alle (mehr oder weniger gut) ersetzbar.

Ich ???? Für meine Famile bin ich sehr wischdisch und (hoffentlich) unersetzbar. Also bin ich wischdisch.

UWE


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.09.2001 um 09.24

Lieber Uwe!
Süschdisch bin isch nidd, awwer a°n an de Ärbs habb isch drodzdem. Deär gannße Schdreß midd derre Banauseschreiwerei hadd misch dodal verschdöwwerd, unn seiddem bin isch e Zumudung förr die Kinner.
De Riebe unn de Ickler kenn isch beire ganß gud. Üwwer Disch hawwe merr noch nidd geschbroche. Ma°hnsd Du, Du währsd so wischdisch?

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nos


eingetragen von uwe am 26.09.2001 um 08.31

um welche Zeit bist du denn noch im Web. 3.32 Uhr! Bist du internetsüchtig? Als Lehrer solltes du doch ausgeschlafen zum Dienst erscheinen, oder ?

Aber mal was anderes. Kennst du die Herren Riebe und Ickler persönlich ? Habe ich die beiden zu doll geärgert ? Nehmen die das persönlich ?

UWE


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.09.2001 um 01.32

Liewe Laid!
Vor laurer Schreck. daß der Uwe dadsäschlisch kumme iß, iß merr deß Word "gewissd" rausgerudscht.
Deß dud merr wahnsinnisch Leid. Deß werd ni werrer vorkomme, awwer bei demm Schreibkauderwelsch werd merr doch dodal meschugge.
Gude Güde, jedz mach isch scho selbsd die Gwoode kabudd.
__________________
nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 25.09.2001 um 23.04

Isch habb's gewissd, daß de kimmsd, awwer faßd hädd mich de Schla°ch gedroffe, jedz, wo's wärglisch wa°hr iß. Deß midd demm Leerkerrber ferzeih isch derr. Laß uns ä pa°r Faxe mache, alder Faxemacher.
Isch wa°r üwrischens de na°chmiddach nid dehäm, sonsd häß'De frijer Zunder krieschd.
__________________
nos


eingetragen von uwe am 25.09.2001 um 12.18

Uwe hat heute Nachmittagsunterricht. Und bös' bin ich noch lange nicht, das verbietet mir der Respekt vor einem Le(e)hrkörper.

UWE


eingetragen von Norbert Schäbler am 25.09.2001 um 09.10

Du, Kuddel!
Isch (ga°nß digge Aache) habb Disch fei nidd vergesse. Die halbe Na°chd habb isch Büschä gewellßt, um ebbes rauszufinne üwwer deß Word Kwoode. Isch habb merr deß erstämohl rischdisch vorgebabbeld (deß hääsd bei uns "Gwoode"), awwä in kääm Wörderbuch habb isch's gefunne, biß isch dann im Maddemadigbuch geluhrd habb.
Jezz wääs isch, daß deß so en oigedeudschde A°nglizismus is. Deß kimmd von Quoziend, unn deß iß, wann merr dorsch e ganß gla°ne Za°hl teile dud, dann kimmd viel raus.
Dann binn isch Doim Tibb nachgange unn habb imm Salad- und Gemihsbuch geguggd. E rischtische Auskunfd hawwe mer die a ni gewwe, awwer wann isch deß von de Maddemadig her üwwerdra°ch, dann muß deß so ebbes soi wie Schniddlauch, deß mer gla°hexeld.
Wo isch noch ga°r nix mid a°fange konn, iß der Begriff Gwoodejäschä, weil deß baßt nidd zu moinere Schniddlauchthese. Deß Schniddlauch bleibd jo im Garde steje, deß muß merr doch nidd ja°che. Also muß Gwoode ebbes mirrem Tier zu dun hamm.
Wann deß genauä wisse willsd, muß'De de Uwe fra°che.
Nur, der iß heid nidd in die Schul kumme, weil err merr schoinba°r bees iß. Demm hadd isch gesdern e schlechde Node noigebrennd.

__________________
nos


eingetragen von Karl Eichholz am 24.09.2001 um 20.11

najå,
(ward n beeten rood inn Gesich) eegenlich weer dat man soo, dat wi dat Wåder jümmers bit ann Diek harrn. Bit mol een Dach eene so gans ollsche fun unße Fruun ant Wåder güng. Dor hett sick de See so verjåcht, dat se schleunich utneit is (=ausgebüxt). Man af un an kümmt se werrer trüch un kiek nå, ob dat Fruunsminsch noch dor is.

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 24.09.2001 um 19.47

Isch habb emohl geheerd, daß Ihr do obbe, wo Du herbißd, immer eß Wassä a°loggt, unn deß kimmd dann a jehren Da°ch.
Wie machd'en Ihr deß?
Isch kenn deß nur vom Hihnerlogge.
Budd, budd, budd ... Uwe komm!
__________________
nos


eingetragen von Karl Eichholz am 24.09.2001 um 14.13

Du,
dat minn Flachlann, dat is jå man nur dütweegen so, datt een doch an'n Mittwok all pliern kunn, wokeen an'n Sünndach op Besöök kåmen deit. Dåmid dat keen Überrraschungsangriff ward. Blitzkriech schätßd wi neemich nich. Jümmer schööijn sinnich midde jung' Peer.

Nu, un wenn dat denn nöödich deit, denn mook wi eenfach de Schlüüs dichd. Denn mütt de Gäst se eer lange ßdeebeln midbring.

Unn, is jå nich sou, dat dat all all weer, dat min'n „ßdolbern övern ßbitßen ßdeen“.
De Nooorden har lang nich so veel Ferienbesöök, wann dor nich nochn beeten wat meer Besonneres weer:

Wi hem nich nur keen Wåderfall, wi hemm dor ook keen Wemfall.
„Ween wulld Du dat denn schenken“ sechd wi. Jå, un'n Durchfall hemm wie ook man nur för besondere Geleegnheiten. Wi wöllt jå ook nich dumm doodblewen.

Düttwegn mutt Du minn Uwe een lütt beeten Geduld midbring. Denn ward dat watt.

Ach un de Kwoodn: Wat is dat förn neeg Gemüs? Mütt wi dat kåken oder mook wi dor Salaad ut? Paß dat good bi Tüffeln un Röhrei? Dat mutt ick ummedink noch weeten.

büt denn

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 24.09.2001 um 12.29

Lieber Kuddel!

Ich bin in froher Erwartung - das hat schon fast die Ausmaße einer Schwangerschaft - daß demnächst der Uwe bei uns herein- oder herausschlüpft, und deßwegen stelle ich so langsam auf normales Schreiben um. Daß ich dabei ein paar Buckel-Eßße (ß) mehr einbaue, mußt Du verstehen, weil wir:
- uns ja schließlich ganß beßonders gut verßtehen, wenn die Wörter zischen
- uns schließlich ganß arg für das Eßzett einßetzen
- der Uwe immer Esszett schreibt
- der Uwe deßhalb unseren Schnitt ßowießo kaputtmacht
Deßwegen müßßen wir ßchon ein bißchen vorbauen.

Ein klein "Wenig" zweifele ich noch, daß er kommt, weil nämlich, der wohnt, glaube ich, im Flachland. Das ist dort, wo man so weitschweifig denkt und sich ganß leicht verirren kann.
Da haßt Du ja Erfahrung mit - in Deinem frießischen Lett- oder Lappenland.
Ich meine, Du könnteßt Dich mal aufschwingen mit Deinem Krabbenpuhlgerät und den Kerl irgendwo im Watt einfangen.
Nimm sicherheitshalber ein Laßßo mit.

Weißt Du, waß unß daß bringt? Da kriegen wir unßere Quote geßteigert!

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 23.09.2001 um 11.57

Thumbs up

Du kanns jå bi mi soon å oder Å rutkopeern un in dien eegen Text inßetten. dat MUTT hinhaun.

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 23.09.2001 um 11.39

O liewe Leid, wos iß deß so schweär, des helldunggle (orrer dunggelhelle) å zu finne. Bei mir hibbd deß Küchelje ondauernd vom A råb. Isch glaab, isch versuchch misch doch liwwer werrä am hoch deutsch, sonns griechisch noch en Dachschåde.

Awwer deß iß allweil noch besser als Dinnpiff. De Kalle kimmd scho de gonze Dåch ni vomm Chloo runner, wesche demm Tee, denn emm die Elge oigeflößd hodd.
Obb merr demm emohl e Bloggschoglåd schigge. Deß mescht den Gram werrer digg.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 23.09.2001 um 09.18

de Jütlänners secht dåto: Bolle-å, wegen weil da soon schööin Klunker öwer dat „a“ schreebn ward.
Bi min Meck mut ick drücken: Alt-a, denn kommt dor een å rut. Und klingen deid dat so ungefeer wie dat „o“ in „kochen“. De Klang geiht vun „a“ bit een dunkel „o“.

wichtich: bien Platt kann dat å ook richtich laaang klingn, as wie in „Knåken“. Nich wie in'n Hochdütschen, wo dat pragdisch jümmers kort klingt („Knochen“).

„Waterkant“ is een schööin Exempl dåför. De Hochdütsche schnackt:
„Wa-Ther-Kannth“, man eegnlich heet dat „Wodderkanth“

Düdweegn is dat bedder un schreebn: Wåderkant


Klår, dat mookd wi. Uwe kummd rin. Un wenn Kuddel Twee nich rutkåmen deid, denn spinkeleer ick, dat he mit Uwe tosamen de Elk dat Dreiles-S verkloochfiedln deit.

(Stänglwurz! Pruust, he hett doch siin Thee mit Salt drunken. Jo jo, uns' Donschewang inne M-Bruus)

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 23.09.2001 um 08.16

Onnern Länner onnern Sidde.
Deß hoßte jetz defoo. Heß'De midd uns Grabbe gepuhld, währ Der deß nidd bassiert.

Kuddel,
auf! Merr hoole de Uwe. Sperma den noi, unn de Kalle däff rauskumme.
(Isch hobb üwrischens noch ä Frâch on Disch. Wo hosst De dânn die scheene Düddeljen über denne Buchstâwe her. Die gefalle merr fiel besser als mei Däscheljen.)

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 23.09.2001 um 04.30

Aufmachen! Sofort aufmachen!
Kuddel, Nobbel - Ihr seid gemein!
Teetrinken unter der Dusche, also das hab ich nun ja noch nie erlebt. Ich hab noch das Teeei gesehen, da war so'n komisches Zeux drin, ob das wohl Ständelwurz war?
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.09.2001 um 19.35

Du, Kuddel!
Deß midd dem Wasser wohr isch fei nidd, unn deß in de Dusche wohr a kä Elge. Deß wohr irschendsoeanner Kuh. De Kalle baggerd doch üwweroll rümm.
Awwer lusdisch wohr's, wie der derre enn Kuß uff's Bleß gewwe hodd. Isch hädd misch fasd weggeschmisse. Aache hodd die gemochd bei derre Schlußszehne. Awwer gelärrnt hodd se dodebei gor nix.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 22.09.2001 um 11.47

wi mütt jo man nur eben dat Klopapier ut de Lökers rutpuuln, wo dor all binn sün. Hess nich dien Proppentrekker dorbi? Schmiet mol röwer, jau, dat hemm wi glieks.

Boah: Lot mi mal spinkeleern: de Stickelbeern, dat mut Kuddel Twee (oder Een?) siin. Un dat bruune Fell, dat mut de Elk siin. Höört sick an as wi inn Kostall. Nee, nu lot mi doch, Du kunns ok glieks kieken, nu bün ICK ann pliern. Is doch so ßbannend !

Schschschschschschsch

Soon Schiet! (schüddel!) vun båben bit unnen natt bit op den Knåken, dor mut de Kuddel Twee (oder Een?) wool de Brauskanne anßdellt hemm. Un denn ook noch koold un såldich, brrrrrrr

Aaach, Duu weers dat, Du (piieep*), Du hess dat ja wool bannich hild, kanns noch nichmål twee sekunn waatn, un vermassels mich de schoo. Jez, wo dat so ßbannend weer (schüddel).

Naa, denn kiek Du nu mål. Ick paß solang op den Waterhaan, dat keeneen den opdreien tut. Naa, kanns wat seeen?

Schschschschschschsch



hild = eilig, wichtig ; Proppentrekker = Korkenzieher; spinkeleern = spekulieren; Stickelbeern = Stachelbeeren
– geändert durch Karl Eichholz am 30.09.2001, 12:15 –
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.09.2001 um 10.36

Kuddel,
merr bieche unser K..., ähm Rügggrad, dorsch und haue abb.
Forhehr kennde merr noch e Leschelje in die Dihr bohrn, daß merr em Kalle zugugge kenne, wanner knudschd.
Der aale Gnoche hadd nur Seks im Kobb.

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 22.09.2001 um 09.20

Kuddel, Nobby - was treibt Ihr denn da? Krabbenpuhln in der Mädchendusche? Das verstopft ja den Abfluß. Ihr wißt doch, wie das war mit den Warmduschern.

Als die Metzger des Stieres Darm wuschen,
mußten sie hinterher warm duschen.

Überhaupt finde ich, Ihr solltet jetzt aus der Dusche raus. Ich will, daß die Elke mal reinkommt. Dann werde ich versuchen, ihr die Liebe zur Rechtschreibästhetik auf meine sanfte Art beizubringen. Und zwar in einer sehr lang anhaltenden

Kussszene.

Das zischt so lange zwischen den Zähnen, bis ihr die Spucke wegbleibt und sie dankbar nach meinem Dreierles-ß greifen wird, das ich ihr dann in einer freundlichen, versöhnlichen

Schlußszene

hinhalten werde. Und vielleicht bin ich danach auch weiterhin von ihr wohl_gelitten.

Bisher hat jede von mir geküßte Frau das Dreierles-ß geliebt. Linguist(Inn)en in ihrer wissenschaftlichen Askese haben vielleicht ein bißchen Angst vor Gefühlen und Schönheit. Kommt man denen mit Fragen zur Ästhetik, schweigen sie verschämt und reden über irgendwas, wo sie wissen, daß es kein anderer versteht, sodaß keine Widerrede kommt. Jawohl, das können sie: schweigen und reden in einem.

Wie sprach Graf Löschwitz?
Gerade in Krisenzeiten muß auf die Sprache geachtet werden.

Er hat ja recht: die Übernahme des Wortes »Green Card« ist eine absolute Gedankenlosigkeit. Andererseits: Was soll man sich bei »Green Card« groß denken? Grünkarte? Die Folgen allerdings dieser Gedankenlosigkeit werden unsere Urenkel zu tragen haben, unsere Urenkel werden allesamt Ausländer sein. Meiner heißt dann etwa Abderrahman Flakeman.
Dabbelju Busch soll richtig zusammengezuckt und rot geworden sein, als er vernahm, daß Graf Lausewitz es als seine Pflicht ansieht, vor einer bestimmten Wortwahl zu warnen. Er befürchtete einen Gegenschlag. Er hatte allerdings an Clausewitz gedacht, der hätte gewarnt. Historisch ist er ja nicht so bewandert, drum hat er sich bei Kreuzzug vermutlich so wenig gedacht, wie andere es bei der Verwendung ähnlicher Begriffe auch tun. Jedenfalls ließ er alle Verlautbarungen überarbeiten nach gefährlichen Wörtern.

Ersatzlos gestrichen werden folgende Wörter: Kreuzzug, Kreuzfahrt, Kreuzschiff, Kreuzschmerzen und Kreuzweg, aber auch Feldzug, Werbefeldzug, Anzeigenkampagne usw.

Und damit er künftig rechtzeitig gewarnt wird, bevor er Sachen sagt, für die er hinterher rot werden muß, hat er eine Beraterfirma einrichten lassen, die Warner Brothers, mit internationalen Verflechtungen bis hin ins Altfränkische.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Karl Eichholz am 21.09.2001 um 11.26

na klaaa,

man, wat mookt wi nu mit twee Kuddels hiä? Kuddel Een un Kuddel Twee oder wat? Un wokeen is Kuddel Een? Is dat de öllere oder is dat de iersde? Nu, ick pack Di noch ne Schachel Plaster mit bi, för den fall, dat Du dien Kopp dor an twaibreeken daisd.

Ooch watt, dat beklöön wi biin Krabmpuuln. Denn lot ich dat ook minn Plasder, dat bring ick denn sülbm mit.

Un saach noch den Lachenmann, he schall ook sien Flachenmann midbring. Dascha man soo koold ann Diek. Soon beetn wat ton opwaam is jümmers good.

denn büs denn

Kuddel
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 21.09.2001 um 11.05

Also Kuddel,
deß mit dem Heidelbersch kannßte vergesse.
Wenn De scho ebbeß in de Näh ausguckst, dann muß' De Disch ä bißje weitä nordweßtlisch beweesche. Ganz früjä hamm mer nähmlich zu Mähnz geheerd.
Dann awwer ist der Nabboleon kumme unn hadd uns zu de Baiern niwwergeschlebbd.
Unn die in Wien - da woor so en Gongreß - hawwe dann gemähnd, daß deß so bleiwe soll.
Von Wien iß dann noch so ä zwohdes Ungligg kumme.
Do wollde se dann hawwe, deß merr unß unßer Buggel-ß abgeweene solle. Debei iß deß eß ähnzische, waß in Doinere und moinere Schbraach gleisch iß.
Wonn isch deß ah noch uffgewwe däd, dann kenns' De misch ja goar nimmer versdeje ohne Gombaß.

Der midd dem KallLauer iß ibrischens foll audendisch. Dehn Naame hadd er wegg.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 21.09.2001 um 03.08

sachmaa, Noppel,
saachtmer bei Euch auch ungefähr so:

Ei Kalll, brings mir ne Malll-Borro mit? Hier haste zweemackkfuffzich, Allaa.

Dann weißich wodeherbiß. Du woonz nich weit von Heidelberch.

Aber laßmaa, die sind gansinordnunk. Die kannichgutlein. Hapdaselpsmagewoont.

Fürn Walli gips nuneunam: Karl Lauer.
Is ja nurn Waamduscher, sonz könntman ihm einen Karl Heißer geben. Soll froosinn, daßes kein Karl Kalter is.
Oder is Karl Salzer besser?

Was mir nur wundern tut is Eure Affi-Niteet zur M-Dusche. Is da was besonneres mit?

Un nocheinz: die Langscheffder sin aus Gummi, nich soon Wullewutsch Klöterkrom ut Plastich.

Wir treffen unz bein Krabbmpuuln.

Bringße wiedern Kescher mit?

Kuddel

Wennierne Buddelposs loslaßd, denn schreipt da rauf: EXPRESS, denn wird die befoorzucht gefördert. Abä mit wasserfeste Tintee.

Achunnochwas: Kriechsde de Kurwe nich: is immer dasselbe, weilde immer rausfliechsd. Du muss eben auch ma ne affi niteet zur KurwenMIDDE kuldewiern.
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.09.2001 um 23.28

Also, was ich mal sagen will, ist, daß ich ganz schön eiersüppig bin, weil nämlich, wenn der Walter den Kuddel in der Mädchendusche sieht, dann flippt der total aus.
Das ist doch nicht normal!
Und was ich außerdem noch sagen wollte: Wenn man zurück will zu den richtig sachlichen und wesentlichen Dingen in diesem Forum, dann kriegt man die Kurve nicht.
Da muß man wohl mal ne Schleife baun.
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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 20.09.2001 um 23.13

Ups! Kuddel, wo hassen de Buddel?
Da wo heut der keiser sein Preiß abholt von fuffzichtausend Mack, da könnwer doch schon mal son bischen Flaschenpost spielen auf sein Konto. Oder Flaschenprost.
Hasche wohl'n bischen viel Schollen vernascht in letzter Zeit - warstja richtig gehend verschollen, oder richtig schwimmend? Wachsen Dir auch die Haarnadeln zwischen die Schwimmhäute? Kennich.
Kommt von die vielen Kurfen.
Wenn das der woaßtscho sieht, der zieht mich wieder an der Glatze unnerm Tisch vor und stellt mich an sein Kugelschreiberprangerle und sacht ich sei'n alter Suffkopp.
Wenn der wüßte!
Kennste den Witz mit dem Schlauch?
N'annermal, ups!


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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.09.2001 um 23.06

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche.
Es war nicht Leipzig sondern Goethes Dichterstadt.
Oh, Alter,
Walter!
Für Dein Alter hast Du ganz schön platt.

Watt en Friesen angeht, is dat en andre Sach.
Mag der mal sine Plastigstiepel antun und hinterherhumpeln.
Servus Kall!

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 20.09.2001 um 22.24

Wink

von wegen Mädchendusche.

Stachelbeerbeine seh ich hier, habt Ihr wohl gedacht: M bedeutet Mädchen. Naja... Aber warum kommt denn hier Salzwasser aus der Dusche?
Hab mir ja gleich gedacht, daß irgendwas nich stimmt, wenn Ihr mich ins Meerwasserschwimmbad einladet. Wird hier der Kaffe auch mit Salz getrunken?

Hej, Walli, haste Deinen Friesennerz mit? Ich hab schon den Gummistampfer dabei, kommste mit Schollen angeln? Oben hinterm Leuchtturm beim Tonnenhafen.

Dann zeichich Dir auch meinen neuen Schlickrutscher : setzen wir den Schnäbler rein und rutschen im Kreis, bis er die Fische füttert. Dann noch ein bißchen übers Waschbrett, dann fällt ihm das Reimen leichter. Der dünne Fisch? Zum Leimen reicht er.

Ach undn schööijn Gruß auch an Frieda


Kuddel


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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 20.09.2001 um 20.59

Wenn ich etwas suche, was schrecklich alt ist, dann schlage ich den Weg ein nach innen. Ihr Jüngeren wißt ja nicht, wovon Ihr spricht (jawohl, spricht!), wenn Ihr von »schrecklich alt« daherfaselt. Alt ist nicht schrecklich, alt ist schön. Es sei denn, man wäre schon immer ein bißchen blaß um die Nase gewesen, das wird im Alter nicht besser, man wird dann leicht und immer öfter auch naß um die Blase. Diese Dusche hier ist schrecklich kalt, und Kälte, besonders menschliche Kälte, von notenschwingenden Keulenlehrern, hingeschmettert auf die matschigen Köpfe ihres Schülermaterials, hingeschmettert wie eine Lerche ihr Morgenlied in die Abenddämmerung schmettert, wie der Schmetterling sich in Einfalt faltet, sein buntes Gewand im Gewandhaus in Leipzig abliefernd - wo waren wir stehengeblieben?
Kannste mal das Wasser ein bißchen wärmer stellen?
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.09.2001 um 20.34

Lieber Walter!
Du hast wohl den Weg hierher nicht gefunden, weil vor diesem Strang schon ein bißchen Gras gewachsen ist. Da war ja im frühen Frühjahr der letzte Beitrag, und eine richtige Orientierung hast Du ja noch nie gehabt.
Wenn Du wieder mal was suchst, was schrecklich alt ist, dann mußt Du den Wegweiser anklicken, auf dem draufsteht "von Ewigkeit zu Ewigkeit", und dann kommst Du automatisch hin.
Wie heißt das so schön im Schbrichwoort.
"Alle Wege führen in die römische Mädchendusche."

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 10.03.2001 um 22.05

Wink

mein Kopf ist voll von rauhem Schleim
doch reichts noch toll fürn schlauen Reim


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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 09.03.2001 um 15.41

Lieber Stephanus!
Schön, daß Du hier auftauchst in der Mädchendusche, trotz Fastenzeit. Ein herzliches "Grüß Gott" - wie man in Bayern sagt.
Ich kenn den Witz übrigens auch, aber mit den Kapuzinern. Das sind die mit der braunen Kutte, der Kapuze am Halsausschnitt und dem weißen Seil um den Bauch.
Am besten lassen wir mal die Herkunft wissenschaftlich analysieren - mit allem etymologischen Brimbamborium. Dabei kann ich mir vorstellen, daß keiner von uns Recht kriegt, weil die Prämonstratenser, Benediktiner - und wie die alle heißen - haben ja auch so einen Strick.
Man wird uns schon wissenschaftlich die Leviten lesen.
Vor dem Kuddel und dem Walldi brauchst Du keine Angst zu haben. Das sind ulkige Kerle, und meistens sind sie gar nicht da.
Kuddel ist der mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen, und der Walldi hat meistens seine "Rechtschreib-Rille" auf. Die beiden kannst Du gar nicht verwechseln.

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nos


eingetragen von Stephanus Peil am 09.03.2001 um 14.14

Mir ist der Arzt-Witz in abgewandelter Form bekannt:

Was ist der Unterschied zwischen Penicillin und einem Franziskaner?
Penicillin ist ein Heilserum.
Der Franziskaner hat ein Seil herum.


eingetragen von Walter Lachenmann am 08.03.2001 um 18.17

Kuddel, hastja sorecht.

Die Dogders sind nimmer des, was se mal warn.

Kennst Du den Unterschied zwischen einem Arzt und einem Mönch?

Der Arzt hat ein Heilserum.
Der Mönch hat ein Seil herum.

Hättste nicht gedacht!

Weißt Du wie Orlando di Lasso in echt geheißen hat?
Nee?
Roland Seiler.

Das ist Bildung!
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Walter Lachenmann


eingetragen von Karl Eichholz am 07.03.2001 um 13.26

Lightbulb

weißd doch, Walli,

wie man BEISPIELSWEISE sehr schön forgefürt kriecht: auchn Dockder hat auf Unität stuggadiert, und DOCH is nix . Der hat den Kopp zu lange schräg nach rechts geneikt. Is alles raus. Un das büschen Intellenz wo noch drin is, da muß er bei Erkelterung Obacht geben. Immer schön ins Taschentusch nießen.

Und wenn er erstma auf Kultur gelernt hat, denn ist eh zu schbeet.

Ja, jez wo wieder Westwint is, ham wir wieder alle neue Freischwimmerausweise gekriecht. Man weiß ja nie. Wir solln unz auch nochma gegen Schdurmfluut imfen lassen. Das mit de Diobtriäten haßde wohl falsch verstann. Die heißen doch Diobtrinien. Ja, un so bei acht bis zehn, da mußde den Südwester denn schon besser mehr nach west rüberdrehen.

wenne wiederma forbaikomms: bring die Langscheffter mit!

Kuddl
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 07.03.2001 um 12.25

Kuddel, was? Du hast noch nichma Abitur?
Raus aus die gute Stube! Abanbischenschläunich!

Was bist du denn so grau Bube?
du warst wohl in der Baugrube!

Was blickst du denn so stier Bube?
du kommst wohl aus der Bierstube!

Aber zumindest kann man sich mir Dir vernünftig unterhalten. Du nimmst ein wehnchstens noch ähnsd.

Bei Sturmflut kommen bei Euch die Schüttelreime von der See ans Land hereingeweht, das hab ich schon selbst gesehen, wie ich da mal war bei mein Freund Herbert. Der machte auch immer so Sprüche, das noch auf Platt!




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Walter Lachenmann


eingetragen von Karl Eichholz am 07.03.2001 um 12.05

Wink

Lieber Noppl,

das mit dem Schütteln ist sooo kompliziert auch wieder nicht: ich flüster mir so ein paar Silben ins linke Ohr, und dann puste ich mit dem Gartenschlauch einmal kräftig durch. Du weißt ja, wenns auch wenige sind, so sind doch bei mir die Hirnwindungen AUCH so verschnörkelt wie bei Leuten mit Abitur. Da liegen dann die Buchstaben mal in der rechten Folge, dann wieder mal auf dem Kopf, und manchmal auch rückwärts beieinander. Und wenns schön zusammenpaßt, dann zieh ich die Handbremse und schreib mir alles schnell auf. Wenns nicht paßt: schade! Dann halte ich meinen Kopf schräg, so daß die Buchstaben rechts wieder rauspurzeln können. Manchmal lohnt es sich auch, so ein paar zusammenhängende schnell noch aufzufangen und in anderer Kombination wieder links reinzuflüstern.

Das mit dem Pusten ist auf jeden Fall viel angenehmer als schütteln. Stell Dir vor, Du schüttelst alle Buchstaben! Nee, da kann auch mal ne Hirnverschütterung bei rauskommen und dann mußde mit Preßluft anrücken, um alles wieder hinzukriegen. Glaub es mir, ich weiß von was ich spreche.

Nehmen wir mal Buchstaben,
die kommen doch von Stabbuchen
aber was soll „Stubbachen“?
oder etwa „Stuchbaben“?
da klingt schon eher „Bachstuben“
oder wie klingt „stach Buben“?
besser wärs mit „Bub stachen“
aber nix wär: „Bab stuchen“

Halt die Wackelohren steif!

und paß nur gut auf, daß Du keine Gehürnverschlingerung bekommst, das ist was ganz ganz unverdauliches.

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 06.03.2001 um 14.06

Liebe Dummschwätzer (Kuddel und Walldi)!

Ihr werdet mir langsam zu intelligent beim Labern. Eure Reime finde ich zwar schön und lustig, aber die machen doch unheimlich Schwierigkeiten beim Schütteln. Ich schätze Ihr habt ein Buch, wo Ihr immer abschreibt, oder aber Ihr habt einen Tic und wackelt den ganzen Tag mit dem Kopf.
Ich selbst schüttle schon zwei Tage, um den folgenden Reim so hinzukriegen, daß alles paßt, aber ständig sperrt entweder ein "Ph" oder ein "M".
Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich den "Philister" mit "F" schreibe, oder ob ich statt "Philister" "Pickelhaubenträger" einsetze, dann hätte ich das Problem aber nur verschoben, weil sich das F mit dem M gebissen hätte, oder aber das Reimwort "Minister" hätte nicht mehr gepaßt.

Nun mein Reim:
"Dort, wo Scheißminister pennen,
gar massenweis' Philister rennen."

Prosa finde ich viel besser als Schüttellähmung:
"Lieber arm dran,
als Arm ab."

__________________
nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 05.03.2001 um 18.08

Der Reutlinger Erfinder Kurz
erfand dereinst den Kinderfurz.

Die Mama von der Stiege winkt,
das Kindchen in der Wiege stinkt.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 04.03.2001 um 12.39


Da ich ne' Flasche Wein gewettet,
War ich nur sehr lasch eingenettet.
Machen wir halt heute weiter!?
Lachenmann lallt Meute heiter!


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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 03.03.2001 um 10.56

Wink

„vor der großen freien Lust
kommt zuerst der Laienfrust“

doch dieser kurzen lauen Frist
begegnet sie mit Frauenlist
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 03.03.2001 um 09.22

Hallo, Fräulein vom Amt!

Was bedeuten die beiden Adventskerzen, mit denen Sie auf meinem Bildschirm herumzündeln? Wo haben Sie Ihren Religionsunterricht genossen? Ostern steht vor der Tür, da muß man die verstaubten Osternester rausholen und Eier reinlegen, aber doch nicht die Adventskerzen!

Außerdem steht hier alles voller Benzinkanister, also Vorsicht mit dem offenen Feuer. Sonst muß ich die Sprinkleranlage einschalten, und wir haben schon wieder die Dusche.

Puste puste Kuchen - ach so! Hat hier jemand den 2. Geburtstag? In dem Falle: Herzlichen Glückwunsch!
__________________
Walter Lachenmann


eingetragen von Walter Lachenmann am 02.03.2001 um 16.10

Wer niemals vom Wege des Psalters wiche,
Erführe so manches von Walters Psyche.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Karl Eichholz am 02.03.2001 um 15.53

Thumbs up

was mir viel Gekeuch ersparte
war ne dickre Speucherkarte
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Karl Eichholz am 27.02.2001 um 14.22

Cool

»und auf den Fluren laß die Winde los...«
damit kannste Dich bei dene Seechelfliegers beliept machen. Die haaam denn annere Sorgen, als ops denn stingge tut oder nich. Stell dich mal das Gefüül foor, das ein Stein hat, wenner vom Himmel fällt. Genau so.

jetzt was zum Langweilen:

Wenn ich an meinem Himmelbett
doch eine kleine Bimmel hätt.

Nun geh ich in den Birkenwald
denn die Pillen wirken bald

Ich glaub, in Deiner Lodenhose
sind da nicht ein paar ...

Mancher schlimme Pöbelmacker
ist ein friedlich Möbelpacker

Unser lieber Bauer Sier
holt sich nochn sauer Bier

Durch ne kurze Brandungslücke
sah man schon die Landungsbrücke

Vor dem seine Hammelbeiner
hab ich großen Bammel, Heiner!

sachma, wieviel Lohn kricht er
eignlich für die Kronlichter?

Madam beliebt zu scherzen? Kein
noch so winzger Kerzenschein?

Unser lieber Brauer Sunnen
holt das Bier vom Sauerbrunnen

Jetzt mach ich erstmal leise Rast
denn müch drückt der Reise Last

vor der großen freien Lust
kommt zuerst der Laienfrust

Ich mußt im Kreise hinken, laufen
immer um den linken Haufen

wann es an der Tinggestädt
doch nur nitt so stingge tät


[Geändert durch Karl Eichholz am 28.02.2001, 15:26]
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 26.02.2001 um 22.23

Schnorrbi,
»und auf den Fluren laß die Winde los...«
Was glaubst Du, wie es bei uns im Flur stinkt!
Der Haussegen ist von der Zirbelwand gefallen.
Die Mamma schimpft.
Windstärke 12.
Ich und die Lädi einführen - bin ich lädiert?
Die hat uns ein Wind zugeführt.
Der Wind hat mir ein Lied erzählt.
Die Antwort weiß nur der Wind.
Vom Wehte verwindt.
Eine verweinte Windel.

Wenn ich jetz unehrlich wär, würde ich folgenden Spruch unkommentiert ablassen:

Du wirst ja immer bleicher, Spatz!
Ich glaub', dir fehlt's an Speicherplatz


Aber der ist leider mir nicht eingefallen, sondern meinem Bruder, der ist viel genitaler als ich.

Von mir stammt folgender Spruch:

Man fand im Bett der Tante Kot;
sie selbst lag auf der Kante - tot.


Stelz euch dasma in kleinschrift und BSE vor! Unverziehchbar!

Was würde Goehtes agen, wenn man plötzlich gete sagen tatärätä?

Kuddl. Wie is de Seestärke? Wieviele Diopriäten habt ihr da so?


__________________
Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.02.2001 um 19.23

Lieber Walldi!
Irgendwie freu ich mich, daß wir jetzt wieder unter uns sind. Aber ausg'schamd bist scho.
Erst führst Du die Lädi ein, und dann unternimmst Du nix, wenn sie sich wildfremden Typen an den Hals hängt. Du hättest uns schon vorher warnen können. Die ist ja brandgefährlich! Ja, wo wohnen wir denn?
Laß uns am morgigen Windmittwoch (oder wie der heißt) die Politik wieder geradebiegen, heut geht eh nix mehr: Die Rathäuser sind besetzt, alle Schlipse sind abgeschnitten, und die Vernunft schwimmt bäuchlings an der Oberfläche.
Übrigens ist mir's wurscht, ob die links oder rechts schwimmt. Morsche dun mer se alle durch de Kagau zihje.
Machs'de mit?
Unn Kuddel - Du, Schätzje - kommste aah?


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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 26.02.2001 um 19.02

Wink

ach Walli, wenn Duuu wüßtest ...

uns is was ganz schröckliches passiert: da hat sich ein soon Robbooter eingeschlichen, der nimmt immer so zwei, drei Worte, dreht sie herum, setzt sie an den Anfang und macht dann weiter mit: ich finde, das sieht alles so toootschick aus.
Huuch ich binn ja sooo modern. und bei mir brauchen die Kinder üüüberhaupt gaaa nix mehr lernn. Und das finden die sooo tolll.
Und das muß auch noch fiieeel einfacher werden, damit die Kinders bei mich gar überhaupt nix nicht mehr lernen zu müssen.
Denn das strenkt die viel zu annn. Und dann erst das Umlernn. Das kammandienichzumuten. Nee ächt nich. die sinn ja noch soo junk. die lernn doch fürs Leeem. da kamman die nich überansträngg.

also Walli, nehm dich in 8. Das is nix.

komms heut mit inne Sauna? Heute is Menneraamt. Nee, so richtich zum Schwizzen. Tüddeln kamman doch hiä im Forum.

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 26.02.2001 um 18.21

What is loose? Kuddl, Nopsi - Ihr Schürzenjäger, Ihr faschingsvernarrten!

Wir hatten hier die besten Einschaltquoten nach dem Gelehrtengefasel und jetzt hüpft Ihr alle um die Neue rum wie die Pfauen und wollt ihr schön tun und sülzt herum, was die Grütze hält, daß es nur so schwabbt! Keine Nudel könnte so sülzig sabbern und nudeln. War das hier vielleicht nix? Ist das Wasser in der Mädchendusche zu lau? Braucht Ihr's heißer? Erst schäkert sie mit dem Lachenmayer, dann verpaßt sie dem Schnäbler ein Diplom, jetzt nickt sie dem Melsa freundlich zu, ist mit dem aber noch nicht rum und schielt jetzt schon nach Salzburg und sagt sich: »da sigmar a no«.

Den Zickler hat es wohl schon erwischt. Da läßt er sich von dieser Domina die mnestischen Prozesse überprüfen, seine rezeptive und expressive Sprache, seine arithmetischen und psychomotorischen Fähigkeiten und seine Fertigkeiten in Bezug auf das Lesen. Eingeschoben ein kleiner Intelligenztest: Wer bringt es zu Tage? Nicke mit dem Surrogat deiner Zunge ( Quelle: K-ABC, Test, leichte Abwandlung ).

Das war zuviel. Das ist wohl schiefgegangen. Man hat ihn noch gesehen: Er ist schief gegangen.

Ich habs Euch doch xmal gesagt: Die Gerda ist eine literarische Gestalt. Sie ist die Rein-Kar-Nation der Medusa von Delphi (jetzt delfi). Du kannst sie fragen, was du willst, sie faselt immer irgendein völlig zusammenhangloses Zeug drauflos. Darüber sind alle glücklich, weil sie selbst wenigstens auch faseln dürfen und sich dabei schlau und gerecht und als Retter der abendländischen Kultur vorkommen, aber raus kommt nix. Doch:

Ökonomie des Auges ( the econmy of the eye ) - hier ist ein deutscher Begriff und ein englischer (auch noch falsch geschrieben, aber das hat mit der »econmy« zu tun, ein o ist schon wieder eingespart). Also handelt es sich um Wissenschaft, und die Wissenschaft hat immer recht. Wie bei den Theologen. Die finden für alles einen lateinischen Begriff, zum Beispiel gaudeamus igitur: Das klingt dann so, als stünde es in der Bibel, und dann brauchst nix mehr beweisen. Allein der Zweifel schon ist Zeichen von Ignoranz. Jedenfalls hat man akademisch parlementiert und war als Schlauer unter Schlauen unter sich.

»dieser mir vorliegende text (Aicher/Otl) ist in kleinschreibung (nicht in der gemäßigten kleinschreibung)geschrieben.«

Ja Sackradie! Das beweist alles, und vom otl aicher hamwer auchschonmal wos ghärt (mit Quellennachweis auch noch, echt wissenschaftlich)! Der Otl ist (nach der RAF) das überzeugendste Beispiel, daß die kleinschreibung (RMM oder Staustufe 11, die Riebe nicht verwunden hat) weder schön noch lesbar ist, allenfalls zur Anfertigung von gedruckten, typographisch sinnreich angeordneten Grauflächen und zur Angeberei taugt. Der Aicher-Otl ist der Anal-Fabet per See, gell Kuddl?

»Ökonomie des Auges«? - Aber ja doch! Findet nur einen Begriff, dann klingt's gleich, als gäbe es was dazu zu sagen und es ist völlig wurscht was. Allein der Begriff beeindruckt.

»Vielleicht werden die Gedanken auch bald fertig sein...« Schön gesagt. Wollen wir es uns wünschen. Fertige Gedanken sind was Feines.

»Aber meine Zeit ist bemessen.«
Das könnte Jesus gesagt haben.

Hiermit gebe ich die Gerda an die Herren der Runde weiter!
Inzwischen gehe ich schon mal zum Vorgreifer-Essen. Seit Ihr mal lieber vorsichtig mit dem Vorgreifen, Ihr Narren!


Kupll, Donisl, kommt wieder, laßt ab von den törichten Jungfrauen, redet wieder gescheit!


[Geändert durch Walter Lachenmann am 27.02.2001, 19:33]
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.02.2001 um 13.57

Smile

Lieber Walldi!
Deine Geschichtchen bringen mich immer total in Wallung Erst muß ich lachen und dann bin ich ganz traurig weil Du mich scheinbar doch nicht so magst wie ich grad bin
Ständig willst Du mir was ab- und was anderes aufschwätzen
Du wirst langsam ein richtiges Ekelpaket und bist schon fast so schlimm wie die Kultusminister Die haben mich nämlich auch ganz arg traurig gemacht als sie mir gesagt haben daß ich nicht mehr so schreiben darf wie ich kann und will weshalb ich denn nun auch anfange so zu schreiben wie ich red
Ich denk Ihr bei Euch im Schwäbischen sprecht auch nicht immer Komma und Punkt wenn Ihr einen solchen schreiben tätet
Dein Tip mit dem Bahnwärter-Stellwerk-Häuschen ist in Ordnung Zum Glück war mein Babba bei der Bahn und da komm ich bestimmt günstig dran an die Tastatur die man braucht wenn man so schreiben will wie man spricht Ich bin schon dabei mit meinem Handbagger die Fundamente auszuheben und freue mich demnächst die unverwechselbaren unterfränkischen Gutturallaute herstellen zu können
Ich werde gleich heute noch der Monika einen Brief schreiben und sie einladen zu mir nach Hause zu kommen und den Pressetoni mitzubringen Das wird sicherlich eine große Geschichte denn die Moni hat letzthin verkündet daß sie die Mundart fördern will weil sie Dialekte ganz arg mag - im Gegensatz zu Dir
Einen besseren Start und bessere Werbung für ihr Anliegen kann sich die Moni ja wirklich nicht wünschen als eine Pressekonferenz bei mir im Bahnhäuschen
Vielleicht besorg ich mir auch noch eine Lockemotive Dann kommt sie bestimmt


eingetragen von Walter Lachenmann am 13.02.2001 um 09.59

Kuppl, Noddl!

hat's Euch auch die Tastaturen verhaut? Das kommt davon, wenn man Regionalsläng verschriftlichen will und keine Spezialtastaturen hat. Entweder man greift gleich zum Morsealphabet, da reicht als Tastatur eine ausgediente Mausefalle, oder man macht es wie ich und läßt sich eine Spezialtastatur bauen für alle Zisch-, Gurgel-, Röchel-, Schnalz-, Nasel-, Näsel-, Stöhn- und Knalllllaute, die etwa das schöne Schwäbisch beinhaltet.

Beinhalten ist etwas Schönes, ich habe es jedenfalls aus frühester Pubertärzeit so in Erinnerung, als ich manchmal unter dem Tisch ein vermeintliches Bein einer vermeintlichen Nachbarin gehalten habe, einmal wurde ich plötzlich über und über rot dabei, und die andern meinten, jetzt ginge es mit mir schon zu Ende wegen Blutsturz oder so. Dabei war ich die ganze Zeit an meinem eigenen Bein zugange gewesen, fand es zunächst auch ganz schön, dann war es mir aber wirklich saupeinlich, obwohl es außer mir natürlich keiner gemerkt hat, außer meiner Nachbarin, die sich vernachlässigt fühlte durch mich, was sie mir heute noch übelnimmt. Aber ich weiß nicht mehr, wer das war.

Doch davon - vielleicht - ein andermal, wenn die Mädchen in der Dusche sind.

Meine Tastatur braucht allerdings enorm viel Platz wegen der vielen Tasten. Logisch. Ich lasse mir in meinem Garten ein ausgedientes Stellwerkhäuschen der Bayerischen Lokalbahn transplantieren, das reicht so grade, und der Mischpult ist auch schon vorhanden, trotz der bekannten zahlreichen Entgleisungen, die damit gesteuert worden sind. Ideal wäre es, wenn man die Tastatur runterzoomen könnte auf Lapftopfgröße für die Reise. Da muß man dann allerdings eine Stimmgabel auch haben und einen Peildreher für die feinmotorische Abstimmung, denn wenn man zum Beispiel von Stetten am kalten Markt auch nur bis Nendingen oder Tuttlingen reist, das sind keine 30 Kilometer, dann stimmen die Zisch-, Gurgel-, Röchel-, Schnalz-, Nasel-, Näsel-, Stöhn- und Knalllllaute schon nicht mehr überein und man sollte einen Klavierstimmer dabei haben, der das dann nachstellt.

Ich gebe ja gerne mit meinem biblischen Alter an. Und da weiß ich noch, daß ich als Stöpsel manchmal mitdurfte in den Luftschutzkeller wenn die Fliegerangriffe waren. In dem »Stollen«, wie das hieß, herrschte »Schweigeverbot«. Ich habe das so verstanden, daß man Schwätzen »mußte«, aber das Gegenteil war der Fall, man sollte still sein, damit einen die Flieger nicht hören konnten. Ich bin aber ohnehin schon immer sehr wortkart und schweigsam, ja geradezu verstockt gewesen. Aber so haben wir überleben können.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 11.02.2001 um 20.45

Question

Lieber Wallder!
Trinksd du eigendlich Kagau zum Kaffee. Du ziehsd ja jeden derard lang, dass mer Der nid ferr fuffzisch Pennisch bei Noachd und Nebel in de Glosse begeschne wolld, geschweiche denn e Riebelsubb leffeln mechd. Schdernzammegerennd, Du häächsd sogor misch in die Pann, unn willsd misch glone. Wääsde üwwerhaubd, woas dann uff Dich zukimmd, oalder Sauschwoab.
Woas willsd De eichendlich oandauernd mid derre Jusdizfuchdel unn mid derre Anschela. Määns'De isch hädd oan on de Ärbs. Loass merr bloß moi Nerrfe gans mid solsche Grambfadernwaiber, unn bring selbsd de Manne bei, dann könne mer wenichsdens en Schoofkobb sbiele.

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 11.02.2001 um 17.14

Kuddl, Noppl,

ein Glück daß Ihr da seid. Jetzt fehlt bloß noch der Manne, dann können wir uns so richtig von gleich zu gleich unterhalten - auf gleicher Augenhöhe, so wie der Merz es gerne mit dem Schröder hätte, hahaha! Jetzt brauchen sie aber doch den Schäble wieder. Am besten, sie täten sich einen klonen, den Schäbler-Gmelin, der ist auch ein Schwarzer und lauert immerzu der Angela auf, in der Mädchendusche, wo sich die Angela doch gar nie duscht, das braucht die doch nicht, weil sie ein blitzsauberes Mädel ist, das hat der Kohl schon gewußt, und außerdem hatten die in der Ostzone gar keine Duschen sondern nur so Keramikschüsseln mit einer Kanne, die einen Sprung hatte, wo das Wasser schon immer rausgelaufen ist, und das Wasser holten sie aus dem Braunkohletagebau, deshalb sind da immer noch so viele so braun eingefärbt. Und der Schäbler-Gmelin lernt jetzt extra Sächsisch für die Angela, und zwar Angelsächsisch, und dann kommen sie auf Kuddels Fischkudder und angeln sich einen.

Aber ich wollte ja, daß Ihr nach dem Manne guckt. Jetzt wo der Manne nämlich beim Zickler nicht mehr mitspielen mag, drischt der auf den Wrase ein, so ein Wrasendrescher! Und wenn der dann auf den Zickler einhaut, dann ist er ein Mähdrescher, denn die Zicklein machen bekanntlich »mähmäh«. Kommt ihr bei denen ihrem faden Faden überhaupt noch mit? Vielleicht der Kuddel mit seinem Seemanntick? Hier gibt es zu viele Berge rundumadumm, da kann von einer Ebene, gar einer linguistischen, keine Reede sein.

Andererseits hat der Zickler Heimweh nach dem Manne, weil dem konnte er immer so schön auf die Finger hauen. Und da hat der Manne gemeint, man wolle ihm einen Maulkorb umbinden, und das ist unter rechtsstaatlichen Kriterien schon eine Sauerei, da muß man erstmal alle Adressen recherchieren und ins Netz stellen, damit man weiß wo der Bartel den Astheimer holt. Und da haben ihm so Rocker aufgelauert, man hat ihn gesehen, wie er in der Straßenkandel (Schwäbizismus für Rinnstein) sich mit einem Buben rumgebalgt hat, den ich irgendwie aus Big Brother kenne, der da immer im schwarzen Unterhemd rumtigert, nach Achselschweiß stinkt und saublöd daherredet - aber das tun bei Big Brother ja alle. Und heißen tut der wie früher bei uns in Tuttlingen der schlechteste aller Freistilringer, also »L.K. Staatenlos« oder so, beim genaueren Hinschauen war's dann meistens der Renzenbulle aus Stetten am kalten Markt, der sich ein bißchen Geld verdienen wollte nebenher. Also mit so einem hat sich der Manne rumgebalgt, und so ein andrer Cretino namens Jesolo wollte ihn überhaupt ganz rausschmeißen aus St. Pauli, ganz blöd, und da hat der Zickler ihn gerufen, er soll doch lieber wieder mit ihm rumbalgen, eigentlich tät er ihn schon ganz gern mögen. Ich mag den Manne auch gern, weil er nie aufgibt, genau wie Zorro. »Ein Mann kann zwar besiegt aber niemals überzeugt werden«, das war dem seine Leitlokomotive.

Also: bringt mir den Manne! Dann lad ich Euch alle zu meiner Leibspeise ein, einer echt schwäbischen Riebelessupp'.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 11.02.2001 um 16.26

Wäs'de Kuddel, isch bin weit rummkomme in de Rebublig, un doi Gebabbel meschd mer überhaubd kä Kobbzerbresche. Filleischd biss'de a besser erzoche als isch un babbelsd kä rischdisches blatt. Hehrd sisch a ziemlisch hochdäitsch oa, wos de so vonn'der gibbsd. Hosd wohl ä Wörrerbuch verschluckd. Unnser Sproach is übrischens die endwickellsde, wo's gibd. Mir komma mid 24 Buchschdawe aus. Nur moanchmol rudschd mer e "T" unn e "P" raus, weil misch des Abidur versaud had.

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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 11.02.2001 um 13.11

Wink

eens har min Moder jümmers to mi secht: Kuddel, sä se, Kuddel, wenn Du mol schncken doosd, denn schnack soo, dat de Lüüd Di verstahn künnt.

Man Du, Nos, Du schnuddels jo so rümm, dat Di keener verstahn kunn. Kunns di denn nich en beeten "verständlicher" formeleeren? So op Platt oder minsweegen ok op Schweeberisch, dat geiht jo, aber wat Du uns opdischen doost, dat mutt wat ut de Geegend vun de Weißwurscht kahmen. Dat verstaht jo keeneen. Kanns nich soon Woortenbuk neehm un us dat denn nochmol verkloochfiedeln? Do giff dat een Zickler oder so, deee brüngt dor een neeges Buk rut. Dat kanns viillicht dorför bruuken.

Noja, hol diine Wackelorn stief!

büs denn
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 11.02.2001 um 09.42

Smile

Gurre Moje Ihr Zwo!
Filleischd werd's jo noch ebbes mirrem Dummbäbbele, wonn isch di nord-siddaidsche Geschprächsackse kidde du unn sozusoche en schdrategische Schdüdzpungd oibau. Awwer än's will isch Aisch glei ämol unnern Kimmel reiwe. Aier Unpinkdlischkeid iss es Allerledzde. Scheinboar rischd sich de Kuddel dodenach, wonn's Wassä zurickkimmd, un de Walder kimmd in Schwaiß, wonn en Bock im Wald rehrd. Schaffd Aisch ämol e Uer ao unn en Kalennä.
Ä schej Wochenend winsch isch noch!

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 10.02.2001 um 22.28

Kuddel, Kuddel,
heid bischd a bißle schpähd uffgschdanda, wennde ons am Sonndich obend am elferom endlich a schees Wochenend winschschßd. I hann derweil scho mein Hotze gfressa, den wo i heid en dr Goißacher Filzn gschossa hann, ond aufm Hotzakecherle hemmern kochd ond des war sauguad, do kohschdu Deine Plattfischle selber fressa. Also, machs guad solang, wenn ons am Bohdesee d'Madrohse ausgangad, no kommed mer zu Dir ond holledde ronder zu ons. Ond wennde Hoimweh noch Adlandis kriagsch, no gangedmr zom Blaudopf, dord kohsch daucha noch der scheena Lau. Die hoißd nehmlich bloß aso, die isch ed lau, wirschs scho dann sähe.
An scheene Gruaß von Deim Schduagerder Hutzelmennle.


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Walter Lachenmann


eingetragen von Karl Eichholz am 10.02.2001 um 21.55

Cool

Wattn datt?
nu hassumicherwisch punk

wenn Du genau zugekukkt hättest, wär Dir sssicher aufgefalln, daß ich den Gummistampfer dabeihatte. Un wennu watt von'n Watt verstehn tätest und von Wattwürmern, dann wüsses Du auch, wozu der Gummistampfer gut is. Genau. Dann brauchich nemich keine Schaufel nich, sondern kann die sooo ausm Watt pumpen. Gibt zwaa auch ma Sommersprossen, wenne nich aufpaß, aber dat geht auch wieder wech. Irgendwoher mussich die Würmer ja kriegen, wenn ich mir sonn Plattfisch angeln will, während Ihr vergeblich aufeinander wartend die Mädchenduschen südlich der Weißwurscht unversichert und versucht, AUCH ma was zu angeln. Und nich grad Plattfische, stimmts?

Dat minn plattdütschen hett Di doch nich över Bord schmieten?
Du sächs jo gor nix. Jung, häss Du Diin Stimm verlorn? Ach so, büss n beeten veköölt. Noja, dor giff dat blots eens: soon örnlichen stiefen Grock, un n'beeten "angewärmt" mutt de ook sien, dat Du em man so eben noch met Hannpuschen an holn kanns. De mutt fass glönich sien. Denn büß dien Sniefnas bald wedder loots.

Jo unn n' schööin Wochenenn wünsch ji beeden ook noch.

mit Grööten vun Kuddel

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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Walter Lachenmann am 10.02.2001 um 16.15

Lieber Nopp,

die Dinge liegen völlig anders. Ich war in der Goaßacha Fuizn um einen Hotzen zu fangen, denn heute wollen wir nach Icklers neuem Kochbuch einen frisch geschossenen Hotzen auf unserem neuen, bei Manufactum erworbenen Hotzenköcherle zubereiten - oh ja: es gibt sie noch, die guten Dinge.

Andrerseits mache ich mir große Sorgen um den Kuddel. Von dem hört man gar nichts mehr. Als ich ihn zuletzt sah, schwenkte der Kuddel eine Buddel und fragte jeden, der daher kam, nach neuen Anglizismen, also etwa Vordersteven oder Rah oder Smutje oder Krabbenpuhlen und so Zeugs. Zuletzt wurde er gesichtet, als er mit Schäufelchen und Eimerchen ins Wattenmeer gestiefelt ist. Er macht sich nämlich seinerseits auch große Sorgen und zwar um Atlantis, das haben die Nazis seinerzeit versenkt, weil sie es irrtümlicherweise für die Schweiz hielten, oder für Helgoland. Es liegt irgendwo am Meeresboden zwischen der langen Anna und Cuxhaven. Und jetzt haben die Klimakteriologen gesagt, daß der Meeresspiegel rapide absinkt, und da hat er Angst, daß das Festland nachsackt und das schöne Atlantis unter sich verschüttet, so wie einst die Römer Pompeji zugeschüttet haben. Da baut er mit seinem Schäufelchen und seinem Eimerchen einen Staudamm, damit das Land eben nicht nachsacken und das schöne Atlantis zuschütten kann.

Also, wenn Du ihn siehst, dann schick ihn heim, aber er soll erst duschen, sonst stinkt hier die ganze Bude nach Fischsemmeln.

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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 10.02.2001 um 13.33

Du bist ein echter Freund!
Während ich hier fast verblute, hältst Du in aller Seelenruhe einen Vortrag über die Tölzer Nachrichten.
Tollpatsch der Du bist!
Meinen tollen Platsch hättest Du sehen sollen!
Bin jetzt beim Doc!
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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 10.02.2001 um 12.48

Lieber Walter!
Wenn Du mich suchst, ich stehe momentan vor dem Nichtschwimmerbecken und setze zum Köpfer an. Werde wohl nicht gleich ertrinken. Das Wasser ist ja recht flach. Solltest Du später kommen, erkennst Du mich an der roten Badekappe und an der dicken Beule.
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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 08.02.2001 um 19.03

Ich hätte mich jetzt eher für den Wastl, den Beppi und den Loisl oder den Peter Scherz interessiert. Der muß so eine Prüfung nicht machen. Ebensowenig wie der Kuddel. Die machen das über den (oder die?) Seemanntick.
Wenn man den Jungen mag-ist-er auch ganz lieb.
So, nun trockne Dich ab und geh unter die Heizdecke, sonst holst Du Dir noch einen Jeep.
Achso, die Mama hat gerufen, muttu in Betti.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.02.2001 um 18.59

Komms'de noch oder host de doi Pulver onnermort verschosse.
Isch hobb Besuchch dehäm, unn muß mich jetz ausblenne. Die meckern scho! Wärs' de friejer komme, hette mer sche schwetze kenne.
Tschüsss
__________________
nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 08.02.2001 um 18.35

Hey Nopsy,
da die Girlies abgesagt haben, hab ich mir gedacht, was will ich mit dem Nopsy in der Mädchendusche, der Kuddel läßt ja auch nix hören, da kann ich's gleich dem Mayer von Kreuth nachtun, naja, Dir kann ich's ja sagen, die andern hören ja grad nicht zu, da bin ich dorthin, wo es den Mayer derbröselt hat, und hab mir halt gedacht, mir kann das nicht passieren, weil ich bin ja ein junger Nutzer.
Von wegen.
Also frag mich nicht, ich bin wieder zuhause, es war fürchterlich, nun sitze ich am Fenster mit meiner Winchester (das ist kein schweinisches Wort, obwohl es so klingt) und warte auf den nächsten Bock. Ich hab schon so manchen geschossen, frag den Ickler, womit wir wieder ganz eng am Thema wären.
Mir ist inzwischen alles klar. Hast Du was Neues von Wastl, Loisl und Beppi gehört? Haben die ihr Problem gelöst? Wie geht's dem Peter, woaßtscho!
Wenn die uns hier rausschmeißen, dann sag' ich, Du seiest es gewesen.


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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.02.2001 um 17.18

Thumbs down

So, jetzt hab ich lange genug gewartet. Du bist ja schlimmer als wie die Mädchen. Hast wohl wieder ein Buch verlegt und hast es nicht mehr gefunden. Oder bist nach Kreuth gefahren und im Verkehrsstau hängengeblieben.
Laß Dir 'ne gescheite Ausrede einfallen!
Ich jedenfalls hau jetzt ab.
Dein Nos nix mehr Troy.
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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.02.2001 um 10.52

Angry

Lieber Rudi!
Das mit den Mädels wird nichts. Die Kathi schämt sich noch wegen damals, und die Angela hat was von einer langen Sitzung erzählt.
Ich kann die beiden verstehen, weil ich hatte schließlich auch schon mal die Diarrhöe und hab mich schrecklich geschämt, wie... - na Du weißt schon.
Bringst Du die F.A.Z. mit? Hinter dem Sportteil könntest Du schön Deine Wampe verstecken, und ich hätte was Gescheites zu lesen. Vielleicht krieg ich raus, wo sich die Angela gestern rumgetrieben hat.
Dein, Dir
Eugen Nostroy


eingetragen von Walter Lachenmann am 08.02.2001 um 09.49

Claro, ich bin dabei.
Bringst Du die Angela mit oder die Katharina?
Dein Rudi Duschke


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.02.2001 um 08.54

Unhappy

Wenn ich gewußt hätte, daß Du da bist, hätt ich Dir einen Astheimer (unterfränkischer Prickelsekt) ausgegeben.
Was hältst Du davon: Heut abend um 18 Uhr in der Mädchendusche?

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nos


eingetragen von Walter Lachenmann am 07.02.2001 um 21.01

Hallo Kuddel, hallo Nopsi!
hier seid Ihr ja! Ich hab' Euch in der Mädchendusche gesucht, schon meine Perücke dabei verloren.
Das ist hier der reinste Irrgarten.
Nu muß ich erst mal auf die nächste Parkbank.
Na denn, tschööööööö!
Oder besser: Adele.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Norbert Schäbler am 07.02.2001 um 12.03

Exclamation

Man muß nur drinbleiben! Dann geht was!
Bin aber gespannt, wann der Faden reißt.
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nos


eingetragen von Karl Eichholz am 07.02.2001 um 11.58

Red face

da muß man halt den Schreibblock rüberreichen. Und zum Dummschwätzen reicht es bei mir eh nicht, da müßt ich mich doch zu sehr anstrengen.
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz


eingetragen von Norbert Schäbler am 07.02.2001 um 11.49

Question

Ich seh grade, wer alles drin ist. Der Boris ist nicht dabei, aber mit dem Karl täte ich schnell ein paar Worte wechseln, wenn das ginge.
Geht das? Wenn ja! Wie?
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nos


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

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