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-- Stilfrage: Gross- oder Kleinschreibung - mit oder ohne Punkt am Ende (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=1302)


eingetragen von Detlef Lindenthal am 01.03.2005 um 17.03


Wie kann ich denn vernünftig Leerzeichen definieren?
[tt]Geht ja leider nicht.[/tt]
Dafür sehe ich diese beiden Möglichkeiten:

1. Durch Nutzung des nichtumbrechenden Leerzeichens & n b s p ; (aber ohne Leerzeichen zwischen & und ; ):

A. Oberhauptkapitel a
     I. Hauptkapitel a
          1. Oberkapitel a
          2. Oberkapitel b
               a) Kapitel a
               b) Kapitel b
               c) Kapitel c
     II. Hauptkapitel b
B. Oberhauptkapitel b
C. Oberhauptkapitel c
     I. Hauptkapitel c
     II. Hauptkapitel d

2. durch <pre> und </pre>:
A. Oberhauptkapitel a
I. Hauptkapitel a
1. Oberkapitel a
2. Oberkapitel b
a) Kapitel a
b) Kapitel b
c) Kapitel c
II. Hauptkapitel b
B. Oberhauptkapitel b
C. Oberhauptkapitel c
I. Hauptkapitel c
II. Hauptkapitel d
<tt> schützt nur auf manchen Stöberern die zeilenführenden Leerzeichen.
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Fritz Koch am 28.02.2005 um 21.32

habe ich schon 1958 im ersten Semester an der Ingenieurschule gelernt. Sie ist auf Dezimalzahlen aufgebaut. Es gibt ja auch Systeme mit römischen Zahlen oder mit Buchstaben. Aber mit Dezimalzahlen sind innerhalb jeder Stufe, das heißt jeweils zwischen zwei Punkten, alle natürlichen, das heißt positiven ganzen Zahlen größer als Null, also unendlich viele, als nächste Unter-Stufen zugelassen: z.B. 1.1. bis 1.9999999... Die Zahl der möglichen Punkte, mit der die Stufen markiert werden, ist ebenfalls unendlich: 1.1.1.1.1....... Eine n-dimensionale Tabelle mit n Elementen je Dimension, mit n = 1 bis Unendlich, in der jedes einzelne Element durch seine Koordinaten n.n.n.... adressiert ist.


eingetragen von rrbth am 28.02.2005 um 21.10

geht so:
1 Oberhauptkapitel a
1.1 Hauptkapitel a
1.1.1 Oberkapitel a
1.1.2 Oberkapitel b
1.1.2.1 Kapitel a
1.1.2.2 Kapitel b
1.1.2.3 Kapitel c
1.2 Hauptkapitel b
2 Oberhauptkapitel b
3 Oberhauptkapitel c
3.1 Hauptkapitel c
3.2 Hauptkapitel d

Den Begriff „Dezimalklassifikation“ kannte ich noch nicht.

Die andere Gliederungsform wäre „alphanumerisch“:
A. Oberhauptkapitel a
. . I. Hauptkapitel a
. . . . 1. Oberkapitel a
. . . . 2. Oberkapitel b
. . . . . . a) Kapitel a
. . . . . . b) Kapitel b
. . . . . . c) Kapitel c
. . II. Hauptkapitel b
B. Oberhauptkapitel b
C. Oberhauptkapitel c
. . I. Hauptkapitel c
. . II. Hauptkapitel d

Die Punkte an den Zeilenanfängen muß man sich wegdenken. Wie kann ich denn vernünftig Leerzeichen definieren?
[tt]Geht ja leider nicht.[/tt]

Übrigens:
Wie schreibt – und spricht (!) – man denn nach der neuen Rechtschreibung „alphanumerisch“?


eingetragen von Detlef Lindenthal am 28.02.2005 um 18.38

Das ist ja einerseits beeindruckend; andererseits möchte ich wetten, daß etliche unserer Leser immer noch genausowenig von Dezimaldingsbums verstehen wie ich und wie 10 Beiträge zuvor.

Mögen Sie uns vielleicht vermittels eines einprägsamen Beispieles in die Geheimnisse jener D.k. einweihen und vielleicht mildtätigerweise auch meine dazu bereits gestellte Frage zu beantworten erwägen? Dafür danke ich schon mal im voraus.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Fritz Koch am 28.02.2005 um 17.47

Eigentlich alle technischen, naturwissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Bücher sind mit ihr gegliedert.
(Andere Bücher lese ich so gut wie gar nicht.)
Nur die Juristen arbeiten aus Tradition mit Artikeln, Paragraphen und Sätzen, weil sie die so schön als Nummern zitieren können.


eingetragen von Monika Weber am 28.02.2005 um 12.12

Lieber Fritz, lieber Detlef

Vielen Dank für die beiden Antworten. Das hilft mir sehr weiter!

Herzliche Grüsse
Monika
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Monika


eingetragen von Fritz Koch am 28.02.2005 um 11.50

Entweder: Ausbauen der alten Fenster, Einbauen der neuen Fenster, Einputzen der Laibungen, Entsorgen der alten Fenster.

Oder: Alte Fenster ausbauen, neue Fenster einbauen, Laibungen einputzen, alte Fenster entsorgen.

Fazit:
Ein Genitiv-Objekt gehört zu einem Substantiv oder substantivierten Infinitiv, denn nur sehr wenige deutsche Verben regieren den Genitiv.

Ein Akkusativ-Objekt gehört meist zu einer Verbform, hier meist dem Infinitiv.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 28.02.2005 um 10.57

Das entscheidet sich m.E. danach, ob im Vordergrund steht, daß jemand etwas übt, lernt und tut, oder aber ob es darum geht, daß ein Arbeitsergebnis abgeliefert wird – ja, ich weiß, es ist nur ein feiner Unterschied.

Beispiel:
Ein junger und ein etwas älterer Mann im Blaumann arbeiten auf zwei Leitern.
Der jüngere, noch Lehrling, schreibt abends in sein Berichtsheft:
„Das habe ich gemacht:
Ausmessen, zuschneiden, biegen und löten der Dachrinne.“
Sein Meister dagegen schreibt an den Auftraggeber:
„Wie vereinbart, haben wir folgendes geleistet:
Ausmessen, Zuschneiden, Biegen und Löten der Dachrinne.“
Denn, so mein Sprachgefühl, kommt es in diesem Fall auf das Arbeitsergebnis an, denn das soll bezahlt werden.

So würde ich zwischen Löten und löten die Grenze zu ziehen versuchen. War das ein wenig verständlich, oder kann jemand das besser darstellen?

Bleibt noch die Frage, ob der Zeilenanfang in der Tabelle groß oder klein geschrieben wird. Unsere Deutschlehrerin hat uns damals für solche Fälle einen Kunstgriff gezeigt:
Man stellt beide Fassungen her und entscheidet sich dann für die, die man für richtiger hält.
– Mein erster Ansatz dazu ist: Wenn die Tabelle eine satzwertige Überschrift hat, mit der die Tabellenzeilen inhaltlich zusammengehalten werden, dann wird das ganze wie ein Satz behandelt, und die Zeilenanfänge werden ggf. klein geschrieben. Wenn hingegen die Zeilen zueinander unabhängiger sind, dann werden sie wie Buchtitel oder Überschriften am Anfang groß geschrieben.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Monika Weber am 28.02.2005 um 10.28

Guten Tag

Zu dem Problem der Gliederung/Inhaltsverzeichnis kann ich leider nichts beitragen. Doch möchte ich gerne nochmals nachfragen, ob zu Fall 3 jemand noch einen Lösungsvorschlag hat. Dabei kann man sich auch ein Prozess-Diagramm mit Kästchen vorstellen, wo Tätigkeiten und Abläufe aufgezeichnet werden.

Ein Excel-sheet mit in Zellen verteilten Anweisungen: dürfen Substantivierte Verben ohne Artikel stehen und somit gross geschrieben werden, auch wenn sie nicht am Anfang stehen?
Beispiele:
Erarbeiten der Dokumentation
Lesen der Dokumentation und Verabschieden der Entscheide
Treffen der Auswahl und Einfügen der Korrekturen

Herzliche Grüsse und vielen Dank im voraus.

Monika
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Monika


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.02.2005 um 18.05

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
unmittelbar aus so gegliederten Überschriften ein vollständiges und genauso gegliedertes Inhaltsverzeichnis zu bilden. Man muß nur entscheiden, bis zu welcher Gliederungstiefe eine Übernahme ins Inhaltsverzeichnis erfolgen soll.
Beispiel? Empfehlenswert?
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Fritz Koch am 27.02.2005 um 17.22

unmittelbar aus so gegliederten Überschriften ein vollständiges und genauso gegliedertes Inhaltsverzeichnis zu bilden. Man muß nur entscheiden, bis zu welcher Gliederungstiefe eine Übernahme ins Inhaltsverzeichnis erfolgen soll.


eingetragen von Monika Weber am 27.02.2005 um 16.59

Daran habe ich nicht gedacht, an die Verlage. Das ist schon so, doch wird es in den Schulen nicht gelehrt, das "sz".

Das mit der Anrede steht, soviel ich weiss, sogar im Duden. Hab ihn nur nicht grad zur Hand, da wo ich momentan bin. Auf jeden Fall bin ich mir da 100-prozentig sicher. Ein Brief mit Komma nach der Anrede wird bei uns immer als ein Brief von jemandem aus Deutschland gesehen, wie eine Art Code, weil wir die Anrede (gilt auch für Schluss-Gruss) wirklich ohne Zeichen am Ende schreiben.

Herzliche Grüsse
Monika
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Monika


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.02.2005 um 16.36

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Monika Weber
Doch da wir in der Schweiz das "Doppel-s" nicht kennen (ist nicht mal auf meiner Tastatur), werde ich es nicht schreiben können. Auch ist bei uns üblich, nach der Anrede und dem Gruss kein Komma oder Ausrufe-Zeichen zu setzen.
Na gut, das hätte ich mir ja denken können mit der Schweiz. Allerdings ist das ß = Scharf-s = Eszet = Dreierles-s = Buckel-s (keine Haftung für diese Aufzählung!) in der Schweiz durchaus bekannt, es hieß, daß 70 % der Schweizer Verlage ihre Bücher mit ß drucken, weil sie gerne den gesamten deutschsprachigen Markt bedienen wollen.

Ja, auch in Flachdeutschland wird kein Satzzeichen nach der Unterschrift gesetzt; nach dem Schlußgruß manchmal schon, siehe unten; aber ob schweizerisch wirklich kein Satzzeichen nach dem Anfangsgruß kommt? Bitte noch mal darauf achten und berichten!

Gruß, Detlef


eingetragen von Monika Weber am 27.02.2005 um 16.16

Smile

Hallo Detlef

Vielen Dank für Deine Ausführung. Dies macht für mich Sinn und kommt meinem "Gefühl", wie es richtig sein sollte, sehr nahe. Doch im Duden habe ich dies nirgens so prägnant finden können. Somit werde ich mich in der Diskussion an meinem Arbeitsplatz wohl auf Dich berufen.

Noch eine kurze Bemerkung zu Deinen Korrekturen: Ich bin mir bewusst, dass ich zu diesem Forum die Grenze überschritten habe. Doch da wir in der Schweiz das "Doppel-s" nicht kennen (ist nicht mal auf meiner Tastatur), werde ich es nicht schreiben können. Auch ist bei uns üblich, nach der Anrede und dem Gruss kein Komma oder Ausrufe-Zeichen zu setzen.

Herzliche Grüsse
Monika
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Monika


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.02.2005 um 15.57

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Für gestufte Gliederungen gibt es die Dezimalklassifikation
Allerdings muß man oft den Schreibprogramm erst abgewöhnen, nach Gliederungspunkten große Anfangsbuchstaben zu wollen, wenn man die nicht will. (Ähnlich ist es in Tabellen.)
Und was, bitte, besagt die Dezimalklassifikation? Ist das dieselbe Dame, die als DK daherkommt und aus langen Ziffernfolgen besteht und der ich seit Beginn des Internet-Zeitalters immer weniger begegne?
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Fritz Koch am 27.02.2005 um 15.50

Allerdings muß man oft den Schreibprogramm erst abgewöhnen, nach Gliederungspunkten große Anfangsbuchstaben zu wollen, wenn man die nicht will. (Ähnlich ist es in Tabellen.)


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.02.2005 um 15.18

Moin Monika,

es gibt dafür mehrere Auffassungen; unter anderem auch die, die Satzzeichen wegzulassen.

Ich für mich ordne das so:

Wenn die Aufzählung mit einem Satz beginnt, dann ist das ganze ein Satz und bekommt Satzzeichen:
– nach jeder Zeile ein Komma,
– am Ende dann einen Punkt.
– Auch kann ich dann, so wie hier, einen ganzen Satz anfügen.
– Wenn in den einzelnen Zeilen viele Aufzählungskommata vorkommen, kann ich die Zeilen auch mit Semikolon (Strichpunkt) beenden.
– Das bedeutet also, daß jede Zeile sich sprachlich im ganzen Satz so rechtfertigen muß, als wenn die Zeilenaufteilung mit Spiegelstrichen nicht da wäre; Groß/klein-Schreibung entsprechend – also kein Extrawurscht oder Sonderregel für irgendwas.

Wenn das ganze Ding als überschriftenartige oder stichwortartige Aufzählung daherkommt, dann ohne Kommata und Punkt:

Einkaufsliste:
– Haferflocken
– Buttermilch
– einige Zwiebeln
– Kartoffeln

Erbitte ggf. Widerspruch. Wie gesagt, es gibt möglicherweise auch kompliziertere andere Normen, im DDR-Duden vielleicht; aber die DDR ist
1. pleite gegangen, und
2. habe ich deren Bedingungen und Begründungen nicht verstanden.

Übrigens, groß und Grüße schreibt man mit ß, nach der Anrede kommt »!« oder »,«,
und die Spiegelstriche sind Gedankenstriche, Zeichen & # 1 5 0 (ohne Leerzeichen dazwischen), und keine Bindestriche:
- Denn der ist so mickerig, daß er nicht reicht.

Grüße,
Detlef


eingetragen von Monika Weber am 27.02.2005 um 12.46

Liebe Forumsleute

Eine Meinungsverschiedenheit über die richtige Schreibweise bei Aufzählungen macht mir beruflich sehr zu schaffen. Kann mir jemand sagen, ob es eine Regel gibt, wie man bei Aufzählungen in längeren technischen oder wissenschaftlichen Texten vorgeht:

Fall 1: kurze Aufzählungen mit einzelnen Begriffen und ev. Werten etc.: werden die ersten Worte, wenn sie kein Substantiv sind, klein oder gross geschrieben, braucht es einen Punkt am Ende?
Beispiele:
- Lebensdauer ca. 11 Jahre
- einfache Handhabung
- Leistung 5'000kW

Fall 2: längere, jedoch keine vollständigen Sätze: Anfangsbuchstaben gross oder klein, mit oder ohne Punkt am Ende?
Beispiele:
- zufügen oder abändern der Einträge in der Liste ist nicht gestattet
- bearbeiten und absegnen der Entscheide
- allfällige Änderungsvorschläge bitte am Schluss des Dokumentes bei Punkt 12 anbringen

Fall 3: ein Excel-sheet mit in Zellen verteilten Anweisungen: dürfen Substantivierte Verben ohne Artikel stehen und somit gross geschrieben werden, auch wenn sie nicht am Anfang stehen?
Beispiele:
Erarbeiten der Dokumentation
Lesen der Dokumentation und Verabschieden der Entscheide
Treffen der Auswahl und Einfügen der Korrekturen

Übergeordnet: Wie wird verfahren, wenn Fälle 1 und 2 in ein und demselben, längeren Dokument (z.B. Bericht, Richtlinien etc.) vorkommen? Soll eine einheitliche Behandlung angestrebt werden oder kann/muss verschieden verfahren werden?

Vielen Dank im voraus für Antworten, die etwas Klarheit schaffen.
Herzliche Grüsse

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Monika


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