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eingetragen von Kevin Kraus am 22.10.2014 um 12.04

[SHEV:] GEW SH will Inklusion – wohlwissend, dass dafür 1300 Lehrerstellen fehlen

Ostholsteiner Anzeiger - 22.10.2014 - Seite 3

GEW will Weg zur Inklusion und Zweigliedrigkeit mitgestalten

Neustadt Fast alle Mitglieder des Kreisvorstandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wurden kürzlich in einer Mitgliederversammlung in Neustadt bestätigt: Der Vorsitzende Thomas Jantz, die stellvertretende Vorsitzende Silke Theurich (beide aus Ahrensbök), der Schatzmeister Heiner Sterly aus Hamberge sowie die Beisitzer Frank Leiteritz (Neustadt) und Gerhard Keil (Heiligenhafen). Für den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Beisitzer Peter Wernecke (Heiligenhafen) kam Male Maßmann (Neuratjensdorf) in den Vorstand.

Der GEW-Landesvorsitzende Matthias Heidn (Kiel) sagte, dass die Entwicklung des Schulsystems in Richtung Zweigliedrigkeit kein Alleingang Schleswig-Holsteins sei, sondern ebenso wie die Inklusion ein bundesweiter Trend. Die GEW wolle diesen Weg mitgestalten und zugleich notwendigen Druck auf die Politik ausüben, um mehr finanzielle Mittel in die Bildung zu stecken. Alleine in Schleswig-Holstein fehlten 1300 Lehrerstellen, wenn man die Inklusion angemessen umsetzen wolle. Matthias Heidn sprach auch über Erfolge der GEW-Arbeit in jüngster Vergangenheit: Deutlich weniger Stellenstreichung an den Schulen als vorgesehen gehörten dazu. Durch Proteste der GEW sei die Besoldungserhöhung für angestellte Lehrkräfte auch auf die Beamten übertragen und die Verschlechterungen beim Mitbestimmungsgesetz seien zurückgenommen worden. Die Vergütung der Reisekosten für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst steige von 13 auf immerhin 20 Cent pro Kilometer. Weiter sagte Heidn, dass die Mitgliederzahlen der GEW Schleswig-Holstein seit Jahren stiegen auf mittlerweile über 10 000. oha


eingetragen von Kevin Kraus am 14.10.2014 um 13.13

[SHEV] Studie: Nicht nur Multitasking, sondern auch „Bulimie-Lernen“ (G8) verhindert Langzeiterinnerung

Studie: Multitasking verhindert Langzeiterinnerung

Geschrieben von: Redaktion 13. Oktober 2014

BRAUNSCHWEIG. Wer sich beim Lernen ablenken lässt, riskiert, seine Erinnerung ans Gelernte zu „überschreiben“. Wer den Lernstoff hingegen wiederholt, führt ihn ins Langzeitgedächtnis über. Eine Arbeitsgruppe um den Professor Dr. Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig konnte nun zeigen, wie diese Phänomene auf zellulärer Ebene zusammenhängen: Neue Synapsen stehen im Wettbewerb um verstärkende Proteine – eine Erinnerung gewinnt, die andere verliert. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America” (PNAS) publiziert.

Neue Informationen werden vom Gehirn unterschiedlich „gespeichert“: die meisten im Kurzzeitgedächtnis, wenige im Langzeitgedächtnis. Warum das so ist und welche Informationen ins Langzeitgedächtnis wandern, haben Wissenschaftler um den Neurobiologen Professor Korte herausgefunden. Für ihre Untersuchung haben sie Hirnschnitte vom Hippocampus eines Mäusehirns angefertigt, also von der für das Faktenlernen entscheidenden Gehirnregion. Diese haben sie stimuliert und verschiedene Gruppen von Synapsen aktiviert – das heißt die Kontaktstellen zwischen Nervenzellen, an denen Erinnerungen abgespeichert werden. Korte und seinem Team ist es gelungen, solche Untersuchungen über einen Zeitraum von mehr als zehn Stunden durchzuführen, was bisher nur wenigen Arbeitsgruppen weltweit gelungen ist.

Das sogenannte Bulimie-lernen bringt wenig, sagen die Forscher.

Durch den langen Untersuchungszeitraum konnten die Hirnforscher zeigen, dass Erinnerungen vor ihrem Übergang vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis in Konkurrenz um Gedächtnis-assoziierte Moleküle stehen. Dabei handelt es sich um Eiweißmoleküle (Proteine), die benötigt werden, um die Synapsen langfristig zu verstärken. Wird innerhalb einer Stunde nach dem Abspeichern einer Erinnerung ein zweiter Reiz gesetzt, der in assoziativer Verbindung zu der Erinnerung steht, wird diese gestärkt. Ist der zweite Reiz jedoch unabhängig, kann er die Eiweißmoleküle der ersten Erinnerung „kapern“ und für sich selbst nutzen. Damit ist die erste Erinnerung verloren und die zweite umso erfolgreicher abgespeichert.

Der Wettbewerb der Erinnerungsreize um Proteine erklärt, warum es besser ist, Lerninhalte auf viele kleine Portionen und über viele Tage zu verteilen. So können sie sich gegenseitig verstärken. Das „Bulimie-Lernen“ über viele Stunden am Stück hingegen führt dazu, dass sich die Lerninhalte selbst Konkurrenz machen. Vor allem aber sollte Multitasking beim Lernen vermieden werden. Durch Fernsehen, Surfen im Internet oder auch einen anderen Lernstoff treten neue Reize in Konkurrenz zum Gelernten und der Zufall entscheidet darüber, welche Information es ins Langzeitgedächtnis schafft.

Quelle:
Sreedharan Sajikumar, Richard G. M. Morris, and Martin Korte:
“Competition between recently potentiated synaptic inputs reveals a winner-take-all phase of synaptic tagging and capture”, PNAS
http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1403643111

news4teachers.de 2014/10


eingetragen von Kevin Kraus am 07.10.2014 um 19.46

Bereits 2009 forderte die jetzt für SH zuständige Schulministerin die Einheitsschulen (in HH) - mit der Begründung: "In keinem anderen Industrieland entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Schulerfolg wie in Deutschland."

Diese Argumentation ist angesichts der nun vorliegenden - aber auch an anderen Stellen bereits dargestellten - Erkenntnisse kaum haltbar:

Lernerfolg: Bildung ist erblich
In die Wiege gelegt oder hart erarbeitet? Eine Studie mit Zwillingspaaren zeigt:

Der Bildungserfolg hängt zum größten Teil von ererbten Eigenschaften ab. Die Intelligenz ist dabei der entscheidende Faktor.

Allem elterlichen Einsatz bei Schultyp und Nachhilfe zum Trotz: Den Bildungserfolg eines Kindes bestimmen zum größten Teil erbliche Faktoren. Zu diesem Schluss kommen britische Forscher beim Vergleich von Zwillingen. Auch wenn weitere ererbte Eigenschaften eine Rolle spielen, sei die Intelligenz der stärkste Faktor, berichten sie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".


Die Wissenschaftler um Robert Plomin vom King's College London hatten Testbögen von mehr als 6600 Zwillingspaaren ausgewertet, die das dem Realschulabschluss vergleichbare General Certificate of Secondary Education (GCSE) erreicht hatten. Unter ihnen waren sowohl eineiige Zwillinge mit identischem Erbgut als auch zweieiige mit zu 50 Prozent übereinstimmenden Genen. Da die jeweiligen Paare dieselben Schulen besucht hatten und demselben Elternengagement ausgesetzt waren, konnten diese Faktoren gut von den genetischen Einflüssen abgegrenzt werden.

Ererbte Faktoren machen den Notenschnitt
Als Maß für den Schulerfolg der etwa 16-jährigen Jungen und Mädchen wurde der Notenschnitt in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften gewertet. Zudem wurden 83 Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstkontrolle oder Neugierde, aber auch Verhaltensprobleme und Gesundheit berücksichtigt.

Das Ergebnis: Der Notenschnitt geht zu 62 Prozent auf ererbte Faktoren zurück. Einen großen Teil mache dabei die Intelligenz aus, schreiben die Forscher. Insgesamt aber spielten etliche genetisch festgelegte Merkmale eine Rolle. Zu den wichtigsten zählten demnach auch Selbstkontrolle und Verhaltensauffälligkeiten.
khü/dpa

URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bildung-lernerfolg-ist-erblich-bestimmt-a-995628.html


eingetragen von Kevin Kraus am 04.10.2014 um 10.51

Veröffentlicht am 03.10.14

For knowledge itself is power no more

Wie Sir Francis Bacon zu Grabe getragen wird

Gastbeitrag von Roger von Wartburg


„For knowledge itself is power“ schrieb Francis Bacon im Jahre 1598. Übersetzt und verkürzt ist das Zitat zum Gemeingut geworden: „Wissen ist Macht. (…) Wissen und Macht des Menschen fallen zusammen, weil Unkenntnis der Ursache über deren Wirkung täuscht.“ Das Wissen dient also dem Menschen dazu, sich der Täuschung zu erwehren. Denn wer nichts weiß, muss alles glauben.

Wenig erstaunlich, dass die Gründerväter der deutschen Sozialdemokratie gegen Ende des 19. Jahrhunderts diese Idee in ihrem Liedgut kolportierten: „Des Geistes Licht, des Wissens Macht, dem ganzen Volke sei’s gegeben!“, heisst es dort. Ein Protest dagegen, dass grossen Teilen der Bevölkerung der Zugang zu Bildung und Wissen verwehrt blieb. Noch einmal 100 Jahre später, in den 1970er Jahren, wurde Bacons Gedanke als Parole der Sponti-Bewegung in verschiedenen Varianten persifliert, z.B. mit den Worten: „Wissen ist Macht. Wir wissen nichts. Macht nichts.“

Heute nun, scheint es, wird Ernst gemacht mit der ehedem sarkastisch gemeinten Abgrenzungsrhetorik jugendlicher Subkultur. Der Wert des Wissens ist im Sinkflug begriffen. Man solle damit aufhören, im Zeitalter des Internets die Gehirne der Kinder von heute und morgen mit Informationen von gestern zu belasten, deren Halbwertszeit sich in immer höherem Tempo verringere, heisst es. Der Wert des ach so schnöden Wissens wird systematisch kleingeredet, rhetorisch in umso gleissenderes Licht getaucht dagegen wird der Begriff der „Kompetenz“.

Mir scheint, als habe sich im dichten Nebel der Ungeklärt- und Unbestimmtheit des Kompetenzbegriffs eine Sprach- und Deutungsverwirrung babylonischen Ausmasses aufgetan, aus der eine gänzlich unheilige Allianz hervorgegangen ist: Da sind die Hohepriester des Ökonomismus, denen jede Form von Wissen antiquiert und suspekt erscheint, die nicht in einen unmittelbaren Bezug zu einer Praxis gestellt werden kann.
Die Apologeten des angeblich überlegenen angloamerikanischen Bildungsmodells, welche dieses mitsamt seiner hinlänglich bekannten Schwächen und gesellschaftlichen Implikationen auch bei uns verankern wollen....

Und es sei vor diesem Hintergrund auch die Frage aufgeworfen, ob als Endziel derartiger Entwicklungen in Tat und Wahrheit nicht primär die Schaffung einer Einheitsschule für alle steht. Wird hier also, als Folge ideologisch motivierter Gleichmacherei und verschleiert durch allerlei hochtrabende Prosa, das Modell des leistungsschwächsten Segments einach der Allgemeinheit übergestülpt.

Der ganze Beitrag als PDF:
http://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2014/10/GBW_2014_Zuerich_Kurzreferat.pdf

http://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/for-knowledge-itself-is-power-no-more.html
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Roger von Wartburg ist Präsident des Lehrerverbandes Baselland (Schweiz)

http://www.lvb.ch/de/Kontakt/Geschaeftsleitung.php


eingetragen von Kevin Kraus am 30.09.2014 um 14.14

Da drängt sich die Frage auf: wenn nun Unterricht an der Schule ausfällt - mittlerweile ja auch planmäßig und von den Regierungsverantwortlichen gewollt - gefährdet damit der Staat auch das Kindeswohl?
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news4teachers.de

Fehlender Schulunterricht kann das Kindeswohl gefährden

HAMM. Zum Kindeswohl, für den die Eltern verantwortlich sind, gehört der regelmäßige Schulbesuch. Kommen die Eltern dem nicht nach, kann ihnen mindestens teilweise das Sorgerecht entzogen werden. Das hat das Oberlandesgericht Hamm (Az.: II-4 UFH 1/14, 4 UFH 1/14) entschieden, wie die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein mitteilt.


In dem verhandelten Fall wurde bei einem sechsjährigen Jungen eine Hochbegabung festgestellt. Aufgrund dieser Hochbegabung wurde er von einer Integrationskraft betreut. Die Unterstützung durch den Integrationshelfer endete im zweiten Schuljahr aufgrund von Konflikten zwischen der Mutter und dem Institut, das den Integrationshelfer gestellt hatte.

In der Folgezeit hatte der Junge weiterhin massive Probleme in der Schule: Er gefährdete sich und andere, war unkonzentriert, unruhig und vergesslich. Er ging nicht mehr regelmäßig zur Schule. Hilfe lehnte die Mutter ab, die das alleinige Sorgerecht hatte.

Das Gericht stellte eine Kindeswohlgefährdung fest, da der Junge nicht zur Schule gehe. Die Richter entzogen der Mutter das Sorgerecht für die Bereiche Schulangelegenheiten und Gesundheitsfürsorge. Außerdem entzogen sie ihr das Aufenthaltsbestimmungsrecht, um das Kind eventuell stationär unterbringen zu lassen. In einem Hauptsacheverfahren wollen die Richter nun klären, ob der Mutter das Sorgerecht in diesen Bereichen dauerhaft und unter Umständen für weitere Bereiche entzogen werden sollte. dpa


eingetragen von Kevin Kraus am 28.09.2014 um 09.30

SEHR LESENSWERT!
Auswirkung von G8 und anderen Bildungsschandtaten:


Normiert, prozessiert, industrialisiert?
26. September 2014

[Redaktion: Aus dem umfangreichen Artikel können hier nur markante Sätze vorgeführt werden.]

Verschultes Studium, verkürzte Schule, notenbasierte Schubladensortierung und ein Mangel an erwachsenen Menschen am Ende – sieht so das Bildungssystem von heute aus? Eine Spurensuche zwischen Gymnasium und Hochschule.
Text: Sven Grünewald
[...]
Spricht man mit Dozenten und Tutoren, dann gibt es die zunehmende Beobachtung, dass neuen Studenten vermehrt grundlegende Fähigkeiten fehlen – und zwar in der Beherrschung des Deutschen in Grammatik und Rechtschreibung sowie an mathematischem Grundwissen. „In den letzten zwei oder drei Jahren haben sich die Schwerpunkte für uns verschoben“, erzählt eine Mathematikerin, die an der Uni Göttingen über viele Jahre einen studienvorbereitenden Mathe-Vorkurs gegeben hat. „Man wiederholt nur noch Schulmathe, statt inhaltlich auf das erste Semester vorzubereiten. Es fehlt an ganz elementaren Kenntnissen: Ableitungsregeln, zum Teil mussten wir Bruchrechenregeln wiederholen.“
[...]
Steffen Kühnel, Studiendekan an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, sagt dazu: „Die gefühlt nachlassende Studierfähigkeit bezieht sich nach meiner Wahrnehmung auf drei Aspekte. Lesekompetenz: Es fällt manchen Studierenden schwer, Argumentationsmuster in Texten zu erkennen; Schreibkompetenz: Rechtschreibung und Grammatik sind oft recht eigentümlich; Selbstdisziplinierung: Studierenden fällt es nicht immer leicht, ohne Vorgaben und Sanktionsdruck Aufgaben zu erfüllen, die für einen Lernerfolg wichtig sind.“
[...]
Angesichts der relativ hohen Abbrecherquoten von durchschnittlich knapp 30% über alle Hochschularten und Studiengänge hinweg kann man davon ausgehen, dass entweder die Defizite im Laufe des Studiums aufgeholt werden – oder die Studenten mit großen Problemen den Studiengang verlassen. Die schulisch bedingten Defizite scheinen irgendwo zwischen erstem Semester und Bachelor-Abschluss zu verschwinden. Der Untergang des akademischen Abendlandes scheint noch in weiter Ferne zu liegen.

Dennoch, wo kommen die merkbaren Probleme her? Szenenwechsel an das Goethegymnasium in Einbeck. Hier hat man sich in den letzten Jahren, zusammen mit mehreren Göttinger Gymnasien, sehr für eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren (G9) eingesetzt – mit Erfolg. Eine niedersachsenweite Allianz aus Gymnasialdirektoren und insbesondere den Eltern schaffte das politisch fast Unmögliche: eine noch sehr junge Großreform rückgängig zu machen. Es ist erst wenige Monate her, da änderte zuerst Ministerpräsident Stephan Weil seine Meinung und schließlich gab auch Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) ihren Widerstand auf. Das Elternengagement ließ sich nicht länger ignorieren, was letztlich auch CDU und FDP zum Umdenken brachte.
[...]
Das Bildungssystem nur noch eine Funktion der Wirtschaft mit folglich ausgeprägter Ökonomisierungstendenz? „Diese sehe ich ganz klar“, meint Hartmut Bertram. „G8 wurde aus dem Grund eingeführt, das System billiger zu machen und europaweit anzugleichen. Das setzt sich im Bachelor und Master fort, dort ist das Ziel, Creditpoints zu sammeln. Das Ganze läuft darauf hinaus, dass nicht mehr die Persönlichkeit das Entscheidende ist, sondern eine ökonomische Leistung abgefragt wird.“ „Durch G8 wurde ein Input-Output-Denken kreiert“, so nimmt es Marion Villmar-Doebeling wahr. „Ein schnell ökonomisch verwertbarer Wissensstoff. Kreativität, eigenes Denken, eigene Positionierung, Experimentieren mit Ideen und Denkansätzen, das geht derzeit verloren. Dabei macht das unsere Kultur letztlich aus.“
[...]

http://regjo.de/normiert-prozessiert-industrialisiert-bildungssystem-heute-6268/


eingetragen von Kevin Kraus am 24.09.2014 um 22.21

Kiel/Flensburg
Beweisstück führte zu Wende-Rücktritt

24.09.2014 16:42 Uhr

Paukenschlag im Fall Wende: Nach monatelangen Querelen um die Bildungsministerin war ihr Rücktritt für viele doch überraschend gekommen. Nun wird klar: Die Staatsanwaltschaft hat ein Schreiben aus dem Jahr 2011 entdeckt, das wohl zu der Entscheidung führte.

Kiel/Flensburg . Ein Dokumenten-Fund der Staatsanwaltschaft hat offenkundig zum Rücktritt von Waltraud Wende als Bildungs- und Wissenschaftsministerin in Kiel geführt. Das Schreiben aus dem Jahr 2011 enthält eine angebliche Vereinbarung mit dem Flensburger Uni-Kanzler über eine Professur Wendes. Der Kanzler erklärte, er habe das Schreiben nicht verfasst. Wie die Staatskanzlei am Mittwoch der dpa auf Nachfrage bestätigte, hat die Universität Flensburg kurz vor Wendes Rücktritt über das Papier aus dem Jahr 2011 informiert.

In dem Schreiben geht es um eine schriftliche Vereinbarung, wonach Wende nach einem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt der Uni eine Professur plus Gehaltsdifferenz zwischen Professoren- und Präsidentengehalt bekommen sollte. Der Fund der Staatsanwaltschaft im Zuge ihrer Ermittlungen wegen Korruptions- und Betrugsverdachts soll zu dem Gespräch mit Ministerpräsident Torsten Albig geführt haben, an dessen Ende Wendes Amtsverzicht stand.

Das Papier mit Datum 17.10.2011, also weit vor der Regierungsbildung in Kiel, fand die Staatsanwaltschaft in den Unterlagen des Uni-Kanzlers Frank Kupfer.
Wie es weiter heißt, enthält das Schreiben zwar den Briefkopf des Kanzlers und einen getippten Namenszug, nicht aber eine Unterschrift per Hand. Der Kanzler erklärte laut Staatskanzlei, er habe das Schreiben nicht verfasst. Vielmehr habe Wende ihm das vorgelegt. Sie war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht.

Der CDU-Hochschulpolitiker Daniel Günther sagte, Wende habe sich Monate vor ihrer Vorstellung als Schattenministerin mit dem Thema detailliert befasst. Ihre ganze Theaternummer von der zerstreuten und an rechtlichen Fragen nicht interessierten Professorin ist in sich zusammen gebrochen.“ Albig müsse nun die Frage beantworten, ob er tatsächlich erst im Frühjahr an Wende heran getreten sei.

Die parteilose Politikerin Wende hatte am 12. September ihren Rücktritt vollzogen, den Albig erst am 15. September publik machte. Die Anwälte des Kanzlers äußerten in einer Stellungnahme gegenüber der Staatsanwaltschaft die Vermutung, Wende könne das Schreiben gefertigt haben. Vergleichsschriftstücke hätten den Verdacht genährt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Kupfer wegen Korruptionsverdachts.

Nach Bekanntgabe des zu diesem Zeitpunkt überraschenden Rücktritts von Wende war in Kiel gerätselt worden, was der Auslöser gewesen sein könnte. Albig hatte stets auf die geltende Unschuldsvermutung hingewiesen und klargemacht, solange keine neuen Fakten auftauchen würden, halte er an Wende fest — trotz Einleitung des Ermittlungsverfahrens und groß angelegter Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft. Mit dem Schreiben vom 17.10. 2011 war für den Ministerpräsidenten dann offenkundig die neue Faktenlage entstanden.
[...]

[Neueres:] kn-online.de 24.09.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 18.09.2014 um 05.21

Volksbegehren startet heute in HH – der Vorsitzende des Philologenverbandes SH liefert im Interview sehr gute Argumente pro G9

G8 oder G9 - zwei Tage vor dem Start des Volksbegehrens ist das noch mal Thema bei Schalthoff live.
18.9.14 - 20:15/22:15 bei Hamburg 1


Zu Gast in der Sendung sind:
Mareile Kirsch, Initiative "G9-Jetzt-HH"
Stefanie von Berg, B'90 / Die Grünen
Helmut Siegmon, Philologenverband Schleswig-Holstein e.V.
Lars Holster, schulpolitischer Sprecher der SPD

Der Link zur Sendung - dauert rund 40 Minuten:

http://www.hamburg1.de/sendungen/SchalthoffLive/G9_Das_Volksbegehren_beginnt-4077.html


eingetragen von Kevin Kraus am 16.09.2014 um 17.31

Ministerium für Bildung und Wissenschaft SH ab sofort OHNE Wissenschaft / Bildung wurde per Schulgesetz abgeschafft

„Ich stehe für gute Schulen, starke Stadtteilschulen, gute berufliche Bildung, Chancen für alle Kinder und Jugendlichen und für die Verbindung von Leistung und Gerechtigkeit“, beschrieb sie selbst einmal ihren Anspruch.

...und wo sind die Gymnasien?

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shz.de
Neue Bildungsministerin in SH : Britta Ernst: Norddeutsch zurückhaltend und bestens vernetzt

vom 16. September 2014
Aus der Onlineredaktion

Nach Quereinsteigerin Wende hat mit Britta Ernst ein Politikprofi das Bildungsressort im Norden übernommen. Das Wissenschaftsressort übernimmt Kristin Alheit.

Kiel | Sie gilt als fachlich versiert und bestens vernetzt: Kurz vor neun Uhr am Dienstagmorgen betritt die neue schleswig-holsteinische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) Haus B der Landesregierung in Kiel. Mit der 53-Jährigen setzt Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) nach Seiteneinsteigerin Waltraud Wende (parteilos) diesmal auf einen Politikprofi. „Ich freue mich sehr, mit ihr eine sehr profunde Kennerin der Bildungspolitik, gerade der Bildungspolitik im Norden, gewonnen zu haben“, sagte er. „Ich war sehr froh, dass sie am Wochenende gar nicht lange brauchte, um zu sagen: Da möchte ich dabei sein.“

Mit der Ernennung von Britta Ernst als neuer Bildungsministerin hat Ministerpräsident Torsten Albig auch den Ressortzuschnitt geändert. Ernst ist Ministerin für Schule und berufliche Bildung. Ihre zurückgetretene Vorgängerin Waltraud Wende (parteilos) war auch für Wissenschaft zuständig. Für Wissenschaft und damit auch für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat jetzt das Sozialministerium unter Ministerin Kristin Alheit (SPD) die Federführung. Der Grund: Der Chef des Universitätsklinikums, Jens Scholz, ist der Bruder des Hamburger Regierungschefs und somit der Schwager von Ernst. „Das ist zwangsläufige Folge unserer corporate governance-Regeln (Grundsätze der Unternehmensführung)“, erklärte Albig.

Ernst ist mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) verheiratet. Sie war jahrelang Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. Als Scholz aus der Bundespolitik in das Hamburger Rathaus wechselte, erklärte sie, dass sie nicht in der Landespolitik bleiben wolle. So kam es 2011 sozusagen zum Ringtausch. In der Hauptstadt arbeitete sie dann für die SPD-Bundestagsfraktion. In der Bundes-SPD genießt Ernst hohes Ansehen. Sie wird als klar in ihren Ansagen beschrieben, fachlich versiert, menschlich sehr umgänglich. Und als „norddeutsch zurückhaltend“.

Ist Olaf Scholz mal wieder in der Hauptstadt, um zum Beispiel mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) über die Zukunft des „Soli“ zu verhandeln, tauchen beide auch des öfteren auf abendlichen Empfängen auf. Aber sie wirkt dabei nie wie die Frau Bürgermeister, sondern sehr eigenständig. Im Gegensatz zu Scholz, der in Osnabrück geboren wurde, aber dann in der Hansestadt aufwuchs, ist sie eine waschechte Hamburgerin.

Sie war schon mehrfach in Schattenkabinetten für das Thema Bildung zuständig, so auch im Team des Hamburger Spitzenkandidaten Michael Naumann 2008: Sie regte damals kostenlose Mittagessen in Kitas und die Abschaffung des Büchergeldes an den Schulen an. Vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ein Jahr später hatte der damalige Spitzenkandidat der SPD, Ralf Stegner, Ernst ebenfalls in seiner Kandidatenriege für das Kabinett. Die SPD verlor aber die Wahl.

In der Bildungspolitik gilt Ernst als bestens vernetzt, das Thema ist seit vielen Jahren einer ihrer Schwerpunkte. „Ich stehe für gute Schulen, starke Stadtteilschulen, gute berufliche Bildung, Chancen für alle Kinder und Jugendlichen und für die Verbindung von Leistung und Gerechtigkeit“, beschrieb sie selbst einmal ihren Anspruch.

Autor: Birgitta von Gyldenfeldt und Georg Ismar, dpa
shz.de 16.9.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 15.09.2014 um 10.04

Landespolitik
Bildungsministerin Wende tritt zurück
Von Patrick Tiede |
15.09.2014 10:07 Uhr

Bildungsministerin Waltraud Wende ist von ihrem Amt zurückgetreten. Nach Angaben der Staatskanzlei erklärte sie bereits am Freitagnachmittag gegenüber Ministerpräsident Torsten Albig ihren sofortigen Rücktritt. „Die Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Frau Prof. Dr. Waltraud Wende, hat mir gegenüber am späten Nachmittag des 12. September 2014 ihren sofortigen Rücktritt erklärt“, sagte Albig. „Frau Prof. Dr. Wende hat für diesen Schritt meinen vollsten Respekt.“

Kiel. Albig bedauerte in einer ersten Stellungnahme am Montag, „ein äußerst engagiertes Kabinettsmitglied zu verlieren“ un dankte Wende für ihre hervorragenden Dienste für das Land: „Sie hat die Bildungs- und Wissenschaftspolitik in unserem Bundesland mit Tatkraft und Ideen belebt und ein großes Stück vorangebracht.“
Angesichts des weiter laufenden juristischen Verfahrens bat er darum, dass das hohe Gut der Unschuldsvermutung von allen geachtet wird.
In der schriftlichen Rücktrittserklärung an den Ministerpräsidenten erklärte Wende, die gegen sie laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlung „belastet mich und mein Umfeld doch in einem Maße, das ich so nicht erwartet habe. In Anbetracht meiner Verantwortung für die mir übertragenen Aufgaben, für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Regierung und die Bürgerinnen und Bürger des Landes Schleswig-Holstein reiche ich hiermit meinen sofortigen Rücktritt ein."

kn-online.de 15.09.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 11.09.2014 um 10.13

Aus dem Landtag SH - CDU-Antrag:

Zeugnisnoten in Kombination mit Lernentwicklungsberichten sind eine bereichernde Chance für alle

Drucksache 18/2212

Der Landtag wolle beschließen:

Der Schleswig-Holsteinische Landtag stellt fest, dass unsere Schulen ihre Schülerinnen und Schüler auf Leistungsanforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereiten sollen. Bereits während ihrer Schulzeit sollen unsere Kinder verstehen lernen, dass der Lernerfolg weitgehend von ihrer Leistungsbereitschaft abhängt. Regelmäßige Rückmeldungen über die erbrachten Leistungen sollen die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen und motivieren.

Daher spricht sich der Landtag für Zeugnisnoten in Kombination mit einem Lernentwicklungsbericht zur Dokumentation des individuellen Leistungsstandards an allen Schularten aus. Die Verbindung beider Instrumente wird als bereichernde Chance für alle gesehen.

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/2200/drucksache-18-2257.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 09.09.2014 um 15.10

DER TAGESSPIEGEL
Bildungssystem in Berlin -
Misstrauensvotum gegen staatliche Schulen
03.09.2014 14:14 Uhr
von Susanne Vieth-Entus

Die staatlichen Schulen in Berlin verlieren schon lange die Kinder der Bürgerlichen und Mobilen. Nun läuft ihnen verständlicherweise auch noch eine ganz andere Klientel davon. Ein Kommentar.

***
Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD). - Foto: picture alliance / dpa

Sie galten jahrzehntelang als sichere Bank für das öffentliche Bildungswesen: Die mittellosen Familien dieser Stadt waren immer gut dafür, widerstandslos selbst die schlechtesten Schulen zu füllen. Während für Besserverdiener, Bürgerliche und Mobile Jahr um Jahr neue schöne Schulen mit kleinen Klassen und internationalem Flair eröffneten, blieb für die andere Seite der Gesellschaft nur das staatliche Schulwesen übrig. Kein Ausweg, nirgends.

Damit ist es vorbei. Jahr für Jahr entstehen Schulen, die auch Familien ohne Einkommen offen stehen. Sie werden in sozialen Brennpunkten gegründet und zwar aus Notwehr: von Eltern und Engagierten, die nicht mehr mit ansehen wollen, wie das staatliche Schulwesen massenhaft Verlierer produziert.


Denn diese Verlierer könnten ihre eigenen Kinder sein. Und weil diese neuen freien Schulen eigentlich kein Geld haben, setzen sie auf Sponsoren und Spender. Sie riskieren viel, sie improvisieren und legen sich ins Zeug, weil sie ihre Kinder nicht in Geiselhaft nehmen lassen wollen von einem staatlichen Schulsystem, das zwar mehr Geld hat als sie, das aber zu zentralistisch ist, um aus dem Geld das Beste zu machen.

Mit jeder neuen Schule, die auf diese Weise gegründet wird, wird deutlicher, dass die öffentlichen Schulen unversehens in eine doppelte Konkurrenz geraten sind: Sie müssen nicht mehr nur um die Bildungsbürgerkinder bangen, sondern auch um die Kinder der Bildungsinteressierten aus den unteren Bevölkerungsschichten. Das ist eine neue Qualität.


Wer sich bisher gefragt hat, wie die regierenden Sozialdemokraten mit dieser Herausforderung umgehen werden, hat jetzt eine erste Antwort: Die SPD-geführte Bildungsverwaltung verweigert den am Existenzminimum agierenden freien Brennpunktschulen die Zuschüsse, die sie den staatlichen Schulen mit vergleichbarer Klientel gerade erst zugebilligt hat.

Das sei „denklogisch“, findet der einflussreichste sozialdemokratische Bildungspolitiker Lars Oberg. Schließlich beförderten die freien Schulen die „soziale Entmischung“ und da solle man ihnen nicht noch Geld obendrauf geben. Womit wir lernen, dass die SPD nicht nur vor Besserverdienerschulen Angst hat, sondern auch vor kleinen mittellosen Elterninitiativen.

Wer Angst hat, fühlt sich schwach. Und tatsächlich haben die Sozialdemokraten allen Grund, sich schwach zu fühlen: Seit rund 20 Jahren führen sie das Schulressort und sind noch immer weit davon entfernt, ihre eigenen Ziele zu erreichen: Den öffentlichen Schulen fehlt eine Milliarde für ihre Sanierung, und sie produzieren mehr Verlierer, als es in anderen Bundesländern üblich ist. Nicht eben eine schmeichelhafte Bilanz.

Dennoch müsste auch den Sozialdemokraten auffallen, dass ihr Kampf gegen die freien Schulen groteske Formen annimmt, wenn sie sogar den Brennpunktschulen Mittel verweigern, um die Konkurrenz zu ersticken. Anstatt sich ein derartiges Armutszeugnis auszustellen, könnte die sozialdemokratische Schulsenatorin eine neue Devise ausgeben: Lasst uns kooperieren! Ihr sagt uns, was ihr braucht, und wir versuchen gemeinsam, gute Schulen zu machen. Das würde beiden Seiten nutzen.

tagesspiegel.de 03.09.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 04.09.2014 um 06.50

Plön, Mittwoch, den 3.9.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den Äußerungen der Ministerin Wende in Trittau zur Schulbegleitung

Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen: Ministerin Wende sieht sich als Opfer ihrer Vorgänger


Das Hamburger Abendblatt vom 3.9.14 berichtet von einem Besuch der Ministerin Wende auf ihrer Sonnenblumen-Tour in einer Schule in Trittau. Zitat hieraus:

Im folgenden Gespräch verwies Wende mehrfach darauf, dass sie eigentlich nur ausbügele, was ihre Vorgänger als Bildungsminister falsch gemacht hätten. So etwa die Tatsache, dass bislang Schulbegleiter, die Kinder mit Inklusionsbedarf in den Unterricht begleiten, durch nichts qualifiziert sein müssten. "Praktisch kann das jeder machen." An der Unterstützung der Lehrer durch sogenannte Assistenzkräfte und an deren Fortbildung sollte jetzt gearbeitet werden.
abendblatt.de

„Ministerin Wende hat recht: tatsächlich müssen Schulbegleiter nicht zwingend eine Qualifikation vorweisen. Aber was Ministerin Wende verkennt: das eigentliche Problem ist gar nicht die Qualifikation oder Nichtqualifikation der externen Schulbegleiter, sondern vielmehr die im Schulgesetz SH verankerte Aufgabenübertragung der Inklusion in die Schulen. Das Landessozialgericht SH sieht in seinem Urteil - bestätigt nochmals durch eine abgewiesene Beschwerde im April 2014 - primär die Schulen in der Pflicht, die Inklusion umzusetzen und nicht externe Schulbegleiter. Demnach ist hier ganz klar das jetzige Bildungsministerium gefordert, für die Inklusion entsprechend mehr qualifiziertes Personal in den Schulen einzusetzen. Wer im Glashaus sitzt....“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön.

http://www.schleswig-holstein.de/LSG/DE/Landessozialgericht/UrteileundBeschluesse/SGBXII/9_SO_36_14__blob=publicationFile.pdf

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook) - http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de - http://www.richtige-rechtschreibung.de - http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de - http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de

G9-jetzt! in Schleswig-Holstein – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt.de/
G9-jetzt! in Hamburg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-hh.de/
G9-jetzt! in Baden-Württemberg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-bw.de/
G9-jetzt! in Nordrhein-Westfalen – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-nrw.de/
G9-jetzt! in Berlin (im Aufbau) – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt-berlin.de/
G9-jetzt! im Saarland - zu erreichen unter http://www.g9-jetzt-saarland.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 26.08.2014 um 06.19

Gilt nicht nur für Berlin!
(Anmerkung: Sekundarschulen = Gemeinschaftsschulen)
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Lehrlings-Mangel
Schulabgänger zu schlecht für die Ausbildung


Der IHK und dem Berliner Handwerk fehlen Lehrlinge. Schuld sind die Schulen: Sie kommen ihrer Pflicht zur Bildung nicht mehr nach, meint Gunnar Schupelius.

24. August 2014 von Gunnar Schupelius

Die Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt 1300 unbesetzte Plätze. Allein dem Berliner Handwerk fehlen aktuell mehr als 500 Lehrlinge. Warum fehlen sie? Weil ein Teil der Schulabgänger nicht mehr in der Lage ist, eine Ausbildung zu beginnen. Es fehlt ihnen am Nötigsten.

Die Meister berichten mir in langen Briefen, warum sie wieder und wieder keinen geeigneten Lehrling gefunden haben. Oder warum sie, wenn sie denn endlich einen gefunden hatten, diesen wieder gehen lassen mussten. Sie erzählen unfassbare Geschichten. Danach können viele Schulabgänger weder korrekt addieren noch subtrahieren. Ganze Sätze zu schreiben, fällt ihnen schwer. Von Grammatik haben sie wenig gehört. Sogar das Sprechen in sinnvollen Zusammenhängen ist eine eher seltene Fähigkeit.

So und nicht anders verlässt ein erheblicher Teil der Berliner Jugendlichen die Schule. Das Leistungsniveau sank in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. Und was taten unsere Pädagogen und Schulpolitiker? Sie senkten die Hürde für die Schulabschlüsse. Die Berufsbildungsreife (früher: Hauptschulabschluss) ist seit dem vergangenen Schuljahr leichter zu erreichen. Gleiches gilt für den mittleren Schulabschluss (MSA), der bisher nur mit einer Drei oder einer besseren Note bestanden war – jetzt genügt eine Vier.

So übertüncht die Politik das grandiose Scheitern der Sekundarschule, die ja eben bessere Bildung bieten sollte, weshalb man die Hauptschule abschaffte. Das Gegenteil wurde erreicht. Die Leistungen sind heute schlechter als zu Zeiten von Haupt- und Realschule. Und viel schlechter als vor 50 oder 100 Jahren. Was jede Volksschule damals zustande bekam, dass nämlich ihre Abgänger flüssig lesen, fehlerfrei schreiben und sich vernünftig artikulieren konnten, ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Natürlich sind an dieser Misere nicht allein die Politiker schuld, nicht allein die Schulen. Auch die Eltern müssen in die Pflicht genommen werden.

Aber: In Deutschland herrscht Schulpflicht. Ich gebe mein Kind auf die Schule und muss erwarten können, dass es dort rechnen und schreiben lernt. Die vielen Erziehungswissenschaftler und die unzähligen Schulpolitiker verzetteln sich in exotischen Diskussionen und ständig neuen Reformen. Gewaltige Expertenteams arbeiten im Auftrag des Schulsenats seit 2011 an der Frage, ob „Verbraucherschutz“ Schulfach werden könne und wie Berlins Schüler mehr zum Thema „nachhaltiger Konsum“ lernen könnten.

Mit solchem Firlefanz beschäftigt man sich und sieht gar nicht, wie die Jugendlichen Jahr für Jahr zu Tausenden die Schule verlassen: ungebildet und ohne jede Chance im Leben.

http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/schulabgaenger-zu-schlecht-fuer-die-ausbildung


eingetragen von glasreiniger am 25.08.2014 um 15.25

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Kevin Kraus ...Sie hat sich nach meinem Kenntnisstand nichts zu Schulden kommen lassen...

Au weia. Zu welchen Schulden?


eingetragen von Kevin Kraus am 25.08.2014 um 13.50

Großeinsatz in Kiel
Razzia bei Ministerin Wende
Von Bastian Modrow |
25.08.2014 14:00 Uhr

Großeinsatz für die Polizei: Seit Montagmorgen werden die Räume der Staatskanzlei und des Bildungsministeriums in Kiel durchsucht. Hintergrund ist nach Informationen von KN-online die Affäre um die parteilose Ministerin Waltraud Wara Wende und ihre umstrittene Rückkehroption an die Uni Flensburg.

Hintergrund der Untersuchungen ist das umstrittene Rückkehrrecht von Waltraud Wara Wende an die Uni Flensburg.

Kiel. Offenbar hat sich der Anfangsverdacht der Staatsanwaltschaft auf Vorteilsnahme bestätigt, so dass die Behörde nun Durchsuchungen eingeleitet hat. Auch die privaten Räumlichkeiten der Ministerin und die Uni Flensburg sollen durchsucht worden sein. Die Ermittlungen richten sich überdies auch gegen Frank Kupfer, Kanzler der Uni Flensburg.

Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte Wende Ende Juni sein volles Vertrauen ausgesprochen. „Sie hat sich nach meinem Kenntnisstand nichts zu Schulden kommen lassen.“ Dies würden mögliche Ermittlungen zeigen. „Wenn ich jedes Mal, wenn die Opposition mit einer Strafanzeige droht, jemanden aus meinem Kabinett entlassen würde, säße ich schnell allein am Kabinettstisch“, sagte Albig. FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hatte der Ministerin zuvor „korruptive Elemente“ unterstellt und angekündigt, die Erstattung einer Strafanzeige zu prüfen.

Hintergrund ist das umstrittene Rückkehrrecht Wendes an die Uni Flensburg. Nach Akteneinsicht hatte die Opposition der ehemaligen Uni-Präsidentin vor, das Präsidium unter Druck gesetzt und sich möglicherweise unrechtmäßig einen eigenen Vorteil verschafft zu haben.

Laut Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Montagmittag "liegen zureichende tatsächliche Anhaltspunkte (Anfangsverdacht)" gegen Wende und den Kanzler der Universität Flensburg vor, wonach sich "jeweils einer Bestechung und Bestechlichkeit schuldig gemacht haben könnten". Tatvorwurf sei, dass der Kanzler zugunsten der Beschuldigten Wende vor deren Wechsel ins Ministeramt im Mai 2012 "maßgeblich und rechtswidrig an einer Rückkehroption an die Universität Flensburg und zwar auf eine Professur mitgewirkt haben soll". Im Gegenzug dafür soll er von der Beschuldigten dem Senat der Universität Flensburg zur Wiederwahl als Kanzler vorgeschlagen worden sein. "Gegenstand der Untersuchung ist ferner der Verdacht des Betruges", heißt es.

Wende soll unzutreffende Angaben über eine angebliche - positiv ausgefallene - Rechtsmäßigkeitsprüfung einer solchen Möglichkeit durch einen Fachjuristen gemacht haben, um so sicherzustellen, dass das von ihr gewünschte Ergebnis erzielt wird.

kn-online.de 25.08.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 19.08.2014 um 17.48

UNBEDINGT LESEN! Bettina Röhl direkt: Experimente der Bildungsideologen schaden den Kindern – SH auf dem Weg nach Summerhill – Wende schafft die Noten ab.

Bettina Röhl direkt:
Experimente der Bildungsideologen schaden den Kindern

Kolumne von Bettina Röhl

Dank der Bildungsministerin Waltraud Wende gehen die Grundschulen in Schleswig-Holstein ab sofort ohne Noten ins Rennen. Ein Angriff auf das Bildungssystem - mit fatalen Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Schon klar: Aus Summerhill kamen schon immer die meisten Nobelpreisträger, vor allem in den MINT-Fächern. Aber so ein Nobelpreis ist wirklich verdammt ungerecht. Es handelt sich bei der noblen Auszeichnung um eine viel zu willkürliche und singuläre Belobigung, oder?

Am 25.August geht in Schleswig-Holstein die Schule wieder los. Das nördlichste Bundesland ist auf dem Weg nach Summerhill. Man darf gespannt sein, ob der schleswig-holsteinische Nachwuchs die Nobelcharts in Zukunft stürmen wird.

Denn dort läuft der Angriff auf die Schulnoten auf Hochtouren - zunächst in den Grundschulen. In der dritten und vierten Klasse, so das politische Leitbild, soll es keine Noten mehr geben. Das wurde vor wenigen Wochen in Kiel unter der parteilosen Bildungsministerin Waltraud "Wara" Wende beschlossen. Ziffernnoten seien "weder objektiv und verlässlich, noch differenziert und leistungsmotivierend".
Nur noch uneinsichtige, ewiggestrige Lehrer und Eltern dürfen - wahrscheinlich vorübergehend - jeweils auf ihrer Schulkonferenz Abweichendes beschließen und bei der Benotung bleiben. Auch der krönende Abschluss der Grundschule in Gestalt der Empfehlung für die weiterführenden Schulen wurde eingedampft. Es gibt keine Empfehlung mehr.
Ein weiterer Sieg der Ideologen unter den Pädagogen. Berlin und andere vornehmlich rot-grün beherrschte Bundesländer hatten bereits vorgelegt. Weitere Bundesländer werden folgen.

Der Selbstauflösungswahn der westlichen Gesellschaften
So schizophren, so gut: In Zeiten, in denen mehr oder minder intelligente Intelligenztests inflationär durch die Gesellschaft wabern, herrscht die Ideologie, dass es Intelligenz eigentlich gar nicht gibt; dass der IQ auf keinen Fall erblich bedingt ist; und dass es im Leben auf Intelligenz gar nicht ankäme.


Stattdessen gäbe es unendlich viele höchst unterschiedliche IQs bis hin zur berühmt-berüchtigten sozialen Intelligenz. Festzustellen bleibt, dass es bei allen Ideologien fast immer auch vernünftige Teilaspekte gibt, die allerdings an der großen Unvernunft der Ideologie nicht das Geringste ändern.

Egal ob Gender-Ideologie, Integrations- und Inklusionsideologien: Sie alle stehen für eine Art Selbstauflösungswahn, der auch die deutsche Gesellschaft befallen hat. Und in diesen Wahn gehört auch die vergleichsweise harmlos erscheinende Auflösung der Leistungsgesellschaft - diesmal in den Grundschulen.

Menschenexperimente zu Lasten von Kindern sind immer verwerflich. Aber das Moment der Verwerflichkeit im Bereich der Kindererziehung, des Kindeswohls allgemein, zeigt sich erst eine Generation später, wenn es sich überhaupt "zeigt". Deswegen haben Bildungsideologen heutzutage freie Hand und sie machen nach allen Regeln der Kunst Gebrauch von ihrer Narrenfreiheit. Seit dem ideologischen Bildungsurknall, den die 68er in die Gesellschaft hineingebombt haben, wird eine Bildungsreform nach der anderen mit unbewiesenen, unbeweisbaren oder gar längst wiederlegten stark-deutschen Thesen "begründet".

Die späte Rache der 68er


Die parteilose Kieler Bildungsministerin Waltraud "Wara" Wende ist jetzt in Kiel am Drücker und sie will gleich noch mehr. Auch das ehrwürdige alte Gymnasium ist ihr ein Dorn im Auge. Die Ausbildung zum Gymnasiallehrer hat sie bereits abgeschafft und eine Einheitsausbildung für Lehrkräfte durchgesetzt. Ein mieser Trick, um die Schulbildung in Deutschland auf Einheitsbrei umzuschalten.

Dabei verfolgt sie ähnlich wie andere Bildungsreformer derselben Ideologie uralte, zum Teil 100 Jahre alte Hüte, deren Inhalt schon 100 Mal widerlegt wurden. Es ist also nicht einmal originell, was derzeit in Kiel und andernorts geschieht.
Dahinter stecken immer noch bewusste oder unterbewusste Umbauphantasien der gesamten Gesellschaft, letzten Endes in Richtung eines marxistisch-maoistischen Einheitsmenschen.

Einziger Unterschied zu früher: Man sitzt jetzt am Hebel der Macht und setzt das, wofür man sich früher in Protestaktionen auf der Straße verausgabte, eiskalt am grünen Tisch durch. Die Lernfähigkeit der Bildungsideologen erweist sich als nicht vorhanden.

Die späte Rache von 68 sind die derzeit wieder aufgewärmten uralten Bildungskamellen, nach der Leistung nicht zählte, Kontrolle schadete, die exakten Naturwissenschaften überflüssig wären, Rechtschreibung und Grammatik Nebensache wären und die allgemeine und gleiche Glückseligkeit nur in der Idiotie höchst möglicher Verblödung zu erreichen wären. Nur eins ist für eine Karriere in einem derart verderbten System äußerst nützlich: Man sollte nämlich in der Lage sein, die tausende von Bildungsideologien möglichst "eloquent" öffentlich durchdeklinieren zu können.

We don´t need no education!


[.....]

Weiter auf Wirtschaftswoche 19.8.2014 (insgesamt 4 Seiten)

© 2014 Handelsblatt GmbH - ein Unternehmen der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH & Co. KG


eingetragen von Kevin Kraus am 15.08.2014 um 12.53

Parallelitäten? Zitat zum Nachdenken:
Familie ist der ausgemachte Feind des Sozialismus.


Unsere jetzige Aufgabe ist die Zerstörung der Familie und die Ablösung der Frau von der Erziehung ihrer Kinder. Wenn wir in unseren Gemeinschaftshäusern gut vorbereitete Abteilungen für Kinder organisiert haben, ergibt es sich zweifellos, dass die Eltern ihre Kinder von allein dorthin senden werden, wo sie durch medizinisch und pädagogisch qualifiziertes Personal überwacht sind. Dadurch werden zweifellos Ausdrücke wie meine Eltern oder unsere Kinder immer weniger gebraucht werden und durch Begriffe wie die Alten, die Kinder, die Säuglinge ersetzt werden”.


Der einstige, sozialistisch-kommunistischen Kommissar für Erziehung in der damaligen Sowjetunion, Anatoli Lunatscharski (1875–1933) zur beabsichtigten Zerstörung der Familie. Familie ist der ausgemachte Feind des Sozialismus.

http://familiengerechtigkeit-rv.info/?page_id=566


eingetragen von Kevin Kraus am 04.08.2014 um 21.43

Nachricht der Woche, 2014/14, 24.07.2014
Wenn Forscher sich irren: Das Platzen der Baby-Blase und der Wunderglaube an die Ganztagsbetreuung
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Baby-Baisse statt Baby-Boom: Mit der Finanz- und Immobilienblase sind 2008 nicht nur Träume von mehr Wohlstand, sondern auch von mehr Kindern geplatzt. In den USA wie in Europa ist die Geburtenhäufigkeit seit 2008 zurückgegangen; einige Länder wie Portugal und Griechenland verzeichnen historische Negativrekorde (1). Widerlegt ist damit der Optimismus jener Sozialforscher, die jahrelang einen Wiederanstieg der Geburten prognostizierten.Über Jahre verkündeten tonangebende Sozialforscher die gute Botschaft wieder steigender Geburtenraten; besonders prominent 2009 in der Zeitschrift „Nature“, die ein Comeback der Babys in Industriestaaten mit chronischem Kindermangel, namentlich Japan, Italien und Deutschland, in Aussicht stellte (2). Anlass zu diesem Optimismus gab ein gewisser Anstieg der Geburtenraten zwischen 2000 und 2008: In Mittelost- und Südeuropa waren die Geburtenraten von extrem niedrigen Werten Ende der 1990er Jahre wieder deutlich angestiegen (3). Namhafte Wissenschaftler erwarteten, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen und auch Länder wie Deutschland erfassen würde, in denen die Geburtenraten bis dato stagniert hatten. Auch Forscher der Max-Planck-Gesellschaft prognostizierten wiederholt einen Anstieg der deutschen Geburtenrate auf etwa 1,6 Kinder pro Frau. Ihre optimistische Sichtweise begründeten sie insbesondere mit dem Ausbau der Kinderbetreuung, von dem jüngere Frauen nun profitieren würden (4).

Das hören Politiker gerne, die Ganztagsbetreuung für eine gesellschaftspolitische Allzweckwaffe halten. Diese Waffe soll neben dem Geburtenschwund auch gegen Fachkräftemangel, Benachteiligung von Frauen, Bildungsprobleme, Kinderarmut und anderes mehr helfen. Dass die Geburtenraten in Deutschland trotz massiven Betreuungsausbaus nach wie vor stagnieren, beweist aus ihrer Sicht nur, dass noch mehr Ganztagsbetreuung erforderlich ist.


Mit den Angeboten wachsen die Ansprüche, weshalb es nie genug, sondern immer nur zu wenig (Betreuung) geben kann. Widerlegen lässt sich diese Argumentation nicht, sie immunisiert sich selbst gegen Kritik (5). Das mag zum politischen Geschäft dazu gehören, zur Wissenschaft gehört aber auch kritische Revision. Irrtümer einzugestehen fällt auch Wissenschaftlern schwer; eine kritische Analyse der Fehlprognose steigender Geburtenraten findet deshalb nicht statt. Dabei bieten die empirischen Befunde dafür viel Stoff: So zeigt etwa eine aktuelle Studie der Max-Planck-Demografen, wie negativ sich die Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise auf die Geburtenraten auswirkt (6). Das betrifft vor allem Südeuropa, auf einem anderen Niveau aber sogar Dänemark, das oft als Vorzeigeland gilt (7). Krisenverlierer sind vor allem jüngere Menschen, die aufgrund unsicherer Lebensperspektiven mit Haushaltsgründung, Ehe und Kindern warten. Die Demografen verweisen darauf, dass diese Jungen später noch Familien gründen könnten, Geburten so „nachgeholt“ werden könnten. Selbst wenn dies geschieht, sofern sich die Lage bessert, würden dennoch demografische Bremsspuren bleiben: Denn der Aufschub von Geburten in ein höheres Lebensalter ist ein entscheidender Grund für niedrige Geburtenraten. Das haben gerade die Max-Planck-Demografen immer wieder betont. Ihre Prognosen eines Wiederanstiegs der Geburtenraten begründeten sie damit, dass der jahrzehntelange Trend zum Geburtenaufschub („postponement“) zu einem Ende kommen würde (8). Damit unterschätzten sie die Individualisierungsdynamik moderner Gesellschaften, die den Geburtenaufschub und damit den Geburtenrückgang vorantreibt (9). Krisen verschärfen diese Negativdynamik, wirtschaftliche Stabilität, soziale Sicherheit und familienpolitische Leistungen wirken ihr entgegen, wie die Geburtenstabilität in Schweden, Frankreich und – auf niedrigem Niveau – auch in Deutschland zeigt. Den Rückgangstrend wenden kann die Politik aber nicht. Überall – selbst in Frankreich mit seiner „pronatalistischen“ Politik – sind die Kinderzahlen der Frauen in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen (10). Das widerspricht dem Glauben an die Steuerbarkeit der gesellschaftlichen Entwicklung, der in Politik und Medien dominiert. Mit einer tieferen Analyse des säkularen Geburtenrückgangs lässt sich politisch kaum reüssieren. Aber um das Wohlgefallen der Politik sollte es in der Wissenschaft eigentlich auch nicht gehen.
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i-daf.org 24.7.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 03.08.2014 um 06.42

Neuer Religionsunterricht:
Wende setzt auf Multi-Kulti
Von Ulf B. Christen |
02.08.2014 10:43 Uhr

Bildungsministerin Waltraud Wende will die Religionsstunden in den Schulen durch einen konfessionsübergreifenden Unterricht ersetzen. Das bestätigte Wissenschafts-Staatssekretär Rolf Fischer (SPD) unserer Zeitung. Der bisherige Unterricht, evangelisch oder katholisch, werde einer Gesellschaft nicht gerecht, die weltanschaulich vielfältig geworden sei. Beifall kommt von der evangelischen, Kritik von der katholischen Kirche.

[...]
Bildungsministerin Waltraud Wende. Foto dpa
© Carsten Rehder

Kiel. „Wir haben inzwischen eine interreligiöse Gesellschaft“, sagt Fischer und erinnert an den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und SSW. Ziel ist darin ein konfessionsübergreifender Unterricht, in dem alle Schüler unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit gemeinsam unterrichtet werden. Eingeführt werden soll die Multi-Reli-Stunde in Kooperation mit den Religionsgemeinschaften.

„Wir haben bereits drei Gespräche mit der Nordkirche geführt“, berichtet Fischer. Die evangelisch-lutherische Kirche ist in Schleswig-Holstein die mit Abstand größte Glaubensgemeinschaft. Vereinbart wurden zwei Untersuchungen. Die Nordkirche erkundigt sich bei ihren Religionslehrern, wie in der Reli-Stunde bisher mit religiöser Vielfalt umgegangen wird. Im September sollen erste Ergebnisse vorliegen. Das Schulministerium will nach der Sommerpause alle Schulen anschreiben und Daten darüber sammeln, in welchem Umfang Religionsunterricht erteilt wird oder ausfällt.

Anfang des kommenden Jahres will Fischer mit den Kirchen über die Inhalte der Multi-Reli-Stunde sprechen. „Wir wollen keine Religionskunde, bei der alle Religionen nacheinander durchgenommen werden“, betont der Staatssekretär. Ziel sei es, die jeweilige religiöse Identität in der Auseinandersetzung mit anderen Glaubensrichtungen zu stärken.

Ob die Muslime in Schleswig-Holstein mitziehen, ist offen. Sie verhandeln derzeit mit dem Justizministerium über einen Staatsvertrag. Ein Thema ist die Frage des Islamunterrichts in den Schulen. Mit der evangelischen und der katholische Kirche sowie dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden gibt es bereits Staatsverträge.

Die Nordkirche begrüßt die Reli-Reform. „Jeder evangelische Religionsunterricht ist grundsätzlich religionsoffen“, sagt ihr Sprecher Frank Zabel. „Unser Ziel war immer schon eine moderne, an der Praxis orientierte Gestaltung des Religionsunterrichts, heute also unter den Bedingungen einer multireligiösen Gesellschaft.“

Die katholische Kirche kritisiert die Reform. „Mit uns hat bisher niemand in dieser Angelegenheit gesprochen“, sagte die Leiterin des katholischen Landesbüros, Beate Bäumer. Sie lehnt Multi-Reli-Stunden ab. Ein Grund: Katholische Schüler seien allenorts in der Minderheit und ein katholischer Religionsunterricht daher von besonderer Bedeutung: „Er macht die Kinder stark und fördert die Gemeinschaft in der Diaspora.“

kn-online.de
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Kommentar
Ulf B. Christen zur Multi-Kulti-Religionsstunde
Von Ulf B. Christen |
02.08.2014 10:45 Uhr

Schulministerin Waltraud Wende gönnt den Schulen keine Atempause. Nach der Einführung des zweigliedrigen Schulsystems und der Abschaffung der Ziffernnoten in Grundschulen ist jetzt der Religionsunterricht dran. Er soll nicht mehr evangelisch oder katholisch sein, sondern konfessionsübergreifend. So kommt Multi-Kulti auf den Stundenplan. In den Schulen wird auch diese Reform für Unruhe sorgen.

In der Sache selbst liegt Wende diesmal richtig. Die Kirchen verlieren Mitglieder und Einfluss. Mit dem gewünschten Zuzug von Ausländern sprießen zugleich neue Religionsgemeinschaften aus dem Boden. Auf diese Entwicklung müssen die Schulen reagieren. Ein konfessionsübergreifender Religionsunterricht wäre ein Weg, auf dem Kinder unterschiedlichen Glaubens gemeinsam über Gott und die Welt reden können.

Für die Reform spricht zudem, dass sie die Trennung von Staat und Kirche fördert. Religionsunterricht ist heute auch Kirchen-PR, je nach Lehrer mehr oder weniger stark. Öffentliche Schulen sollten aber kein Ort der Missionierung sein. Die Religionsgemeinschaften haben dafür eigene Einrichtungen, vom Konfirmandenunterricht bis zur Koranschule.

Wie dicht Wende diesmal an der Wirklichkeit ist, zeigt ein Blick über den Tellerrand nach Hamburg. Dort wird ein interreligiöser Unterricht erprobt, mit Segen von evangelischen, muslimischen und alevitischen Religionsgemeinschaften. Die Jüdische Gemeinde in Hamburg möchte mitziehen. Abseits steht nur die katholische Kirche.

kn-online.de/Lokales/Meinung


eingetragen von Kevin Kraus am 29.07.2014 um 11.16

[SHEV] LESENSWERT! Der Verfall der Schule in Frankreich (Einheitsschule + Ganztagsschule)

"Inhaltlich bedarf dieser Text keiner Einführung. Man spürt bei der Lektüre nach wenigen Sätzen, dass die hier für die Situation in Frankreich vorgetragene Fundamentalkritik an der heutigen Entwicklung von Schule und Unterricht und an der Rolle, die Wissenschaftler dabei spielen, für alle westlichen Länder relevant ist."


Die Wissenschaftler und die Schule
Laurent Lafforgue

Wenn man die Situation eines wahrhaften Unterrichts, in dem es um die Vermittlung von Wissen und Kultur geht, mit der aktuellen Situation des Unterrichts vergleicht, stellt man fest, dass sich die französische Schule in einem sehr schlechten Zustand befindet. Ihr Verfall ist auch äußeren Faktoren zuzuschreiben, wie dem beherrschenden Einfluss des Fernsehens und der Computer, dem man freie Hand ließ und der sich dadurch umso mehr verstärkte. Aber die Entwicklung ist noch viel mehr das Ergebnis einer Politik, die von den verantwortlichen Personen über drei oder vier Jahrzehnte betrieben wurde.Ein solches Szenario ist keine Besonderheit unseres Landes. Tatsächlich wurden die Regierungen vieler Länder von den großen internationalen Organisationen wie der OECD, dem Europarat, der Europäische Kommission und der UNESCO pausenlos aufgefordert, die gleiche Art von Politik zu einer Neudefinition der Schule zu verfolgen.Dass eine solche Politik in ganz Europa in den 1960er Jahren eingeleitet wurde - obwohl man ihre Auswirkungen bereits in den Vereinigten Staaten studieren konnte – und dass sie trotz immer offenkundiger werdender Indizien für ihre katastrophalen Folgen beharrlich weiterverfolgt und [den Schulen] aufgezwungen wurde, und das gerade von den Menschen, deren Auftrag es eigentlich ist,für die Vermittlung von Kultur in den Schulen Sorge zu tragen, das ist wirklich verblüffend.

Die Rolle der Kulturträger bei der Zerstörung des Bildungsauftrags der Schulen

Aber eine andere Tatsache ist noch verblüffender. Tatsächlich wäre die Zerstörung der Schule nicht möglich gewesen ohne Hilfe und Unterstützung einer aktiven Minderheit von Wissenschaftlern und Intellektuellen – bis hinauf in die höchsten Ebenen – und ohne die Blindheit, die Unwissenheit oder Gleichgültigkeit der meisten von ihnen. Nehmen wir als Beispiel einige der jüngsten Stellungnahmen der Académie des Sciences zur Bildung.

... Der erste Stolperstein ist die Theorie des „Konstruktivismus“, die besagt, dass „der Schüler sein eigenes Wissen konstruieren muss.“ Man weiß, dass diese Doktrin die Unterrichtspraxis in den französischen Schulen zutiefst erschüttert hat, wo sie mit Nachdruck gefördert und durchgesetzt wurde...

[...]

Der gesamte Text findet sich unter:

http://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/die-wissenschaftler-und-die-schule-von-laurent-laffourge.html


eingetragen von Kevin Kraus am 25.07.2014 um 18.24

Plön, Freitag, den 25.07.2014

Gemeinsame Pressemitteilung des Landeselternbeirates der Grundschulen und Förderzentren SH (LEB) und des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. (SHEV) zur Abschaffung der Grundschulnoten

Unfassbar! Um ihre Schulreformen durchzusetzen, schreckt die Landesregierung SH auch nicht vor der Aushöhlung von gesetzlich geschützten Elternrechten zurück!


Mit der neuen Grundschulordnung sollen Noten in den Grundschulen abgeschafft werden – es sei denn, die Schulkonferenz entscheidet anders.

Die Schulkonferenz setzt sich an Grundschulen aus der gleichen Anzahl an Vertreterinnen der Lehrkräfte und der Eltern zusammen – Beschlüsse werden an Grundschulen immer nach dem Mehrheitsprinzip wirksam. In ihrer Ursprungsfassung entsprach die neue Grundschulordnung diesen Regelungen – und in der Ursprungsfassung wurde sie u.a. den Landeselternbeiräten im Rahmen der Anhörung präsentiert.

Erst jetzt, nachdem die neue Grundschulordnung veröffentlicht wurde, wurde bekannt, dass ein neuer Passus (im § 6 Absatz 3) im Nachherein hinzugefügt wurde:

„Ein Beschluss (gemeint ist hier die Beibehaltung der Notenzeugnisse) kommt nur zustande, wenn ihm die Mehrzahl der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Lehrkräfte in der Schulkonferenz oder ihrer Stellvertreterinnen oder Stellvertreter zustimmt.“

„Mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass ohne jegliche Diskussion und Begründung in der verabschiedeten Grundschulordnung der o.g. Satz eingefügt worden ist. Die Ministerin scheint sich bewusst zu sein, dass die Mehrheit der Grundschuleltern sich weiterhin Notenzeugnisse für die Jahrgangsstufen 3 und 4 wünscht. Soll durch diese nachträgliche Einfügung verhindert werden, dass die Schulkonferenzen sich für die Beibehaltung von Noten entscheiden und es deutlich wird, dass die Mehrheit der Eltern nicht die angestrebten Reformen unterstützen?“ kritisiert Dr. Katrin Engeln, Vorsitzende des LEB.

„Es ist ein Unding, wie hier der Elternwille mit Füßen getreten wird. Und gleichzeitig liegt uns hier wieder einmal ein Paradebeispiel dafür vor, was die Landesregierung SH unter „Dialog“ versteht. Außerdem dürfte die Grundschulordnung rechtlich nicht haltbar sein – denn sie hebelt das im Schulgesetz SH verankerte Mehrheitsprinzip der Schulkonferenzen an Grundschulen aus“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV.

„Wir fordern, dass Elternrechte, sowie sie im Schulgesetz verankert sind, nicht eingeschränkt werden. Eltern müssen als vollwertige Mitglieder der Schulkonferenz wahrgenommen werden - ohne politische bedingte Einschränkungen Ihrer Verantwortung“, so Dr. Engeln und Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. ist Mitglied der bundesweiten Initiative "3xMEHR Initiative Differenziertes Schulwesen", der sich bereits über 35 Interessenverbände angeschlossen haben - zu finden unter: http://www.differenziertesschulwesen.com/


eingetragen von Kevin Kraus am 12.07.2014 um 21.56

HELMHOLTZ GEMEINSCHAFT

Wissenschaftspolitik
Gastkommentar

Schluss mit der zertifizierten Inkompetenz!


Wenn plötzlich vierzehnmal so viele Abiturienten die 1,0 schaffen, aber nur 20 Prozent aller Studienanfänger einen komplizierten Text verstehen können, stimmt etwas nicht mit unseren Zeugnissen.

Ein Kommentar von Heike Schmoll

Wer über die schwindende Aussagefähigkeit von Zeugnissen und anderen Leistungszertifikaten klagt, setzt sich leicht dem Vorwurf aus, kulturpessimistische Refrains zu wiederholen, die sich auf die einfache Sentenz verkürzen lassen, dass früher alles besser war. Es wäre schön, wenn der Vorwurf zuträfe. Tatsächlich lässt sich eine Noteninflation, die mit den Schulabschlüssen beginnt und mit den Promotionen endet, statistisch problemlos nachweisen: 2002 zum Beispiel wurde in Berlin die Durchschnittszensur 1,0 im Abitur nur siebzehnmal erreicht, 2012 erhielten schon 234 Schüler die Bestnote. Vierzehnmal so viele. Die Zahl der Prüfungen dagegen erhöhte sich nur um den Faktor 1,4. Die wundersame Vermehrung der hochbegabten Einser-Schüler kann damit zusammenhängen, dass die Aufgaben leichter geworden sind, die Korrekturen milder waren oder die Jugendlichen von heute tatsächlich viel schlauer sind als noch vor zehn Jahren.

Dass von einem Quantensprung der Leistungen oder einer Begabtenschwemme nicht die Rede sein kann, hat indes erst vor kurzem der Bildungsbericht 2014 belegt. Darin lässt ausgerechnet ein Befund aufmerken, den Autoren wie Bildungspolitiker auf den ersten Blick als Bestätigung der eigenen Reformen interpretiert haben: Der Anteil der Schulabbrecher unter den Jugendlichen ist von 9,8 Prozent im Jahre 2003 auf 5,9 Prozent 2013 zurückgegangen. Demnach müsste dann allerdings auch die Zahl der so genannten Risikoschüler, die an der untersten Stufe der Kompetenzen, also bis zum Ende ihrer Schulzeit auf einem niedrigen Grundschulniveau hängen bleiben, um zwei Fünftel zurückgegangen sein. Ist er aber nicht. Laut Bildungsbericht sank er lediglich um ein Viertel. Ganz offenkundig ist es also möglich, auch dann einen Schulabschluss zu bekommen, wenn man Mühe hat, aus einfachsten Texten Informationen zu entnehmen, vom kritischen Lesen einer dreißig-Zeilen-Zeitungsmeldung oder grundlegenden mathematischen Berechnungen (wie der Berechnung des privaten Budgets oder der Einschätzung von Ratenkäufen) ganz zu schweigen. Wie kann es sein, dass solche Schüler einen Schulabschluss erlangen?

Ein ganz neues Phänomen scheint die Zertifizierung von Inkompetenz nicht zu sein. Der Berliner Bildungsforscher Heinz-Elmar Tenorth hat die Zahlen des Bildungsberichts mit den Ergebnissen des Erwachsenentests PIAAC, einem Pisa für Erwachsene, in Beziehung gesetzt. Der Befund ist erschreckend. Unter Erwachsenen mit höherer Bildung, also meist einem Hochschulabschluss, weisen 11,8 Prozent einen funktionalen Analphabetismus auf; Lesen und Schreiben können sie nur fehlerhaft. Unter Abiturienten wiederum findet sich laut PIAAC die Fähigkeit, längere Texte verständig zu lesen, eine Schlüsselkompetenz der Studierfähigkeit, nur bei etwa 20 Prozent.

Das Abiturzeugnis, theoretisch ein Beleg für Studierfähigkeit, erweist sich damit als immer weniger aussagefähig über die tatsächlichen Leistungen.
Es ist insofern kein Zufall, dass Universitäten vermehrt über ein Studium Generale oder über College-Modelle nachdenken. Noch besser wäre es, wenn es passgenaue Eingangsprüfungen gäbe. Doch deren Kosten überschreiten die personellen Möglichkeiten einer Universität. Auf ein Umdenken der Schulpolitiker zu hoffen, dürfte vergeblich sein. Umso mehr müssen Hochschulen und Universitäten sich davor hüten, die Inflation der Noten selbst zu betreiben und sich an der Zertifizierung von Inkompetenz zu beteiligen. Es ist ihre Pflicht, den Studenten diese Form des Selbstbetrugs zu ersparen, wenn sie ihre Zertifikate nicht selbst entwerten wollen.
10.07.2014, Heike Schmoll

Heike Schmoll (52) ist bildungs- und wissenschaftspolitische Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) in Berlin.

helmholtz.de 10.07.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 10.07.2014 um 10.25

GEW: Zweigliedrigkeit nur Zwischenetappe: das eigentliche Ziel: Eine Schule für alle

GEW Berlin: Lob und Kritik für die Integrierte Sekundarschule

Geschrieben von: Redaktion 8. Juli 2014

BERLIN. Am Dienstag, 8. Juli, haben die ersten Jahrgänge, die vor vier Jahren in der Integrierten Sekundarschule (ISS) gestartet sind, die Sekundarstufe I absolviert. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin sieht in der Schulstrukturreform eine positive Entwicklung, da sie mit zwei Säulen im Sekundarschulbereich die Mehrgliedrigkeit einschränkt. Doch die Gewerkschaft benennt auch Kritikpunkte.

„Ziel der Schulstrukturreform war es, eine leistungsgemischtere Schülerschaft zusammen zu bringen und den Lernerfolg stärker von der sozialen Herkunft zu entkoppeln. Deswegen war die Zusammenlegung von Haupt-, Real- und Gesamtschule zur ISS ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Sigrid Baumgardt, Vorsitzende der GEW Berlin. Allerdings bestehe weiterhin Handlungsbedarf. Zwischen den Sekundarschulen gebe es große Unterschiede. Die Sekundarschulen ohne eigene Oberstufe entwickelten sich zu neuen „Rest-Schulen“, da sie für Schüler, die das Abitur machen wollen, nicht attraktiv seien. Die gewünschte Durchlässigkeit trete zudem nur zum Teil ein. An vielen Schulen müsse die Kooperation mit einem Oberstufenzentrum oder einer ISS mit Oberstufe noch erfahrbarer Bestandteil des Schulalltags werden, damit ein Übergang in die Gymnasiale Oberstufe für die Schüler, Lehrkräfte und Eltern nichts Abstraktes bleibe.

Weitere Forderungen der Gewerkschaft von vor vier Jahren blieben darüber hinaus aktuell: Um die Integrierten Sekundarschulen erfolgreich werden zu lassen, bräuchten sie Schulstationen, gut ausgestattete Lernbüros und multiprofessionelle Teams, um der Herausforderung in der Schule und den Bedürfnissen der Schüler gerecht werden zu können. „Auch an anderen Stellen muss der Senat dringend nachbessern. Das fängt beim qualifizierten Personal für diese Schulen an, muss aber deutlich weitergehen. Diese Schulen brauchen mehr Lehrkräfte und pädagogisches Personal, müssen über Entlastungen attraktiver werden. Das Bonusprogramm verschafft da nur bedingt Abhilfe, die Grundvoraussetzungen müssen stimmen“, so Sigrid Baumgardt.

Des Weiteren schränkt die GEW Berlin ein, dass die Zweigliedrigkeit beim Übergang in die Sekundarstufe „nicht der Weisheit letzter Schluss“ sei. Die Gewerkschaft fordere eine Schule für alle – „auf dem Weg dahin gibt es noch viel zu tun“.

news4teachers.de


eingetragen von Kevin Kraus am 05.07.2014 um 18.41

> "Was junge Leute heute lernen, kommt uns morgen zu gute", sagte Wende.
[am 2.7. als Gast bei Siemens]

In einer ihrer internen Flensburger Mails hatte sie doch berichtet: "Ich lerne jetzt Polit-Bla-Bla."
Da ist sie, vermutlich mit Hilfe einer/s willigen Redenschreiberin/s, schnell zur Meisterin geworden.
Aber die Kunden wenden sich doch ab, wenn sie merken, daß eine Meisterin nichts als Bla-Fasel-Sülz hervorbringt...

Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 01.07.2014 um 20.38

Aus dem Landtag SH
>
> Presseinformation
...

> Anita Klahn: ...was Frau Wende verschweigt
>
...
> Nehmen wir die
> aktuellen Äußerungen der grünen Kollegin Erdmann in den 'Lübecker
> Nachrichten' vom 27. Juni ernst, dann ist den Koalitionäre sehr wohl
> bewusst, dass Schleswig-Holstein hiermit nachhaltig im Bundesvergleich
> abgehängt wird. Setzt sich Wende mit ihren Besoldungsplänen durch,
> nehmen SPD, Grüne und SSW dies auch in Kauf."


Man kann diese Polit-Vandalen gar nicht ernst genug nehmen - sie zersetzen und zerstören unser Bildungssystem - mit dem Ziel des Gesellschaftsumbaus, einer Kultur(ellen)-Revolution.

"Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine 'kulturelle Revolution' erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unseren Kinderbetten erobern!" - Olaf Scholz (SPD) in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 3.11.2002, zitiert u.a in Welt am Sonntag

Die Küstennebelkoalitionäre nehmen das nicht nur in Kauf - sie betreiben diesen Verrat an unseren Kindern und damit an der Gesellschaft höchst vorsätzlich - ihr Weg ist ihr Ziel!

Leider gibt es bis heute kein Antidiotikum (sic!) dagegen.

Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 26.06.2014 um 18.22

Lesenswert!

Kommentar
Ulf B. Christen zur Reform der Lehrerausbildung
Von Ulf B. Christen |
26.06.2014 08:01 Uhr

Die Reform der Lehrerausbildung ist ein einziges Trauerspiel. Im ersten Akt legt die Regierung einen Gesetzentwurf vor, der entgegen aller Absprachen den Voll-Ausbau der Uni Flensburg vorsieht. Der folgerichtige Aufstand der Uni Kiel markiert den zweiten Akt, in dem der Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein schweren Schaden nimmt.

Im dritten Akt schließen Kiel und Flensburg einen Kompromiss. Wie brüchig dieser Burgfrieden ist, zeigte sich am Mittwoch im vierten Akt. Die CAU machte in der großen Reform-Anhörung keinen Hehl daraus, dass die Gesetzespläne mehr Probleme schaffen als lösen und die Denkarbeit von vorn beginnen sollte. Die Uni Flensburg mahnte im Bildungsausschuss dagegen zur Eile, damit der lädierte Ruf nicht ruiniert wird.

Schlimmer noch für die Regierung: In der Anhörung wurde die zuständige Ministerin Waltraud Wende geradezu demontiert. Bis heute ist unklar, was der Ausbau der Uni Flensburg wirklich kostet und ob die Doppelstruktur angesichts sinkender Schülerzahlen und eines geringeren Lehrerbedarfs überhaupt Sinn macht. Solange Wende diese Fragen nicht seriös beantwortet, dürfen verantwortungsvolle Politiker eigentlich kein Häkchen unter die Reform machen.

Genau das aber wollen SPD, Grüne und SSW Mitte Juli im Landtag tun, weniger aus Überzeugung, sondern mehr aus Sorge, dass ein Ausstieg aus der Reform auch das Ende für Ministerin Wende bedeuten würde. Wider besseres Wissen Reformmurks zu beschließen, das wäre im Trauerspiel der fünfte und letzte Akt.

kn-online.de


eingetragen von Kevin Kraus am 23.06.2014 um 15.29

WWL-Info-Mail Nr. 49/2014

Hamburg, 23. Juni 2014 – Rabe sichert islamischen Vereinen Einfluss auf Hamburgs Schülerinnen und Schüler

Sie sind keine „Gemeinden“, sondern nur Vereine in der Rechtsform des „e.V.“, und sie sprechen nicht für die Mehrzahl der in Hamburg lebenden weltoffenen muslimischen Hamburgerinnen und Hamburger, die sich bewusst nicht in Vereinen organisiert haben, sondern nur für ihre Mitglieder. Dennoch ist ihnen jetzt ein Verhandlungserfolg gegenüber dem Scholz-Senat und der Schulbehörde gelungen, dessen Folgen alle Hamburger Schülerinnen und Schüler zu tragen haben. An diesem Montag entscheidet eine Gemischte Kommission mit Vertretern der Schulbehörde und islamischer Vereine über die Freigabe der Lehrpläne für den künftigen Religionsunterricht in der Hansestadt - die katholische Kirche beteiligt sich nicht daran:

Hamburger Abendblatt v. 23.6.2014: Muslime unterrichten christliche Religion an Schulen
mobil.abendblatt.de 23.06.2014

Edgar S. Hasse vom Hamburger Abendblatt bringt die möglichen Bedenken gegenüber dieser Neuregelung in seinem heutigen Leitartikel auf den Punkt:

„Der Lehrplan eröffnet zwar einen breiten Horizont der Lebens- und Weltdeutung – mal aus jüdischer, mal aus muslimischer und christlicher Perspektive. Aber schon aus zeitlichen Gründen muss die evangelische Seite das Gewicht ihres Bildungspakets reduzieren, und darüber hinaus im Regelfall auch auf die Sachkenntnis der Religionslehrer nicht christlicher Herkunft vertrauen.“

Hamburger Abendblatt v. 23.6.2014: Das Risiko mit dem Reli-Unterricht (Leitartikel)
mobil.abendblatt.de 23.06.2014

Das eigentliche Problem besteht in der Sicherung der langfristigen Einflussmöglichkeit der beteiligten islamischen Vereine auf die Lehrpläne und die Zusammensetzung und Ausbildung der beteiligten muslimischen Religionslehrkräfte, und damit auch auf die Hamburger Schülerschaft. Denn die Vertreter der beteiligten Vereine VIKZ (Islamische Kulturzentren), DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) und Schura (Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg) haben durch die Vereinbarung die Möglichkeit, geeignete Lehrkräfte zu stellen. Offen sprechen zwar derzeit noch von Personalproblemen. Die Ankündigung der Universität Hamburg, zusammen mit der Akademie für Weltreligionen im Herbst einen Ergänzungsstudiengang einzurichten, bei dem „schon studierte Lehrer eine Zusatzqualifikation als Religionslehrer erlangen“ können, gibt durchaus Anlass zu der Annahme, dass es mit der fachlichen Qualifikation der demnächst auf die Hamburger Schülerschaft zukommenden Religionslehrkräfte aus solchen Ergänzungsstudien, was die Tiefe ihrer Fachkenntnisse über die verschiedenen Religionen der Welt betrifft, nicht allzu weit her sein könnte. Wer sich von dem durch den Senat vereinbarten Einfluss der islamischen Vereine auf die Lehrpläne des Religionsunterrichts einen gegenüber dem heutigen weltoffenen, religionsübergreifenden Unterricht eine noch weitergehende Öffnung erhofft, könnte hier durchaus in Einzelfällen ein böses Erwachen erleben:

Hamburger Abendblatt v. 23.6.2014: Interesse am Studium zum Islamlehrer gering
mobil.abendblatt.de 23.06.2014

Herzliche Grüße,
Ihr Team „Wir wollen lernen!“


eingetragen von Kevin Kraus am 19.06.2014 um 18.28

Kommentar

Michael Kluth zum Fall Waltraud Wende
Mit Verwunderung registrieren selbst Kabinettsmitglieder in Kiel die Nibelungentreue des Ministerpräsidenten zu seiner Bildungsministerin. So viel Rückendeckung wünschen sie sich auch, wenn es mal eng wird. Und für Waltraud Wende wird es gerade verdammt eng. Tatsächlich hält Torsten Albig an einer unhaltbaren Ministerin fest.

Es kommt viel zusammen gegen die „Ministerin der Fettnäpfe“. Politische Instinktlosigkeit, handwerkliche Fehler, unsägliche Auftritte. Und was jetzt im Zusammenhang mit ihrem Rückkehrrecht an die Universität Flensburg mit Professur, Sabbatjahr und Leistungszulage ans Licht kommt, ist ein neuer Tiefpunkt im Gebaren dieser Frau. Der herablassende Habitus, mit dem Wende noch als Uni-Präsidentin ihren Kanzler abkanzelt und ihre Präsidiumskollegen maßregelt, disqualifiziert sie vielleicht nur persönlich. Politisch ist vielmehr relevant, dass sie offenkundig Druck ausgeübt hat für eine üppige „Rückfalloption“. Dass sie erkennbar Selbst-Bedienung betrieben hat. Und dass die fachlich nicht plausible Aufwertung der Universität Flensburg in der Lehrerausbildung vor diesem Hintergrund mehr als einen bitteren Beigeschmack bekommt. Der Vorgang liegt mindestens im Grenzbereich der Korruption.

Einer solchen Ministerin unverdrossen den Rücken zu stärken, ist politisch nicht nur falsch, sondern auch dumm. Indem Torsten Albig so demonstrativ an Waltraud Wende festhält, macht er sich ihre dramatischen Fehlleistungen zu eigen. So wird aus dem Fall Wende jetzt ein Fall Albig.

kn-online.de 19.06.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 17.06.2014 um 16.23

Aufruf der Hochschulgruppe KiSiB - Kieler Studierende für intelligente Bildungspolitik

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CAU,
die Hochschulgruppe KiSiB (Kieler Studierende für intelligente Bildungspolitik) und die Facebook-Initiative „Stoppt Wendes Bildungsreform“ laden am 18.06.2014 um 16 Uhr zu einer Bildungsdemo ein. Wir wollen vom Audimax der Universität Kiel zum Landtag ziehen und dort lautstark unseren Protest deutlich machen! Für die Zeit der Demonstration ist die Anwesenheitspflicht in den Seminaren der CAU ausgesetzt. Das Präsidium der CAU hat beschlossen, dass die Seminare zwar stattfinden sollen, aber ein Fehlen aufgrund der Demonstration jedoch keine Fehlzeit für die Studierenden darstellen wird!

Durch das Lehrkräftebildungsgesetz soll es in Zukunft ein „Sekundarlehramt“ geben, das die Universitäten Kiel und Flensburg ausbilden sollen. Dazu werden Fächer an der Universität Flensburg mit mehreren Millionen Euro auf das Niveau der Sekundarstufe II gehoben. Legt man Zugangsbedingungen, wie NC-Werte zugrunde, zeigt sich, dass an der Universität Kiel nur eines der zwölf Fächer, die in Flensburg ausgebaut werden sollen, mit einem NC-Wert belegt ist: Deutsch. In allen anderen Fächern konnten alle Bewerber zugelassen werden, was dafür spricht, dass Kapazitäten in Kiel vorhanden sind! Ein Ausbau von Doppelstrukturen muss sich - gerade in einem armen Land wie Schleswig-Holstein – an Kapazitäten und Bedarfen anpassen! Diese eingesetzten Gelder, die bewiesenermaßen nicht nötig sind, sollten der Entlastung der Lehre und der Sicherung der bereits jetzt völlig unterfinanzierten Hochschulen zu Gute kommen!

Wir Studierende, sowohl in Flensburg als auch in Kiel, haben uns aus guten Gründen für die Laufbahn der Gymnasiallehrkraft oder der Realschullehrkraft bzw. nun Gemeinschaftsschullehrkraft, entschieden: Sei es aus eigener Bildungsbiographie, aus der breiteren Streuung von Gemeinschaftsschulen und den damit verbundenen Arbeitsmarktchancen oder aus starkem fachwissenschaftlichen Interesse. Zwei verschiedene Schularten erfordern zwei verschiedene Ausbildungen!

Unklar ist zudem, wie das geplante Praxissemester im Master umgesetzt und finanziert werden soll. Hierfür ist bisher vorgesehen, dass die Kieler Studierenden im Master acht Wochen am Stück in den Schulen unterrichten sollen – in Flensburg sind es sogar zwölf Wochen. Zudem ist für die Betreuung pro PraktikantIn nur eine halbe Lehrerwochenstunde eingeplant, die Betreuung an der Universität durch die DozentInnen ist ebenfalls noch nicht geregelt. Unterm Strich bedeutet dies wohl in den meisten Fällen: Alleine unterrichten ohne geeignete Betreuung oder Feedback durch eine Lehrperson! Finanziell ist das Praxissemester insofern problematisch als die Praktikanten und -innen wahrscheinlich zur Praktikumsschule pendeln müssen, die Einführung eines landesweiten Semestertickets zu diesem Zweck ist jedoch bisher von der Landesregierung nicht angestrengt wurden. Für das Praxissemester ist also weder die Verwaltung, noch die Finanzierung noch die Betreuung hinreichend geklärt bzw. geregelt!

Außerdem plant die Landesregierung gerade, 365 Planstellen in der Schule abzubauen und bis 2017 die Anzahl der Referendariatsplätze zu verringern. Um den Unterricht doch irgendwie zu gewährleisten, sollen nun pensionierte Lehrkräfte, die sich ihren Ruhestand verdient haben und zudem vor teilweise mehr als 50 Jahren ausgebildet wurden, als Vertretungslehrer eingestellt werden. Diese Gelder müssen für qualifizierte und motivierte Junglehrer ausgegeben werden, die darauf angewiesen sind und so an Schleswig-Holstein gebunden werden! Es darf nicht sein, dass wir Studierenden zu Hunderten an den Universitäten ausgebildet werden und wir unsere Ausbildung am Ende nicht durch das Referendariat zu Ende bringen können.

Unterstützen Sie uns und kommen Sie am 18.06.2014 um 16 Uhr zum Audimax der Universität Kiel. Bringen Sie Freunde, Bekannte und Familienmitglieder mit! Nur gemeinsam und mit einer starken Stimme können wir etwas erreichen!

Mit freundlichen Grüßen
Die Hochschulgruppe KiSiB - Kieler Studierende für intelligente Bildungspolitik
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eingetragen von Kevin Kraus am 14.06.2014 um 17.21

Bildung
Forscherin: Kinder können heute nicht mehr mit der Hand schreiben
Von Deutsche Presse-Agentur dpa |
14.06.2014 09:34 Uhr

Ein Großteil der Erstklässler kann heute laut einer Forscherin nicht mehr richtig mit der Hand schreiben. Etwa 70 Prozent der Schüler brächten nach dem Kindergarten nicht mehr die nötigen motorischen Voraussetzungen für das sogenannte Kritzel-Alphabet mit, sagte die Nürnberger Bildungsforscherin Stephanie Müller der Nachrichtenagentur dpa.

Viele Kinder können heute keine Schleife am Schuh mehr binden oder auf einem Bein stehen - und auch nicht mehr mit der Hand schreiben.

Nürnberg. a. Diese zeichnerischen Elemente wie kleine Schleifen, Schlangen- oder Zickzacklinien seien die Grundlage für verbundene Schriften mit Buchstaben, die ineinander übergehen wie bei der Schreibschrift. Die Gründe seien unter anderem: Zu wenig Bewegung, fehlende Fingerfertigkeit, keine Eltern als Vorbilder und moderne Geräte wie Smartphones und Tablet-Computer.

"Die Kindheit heute ist nicht mehr so bewegt", sagt Müller. Früher habe man viel draußen gespielt, sei rumgehüpft und auf Bäume geklettert. "Heute können Kinder in der dritten Klasse nicht mal mehr gerade rückwärtsgehen oder freihändig auf einem Bein stehen." Auch Aufgaben, die Fingerfertigkeit erfordern, wie etwa einen Faden einfädeln oder eine Schleife am Schuh binden, seien meist nicht mehr nötig durch Klettverschlüsse und Druckknöpfe. Grob- und Feinmotorik prägten sich dadurch nicht mehr gut aus. Außerdem hätten viele Eltern keine Zeit mehr, sich um die Schreibfähigkeit ihrer Kinder zu kümmern. "Es achtet niemand mehr darauf, dass ein Kind Schreiben übt." Die Kinder würden ihre Eltern auch nicht mehr Schreiben sehen. Zudem seien bei Smartphones und Tabletcomputern ganz andere Handbewegungen und Muskeln nötig als beim Halten eines Stiftes. "Dafür braucht man nur den Zeigefinger oder beide Daumen zum Tippen, oder das Handgelenk, wenn man über das Pad wischt."

Die 46-jährige Kunst- und Medienpädagogin plädiert dafür, schon in der Lehrerausbildung mehr Wert auf das Schreiben-Lehren zu legen. "Die meisten Lehrer sind hilflos. Sie wissen nicht, wie man den Kindern das Schreiben beibringt." Und sie hätten wegen des vielen Unterrichtsstoffs in den höheren Klassen auch gar keine Zeit dafür. "Seit zwei Jahren kommen selbst im Lehrer-Seminar junge Anwärter zu mir, die nicht mehr schreiben können. Und wenn schon die Lehrerin den Stift falsch hält, wie soll es dann der Schüler lernen?", sagt die gelernte Grundschullehrerin.

Zwischen Kita und Grundschule sei daher ein Jahr nötig, in dem die Kinder die Grundfähigkeiten für das Schreiben lernen, sagt Müller. "Früher habe man im Kindergarten gespielt, gemalt und gekritzelt und in der ersten Klasse monatelang nur Schwungübungen gemacht, bevor es richtig ans Schreiben ging. Das falle heute aus. "Wenn die Kinder mit sechs Jahren schulreif sind, sollte die Motorik entwickelt sein, das ist sie aber heute nicht."

In vielen Schulen werde mittlerweile nur noch die Druckschrift-ähnliche Grundschrift oder die vereinfachte Ausgangsschrift gelehrt und nicht mehr die lateinische, bei der alle Buchstaben verbunden sind. Müller nennt jedoch mehrere Vorteile der Schreibschrift: "Es ist bewiesen, dass eine verbundene Handschrift mit Richtungsänderungen einen höheren Lerneffekt hat als die Druckschrift." Mit einer verbundenen Schrift könne man zudem viel schneller schreiben, als wenn man - wie bei der Druckschrift - jeden Buchstaben neu ansetzen müsse.

Die Bewegungsabläufe einer komplexen Schreibschrift müssten automatisiert werden. Erst daraus könne sich dann im Lauf des Lebens auch eine persönliche Handschrift entwickeln, nur eine Druckschrift zu können, reiche dafür nicht.
"Wenn ich nur marschieren gelernt habe, werde ich nicht Salsa tanzen können", sagt Müller. Zudem habe eine schöne Handschrift auch etwas mit Wertigkeit zu tun - etwa eine handgeschriebene Geburtstagskarte statt einer SMS.
dpa

kn-online.de 14.06.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 05.06.2014 um 08.07

shz.de
- Bildungspolitik im Blindflug

vom 4. Juni 2014

Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers
Es ist leider so: Nichts an den „blendenden“ Reformen der Küstenkoalition in der Bildungspolitik ist zu Ende gedacht. Deshalb spitzt sich der Unterrichtsausfall zu. Deshalb gehen Eltern jetzt auf die Straße. Zu Recht tun sie das.

Der dramatische Schülerrückgang: Der lässt sich doch nur dann in Einsparungen bei Lehrerstellen ummünzen, wenn kleine Schulen geschlossen werden. Die Koalition aber hält nicht nur an Zwergschulen fest. Sie vergrößert mit bildungsökonomisch unsinnigen Mini-Oberstufen an Gemeinschaftsschulen ihr Problem.

Die Inklusion: SPD, Grüne und SSW brüsten sich, schon heute 64 Prozent der Kinder mit Behinderungen an allgemeinbildenden Schulen zu unterrichten. 90 Prozent sollen es werden, sagt Bildungsministerin
Waltraud Wende, die von Förderschulen erklärtermaßen wenig hält. Ein Konzept zur Inklusion ist Wende bisher schuldig geblieben, die nötigen Stellen auch.

Dafür gönnt man einigen Schulen ein paar Lehrkräfte für Plattdeutsch. „Nice to have“ – als Sahnehäubchen in guten Zeiten, kompletter Unfug aber angesichts des Unterrichtsausfalls in Kernfächern. Obendrauf kommt nun eine Reform der Lehrerbildung mit teuren Doppelstrukturen in Kiel und Flensburg. Völlig offen dabei ist (nicht nur) die Frage der Besoldung von künftig einheitlich ausgebildeten Lehrkräften.


Das alles ist Bildungspolitik im Blindflug. Es wird immer enger für Wende.

http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/bildungspolitik-im-blindflug-id6752036.html


eingetragen von Kevin Kraus am 29.04.2014 um 12.29

shz.de
- Kritik an Ministerin Wende von einer Amtsvorgängerin


vom 28. April 2014

Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers
Die Pläne zur Reform der Lehrerausbildung sorgen seit Wochen für Streit – nicht nur zwischen den Universitäten Kiel und Flensburg, sondern auch in der Politik. Die Opposition macht die parteilose Bildungsministerin Waltraud Wende für den regionalpolitischen Konflikt verantwortlich und fordert deren Rücktritt. Zuletzt kam es kurz vor Ostern zu einer heftigen Debatte im Landtag. Jetzt übt auch Wendes sozialdemokratische Vorvorgängerin Ute Erdsiek-Rave Kritik an der Amtsinhaberin.

Erdsiek-Rave bemängelt, dass es erst gestern zu einem gemeinsamen Gespräch des Ministeriums mit den Universitäten Kiel und Flensburg über die künftige Organisation der Lehrerausbildung im Land gekommen ist. Zwar unterstütze sie Wendes Reformpläne für die Umstellung der Lehrerausbildung auf einen Studiengang für Grundschulen einerseits und einen für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen andererseits, sagte Erdsiek-Rave gestern unserer Zeitung: „Inhaltlich ist das der richtige Weg.“ Doch hätte Wende beide betroffenen Hochschulen von vornherein in ihr Vorhaben mit einbeziehen müssen: „Wenn ich Erfolg mit einer solchen Reform haben will, dann setze ich mich am besten mit allen Beteiligten zusammen, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, sagte Erdsiek-Rave, die heute als Moderatorin des Netzwerks Bildung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet sowie für die Deutsche Unesco-Kommission. Ministerin Wende hatte die Uni Kiel zunächst nicht über den Umfang des geplanten Ausbaus der Lehrerausbildung in Flensburg informiert und das mit den Worten kommentiert: „Ich muss den Kieler Uni-Präsidenten nicht fragen, wenn ich in Flensburg etwas verändern will.“

Nach Wendes aktuellen Plänen, die von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) im Landtag vehement unterstützt wurden, sollen in Flensburg künftig Sekundarlehrer in 13 Fächern ausgebildet werden. Im Herbst hatten Ministerium und die beiden Universitäten allerdings nur sieben vereinbart. Die Uni Kiel sah daher wegen fehlender Rücksprache den Konsens gebrochen und befürchtet die Verlagerung von Kapazitäten nach Flensburg.

Jetzt seien die beiden Hochschulen jedoch bemüht, den Dialog auf einer sachlichen Ebene fortzusetzen und sich aus dem politischen Geschacher zurückzuziehen, erklärte Kiels Uni-Präsident Gerhard Fouquet gestern nach dem zweistündigen Gespräch mit seinem Flensburger Amtskollegen Werner Reinhart und Bildungsstaatssekretär Rolf Fischer (SPD). „Die Türen sind für Gespräche aufgestoßen“, sagte Fouquet. Allerdings rechne er nicht mit einem schnellen Ergebnis: „Das kann noch Wochen brauchen.“
Autor: bg

shz.de 28.04.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 26.04.2014 um 05.48

[SHEV] Albigs Pläne ... SH auf dem Weg zur Einheitsschule
Auszug dieses Berichts

shz.de
Kieler Landesregierung - Albigs Pläne - und was aus ihnen wurde
vom 25. April 2014
Seit 2012 bekleidet Torsten Albig das Amt des Ministerpräsidenten. Welche großen Themen beschäftigen die Landesregierung? Welche Entwicklungen haben die Projekte genommen? shz.de gibt einen Überblick.

Kiel | Als Torsten Albig (SPD) im Juni 2012 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein wurde, hatte er große Pläne, bezog klar Stellung gegen die Pkw-Maut. In diesem Fall hat der Ministerpräsident seine Meinung inzwischen überdacht und sich mit dem Vorschlag einer Sonderabgabe für alle Autofahrer sogar in entgegengesetzter Richtung positioniert. Nicht nur sein Vorschlag, auch der Sinneswandel des Ministerpräsidenten sorgt seit Tagen für Kritik aus allen Richtungen.

Doch auch mit die Schulreform, die Entwicklungen beim A20-Ausbau, die Umsetzung der Energiewende oder die U3-Betreuung sorgen für heiße Debatten auf Landes- wie auch auf Bundesebene. shz.de gibt einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Projekte und fasst einige Kritikerstimmen zusammen:

Schulreform

Zweigliedriges Schulsystem beschlossen, hieß es am 22. Januar 2014 aus dem Kieler Landtag. Schleswig-Holsteins neues Schulgesetz tritt zum Beginn des Schuljahres 2014/2015 in Kraft. An schleswig-holsteinischen Gymnasien gilt grundsätzlich G8, an Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und an Beruflichen Gymnasien G9. 36 der derzeit noch landesweit 47 Regionalschulen werden zum 1. August in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Sieben Schulen nehmen keine Schüler mehr auf und laufen aus, vier Schulen liegen unter der Mindestschülerzahl von 240 Schülern und werden aufgelöst.

Die Begriffe Hauptschulabschluss und Mittlere Reife (Realschulabschluss) gibt es in Schleswig-Holstein nicht mehr. An Gemeinschaftsschulen wird nach neun Jahren die „Berufsbildungsreife“ erreicht, nach zehn Jahren der „Mittlere Abschluss“ und das Abitur nach 13 Jahren. Schulen ohne eigene Oberstufe können eine Kooperation mit Gymnasien, Beruflichen Gymnasien oder Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe vereinbaren.

Die verbindliche Schulartempfehlung in Klasse vier wird durch ein verbindliches Elterngespräch ersetzt. Danach entscheiden die Eltern über den weiteren Weg ihrer Kinder. Die Versetzung in Klasse sieben soll an Gymnasien künftig die Regel sein. So sollen schwächere Schüler in der Orientierungsstufe so gefördert werden, dass eine Schrägversetzung auf die Gemeinschaftsschule die Ausnahme bleibt. Abschlussbezogene Klassenverbände gibt es an Gemeinschaftsschulen künftig nicht mehr.


Im September 2012 wurde die Schulgesetzesänderung auf den Weg gebracht: Gymnasien, die sich zuvor für G9 (elf Gymnasien in SH) oder G9 und G8 parallel (vier „Y-Gymnasien“) entschieden hatten, dürfen ihr Angebot aufrechterhalten.

Einige Bundesländer sind inzwischen auf dem Weg zurück zu G9. In Schleswig-Holstein erteilt die Landesregierung einer generellen Rückkehr zum 13-jährigen Bildungsgang an Gymnasien eine Absage.

Das zweigliedrige System werde die Chancengleichheit signifikant erhöhen, sagte Albigs Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos). Mehr Oberstufen für mehr Abiturienten. Von der Opposition hingegen gab es Kritik: „Dieses Schulgesetz ist das Ergebnis eines monatelangen Pseudodialoges“, sagte CDU-Fraktionschef Johannes Callsen. Statt Schulfrieden zu wahren, greife die Bildungsministerin tief in die Strukturen ein. Mit dieser „menschenverachtenden Bildungspolitik“ werde einzig eine Absenkung des Bildungsniveaus erreicht, so Callsen. „In Wahrheit ist dieses Schulgesetz darauf ausgelegt, möglichst lautlos die Einheitsschule in Schleswig-Holstein einzuführen“, sagte Callsen im Januar. Jedes Kind brauche andere Förderung, das könne keine Einheitsschule leisten. „Sie wollen Gleichmacherei statt Leistung, sie wollen die Gymnasien schwächen.“
.....
shz.de 25. April 2014


eingetragen von Kevin Kraus am 20.04.2014 um 06.03

Online-Petition
Land räumt drastischen Unterrichtsausfall ein
Von Patrick Tiede |
19.04.2014 08:00 Uhr

Eine Online-Petition der Lehrerverbände zeigt Wirkung: Das Bildungsministerium hat Probleme in der Unterrichtsversorgung eingeräumt und erstmals konkrete Zahlen genannt.
Kiel. „Der strukturelle Unterrichtsausfall liegt im kommenden Schuljahr 2014/15 an allen allgemeinbildenden Schularten bei sechs Prozent“, sagte eine Sprecherin. An den berufsbildenden Schulen betrage er derzeit sogar zwölf Prozent. Eine wesentliche Ursache hierfür sei die Zunahme von vollzeitschulischen Bildungsgängen aufgrund der Berufsschulpflicht.
In ihrer Online-Petition, die noch bis zum 15. Mai läuft und derzeit rund 2000 Unterzeichner hat, warnen die Lehrerverbände vor einer immer schlechteren Unterrichtsversorgung im Land. „Wir fordern die Landesregierung auf, alle öffentlichen Schulen derart mit Lehrerstellen auszustatten, dass wir eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung gewährleisten können“, sagt die Initiatorin und Vorsitzende des Verbandes Junger Philologen, Imme Husmeier. An einigen Schulen betrage der Unterrichtsausfall mehr als 20 Prozent. „Es werden ganze Jahrgänge verheizt“, warnt Helmut Siegmon, der Vorsitzende des Philologenverbandes.
Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) warnte vor „unrealistischen Forderungen“. Sie sagte: „Wir müssen auch die Schuldenbremse und damit unsere Verantwortung gegenüber künftigen Generationen einhalten.“ Ein weiterer Abbau von Lehrerstellen sei vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gerechtfertigt. Laut Ministerium wird die Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen bis zum Ende der Legislaturperiode von derzeit 291000 auf 270000 sinken.

kn-online.de


eingetragen von Kevin Kraus am 08.04.2014 um 10.14

WWL-Info-Mail Nr. 28/2014

Hamburg, 8. April 2014 - Hamburger See-Elefanten - oder: Wie man mit "kompetenzorientierten" Aufgaben Abiturstatistiken schönt

Nach den Vorab-Berichten über die vergleichende Untersuchung zum sinkenden Anforderungsniveau der Hamburger Abiturklausuren im Fach Mathematik (siehe unten) hat die Wirtschaftswoche gestern einen Bericht in vier Teilen über das geradezu absurde, nur noch „kompetenzorientierte“ Anforderungsprofil Hamburger Abiturklausuren im Fach Biologie veröffentlicht:

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Abitur auch ohne Wissen möglich

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Biologie-Abitur auf Fünftklässler-Niveau

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Studierunfähige Abiturienten

Wirtschaftswoche v. 7.4.2014: Der Bluff des Zentralabiturs

Die Hamburger Schulbehörde segelt damit im Schlagschatten der Rot-Grünen Bildungspolitik in NRW, die sich bereits mit ähnlichen, nur noch „kompetenzorientierten“ Abituraufgaben zu Streifenhörnchen einen fragwürdigen Ruf erworben hat:

manager magazin v. 15.10.2012: Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen

und dazu der ausführliche Bericht in der FAZ und in der ZfdB:

FAZ v. 13.10.2012: Nivellierung der Ansprüche

Klein, Hans Peter, in: ZfdB, Vol. 1 (2010): 15-26: Die neue Kompetenzorientierung: Exzellenz oder Nivellierung

Zu Lasten des Niveaus des Hamburger Abiturs kommen unter Schulsenator Ties Rabe noch die weiteren niveausenkenden Maßnahmen hinzu, die Ties Rabe in den letzten drei Jahren veranlasst hat:

• Reduzierung der gesamten Bildungspläne auf bloße „Kompetenzorientierung“
• Abschaffung der bisher regelhaften neutralen, externen Zweitgutachten bei Abiturprüfungen (mit Wirkung ab dem Abitur 2014)
• Abschaffung der verbindlichen neutralen Zweitgutachten auch schulintern (mit Wirkung ab dem Abitur 2014)


Herzliche Grüße,
Ihr Team „Wir wollen lernen!“


eingetragen von Kevin Kraus am 27.03.2014 um 19.37

BITTE LESEN!! Hochschulreife? Sprachnotstand an der Uni – Studenten können keine Rechtschreibung mehr [aus faz.net]

Sprachnotstand an der Uni
Studenten können keine Rechtschreibung mehr


27.03.2014 • „Vorrausetzung“, „wiederrum“, „Kommulitionen“ - eine genervte Politik-Dozentin berichtet über den abenteuerlichen Umgang mit der deutschen Sprache in Seminararbeiten. Ein Gastbeitrag.

Von Hannah Bethke

In den Semesterferien gehört es an deutschen Hochschulen zu den Aufgaben der Dozenten, Hausarbeiten von Studenten zu korrigieren, die zu einem Thema des von ihnen besuchten Seminars angefertigt wurden.

Was sich dem Leser dieser Arbeiten mittlerweile zunehmend darbietet, ist nun allerdings eklatant. Man kann von Glück reden, wenn eine Hausarbeit vorliegt, die Mängel in der wissenschaftlichen Analyse aufweist - denn das setzt voraus, dass das Einstiegsniveau immerhin so hoch ist, dass man überhaupt von einer wissenschaftlichen Arbeit sprechen kann. In erschreckend vielen Fällen lässt sich dies nicht einmal ansatzweise behaupten. Dabei geht es nicht um wissenschaftstheoretische Feinheiten, nicht um „Expertenwissen“ und Scheingefechte im belächelten Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern um eine leider völlig abhanden gekommene Selbstverständlichkeit, die eigentlich bereits mit dem Erreichen der Mittelstufe gegeben sein sollte: die Beherrschung der deutschen Grammatik.

Nun ist es nicht nur so, dass der Konjunktiv I grundsätzlich falsch oder gar nicht angewendet wird („Konjunktiv ist das Gegenteil von Imperativ“, lautete eine der abenteuerlichen Antworten auf meine Nachfrage im Seminar, ob denn jemand erklären könne, worum es sich beim Konjunktiv wohl handeln könnte), die Regeln der Kommasetzung weder verstanden noch umgesetzt werden und die Groß- und Kleinschreibung ein großes Rätsel des Universums zu sein scheint. Es werden vielmehr auch Fehler gemacht, mit denen man nicht einmal einen Hauptschulabschluss kriegen dürfte - und da hilft auch nicht der Hinweis auf die flächendeckende Verwirrung, die die unsägliche Rechtschreibreform hervorgerufen hat: Ein „Beispiel hier führ“ schreibt einer, „ein Probartes Mittel“ eine andere, „vermeidlich“ (die Autorin meint: vermeintlich), „Vorrausetzung“, „wiederrum“, „Kommulitionen“ (gemeint ist: Kommilitonen) - der Kreativität der Rechtschreibfehler sind keine Grenzen gesetzt. [...]

Das Lesen solcher Arbeiten ist nicht nur nicht erfreulich. Es ist eine Zumutung. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Studenten, deren Muttersprache Deutsch ist. Oftmals ist es sogar so, dass ausländische Erasmus-Studenten die deutsche Grammatik besser beherrschen als ihre deutschen Kommilitonen. [...]

An deutschen Schulen und Universitäten hat eine systematische Niveaunivellierung stattgefunden, die das Ergebnis einer wachsenden Scheu ist, den Lernenden gegenüber Grenzen zu ziehen, schlechte Leistungen als solche zu benennen, Unterschiede zu sehen und zu akzeptieren, anstatt allen - ob sie dafür geeignet sind oder nicht - alles eröffnen zu wollen.

In der erschütternden Unkenntnis der deutschen Orthographie drückt sich nicht nur aus, dass offensichtlich kaum noch Bücher gelesen werden. Sie spiegelt auch ein Problem wider, das mit der Abschaffung des Frontalunterrichts - die, man glaubt es nicht, im Jahr 2014 immer noch als innovativ angepriesen wird - eingetreten ist: Der Verzicht auf Anleitung führt dazu, dass eine Fehlerkontrolle ausbleibt und die Schüler in ihrem oftmals falschen Selbstbild von ihren Leistungen nicht nur bestärkt, sondern paradoxerweise gleichzeitig auch alleine gelassen werden. Allzu oft wird an den Universitäten dieses Problem nicht etwa behoben, sondern durch die (verantwortungslose!) inflationäre Vergabe guter Noten fortgesetzt.
[...]
Die angeführten Beispiele zeigen jedoch überdeutlich, dass das deutsche Bildungssystem an gravierenden Stellen versagt. Gymnasien, die nicht einmal in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass ihre Absolventen nach Erlangen der allgemeinen Hochschulreife die deutsche Rechtschreibung beherrschen, stellen sich selbst ein Armutszeugnis aus.
Über kurz oder lang wird dieses System, das bei konsequenter Fortführung zu einer nachhaltigen Verdummung der Gesellschaft führen würde, keinen Bestand haben. Es ist zu hoffen, dass der jetzige Bestand eher von kurzer als von langer Dauer sein wird.

Hannah Bethke lehrt Politikwissenschaft an der Universität Greifswald.

faz.net 27.03.2014

Artikel gekürzt, Hervorhebungen durch A.S.


eingetragen von Kevin Kraus am 22.03.2014 um 09.07

Plön, Freitag, den 21.03.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den Äußerungen der Bildungsministerin Wende in der Landtagsdebatte vom 20.3.2014. Zitate aus den Kieler Nachrichten vom 20.3.14:
„Sonderschulen – auch wenn sie euphemistisch Förderzentren genannt werden – reduzieren Teilhabe-Chancen.“ Sie gälten in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion als Einrichtungen, „die mit kränkenden, belastenden, beschämenden, erniedrigenden Wirkungen, mit Stigmatisierungen verbunden sind“.- „Leider seien jedoch die Kinder mit Förderbedarf über die Schularten alles andere als gleichmäßig verteilt, sagte Wende. 90 Prozent besuchten Schulen ohne eigene Oberstufe. Der Anteil an den Gymnasien liege bei nur 0,2 Prozent. „Das ist beschämend.““

Beschämend ist nur der Kurs der Ministerin!
Vor kurzem hat der Landtag nach langer Beratung ein neues Schulgesetz beschlossen, aus dem der Wille zur Inklusion klar hervorgeht. Im neuen Gesetz spielt die Inklusion weiterhin eine wichtige Rolle. Dazu erklärt der Inklusions-Experte Henning Nawotki vom SHEV folgendes:

„Trotz aller Lippenbekenntnisse stellt sich die Ministerin im Landtag hin und bezeichnet die Förderzentren als „Sonderschulen“, obwohl es diesen Begriff im Schulgesetz gar nicht mehr gibt. Das ist rückwärtsgewandt - dem 21. Jahrhundert unwürdig. Kinder mit Handicap und ihre Familien haben es schon schwer genug. Da gehört es sich einfach nicht, dass die Ministerin diese Schulformen mit ungerechter, weil falscher Schmähkritik überzieht.

Gleichzeitig nennt sie die Inklusionsquote an den Gymnasien in Schleswig-Holstein „beschämend“. Was Frau Wende dabei aber nicht berücksichtig ist, dass der Druck durch G8 immens gewachsen ist, dass die Sonderpädagogik noch keine besondere Rolle in der Ausbildung gespielt hat – und dass es sowohl an Gymnasien als auch besonders an den Förderzentren an Lehrern mangelt. Ebenso berücksichtig sie nicht, dass auch an den Gymnasien Schüler und Schülerinnen mit Epilepsie, Autismus, Diabetes, Seh- oder Hörbehinderungen oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen unterrichtet werden, also Schüler und Schülerinnen, deren Einschränkungen nicht unbedingt auffallen oder gezählt werden. Vor einem solchen Hintergrund hätte es die Ministerin in der Hand, mäßigend und inkludierend zu wirken. Dass dies aber nicht ihr eigentliches Ziel ist, hat sie im Landtag leider sehr deutlich gemacht.“

„Sowohl die Gymnasien als auch die Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf haben es bei der gegenwärtigen Bildungspolitik mehr als schwer. Inklusion mit dem Dampfhammer produziert nur eines–Verlierer! Eigentlich hätten beide Unterstützung, aber keine Beschimpfungen verdient. Frau Wende, genau das ist beschämend! Stellen sie sich endlich den Realitäten!“ so der Apell der Vorsitzenden Astrid Schulz-Evers.

Astrid Schulz-Evers


Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853


eingetragen von Kevin Kraus am 17.03.2014 um 13.23

Die Reform frißt ihre Kinder

von Konrad Adam

Das deutsche Schulwesen, einst Vorbild für alle Welt, ist nicht nur auf einem, sondern auf vielen Wegen ruiniert worden; und jedesmal mit durchschlagendem Erfolg.

Der erste Weg führte über die Integration und zielte darauf ab, das überkommene, vielfach gegliederte Schulsystem durch einen einheitlichen Typ, die integrierte Gesamtschule, zu ersetzen. Der zweite bediente sich der Immigration, der Einwanderung von Fremdstämmigen, und lief darauf hinaus, den verbindlichen Gebrauch des Deutschen zugunsten eines Unterrichts in allen möglichen Muttersprachen einzuschränken.

Der dritte und einstweilen letzte Weg läuft über die Inklusion und verlangt, behinderte und nichtbehinderte Kinder in sämtlichen Fächern gemeinsam zu unterrichten. Wie seine Vorläufer ist der Ruf nach Inklusion ein Erzeugnis der Theorie, nicht der Praxis. Er dient dazu, Schul-, Lern- und Bildungsforschern Aufträge und einer ahnungslosen Kultusbürokratie Vorwände zu verschaffen, die ohnehin schon leidgeprüfte deutsche Schule mit weiteren Reformen vollends zu überfrachten.

Der Schulfrieden wird durch Aktionismus zerstört

Das Inklusionsprogramm liefert das allerneueste Beispiel für die bösen, zumindest unerwünschten Folgen einer ursprünglich guten Idee. Wie alle anderen Reformen, mit denen die deutsche Schule pausenlos traktiert worden ist, raubt ihr die flächendeckende Inklusion das, was sie vor allem braucht, um ihren Auftrag zu erfüllen: Dauer, Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit; Schulfrieden also...

Weiterlesen in
JF 12/14

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Zu Konrad Adam siehe Wikipedia


eingetragen von Kevin Kraus am 12.03.2014 um 00.42

Bildung

Zeitung: In Schleswig-Holstein kommt der Einheitslehrer

Schleswig-Holsteins Landesregierung will laut einem Bericht der "Kieler Nachrichten" eine Art Einheitslehrer einführen. Künftig solle es ein gemeinsames "Lehramt an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen" geben, schreibt die Zeitung (Mittwoch) unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf eines Lehrkräftebildungsgesetzes.

Kiel. Geplant seien zudem neuartige Inklusionslehrer. Die Reform solle zum Wintersemester 2014/15 in Kraft treten.
Gewinner der Reform ist dem Zeitungsbericht zufolge die Uni Flensburg. Die frühere Pädagogische Hochschule bildet bisher nur Lehrer für die Sekundarstufe I (Klasse fünf bis zehn) aus. Künftig solle die Hochschule auch ein Studium für die Sekundarstufe II (Klasse elf bis 13) anbieten, allerdings vorerst nur in sieben Fächern: Deutsch, Mathematik, Englisch, Spanisch, Dänisch, Geschichte und Wirtschaft/Politik. Die Hochschule erhalte dafür zusätzliches Personal, schreiben die "Kieler Nachrichten".
dpa

kn-online.de 11.03.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 28.02.2014 um 06.26

Philologenverband
Schleswig-Holstein e. V.

Berufsverband
der Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien

Kiel, den 27.Februar 2014

Schulgesetz droht zu scheitern
- Vertrauenskrise und fehlende finanzielle Mittel als entscheidende Gründe –


Mit dem Motto „Flaggschiff Gymnasium im Fadenkreuz der Küsten-Koalition“ hob der Philologenverband Schleswig-Holstein (PhV) auf dem diesjährigen Jahreskongress am Donnerstag in Rendsburg eine scharfe Analyse der Folgen des Schulgesetzes hervor.

Vor mehr als einhundert Delegierten erneuerte der PhV-Landesvorsitzende, Helmut Siegmon, seine Kritik am neuen Schulgesetz: „Dieses Gesetz droht unter anderem wegen fehlender Lehrerstellen zu scheitern. Ich teile diese Einschätzung aller Experten und Gewerkschaften. Im System fehlen 3000 Stellen, insbesondere sind die Gymnasien gebeutelt, die ohnehin schon jetzt die stärkste Unterversorgung aufweisen.“ Dieses komme in der höchsten Unterrichtsausfallquote zum Ausdruck. Insofern sei das Scheitern des Schulgesetzes vorprogrammiert, so der Pädagoge.

In diesem Zusammenhang wirft der Verbandschef der Ministerin eine mangelnde Fürsorgepflicht in Bezug auf die Erhaltung der Lehrergesundheit vor, die entscheidend für den Unterrichtsausfall verantwortlich ist. Verstärkt werde die Überlastung der Lehrkräfte durch zusätzliche unterrichtsfremde Reformaufgaben: „Fünfseitige Kompetenzraster oder Berichtszeugnisse bedeuten nicht nur die Abschaffung des Leistungsprinzips, sondern bescheren jedem Klassenlehrer 50 Stunden Mehrarbeit.

Mit dem Lehrkräftebildungsgesetz ist eine schulartbezogene Ausbildung der Lehrkräfte nicht mehr gegeben. Diese ist aber eine unabdingbare Voraussetzung, den spezifischen und verschiedenen Anforderungen in den Gemeinschaftsschulen bzw. den Gymnasien zu genügen. Die jüngsten Rechtsstreitigkeiten um die Inklusion bestätigen bereits nach wenigen Wochen unsere Einschätzung, dass das Schulgesetz nicht abstimmungsreif war.

Angesichts des Programmpapiers der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB), in der letztlich die Überwindung des Gymnasiums zugunsten der `einen Schule für alle´ gefordert wird, glaubt niemand der Delegierten den Beteuerungen der Ministerin, die Gymnasien stärken zu wollen.“

Siegmon brandmarkte die absehbaren Fehlinvestitionen bei der Errichtung von Oberstufenüberkapazitäten an Gemeinschaftsschulen: „Es wird nicht nur teuer, sondern es wird sich auch die Angebotsvielfalt sowohl an den bestehenden Gymnasien als auch an den neuen Oberstufen der Gemeinschaftsschulen und der Berufsbildenden Gymnasien zum Nachteil der Schülerinnen und Schüler verringern. Der Landesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler mögen sich mit der Geldverschwendung und den Leerständen beschäftigen. Bezahlen muss es die nächste Generation.

Die Zementierung des verkürzten gymnasialen Bildungsgangs in Schleswig-Holstein halte ich vor dem Hintergrund der bundesweiten Entwicklung zu G 9 für einen Fehler und fordere die Rückkehr zu einer intelligenten Optionsmöglichkeit, G 9 für alle Schülerinnen und Schüler an Gymnasien anbieten zu können. Dass das Modell G 8 trotz miserabler Rahmenbedingungen überhaupt in unserem Bundesland so gut funktioniert, ist ausschließlich dem unermüdlichen Einsatz, dem Improvisationstalent sowie der Kreativität der Kolleginnen und Kollegen sowie den Schulleiterinnen und Schulleitern in den Schulen zu verdanken.“

Siegmon sagte abschließend: „Es ist sehr bedauerlich, dass Vertreter des Ministeriums im Beratungsteil des Jahreskongresses – trotz Einladung – nicht zugegen waren. Ich hoffe, dass der viel gepriesene Dialogprozess in absehbarer Zukunft wieder aufgenommen wird.“

Helmut Siegmon, Jens Finger


eingetragen von Kevin Kraus am 28.02.2014 um 06.24

[Aus den Pressemitteilungen zum Jahreskongress des Philologenverbandes Schleswig-Holstein]

Dr. Ralf Stegner: Schulen in Schleswig-Holstein: Wir wollen gleichstarke Säulen
Kiel, 27. Februar 2014
Nr. 039 /2014

Grußwort des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Ralf Stegner, beim heutigen Jahreskongress des Philologenverbandes Schleswig-Holstein in Rendsburg (Es gilt das gesprochene Wort!):

In § 4 Abs. 4 des Schulgesetzes findet sich unter den Bildungs- und Erziehungszielen der Schule seit langem der Satz: „Die Schule soll die Offenheit des jungen Menschen gegenüber kultureller und religiöser Vielfalt, den Willen zur Völkerverständigung und die Friedensfähigkeit fördern.“

Der schrecklichen alten Floskel von der Armee als Schule der Nation hat Willy Brandt, dessen 100. Geburtstag wir kürzlich gefeiert haben, in seiner Regierungserklärung von 1969 entgegengehalten: „Die Schule der Nation ist die Schule.“

Und deshalb erlaube ich mir, meine Überraschung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass eine Vereinigung wie der Philologenverband, also ein Verband der Freunde des Wortes, ihre Tagung unter ein Motto mit solch militaristischer Wortwahl stellt: „Flaggschiff Gymnasium im Fadenkreuz der Küstenkoalition!“

Ich nehme kein Blatt vor den Mund und frage Sie: Entspricht dies dem pädagogischen Beispiel für die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien, die Ihnen anvertraut sind? Ist es wirklich Ihre Überzeugung, dass der bildungspolitische Diskurs – ein Bildungsdialog, wie es ihn in diesem Umfang und in dieser Intensität in unserem Land noch nie gegeben hat – mit einer Seeschlacht gleichzusetzen ist?

Dass die Gymnasien ein Flaggschiff, also das „Führungsschiff eines Kriegsschiffverbandes“, sind und dass die Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und SSW am Steuer eines U-Boots steht,das dieses Schiff mit Mann und Maus auf den Meeresgrund schicken will? (Mein Leitbild ist Willy Brandt; das müssen Sie natürlich nicht teilen, aber ich wünsche mir auch nicht Karl Dönitz als Leitfigur des schleswig-holsteinischen Philologenverbandes.)

Ich möchte Ihnen ehrlich sagen: Diese Militarisierung der Sprache steht in einem krassen Gegensatz zu den Leitzielen unserer Schulen und auch zu dem Dialog, der für diese Koalition in allen Politikfeldern Grundsatz geworden ist.
[...]
http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/15-45-10-795a/


Johannes Callsen: Der Nazi-Vergleich des SPD-Fraktionsvorsitzenden ist völlig inakzeptabel
Bildungspolitik


Nr. 116/2014 vom 27. Februar 2014

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Johannes Callsen, hat die im veröffentlichten Redemanuskript des SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Dr. Ralf Stegner enthaltende Formulierung „... ich wünsche mir auch nicht Karl Dönitz als Leitfigur des schleswig-holsteinischen Philologenverbandes“ heute (27. Februar 2014) scharf kritisiert:

Dieser Nazi-Vergleich des SPD-Fraktionsvorsitzenden wäre nicht einmal im Eifer einer Debatte entschuldbar. Dass Stegner diese Formulierung offenbar auch noch wohl überlegt in sein Manuskript hinein schreiben ließ, ist völlig inakzeptabel“, erklärte Callsen in Kiel.

Allerdings offenbare die Entgleisung Stegners auch die Strategie der Regierung sowie der sie tragenden Parteien im Umgang mit ihren Kritikern.

„Wer im so genannten Dialogprozess den Regierungskurs nicht unterstützt, wird sofort persönlich verunglimpft“, so Callsen.

http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/17-07-15-0de4/

http://www.fdp-fraktion-sh.de
Christopher Vogt: Herr Dr. Stegner muss sich für diese verbale Entgleisung sofort entschuldigen

Zur aktuellen Pressemitteilung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Ralf Stegner erklärt der Stellvertretende Vorsitzende der FDP- Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

„Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und Kriegsrhetorik ist selten zielführend: Wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Ralf Stegner das diesjährige Tagungsmotto des Philologenverbandes kritisiert, dann ist das natürlich erst einmal sein gutes Recht. Indem er jedoch dem Philologenverband kaum verklausuliert eine gedankliche Nähe zum Nationalsozialismus unterstellt, überschreitet er mal wieder die Grenze des Erträglichen.
[...]
http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/16-27-58-0492/


Ergänzung zum Grußwort von Ralf Stegner beim Philologenverband
Kiel, 27. Februar 2014

Das veröffentlichte Redemanuskript wurde explizit mit dem Hinweis „Es gilt das gesprochene Wort" versehen. Wörtlich sagte Ralf Stegner in Rendsburg: „Mein Leitbild ist übrigens eher Willy Brandt und nicht Karl Dönitz.“ Es wurden keinerlei Nazi-Vergleiche bezogen auf den Philologenverband angestellt.

http://www.ltsh.de/presseticker/2014-02/27/17-33-38-13dc/


eingetragen von Kevin Kraus am 21.02.2014 um 16.10

Aus B-W: Statt Biologie nur noch Fächerverbund "Naturphänomene und Technik"

Ähnliche Bestrebungen gab/gibt es in SH auch schon - da sollte das Fach "Naturwissenschaften" die Fächer Physik, Chemie und Biologie ersetzen....

kn-online.de 15.06.2013

"Der Bildungsplan der Baden-Württembergischen Landesregierung sieht vor, dass in der Orientierungsstufe des Gymnasiums (Klasse 5/6) ab dem Schuljahr 2016/2017 das Fach "Naturphänomene und Technik" unterrichtet wird. Dieser Unterricht im Fächerverbund befindet sich derzeit in der Erprobung und soll den Unterricht in den Fächer Biologie und Naturphänomene ersetzen.

Die Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften, die Fachsektion Didaktik im VBIO sowie der AK Schulbiologie des VBIO nehmen die aktuellen Planungen in Baden- Württemberg zum Anlass, in einer gemeinsamen Stellungnahme ihre ablehnende Haltung zu naturwissenschaftlichen Fächerverbünden zu begründen und auf zu erwartende negative Konsequenzen hinzuweisen. ":
https://www.facebook.com/GesellschaftBildungWissen

Pressemitteilung
"Naturphänomene und Technik" in Baden-Württemberg -
Warum der Fächerverbund keine gute Idee ist


(Berlin/Stuttgart, 19.2.2014) Die Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften, die Fachsektion Didaktik im VBIO sowie der AK Schulbiologie des VBIO haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Fächerverbund „Naturphänomene und Technik“ in den Klassen 5/6 des Gymnasiums in Baden-Württemberg vorgelegt. Darin begründen sie ihre ablehnende Haltung und weisen auf zu erwartende negative Konsequenzen hin. Hauptkritikpunkt ist die absehbare Zunahme des fachfremden Unterrichts. Außerdem stellen die biologischen Inhalte in den integrativen Modulen des Fächerverbundes keinen Ersatz für den bisherigen Biologieunterricht dar. Was in den Klassen 5 und 6 versäumt werde, ließe sich auch in der Mittel- und Oberstufe kaum aufholen.


Eine große Gefahr bei der Einführung von Fächerverbünden besteht nach Ansicht der Unterzeichner darin, dass in diesen zwangsläufig in erheblichem Maße fachfremd unterrichtet wird. Dies ist für das Fach Biologie besonders problematisch weil von den neun Kontingentstunden Biologie in der Sekundarstufe I allein vier Stunden im Rahmen des Fächerverbundes unterrichtet werden. Fachfremde Lehrkräfte werden die Grundlagen eines kompetenzorientierten Biologieunterrichts nicht legen können, da sie die späteren Lernabschnitte nicht vor Augen haben.

Die biologischen Inhalte in den integrativen Modulen des Fächerverbundes „Naturphänomene und Technik“ können kein Ersatz für den bisherigen Biologieunterricht sein. Grundlagen, die in den Klassen 5 und 6 nicht gelegt werden, fehlen in der Mittel- und Oberstufe und lassen sich dort kaum aufholen. Erschwerend kommt hinzu, dass in den vergangenen Jahren das Stundenkontingent für Biologie in der Sekundarstufe I bereits so gekürzt wurde, dass es keinen kontinuierlichen Biologieunterricht mehr gibt. Daher muss der Biologieunterricht eher gestärkt werden, um den Auftrag der Vermittlung von Leitprinzipien, Querschnittsaufgaben und KMK-Standards effektiv zu erfüllen.

Angesprochen wird in der Stellungnahme auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Denn für Viele von ihnen – gerade in den Klassen 5 und 6 – ist die Biologie eines der beliebtesten Fächer, welches mit großem Interesse und Engagement absolviert wird. Die Unterzeichner sehen keinen Grund, dieses Fach zurechtzustutzen und in einem Fächerverbund zu verstecken. Auch das Argument, der Fächerverbund verbessere die Durchlässigkeit zwischen Schulformen ist nicht stichhaltig. Der Wechsel zwischen Bundesländern wird dadurch sogar noch erschwert.

Die zu erwartenden negativen Konsequenzen stehen zudem im krassen Gegensatz zu der gewachsenen politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bedeutung der Biowissenschaften als „Leitwissenschaften des 21. Jahrhunderts“.

Weitere Informationen:

Dr. Karin Blessing, VBIO Landesverband Baden-Württemberg, e-Mail: karin.blessing@gmx.de
Prof. Dr. Hans Peter Klein, Gesellschaft für die Didaktik der Biowissenschaften e-Mail: H.P.Klein@bio.uni-frankfurt.de
http://www.didaktik-biowissenschaften.de//index.html


eingetragen von Kevin Kraus am 14.02.2014 um 11.54

Pressetext
Plön, Freitag, den 14.2.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Bestreben der Bildungsministerin Wende, die Schulnoten abzuschaffen (Bericht der Kieler Nachrichten vom 14.2.2014)

Eltern wollen Noten in Zahlen – denn nur sie gewährleisten auf einen Blick Orientierung und Vergleichbarkeit!


Den heutigen Zeitungsberichten ist zu entnehmen, dass Bildungsministerin Wende Schulzeugnisse nicht mehr in Ziffern, sondern in Texten dargestellt wissen will – und zwar bis zur 8. Klasse der Gemeinschaftsschulen.

„Zeugnisse bzw. Schulnoten geben Eltern einen schnellen und genauen Überblick darüber, wo ihre Kinder bei Schulleistungen stehen – wenn sie in Ziffern aufgeführt sind. Sie geben unmittelbar Auskunft darüber, in welchen Fächern Schwächen und Stärken bestehen, ob Nachhilfe erforderlich ist oder besondere Begabungen vorhanden sind, die ggf. gefördert werden sollten. Texte hingegen verwirren, machen „Übersetzungshilfen“ notwendig. Der Gesprächsbedarf mit Lehrkräften wird sich deutlich erhöhen und wird viel Zeit binden, die woanders dann wieder fehlt. Bezeichnend ist auch, dass die Forderung nach „Berichten und Tabellen“ statt Noten in Ziffern von der Bildungsministerin kommt – von den Eltern und Lehrkräfte kam dieser Wunsch auf keinen Fall. Wenn sich die Bildungsministerin hier nun auf eine Mehrheitsmeinung auf den von ihr veranstalteten Bildungskonferenzen bezieht, muss man berücksichtigen, dass Eltern und Lehrkräfte dort gar keine Mehrheit hatten – auch nicht haben konnten, weil sie dort deutlich unterrepräsentiert vertreten waren“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Im Übrigen ist die Forderung nach der Abschaffung von Schulnoten nun wirklich nicht neu. Sie ist klarer Bestandteil des sogenannten Jenaplans – ein Schulentwicklungskonzept, das der Reformpädagoge Peter Petersen 1927 erfunden hat. Biografie und Motivationen von Peter Petersen machen dabei sehr nachdenklich - auf jeden Fall drängt sich die Frage auf: wieso hat sich diese Forderung nach der Abschaffung der Noten nicht erhalten?“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“
finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de
Astrid Schulz-Evers, SHEV,
Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9,
24306 Plön, Tel. 04522/503853


http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de


eingetragen von Kevin Kraus am 26.01.2014 um 20.14

Gymnasium in Bayern - Volksbegehren für G 9 schafft Hürde

Seit seiner Einführung ist das achtjährige Gymnasium umstritten. Wenn es nach den Freien Wählern geht, sollen die Bayern darüber abstimmen. Nach SZ-Informationen haben sie jetzt die erforderlichen 25.000 Unterschriften dafür beisammen. Damit gerät Ministerpräsident Seehofer bei einem brisanten Thema unter Druck. [...]

sueddeutsche.de 27.01.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 24.01.2014 um 04.38

[Von Ekkehard Klug, ehem. Bildungsminister SH]

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei sende ich Ihnen zwei Infos zur gestern im Landtag geführten Schulgesetzdebatte. Die erste Datei ist ein Zwischenrufauszug aus dem Plenarprotokoll. Zum Verständnis des Zusammenhanges: Zu den in den Medien bislang nicht diskutierten neuen Schulgesetzvorschriften gehört eine Regelung, der zufolge Studenten (im Masterstudium) während einer Praxisphase, die sie an den Schulen verbringen sollen, künftig auch lehrplanmäßigen regulären Unterricht erteilen dürfen. Dieses Vorhaben hat meine Fraktionskollegin Anita Klahn in ihrer Rede nachdrücklich kritisiert. Frau Professor Wende ist anschließend in ihrer Rede hierauf eingegangen. Mein Zwischenruf "Hinter der Tür" fällt zwar (meines Erachtens offenkundig) in die Sparte "Ironie", jedoch hat meine Amtsnachfolgerin dies ebenso offenkundig nicht verstanden, und was sie dann anschließend noch dazu gesagt hat, schlägt nach meiner Auffassung wirklich dem Faß den Boden aus.

Die Ansicht , Studenten sollten & könnten regulären Unterricht erteilen und dies sei auch noch für die Schüler von Vorteil, zeugt von einer Geringschätzung des Lehrerberufs, die für eine verantwortliche Ministerin erschreckend ist. Schließlich schickt man auch nicht Medizinstudenten im Praktikum in den OP-Saal oder setzt Jurastudenten während eines Praktikums auf einen Richterstuhl.

Beste Grüße
Ihr
Ekkehard Klug

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Dr. Ekkehard Klug, MdL
FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.01.2014 um 20.26

Ralf Stegner vor 9 Std.
Schwarzgelbe Bildungspolitik folgt dem Motto:
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern".
Längeres gemeinsames Lernen stört die Oberschicht.



Bildungsministerin Waltraut Wende
zeigt es den Schulreformgegnern.


eingetragen von Kevin Kraus am 22.01.2014 um 15.02

13:48 Uhr

Soeben wurde über das neue Schulgesetz abgestimmt (namentlich!):

- mit 34 gegen 33 Stimmen wurde für das neue Schulgesetz (trotz aller teils massiven Kritiken zu verschiedenen Punkten) abgestimmt.

- Es tritt demnach nach den Sommerferien in Kraft.

- KERNPUNKTE:

- Die Wahlfreiheit G8/G9 ist damit in SH endgültig abgeschafft.

- Das "Gemeinsame Lernen" - also auch die Inklusion - ohne Differenzierung wird Pflicht. (Obwohl die personelle Situation dafür nicht gegeben ist.)

- Zwangseinschulung mit 6 Jahren bleibt erhalten.

- Schulartempfehlungen werden abgeschafft und durch Beratungsgespräche ersetzt. Sie sind nicht verbindlich - die Eltern entscheiden, an welche Schule sie ihr Kind geben.

- Schrägversetzungen sind nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich.

_______________________________________________
Eltern_in_sh mailing list


eingetragen von Kevin Kraus am 22.01.2014 um 11.23

[SHEV] – Schulgesetz-Abstimmung im Landtag SH live verfolgen: hier ist der Link

http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/parlatv/


eingetragen von Kevin Kraus am 19.01.2014 um 08.33

„Ich sehe nicht, wie wir das Gymnasium schwächen“, sagte Wende.

Das ist schon erstaunlich - denn die Bildungsministerin wurde von der SPD zu ihrem Amt berufen. Und die SPD hat ganz klar durch ihre AfB festgelegt:

Das grundlegende Ziel der AfB bleibt jedoch „eine Schule für Alle“, darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig. Bis sich unser Schulsystem entsprechend weiterentwickelt hat, sehen wir ein gleichwertiges 2-Wege-Modell als Zwischenschritt auf dem Weg zum Ziel.

spd-net-sh.de

Ein gleichwertiges 2-Wege-Modell wird mit dem neuen Schulgesetz auf den Weg gebracht - und damit befindet sich SH auf der Zielgeraden zur Einheitsschule! Wer öffnet Frau Prof. Dr. Wende die Augen?

[Dazu der Artikel:]

shz.de
Schulgesetz - Wende: Keine Schwächung des Gymnasiums

vom 18. Januar 2014
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende verteidigt die geplante Schulreform gegen Kritik.

shz.de 18.01.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 14.01.2014 um 15.46

Inklusion überfordert Kommunen
Schwere Aufgaben, hohe Kosten
Von Jürgen Küppers

Die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung (Inklusion) setzt Lehrer wie Kommunen immer stärker unter Druck. So steigen die Kosten in Kiel oder Lübeck für sogenannte Schulbegleiter, die Schüler mit Handicaps in Klassen unterstützen sollen. Doch diese Hilfe reicht aus Sicht von Pädagogen nicht. Lehrerverbände und Schulleiter berichten von immer stärkeren Belastungen bis hin zu steigenden Krankenständen.

Kiel. Sichtbar wird der finanzielle Druck in einer Geschäftlichen Mitteilung der Stadt Kiel zu Schulbegleitern. Waren von ihnen zum Stichtag 30. September 2012 noch 126 für Kinder mit Behinderungen im Einsatz, registrierte die Stadt ein Jahr später 163. Die Kosten dafür liegen bei rund 1,3 Millionen Euro, werden nach Einschätzung der Stadt aber künftig noch weiter steigen. Kiels Sozialdezernent Adolf-Martin Möller übt in der Mitteilung zu den Kosten indirekt Kritik am Land: „Schulbegleitung ist eine individuelle Leistung mit einem Rechtsanspruch des Kindes oder Jugendlichen. Sie ist nicht geeignet, Ausfallbürge für mangelnde Konzepte und personelle, strukturelle Ressourcen im Schulsystem zu sein.“

In Lübeck ächzt die Stadt noch stärker unter dem Kostendruck. Rund 2,8 Millionen Euro wird sie im Schuljahr 2014/2015 in einen Stellenpool von bis zu 150 sozialversicherungspflichtig fest angestellten „Integrationshelfern“ investieren, die Lehrer sowie gehandicapte Schüler im Schulalltag unterstützen. Im laufenden Schuljahr liegen die Kosten dafür bei 2,38 Millionen Euro.

In der Begründung für die Investition übt die Stadt Lübeck ebenfalls indirekt Kritik am Land. „Die Regelschulen sind durch ihre personelle und sachliche Ausstattung nicht auf diesen zunehmenden Bedarf vorbereitet. Sie sind nicht in der Lage, das Bildungsziel einer inklusiven Beschulung aus eigener Kraft umzusetzen “, heißt es in der entsprechenden Projektvereinbarung zur „Beförderung einer inklusiven Beschulung.

Deutlicher wird die Landesvorsitzende der Interessensvertretung der Lehrkräfte (IVL) Grete Rhenius: „Gerade die engagierten Kollegen, die sich besonders um die Integration von Schülern mit Behinderungen in den Klassen bemühen, leiden immer häufiger an Burn-out-Symptomen.“ Mehr Schulbegleiter seien aber auch keine Lösung. „Wir brauchen verlässliche Doppelbesetzungen qualifizierter Pädagogen in den Klassen, die aber nicht durch Krankheitsvertretungen wieder aufgelöst werden dürfen.“

Die Praxis sieht offenbar anders aus. „Der hohe Krankenstand an unserer Schule zeigt, dass viele Kollegen bei der Inklusion weit über ihre Kräfte hinaus beansprucht werden“, berichtet der Schulleiter der Kieler Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule, Dieter Ruser. Diese Überlastung sei auch bei einer Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Uni Flensburg dokumentiert worden.

Dem Land ist die prekäre Lage offenbar bewusst: Es kündigt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe an, deren Mitglieder bereits benannt sein. Laut Bildungsministerium soll im Frühjahr ein Konzept zum Thema Inklusion vorgelegt werden, das auch Kosten und Zuständigkeiten neu regelt.

kn-online.de 13.101.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 10.01.2014 um 12.06

Pressetext

Plön, Donnerstag, den 9.1.2014

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den aktuellen Schulgesetzentwürfen SH, die heute im Bildungsausschuss Thema sind

Von wegen ein „Schulgesetz im Dialog“ – ein Schulgesetz mit vielen Zwangsmaßnahmen haben sich die Eltern, Lehrkräfte und SchülerInnen nie gewünscht!


In ihrer Pressemitteilung vom 8.1.2014 bezeichnen die bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher von SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SSW ihren aktuellen Schulgesetzentwurf als „Schulgesetz im Dialog“. Das klingt nun so, als seien Eltern, Lehrkräfte und Schüler und Schülerinnen in hohem Umfange an der Gestaltung des Schulgesetzes beteiligt worden. Die o.g. bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen berufen sich dabei auf die von ihnen veranstalteten Bildungskonferenzen. Die Teilnehmerlisten der Bildungskonferenzen jedoch belegen, dass Eltern, Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen nur in geringer Anzahl vertreten waren – obwohl nun sie eigentlich diejenigen sind, die mit den Auswirkungen des neuen Schulgesetzes künftig klar kommen müssen.

Das neue Schulgesetz SH ist mit vielen Zwangsmaßnahmen verbunden: Zwang zum G8 für die Gymnasien, Zwang zum Gemeinsamen Lernen ohne Gruppenbildung (Differenzierung), Zwang zur Inklusion, obwohl dafür weder die materiellen, noch die personellen Rahmenbedingungen (laut GEW SH fehlen dafür mindestens 1000 Lehrkräfte) gegeben sind – um nur einige zu nennen.

„Wenn nun die bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen behaupten, dieses Schulgesetz sei im „Dialog“ entstanden, fragt man sich: mit wem haben sie denn gesprochen? Denn es ist wohl kaum glaubwürdig, dass Eltern, Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen ein Schulgesetz wünschen, das die Lernbedingungen an den Schulen derart verschlechtert, die Wahlfreiheit derart einschränkt. Umfragen bestätigen, dass Eltern mehrheitlich G9 am Gymnasium haben wollen, ihr Kind bei Bedarf an Förderschulen anmelden wollen – doch beides wird nun mit dem neuen Schulgesetz vorläufig abgeschafft werden“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Dass die Bedürfnisse der Eltern, Lehrkräfte, der Schüler und Schülerinnen ganz andere sind, als die o.g. bildungspolitischen Sprecher und Sprecherinnen hier als gegeben vorgeben, zeigt schon die Tatsache, dass die FDP- und die CDU- Fraktionen am 8.1.14 jeweils eigene Schulgesetzentwürfe aktuell präsentiert haben. Diese Schulgesetzentwürfe berücksichtigen wirklich die Wünsche der Eltern, Lehrkräfte, der Schüler und Schülerinnen – den Schulen sollen nicht enge „MaßnahmenKorsetts“ von „oben“ angelegt werden, sondern sie sollen aus sich heraus entscheiden, ob sie G8 oder G9 am Gymnasium, ob sie differenzierten Unterricht gestalten wollen. Diese Schulgesetzentwürfe begrüßen wir außerordentlich – denn nur sie werden tatsächlich den Bedürfnissen der Menschen, die an den Schulen wirken, gerecht. Es wird deutlich, dass es der jetzigen Landesregierung SH weniger um die Menschen geht, die jeden Tag mit Schulen zu tun haben, sondern vielmehr um die Umsetzung ihrer eigenen Ideologie: die „Eine Schule für alle“ – egal, wie die Rahmenbedingungen sind und ob die an den Schulen aktiven Menschen dieses überhaupt wollen. Wir hoffen im Sinne unserer Kinder, dass der Schulgesetzentwurf der Landesregierung SH nicht in der vorliegenden Fassung verabschiedet wird. Denn die Benachteiligung unserer Kinder, insbesondere der behinderten Kinder, die das neue Schulgesetz SH mit sich bringen wird, ist absehbar. Angesichts des soeben auch noch von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Änderungsvorschlags zum Regierungsentwurf (welcher Dialog war denn da maßgebend - etwa die Anhörung im parlamentarischen Verfahren? Mehr Kritik als der aktuelle Regierungsentwurf hat in den letzten Jahrzehnten kein Schulgesetzentwurf auf sich gezogen!) wäre es jetzt angemessen und demokratisch notwendig, den bisherigen Entwurf vom Tisch zu nehmen, die neuen Vorschläge und Entwürfe erneut zu beraten und in einem neuen Anhörungsverfahren gegeneinander abzuwägen“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853
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eingetragen von Kevin Kraus am 09.01.2014 um 12.49

Bayern als Vorbild für Hamburg - Senator verordnet Schülern Rechtschreibtests
vom 7. Januar 2014

Hamburgs SPD-Schulsenator Ties Rabe will die Rechtschreibleistungen der Schüler in der Hansestadt verbessern. Helfen soll unter anderem ein Wortschatz von rund 800 Wörtern. Kritik gibt es nicht nur von den Grünen.

Hamburg | Maßnahmen zur Verbesserung der Rechtschreibleistungen der Hamburger Schüler hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag in Hamburg vorgestellt. So sollen Schüler und Lehrer in Zukunft mit einem Kernwortschatz von rund 800 Wörtern arbeiten – nach bayerischen Vorbild. Zudem wird es einmal im Jahr einen verbindlichen Rechtschreibtest für die ersten zehn Schulstufen geben. Die Tests sollen nicht benotet werden, sondern Orientierung für Lehrer und Schüler bieten. Darüber hinaus soll ein praxisorientierter „Reader“ für Lehrer den Bildungsplan erläutern und Tipps für die Umsetzung im Unterricht geben.

Die Maßnahmen werden nach Rabes Angaben bis Sommer 2014 erarbeitet, vom Schuljahr 2014 an schrittweise und vom Schuljahr 2015/2016 an flächendeckend greifen.

Die umstrittene Unterrichtsmethode „Lesen durch Schreiben“, bei der Kinder erst nach Gehör schreiben lernen, sei nicht mit dem Hamburger Lehrplan vereinbar, betonte Rabe. Einzelne Elemente daraus könnten aber durchaus im Unterricht verwendet werden. „Wir wollen alle gemeinsam dafür sorgen, dass die Rechtschreibung besser wird, aber eine bestimmte Methode oder ein bestimmtes Verhalten für das Nachlassen der Leistung zu identifizieren, das habe ich von Anfang an für nicht richtig gehalten“ erklärte Rabe.

In ersten Reaktionen bezeichneten die Grünen die Einführung des Kernwortschatzes als Aktionismus. Die CDU begrüßte die Einführung, kritisierte aber, dass die Verbesserung der Rechtschreibung nicht in den Bildungsplänen festgeschrieben wird.

shz.de 7.1.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 16.12.2013 um 20.52

Unbedingt ansehen: WDR-Filmbericht zum Thema Inklusion – Abschaffung von Förderschulen

mediathek.daserste.de inklusion
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[Inhaltsangabe]

Guten Abend, Herr ...

eine traurige bis tragische Entwicklung, die immer mehr Kinder benachteiligt - obwohl das Gegenteil versprochen oder zutreffender gesagt: vorgegaukelt wird....

Der Film zeigt den Alltag an einer Förderschule - und macht deutlich, dass Förderschulen mit ihrem ganz speziellen Angebot und Rahmenbedingungen unverzichtbar sind. Warum?

Weil Regelschulen eben über diese Rahmenbedingungen (z. B. kleine Klassen, Zeit, Extra-Räume, Fachkräfte) nicht verfügen - und Inklusion nicht wirklich stattfindet, stattfinden kann, auch wenn alle Beteiligten dieses wollen.

Auch wird deutlich, dass Inklusion in Regelschulen nicht wirklich für jedes Kind geeignet ist - äußerst fragwürdig ist auch die oft in diesem Zusammenhang gemachte Aussage "Inklusion ist ein Gewinn für alle"....

Besonders kritisch ist in diesem Filmbericht zu sehen, dass sich eine Lehrerin aus Angst vor einem Eintrag in die Personalakte nur anonym zum Thema äußern möchte.

Im Grunde genommen zeigt der Film sehr deutlich, dass die Abschaffung von Förderschulen fatal ist. Letztlich bedingt die Abschaffung der Förderschulen - die nicht von seiten der Eltern ausging ! - den Zwang zur Inklusion.

Mir wurde bereits berichtet, dass Eltern, die ein behindertes Kind haben und dieses unbedingt (!) an einer Förderschule anmelden wollten, dort abgewiesen wurden.

Anbei dazu eine Stellungnahme von einem Betroffenen, der gleichzeitig Vorsitzender einer Interessenvertretung für Behinderte ist, zum aktuellen Schulgesetzentwurf SH - mit ausführlichen Aussagen zum Thema Inklusion. Sehr beachtenswert!

Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers


eingetragen von Kevin Kraus am 12.12.2013 um 14.15

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. ist Mitglied der bundesweiten Initiative "3xMEHR Initiative Differenziertes Schulwesen", der sich bereits über 35 Interessenverbände angeschlossen haben - zu finden unter: http://www.differenziertesschulwesen.com/

Pressetext

Plön, Dienstag, den 10.12.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. zum Bericht „Hamburger Uni-Präsident gegen G9“ vom 7.und 9.12.2013
news4teachers.dewelt.de/print


Hamburger Uni-Präsident:G8-Abitur qualifiziert nicht mehr für das Studium!

Die Reduzierung von neun auf acht Jahre Gymnasium brachte Wissensdefizite bei den Abiturienten mit sich, wie Hamburgs Uni-Präsident Dieter Lenzen in einem Interview am 23.4.2013 bestätigte: „Die Studierfähigkeit ist nicht immer gegeben, zum Beispiel im Bereich Schreibfähigkeit.“ Aus diesem Grund wurde in Hamburg bereits 2012 ein Universitätskolleg gegründet, um damit die Wissensdefizite auszugleichen. Nun erklärt Professor Lenzen im o.g. Bericht vom 7.12.2013: „Die Studierfähigkeit der jungen Menschen kann die Universität nur selbst herstellen, das kann ein Gymnasium nicht“. Zu ergänzen wäre – seit es G8 gibt. Denn weiterhin heißt es im Bericht: „Zur Hochschulzugangsberechtigung gehörte Vermittlung von Grundlagenwissen - eine Aufgabe, die zu Zeiten von G9 noch an den deutschen Gymnasien in der Oberstufe vorgesehen gewesen ist.“

„Anhand dieser Aussagen wird deutlich: ein G8-Abitur hat offensichtlich nicht mehr die Qualität eines G9-Abiturs, gewährleistet nicht mehr unbedingt die Studierfähigkeit an einer Hochschule – die „Allgemeine Hochschulreife“. Das trifft allerdings nicht nur für Hamburg zu – denn auch andere Universitäten bieten mittlerweile Vorkurse für angehende Studenten an, weil diese die Studierfähigkeit noch nicht besitzen. (Siehe hierzu den Bericht aus der „Zeit“ vom 17.5.2013: ). Statt nun die Reißleine „Zurück-zu-G9“ zu ziehen, lehnt Erziehungswissenschaftler Professor Lenzen G9 ab und kalkuliert damit quasi Wissensdefizite bei den Abiturienten ein, um offensichtlich das Universitätskolleg am Leben zu erhalten – um damit einen Teil der Wissensvermittlung, für den die Gymnasien eigentlich zuständig sind, an die Universitäten zu binden. Folgen dieser Forderung: die Gymnasien werden in ihrer ureigensten Aufgabe gestutzt, die Zeitersparnis des G8 läuft ins Leere, es entstehen unnötige Kosten, die SchülerInnen und Schüler werden benachteiligt. Es stellen sich zudem die Fragen: welchen Stellenwert hat ein G8-Abitur noch im Ausland? Welchen Stellenwert hat ein Abitur an einer Gemeinschaftsschule – denn die KESS-Studie 13 belegte doch, dass die Abiturienten der Gemeinschaftsschulen teils bis zu drei Jahren Lernrückstände zu den Abiturienten der G8-Gymnasien hatten ( studie-kess-13.pdf)“, sagte Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) heute in Plön. „Wir danken Herrn Professor Lenzen für seine Aussagen – denn sie machen eines deutlich: die Rückkehr zu G9 ist dringender denn je“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

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G9-jetzt! in Schleswig-Holstein – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt.de/
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G9-jetzt! in Baden-Württemberg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-bw.de/
G9-jetzt! in Nordrhein-Westfalen – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-nrw.de/
G9-jetzt! in Berlin (im Aufbau) – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt-berlin.de/



eingetragen von Kevin Kraus am 04.12.2013 um 06.26

IVL zu PISA 2012: „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ - Vorhersehbare Interpretationen bei Politikern

Anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse erklärt die Landesvorsitzende der Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL), Grete Rhenius: „Erfreulich, dass beispielsweise auch der SSW erkannt hat, dass Bildung mehr als ,Messen und Vergleichen’ ist. Noch erfreulicher wäre es allerdings, auch die richtigen Schlüsse aus diesen Erkenntnissen zu ziehen. So liegen im Länder-Ranking die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen z.T. deutlich hinter Deutschland mit seinem angeblich so ungerechten, differenzierten Bildungswesen.“

Grundsätzlich jedoch sieht die IVL in der PISA-Studie kein sehr aussagekräftiges Instrument zur Qualitätsmessung im Schulwesen. Eine Studie, die seit fast 40 Jahren stets das Gleiche beklage, obwohl sich z.B. die Abiturientenquote im selben Zeitraum in Deutschland verfünffacht habe, sei wissenschaftlich wenig glaubhaft. Auch solle der Blick auf das vielzitierte angebliche „Bildungsparadies“ Finnland über die Schule hinaus einmal auf die Bereiche Arbeitslosigkeit, Alkoholmissbrauch und Suizidrate bei Jugendlichen erweitert werden.

Aus Verbandssicht seien die reflexartigen Reaktionen der verantwortlichen Bildungspolitiker auf die Ergebnisse genau so stereotyp wie vorhersehbar. Welchen Nutzen dieses Verhalten für die Verbesserung der Bildungsqualität habe, sei fraglich.

„Die regelmäßige PISA-Bescherung bringt die Schulpolitiker bei der jeweiligen Ergebnisinterpretation dazu, ebenso regelmäßig in den Pippi-Langstrumpf-Modus zu wechseln, frei nach dem Motto: Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“, stellt Rhenius abschließend fest.

V.i.S.d.P. IVL-SH
Tade Peetz, Pressereferent Heikendorf, 3. Dezember 2013
Stückenberg 15
24226 Heikendorf
Tel.: 0431-2391935
Mobil: 0151-25386916
http://www.ivl-sh.de

Tade Peetz
tadepeetz@aol.com


eingetragen von Kevin Kraus am 04.12.2013 um 06.15

Pisa – Beschaffungmaßnahme der Bildungsforschung

"Thomas Jahncke, Professor für Didaktik der Mathematik an der Uni Potsdam, kritisierte die Pisa-Studie scharf. Die Studie habe kaum Aussagekraft und sich weder für Schüler noch Lehrer positiv ausgewirkt. Klare Nutznießerin sei die Bildungsforschung."


mediathek.daserste.de


eingetragen von Kevin Kraus am 03.12.2013 um 15.16

Philologenverband Schleswig-Holstein e.V.
Berufsverband der Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien

Kiel, den 02. Dezember 2013

„Schulgesetzentwurf glatt mangelhaft!“
- Siegmon erneuert nach Anhörung scharfe Kritik am geplanten Schulgesetz –


„Gemessen an dem Aufwand - und den damit verbundenen horrenden Kosten - der für das neue Schulgesetz betrieben wurde, ist das Ergebnis kläglich“, kommentiert Helmut Siegmon, Vorsitzender des Philologenverbandes Schleswig-Holstein (PhV), die massive Kritik zum Schulgesetzentwurf in den schriftlichen Stellungnahmen und in der öffentlichen Anhörung im Bildungsausschuss. „Bei solch einer Rückmeldung sollte die Ministerin den Entwurf zurückziehen und innehalten.“

„Offensichtlich hat die Ministerin die Risiken und Nebenwirkungen ihrer rigorosen einengenden und mehr von Verboten gekennzeichneten Eingriffe in die schleswig-holsteinische Schullandschaft durch das Schulgesetz überhaupt nicht im Blick. Weder ging eine sorgfältige Erhebung und Analyse von Daten voraus - z. B. zum Lehrkräftebedarf - noch hat eine Abschätzung mutmaßlicher negativer Effekte bezüglich der Bildungsqualität, einschließlich der Kosten, stattgefunden“, erläutert Siegmon.

„Allen Betroffenen - Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern - wird immer deutlicher bewusst, dass die Regierung die notwendigen Rahmenbedingungen für die Errichtung und Sicherung, z. B. der Gelingensbedingungen der Inklusion, des gemeinsamen Lernens oder des achtjährigen Bildungsganges an den Gymnasien, nicht bezahlen will und kann. Genau deswegen formiert sich zu Recht massiver Widerstand und Ablehnung – umso mehr, weil auf der anderen Seite gewaltige Fehlinvestitionen in Überkapazitäten z. B. bei den zusätzlichen Oberstufen und leichtfertige Verschwendung im rasenden Reformkarussell immer offenkundiger werden.“

„Das kommt dabei heraus, wenn man in einem manipulierten Dialog den Rat der betroffenen Fachleute nicht erkennen will oder diesen vorsätzlich selektiv missachtet. Mangelnde handwerkliche Sorgfalt und ideologisch motivierte taktische Schnellschüsse im Bildungsbereich haben das Vertrauen der Lehrkräfte und Eltern in eine verantwortliche, behutsame Bildungspolitik und damit die Basis für gute Schule nachhaltig zerstört“, beklagt der Pädagoge weiter. Der Philologenverband bewertet den Entwurf des Schulgesetzes allein wegen erheblicher Schwächen in Inhalt, Struktur, logischer Stringenz und begrifflicher Klarheit mit mangelhaft. „Schleswig-Holstein hat ein besseres Schulgesetz verdient - und ein Schulgesetz, das mehr Freiheit als Gängelung bietet“, so Siegmon abschließend.

Helmut Siegmon
(1. Vorsitzender)
(0171 – 99 63 75 8)

Jens Finger
(Pressesprecher)
(0176 – 50 88 46 48)

Philologenverband Schleswig-Holstein e.V.


eingetragen von Kevin Kraus am 22.11.2013 um 06.34

Ministerin will FH Promotionsrecht einräumen
Uni pocht auf Doktortitel
Von Martina Drexler |
21.11.2013 09:20 Uhr

Sollen auch Fachhochschulen künftig Doktortitel vergeben? Während die Kieler Uni gegen den entsprechenden Vorstoß von Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Waltraud Wende (parteilos) protestiert, unterstützt ihn der Hochschullehrerbund Schleswig-Holstein. Der Streit über das alleinige Promotionsrecht der Universitäten ist voll entbrannt.

Kiel. Die Kritik der Universitätsspitze fällt heftig aus, obwohl die Ministerin schon vor Monaten eine entsprechende Initiative angekündigt hatte. Doch jetzt stellte sie als bisher einzige Wissenschaftsministerin einen konkreten Zeitplan für ein neues Gesetz vor, ohne nach Angaben von Universitätspräsident Prof. Gerhard Fouquet und Vizepräsident Prof. Frank Kempken die Universitäten im Land vorher eingebunden zu haben: Bis Ende 2014 soll die Novellierung durch sein. Ab dann könnten Absolventen künftig auch in Heide oder der Fachhochschule Kiel promovieren dürfen. An der Kieler Uni machen jedes Jahr zwischen 450 und 520 Akademiker ihren Doktor.

Dabei hatte sich das Uni-Präsidium erst im Mai klar für ein alleiniges Promotionsrecht ausgesprochen, aber gleichzeitig die Kooperation mit der Fachhochschule bei Doktorarbeiten verstärkt: FH-Dozenten können ihre Promotionsstudierenden über eine Zweitmitgliedschaft an den acht Fakultäten bereits länger betreuen. Aus Sicht der Ministerin reicht das nicht aus: Denn am Ende vergebe nach wie vor die Universität den Titel. Die Fachhochschulen hätten sich jedoch gerade in der Forschung weiterentwickelt.

Mit ihrer Idee hat Wende, stellt Kempken klar fest, eine „rote Linie überschritten, die wir nicht akzeptieren können“. Denn was die Ministerin vorhabe, wehrt sich Fouquet gegen den Vorwurf, nur ein Privileg verteidigen zu wollen, sei nichts anderes als das deutsche Hochschulsystem mit der funktionalen Zweiteilung und unterschiedlichen Profilen völlig umkrempeln zu wollen. Das aber gehe nur, wenn sie die Fachhochschulen in Universitäten umwandele und entsprechend ausstatte. Das hätte einen immensen Kosten- und Arbeitsaufwand zur Folge, ist Kempken sicher, den das finanzschwache Land gar nicht leisten könne. Aus Sicht Fouquets fehlt Fachhochschulen anders als an Universitäten zudem das qualifizierte Umfeld mit Graduiertenkollegs, Eignungsfeststellung und forschungsgestützter Lehre. Die Ministerin hält dem entgegen, dass sie den Fachhochschulen nur die Möglichkeit zur Promotion eröffnen will, es sei keine Verpflichtung. Weder der Aufbau eines wissenschaftlichen Mittelbaus noch die Reduzierung der Lehrverpflichtung seien vorgesehen. Mit anderen Worten: Es gibt keine neuen Mittel oder neue Leute.

Die Fronten sind verhärtet: Hochschulrektorenkonferenz und Deutscher Hochschulverband halten wie die Unionsfraktion im Bundestag nichts von Wendes Plänen für „Einheitshochschulen“. Der Hochschullehrerbund Schleswig-Holstein, der die Interessen von Fachhochschul-Professoren vertritt, begrüßt dagegen „diesen richtigen Schritt“, ein hochschulpolitisches Signal mit bundesweiter Strahlkraft zu setzen, erklärte deren Sprecher, der Kieler FH-Professor Christian Hauck. Die Forderung, das Promotionsrecht nur den Universitäten zu belassen, sei realitätsfern und überholt. Ähnlich argumentiert auch Rasmus Andresen von der grünen Landtagsfraktion, Rasmus Andresen.
kn-online.de


Kommentar
Martina Drexler zur Diskussion um das Promotionsrecht
Von Martina Drexler |
21.11.2013 09:15 Uhr

Ministerin Waltraud Wende wusste, welchen Sturm der Entrüstung sie mit ihren Plänen, das Promotionsrecht auf Fachhochschulen auszuweiten, auslösen würde. Und doch konkretisiert sie ihre Vorstellungen zuerst gegenüber der Presse statt die einzubinden, die bisher allein den höchsten akademischen Grad verleihen. Mit ihrem Alleingang spaltet die Ministerin die Hochschullandschaft statt sie zu einen.

Wende wollte sich mit ihrer Idee nicht durch die „Stagnation anderer“ aufhalten lassen. Dabei war es ihr noch nicht einmal gelungen, ihre Ministerkollegen in den anderen Bundesländern zu überzeugen und deren Vorbehalte auszuräumen.

Natürlich gehört in einer modernen Bildungslandschaft, in der die Fachhochschulen immer mehr Studierende anziehen und in der Forschung punkten, auch das Promotionsrecht auf den Prüfstand. Sind überhaupt so viele Promotionen nötig angesichts der Tatsache, dass Deutschland zu den Spitzenreitern bei Doktortiteln gehört? Und ja, sollten nicht auch Fachhochschulen zumindest mittelfristig ihren wenigen Promotionsstudierenden den Titel verleihen dürfen?

Doch für einen solchen radikalen Wandel einer jahrhundertealten Tradition braucht es Geduld, Fingerspitzengefühl, viele Abstimmungen und ein klares Konzept, was sich dann an Fachhochschulen und Universitäten finanziell und personell ändern müsste. Doch das fehlt hier. Wende preschte viel zu schnell vor und hat dabei gewaltig Porzellan zerschlagen.
kn-online.de


eingetragen von Kevin Kraus am 18.11.2013 um 18.28

Elterninitiative G9-jetzt! und Schleswig-Holsteinischer Elternverein
Plön, Montag, den 18.11.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den heutigen Berichten der Kieler Nachrichten „Schülerschwund bedroht die Gymnasien im Norden“ und „Darum droht das Ausbluten der Gymnasien – 30 von 99 Schulen bangen um ihre Zukunft“

G9 als Rettungsring für die Gymnasien – und zwar jetzt!


Die demografische Entwicklung macht vor keiner Schule Halt – alle Schulen sind vom Rückgang der Schülerzahlen betroffen. Für die Gymnasien hingegen kommt aber verschärfend hinzu, dass G8 mit seinen Belastungen zusätzlich die Schülerzahlen reduziert!

„Diese Entwicklung war absehbar und ist von der Landesregierung SH auch gewollt – und wird mit dem derzeit diskutierten Schulgesetzentwurf noch vorangetrieben. Denn um die „Eine Schule für alle“ umsetzen zu können, gehört zwangsläufig auch die Auflösung der Gymnasien dazu. G8 und eine nicht auszuschließende Versetzung von Lehrkräften von Gymnasien an die Gemeinschaftsschulen, um deren neue Oberstufen zu besetzen, sind geeignete Instrumente, um die Gymnasien systematisch zu schwächen. Die Schulträger wären daher allesamt gut beraten, die Gymnasien wieder für G9 zu öffnen. Das ist besser - und deutlich kostengünstiger - als neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen.

Es wird endlich Zeit für eine Kehrtwende – vor allen Dingen auch im Sinne unserer Kinder. Aus diesem Grund haben wir vor einiger Zeit die „Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH“ ins Leben gerufen – jede Unterschrift kann helfen, die Existenz der Gymnasien und damit die Bildungs-Zukunft unserer Kinder zu sichern.

Die Schulträger - durchgehend in kommunaler Hand - sollten dabei auch den Standortvorteil im Auge behalten. Gute Schulen zählen nun mal zu den Faktoren, die nicht nur junge Familien, sondern auch leistungsfähige Arbeitgeber anlocken. Gemeinschaftsschulen und besonders die Horrorvision der "Einen Schule für alle" stoßen dagegen Investoren und potentielle Mitarbeiter ab“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV heute in Plön.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 12.11.2013 um 08.55

Herzlichen Glückwunsch nach Hamburg! Die G9-Volksinitiative hat deutlich mehr als die erforderlichen 10000 Unterschriften erhalten!

Abendblatt:

GYMNASIEN IN HAMBURG
Weg frei für Volksbegehren gegen "Turbo-Abi"

Die Initiative "G9-Jetzt-HH" hat am Montag rund 16.730 Unterstützer-Unterschriften an die Senatskanzlei übergeben. Für ein Volksbegehren wären 10.000 Stimmen nötig gewesen.


Hamburg. Die Volksinitiative "http://www.g9-jetzt-hh.de/>G9-Jetzt-HH", die per Volksbegehren/bzw. Volksentscheid die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium erwirken will, hat am Montag 16.730 Unterschriften an die Senatskanzlei übergeben. Notwendig wären 10.000 gewesen. "Wir sind sehr glücklich", sagte "G9-Jetzt-HH"-Initiatorin Mareile Kirsch am Montag.
Nun muss die Bürgerschaft entscheiden, ob die dem Anliegen zustimmt. Tut sie es nicht, kann ein Volksbegehren beantragt werden. Dafür müssen innerhalb von drei Wochen mindestens fünf Prozent aller Hamburger Wahlberechtigten, also mindestens 62.000 Personen, unterschreiben. Auch diese Liste wird beim Senat eingereicht.

Stimmt die Bürgerschaft wieder nicht zu, kann ein Volksentscheid beantragt werden. Dabei erhalten alle Hamburger Wahlberechtigten Wahlunterlagen, die sie per Briefwahl oder am Wahltag im Wahllokal abgeben. Wenn mindestens 20 Prozent der Hamburger gewählt haben und die Mehrheit für den Volksentscheid votiert hat, muss der Senat das Gesetz ändern.

Ziel der Volksinitiative ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasien. In Hamburg war vor zehn Jahren das um ein Schuljahr verkürzte "Turbo-Abitur" an allen Gymnasien eingeführt worden. Kirsch und ihre Mitstreiter fordern die Wahlfreiheit zwischen dem "Turbo-Abitur" und dem um ein Jahr längeren Bildungsgang an allen Gymnasien.

mobil.abendblatt.de 11.11.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 08.11.2013 um 07.02

Welt v. 07.11.13

Orthografie
Doppelt so viele Fehler dank Rechtschreibreform


Die neue Rechtschreibung verwirrt Schüler, statt zu helfen. Die Verantwortlichen wollen das nicht hören, aber neue Studien zeigen jetzt klar: Die Schreibleistung hat sich dramatisch verschlechtert. Von Dankwart Guratzsch

Merkwürdig still geworden ist es um den "Rat für deutsche Rechtschreibung" (Link: http://www.welt.de/106139677) in Mannheim, der doch eigentlich eingesetzt war, als "maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung" die "Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren". Wäre er wirklich aktiv, müsste er Alarm schlagen. Denn weder ist es gelungen, die durch die Rechtschreibreform zerrüttete Einheitlichkeit zurückzugewinnen, noch die Rechtschreibleistungen der Schüler zu verbessern.

Sie haben sich vielmehr bei allen Schultypen dramatisch verschlechtert. Dafür werden zwar verschiedenste Gründe, unter anderem neue Unterrichtspraktiken, angeführt. Aber ein erstaunlich hoher Anteil von Fehlern geht offenbar unmittelbar auf die Reform von 1996 zurück. Sie scheint auf bestem Wege, sich als der größte Rohrkrepierer der deutschen Kulturpolitik seit 1945 zu erweisen.

Schon 2008 hatte der Germanist Uwe Grund (Saarbrücken, heute Hannover) in einer umfangreichen Studie nachgewiesen, dass sich die Fehlerquote in Schülerdiktaten und -aufsätzen gegenüber der Zeit vor der Reform erhöht hat. Kritiker hatten ihm darauf eine zu schmale Datenbasis angekreidet. Jetzt hat Grund auf der Jahrestagung der Forschungsgruppe Deutsche Sprache in Frankfurt/Main nachgelegt und auf der Grundlage einer erdrückenden Datenmenge ermittelt, dass die falschen Schreibungen in Diktaten und Aufsätzen seit der Rechtschreibreform verdoppelt haben.

Die Reform provoziert Fehler
Dem Befund liegen für die Auswertung von Schülerarbeiten aus der Zeit vor der Reform ein Korpus von 1500 Klassenarbeiten der Gymnasialstufe mit 400.000 Wörtern, die Sekundärauswertung einer DDR-Studie mit 2,2 Millionen Wörtern sowie zwei Schweizer Studien zur 6. Klasse der Primarschule sowie zu den Abiturklassen zugrunde. Für die Zeit nach der Reform hat Grund zusätzlich zwei Studien im Auftrag der Kultusministerkonferenz zum Leistungsstand bei Neuntklässlern (2008 und 2010) sowie die erst vor wenigen Wochen publizierte Erhebung des Gießener Germanistikprofessors Wolfgang Steinig über die Rechtschreibleistungen von Viertklässlern 1972/2001 herangezogen. Insgesamt kann er sich damit für diesen Bereich auf einen Korpus mit 3,5 Millionen Wörtern stützen.

Die Erkenntnisse auf dieser riesigen Datenbasis sind alarmierend. Sie zeigen nicht nur, dass sich die Fehlerquote "in etwa verdoppelt" hat, sondern auch, "dass gerade in den Bereichen, in denen die Reform eingegriffen hat (zum Beispiel Groß-/Kleinschreibung, Getrennt-/Zusammenschreibung), die Fehlerzahlen besonders stark angestiegen sind". Der Vermutung, ein solcher Anstieg müsse mindestens zum Teil den noch mangelhaften Deutschkenntnissen von Migrantenkindern angelastet werden, kommt der Autor damit zuvor, dass er diesen Faktor in seiner Analyse von vornherein herausrechnet.

Als Totalblamage für die neue, 1996 eingeführte Rechtschreibung (Link: http://www.welt.de/13015286) erweist sich auch das vermeintliche Prunkstück der Reform, die geänderte Schreibung von Wörtern mit Wechsel zwischen ss und ß. Auf der Grundlage seines gewaltigen Datenmaterials aus der Zeit vor der Reform kann Grund aufzeigen, dass hier überhaupt kein Änderungsbedarf bestand: "Auf dem Gymnasium musste eine Lehrerin sechs Klassenarbeiten mit einer durchschnittlichen Länge von 220 Wörtern durchsehen, um auf einen Fehler in Wortformen wie Naß, Nässe (jetzt Nass, Nässe), wußten (jetzt wussten) und ähnlich zu stoßen." Das hat sich mit der Reform geändert. Die neue s-Schreibung erweist sich als Fehlerfalle und treibt die Fehlerzahl um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent in die Höhe.

Die ss/ß-Änderung ist ein Reinfall
Vor allem hat die neue ss/ß-Schreibung bei Wörtern mit einfachem Silbenschluss-"s" zu Verwirrung, Unsicherheit und einer völlig neuen Fehlerkategorie geführt. Wie bereits andere Studien belegt haben, kommt es vermehrt zu Unsinnsschreibungen wie "Sarkassmus", "Kommunissmus", "Nazissmus" (in Anlehnung an "Narzissmus"), und zwar um so mehr, je mehr die alten "ß"-Schreibweisen ("Narzißmus") in Vergessenheit geraten.

Es mutet peinlich an, wie derart alarmierende Forschungsergebnisse von Mitgliedern des Rates für deutsche Rechtschreibung bisher übergangen oder bagatellisiert worden sind. Noch 2011 hatte der Germanist Jakob Ossner gemeint, "in die verbreitete Klage über den Rechtschreibverfall nicht ohne weiteres einstimmen" zu können. Es könne "viele Gründe dafür geben", dass die Rechtschreibleistungen gesunken sind. Auf diesem beschönigenden Standpunkt zu beharren wird nach Grunds jüngster Studie, die der Autor 2014 nochmals erweitern will, immer schwerer fallen.

Hinzu kommt, dass Grunds Erkenntnisse durch weitere unabhängige Studien gestützt werden. Das jüngste Beispiel bildet die Gießener Längsschnittstudie, die die Schreibkompetenz von Viertklässlern unter die Lupe nimmt. Hier stieg die Fehlerzahl pro hundert Wörter von sieben (1972) über zwölf (2002) auf 17 (2012) Fehler – ein verheerendes Resultat, dessen Auswirkungen in letzter Konsequenz alle Berufssparten bis hin zu den Universitäten, der Wirtschaft und den Kulturinstituten zu spüren bekommen.



welt.de 7.11.2013


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Eltern_in_sh mailing list
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http://lists.elternverein-sh.de/mailman/listinfo/eltern_in_sh
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eingetragen von Kevin Kraus am 07.11.2013 um 07.37

Plön, Mittwoch, den 6.11.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum neuen Schulkonzept der CDU-SH (Bericht der KN vom 6.11.13):

Das neue Schulkonzept der CDU-SH - insbesondere die Rückkehrmöglichkeit der Gymnasien zu G9 - begrüßen wir sehr, da es in vielen Bereichen mit unseren bildungspolitischen Forderungen übereinstimmt. Für unsere Kinder ist es ein wichtiger Schritt im Sinne der Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit!


Die CDU SH will Schulen mehr Freiraum geben – unter anderem für die Gymnasien hinsichtlich ihrer Entscheidung über G8/G9 und für die Gemeinschaftsschulen hinsichtlich deren Entscheidung über Unterricht im Kurssystem oder in abschlussbezogenen Klassenverbänden. Gemeinsames Lernen und Inklusion, der Unterricht aller behinderten Kinder in Regelschulen, soll nach dem Schulkonzept der CDU-SH nicht verpflichtend werden, die Zwangseinschulung mit 6 Jahren abgeschafft werden.

„Die Schulen brauchen ihre Freiräume. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, können sie damit auch umgehen. Es gibt keine pädagogischen oder andere nachvollziehbaren Gründe, die ein rigoroses Kappen dieser Freiräume – wie es im neuen Schulgesetz vorgesehen ist – rechtfertigen. Wir treten deshalb für einen Erhalt und vor allem auch eine Wiederherstellung der Freiräume ein – und freuen uns, dass die CDU-SH mit ihrem heute vorgestellten Schulkonzept ebenso den Erhalt der Freiräume für die Schulen sichern und diese ausbauen will“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Die Wiederherstellung der Freiräume der Schulen, also ihre Selbständigkeit, stellt - nach der Unzahl von Reglementierungen, die die Politik den Schulen in den letzten Jahrzehnten auferlegt hat - einen wichtigen Grundstein zur Sicherung der Qualität unseres Bildungssystems und damit zur Sicherung der Zukunft unserer Kinder dar. Und das ist das, was wir für unsere Kinder wollen. Nur so sind Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit wirklich gewährleistet“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt!

(Mitglied im Vorstand des SEB eines G9-Gymnasiums, im Kreiselternbeirat der Gymnasien des Kreises Plön und Stellvertretendes Mitglied im Landeselternbeirat der Gymnasien von Schleswig-Holstein, Bürgerliches Mitglied im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport im Kreis Plön, Bürgerliches Mitglied im Schulverband Stadt-Plön-Land und im Hauptausschuss dieses Schulverbandes und andere Ehrenämter).

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. ist Mitglied der bundesweiten Initiative "3xMEHR Initiative Differenziertes Schulwesen", der sich bereits über 30 Interessenverbände angeschlossen haben - zu finden unter:

http://www.differenziertesschulwesen.com/
Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de

G9-jetzt! in Schleswig-Holstein – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt.de/
G9-jetzt! in Hamburg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-hh.de/
G9-jetzt! in Baden-Württemberg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-bw.de/
G9-jetzt! in Nordrhein-Westfalen – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-nrw.de/
G9-jetzt! in Berlin (im Aufbau) – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt-berlin.de/



eingetragen von Kevin Kraus am 02.11.2013 um 15.53

Volksinitiativen in HH und SH: Wir brauchen noch Unterschriften!
Wenn auch Sie G9 statt G8 am Gymnasium besser finden, können Sie die Volksinitiativen mit Ihrer Unterschrift unterstützen:
- mit Wohnsitz in Hamburg: http://www.g9-jetzt-hh.de/
- mit Wohnsitz in SH: http://www.g9jetzt.de/
Bitte weiterleiten!


VolksinitiativeTurbo-Abi: Gegner ziehen alle Register
Von Sandra Schäfer

Foto: B.Blumenthal
Mareile Kirsch, Initiatorin der Volksinitiative, sammelt bis zum Schluss Unterschriften.

Endspurt bei der Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur. Am 11. November müssen 10.000 Unterschriften im Rathaus abgeliefert werden. Überraschend will sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) noch vor dem Termin mit den Initiatoren treffen. Gibt es nun doch noch neue Angebote aus Angst vor einem Volksentscheid?

Der Ärger vieler Eltern über den Stress beim Turbo-Abitur wird derzeit durch neue Zahlen aus einer FDP-Anfrage befeuert. An fast jedem zweiten Gymnasium müssen die Schüler 35 oder sogar 36 Schulstunden pro Woche bewältigen.

"Hinzu kommen die Förderstunden gegen das Sitzenbleiben", rechnet Mareile Kirsch vor. Die Initiatorin der Volksinitiative will bis zum letzten Tag Unterschriften sammeln. Gestern war sie auf dem Uni-Campus unterwegs. "Viele Studenten der Erziehungswissenschaften unterschreiben", sagt sie.

Kirsch ist zuversichtlich, dass sie bis Montag, 11. November, ausreichend Unterstützer gesammelt hat. Und sie ist sich klar darüber, dass immer ungültige Stimmen dabei sein und sie ein Stimmenpolster brauchen werden.

Das Gesprächsangebot aus der Schulbehörde will sie annehmen. "Es hieß ja immer, ich hätte Gespräche ausgeschlagen. Das ist nicht richtig." Bis zu den Herbstferien habe es gar keine ernsthaften Terminangebote aus der Schulbehörde gegeben. Ein Termin ist immer noch nicht gefunden – obwohl nur noch gut eine Woche Zeit ist. Kirsch: "Wir sind jedenfalls gesprächsbereit."

Ob bei einem solchen Gespräch etwas herauskommen kann, ist allerdings fraglich. Die Positionen liegen deutlich auseinander. So will die Initiative an jedem Gymnasium der Stadt wieder die Möglichkeit zum Abitur nach neun Jahren durchsetzen.

Die Schulbehörde will das aber nicht mal an einzelnen Versuchs-Standorten anbieten. "Wir wollen der Initiative Angebote machen, wie sich das Abitur nach acht Jahren optimieren lässt", so Behördensprecher Peter Albrecht. Es gebe nun einmal kein einziges Gymnasium, das bereit wäre, im Zuge eines Schulversuchs zu G9 zurückzukehren. Das habe die Behörde extra abgeklopft. Und zwingen könne man keine Schule dazu.

mopo.de 2.11.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 27.10.2013 um 15.33

Schulpolitik: Das Elend der Lehrer

von Ferdinand Knauß

Der Erfolg eines Schulsystems hängt von denen ab, die es tragen. Die hyperaktive Bildungspolitik überlastet Lehrer mit unsinnigen Aufgaben und nimmt ihnen die Zeit für die wichtigen.

Was wirklich hinter Lernmythen steckt

Michael Lorenz ist Lehrer für Mathematik und Physik an einer nordhessischen Gesamtschule. Und er ist wütend, daraus macht er keinen Hehl. Wütend über die Bildungspolitik und was sie im Schulsystem anrichtet. "Viele Kollegen haben resigniert und sich mit den Verhältnissen abgefunden, aber dafür bin ich vielleicht noch nicht lange genug dabei". Der 55-Jährige trat erst vor elf Jahren in den Schuldienst und war zuvor selbstständiger Kaufmann.

So wütend ist Lorenz, dass er tut, was sich die meisten Kollegen nicht trauen. Er sucht den Weg in die Öffentlichkeit, macht in Weblogs unter eigenem Namen auf das aufmerksam, was an deutschen Schulen falsch läuft: Während Bildungspolitiker den schönen Schein immer besserer Notenschnitte und steigender Abiturientenzahlen als Erfolg verkauften, sinke der tatsächliche Bildungsstand der Schüler.

[... ca. 18 Textabschnitte ...]

Reformen nur zur Selbstdarstellung
Die auf dem Rücken der Lehrer und vor allem letztlich ihrer Schüler in den letzten Jahren implantierten pädagogischen Moden und Wundermethoden sind Legion. Neben den erwähnten könnte man noch das "selbst entdeckende Lernen", den "forschend-entwickelnden" oder "fragend-entwickelnden Unterricht" und nicht zuletzt die alle Lehrpläne dominierende Kompetenzorientierung nennen, die eine direkte Folge der PISA-Hysterie ist und fehlendes Wissen kaschieren soll.

Die Reformen dienten eher dem Interesse der Selbstdarstellung einer hyperaktiven Politik als der Bildung der Schüler. Die wichtigste Folge dieser Reformlawine, so sinnvoll die eine oder andere Methode für sich betrachtet vielleicht auch sein mag, ist die damit einhergehende Belastung und Verunsicherung der Lehrer. Die einfache Wahrheit jeder Pädagogik wurde von der modernen Bildungspolitik sträflich ignoriert: Keine Schule kann besser sein, als die Lehrer, die in ihr unterrichten. Kein Unterrichtskonzept, keine Schulstruktur und kein Lehrplan sind für den Bildungserfolg von Schülern so entscheidend wie die Fähigkeiten dessen, der vor der Klasse steht.
Michael Lorenz hat daher einen ganz einfachen Vorschlag für die Bildungspolitik, der völlig kostenfrei zu realisieren wäre: "Lasst uns Lehrer einfach unseren Job machen. Vertraut uns und fahrt uns nicht andauernd in die Parade!"

wiwo.de 25.10.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 14.10.2013 um 05.34

-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Online-Petition Förderschulen: bundesweite Resonanz
Datum: Tue, 8 Oct 2013 23:30:53 +0200
Von: Petition Schule


Liebe/r Empfänger/in,

entsetzte Eltern in Niedersachsen bitten um Ihre/Eure Hilfe für die so wichtigen spezialisierten Förderschulen, nicht nur in Niedersachsen:

Sie haben eine inzwischen bundesweit beachtete Online-Petition für den Erhalt ihrer Sprachheilschulen gestartet, die uns alle betrifft.
Bis zum 28. November sollen 50.000 Unterschriften zusammenkommen, damit die Regierenden sich mit der Petition beschäftigen müssen. Über 14.000 Menschen haben bereits unterzeichnet! Denn:

Auch in Niedersachsen hat die neue rot-grüne Landesregierung umgehend mit der flächendeckenden Abschaffung des Sonderschulsystems begonnen. Als erste sind die Sprachheil- und die Lernbehindertenschulen dran. Ab dem kommenden Schuljahr dürfen die Förderschulen Sprache nicht mehr einschulen, die Förderschulen Lernen schon jetzt nicht mehr! Alle Schüler werden in die Inklusion gezwungen, die Bedingungen dort entsprechen qualitativ und quantitativ den bekannt katastrophalen Sparkonzepten im übrigen Norddeutschland. Damit wird nun auch in Niedersachsen den behinderten Schülern zügig jegliche qualifizierte Rehabilitation und Förderung entzogen. Weitere Bundesländer werden folgen, wenn nicht bundesweit nachhaltiger politischer Druck aufgebaut wird. Und der wird nur über Presse- und andere Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. Petitionen, wirksam. Presse und Politik sind bereits aufmerksam geworden, wie auf der Petitions-Homepage https://www.openpetition.de/petition/online/erhaltet-die-foerderschulen-sprache-sprachheilschulen-in-niedersachsen unter "Neuigkeiten" nachzulesen ist.

Diese Petition birgt daher eine Riesenchance und steht im Prinzip für ALLE Betroffenen sämtlicher Spezial- und Regelschulen bundesweit. Sie kann das Thema in ganz Deutschland öffentlichkeitswirksam auf die Agenda bringen!


Deshalb bittet die Initiative um Unterstützung der Petition durch Unterzeichnung und Weiterleitung (an Verwandte, Bekannte, Kollegen, Schulen, Kinderärzte etc.).
Eine Petition kann von jeder/m unterzeichnet werden, egal, aus welchem Bundesland. Je mehr aus allen Richtungen, desto mehr Einfluss kann sie auch überregional entfalten - also auch für Ihr/Euer Bundesland. Bei der Auswertung werden die Stimmen regional ausgewiesen und entsprechend eingereicht.
Unterzeichnen kann man auch nicht öffentlich, so dass niemand sich vor Repressalien fürchten muss.



! Rettet die wertvollen Sprachheilschulen (Förderschulen Sprache) !
Diese Online-PETITION geht alle an.
Helfen Sie, ein Zeichen zu setzen, bundesweit -
für unsere Kinder, für unsere Zukunft - für Vernunft und Wahlfreiheit:

https://www.openpetition.de/petition/online/erhaltet-die-foerderschulen-sprache-sprachheilschulen-in-niedersachsen
Bitte unterzeichnen und bundesweit weiterleiten, danke!
Wichtig: Jede/r darf unterzeichnen, egal, aus welchem Bundesland!

Die Elterninitiative wird die Petition beim niedersächsischen Landtag einreichen.

Achtung: NACH Online-Unterzeichnung Ihre E-Mailadresse BESTÄTIGEN, sonst wird Ihre Stimme nicht gezählt!


Sehr informativ ist die Lektüre der vielen Kommentare der Unterzeichner auf der Petitionsseite.
Politisch wirksam sind auch persönliche Anfragen zum Thema an namhafte Vertreter der Regierungs- und Oppositionsparteien bei Abgeordnetenwatch:

http://www.abgeordnetenwatch.de/wahlen-733-0.html

Diese Mail sowie obiger Abbinder dürfen gern für Weiterleitungen verwendet werden.

Für Ihre/Eure Unterstützung danken die Petenten von Herzen!

Ansprechpartner:
Bianca Meyer
27801 Neerstedt/Niedersachsen
Mail: benny_mama@yahoo.de
Telefon: 0162/6486208


eingetragen von Kevin Kraus am 12.10.2013 um 06.57

Bundesweiter Schulvergleich: „Sieger“ sind Länder mit differenzierendem Schulsystem

SPIEGEL
11. Oktober 2013, 09:50 Uhr
Mathe und Naturwissenschaften
Leistungsgefälle zwischen Schülern in Ost und West ist gravierend

Von Christoph Titz
Der Osten hat die Musterschüler: Sachsen und Thüringen führen beim bundesweiten Schulvergleich in Mathematik und Naturwissenschaften. Schlusslichter sind die Stadtstaaten und NRW. Dort liegen Schüler um bis zu zwei Jahren zurück.
Weiterlesen im Originalartikel ...

Schulsysteme der "Sieger"

Sachsen: schule.sachsen.de und schule.sachsen.de

Thüringen: wiki/Regelschule


eingetragen von Kevin Kraus am 07.10.2013 um 17.27

Zu hohes Gehalt: Land droht Schulleitern mit Versetzung

Schleswig-Holsteins Schulen droht ein Schulleiter-Versetzungs-Chaos. Bis zu 140 Rektoren, Konrektoren und Koordinierungslehrer an insgesamt 120 Schulen müssen ihre Posten womöglich schon in Kürze räumen. Weil die Schülerzahlen bei ihnen sinken, gelten sie plötzlich als überbezahlt, müssen anderswo im Land eingesetzt werden.

Lübeck/Kiel. Das geht aus der Antwort des Bildungsministeriums auf eine kleine Anfrage der CDU hervor. Die Opposition und die Lehrergewerkschaft GEW laufen Sturm...

Weiterlesen in ln-online.de 06.10.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 02.10.2013 um 14.25

Zuviel befristete Arbeitsverträge für Lehrer in SH

So wird den Lehrkräften die Motivation und dem Unterricht die Qualität genommen:

Eine Anfrage der Piraten zeigte bereits, dass mehr Lehrkräfte befristet als unbefristet eingestellt werden - es erscheint unwahrscheinlich, dass es sich hier um Elternzeit-Vertretungen, sondern vielmehr um systematisch befristete Verträge handelt.

landtag.ltsh.de

Lehrer zum Schweigen verdonnert
Nach Angaben eines Rektors, der nicht genannt werden will, arbeiten an seiner Gemeinschaftsschule 70 Lehrer - rund 20 Prozent davon sitzen auf kurzfristigen Vertretungsstellen. In den Ferien seien viele von ihnen regelmäßig arbeitslos, schrieb er dem Schleswig-Holstein Magazin. Weiter heißt es: "Die Obrigkeit wirkt. Das Bildungsministerium [...] verhindert eine Öffentlichkeit, indem die Lehrkräfte und Schulleitungen auf dienstrechtlichem Wege unter Androhung schwerer persönlicher Konsequenzen zum Schweigen vergattert werden. [...] Dabei sind Probleme verbreitet und schwerwiegend.


Bildungsministerin Wende hat die Vorwürfe nach dem Interview mit dem Schleswig-Holstein Magazin überprüft - und festgestellt, dass tatsächlich Realschullehrer an Gemeinschaftsschulen in Kiel runtergestuft worden sind...

ndr.de


eingetragen von Kevin Kraus am 17.09.2013 um 14.40

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) teilen mit:

Der Protest gegen G8 wächst – G9-jetzt!- Initiativen gibt es nun auch in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen


„Die Gründung weiterer G9-jetzt!-Initiativen in anderen Bundesländern beweist, dass Eltern nicht mehr bereit sind, die Belastungen für ihre Kinder durch G8 an den Gymnasien noch länger hinzunehmen. Wir freuen uns, dass sich unserer Initiative weitere angeschlossen haben und in engem Austausch mit uns stehen“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

Es gibt in Deutschland jetzt folgende G9-jetzt!-Initiativen:

G9-jetzt! in Schleswig-Holstein – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt.de/
G9-jetzt! in Hamburg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-hh.de/
G9-jetzt! in Baden-Württemberg – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-bw.de/
G9-jetzt! in Nordrhein-Westfalen – zu erreichen unter: http://www.g9-jetzt-nrw.de/
G9-jetzt! in Berlin (im Aufbau) – zu erreichen unter: http://www.g9jetzt-berlin.de/

Die o.g. Initiativen haben verschiedene Aktionen gestartet, um ihrer Forderung – die Rückkehr von G9 an allen Gymnasien - Nachdruck zu verleihen: So sammeln die G9-Jetzt! Initiativen in Schleswig-Holstein und Hamburg Unterschriften für Volksinitiativen. Die G9-Jetzt!-Initiative in Baden-Württemberg sammelt Unterschriften für eine Online-Petition. In Hessen und Bayern werden Unterschriften für Volksbegehren gesammelt, die dasselbe Ziel verfolgen.

„Nahezu bundesweit wird über G8/G9 am Gymnasium debattiert – und G8 geht immer als eindeutiger Verlierer hervor. Seit Jahren nun lassen sich die Nachteile, die G8 mit sich bringt, in vielfältiger Hinsicht belegen. Das Deutsche Kinderhilfswerk, das die Volksinitiativen in Schleswig-Holstein und Hamburg unterstützt, schrieb dazu: „In zahlreichen Studien hat sich gezeigt, dass das sogenannte G8 Kinder und Jugendliche krank macht. Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht dadurch die Rechte der Kinder verletzt. Familien sind belastet, und langfristig geht diese Fehlentwicklung zu Lasten unserer Sozialsysteme und der Wirtschaft.“
Deutsches Kinderhilfswerk

Es wird endlich Zeit für eine Kehrtwende – im Sinne unserer Kinder. Die hohen Anmeldezahlen an den Gymnasien, die G9 anbieten (begrenzte Anzahl in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, unbegrenzte Anzahl in Rheinland-Pfalz) zeigen, dass die Eltern G9 an den Gymnasien für ihre Kinder haben wollen – weil es einfach der bessere Weg am Gymnasium für unsere Kinder ist“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön,
Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 12.09.2013 um 15.37

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Schulgesetzentwurf – Mitteilung der Ministerin Wende vom 11.9.2013

Das neue Schulgesetz ist eine einzige auf Ideologien basierende Bevormundung der Eltern und Schulen


Schleswig-Holstein bekommt ein neues Schulgesetz, das letztlich nur ein Ziel hat: die Einheitsschule. Mit diesem neuen Schulgesetz wird G9 am Gymnasium verboten, alle Regionalschulen werden in Gemeinschaftsschulen zwangsumgewandelt, erst vor wenigen Jahren erfolgte Entscheidungen von Schulkonferenzen und Schulträgern werden rücksichtslos ignoriert. In den Gemeinschaftsschulen müssen alle Kinder „gemeinsam lernen“ – völlig unabhängig von ihren Leistungsmöglichkeiten bzw. Behinderungen (Inklusion) – Differenzierungen gibt es nicht mehr.

„Mit dem neuen Schulgesetz scheint Ministerin Wende die Entwicklungen und Erkenntnisse aus anderen Bundesländern komplett zu ignorieren. Obwohl in mehreren anderen Bundesländern G9 an Gymnasien wieder zugelassen wird bzw. darüber heftig debattiert wird - wird G9 in SH mit dem neuen Schulgesetz nun grundsätzlich verboten. In Hessen beispielsweise ist ca. die Hälfte der Gymnasien wieder zu G9 zurückgekehrt.

Erkenntnisse aus der aktuellen KESS-Studie 2013 aus Hamburg, wonach zwar die Abiturientenquote stieg - die Lernrückstände zwischen Abiturienten an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zum Teil aber bis zu drei Jahren betragen, bleiben unbeachtet. Quote statt Qualität – soll das zukünftig die Devise in SH sein?

http://www.hamburg.de/contentblob/4099630/data/studie-kess-13.pdf

Dass für die Inklusion – und damit auch für das „Gemeinsame Lernen“ - laut GEW SH mindestens 1000 Lehrkräfte fehlen, bleibt auch unberücksichtigt.

bildungsklick.de/pm/8871

Deutschland hat die geringste Jugendarbeitslosigkeit innerhalb Europas – woraus ergibt sich die Notwendigkeit für diesen gewaltigen Umbruch der Schullandschaft?“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Die bis vor wenigen Jahren weltbekannte Qualität unseres Bildungssystems wird restlos verlorengehen. Als Germanistik-Professorin hat sich die Ministerin mit Themen wie "Wie die Welt lacht", Titel eines ihrer Werke, auseinandergesetzt. In ihrem Lebenslauf finden wir aber keinen Hinweis auf eine fundierte Bildungsforschungsgrundlage, auf die sie bauen könnte. Woher nimmt sie die aggressive Energie, unser Schulsystem nachhaltig zu beschädigen? Es grenzt an gesellschafts- und bildungspolitischen Vandalismus, was wir als - auch noch vom Kabinett abgenicktes - Regierungsvorhaben zur Kenntnis nehmen müssen. Dass im neuen Schulgesetz nunmehr die Begriffe „Bildung“ und „Erziehung“ abgeschafft werden sollen, scheint von daher nur konsequent. Wenn Ministerin Wende den Schulgesetzentwurf auf einen Dialogprozess zurückführt, der „bislang beispiellos“ sei – dann kann man dem nur zustimmen. Denn ein Dialog, an dem überwiegend Gleichgesinnte teilnehmen und damit das Ergebnis des Dialoges voraussehbar ist, ist tatsächlich beispiellos - der Begriff „100-Augen-Monolog“ wäre passender“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 07.09.2013 um 06.02

Pressetext
Plön, Mittwoch, den 4.9.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Studie KESS 13 aus Hamburg, die Abiturienten der Gesamtschulen, Aufbaugymnasien und beruflichen Gymnasien getestet hat.

Nach den Ergebnissen von KESS 13: Gebt den Gymnasien in SH G9 zurück – jetzt erst recht!


„Die Ergebnisse der Studie KESS 13 (Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern am Ende der Jahrgangsstufe 13) belegen, dass eine Schullaufbahn an einem Gymnasium pädagogisch, didaktisch, organisatorisch, inhaltlich etc. absolut nicht mit der Schullaufbahn an anderen Schulen vergleichbar ist. Damit ist die in SH von Bildungspolitikern aufgestellte Behauptung - "Wer G9 will, könne dieses an einer Gemeinschaftsschule doch machen" - und damit signalisiert, die Schullaufbahnen seien an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien identisch und nur durch G8 würde sich das Gymnasium von einer Gemeinschaftsschule unterscheiden, deutlich widerlegt“, sagte Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) heute in Plön. „Aus diesem Grund fordern wir G9 an allen Gymnasien in SH – weil die neunjährige Schullaufbahn an den Gemeinschaftsschulen kein adäquater Ersatz dafür ist.“

Aus dem Bericht der Behörde für Schule und Bildung in Hamburg vom 2.9.2013 geht hervor:

- In allen getesteten Kompetenzbereichen besteht ein deutlicher Lernrückstand gegenüber dem Gymnasium - die Rückstände betragen zum Teil bis zu drei Jahre.
- „Gymnasiasten haben durchschnittlich bereits am Anfang der Studienstufe einen höheren Lernstand als die Schülerinnen und Schüler der anderen Schularten am Ende der Oberstufe.
- Diese Lernrückstände sind in den Klassen 5-10 der Mittelstufe entstanden.

bsb-pressemitteilungen
2013-09-02-studie-kess-13

Was PISA 2003 und alle Hamburger "LAU"-Studien schon immer gezeigt haben:
keine andere Schulart kommt in ihrem Lehrerfolg auch nur annähernd an das Gymnasium heran. „Wie in Hamburg, so strebt auch die Landesregierung SH die Erhöhung der Abiturientenquoten an – indem u.a. an den Gemeinschaftsschulen in SH (trotz rückläufiger Schülerzahlen) weitere Oberstufen eingerichtet werden. Angesichts der nun durch die KESS-Studie belegten Tatsache, dass die Qualität des Abiturs erheblich gelitten hat – appellieren wir an die Landesregierung SH: Qualität UND Quantität - durch G9 an den Gymnasien!“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle: Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 - Fax 04522 7896284

Internet:
email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und zur Volksinitiative „G9 für alle Gymnasien in SH“ finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de


eingetragen von Kevin Kraus am 04.09.2013 um 06.20

Zur Hamburger Studie KESS 13
Mehr Abiturienten – aber zu geringe Förderung in der Mittelstufe
Studie testet Abiturienten der Gesamtschulen, Aufbaugymnasien und beruflichen Gymnasien
hamburg.de/bsb/bsb-pressemitteilungen

Datum: Mon, 02 Sep 2013 16:28:01 +0200
Von: "Astrid Schulz"
An:
Betreff: [SHEV] Aus HH - KESS-Studie: ...deutlicher Lernrückstand gegenüber den Abiturienten der Gymnasien!
Antwort an:

> Damit ist die in SH von Bildungspolitikern aufgestellte Behauptung -
> "wer G9 will, könne dieses an einer Gemeinschaftsschule doch machen"
> - und damit signalisiert, die Schullaufbahnen seien an Gems und Gyms
> identisch und nur durch G8 würde sich das Gym von einer Gems
> unterscheiden, deutlich widerlegt.


Da es in SH aber solche Leistungsvergleiche wie in Hamburg nicht gibt (sie werden schlicht verweigert, weil man das Ergebnis ahnt oder sogar weiß), werden Jahr für Jahr weiter "Abiturienten" geschaffen, die, objektiv betrachtet, irgendwo zwischen Haupt- und Realschulabschluß stehen.

In manchen NC-Fächern an der Uni zeigt sich dann, daß z.B. die Mathematikkenntnisse solcher "Abiturienten" nicht mal bis zur einfachen Prozentrechnung reichen, von profunden Kenntnissen der Geometrie, Analysis und gar des Rechnens mit komplexen Zahlen mal ganz abgesehen. Ein dröhnendes Scheitern - oft verbunden mit persönlichen Tragödien - ist die Folge.

Gleiches wie für die Mathematik gilt für die Sprachen einschließlich Deutsch, Geschichte, und alle Naturwissenschaften.

Die Sammelschulen, wie auch immer sie gerade mit glücklich stimmenden Namen geschmückt werden, sind ungeeignet, allgemein zur Allgemeinen Hochschulreife zu führen. Das ist nach wie vor der allseits mit dem Abitur verbundene Anspruch.

Gruß,
UK

_______________________________________________
Eltern_in_sh mailing list
Eltern_in_sh@elternverein-sh.de
http://lists.elternverein-sh.de/mailman/listinfo/eltern_in_sh


eingetragen von Kevin Kraus am 03.09.2013 um 07.20

[Aus redaktionellen Gründen wurden im wesentlichen nur die von Frau Astrid Schulz markierten Passagen des F.A.S.-Interviews wiedergegeben. K.K. ]

Im Gespräch: Julian Nida-Rümelin
„Wir sollten den Akademisierungswahn stoppen“

01.09.2013 • Julian Nida-Rümelin, Philosoph mit SPD-Parteibuch, spricht über fehlenden Respekt vor Azubis, schwache Studenten und die gescheiterte Studienreform.

[...] die Abiturquote schnellt unaufhaltsam in die Höhe.

Sie liegt jetzt bei knapp 50 Prozent eines Jahrgangs und hat sich damit in den letzten 12 oder 13 Jahren nahezu verdoppelt...

Was ich der Bildungspolitik aller Parteien - auch der SPD - vorwerfe, ist, dass sie einen Weg eingeschlagen hat, der dazu führen könnte, die einzigartige Qualität des deutschen Bildungssystems zu beschädigen oder zu zerstören ...

Ich finde es hochgefährlich für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, wenn wir die besten Jugendlichen aus den Krisenländern abwerben - und die prekär gebildeten deutschen Jugendlichen aus dem Blick verlieren. Es ist beinahe zynisch von der Bundesregierung zu erklären, das helfe der Jugendarbeitslosigkeit in diesen Ländern und schließe unsere Angebotslücke. In Wahrheit ist es ein unfreundlicher Akt gegenüber Staaten wie Spanien oder Italien...

Ich glaube übrigens nicht, dass der Weg der richtige ist, den die OECD auch für Deutschland aus durchsichtigen Motiven beschrieben hat.

Und die wären?

Einen globalen Markt vergleichbarer Abschlüsse zu schaffen. Das mag im Interesse mancher großen Unternehmen sein, ist aber nicht gut für die Vielfalt der Bildungstraditionen und -kulturen. Ich bin da sehr skeptisch...

Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie, dass das ganze Pisa-Programm auf berufliche Verwertbarkeit und nicht auf Persönlichkeitsbildung ausgerichtet ist: Warum bezieht sich Lesekompetenz in den Testfragen fast ausschließlich auf Gebrauchstexte und nicht etwa auf literarische Texte? Warum spielt der Bildungshintergrund keine Rolle, ich meine damit zum Beispiel Grundkenntnisse der Weltgeschichte? Was wir seit Pisa verstärkt an den Schulen beobachten können, ist die Tendenz, Fachwissen in fast allen Bereichen zurückzudrängen. Obwohl diese fachliche Ausbildung eine so große Rolle gespielt hat beim Aufstieg Deutschlands zu einer der großen Wirtschafts-, Innovations- und Technologienationen...

Die [Hochschul-]Reform sah vor - ich habe die Flipcharts noch vor meinen Augen -, dass 80 Prozent der Studenten nach drei Jahren aus der Uni Richtung Arbeitsmarkt ausscheiden und 20 Prozent im Master weiter studieren. Da wurden amerikanische Werte als Vorbild genommen. Die Studierenden aber planen ihr Studium gerade andersherum: 80 Prozent wollen weiter studieren...

Ich bin sehr für eine durchdachte Bildungsexpansion. Wir werden bald 60 Prozent Studienberechtigte pro Jahrgang haben, in manchen Städten liegen wir schon bei 70 Prozent. Meine These ist, dass sich daraus eine neue Qualität ergibt - eine negative. Wir gefährden den Kern des deutschen Wirtschaftsmodells, die auf exzellenten Qualifikationen begründeten mittelständischen Unternehmen, die auf dem Weltmarkt mitspielen können. Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass, wenn alle studieren, alle in Zukunft Führungsfunktionen in Staat und Wirtschaft einnehmen werden? ...

Ich kann nicht verstehen, wieso die Bundesregierung in ihrem zweijährigen Bildungsbericht jene Abiturienten geradezu schmäht, die kein Studium beginnen. „Wer es nicht bis zur Hochschulreife schafft, der ist gescheitert“ - das ist eine ganz gefährliche Botschaft...

Zur Person
Julian Nida-Rümelin, 58, ist Philosophie-Professor in München. In den Jahren 2001 und 2002 war er Kulturstaatsminister unter Kanzler Gerhard Schröder, seit 2010 leitet er die Grundwertekommission der SPD. Er ist im Bundesvorstand der Partei und gehört dem Team des bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude als Berater für Kultur und Wissenschaft an. Der Sohn eines Malers und Bildhauers ist verheiratet und hat drei Kinder.
Quelle: F.A.S.


faz.net 1.9.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 27.08.2013 um 08.40

IVL zur „1000-Lehrer“-Diskussion: Nicht zusätzliche Inklusions-Lehrkräfte sind die Lösung, sondern die Rückkehr zu vollwertigen Förderschulen! –
„Inklusion auf Teufel komm’ raus!“


Die Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL) lehnt die Forderung nach zusätzlichen 1000 Lehrerplanstellen für reine Inklusionsmaßnahmen an Regelschulen ab.
„Zunächst muss festgehalten werden, dass es so viele verfügbare Lehrkräfte mit entsprechender Ausbildung gar nicht ,auf dem Markt’ gibt“, führt die IVL-Landesvorsitzende Grete Rhenius aus, „von der Finanzierbarkeit ganz zu schweigen.“
Die Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern wie von der GEW vorgeschlagen wird deshalb seitens der IVL als nicht hilfreich erachtet.
Stattdessen schlägt der Verband vor, den bildungspolitischen Irrweg „Schulen ohne Schüler“ in den Förderzentren aufzugeben und die zwischen den Schulen herumreisenden Sonderpädagogen wieder ihre Arbeit in diesen Einrichtungen aufnehmen zu lassen.
„Dann müssen wir das Thema Personalaufstockung wieder neu bewerten, aber fest steht, dass die bildungspolitische Linie ,Inklusion auf Teufel komm’ raus’ so nicht funktioniert. Darin sind wir uns mit der GEW einig. Natürlich wollen auch wir mehr Lehrerstellen, aber nicht für Inklusion, sondern für den Erhalt der Bildungsqualität in diesem Land, beispielsweise um den Unterricht durch Fachlehrkräfte sicherzustellen“, so Rhenius weiter.
Aus Sicht der IVL reicht es nicht, sich seitens der Landesregierung alljährlich an hohen Inklusionsquoten zu erquicken, während der Schulbetrieb täglich über seine Grenzen geht.
„Das Thema Inklusion muss in Schleswig-Holstein dringend noch einmal gründlich überdacht werden – wir haben immer gesagt: Qualität statt Quote! Wir fordern eine ehrliche Aufarbeitung des jetzigen Zustands und nicht das hilflose Rufen nach dem Bund, nachdem man sich selbst unnötig in diese Situation gebracht hat!“, so Rhenius abschließend.

V.i.S.d.P. IVL-SH
Tade Peetz, Pressereferent Heikendorf, 26. August 2013
Stückenberg 15, 24226 Heikendorf
Tel.: 0431-2391935
Mobil: 0151-25386916
http://www.ivl-sh.de

Tade Peetz
tadepeetz@aol.com


eingetragen von Kevin Kraus am 23.08.2013 um 11.40

Das renommierte Deutsche Kinderhilfswerk e.V. unterstützt die „Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in Schleswig-Holstein“

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV): „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung - im Sinne unserer Kinder“


„Das Deutsche Kinderhilfswerk hat heute, nach Beginn des neuen Schuljahres in SH, öffentlich seine Unterstützung für die „Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH“ erklärt. In seiner Pressemitteilung fordert das Deutsche Kinderhilfswerk die Schleswig-Holsteinische Landesregierung auf, das neunjährige Gymnasium wieder herzustellen. In zahlreichen Studien habe sich gezeigt, dass das sogenannte G8 Kinder und Jugendliche "krank macht". Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht dadurch die Rechte der Kinder verletzt, u.a. das Recht auf Spiel und Freizeit, auf elterliche Fürsorge und auf Beteiligung, auf Ruhe und Erholung. Familien seien belastet, langfristig gehe diese "Fehlentwicklung zulasten unseres Sozialsystems und der Wirtschaft", so das Kinderhilfswerk weiter.

Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) erklärte dazu: "Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich für die Durchsetzung der Rechte von Kindern in Deutschland ein. Wir freuen uns sehr, dass das Kinderhilfswerk - ebenso wie wir - die Nachteile durch G8 als Beeinträchtigung der Kinderrechte betrachtet und eben deshalb unsere Volksinitiative unterstützen will. Seit vielen Jahren wird aus vielen Bundesländern über die zeitliche und körperliche Belastung der Kinder durch G8 berichtet – anderseits klagen Vereine und Verbände, Musikschulen, der Landessportverband, die DLRG, Feuerwehren und andere Rettungsdienste über Mitgliederschwund und zurückgehendes ehrenamtliches Engagement. G8 führte teilweise zu steigenden Durchfallquoten beim Abitur und zu einer steigenden Anzahl an vorzeitigen Schulabgängen. Genau aus diesen Gründen gibt es in einigen Bundesländern bereits wieder G9 am Gymnasium – und die Gymnasien, die G9 anbieten, haben hohen Zulauf.“

„Die verkürzte Gymnasialzeit betrifft in seinen Auswirkungen nicht nur Eltern und Schüler, sondern jeden in der Gesellschaft. G8 wird aktuellen und zukünftigen gesundheits-, bildungspolitisch und sozioökonomischen Herausforderungen nicht gerecht. Deshalb unterstützen wir die Volksinitiative von engagierten Schleswig-Holsteiner Eltern“, erklärt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes (DKHW).

Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt außerdem die Volksinitiative zur
Wiedereinführung des G9 an Hamburger Gymnasien und eine Petition zur Abschaffung des G8 in Bayern

„Es gibt nachweislich nicht eine einzige Umfrage bundesweit, in der sich eine Mehrheit für G8 aussprach. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir – jetzt noch zusätzlich mit der Unterstützung des Kinderhilfswerk – die erforderlichen 20.000 Unterschriften zusammen bekommen und damit das Verbot von G9 am Gymnasium, das im aktuellen Schulgesetzentwurf vorgesehen ist, aufhalten können“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Pressemitteilung des DKHW


Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9,
24306 Plön, Tel. 04522/503853

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eingetragen von Kevin Kraus am 21.08.2013 um 11.51

Inklusion: Landkreis Tübingen zieht vors Bundessozialgericht

[Das Ergebnis dieses Rechtsstreites dürfte auch die Kommunen, die Schulträger und Landesregierungen aller Bundesländer interessieren - weil die Umwandlung der Schulen in die "Eine Schule für alle" auch die Auflösung der Förderschulen und Inklusion der SchülerInnen der Förderschulen bedeutet - mit den unten dargestellten Konsequenzen.]

Geschrieben von: Redaktion 13. August 2013

STUTTGART/Tübingen. Nicht nur in Baden-Württemberg streiten Land und Schulträger wer die Kosten der Inklusion tragen soll. Den Rechtsstreit mit einer Mutter um die Finanzierung eines Schulbegleiters will der Landkreis Tübingen nun nutzen um eine endgültige Klärung durch das Bundessozialgericht zu erreichen. Landrat Walter, zugleich Landkreistagspräsident, hält zudem eine Abschaffung von Sonderschulen für undenkbar

«Das Land soll sich zügig mit uns an einen Tisch setzen und klären, wer Anspruch auf welche Leistungen hat und wer diese Leistungen zu bezahlen hat», forderte der Präsident des Landkreistages Joachim Walter. «Die jetzige Situation ist absolut unbefriedigend – für die Eltern und für uns», sagte der jüngst an die Verbandspitze gewählte Christdemokrat.

Die Inklusion bringe enorme Kosten für die Extra-Betreuung der Kinder und ihre Beförderung mit sich. Die Summen reichten je nach Fall von mehreren hundert bis 35 000 Euro im Jahr. Hinzu kommen Kosten für Raum- und Sachausstattung der Schulgebäude auf die Gemeinden als Träger der Regelschulen zu. Eine grundsätzliche Kostenklärung erhofft sich Walter von einem Rechtsstreit, den sein Landkreis Tübingen derzeit mit einer Mutter ausficht.

Der Landkreis Tübingen will durch alle Instanzen gehen, um endgültig klären zu lassen, wie Kosten der Inklusion behinderter Kinder an Schulen aufgeteilt werden. Die Mutter eines Kindes mit Trisomie 21 hatte vom Kreis die Finanzierung eines Schulbegleiters gefordert. Auf den negativen Bescheid des Landkreises Tübingen hin klagte sie vor dem Sozialgericht Reutlingen, wo sie unterlag. Der Kreis hatte argumentiert, dass es sich bei Aufgaben wie dem Einräumen des Schulranzens und der Orientierung im Schulhaus um Aufgaben handele, die zur Arbeit einer regulären Lehrkraft gehörten und damit in die Zuständigkeit des Landes fielen.

In zweiter Instanz, vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg, war die Mutter dagegen erfolgreich. Es verpflichtete den Landkreis Tübingen als Träger der Eingliederungshilfe, die Kosten einer qualifizierten Schulbegleitung im Umfang von 17 Stunden und 15 Minuten pro Woche bis zu einem Betrag von höchsten 43 Euro pro Stunde zu übernehmen. Zwar sei der Hilfebedarf pädagogischer Natur, übersteige aber den Kernbereich des pädagogischen Auftrags der Schule. Gegebenenfalls könne sich der Kreis bei der Schulverwaltung die Kosten erstatten lassen. Der Landkreis Tübingen will aber weitergehen und eine endgültige Klärung beim Bundessozialgericht erreichen, die nicht vor kommendem Jahr zu erwarten ist.

Damit aber der Zwist nicht auf dem Rücken der Eltern ausgetragen wird, ist der Landkreis nach eigenen Angaben in Vorleistung getreten und übernimmt nicht nur die Kosten der Klägerin, sondern aller betroffenen Eltern vorläufig. Die Eltern haben im Gegenzug alle Ansprüche der erbrachten Leistung dem Landkreis abzutreten, damit der Kreis sie später gegenüber dem Land geltend machen kann.

Das Ziel des Landes, den Eltern behinderter Kinder Wahlfreiheit für ihre wohnortnahe Wunschschule zu gewähren, ist indes nach Worten des Verbandschefs aus dem Stand unrealistisch. Stattdessen halte er kurzfristig Schwerpunktschulen für die Inklusion von Gruppen behinderter Schüler für möglich. Ein Abschaffung der Sonderschulen, wie sie die Elterninitiative «Gemeinsam leben – gemeinsam lernen» fordert, sei undenkbar. «Wir müssen das Thema von den Bedürfnissen der Kinder her denken.» Insbesondere für schwerst mehrfach behinderte Kinder seien die Sonderschulen weiterhin notwendig, möglicherweise in verringerter Zahl. Je nach Behinderung gibt es davon neun Ausprägungen – von Schulen für Erziehungshilfe bis hin zu Schulen für Sehbehinderte. Derzeit besuchen 50 000 Schüler 600 Sonderschulen.

«Seit den 60er Jahren werden die Sonderschulen als pädagogischer Gewinn angesehen. Diese Errungenschaft sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen», unterstrich Walter. Zuvor seien viele behinderte Kinder gar nicht zur Schule gegangen, manche waren auf der Regelschule und einige in karitativen Einrichtungen. Das Thema sorge für Unruhe bei den Eltern. Es häuften sich Fragen wie: «Aber unsere Sonderschule bleibt doch hoffentlich erhalten?» Für die Kinder sei der Besuch der Sonderschule keine Sackgasse. «Im Prinzip haben behinderte Schüler an Regelschulen und an Sonderschulen die gleichen Chancen, den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.»

Walter betonte, dass das Land sonderpädagogische Förderung behinderter Kinder an den Regelschulen sicherstellen müsse. Die Lehrer an den Regelschulen seien dafür aber nicht ausgebildet. Die besondere Qualifikation von Sonderschullehrern müsse erhalten bleiben und deshalb auch der entsprechende Studiengang.

Damit wandte sich Walter gegen Vorschläge einer Expertenkommission, die Sonderpädagogischen Studiengänge aufzugeben und eine entsprechende Grundbildung in alle Lehramtsstudiengänge zu integrieren. «Wir sind sehr gut mit diesen hervorragend ausgebildeten Lehrkräften gefahren.» Er bezweifele, dass «Sonderpädagogen light» in Regelschulen die Inklusion behinderter Kinder optimal umsetzten. (dpa)

news4teachers.de/2013/08


eingetragen von Kevin Kraus am 11.08.2013 um 06.18

Dringend gesucht: Dem Land gehen die Sonderschullehrer aus
In Norddeutschland fehlen die Sonderschullehrer. Vor allem die unattraktiven Arbeitsbedingungen und zu wenig Gehalt sind der Grund für den Fachkräftemangel. Der Ausbau der Förderung ist in Gefahr.
08.08.2013 20:52 Uhr
© dpa
Kiel. Mangelware Sonderschullehrer: Immer mehr Förderzentren melden Personalnotstand. Dabei steigt die Zahl der Schüler mit Förderbedarf weiter an. Die Politik hatte sich vorgenommen, sie besser zu unterstützen, sogar in Regelschulen zu integrieren. Dafür fehlen ausgerechnet jetzt die Fachkräfte.

Kommentar: Ein Armutszeugnis

60 unbefristete Stellen für Sonderschullehrer hatte das Land zum Schuljahresbeginn am 1. August zu vergeben. „Das Gros ist besetzt“, sagt ein Sprecher des Bildungsministeriums. Probleme gebe es laut Fachabteilung nicht. Das allerdings schildern die Verantwortlichen vor Ort ganz anders.Beispiel Kreis Segeberg: „Im Bereich der Förderzentren haben wir große Schwierigkeiten“, sagt Schulrätin Adelia Schuldt. Sechs Vollzeitstellen habe sie nicht besetzen können. Selbst fürs große Förderzentrum Norderstedt, die Erich- Kästner-Schule, seien nicht genügend Lehrer zu finden. „Das macht mir ganz, ganz große Sorgen.“

Über 40 Unterrichtsstunden pro Woche sind dort unbesetzt. Weil die Lehrkräfte ständig auch zu Integrationsstunden an Regelschulen unterwegs sind, ist selbst die Pausenaufsicht in der Förderschule selber kaum noch zu gewährleisten.Ostholsteins Schulrat Manfred Meyer konnte drei Stellen nicht besetzen. „Es gibt auf dem Markt offensichtlich nicht mehr genügend Sonderschullehrkräfte.“ Man musste sich behelfen: Kollegen in Teilzeit stockten auf, Erzieher wurden eingestellt, anderswo Pensionäre reaktiviert, Studenten mit nur dem ersten Staatsexamen eingestellt. Nicht viel anders sieht es in Stormarn aus. „Wir konnten sogar zwei Beamtenstellen nicht besetzen“, so Schulrat Michael Rebling. Die Bewerber könnten sich die Stellen mittlerweile aussuchen, würden teilweise kurzfristig abspringen. Dabei bilde das Land rechnerisch genug Referendare aus. Viele wanderten aber gleich in andere Länder ab, nach Hamburg vor allem, sagt Adelia Schuldt.

Das Nachbarland verbeamtet schneller, zahlt Weihnachtsgeld. Die Tätigkeit werde ja auch immer anspruchsvoller, fordere immer mehr Flexibilität.In Stormarn hat der Lehrermangel längst auch die Gemeinschaftsschulen erfasst. Acht davon gehören zu Reblings Verantwortungsbereich, an keiner einzigen habe er alle Stellen besetzen können. Dort müssen zum Beispiel Differenzierungsstunden gestrichen werden. „Vor allem in Mathe, Physik und Englisch ist es schwierig, Kollegen zu finden“, sagt auch Adelia Schuldt. In Segeberg hilft jetzt sogar schon die Gewerkschaft GEW bei der Lehrer-Suche mit, fragt ihre Mitglieder per Mail: „Kennt ihr ausgebildete Lehrkräfte oder LehrerInnen mit erstem Staatsexamen, die noch eine Stelle suchen? Dann sagt bitte schnellstens Bescheid.“ Nur zwei Rückmeldungen hat's bisher gegeben, so GEW-Chefin Sabine Duggen. Ein ausgebildeter Lehrer war nicht dabei. Wolfram Hammer

ln-online.de 08.08.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 18.07.2013 um 17.57

„Vermutlich“ auch in SH: In den Grundschulen wird die umstrittene Methode „Lesen durch Schreiben“ angewendet!

Antwort auf eine Anfrage aus dem Landtag SH:

2. Werden bei der Schreibentwicklung auch Stategien nach den Ideen des Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen angewendet?
Wenn ja, in welchen Grundschulen?

Antwort:
Die Grundideen des Ansatzes „Lesen durch Schreiben“ nach Reichen sind in den Schulen bekannt und vermutlich im Kontext von Methodenvielfalt und –freiheit auch verbreitet. Denn die Anlauttabelle von Reichen ermöglicht dem Grundsatz der Aneignung eines zweiten Sprachsystems folgend, das Schreiben von Anfang an: Selbstständig und in individuellem Tempo schreiben Schülerinnen und Schüler Texte auf der Basis des eigenen, gesicherten Wortschatzes. Auch wenn der Schwerpunkt dabei auf der Verschriftung der Sprache liegt, werden „ganz nebenbei“ über Hypothesenbildung zum richtigen Schreiben Rechtschreibsensibilität und später auch – strategien entwickelt, die u.a. als Grundlage für die Systematisierung der Rechtschreibkenntnisse genutzt werden können. Mittlerweile haben mehrere Schulbuchwerke zum Schriftspracherwerb die Idee der Anlauttabelle aufgegriffen und Ansätze von Kürgen Reichen mit dem Angebot unterschiedlicher Materialien akzentuiert.

Daten zur Verbreitung dieses methodischen Ansatzes in schleswig-holsteinischen Grundschulen werden nicht erhoben.


http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/0900/drucksache-18-0968.pdf


Lesenswert ist in diesem Zusammenhang das Interview mit Günter Jansen (Grundschulservice) vom 2.7.2013:

freiewelt.net 2.7.2013

Jansen: Weil die Frage die um sich greifende Reformpädagogik anspricht, möchte ich gerne darauf eingehen. Wenig bekannt ist, dass eine große Anzahl der bekanntesten Reformpädagogen keineswegs eine solide pädagogische Ausbildung vorweisen konnte. Zu ihnen übrigens gehörte auch der ehemalige Leiter der reformpädagogischen Odenwaldschule Ummo Gerold Becker, der nicht einmal seine Ausbildung zum evangelischen Pfarrer zu Ende geführt hatte.

Der Erfinder der auch unter dem Namen ‘Spracherfahrungsansatz’ bekannten neuen Lehre ‘Lesen durch Schreiben’, gleichzeitig mit Hilfe von ‘Netzwerken’ auch Motor für die Verbreitung des Konzepts ‘Lesen durch Schreiben’, ist ein in Deutschland seit Jahrzehnten gefeierter Reformpädagoge, Kultpädagoge sogar, 1980 wurde er Professor für Anfangsunterricht mit dem Schwerpunkt Erstlesen/Erstschreiben.

Dieser Reformpädagoge und Professor mit dem Schwerpunkt Erstlesen/Erstschreiben, ein studierter Jurist und Soziologe, hatte weder ein Studium für das Lehramt an Grundschulen noch für ein anderes Lehramt absolviert, er hätte also nicht einmal an einer Grundschule unterrichten dürfen. Auf eine solide Unterrichtspraxis konnte er nicht verweisen, nachweisen konnte er auch kein Fachstudium in einer der an der Erforschung des Schriftspracherwerbs beteiligten Einzelwissenschaften wie der Fachdidaktik Deutsch, der Sprachwissenschaft oder der Psychologie. Dass er bei Antritt seiner Professur in Bremen von Lese- und Schreibdidaktik „kaum Ahnung“ hatte, bekannte er später selber und ist bis heute in einem Aufsatz des Grundschulverbandes nachzulesen. Inzwischen werden solche Verhältnisse von Eltern als bedrohlich für ihre Kinder und für unser Land wahrgenommen.

Dass von einer deutschen Universität aus, die damals verschrieen war als “rote Kaderschmiede”, deren Kritiker sich über das Schwergewicht dort an „Laberfächern wie Pädagogik und Politik“ beklagten, deutschlandweit eine Pädagogik verbreitet wurde, die anstatt auf empirischen Untersuchungen zum größten Teil auf absurden Annahmen und seichten Theorien aus aller Welt basierte, ist erschreckend. So war es denn in den 80er Jahren nicht verwunderlich, dass die Stadt Bremen nichts mehr mit ihrer Uni zu tun haben wollte und sich weigerte, deren Lehramtsabsolventen zu übernehmen.

Freiewelt.net: Beim Konzept „Lesen durch Schreiben“. “sollen Kinder nicht mehr lernen, wie man ein Wort richtig schreibt, sondern sich in der ersten und zweiten Klasse eine eigene „Recht“-Schreibung erfinden. Im Vergleich zum klassischen Unterricht sind die Ergebnisse katastrophal. Bis jetzt zeigen die Eltern dagegen recht wenig Widerstand?

Jansen:
Lernen sollen die Kinder schon, wie man richtig schreibt.
Nur, mit dem Konzept „Lesen durch Schreiben“ lernen es viele Kinder eben nicht, denn im Deutschen lässt sich die richtige Schreibung, Kulturtechnik eben, nicht nach reformpädagogischer Rezeptgebung einfach so „entdecken“.
Nach der letzten Untersuchung zur nationalen Ergänzungsstudie IGLU-E 2006 mit Fokus auf den Orthographieunterricht stand fest, dass nach Klasse 4 einem Viertel aller Schülerinnen und Schüler der Weg zur Schriftlichkeit verwehrt bleibt. Andere Untersuchungen belegen darüber hinaus, dass Kinder, die bei solchen Studien im Mittelfeld gelandet waren, mit solidem Unterricht zu besseren Leistungen hätten geführt werden können. Wie hinreichend belegt ist, finden wir mangelnde Rechtschreib- und Lesekompetenz zumeist bei Schülerinnen/Schülern aus sozialschwachen und bildungsfernen Elternhäusern sowie bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund. Widerstand aus den zuerst genannten Elternhäusern ist kaum zu erwarten, auch wegen gewisser Ängste vor dem Umgang mit der Institution Schule. Eltern mit Migrationshintergrund vertrauen ohne Argwohn oft genug auf den guten Ruf der deutschen Schule.
Ausgeklammert bleibt regelmäßig bei solchen Untersuchungen der Aspekt, dass eine Vielzahl von Kindern nur dadurch die vorgesehenen Kompetenzen erreicht, weil deren Eltern, die über die finanziellen, zeitlichen und entsprechenden kompetenzbasierten Ressourcen verfügen, ihre Kinder in den professionellen Nachhilfeunterricht schicken oder als Privatlehrer am Nachmittag den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen selbst in die Hand nehmen.
Für die vielen interessierten Eltern mit Migrationshintergrund muss oft aus sprachlichen Gründen die private Nachhilfe zu Hause entfallen, aus bildungsfernen Elternhäusern sind aus naheliegenden Gründen Bemühungen um die Förderung ihrer Kinder eher unüblich.
Über die Jahre hinweg berichteten mir etliche Eltern davon, dass sie, um ihren Kindern einen effektiven Nachhilfeunterricht ermöglichen zu können, Nebenbeschäftigungen angenommen haben oder auch Verzicht geleistet hätten, in zwei Fällen z. B. auf eine Urlaubsreise. In zahlreichen Schreiben an mich ist allerdings ziemlich deutlich geworden, dass viele Eltern sich nicht regen, weil sie Angst davor haben, sich mit den Lehrern ihrer Kinder „anzulegen“.


eingetragen von Kevin Kraus am 18.07.2013 um 16.53

Eigentlich sind Ferien....

Das neue Schulgesetz sieht die Umwandlung der Regionalschulen in Gemeinschaftsschulen als alternativlos vor - eine echte Wahlfreiheit gibt es dann für die Eltern tatsächlich nicht mehr.

Es sollen nach den Vorstellungen der jetzigen Regierung nur noch Gymnasien (G8) und Gemeinschaftsschulen (ohne Differenzierungsmöglichkeit nach abschlußbezogenen Klassenverbänden) als allgemeinbildende, weiterführende Schulen existieren.

Hier nun die Reaktionen des Gemeindetages:

VG
ASE


Weiterführende Schulen
Gemeindetag will Wahlfreiheit für Eltern einschränken

15. Juli 2013 | 07:50 Uhr | Von Frank Jung

Im September soll der Landtag ein neues Schulgesetz beschließen. Der Schleswig-Holsteinische Gemeindetag hat daran einige deutliche Änderungswünsche.

Kiel.
Nicht nur inhaltlich bringt die Umwandlung von 83 Regional- in Gemeinschaftsschulen durch das künftige Schulgesetz den Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag (SHGT) in Rage. Die Kritik richtet sich auch auf finanzielle Umstände. Für "Augenwischerei" hält SHGT-Geschäftsführer Jörg Bülow die Äußerung von Bildungsministerin Waltraud Wende, dass die Umwandlung kostenneutral zu machen sei. Im Gegenteil werde - vor allem durch die Notwendigkeit zu mehr Ganztagsangeboten - ein neuer Investitionsbedarf ausgelöst. Deshalb zählt zum Forderungskatalog des Kommunalverbands ans Bildungsministerium auch die Neuauflage eines Schulbaufonds. Dieser könne zugleich herangezogen werden, um die Ansprüche an die Inklusion - das gemeinsame Lernen Behinderter und Nichtbehinderter - zu bewältigen.

Zwar überlässt das Land Ganztagsangebote an den umzuwandelnden Schulen der Freiwilligkeit der Schulträger. Doch Bülow hält dies lediglich für einen "juristischen Trick", weil das Land sich sonst im Rahmen des Konnexitätsprinzips einer Mitverantwortung für die Kosten stellen müsste. "Im Wettbewerb der Schulen ist es eine Illusion zu glauben, auf Ganztagsangebote verzichten zu können." Und auch in Richtung Vergangenheit geblickt, spricht ein finanzielles Argument für den SHGT gegen die Umwandlung. Da diese "neue Unsicherheiten für die Schülerströme mit sich bringt", sieht der Gemeindetag bisherige Investitionen in die jeweiligen Gebäude möglicherweise als umsonst an.

Forderung: Wahlfreiheit auf Einzugsbereich beschränken

Um hier ein Stück weit vorzubeugen, enthält der Forderungskatalog des Verbands an die Landesregierung den Punkt, die Wahlfreiheit der Eltern für die weiterführende Schule einzudämmen. Sie solle sich auf den Einzugsbereich des Schulverbandes beschränken, dem der Schüler-Wohnort angehört.

"Man kann sicherlich sagen, dass Eltern und Schüler die Schulart Gemeinschaftsschule attraktiver finden", sagt Ministeriumssprecher Thomas Schunck. Dem trage der Entwurf des neuen Schulgesetzes gerade Rechnung. Aber es gelte auch: "Die meisten Regionalschulen leisten pädagogisch gute Arbeit, sind Ganztagsschulen und bemühen sich um ihr Profil" - das müsse nicht "erst geschaffen" werden. Im Übrigen zeige die Zahl von 14 Regionalschulen, die auf Antrag schon zum nächsten Schuljahr ab August Gemeinschaftsschulen würden, dass für eine "Übergangsfrist" kein Bedarf bestehe.

Ministerium: Schulbaufonds bedeutet Kürzungen woanders

Als ein Beispiel führt Schunck Wesselburen an. Die schulische Seite bereite engagiert seit langem eine Verbindung mit Büsum vor - aber die kommunale Seite habe sich noch nicht verständigt.

Die Wiedereinführung eines Schulbaufonds würde laut Ministerium Kürzungen der Mittel für Schulträger an anderer Stelle bedeuten. An der freien Schulwahl will das Land nicht rütteln. Sie führe dazu, "dass Schulen stark daran arbeiten, ihre Qualität herauszuarbeiten und erkennbar zu machen". Eine durchaus noch vorhandene Steuerungsmöglichkeit stelle die Festlegung von Aufnahmekapazitäten dar.
Der Landtag soll das neue Schulgesetz im September beschließen.

shz.de 15.7.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 05.07.2013 um 10.52

Gilt nicht nur für NRW....

Anfang vom Ende der Förderschulen
Mindestgrößenverordnung bedroht Existenz vieler Förderschulen.


Düsseldorf, 04.07.2013

Schulministerin Sylvia Löhrmann hat heute den Anfang vom Ende der Förderschulen eingeläutet. Die geplante Verordnung über die Mindestgrößen von Förderschulen wird vor allem im ländlichen Bereich die Schließung vieler Standorte bedeuten, weil sie die geforderte Mindestschülerzahl nicht erreichen. Die großzügig eingeräumten Verbund- und Teilstandort-Lösungen werden außerhalb der Ballungsräume vielerorts nicht realisierbar sein.

"Die Landesregierung zerschlägt ein hervorragendes Förderschulsystem und stülpt den allgemeinen Schulen gleichzeitig einen Inklusionsauftrag über, ohne dafür ein Konzept zu haben. Das ist eine doppelte Katastrophe. Das vernichtende Experten-Urteil auf der Anhörung im Landtag am 5. Juni scheint die Ministerin nicht sonderlich beeindruckt zu haben", erklärt Brigitte Balbach, Vorsitzende von lehrer nrw. "Die Forderung nachindividueller Förderung klingt vor diesem Hintergrund wie Hohn."

Es sei noch einmal daran erinnert, dass das Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 13.12.2006 nicht, wie von der Landesregierung fälschlicherweise behauptet, "das gemeinsame zielgleiche und zieldifferente Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung in der allgemeinen Schule" fordert. Der Auftrag gemäß Art 24 Abs. 2 a) VN-Konvention lautet vielmehr, dass Menschen mit Behinderung nicht aufgrund ihrer Behinderungen vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Dies erfordert nicht die Abschaffung der Förderschulen.

"Natürlich wird sich die Ministerin, wie schon oft gehört, darauf zurückziehen, dass von Landesseite keine Schule und keine Schulform geschlossen wird. Allerdings werden die Rahmenbedingungen so unattraktiv gestaltet, dass die Förderschulen keine Zukunft haben. Davon können zum Beispiel auch die Realschulen ein Lied singen", so Balbach.

http://bildungsklick.de/pm/88401/anfang-vom-ende-der-foerderschulen/druckversion


eingetragen von Kevin Kraus am 20.06.2013 um 10.25

Plön, Donnerstag, den 20.6.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu
 
-  der Mitteilung des Bildungsministeriums SH vom 18.6.2013 mit dem Titel „5 Jahre G8 – Ministerin Wende diskutiert mit Schülern und Schülerinnen, Lehrkräften und Eltern über den achtjährigen gymnasialen Bildungsweg“
(http://www.schleswig-holstein.de/MBW/DE/Service/Presse/PI/2013/Juni_2013/III_G8.html) und
 
-  dem Bericht in den Kieler Nachrichten vom 19.06.2013 mit dem Titel „Land will Turbo-Abi entschärfen“
(http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Land-will-Turbo-Abi-entschaerfen)
 
„Land will Turbo-Abi entschärfen“ – und wird damit die Qualität des Abiturs am Gymnasium gefährden

 
„Statt G8 und die damit verbundenen und seit langem bekannten Nachteile ganz abzuschaffen, wird seit Jahren durch unterschiedliche Maßnahmen nur versucht, G8 erträglich zu machen. Nicht nur die Kinder sind dabei die leitragenden Versuchskaninchen – sondern auch die Lehrkräfte“, sagte Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternverein e.V. (SHEV) heute in Plön.
 
„Andere Bundesländer sind da schon viel weiter – sie haben die Belastung der am Schulleben Beteiligten längst erkannt und nach etlichen „Reparatur-Experimenten“ zum Anlass genommen, G9 am Gymnasium wieder anzubieten“, so Schulz-Evers weiter. In Hessen sind nach geschlossenem Protest der dortigen Landeselternbeiräte, der Landesschülervertretung, der GEW, der SPD u.a. Institutionen ca. die Hälfte der Gymnasien wieder zu G9 zurückgekehrt. In Baden-Württemberg diskutiert man darüber, mehr als 44 Gymnasien die Rückkehr zu G9 zu genehmigen, weil der Run der Eltern auf die G9-Gymnasien so stark ist. In Niedersachsen steht derzeit die Wahlfreiheit zur Debatte, Rheinland-Pfalz blieb von Anfang an bei G9 am Gymnasium. In Hamburg, Bayern und eben auch in Schleswig-Holstein laufen Volksinitiative bzw. Volksbegehren, die die Rückkehr von G9 am Gymnasium zum Gegenstand haben – in Nordrhein-Westfalen läuft zum wiederholten Male eine entsprechende Online-Petition.

 „Seit Jahren setzt sich die Elterninitiative G9-jetzt! für eine Rückkehr von G9 an den Gymnasien in SH ein – 27.000 Unterschriften führten im Jahre 2011 zur gesetzlichen Wahlfreiheit G8/G9, die für viele andere Bundesländer Vorbild wurde – und die die jetzige Landesregierung jetzt wieder kassiert hat. Bis heute ist keine einzige Umfrage bekannt, in der sich eine Mehrheit der Befragten für G8 fand. Wieso werden diese Fakten so hartnäckig ignoriert – wieso wird so hartnäckig am G8 und damit an den Belastungen insbesondere für die Kinder festgehalten?“, fragt Schulz-Evers weiter.
 
Anläßlich der o.g. Veranstaltung sagte Bildungsministerin Wende: „Ich will nicht gegen die Beteiligten Schulpolitik machen, sondern mit allen gemeinsam“. „Mit allen gemeinsam – aber nur, wenn sie G8 befürworten? Befürworter von G9 am Gymnasium werden übergangen, das Thema G9 am Gymnasium ausgeblendet. Wieder einmal bezeichnend für den Begriff „Dialog“, wie ihn diese Regierung versteht. Gerechtigkeit geht anders“, so Schulz-Evers weiter.
 
Mit allen gemeinsam Schulpolitik machen, bedeutet auch, außerschulische Institutionen wie Vereine und Verbände zu beteiligen, die teils im Rahmen des Ganztagsschulangebotes an den Schulen eingebunden sind. Vereine und Verbände klagen über Mitgliederschwund und Rückgang des ehrenamtlichen Engagements – führen dieses auch auf G8 zurück. Der Landessportverband hat sich diesbezüglich mehrfach eindeutig geäußert, ebenso die Musikverbände und Rettungseinrichtungen wie die DLRG und Feuerwehren. Aber auch diese Wahrheiten stören nur – und werden ignoriert.
 
„Es ist an der Zeit, sich für die Kinder einzusetzen und nicht für die „Irgendwie-Machbarkeit“ des G8. Kann sich SH nicht an den Erfahrungen der Bundesländer orientieren, die allesamt G8 schon länger als SH haben und wieder zu G9 zurückgekehrt sind und damit unseren Kindern diese Erfahrungen ersparen? Dass G8 nicht rund läuft, hat die Bildungsministerin erkannt – deshalb wird es einen Leitfaden geben. Nur: solange die Stundenbelastung bei G8 und G9 die gleiche bleibt – ändert sich an der zeitlichen Belastung der Schülerinnen und Schüler gar nichts. Ein Leitfaden kann allenfalls inhaltlich den Schulalltag der Kinder erleichtern – birgt aber die große Gefahr, dass die Qualität der gymnasialen Schullaufbahn und letztlich des Abiturs am Gymnasium leidet. Außerdem bringen diese Dauer-Änderungen an G8 nach wie vor keinen Schulfrieden – die Rückkehr zu G9 am Gymnasium schon“, so Schulz-Evers abschließend.
   
Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und der Volksinitiative G9 für alle Gymnasien in SH finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

  Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 06.06.2013 um 12.07

Plön, Mittwoch, den 05.06.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Bericht der Kieler Nachrichten vom 4.6.2013 „Vater schickt Schule Rechnung für Mathe-Nachhilfe“( http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Schule-soll-Nachhilfe-zahlen)

Rechnung für Nachhilfe? Nicht der Schule, sondern an Bildungsministerin Wende schicken!

In der Pressekonferenz vom 2.8.2012 versprach Bildungsministerin Prof. Dr. Wende zum Schuljahresauftakt: „Wir halten Wort und sorgen für eine bessere Unterrichtsversorgung in Schleswig-Holstein.“
(http://www.schleswig-holstein.de/MBW/DE/Service/Presse/PI/2012_neu/August/III_Schuljahresauftakt.html).

„Offensichtlich aber hat sich die Unterrichtssituation an den Schulen nicht gebessert – wenn nach wie vor Nachhilfe erforderlich ist. Und dass es sich hier nicht um einen Einzelfall handelt, wird angesichts der Studien über Nachhilfen deutlich: Allein in Schleswig-Holstein geben Eltern laut einer Bertelsmann-Studie 57,2 Millionen Euro pro Jahr für die außerschulische Lernförderung ihrer Kinder aus. Bildungsministerin Wende kommt ihrem Versprechen, die Unterrichtssituation zu verbessern, demnach nicht nach, wenn nach wie vor Nachhilfe in Anspruch genommen werden muss. Die Rechnungen für die Nachhilfe sind daher nicht an die Schule zu richten, sondern an die Bildungsministerin“, sagte Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternverein e.V. (SHEV) heute in Plön.

„Anzuerkennen ist, dass Bildungsministerin Wende private Nachhilfe ablehnt (http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Gemeinschaftsschulen-statt-Nachhilfe) (http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Nachhilfe-Geschaeft-im-Norden-boomt). Sie dürfte den Rechnungen über private Nachhilfe daher positiv gegenüber stehen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Bildungsministerin Wende nicht nur bei den Gemeinschaftsschulen die Möglichkeit sieht, die notwendige Nachhilfe bereits in der Schule zu leisten, sondern gleichermaßen auch an den Gymnasien und Grundschulen. Denn ansonsten ist ihre Aussage, dass sie „starke Gemeinschaftsschulen und starke Gymnasien“ wolle, erheblich zu bezweifeln,“ so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und der Volksinitiative G9 für alle Gymnasien in SH finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

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eingetragen von Kevin Kraus am 15.05.2013 um 16.21

Plön, Mittwoch, den 15.05.2013   

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Pressekonferenz „G8 hat Geburtstag“ zum heutigen Tag
 
Die Bildungsministerin lädt zur G8-Geburtstagsparty ein – aber nur Gäste, die zu G8 gratulieren

 
„Die Elterninitiative G9-jetzt! wird zu diesem Anlass nicht gratulieren – wohl deshalb auch wurde sie zur Pressekonferenz „G8 hat Geburtstag“ nicht eingeladen. Es stellt sich nur die Frage, welchen Sinn diese Veranstaltung hat, wenn kritische Stimmen und Nichtbefürworter von G8 von vorneherein ausgegrenzt werden – obwohl laut Einladung auch Kritik zulässig sein sollte“, sagte Astrid Schulz-Evers, Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternverein e.V. (SHEV) heute in Plön.
 
Der Text der Einladung lautet wie folgt:
 
„G8 wird fünf Jahre alt, die ersten Schülerinnen und Schüler des achtjährigen Bildungsgangs werden im Sommer 2013 in die Oberstufe wechseln. Bildungsministerin Prof. Dr. Waltraud ´Wara´ Wende will eine erste Zwischenbilanz ziehen und hat nach dem 'Gesundheitszustand' des Geburtstagskindes gefragt: Wie sieht der Schulalltag aus? Was läuft gut? Wo gibt es Kritik? Was könnte verbessert werden? Dazu hat die Ministerin Experten eingeladen: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern und Verbandsvertreter.“
 
„Seit Jahren setzt sich die Elterninitiative G9-jetzt! für eine Rückkehr von G9 an den Gymnasien in SH ein – 27.000 Unterschriften und unzählige Umfragen bestätigen, dass die Mehrheit G9 am Gymnasium zurück haben möchte. Andere Bundesländer wie Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg bieten die Rückkehr zu G9 am Gymnasium schon längst wieder an, Rheinland-Pfalz blieb bei G9 am Gymnasium. Schleswig-Holstein startete eine Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH, in Hamburg startete gestern ein Volksbegehren, in Bayern ist ebenso ein Volksbegehren in der Planung.
 
Aber vor diesen Fakten werden die Augen verschlossen. Ebenso vor den Tatsachen, dass Vereine und Verbände über Mitgliederschwund klagen und diesen auch auf G8 zurückführen. Der Landessportverband hat sich diesbezüglich mehrfach eindeutig geäußert, ebenso die Musikverbände und Rettungseinrichtungen wie die DLRG und Feuerwehren. Aber auch diese sind zur G8-Geburtstagsparty nicht eingeladen.
 
Es ist schon erstaunlich, dass die Bildungsministerin sich immer noch erkundigen muss, wie es um G8 in SH steht. Seit der Einführung von G8 rissen die Klagen über G8 nicht ab, selbst der LEB der Gymnasien in SH sprach davon, dass G8 erträglich gemacht werden müsse. Aber auf einer Geburtstagsfeier soll ja die Stimmung nicht getrübt werden – deshalb wollen die G8-Befürworter heute unter sich sein. Und damit reiht sich die heutige Veranstaltung in die Kette der bisherigen konstruierten Konferenzen des Bildungsministeriums ein, bei denen die Ergebnisse von vorneherein absehbar waren,“so Schulz-Evers abschließend.  

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und der Volksinitiative G9 für alle Gymnasien in SH finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

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eingetragen von Kevin Kraus am 13.05.2013 um 13.27

Sehr lesenwert! Auch wenn SH schon einen Schritt weiter ist....

Die Lehrer sollen in Baden-Württemberg nicht mehr lehren, sondern als Lernbegleiter wirken / Von Matthias Burchardt und Jochen Krautz

Nichts bearbeitet die grünrote Landesregierung mit solcher Verve wie ausgerechnet die Bildungspolitik, die in Baden-Württemberg seit langem als erfolgreich und vorbildlich gilt. Das belegen harte Zahlen wie die geringe Jugendarbeitslosigkeit, niedrige Schulabbrecher- und Wiederholerquoten sowie Spitzenplätze bei Studien im Ländervergleich. Umso mehr verwundert, unter welchem Druck nun der Umbau der Schullandschaft betrieben wird. Denn an die Stelle von Hauptschule, Werkrealschule, Realschule soll die Gemeinschaftsschule als zweite Säule neben das Gymnasium treten.


http://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2013/05/burchardt_krautz_neue_lernkultur.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 06.05.2013 um 09.41

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zum Referentenentwurf für ein Schulgesetz – Änderungsgesetz vom 29.4.2013

Und wieder eine Hiobsbotschaft von der jetzigen Regierung:
Mit dem neuen Schulgesetz gibt es für G9 am Gymnasium keinen echten Bestandsschutz!


“Die jetzige Regierung in SH hat immer wieder behauptet, dass die Gymnasien in SH, die G9 anbieten, Bestandsschutz erhalten würden. Geahnt haben wir schon, dass man dieser Aussage nicht trauen darf - aufgrund anderer Erfahrungen mit dieser Regierung im bildungspolitischen Bereich. Und die Ahnungen bewahrheiten sich jetzt in dem Referentenentwurf des neuen Schulgesetzes - wie befürchtet, ist der zugesicherte Bestandsschutz nur halbseiden, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

Der maßgebliche Gesetzestext gemäß des neuen § 146 Absatz 2 des Schulgesetzes SH lautet:

„Wenn an einem Gymnasium der acht- und neunjährige Bildungsgang angeboten wird, kann das für Bildung zuständige Ministerium durch Verordnung die Mindestgröße der Lerngruppen je Bildungsgang festlegen. Für ab dem Schuljahr 2015/2016 neu aufzunehmende fünfte Jahrgangsstufen kann das für Bildung zuständige Ministerium auf Antrag des Schulträgers
a) den Gymnasien, die den neunjährigen Bildungsgang anbieten, die Umstellung allein auf den achtjährigen Bildungsgang und
b) den Gymnasien, die sowohl den acht- als auch den neunjährigen Bil-dungsgang anbieten, die Umstellung allein auf den achtjährigen oder allein auf den neunjährigen Bildungsgang genehmigen. Der Antrag bedarf der Zustimmung der Schulleiterin oder des Schulleiters sowie der Schulkonferenz. Die Genehmigung kann insbesondere dann versagt werden, wenn die Änderung zusätzlichen Sach- oder Raumbedarf verursacht. Für Schülerinnen und Schüler, die durch das Wiederholen einer oder mehrerer Jahrgangsstufen in eine Jahrgangsstufe gelangen, deren Lerngruppen ausschließlich in dem Bildungsgang unterrichtet werden, dem sie zuvor nicht angehört haben, besteht kein Anspruch, weiterhin in dem bisher besuchten Bildungsgang unterrichtet zu werden.“


Nach diesem Gesetzentwurf kann G9 an den Gymnasien jederzeit ab dem Schuljahr 2015/2016 wieder abgeschafft werden – auf Antrag des Schulträgers und bei Zustim-mung der Schulleitung und der Schulkonferenz. In einem erläuternden Text zum neuen Schulgesetz wird ausgeführt: „Der Wechsel des Bildungsgangangebotes erfolgt in Abweichung von der bisherigen Verfahrensregelung des § 44 Abs. 3 durch Genehmigung des MBW ausschließlich auf Antrag des Schulträgers. Damit wird die Position des Schulträgers gestärkt; gegen seinen Willen ist ein Wechsel des bestehenden Bildungsgangangebotes nicht (mehr) möglich.“

„Damit wird deutlich, dass nicht mehr der Elternwille oder pädagogische Aspekte, sondern die Aspekte des Schulträgers wie z.B. Kostenersparnis im Vordergrund stehen. Da die Schulen wiederum vom Schulträger abhängig sind, ist es unwahrscheinlich, dass sich Schulen gegen den Antrag ihres Schulträgers auf Abschaffung von G9 stellen werden bzw. können. Also ist es nur eine Frage der Zeit – dann gibt es G9 an allen Gymnasien endgültig nicht mehr – und die jetzige Regierung hat ihr Ziel erreicht. Hier den Eltern gegenüber von Bestandsschutz zu reden, ist völlig daneben – der Begriff „Damoklesschwert“ passt viel besser! Fatal ist es vonseiten der Regierung auch, den Eltern immer wieder vorzugaukeln, dass es G9 doch an der Gemeinschaftsschule gibt und damit G9 am Gymnasium quasi überflüssig macht. Denn tatsächlich sind die Schularten inhaltlich, didaktisch und organisatorisch derart unterschiedlich, dass G9 am Gymnasium absolut nicht mit einer neunjährigen Schulzeit an der Gemeinschaftsschule vergleichbar und ersetzbar ist“, so Schulz-Evers weiter.

„Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die jetzige Regierung in SH so hartnäckig gegen den bundesweiten Trend, wonach immer mehr Bundesländer die Rückkehr zu G9 am Gymnasium wieder ermöglichen, agiert. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen bieten wieder G9 am Gymnasium an, in Hamburg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern wird über die Rückkehr zu G9 heftig debattiert, Rheinland-Pfalz hatte G9 von Anfang an beibehalten. Begründung dafür sind die Belastung und die negativen Auswirkungen durch G8 – die durch zahlreiche Berichte und Studien belegt sind. Wer also G8 befürwortet, befürwortet auch die Belastung und die negativen Auswirkungen für unsere Kinder. Wenn also diese Regierung G8 will, wird sie auch unseren Kindern schaden. Umso mehr ein Grund, für die Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH zu unterschreiben“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und der Volksinitiative G9 für alle Gymnasien in SH finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de


Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

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eingetragen von Moritz Schmitz am 03.05.2013 um 10.57

Das mit dem Vereinssport ist mir bei mir im Dorf auch schon öfters aufgefallen. Nur der Fußballverein kann nicht klagen.


eingetragen von Kevin Kraus am 03.05.2013 um 07.55

Plön, Freitag, den 03.05.2013   
 
Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu den Berichten über zurückgehende Mitgliederzahlen beim Landessportverband (LSV) SH und der Äußerung des Bildungsministeriums dazu
 
Der Ganztagsunterricht durch G8 führt zu Doppel-Schwund: den Schülerinnen und Schülern fehlt die Zeit für den Vereinssport und den Vereinen damit die Mitglieder - eine Spirale, die am Ende zu einer sozialen und gesundheitlichen Destabilisierung einer ganzen Generation führen kann.
 
Es ist nicht der erste und einzige Bericht dieser Art:„Der Landessportverband schlägt wegen rückläufiger Mitgliederzahlen Alarm“ – Top-Thema in der SHZ-Ausgabe vom 2.5.2013.
 
LSV-Präsident Ekkehard Wienholtz: "Wir legen bei jungen Erwachsenen und Senioren zu, haben aber rückläufige Zahlen bei den unter 18-Jährigen"…Insbesondere durch Ganztagsschulen hat sich das klassische Zeitschema der Kinder und Jugendlichen drastisch geändert. Schule am Vormittag, Hausaufgaben, Nachhilfe, privater Sport oder Musikunterricht am Nachmittag - das ist schon lange passé. Häufig sind die Jugendliche bis 16 oder 17 Uhr in der Schule, danach noch Hausaufgaben, Freunde besuchen - da fehlt vielen die Lust und Kraft, sich abends zum Training aufzuraffen….Der Sprecher des Kieler Bildungsministeriums, Thomas Schunck, verweist darauf, dass es sich um überwiegend offene Ganztagsschulen handelt und jeder Schüler selbst entscheidet, welches Pensum er sich aufbürdet.“
 
shz.de
 
„Die meisten Gymnasien in SH haben G8 und damit automatisch Ganztagsunterricht. Im Gegensatz zu den offenen Ganztagsschulen, die freiwillig besucht werden, ist der Ganztagsunterricht des G8 verpflichtend. Wenn also 85 von 100 Gymnasien G8 haben – können also die meisten Schüler und Schülerinnen von Gymnasien nicht oder kaum noch entscheiden, welches Pensum sie sich aufbürden. Die Aussage des Bildungsministeriums muss daher um diese Fakten ergänzt werden“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV heute in Plön.
 
Bereits im September 2012 hat „LSV-Präsident Dr. Ekkehard Wienholtz eindringlich die Sorgen des Sports geschildert….Wienholtz stellte fest, dass trotz aller segensreicher Wirkung sportlicher Betätigung auf junge Menschen ("Sport macht schlau") der Stellenwert des Schulsports weiter sinke….“Wir haben nicht nur einen Rückgang von qualifizierten Bewegungs- und Sportangeboten für junge Menschen zu verzeichnen, sondern auch Mitgliederrückgänge in den Vereinen, die als wertvolle Sozialisierungsinstanz für Kinder und Jugendliche verloren gehen", sagte Wienholtz. Das G8-Gymnasium verschärfe die Situation. Spitzensport sei für G8-Schüler nicht mehr möglich. Der LSV-Präsident forderte daher ein "Aufbrechen von G8 für den Sport" und die "Möglichkeit von Schulzeitstreckungen für junge Spitzensportler".
 
shz.de
 
Und am 12.3.2013 erklärte Wienholtz: „Große Sorgen bereitet jedoch weiterhin die Entwicklung in der Bildungslandschaft. Durch die verlängerte Verweilzeit der Schülerinnen und Schüler an den Schulen sei der Zugang zu Sportangeboten in den Vereinen deutlich erschwert worden. Viele Vereine spürten bereits jetzt einen Mitgliederrückgang bei Kindern und Jugendlichen, weil diese einfach keine ausreichende freie Zeit mehr für den Vereinssport hätten. Dies gelte auch für eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler, die bisher als Jugend- oder Übungsleiter in den Vereinen tätig waren und nunmehr dem Vereinssport verloren gingen. Auch im Leistungsbereich würden sich die Veränderungen mit Ganztagsschule und G8 weiter auswirken. Eine 60 Stunden-Woche sei für Schüler an einem G8-Gymnasium, die gleichzeitig Spitzensportler sind, keine Seltenheit. Dabei sei die Zeit für die Hausaufgaben oder das Lernen für Klausuren noch nicht einmal eingerechnet.“
 
lsv-sh.de
 
„Wann werden die Regierungskoalition und die parteilose Bildungsministerin diese Fakten endlich zur Kenntnis nehmen? Auf jeden Fall liefern sie gute Gründe, für die Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH zu unterschreiben“, so Schulz-Evers abschließend.
 
Astrid Schulz-Evers


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Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!, Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

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eingetragen von Kevin Kraus am 26.04.2013 um 15.56

In der heutigen Druckausgabe der Kieler Nachrichten ist dieser Leserbrief zu finden, dessen Inhalt der Bildungsministerin, dem Bildungsausschuß des Landtags und der (in wenigen Wochen aus dem Amt scheidenden) LEB-Gym-Vorsitzenden Wort für Wort ins Stammbuch geschrieben sei:


Zitat:

Zweifelhafte Legitimation der Elternvertretungen
Über G8 und G9 entflammt neuer Streit

Der Streit um G8 und G9 ist nicht primär einparteipolitisches Problem. Peer Steinbrück hält G8 für fragwürdig, für Torsten Albig wäre G8 nach eigener Aussage auch nichts gewesen. Zweifelhaft ist eher die Legitimation der Eltemvertretungen. Seit zehn Jahren besuchen meine Kinder ein Gymnasium, ich kann mich nicht daran erinnern, jemals mehr als einen Klasseneltembeirat gewählt zu haben. Ein politisches Mandat lässt sich daraus schon gar nicht ableiten. Vielleicht ist das der Grund, dass die Positionen von Kreis- und Landeseltemvertretungen so ganz anders sind als die Erkenntnisse der Demoskopie, nach denen zwei Drittel aller Eltem das G9-System bevorzugen. Daran ändert auch die Unflätigkeit von vermeintlichen Mandatsträgern nichts, deren Eitelkeit offenbar verletzt wurde.

Dr. Jürgen Schultze, Kiel

Zitat Ende


Gruß, und ein schönes Wochenende!

Ihr / Euer

U.Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 23.04.2013 um 06.11

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Plön, Montag, den 22.04.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu dem Bericht der Kieler Nachrichten mit der Überschrift „Thema Gymnasien: Wende setzt den Dialog fort“ vom 19.4.2013 und den Pressemitteilungen des Bildungsministeriums SH von heute

Dialog – Macht die Bildungsministerin Wende die Rechnung jetzt ohne die Eltern?


Heute hat das Bildungsministerium mehrere Pressemitteilungen herausgegeben, Zitate hieraus:

1.„Waltraud Wende erinnerte an die Bildungskonferenzen, zu denen sie alle an Schule Beteiligten eingeladen hatte und daran, dass das Signal der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Frage der gymnasialen Bildung "viel eindeutiger als von mir erwartet" ausgefallen sei: G8 soll bleiben!“

schleswig-holstein.de/MBW/DE

2. „Die Ministerin kündigte ein Gespräch über den acht- und neunjährigen gymnasialen Bildungsweg (G8 und G9) mit Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerverbänden im Ministerium an: „Ich will zuhören, lernen und eine gute Lösung in dieser Auseinandersetzung finden.““

schleswig-holstein.de/MBW/DE

„Begrüßenswert sind Gespräche und Dialoge immer – aber nur, wenn auch wirklich alle Betroffenen beteiligt werden. Betroffen sind von G8/G9 aber nicht nur die Schüler und Schülerinnen und Lehrkräfte, sondern auch die Eltern. Wenn jetzt Bildungsministerin Wende nur noch mit Schülern, Schülerinnen und den Lehrkräften reden will, nicht aber mit den Eltern, stellt sich die Frage, welchen Wert das Ergebnis dieses Gespräches haben wird. Die Eltern sind im interessenübergreifenden Dialog sehr erfahren - und bereit, die Ministerin zu unterstützen. Sonst müssten sie auch dieses Thema wieder mit einer eigenen Veranstaltung in die Hand nehmen. Außerdem regen wir an, an dem von der Bildungsministerin geplanten Gespräch Schüler und Schülerinnen zu beteiligen, die wirklich von G8 bzw. G9 betroffen sind – hier wäre unser Vorschlag, aus je 10 G8 und G9-Schulen Klassensprecher oder Klassensprecherinnen einzuladen“, erklärt Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV heute in Plön.

„Die betroffenen Schüler und Schülerinnen sind minderjährig – und haben nach dem Schulgesetz kein Wahlrecht bezüglich der Schulen. Dieses haben nur die Eltern. Sie erleben das Schulleben ihrer Kinder als Erwachsene und Verantwortliche. Es ist daher absolut nicht nachvollziehbar, weshalb Eltern nun an diesem „Dialog“ nicht beteiligt werden. Steht die Nichtbeteiligung möglicherweise im Zusammenhang mit den kürzlich erschienenen Berichten über die Eltern in der Presse? Bezeichnend ist es schon, dass das Bildungsministerium SH Betroffene bzw. kritische Stimmen per Vorauswahl offensichtlich nicht beteiligt. Dieses wäre nicht das erste Mal. Denn auch bei den Bildungskonferenzen – großblumig als Dialog mit allen am Schulleben Betroffenen vom Bildungsministerium SH deklariert – war die Realität eine andere. Es konnte sich daher bei der Abstimmung nur eine Mehrheit für G8 ergeben – wie von der Bildungsministerin auch erwartet laut obiger Pressemitteilung. Bedauerlich ist, dass es der Bildungsministerin nicht gelingt, schon jeweils eine im Vorfeld über Kritik erhabene Dialogkultur zu pflegen - hat sie sie womöglich nie erlernt?“, so Schulz-Evers weiter.

„Das Bildungsministerium SH hat die Aufgabe, sich auch um die Interessen der Eltern kümmern. Oder verfolgt es als eigentliches Ziel, die Schüler und Schülerinnen bzw. die Lehrkräfte gegen die Eltern auszuspielen?“, so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle: Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön

Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 12.04.2013 um 09.45

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Plön, Freitag, den 12.04.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zu der Pressemitteilung des Landeselternbeirates der Gymnasien (LEB Gym SH) und der Landesschülervertretung der Gymnasien (LSV Gym SH) in Schleswig-Holstein

Mit der Pressemitteilung vom 10.4.2013 zeigen der LEB Gym SH und die LSV Gym SH , dass sie nicht für, sondern gegen die Interessen derer, die ihnen ihre Vertretung anvertraut haben, agieren!


„Mit der o.g. Pressemitteilung positionieren sich der LEB Gym SH und die LSV Gym SH ausschließlich für G8. Dabei gibt es 15 Gymnasien im Land, die G9 im Angebot haben und es hätte mehr gegeben, wenn es nach dem Willen der Eltern und sicher auch der meisten Schülerinnen und Schüler gegangen wäre. Die Gymnasien mit G9 werden sehr gut angenommen – die Anmeldezahlen belegen dieses. Doch: wer nimmt die Interessen der Eltern und Schülerinnen und Schüler dieser Gymnasien wahr?“, fragt Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV heute in Plön.

„Gleichzeitig werden Bürgerinnen und Bürger dieses Landes als unaufgeklärt und unvollständig informiert bezeichnet – welche Anmaßung! Schleswig-Holstein ist das letzte Bundesland gewesen, das G8 einführte und über G8 und seine negativen Auswirkungen wird seit Jahren berichtet. Unzählige Umfragen belegen, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinandergesetzt haben – und in keiner einzigen ergab sich eine Mehrheit für G8. Aufgrund dieser Erkenntnisse kehren immer mehr Bundesländer zu G9 am Gymnasium zurück – weshalb wehren sich der LEB Gym SH und die LSV Gym SH so vehement gegen diese Erkenntnisse?“, so Schulz-Evers weiter.

„Der LEB Gym SH und die LSV Gym SH befürworten G8 - und gleichzeitig damit auch die Belastung, die G8 mit sich bringt. Insofern ist eine entsprechende Umfrage, die dieses belegt, nur zu begrüßen. Aber für die Umfrage gilt wie für die Sammlung von Unterschriften: nicht während der Unterrichtszeit nach § 29 des Schulgesetzes SH!“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

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eingetragen von Kevin Kraus am 11.04.2013 um 10.55

Elmshorner Nachrichten
Ausgebrannt und frustriert
28. März 2013 | 06:29 Uhr | Von Carsten Wittmaack

Lehrer Oluf Martinen prangert Landespolitik an
Kreis Steinburg.
Spätestens seit der ersten Pisa-Studie steht die Schulpolitik in Schleswig-Holstein am Pranger. Seither wird die Schullandschaft in schöner Regelmäßigkeit umgestaltet. Nicht immer zum Vorteil von Schülern, Eltern und Lehrern. Davon ist Oluf Martinen überzeugt. Der Lehrer im Kreis Steinburg sitzt im Landesvorstand des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) und hat in dessen Verbandszeitung "Mitteilungen" unter der Überschrift "Allein gelassen - aber verantwortlich für alles" seinem Unmut Luft gemacht. Vor allem zwei Punkte kommen darin zur Sprache. Zum einen die "starren" Einschulungskriterien, und zum anderen das Thema Inklusion.

Wenn Kinder in ihrer Entwicklung verzögert waren, Konzentrationsschwächen oder sonstige Handicaps aufwiesen, sei es früher gängige Praxis gewesen, sie ein Jahr zurückzustellen, so Martinen. Das sei inzwischen nicht mehr möglich. Oder nur noch in seltenen Ausnahmefällen, beispielsweise bei Krankheiten oder wenn eine Frühgeburt vorlag. Selbst wenn Kindergarten und Eltern eine Beschulung aus verschiedensten Gründen für nicht sinnvoll halten, sei eine Zurückstellung nicht mehr möglich. Ein Scheitern im ersten Schuljahr scheine somit vorprogrammiert.

Inklusion bedeutet, dass nicht nur die unterschiedlichsten Leistungsniveaus von einer Grundschullehrkraft differenziert unterrichtet werden müssen, sondern nun auch zusätzlich nicht schulfähige, lernschwache oder entwicklungsverzögerte Kinder. Als Lösung wurden so genannte Integrationshelfer eingeführt. Erwachsene, die einzelnen Kindern während der Unterrichtszeit zur Seite stehen. ""Das Problem dabei ist, dass diese Begleiter keine pädagogische Ausbildung haben müssen", sagt Martinen. Im Idealfall werden die Kinder dann liebevoll und konsequent von den Integrationshelfern durch den Unterrichtsvormittag begleitet, aber eine Förderung ihrer speziellen Bedürfnisse sei nicht vorgesehen.

Schleswig-Holstein ist das Bundesland mit der höchsten Inklusionsrate. Schon weniger als 50 Prozent der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden noch an Förderschulen unterrichtet. Was in Kiel gern als lobenswerte Integrationsmaßnahme verkauft wird, entpuppt sich in der Praxis als schwer umsetzbar. "Die für diese Fälle angedachte zweistündige Lehrer-Doppelbesetzung durch Förderschullehrer ist viel zu wenig", sagt Martinen. Zusätzliche Doppelbesetzungen würden bei Vertretungen und Krankheiten als erstes aus den Klassen abgezogen.

Das sei "frustrierend für alle". Am Ende habe man das Gefühl, "keinem der Kinder jemals gerecht werden zu können", sagt eine Kollegin aus dem Grundschulbereich. Das Ergebnis seien überforderte oder unterforderte Kinder, unzufriedene Eltern und ausgebrannte Lehrer. "So darf es nicht weitergehen", fordert Martinen. Ein erster Schritt seien weniger strikte Einschulungskriterien.

shz.de 28.3.2013 (Elmshorner Nachrichten)


eingetragen von Kevin Kraus am 09.04.2013 um 17.48

Grüne stellen Kuschelpädagogik in Frage

Moin,
mit erstaunlichen Tönen eröffnen die Grünen den Landtagswahlkampf schon recht früh. Im Online-Teil der KN nicht zu finden, aber in der heutigen Druckausgabe.

s. Anhang.

Einen schönen letzten Ferientag! Wer Zeit hat, möge überlegen, am Donnerstagabend ins Landeshaus zu gehen. Näheres am Schluß des Artikels. Die Veranstaltung ist öffentlich, Anmeldung (und Personalausweis) aber erforderlich!


Gruß,
UK

KN v. 9.4.2013, S.12
Auf den Lehrer kommt es an
Kieler Professor stellt Hattie-Studie vor

Kiel.
Die Grünen stellen ihre Kuschelpädagogik infrage. Auf Einladung der Landtagsfraktion wird der Kieler Professor Jens Möller am Donnerstag im Landeshaus erläutern, wie die Erkenntnisse des Bildungsforschers John Hattie den Schulalltag in SchleswigHolstein verändern können.

Von Ulf B. Christen

„Einige Reformpädagogen werden frustriert sein“, prophezeit Möller. Der Kieler Professor für pädagogische Psychologie an der Uni ist der führende „Hattiologe“ im Norden, kennt die spektakuläre Studie des Neuseeländers aus dem Effeff. „Hattie hat in einer Megaanalyse die Ergebnisse aus 50 000 Einzelstudien wie etwa PISA ausgewertet und dabei festgestellt, dass die Klassengröße kaum Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler hat.“

Die Studie könne helfen, die ideologisch gefärbte Debatte in Schleswig-Holstein um Gymnasien und Gemeinschaftsschulen zu versachlichen, sagt Möller. Hattie räume zudem mit einigen populären Reformansätzen auf. „Der offene Unterricht bringt für sich genommen nichts.“ Dasselbe gelte für den oft gefeierten jahrgangsübergreifenden Unterricht.

Der entscheidende Faktor für den Lernerfolg sei nicht die Form des Unterrichts, sondern die Qualität des Lehrers, bilanziert Möller. „Es kommt vor allem darauf an, wie er den Unterricht gestaltet.“ Die Lehrkraft müsse klare Lernziele formulieren, sich an den Schülern orientieren und den Unterricht selbstkritisch überprüfen. „Wenn ein Schüler nichts lernt, macht meistens die Lehrkraft etwas falsch.“ In Schleswig-Holstein sieht Möller reichlich Handlungsbedarf, beim Lehramtsstudium wie bei der Lehrerfortbildung.

Bei aller Kritik an der Kuschel-Schulpolitik stärkt Hattie den Grünen in einem Punkt den Rücken. Nach seiner Studie werden Schüler durch Sitzenbleiben nicht besser oder gar klüger. Auch das will Möller am Donnerstag ab 19 Uhr im Landeshaus erläutern. Die Grünen bitten Besucher, sich unter Tel. 0431-988-1500 anzumelden.


eingetragen von Kevin Kraus am 03.04.2013 um 05.40

„Bei Strafe untersagt“

Der Wirtschaftswissenschaftler Ludger Wößmann beklagt die Furcht der Bundesländer vor Vergleichen ihrer Bildungssysteme.

Wößmann, 39, Professor an der LMU München und am Ifo Institut, steht dem bildungsökonomischen Ausschuss des "Vereins für Socialpolitik" vor. Das Gremium, in dem deutschsprachige Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler vereint sind, hat einen offenen Brief an die Kultusministerkonferenz verabschiedet. Darin heißt es: "Wir fordern die Kultusminister der Länder auf, der Wissenschaft Bundesländervergleiche uneingeschränkt zu gestatten und ihr freien Zugang zu Bundeslandinformationen in allen Bildungsdatensätzen zu gewähren."

SPIEGEL: Herr Wößmann, was kritisieren Sie und Ihre Fachkollegen am Umgang mit Bildungsdaten in Deutschland?

Wößmann: Dass uns der Zugriff nicht vollständig möglich ist. Die Nutzungsverträge verbieten uns, Bundesländer zu vergleichen – teilweise unter Androhung von bis zu 300000 Euro Geldbuße oder bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe. Dabei könnte man aus solchen Ländervergleichen lernen, wie unser Bildungssystem zu verbessern wäre.

SPIEGEL: Um welche Daten geht es genau?

Wößmann: Um die sogenannten Pisa-E Studien, die Bildungsstandardstudien und das Nationale Bildungspanel

[…]

DER SPIEGEL 14 /2013


eingetragen von Kevin Kraus am 02.04.2013 um 10.48

31. März 2013

Selbstherrliche KMK

Einen schönen Ostersonntagmorgen erstmal!


Im neuesten Spiegel (bisher online noch nicht verfügbar) beklagt ein Münchener Bildungswissenschaftler die blockierende Selbstherrlichkeit der KMK. Sie verweigert (nicht nur ihm) jegliche Erhebung und Verwendung von wissenschaftlichen Befunden, die zu einem Vergleich der Bildungssysteme auf Bundesländerebene geeignet wären.


Das ist pikant.


Denn:

• Die KMK ist ein Rechtsgebilde ohne jeglichen nach außen verbindlichen Rechtsrahmen - es existiert nur der aus der Zeit der Nachkriegsbesetzung stammende, von den Briten initiierte Gründungsvertrag.

• Die KMK unterliegt keiner demokratischen Kontrolle. Sie tagt grundsätzlich geheim, Protokolle werden nicht veröffentlicht. Man darf sich beliebig abenteuerlich ausmalen, wie es dabei auch hinter der zweiten Kulissenreihe zugeht.

• Die KMK faßt Beschlüsse nur einstimmig - das heißt, was da herauskommt, wie man es auch bewerten mag, hat die Zustimmung aller Kultusminister erfahren.

• Die Beschlüsse der KMK sind aber auch für niemanden bindend. KMK-Beschlüsse werden erst durch Landesgesetze, Erlasse und Verordnungen im jeweiligen Bundesland rechtlich bindend. Nicht jedes Land setzt jeden Beschluß um - die Freiheit dazu besteht - in der umfassenden Unverbindlichkeit, die damit einhergeht.

• Tritt ein Bundesland aus der KMK aus, platzt der ganze Laden. Kurz nach seinem Amtsantritt als niedersächsischer Ministerpräsident kündigte Christian Wulff diesen Schritt für sein Bundesland an, das Geschrei war groß und bizarr. Nach minimalen Adjustationen, die inzwischen längst alle vom politischen Tidenstrom verspült worden sind, blieb alles beim Alten. Immerhin gab die KMK dann die Wissensstandkataloge heraus, die beschreiben, was welcher Schüler auf welcher Anspruchsebene in welchem Jahrgang wissen sollte, um entsprechend benotet zu werden. Auch die sind de facto mittlerweile wieder Makulatur.

• Eigentlich hatte die KMK damit ihren seit ihrer Gründung bestehenden Auftrag endlich erfüllt - aber sie bleibt uns als Chimäre und Brutstätte des politischen Wiedergangs erhalten.


Last not least eine Zahl: Der Jahresetat der KMK, je zur Hälfte von den Bundesländern und dem Bund (!) getragen, beträgt rund 60 Millionen Euro.

Weiterhin ein schönes Ostern! Hier scheint die Sonne jetzt auf den gestern abend gefallenen Neuschnee - und das ist doch was.


Beste Grüße,


Ihr / Euer


Ulli Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 29.03.2013 um 12.43

Rechtschreibung bei Schülern: „Ich fant den Film gemein“

Spiegel online berichtet heute über eine Langzeit-Studie zur Rechtschreibung von Grundschülern - mit erschreckenden, aber keineswegs überraschenden Ergebnissen.

Zum Lesen empfohlen!

spiegel.de

Beste Grüße aus dem vorösterlichen Schnee.

Ihr / Euer

Ulli Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 23.03.2013 um 04.45

Pressemitteilung Plön, Freitag, den 22.03.2013

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. zu den Äußerungen der Bildungsministerin Wende (parteilos) in „Neues Deutschland“

Gymnasien in Schleswig-Holstein bald nur noch mit G8 ? Deshalb ist die Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in Schleswig-Holstein dringend notwendig!


„Es wird immer deutlicher – Bildungsministerin Wende will für die Gymnasien kein G9 – sondern nur noch G8. Die Wahlfreiheit wurde bereits verboten – es ist nur eine Frage der Zeit, dann wird G9 am Gymnasium generell verboten sein. Angesichts der vorausgegangenen Versprechungen, die bisher gemacht und nicht eingehalten wurden, sollte man sich auf einen lediglich angekündigten Bestandsschutz für G9 an den Gymnasien nicht verlassen“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Die Bildungsministerin will ihren eigenen Worten nach „starke“ Gymnasien. Wie aber sollen Gymnasien stark sein, wenn es nur noch G8 mit seinen erhöhten Anforderungen - gleichzeitig aber keine Gymnasiallehrkräfte mehr geben soll?“, fragt Schulz-Evers.

Zitat:“In Schleswig-Holstein soll es künftig keine eigene Ausbildung von Gymnasiallehrern mehr geben. Dies kündigte die Bildungsministerin des Landes, Waltraud Wende, im Interview mit dem »neuen deutschland« an. »Die an unseren Universitäten ausgebildeten Lehrkräfte müssen sowohl in Gemeinschaftsschulen mit eigener Oberstufe wie in Gymnasien einsetzbar sein«, begründete dies die Ministerin. Auch die Beibehaltung des Abiturs nach 12 Schuljahren (G8) verteidigt Wende. »Es ist eine ideologisch befrachtete Diskussion. Die Gegner von G8-Gymnasien verweisen auf den stressigen Alltag der Schüler. Ich sage dazu nur, wenn G8 richtig umgesetzt ist, ist es sehr wohl lebbar. Schauen wir doch in die neuen Bundesländer, die bei Abitur-Leistungsvergleichen mit den alten Ländern locker mithalten und wo es keinen Widerstand gegen G8 gibt.« Kritik übt Wende an den Lobbyisten der Gymnasien. Organisationen wie der Philologenverband würden die Leistungen der beruflichen Schulen, die zum Abitur führen und auf denen heute bereits die Hälfte der Abiturienten ihrer Studienberechtigung erwerben, unnötig schlecht reden. Das Gymnasium soll in Schleswig-Holstein allerdings erhalten bleiben, betonte Wende.“

„Die Resonanz auf die Volksinitiative ist durchweg positiv. Aus allen Teilen des Landes erhalten wir entsprechende Rückmeldungen. Wir haben ein Jahr für das Sammeln Zeit – gehen jedoch davon aus, dass wir die Unterschriften deutlich schneller zusammen haben. Die Bevölkerung erlebt die Nachteile des G8 nicht nur an den betroffenen Kindern, sondern auch in Vereinen, Verbänden und anderen Institutionen“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de


Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 16.03.2013 um 06.21

Liebe MitmacherInnen und Bildungs-Interessierte !

Wie Sie sicherlich den Medien entnommen haben, ist die Volksinitiative für G9 an allen Gymnasien in SH gestartet.

Dazu finden Sie in der Anlage die dafür relevante Unterschriftenliste.

Bitte gerne und unbedingt an andere weiter schicken!


Hintergrund:

- Mit dieser Initiative soll nicht nur die Rückkehrmöglichkeit für G9 geschaffen, sondern auch der Bestandsschutz für die Gymnasien gesichert werden, die G9 bereits im Angebot haben.

- Die Belastungen, die G8 mit sich bringt, betrifft nicht nur die am Schulleben Beteiligten, sondern auch Vereine, Verbände und andere Institutionen, die über Mitgliederschwund und Zurückgehen des ehrenamtlichen Engagements klagen.


Bitte sammeln Sie Unterschriften deshalb weitläufig - weil sich die Nachteile von G8 auch weitläufig auswirken.


Anbei Links zu einigen Berichten über die Volksinitiative:

shz.de; welt.de; ln-online.de; kn-online.de (Mit Umfrage !)


Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers

Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt!
http://www.g9jetzt.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 16.03.2013 um 05.05

Wiesloch - Wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen gegen die Gemeinschaftsschule

12.03.2013 16:14 | Rubrik: Wissenschaft | Ort: Wiesloch
Wiesloch / Metropolregion Rheinneckar

Bildungs- und Begabungsforscher Prof. em. Dr. Kurt A. Heller stellte die baden-württembergische Bildungs- und Schulpolitik auf den Prüfstand - „Das war wissenschaftlich ein Hochgenuss“ – so das Urteil eines Besuchers, der sich nach dem gestrigen Vortrag des international renommierten Bildungs- und Begabungsforschers Prof. em. Dr. Kurt A. Heller als Erster in der rund einstündigen Diskussionsrunde zu Wort meldete. Heller war am gestrigen Montag auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Wiesloch, des Landtagsabgeordneten Karl Klein (CDU) und der CDU-Kreistagsfraktion Rhein-Neckar in der Weinstadt vor Ort, um aus wissenschaftlicher Sicht die aktuelle Bildungs- und Schulpolitik des Landes Baden-Württemberg zu beleuchten und stellte gleich zu Beginn diesbezüglich fest: „Was derzeit in Baden-Württemberg geschieht, das ist traurig und ärgerlich zugleich.“
[…]
Nahezu eineinhalb Stunden dauerte sein auf wissenschaftlichen Fakten basierender Vortrag, im Rahmen dessen er mit „ideologischen Irrtümern in der Bildungspolitik“ aufräumte.
[…]
Weiterlesen im Originaltext


eingetragen von Kevin Kraus am 16.03.2013 um 04.48

Aus Süddeutscher Zeitung

Jahrgangsübergreifendes Lernen
Pädagogische Idee prallt auf Multikulti-Realität

Von Kathrin Schwarze-Reiter

Euphorisch starteten viele Lehrer, die Bildungspolitiker jubelten. Doch nach massiven Protesten steht das jahrgangsübergreifende Lernen, kurz: Jül, in Berlin vor dem Aus. Besonders in Brennpunktschulen stößt das Konzept an seine Grenzen.
[…]
Immer mehr Schulen - vor allem in Berlin - schaffen den jahrgangsübergreifenden Unterricht, kurz Jül, wieder ab. Ein Drittel der Berliner Grundschulen, nämlich 114 von derzeit 367, wird zum Schuljahr 2013/14 wieder zu den klassischen Klassen zurückgekehrt sein. 19 Schulen bieten dann beide Formen an.

Einst war die veränderte Schuleingangsphase - so nennt man die Reform mit der Zusammenfassung der ersten Klassen - 2005 für alle Berliner Grundschulen verpflichtend eingeführt worden. Euphorisch starteten viele Lehrer, die Bildungspolitiker jubelten. Dahinter steht diese Idee: Jüngere Schüler sollten von älteren lernen, schwächere von fixeren mitgezogen werden. Jeder in seinem Lerntempo arbeiten, am besten in Gruppen ohne Frontalunterricht. Lehrer sollten in Teams unterrichten und dadurch entlastet werden.

Nirgends startete man so enthusiastisch wie in Berlin
[…]
Das altersgemischte Lernen gerät zu einer der Bildungsreformen, die an der Realität scheitern.
Nach massiven Protesten und einem Brandbrief an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vergangenes Jahr, dürfen die Schulen nun wieder frei wählen, wie sie ihre Schüler unterrichten. Zu hoch war die Unzufriedenheit über die schlechten Rahmenbedingungen. Seither kehrten 19 der 29 Grundschulen im Multi-Kulti-Stadtteil Neukölln zu den Jahrgangsklassen zurück. Auch im bürgerlichen Einfamilienhaus-Stadtteil Reinickendorf will die Hälfte der 31 Schulen keinen Mix mehr.
[…]
Ist Multi-Kulti ein Jül-Killer? Das kann Thorsten Metter, Sprecher der Berliner Bildungsverwaltung, so nicht belegen. Doch er räumt ein, dass unter den Berliner Schulen, die Jül abgewählt haben, besonders viele sind, an die Schüler ausländischer Herkunft und aus ärmeren Familien gehen. Im Klartext: Brennpunktschulen.
[…]
sueddeutsche.de 11.03.2013

[Originaltext redaktionell gekürzt]


eingetragen von Kevin Kraus am 25.02.2013 um 12.43

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V (SHEV) und die Elterninitiative G9-jetzt! zur 2. Bildungskonferenz vom 23.02.2013:
Die Bildungskonferenz – Ergebnisse waren vorhersehbar!


„Es ist schon bezeichnend – dass die Bildungsministerin in den Medien nur die Meinung von zwei Interessenvertretungen erwähnt, von denen seit Jahren sicher bekannt ist, dass sie sich zu G8 an den Gymnasien bekennen und damit der Meinung der Regierungsfraktionen entsprechen. Es gab aber auch ganz klar andere Meinungen unter den 170 Bildungsexperten, die an der o.g. Veranstaltung teilnahmen. Diese werden aber von der Bildungsministerin nicht in der Öffentlichkeit erwähnt“, kritisiert Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

Dass es auch andere Meinungen gab, beweisen die Klebepunkte, die die
TeilnehmerInnen der Bildungskonferenz vergeben konnten. 33 verschiedene Themenblöcke waren anwählbar - darunter auch das Thema: „Die Möglichkeit, G9 an Gymnasien einzurichten, soll beibehalten werden“. Dieses Thema erhielt neben fünf anderen Themen die meisten Punkte!

In einem der dann gebildeten Foren zu je ca. 50 Personen wurde dem Thema „Gemeinsames Lernen“ 90 Minuten Diskussionszeit zugebilligt – das Thema „G9 an den Gymnasien“ erhielt nur 30 Minuten Diskussionszeit, und das auch erst, nachdem GesprächsteilnehmerInnen monierten, dass dieses Thema auch noch "dran" ist.

„Bei der anschließenden Abstimmung mit allen 170 TeilnehmerInnen der Bildungskonferenz, die überwiegend Befürworter der Gemeinschaftsschulen sind oder nur mittelbar vom Schulgeschehen betroffen sind, war zu erwarten, dass die Mehrheit für „Gymnasien bieten das Abitur in acht Jahren an, Gemeinschaftsschulen in neun Jahren“ stimmen würde. Mit diesem Abstimmungsergebnis jetzt ein Gesetz zu rechtfertigen, mit dem die Wahlfreiheit zu G9 am Gymnasium zwei Tage vorher verboten wurde, ist schon sehr fragwürdig. Denn bis heute gibt es keine einzige Umfrage, in der sich eine Mehrheit für G8 ergab“, so Schulz-Evers weiter.

„Schade – die Idee der Regierungsfraktionen, einen „Dialog mit allen an Bildung Beteiligten“ zu führen, war vielversprechend. Umso größer ist jetzt die Enttäuschung darüber, dass sich durch die Gestaltung dieses Dialoges nur Ergebnisse ergeben konnten, die sich mit den Ideologien der Regierungsfraktionen decken. Eine ergebnisoffene Dialogkultur war das jedenfalls nicht“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Astrid Schulz-Evers, SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön, Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 24.02.2013 um 17.41

Was für ein Kostenfaktor !! Die Schülerkostenbeiträge an den Förderschulen G können durchaus das Zehnfache einer Regelschule betragen - also: statt ca. 1.000 Euro pro Jahr und Schüler dann 10.000 Euro!

VG
ASE

Unmut bei Lehrern - Schüler werden zu oft abgeschoben
Von Heike Stüben | 23.02.2013 10:07 Uhr

Immer mehr Kinder landen in Schleswig-Holstein in einem Förderzentrum für Schüler mit geistiger Behinderung (FöZG). Zu Unrecht, kritisieren Lehrer: Ein Teil der Kinder habe gar keine Hirnfunktionsstörung. Weil die Inklusion an der Regelschule aber nicht funktioniere, würden sie zu Schülern mit geistiger Behinderung „umetikettiert“.

Die 4a und 4b an der Waldorfschule sind „große Klassen“. Dort sitzen Kinder, die ohne sonderpädagogische Förderung dem Unterricht folgen können. Die 4c auf demselben Flur ist die „kleine Klasse“ und wird von Wiebke Ailland unterrichtet..

Seit Jahren steigt die Schülerzahl an den Förderzentren mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Für dieses Schuljahr geht man im Bildungsministerium von 3491 Schülern aus – 25 Prozent mehr als der Bildungsbericht für das Jahr 2005/06 ausweist. Dabei ist die Gesamtschülerzahl in dem Zeitraum um zehn Prozent gesunken. „Die Zunahme ist zu einem guten Teil systembedingt“, sagt ein Sonderpädagoge. „Kinder werden mangels Alternative in die G-Zentren verschoben, obwohl sie dort nicht hingehören.“

Das bestätigen Lehrerinnen von anderen Förderzentren. Sie berichten von Schülern, „die nicht superschlau, aber keineswegs geistig behindert“ seien, aufgrund ihrer Auffälligkeit an der Grundschule aber nicht zurechtkämen. „Diese Kinder haben einen hohen Förderbedarf. Die Lehrer können das in der Regelschule aber nicht so nebenbei leisten.“ Das gehe ein, zwei Jahre gut, dann seien alle so gefrustet, dass eine Lösung her müsse.

Früher besuchten diese Kinder ein Förderzentrum für Kinder mit Lerneinschränkung oder Verhaltensauffälligkeit. Aber diese Klassen wurden mit der Inklusion, die möglichst vielen Kindern den Besuch einer Regelschule ermöglichen soll, abgeschafft. Stattdessen betreuen Sonderschullehrer nun mobil die Kinder in den Regelschulen. „Wenn ich aber maximal zwei Stunden pro Woche bei einem Kind sein kann, reicht das oft nicht. Das Kind erlebt sich als Versager.“ Eltern sei es bisweilen gleichgültig, wo ihr Kind landet – Hauptsache, es werde intensiver betreut und glücklicher. „Dann bleibt oft nur noch das Förderzentrum G.“

Ein Schulleiter hält das für fatal, denn den Stempel der geistigen Behinderung werde das Kind kaum wieder los. „Das Ziel der Inklusion ist richtig. Aber so, wie es heute läuft, bedeutet es für einen Teil der Kinder das Gegenteil: Ausgrenzung.“

Im Bildungsministerium heißt es, dass ausschließlich Kinder mit geistiger Behinderung in die FöZG aufgenommen werden dürfen. Doch man sieht offenbar auch Klärungsbedarf: Die Universität Flensburg soll die Entwicklungen in den Förderzentren Geistige Entwicklung untersuchen.

Wie lässt sich Inklusion besser verwirklichen? Mehr Planstellen fordern die Lehrerverbände VBE und GEW. In Flensburg ist die Kommune aktiv geworden und stellt den Klassenlehrern eine sozialpädagogische Assistentin zur Seite. An der Waldorfschule Kiel vereint man seit den 70er-Jahren Inklusion mit Schutz und intensiver Förderung: Dort gibt es neben „großen Klassen“ auch „kleine Klassen“, die Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf besuchen. Große und kleine Klassen machen viel gemeinsam, und die Kinder können je nach Entwicklung zwischen großer und kleiner Klasse wechseln.

Monika Hess ist wegen dieses Konzepts extra aus Bayreuth nach Kiel gezogen – und bereut es nicht. „Hier konnten meine Kinder trotz unterschiedlicher Voraussetzungen dieselbe Schule besuchen. Mein Sohn hat die notwendige Förderung und Zeit bekommen und ist in der Neunten – intensiv begleitet von seiner Lehrerin – von der kleinen in die große Klasse gewechselt.“

kn-online.de 23.02.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 22.02.2013 um 11.12

Plön 21.02.2013

Pressetext

Der SHEV zu den Schulgesetzentwürfen, über die heute im Landtag entschieden wird:

„Mit diesen Gesetzentwürfen trifft die jetzige Regierung Entscheidungen, über die sie im Nachherein im großartig angekündigten Dialog reden will. Bundesweit geltende Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz, Schulentwicklungspläne und Stellungnahmen der Betroffenen werden dabei missachtet.“


Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) bemängelt, dass die jetzige Regierung diese Gesetzentwürfe trotz der vielen kritischen Stimmen, der absehbar entstehenden hohen Kosten und vor allem der rückläufigen Schülerzahlen unbedingt durchsetzen will.

Schulentwicklungspläne, die Kommunalpolitiker sorgfältig aufgestellt haben, werden außer Kraft gesetzt. Gymnasien wird die Wahlfreiheit zu G9 genommen, obwohl in mehreren Bundesländern die Rückkehr gesetzlich wieder erlaubt wird – auch von der SPD unterstützt. In Hessen hält die SPD das Vorenthalten von G9 an Gymnasien für eine „Missachtung des Elternwillens“.

spd-fraktion-hessen G8-Flucht

Mit dem Verbot für die Gemeinschaftsschulen, den Unterricht in abschlussbezogenen Klassenverbänden zu gestalten, wird gegen die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz verstoßen. Damit werden die SchülerInnen an diesen Schulen eindeutig benachteiligt.

kmk.org beschluesse/1993

Über 60 Institutionen und Interessenvertretungen wurden zu den o.g. Schulgesetzentwürfen angehört. Die deutliche Mehrheit sprach sich gegen die Gesetzentwürfe aus oder hatte massive Bedenken. Diese Meinungsäußerungen lässt die jetzige Regierung außer Betracht – obwohl sie doch auch als Teil eines Dialoges anzusehen wären.

Auch der SHEV hat sich eindeutig zu den Gesetzesentwürfen geäußert:

landtag umdruck-18-0464.pdf
landtag umdruck-18-0669.pdf

„Es wird immer deutlicher, dass die jetzige Regierung nur ein Ziel verfolgt: die Eine Schule für alle – unabhängig vom Nachweis, dass diese für die Schülerinnen irgendeinen Vorteil hätte. Der angekündigte Dialog – das Wort benutzt Herr Ministerpräsident Albig in seiner Regierungserklärung insgesamt zehn Mal – verkommt immer mehr zu einem leeren Versprechen und gaukelt den Menschen eine Teilhabe am politischen Geschehen nur vor“, so Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön.

landtag plenprot/2012/18-003_06-12.pdf


Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.elternverein.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 18.02.2013 um 19.58

Jan Fleischhauer in SPON zu Niedersachsen (14.2.13):

"Inklusion statt Stigmatisierung - das ist nicht nur für die niedersächsischen Landeskinder eine gute Nachricht, sondern auch für alle, die sich anderswo schwertun. Man kann sicher sein, das Verbot wird seine Signalwirkung nicht verfehlen. Früher war Schulversagen ein Schicksal, heute muss man im Ernstfall nur nach Hannover und Umgebung ziehen.

Auch so lässt sich Standortpolitik betreiben. Smart."

spiegel.de 14.02.2013

"Wir haben uns abgewöhnt, Schwächen herauszustellen. Niedersachsen folgt mit seinem Verbot einem Trend. Auch in Hamburg etwa hat man viel Verständnis für die Lernschwachen. Wenn man den Reformern einen Vorwurf machen kann, dann eigentlich nur den, dass sie auf halbem Wege stehen bleiben.

Warum es beim Verbot des Sitzenbleibens belassen? Warum nicht gleich Noten und überhaupt Zeugnisse abschaffen? Wenn man darüber nachdenkt, ziehen wir die Bildungsdebatte vom falschen Ende her auf. Statt die Kinder in Gemeinschaftsschulen zu schicken, wo sie dann am Ende doch wieder mit unterschiedlichen Bewertungen ins Leben entlassen werden, könnte man ganz auf Bildungsabschlüsse verzichten. Das wäre ein wirklicher Schritt zu Gleichheit und Chancengerechtigkeit."

Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 26.01.2013 um 06.10

Vortrag Ökonomismus in der Bildung

Ausgesprochen lesens-, bedenkens- und weiterleitenswert!

Gruß,
UK

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message
Datum: Fri, 25 Jan 2013 13:36:36 +0000


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
anbei ein in der Zeitschrift des Philologenverbands Niedersachsen erschienener Vortrag zu den Manipulationsstrategien der Bildungsreformen.
Der Vortrag bietet in einer kürzeren und besser lesbare Fassung zum Aufsatz "Bildungsreform und Propaganda", der hier zum Donwload bereitsteht: http://www.phvn.de/images/krautz.pdf
Ergänzt ist jedoch eine knappe systematische Charakteristik des Bildungsbegriffs und eine summarische Zusammenfassung zum Kompetenzbegriff. Gerne auch zum Weiterverbreiten.
Beste Grüße
Jochen Krautz
_____________________________________
Prof. Dr. Jochen Krautz
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Fachbereich Bildungswissenschaft
Campus II
Villestr. 3
D - 53347 Alfter
http://www.alanus.edu
http://www.bildung-wissen.eu


eingetragen von Kevin Kraus am 16.01.2013 um 20.59

Nach 6 Jahren Kampf gegen den Wahnsinn …

Moin,
heute ist ein guter Tag.

Nach 6 Jahren Kampf gegen den Wahnsinn - wer die Aktivitäten des SHEV schon länger verfolgt, weiß das - waren die heutigen Berichte in den KN über die Aktion der Kinderärzte gegen die Zwangseinschulung aller Sechsjährigen eine Genugtuung für mich.

Die bornierte Arroganz vieler Schulräte, die sich über noch so fundierte Gutachten von Kinderärzten, Psychologen, Sozialpädagogen und den einschlägigen Elternwillen hinweggesetzt haben, ebenso, ich muß es leider so sagen, den blinden Gehorsam mancher Schulärzte/innen, die entwicklungsverzögerte Kinder schon einfach mal zu Lernbehinderten stempelten, ist damit zwar noch nicht abgestellt, aber dieser dunkle Punkt des Schulgesetzes von 2007, von der großen Koalition damals blind abgenickt, ist nach wie vor ein Stück Gesetz gewordene Menschenverachtung. Es muß weg.

Auf der zwar mittlerweile sehr patina-besetzten, aber immer noch aktuellen Homepage des SHEV (www.elternverein-sh.de) kann man noch immer nachlesen, mit welchen Mitteln und welchem Aufwand Eltern kämpfen mußten, um eine Beurlaubung ihrer Kinder zu erreichen. Selbst unter E. Klug wurde das nicht besser, nicht, weil er nicht wollte, sondern weil die einschlägigen Seilschaften im Ministerium samt weisungsunterworfenen Schulräten nach dem Motto "Nun erst recht!" agierten.

Dank an die Kolleginnen und Kollegen, die dieses nun aufgegriffen haben!

Im Anhang die heutigen KN-Artikel.

Ihr / Euer

Ulli Kliegis
--
Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel.++49 431 331144 Fax: ++49 431 331146

Don't flame me - I'm only the keyboard player.

http://www.nordcom-medical.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.skorpion-segler.de



Ärzte warnen: Viele Kinder sind nicht reif für die Schule

Abkehr von starrem Einschulalter und beitragsfreies letztes Kita-Jahr gefordert

Kiel.
Immer mehr Grundschüler müssen zum Facharzt. In einem Offenen Brief bitten Kinder- und Jugendpsychiater sowie Kinderärzte Bildungsministerin Waltraud Wende dringend, in der Politik umzusteuern: keine starre Einschulung mit sechs Jahren mehr, ein beitragsfreies letztes Kita-Jahr, mehr Personal und mehr Zeit für die Inklusion.

Von Heike Stüben

Initiatorin des Briefes ist Kinderärztin Dr. Martina Mesing aus Bad Schwartau: "Ärzte, Lehrer, Eltern - alle machen die gleiche Erfahrung. Einer musste es einfach mal laut sagen." Die acht Unterzeichner des Briefes erkennen durchaus an, dass Kinder in Schleswig-Holstein vor der Schule etwa mit dem Sprint-Programm gefördert werden: 42,5 Prozent erhalten zuvor Ergotherapie, Logopädie oder Heilpädagogik.

"Dennoch sind viele dieser Kinder mit sechs Jahren noch nicht schulreif. 25 Prozent zeigen Verhaltensauffälligkeiten, 25 Prozent Sprachauffälligkeiten und 17 Prozent motorische Auffälligkeiten. Trotzdem werden sie eingeschult, und zwar zunehmend in einer Regelschule" , sagt Martina Mesing. Die Inklusion soll zwar dafür sorgen, dass alle Kinder individuell gefördert werden. "Doch es fehlen die Voraussetzungen, das Konzept ohne Schaden für die Kinder umzusetzen. "

Prof. Ute Thyen beobachtet als Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums am Universitätsklinikum in Lübeck seit Einführung der Inklusion die Folgen. "Immer mehr Kinder landen in einer Abwärtsspirale. " Weil die Kinder mit Problemen eingeschult würden, könnten sie dem Unterricht nicht folgen, sich oft wegen Sprachauffälligkeiten nicht einmal mit den anderen Schülern verständigen. Daraus entwickelten sich Ängste und psychosomatische Störungen. Typisch seien ständige Bauch oder Kopfschmerzen oder Einnässen.

Mit Bewertungen wie "nicht beschulbar" oder "offensichtlich gestört" würden die Kinder schließlich zum Facharzt geschickt. Oft sei dort eine lange Therapie notwendig, um das Selbstwertgefühl und die Kraft für den Schulbesuch wieder aufzubauen. "Wir beschämen Kinder zu Beginn der Schullaufbahn. Es ist doch ganz schlimm, wenn ein Kind nicht gern in die erste Klasse geht."

Thyen schlägt mit den sieben anderen Unterzeichnern daher vor, dass Kinder ohne Schulreife zurückgestellt werden. "Nicht, um ein Jahr mehr in den Kindergarten zu gehen, sondern um gezielt gefördert zu werden." Damit es danach in der Regelschule klappt, müssten in den Schulen genügend Lehrer, Sonderpädagogen, Sozialarbeiter, Sprachpädagogen, Logopäden und Ergotherapeuten interdisziplinär zusammenarbeiten.

Inzwischen unterstützen über 100 Ärzte in Schleswig-Holstein den Aufruf. Bildungsministerin Wende (parteilos) hat den Initiatoren zugesichert, die Bedenken in den aktuellen Bildungsdialog aufzunehmen. Es soll ein Treffen mit den Fachreferenten des Ministeriums geben. Außerdem soll ein Vertreter der Ärzte an der Bildungskonferenz am 23. Februar teilnehmen.

Seite 11, Kommentar Seite 2

Zum Protest der Kinderärzte
Von Heike Stüben
Falsche Reihenfolge
Wenn irgendwo in der Republik das Thema Inklusion auftaucht, ist schnell das Vorbild ausgemacht: Schleswig-Holstein. 50 Prozent der Förderkinder gehen hier zur Regelschule. Das ist ein Spitzenwert. Nur leider sagt die Zahl nichts aus über den Alltag an den Schulen. Der ist alles andere als Spitze. Deshalb ist es .gut und wichtig, dass Arzte jetzt Klartext reden über die Folgen: Kinder werden, weil die pädagogischen Rahmenbedingungen nicht stimmen, zum Fall für den Psychiater.

So schön das Ziel der Inklusion auch ist - sie eignet sich nicht für ein Hauruck-Verfahren à la "beschlossen, verordnet, umgesetzt". Inklusion braucht einen langen Vorlauf, eine fundierte, interdisziplinäre Vorbereitung des Fachpersonals und eine behutsame Umsetzung. Wo war all das in Schleswig-Holstein?

Die Folgen sind beschämend. Kinder leiden, und das oft lange: Bevor Psychiater und Psychotherapeuten helfen, muss erst einmal die Wartezeit von drei bis sechs Monaten überstanden werden. Es folgt der Kampf um die Therapie und das Gutachten, bis wenigstens eine Schulbegleitung die Situation in der Schule entschärfen kann. Es soll bereits vorgekommen sein, dass ein Kind die Diagnose "Autist" erhielt, weil nur auf diesem Umweg eine Schulbegleitung genehmigt wurde. Wenn das wahr ist, wäre das die Perversion von Inklusion.

Das Einschulungsalter freizugeben, wäre ein erster notwendiger Schritt. Und im Gegensatz zum nächsten - mehr Fortbildung, mehr Fachpersonal – kostet er nicht mal etwas.


eingetragen von Kevin Kraus am 13.01.2013 um 06.27

Nachrichten Bad Saulgau
Wissenschaftler fällt vernichtendes Urteil
Professor Heller nennt in seinem Vortrag die Nachteile der Gemeinschaftsschule

Von Dirk Thannheimer

Bad Saulgau Bei der Informationsveranstaltung des Bündnisses pro Bildung am vergangenen Dienstag im gut besetzten Foyer der Stadthalle Bad Saulgau sind in erster Linie die Gegner der Gemeinschaftsschule zu Wort gekommen. Vorausgegangen war der etwa anderthalbstündige, auf wissenschaftlicher Basis fundierte Vortrag „Mythen und Fakten – Aufklärung zur aktuellen Schulpolitik in Baden-Württemberg zum Schulsystem in Bad Saulgau“ des 81-jährigen Professors Kurt Heller, Direktor des Zentrums für Begabtenforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Heller folgte der Einladung des Bündnisses pro Bildung und ließ während des gesamten Abends kein gutes Haar an der Gemeinschaftsschule. Im Gegenteil: Sein abschließendes Fazit, bevor Moderator Adolf Maier die Diskussion eröffnete, lautete:

„Sowohl schulpraktische Erfahrungen als auch wissenschaftliche Erkenntnisse der vergangenen drei Jahrzehnte sprechen für die Notwendigkeit von mehr und nicht von weniger Differenzierung im Schulwesen.“
Vernichtend hingegen lautete sein Urteil über die Gemeinschaftsschule:

„Sie verspricht eine schöne heile Schulwelt, ohne dass deren Fördereffekte oder vielfach reklamierten Chancenverbesserungen bisher auch nur ansatzweise wissenschaftlich belegt werden konnten.“ Für die schärfsten Kritiker der Gemeinschaftsschule folgte Hellers wichtigste Aussage in seiner Schlussfolgerung: Das gegliederte Schulwesen sei der Gemeinschaftsschule in doppelter Weise überlegen – sowohl im Hinblick auf die Qualifizierungsfunktion der Schule als auch unter dem Gesichtspunkt sozialer Bildungschancen.

Und genau damit widerspricht Heller den von den Verfechtern der Gemeinschaftsschule genannten Vorzügen. Deren Ansicht ist unter anderem, dass längeres gemeinsames Lernen in heterogenen Schulklassen die Bildungschancen verbessere. Das sei ein Mythos, so Heller, Fakt aber sei (nach einer Langzeitstudie des österreichisch-deutschen Bildungsforschers Helmut Fend), dass unterm Strich die Gemeinschaftsschule nicht mehr Bildungsgerechtigkeit schaffe als die Schulen des gegliederten Schulsystems. Denn die soziale Herkunft, so die Erkenntnis der Fend-Studie, entscheide noch längerfristiger über den Bildungserfolg der Kinder als bislang angenommen.

Konzept ist ein Flop

Heller ging in seinem Vortrag sogar noch einen Schritt weiter:
„Pädagogische Konzepte einer Gemeinschaftsschule, die eine optimale Schulleistungsförderung aller Schüler bei gleichzeitiger Reduzierung der Leistungsunterschiede in heterogenen Lerngruppen versprechen, haben sich nach jahrzehntelangem Erproben als Flop erwiesen.“

Negatives Beispiel

Um seine These zu untermauern, nannte Heller als negatives Beispiel die von Peter Fratton gegründeten Gemeinschaftsschule in Romanshorn in der Schweiz, wo im vergangenen Jahr
40 Prozent der Schüler durch das Abitur gefallen sind.
Heller machte immer wieder deutlich, worauf es ihm ankomme:

dass soziale Bildungsgerechtigkeit im differenzierten Sekundarschulsystem nachweislich besser sei als in einer Gesamtschule.

Und Heller machte sich auch seine Gedanken über die Zukunft des Gymnasiums und der Realschule. Denn vor allem ein Verzicht auf die Realschule als Schule der sozialen Mittelschicht oder eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschule werde beiden Schülergruppen unter dem Anspruch der Begabungs- und Leistungsförderung nicht gerecht. „Die Realschule als eigenständige weiterführende Schulform ist lernpsychologisch sehr gut begründet.“ Was ist mit der Hauptschule? Auch sie erfülle, so Heller, wichtige Funktionen der Schülerförderung, denn sie biete vor allem für die schwächeren Schüler
günstige Lern- und Entwicklungsmilieus.

Den erfahrenen Heller schmerzt die jüngste Schulentwicklung.
„Die momentane Entwicklung setzt nicht nur bisher relativ gut gesicherte Bildungs-und Ausbildungschancen der Heranwachsenden in Baden-Württemberg aufs Spiel, sondern droht auch deren Berufs- und Lebenschancen massiv zu beeinträchtigen."

Er sieht keinen Sinn darin, das bewährte gegliederte Sekundarschulsystem gegen die Gemeinschaftsschule einzutauschen.

„Wer kann und will es ohne Not verantworten, ein nachweislich effizientes Schulsystem aufzugeben und sich den seit Jahrzehnten bekannten deutschen Gemeinschaftsschul-Verliererländern anzuschließen?“
Oder, wie es Heller salopp formulierte. „Wer will denn schon die Katze im Sack kaufen?“

(Erschienen: 09.01.2013 19:55)

schwaebische.de 9.1.2013


eingetragen von Kevin Kraus am 23.12.2012 um 17.06

Zwangseinschulung

Hilferuf nach Kiel: Immer mehr kranke Erstklässler in Arztpraxen

Lübeck - Lübecker Mediziner appellieren an die Bildungsministerin Wende:
"Verhindern Sie eine Überforderung der Kinder. Erlauben Sie eine Einschulung zum optimalen Zeitpunkt."

Im vielgepriesenen Schweden beginnt die Schulpflicht erst mit vollendeten (!) sieben Lebensjahren. Natürlich kommen auch jüngere Kinder schon zur Schule, sogar an 5 Jahren - aber es ist ein vernünftiger Rahmen. Und wer mit 7 noch nicht so weit ist, um den kümmert sich
dann - und nicht erst dann - ein Team kompetenter Experten.

Diese Baustelle ist nun seit 2007 offen. Gut, daß die Kinderärzte nun mal wieder darauf hinweisen. Die frühere Sprecherin des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, die Kieler Kinderärztin Dr. M.L. Waack, hat bis zu ihrem Ruhestand immer wieder vehement auf den Unfug der terminbestimmten Einschulung hingewiesen.

Es gibt eine Studie, die belegt, daß früheingeschulte Kinder weniger Chancen auf eine optimale Schullaufbahn haben - das muß gar nicht die Gymnasialempfehlung und -karriere sein, es gibt
ja noch andere Schulabschlüsse. Dei frühe Überforderung lä0t sich auch nicht wegfördern.

Wäre Frau Erdsiek-Rave Landwirtschaftsministerin gewesen - hätte sie dann gesetzliche Zwangstermine für den Abschluß von Getreide- und Obsternten gesetzt? Vermutlich. Sie nannte es Flexibilität. Auch wieder so eine Inhalts-Verdrehung.

Gruß,
Ihr / Euer Ulli Kliegis (der mal wieder feststellt, daß die Bildungskrise keine Ferien und Feiertage kennt...)
_______________________________________________



Es gibt Studien, die belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen Früheinschulung und steigender Diagnose ADS/ADHS und daher steigender Verschreibung von Ritalin gibt. Die Stabilität der Kinder für weiterführende Schulen - insbesondere für die Bedingungen des G8 am Gymnasium - ist von Anfang an beeinträchtigt.

Viele Grüße und schöne Feiertage (jetzt nicht ironisch gemeint...)
Astrid Schulz-Evers




Hilferuf nach Kiel: Immer mehr kranke Erstklässler in Arztpraxen

Lübeck – Lübecker Mediziner appellieren an die Bildungsministerin Wende: „Verhindern Sie eine Überforderung der Kinder. Erlauben Sie eine Einschulung zum optimalen Zeitpunkt.“

Acht Kinder- und Jugendärzte aus dem Raum Lübeck schlagen Alarm: In einem offenen Brief an Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Wara Wende (parteilos) beklagen sie zunehmende gesundheitliche Probleme bei Grundschülern. Immer häufiger schickten verzweifelte Lehrkräfte manchen Erstklässler schon nach wenigen Wochen Unterricht in kinder- und jugendpsychiatrische Praxen. Die Pädagogen hielten ihre Schützlinge für nicht beschulbar und „gehen offensichtlich von einer psychiatrischen Störung der Kinder aus“.

„Tatsächlich werden oft Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten festgestellt. Diese Kinder sind deshalb den Anforderungen des Regelunterrichts nicht gewachsen“, sagt die Schwartauer Kinderärztin Martina Mesing, Initiatorin der Aktion. Daneben zeigten die Erstklässler Anpassungsstörungen, die sich negativ auf ihr Selbstwerterleben und ihre Leistungsfreude auswirkten. Die Schüler entwickelten Ängste und psychosomatische Symptome – bis hin zur Schulangst.

Die Gruppe der Ärzte vermutet die Ursache in erster Linie im Mangel an ausreichend geschultem Fachpersonal, sieht zudem massive Fehlentwicklungen in der Schulpolitik. Solange sich diese Bedingungen nicht änderten, sollten Kinder nicht zu früh auf die Schulbank geschickt werden, warnen die Mediziner. „Erlauben Sie eine Einschulung zu einem für das Kind individuell optimalen Zeitpunkt“, lautet der Hilferuf Richtung Landesregierung. Kiel hatte die Möglichkeit, Kinder von der Einschulung zurückzustellen, eingeschränkt.

Eine Unterschriften-Aktion über die Berufsverbände ist angelaufen. Bereits nach wenigen Tagen unterstützen 60 Kinderärzte und -psychiater im Norden die Forderungen.

Die Ärzte klagen an: Nicht zuletzt mit Einführung der Inklusion – die Einbeziehung behinderter Kinder – seien bewährte Strukturen zerschlagen worden. Dazu zählen die Mediziner Sprachheilschulen, Vorschulen und das kostenlose letzte Kindergartenjahr. Mit den finanziellen und personellen Einsparungen „wird eine zunehmende Pathologisierung und Psychiatrisierung unser Kinder in Kauf genommen“, heißt es in dem Schreiben an die Ministerin. „Verhindern Sie eine Überforderung der Lehrer und Eltern sowie eine Beschämung der Kinder.“

Bernd Heinemann, Vize-Landesvorsitzender des Kinderschutzbunds, bestätigt die Fehlentwicklung. Viele Faktoren seien Schuld. „Wir haben zum Beispiel nicht genug Ruhe in den Familien. Die Kinder sind aufgedreht“, sagt Heinemann. „Die Erziehungsfähigkeit vieler Eltern hat sich sehr verschlechtert“, bestätigt Lübecks Schulrat Gustaf Dreier. Um die eklatanten Missstände abzustellen, werde dringend eine konzertierte Aktion gebraucht, fordert Heinemann.

„Die Beobachtungen nehme ich ernst“, reagierte Bildungsministerin Wende auf den Offenen Brief. Sie könnten ein wichtiger Hinweis in der Debatte sein, welche gute Basis wir den Kindern am Schulanfang geben wollen. Die Schule könne die angesprochenen Probleme aber nicht alleine lösen. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.“


eingetragen von Kevin Kraus am 14.12.2012 um 09.50

Plön, Donnerstag, den 13.12.2012

„Wenn für Herrn Dr. Stegner die Umwandlung der Regionalschulen in Gemeinschaftsschulen die bestmögliche Perspektive für alle bedeutet – wann sind dann die Gymnasien und Förderschulen mit der Umwandlung dran ?“, fragt Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V (SHEV) heute in Plön.

Die Elterninitiative G9-jetzt und der SHEV nehmen zur Pressemitteilung von Herrn Dr. Ralf Stegner vom 12.12.12 Stellung (ltsh.de). Zitat hieraus:“Die Umwandlung von Regionalschulen in Gemeinschaftsschulen ist nach wie vor die bestmögliche Perspektive für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und kommunale Schulträger.“
Die Gemeinschaftsschule ist lt. Statistischem Bundesamt die teuerste Schulart. Hinzu kommen noch die Kosten für die Oberstufen, die die Gemeinschaftsschulen in SH trotz zurückgehender Schülerzahlen und ausreichend bereits vorhandener und funktionierender Oberstufen an anderen Schulen anstreben. „Ist das die bestmögliche Perspektive für die Kommunen, wenn für sie die Kosten steigen – die eigentlich vermeidbar sind?, so Schulz-Evers weiter.

PISA 2003 hat gezeigt: Die damaligen "Integrierte Gesamtschulen", die durch das
Schulgesetz 2007 in SH alle zu Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe umgewandelt wurden, kamen trotz ihrer gymnasialen Komponente nicht einmal an die Erfolge der Realschulen heran. Sie endeten weit abgeschlagen hinter den Gymnasien. Quelle:

schleswig-holstein.de ... Ergebnisse schleswig-holstein.de … PISAPI

Die heutigen Gemeinschaftsschulen sind durch die Überfrachtung mit Erziehungsaufgaben und ein abwegiges pädagogisches Konzept noch weiter zurückgefallen. „Die Regionalschulen sind die einzigen im Lande, die noch ein bisschen "Realschule" enthalten. Sie müssen erhalten und ausgebaut werden! Es wäre sogar viel besser, alle Gemeinschaftsschulen wieder in abschlussbezogene Haupt- und Realschulteile aufzuteilen - lieber heute als morgen!“, so Schulz-Evers weiter.

Unterricht an Gemeinschaftsschulen kann die soziale Herkunft nicht ausgleichen – wie aktuelle Studien über Grundschulen bereits mehrfach belegt haben – Grundschulen sind Gemeinschaftsschulen. Dass das gemeinsame Lernen Stress für alle bedeutet, zu einer Senkung des Lernniveaus führt und damit auch Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbaut, zeigen aktuelle Berichte aus Hamburg und Berlin – dort eskalieren die Situationen an den Schulen mittlerweile:
mobil.abendblatt.de sueddeutsche.de

„Und dieses soll die bestmögliche Perspektive für alle sein? Herr Dr. Stegner, wie rosa-rot ist Ihre Brille eigentlich ?“ so Schulz-Evers abschließend.


Astrid Schulz-Evers,
SHEV, Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9, 24306 Plön,
Tel. 04522/503853

http://www.elternverein-sh.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de (jetzt auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Kevin Kraus am 07.12.2012 um 10.51

G9 jetzt!
Pressetext
Plön, Donnerstag, den 6.12.2012

„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Albig – haben die Gymnasien in diesem Ihrem Lieblingsland noch eine Zukunft oder nicht ?“,

fragt Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.(SHEV), heute in Plön.“Wir verlangen von der jetzigen Regierung eine klare Aussage dazu, wie es im Bildungssystem weiter gehen soll. Während im Programm der SPD die „Eine Schule für alle“ als langfristiges Ziel deklariert ist, sprach Bildungsministerin Prof. Dr. Wende am 28.9.2012 noch von „starken Gymnasien“ als Ziel.“

spd-schleswig-holstein.de ... schleswig-holstein.de

Nunmehr beunruhigen die letzten Meldungen, wie „Gemeinschaftsschulen kontra Gymnasien“ die Bevölkerung. Ein Bericht vom 13.November 2012 aus dem OHA verschärft die Unruhe noch: „Eifrig diskutiert wurde auch ein Bildungsantrag der Jusos. Kernforderungen: eine einheitliche Schulstruktur in allen Bundesländern und die Abschaffung der Gymnasien. Stattdessen soll die Gemeinschaftsschule nach vier Jahren Grundschule zur Regel für alle werden. Nils Jurgons brachte es auf den einfachen Nenner: "Wir wollen eine Schule für alle und das ohne Gymnasien." Der Wilsteraner Manfred Schmiade pflichtete bei: "Die Gemeinschaftsschule muss und wird stärker werden. Irgendwann sind Gymnasien dann gar nicht mehr so wichtig."

shz.de

„Wir Eltern wollen jetzt endlich wissen, woran wir sind.

Erst wird versprochen, dass ein Dialog – tituliert als Bildungskonferenz - mit den am Schulleben Beteiligten stattfinden und die Ergebnisse hieraus in ein neues Schulgesetz einfliessen soll. Dieses Schulgesetz sollte laut Ankündigung von Bildungsministerin Prof. Dr. Wende im Jahre 2014/15 kommen. Auch erklärte sie, dass bis dahin sich keine Schule ändern soll - Bestandsschutz sollte es geben.

Jetzt aber kommen häppchenweise Schulgesetzänderungen. Und das, obwohl die Bildungskonferenzen noch gar nicht abgeschlossen sind – und Ergebnisse hieraus nicht vorliegen. Wozu dann diese Bildungskonferenzen – die viel Geld kosten und mit großem Medienaufwand angekündigt werden? Und wer soll noch glauben, dass sich keine Schule mehr ändern muss?

Herr Albig – wie lange gilt denn nun der Bestandsschutz für die Gymnasien? Und was bedeutet für Sie langfristig?“, so Schulz-Evers abschließend.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 05.12.2012 um 08.06

Plön, d. 04.12.2012

Weitere Oberstufen an Gemeinschaftsschulen gefährden das Abitur des Doppeljahrgangs an den Gymnasien in Schleswig-Holstein!

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein (SHEV) und die Initiative G9-jetzt! kritisieren die erstrebte Genehmigung weiterer Oberstufen an Gemeinschaftsschulen durch das Bildungsministeriums

„Die SchülerInnen an den Gymnasien sind durch G8 ohnehin massiv belastet. Jetzt wird man ihnen auch noch die Lehrkräfte wegnehmen, um diese an den geplanten Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen einzusetzen. Ab 2013 müssen alle Gymnasien in SH Doppeljahrgänge in der Oberstufe bewältigen. Dabei wird jede Lehrkraft dringend benötigt!“,
das sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

„Außerdem ist mehrfach analysiert worden – unter anderem durch den Landesrechnungshof SH – daß die Gymnasien in SH bereits jetzt den höchsten Unterrichtsausfallim Vergleich zu den anderen Schularten haben. Wenn jetzt zusätzlich weitere Lehrkräfte abgezogen werden, wird die Qualität des Abiturs leiden. Besonders die SchülerInnen des Doppeljahrgangs, aber auch alle anderen Gymnasiasten werden das Defizit zu spüren bekommen.

Wer wird die moralische Verantwortung dafür übernehmen - über seine/ihre Amtszeithinaus? Die Bildungskarrieren und damit Lebensläufe unserer Kinder sind kein Spielmaterial für ideologische Schulexperimente!“, so Schulz-Evers weiter.

Es gibt bereits ausreichend Oberstufen an weiterführenden Schulen – sowohl in quanti- als auch qualitativer Hinsicht. Alle leisten inhaltlich dieselbe Arbeit – das Zentralabitur gibt ihnen das so vor. Die Schülerzahlen gehen jedoch nachweislich zurück – auch in Schleswig-Holstein. Daher ist die Einrichtung zusätzlicher Oberstufen, die sich inhaltlich nicht von den bestehenden unterscheiden, völlig unlogisch. Und es wird deutlich, daß die jetzige Regierung sie nur aus rein ideologischen Gründen einrichten will, um so einen Vorwand für die Abschaffung der Gymnasien zu haben.

„Jetzt trotz der zurückgehenden Schülerzahlen weitere Oberstufen einzurichten, ist finanziell nicht zu verantworten! Offensichtlich ist das Vorpreschen der Gemeinschaftsschulen mit kaum einem Schulträger abgestimmt. Eine Oberstufe einzurichten, kostet nach vorsichtiger Schätzung zwischen 5 und 8 Millionen Euro. Diese müßten die ohnehin klammen Schulträger für solche Luxus-Zweitausstattung neben ihren Gymnasien schon übrig haben. Welche Kommune, welcher Schulträger in SH kann das von sich behaupten? Würden hingegen alle Gymnasien auch im laufenden Betrieb wieder auf G9 übergehen, wäre für SchülerInnen auch der Wechsel zum Gymnasium in der Unterstufe und Mittelstufe ohne weiteres wieder möglich. Statt über neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen nachzudenken, sollte man lieber prüfen, wo diese wegen benachbarter Gymnasien überflüssig sind.“, so Schulz-Evers abschließend.

[Orthographie redaktionell]


eingetragen von Kevin Kraus am 01.12.2012 um 07.37

und
Elterninitiative G9jetzt!

An die
Vorsitzende des Bildungsausschusses
des Schleswig-Holsteinischen Landtags,
Frau MdL Anke Erdmann
- über den Geschäftsführer des Bildungsausschusses Herrn Ole Schmidt –
- Landeshaus
Düsternbrooker Weg 70
24105 Kiel

Plön, den 30.11.12

Betreff: Stellungnahme des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V (SHEV) und der Elterninitiative G9-jetzt! zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes, (Gesetzentwurf der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/die Grünen und der Abgeordneten des SSW), Drucksache 18/200


Sehr geehrte Frau Erdmann,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedanken uns dafür, dass wir zum o.g. Entwurf des Schulgesetzes Stellung nehmen dürfen.

Diesen Entwurf lehnen wir in seiner Gesamtheit ab, da er die Gestaltungsfreiheit der Schulen und den Elternwillen massiv beschneidet.

Die Unterschriften von über 27.000 Menschen in Schleswig-Holstein (SH) und die Ergebnisse unendlich vieler Umfragen – auch namhafter Institute – belegen, dass G9 an den Gymnasien in hohem Maße favorisiert wird. Ein Schulgesetz, das eben genau diese Möglichkeit ausschließt, ist für uns deshalb nicht hinnehmbar. Die Belastungen und negativen Auswirkungen von G8 sind durch zahlreiche Berichte und Studien mittlerweile belegt. Und die SPD selbst liefert die Erklärung dazu:

„G8 ist Murks und gehört abgeschafft!
Erste Statistiken zeigen deutlich mehr Sitzenbleiber bei G8. Die … Bildungspolitik hat einzig und allein dazu geführt, den Kindern nötigen Freiraum am Nachmittag zu streichen, Nachhilfe-Stunden auf Rekordhöhe zu bringen. Vereine klagten zunehmend über fehlenden Nachwuchs. Vor allem in der entwicklungspsychologischen Phase der Pubertät brauchen Jugendliche Zeit, die ihnen durch Schulstress genommen werde.

Eine bundesweite Studie aus dem September 2012 weist das 8-jährige Gymnasium als unbeliebteste Schulform in Deutschland aus. Nach der repräsentativen Befragung wollen 79% der Eltern ein 9-jähriges Gymnasium, in Hessen lehnen sogar 89% das Turbo-Abi ab.“

osthessen-news.de

Die SPD in Hessen hat erkannt, dass G8 den Kindern und der Gesellschaft nicht gut tut. Und als Konsequenz hieraus fordert sie gemeinsam mit der GEW, der Landesschülervertretung, des Landeselternbeirates und des Philologenverbandes eine Rückkehr zu G9 – an allen Gymnasien in Hessen!

Die SPD bzw. die Regierungskoalition in Schleswig-Holstein dagegen wehrt sich gegen diese Erkenntnis - und versucht, G8 per Schulgesetz festzunageln. Und nimmt dabei die genannten Nachteile in Kauf: Kinder und Gesellschaft müssen leiden.

Aber nicht nur in Hessen, auch in anderen Bundesländern reißt die Diskussion über die Nachteile von G8 nicht ab – Aktuelles aus jüngster Zeit ist im Anhang dazu aufgeführt.

Wer G8 befürwortet – befürwortet auch die o.g. Nachteile. Und bis heute gibt es kein einziges pädagogisches Argument, das für G8 spricht !

Selbst die ganz aktuelle Veröffentlichung der Hamburger Kess-12-Studie belegt, dass die meisten Schüler durch G8 einen Verlust an vermitteltem Wissen hinnehmen müssen. Denkbar wäre es, den Schülerinnen und Schülern, die es können und wollen, die Verkürzung der Oberstufe um ein Jahr zu ermöglichen. Hierzu verweisen wir auf die Stellungnahme, die wir dem Bildungsausschuss im Dezember 2010 zur damaligen Schulgesetzänderung vorgelegt haben. Hierin haben wir unsere Vorschläge detailliert erläutert und auch mündlich und schriftlich vorgetragen.

Das Wahlrecht (nicht Wahlpflicht!) im jetzigen Schulgesetz erhalten!

Die zur Zeit bestehende Wahlfreiheit läßt zu, dass Gymnasien auch bei G8 bleiben können – ebenso, dass die Gemeinschaftsschulen nicht nach abschlussbezogenen Klassenverbänden unterrichten. Es ist daher völlig überflüssig, die Wahlfreiheit abzuschaffen – wir lehnen daher den Gesetzentwurf in Gänze ab.

Wir treten nach wie vor dafür ein, allen Gymnasien den Weg zu G9 freizumachen, und zwar ohne Einspruchsmöglichkeiten der Schulträger. Bundesweit ist im vergangenen Jahr die Diskussion um ein einheitliches Bildungssystem mit gleichen Abschlüssen für alle entbrannt.

Zwar sind auch da Zweifel angebracht, ob der Weg zum Ziel ohne Verirrungen begangen werden wird, aber die Schulplanung muss sich an solchen übergeordneten Zielen orientieren, die sicherstellen müssen, dass unseren Kindern das höchstmögliche Maß an Bildung und Wissen vermittelt wird, und zwar für jeden Abschluss, vom Haupt- über den Realschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife. Das geht nicht, wenn Bildungswege von Kommunalparlamenten bestimmt werden. Die entsprechenden Regelungen sollten aus dem Schulgesetz getilgt werden.

G9 für alle Gymnasien als Grundangebot!

Die von unserer Initiative und weiterer kleiner Initiativen gesammelten Unterschriften sind ein Dokument dafür, dass mehr als 27.000 Schleswig-Holsteiner/innen mit ihrem Namen und ihrer Unterschrift sich unserer Forderung angeschlossen haben, G9 als Grundangebot aller Gymnasien wieder einzurichten. Diese Forderung besteht unverändert fort.

Klassen nach begabungsbezogenen Jahrgängen ermöglichen!

Im Übrigen schließen wir uns der Forderung der Lehrkräfte und Eltern und
Schülerinnen und Schüler an, die an den Sekundar-I-Schulen des Landes weiterhin und noch mehr als bisher abschluss- bzw. begabungsbezogene Klassen, Kurse und Bildungsgänge ab der 5. Klasse ermöglicht wissen wollen.

Es ist ein Irrglaube, dass eine Gleichbehandlung aller Schülerinnen und Schüler irgendetwas mit Gerechtigkeit zu tun hat. Im Gegenteil – sie ist die Grundlage fragwürdiger Staatssysteme, die diese Stufe des Lebensweges junger Menschen missbrauchen, um sie in ihrem Sinne zu erziehen und zu formen. Und in dieser Hinsicht gibt auch die erst vor kurzem gemachte Aussage von SPD-Bürgermeister Buschkowsky sehr zu denken: "In den Kitas wird der Staatsbürger von Morgen geschmiedet."

freiewelt.net

Unsere Kinder haben samt und sonders einen Anspruch auf eine hochentwickelte, hochdifferenzierte Bildung und Betreuung, entsprechend ihrem ganz individuellen Begabungs- und Neigungsbild.

Dazu müssen Schulen und Lehrkräfte in die Lage versetzt werden, diesen Kindern in angemessener Weise das beste Angebot machen zu können. Derzeit sehen wir das nicht als gegeben. Der vorliegende Gesetzentwurf wird zu einer weiteren Verschlechterung der Leistungsfähigkeit unserer Schulen, zu einer Einschränkung der Lehrqualität und zu einer Beschneidung von Zukunftschancen unserer Kinder führen. Der Entwurf geht in eine völlig falsche Richtung. Er stellt verquaste, von keiner wissenschaftlichen Untersuchung unterfütterte Ideologien weit über die Aufgabe der Schule, Bildung und Wissen zu vermitteln. In diesem Auftrag der Gesellschaft ist kein Platz für kurzlebige Parteiideologien. Es ist doch absehbar, dass die beabsichtigten Änderungen nach dem nächsten Mehrheitswechsel vollständig rückabgewickelt werden - wäre es da nicht klüger, den Gesetzentwurf zurückzuziehen?

Wir wehren uns dagegen, dass der Staat sich anmaßt, die Erziehung unserer Kinder übernehmen zu wollen. Dieses ist ein grundgesetzlich verankertes Recht – und die Pflicht – der Eltern.

Die jetzige Lehrerausbildung erhalten!

Zu diesem Themenkreis, namentlich auch zur mit dem vorliegenden Schulgesetzentwurf angestrebten jetzigen und weiteren Veränderungen des Schulgesetzes, gehören auch die aktuellen Bestrebungen der Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen, bewährte Instanzen der Lehrerausbildung zu zerstören.

Wir treten für eine differenzierte Höchstqualifikation aller Lehrkräfte entsprechend den Anforderungen ihres Tätigkeitsbereichs und ihres jeweiligen Faches ein. Dieses wird ganz sicher nicht mit einer auf niedrigster Ebene angesiedelten Nivellierung des Lehrerbildungsstandards erreicht.

Die Lehrkräfte müssen auch so ausgebildet werden, dass sie jeder Altersstufe gerecht werden können. Es ist doch nachgerade absurd, von Studienanfängern, gerade selbst der Schule entronnen, zu verlangen, dass sie sich auf einen Ausbildungsweg für die eine oder andere Altersklasse von Schülerinnen und Schülern festlegen sollen -abgesehen von der Gedankenlosigkeit, die hinter dem Plan steckt, Lehrkräften, die durchaus sowohl Fünftklässler als auch Abiturienten angemessen unterrichten zu können, auf eine Altersklasse von Zielpersönlichkeiten einzugrenzen.

Und genauso ist der jüngste Vorschlag der Bildungsministerin, Lehrer nur noch für die Einheitsschule ohne Differenzierung des Tätigkeitsfeldes auszubilden, strikt abzulehnen. Zu allererst muß Einigkeit - und zwar möglichst einstimmig, nicht nur mit einer Stimme Mehrheit - über das Schulangebot wiederhergestellt werden, dann ist darüber nachzudenken, ob und was an der Lehrerausbildung zu ändern ist.

Wir schließen uns der Meinung der IVL-Vorsitzenden Grete Rhenius an, die heute (30.11.2012) gesagt hat: "Wer nur das Alter der Kinder als strukturelle Grundlage für die Lehrerausbildung zugrunde legt, der zeigt damit, dass sein bildungspolitisches Verständnis auf Tabellen und daraus abgeleiteten Quoten fußt, dieses aber nicht auf eine begabungsgerechte und damit kindgerechte Pädagogik abzielt!"

Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass das nicht nur für die Lehrerausbildung, sondern für das gesamte Schulangebot gilt. Verbesserungsmöglichkeiten sehen wir da in großer Zahl - aber das findet sich dann vermutlich in unserer Stellungnahme zur nächsten Schulgesetzänderung. Es schmerzt, in einer Stellungnahme auf solche Entwürfe eingehen zu müssen, aber es muß wohl sein.

Der Gesetzentwurf ist in der vorgelegten Fassung umfassend nicht nur überflüssig, sondern schädlich für alle Schulen – wir lehnen ihn daher in Gänze ab.

Astrid Schulz-Evers

(Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. und Sprecherin der Elterninitiative G9jetzt!)

Anhang


eingetragen von Kevin Kraus am 28.11.2012 um 12.21

Stellungnahme der Hamburger Initiative „Wir wollen lernen“

Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
liebe Eltern und Großeltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrkräfte, liebe Schulsekretariate und liebe Schulleitungen,

wer bisher geglaubt hat, die Verkürzung der Gymnasialzeit von 9 auf 8 Jahre beeinträchtige nur die Lebensfreude der Schülerinnen und Schüler sowie ihre Freiräume für außerschulische Interessen z. B. in Sport, Musik und Kultur wird durch die heute von Schulsenator Rabe und dem Ex-Staatsrat von Christa Goetsch, Herrn Ulrich Vieluf, auf der Landespressekonferenz eines Besseren belehrt: Tatsächlich haben trotz einer erheblich gestiegenen Anwahl von Kursen auf erhöhtem Anforderungsniveau in Englisch und Mathematik die G8-Schülerinnen und Schüler im Abiturjahr schlechtere Leistungen erzielt als ihre Vorgänger im Vergleichsabiturjahr 2005 im G9.

Im Einzelnen:

Mit der Verkürzung der Gymnasialzeit von bisher 9 auf 8 Jahre einher ging in Hamburg für Schülerjahrgang, der jetzt am KESS12-Test teilgenommen hat, auch die Einführung der sog. Profiloberstufe, d. h. eine nachhaltige Konzentrierung der Stundentafel auf die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch. Der KESS-Bericht, den wir in Kopie als pdf-Datei beifügen, betont deshalb auch gleich auf S. 2f., dass sich die Kursbelegungen im Vergleich zu dem Jahrgang, der im G9-System im Jahr 2005 am LAU-Test teilgenommen hatte, nachhaltig auf die Kernfächer konzentriert haben: Gegenüber nur 33 Prozent Leistungskursen in Englisch belegten aus dem KESS12-Jahrgang 77 Prozent Englisch auf erhöhtem Anforderungsniveau. In Mathematik hatten nur 12 Prozent der Oberstufenschülerinnen und -schüler des LAU-Jahrgangs 2005 einen Leistungskurs belegt, während im KESS12-Jahrgang 42 Prozent einen Mathematik-Kurs auf erhöhtem Niveau belegt hatten. Nur in den Naturwissenschaften blieben die Belegungen von Leistungskursen im LAU-Jahrgang (38 Prozent) im Vergleich zu 33 Prozent im KESS12-Jahrgang annähernd gleich.

Das geänderte Kurswahlverhalten sollte eigentlich erwarten lassen, dass die Leistungen in den verstärkt angewählten Fächern auch insgesamt besser ausfallen würden. Das Gegenteil ist indes, wie die von Herrn Vieluf vorgelegten und von Schulsenator Rabe als langjähriger Redaktionsleiter eines Wochenblattes mit irreführender Schlagzeile ("bessere Leistung ") verkauften Ergebnisse der KESS12-Studie belegen, leider der Fall:

Englisch
Differenziert nach dem Kursniveau und vor dem Hintergrund ihres erheblich höheren Anteils am Gesamtjahrgang "schneiden die Schülerinnen und Schüler des KESS-Jahrgangs, die einen Kurs mit erhöhtem Anforderungsniveau belegt hatten, mit Ausnahme der Leistungsspitze schwächer ab als die Leistungskursschülerinnen und -schüler des LAU-Jahrgangs …" stellt Vieluf auf Seite 4 des Berichts selbst für den eigens für die Studie konzipierten "Cloze-Test" (C-Test) in Englisch fest. Noch deutlicher sind die Defizite der im G8 unterrichteten KESS12-Schülerinnen und Schüler - trotz der doppelt so hohen Anwahl der Englisch-Kurse auf erhöhtem Niveau (s. o.) - im unbestechlichen internationalen TOEFL-Test ("Test of English as a Foreign Language): Hierzu ist auf Seite 5 des Berichtes in aller Härte zu lesen:
"die Abiturientinnen und Abiturienten des KESS-Jahrgangs schneiden auf beiden Kursniveaus über das gesamte Leistungsspektrum schwächer ab als der LAU-Jahrgang"

Mathematik
In Mathematik hat Herr Vieluf ganz im Sinne seines Auftraggebers vorsorglich neben dem Test "mathematische Grundbildung" einen zusätzlichen Test "Voruniversitäre Mathematik" entwickelt, der "ausschließlich auf fachimmanente schulische Kompetenzen ausgerichtet" wurde, wohl in der Hoffnung, hier noch etwas beschönigen zu können. Doch genutzt hat auch dieses Vorgehen nicht wirklich:

Denn obwohl sich der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die in Sorge um ihr G8-Abitur in der Profiloberstufe Mathematik auf erhöhtem Anforderungsniveau gegenüber den nur 12 Prozent an Leistungskursen im LAU-Jahrgang 2005 verdreifacht und auf 42 Prozent Kurse auf erhöhtem Niveau gestiegen ist, kommt die KESS12-Studie auf Seite 7 zu einem ernüchternden Ergebnis:
"Die am Ende der gymnasialen Oberstufe erworbenen Kompetenzen unterscheiden sich zwischen beiden Jahrgängen nur geringfügig" und attestiert dem LAU-Jahrgang aus dem G9 eher widerwillig: "… der LAU-Jahrgang [verzeichnet] einen etwas höheren mittleren Lernstand im Bereich der mathematischen Grundbildung"

Desaströs fällt dabei zwischen den Zeilen auch das Eingeständnis zur G8-Mathematik insgesamt aus, wenn Vieluf einräumen muss: "dass die Differenz [also der Vorsprung des LAU-Jahrgangs; Anm. d. Unterz.] im Bereich der mathematischen Grundbildung auf niedrigere Lernstände des KESS-Jahrgangs im unteren Viertel der Leistungsverteilung zurückzuführen ist, während sich die Leistungsspitzen nicht unterscheiden."

Und auch differenziert nach Kursniveau straft der Bericht die Schlagzeile des Schulsenators von der angeblich "besseren Leistung" im G8 Lügen, wenn Vieluf auf Seite 8 des Berichtes schreibt: "…differenziert nach dem Kursniveau …, … ergeben sich im Bereich der mathematischen Grundbildung die aufgrund der unterschiedlichen Kursbelegungen erwarteten "Linksverschiebungen", d. h., der LAU-Jahrgang weist über alle Leistungsgruppen hinweg höhere mittlere Lernstände auf."

Naturwissenschaften
So bliebe Schulsenator Rabe als vermeintlicher "Erfolg" des G8 eigentlich nur noch der Vergleich der Ergebnisse in den Naturwissenschaften, bei denen Vieluf mit dem Vergrößerungsglas endlich auf Seite 10 eine vermeintliche Erfolgsmeldung verbuchen kann: "Im Kompetenzbereich Naturwissenschaften verzeichnen die Abiturientinnen und Abiturienten des KESS-Jahrgangs im Vergleich mit dem LAU-Jahrgang einen (geringfügig) höheren mittleren Lernstand am Ende der gymnasialen Oberstufe" (a. a. O., S. 8). Aber auch hier muss Vieluf sogleich einräumen, dass das gesamte untere Leistungsviertel des G8-Jahrgangs aus dem KESS12-Test "im Vergleich mit dem LAU-Jahrgang etwas schwächer abschneidet."

Fazit: Schulsenator Rabe verhöhnt mit seiner heutigen Pressemeldung die Schülerinnen und Schüler im G8-System, wenn er unter Berufung auf die von Herrn Vieluf verklausulierten Ergebnisse der KESS12-Studie behauptet, das G8 hätte in Hamburg in Verbindung mit der Profiloberstufe zu angeblich besseren Leistungen im Abitur geführt. Das Gegenteil ist der Fall!
Trotz des erheblich stärker auf die Kernfächer konzentrierten Kurswahlverhaltens der im G8 bis zur Oberstufe karriereorientiert "geeichten" Schülerinnen und Schüler liegen die Ergebnisse der G8-Abiturienten nach der KESS12-Studie hinter den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler, die im G9-System mit Leistungskursen und der notwendigen Zeit zum Vertiefen und Wiederholen noch ein Jahr mehr Zeit hatten, sich bis zum Abitur eine wirklich vertiefte allgemeine Bildung anzueignen, wie dies dem gesetzlichen Bildungsauftrag des Gymnasiums entspricht.


Die Amtskollegin von Schulsenator Rabe, die Bremer SPD-Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper hat gestern gerade ihren Rücktritt angekündigt. Nach der grob irreführenden Schlagzeile, mit der Schulsenator Rabe heute seine Pressemeldung zur KESS12-Studie auf den Markt geworfen hat, sollte Herr Rabe darüber nachdenken, ob er diesem Vorbild nicht folgen sollte.

Herzliche Grüße,
Ihr Team "Wir wollen lernen!"

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eingetragen von Kevin Kraus am 20.11.2012 um 19.50

G9 jetzt!

Pressetext

Plön, Dienstag, den 20.11.2012

G9 am Gymnasium: Bestandsschutz oder doch Abschaffung ?

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein (SHEV) und die Initiative G9-jetzt ! zur Stellungnahme des Landesrechnungshofes SH (LRH SH)vom 14.11.12 zur Schulgesetzänderung vom 12.9.12:

„Erst sichert die Bildungsministerin Bestandsschutz für G9 bis 2014 zu – und jetzt fordert der LRH SH eindringlich die sofortige Abschaffung! Was gilt denn jetzt ?“,
fragt Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Eltern-vereins, heute in Plön.

Der LRH SH macht hier ganz offensichtlich SPD- und Grünen-Politik – geprägt durch seinen Präsidenten Aloys Altmann - und überschreitet damit deutlich seine Kompetenzen. Er fordert in seiner Stellungnahme zum „Moratoriums-Gesetzentwurf“ die generelle Aufhebung von G9 am Gymnasium - wenn innerhalb einer Region auch eine Gemeinschaftsschule vorhanden ist. Wenn nun auch noch die Regionalschulen zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, gibt es insgesamt ca. 210 Gemeinschaftsschulen im Land (25 mit gymnasialer Oberstufe) - also ist die Chance, daß die 15 Gymnasien, die G9 anbieten, in ihrer Nachbarschaft eine Gemeinschaftsschule haben, recht groß.

„Der LRH SH begründet seine Forderung damit, daß ein Nebeneinander von G9 am Gymnasium und Gemeinschaftsschule unwirtschaftlich sei. Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit legt er jedoch nicht vor. Das haben andere aber schon getan und gezeigt: Es gibt keine teurere (und ineffizientere) Schulform als die Gemeinschaftsschule – danach betragen in SH die Kosten pro Schüler an einem Gymnasium 5.400 Euro und an einer in Gemeinschaftsschule 6.000 Euro (Statistisches Bundesamt, destatis.de)

Ganz unabhängig davon: die Schullaufbahn am Gymnasium ist absolut nicht mit der an einer Gemeinschaftsschule zu vergleichen. Das gilt sowohl für die Gestaltung als auch den Inhalt des Unterrichtes – es sind völlig unterschiedliche Schularten. Die Anspruchsebene an einer Gemeinschaftsschule muß sich notgedrungen auf Förderschulniveau bewegen, das Gymnasium arbeitet vom ersten Tag an auf die Allgemeine Hochschulreife hin.

„Bereits in der Vergangenheit mischte sich der LRH-Präsident immer wieder in die Bildungspolitik ein, obwohl ihn weder sein Amt noch seine Fachkenntnisse dazu befugen“, so Schulz-Evers weiter. Das kritisierte bekanntlich am Freitag sogar der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Stegner. „Die SPD sollte lieber einmal nach Hessen schauen – dort macht sie sich gemeinsam mit der GEW, der Landesschülervertretung, dem Landeselternbeirat und dem Philologenverband stark für G9 - an allen Gymnasien. Weil dort erkannt wurde, daß G8 unseren Kindern nicht gut tut. Warum dann nicht auch in Schleswig-Holstein?“, so Schulz-Evers abschließend.


Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 - Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 11.11.2012 um 09.10

Zum Lesen Empfohlen

Es gibt Buchempfehlungen, die überhört man.

Und dann gibt es solche, bei denen man plötzlich hellwach wird und denkt, ach, sieh mal an, nun plötzlich doch?

Zu letzteren zählte eben die Besprechung und Empfehlung auf NDR-info (leider bei denen noch nicht online zu finden) dieser beiden Bücher - die bei meiner Amazon-Suche nach "introvertiert" gleich als erste auftauchten. Genau diese Bücher empfahl auch die NDR-Redakteurin, speziell für Eltern und Lehrkräfte, die mit introvertierten Kindern zu tun haben, die oft die intelligenteren, weitsichtigeren sind, aber in der auf Extrovertiertheit ausgerichteten Gesellschaft schnell unterschätzt werden - und im Unterricht nicht richtig eingeschätzt.

Es geht um die Kinder, die nicht laut, extrovertiert, gruppendominant sind, sondern stille Einzelleister. Das schleswig-holsteinische Bildungsministerium hat vor einigen Jahren, noch unter "Ute", Beurteilungskriterien für einen bestimmten Unterrichtsbereich, nämlich die Gruppenarbeit, herausgegeben.

Darin stand, daß Kinder, die sich keinem Gruppenthema anschließen, sondern eine Einzelleistung erbringen, automatisch eine Notenstufe niedriger bewertet werden sollen als ihre Mitschüler. Die Quelle habe ich gerade nicht greifbar, es war jedenfalls ein Kernpunkt der spärlichen Fortbildungsmaßnahmen für bisherige Realschullehrkräfte.

Eine der Autorinnen spricht sich ausdrücklich für mehr Stillarbeit und mehr Frontalunterricht aus - weil der Gewinn für alle Kinder dabei größer ist.

Dieses Thema ist für alle Schularten und Anspruchsebenen interessant und wichtig.


Hier die beiden Titel:


Leise Menschen - starke Wirkung: Wie Sie Präsenz zeigen und Gehör finden

Sylvia Löhken (Autor)

Gebundene Ausgabe: 285 Seiten
Verlag: Gabal;
Auflage: 4. (26. Januar 2012)
ISBN-10: 3869363274

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. Januar 2012
Die starken Seiten introvertierter Menschen
Ratgeberliteratur zum Thema Kommunikation und Umgang mit Menschen orientiert sich so gut wie immer an den "Extros", also an Menschen, die sich in ihrem Verhalten dynamisch, spontan und gern nach außen öffnen. Extrovertierte Menschen sind mit Blick auf die Gesamtbevölkerung jedoch keinesfalls in der Mehrheit, werden wegen ihrer offensiveren Kommunikation aber in der Regel stärker wahrgenommen. Das vorliegende Buch ist anders: Es will leise Menschen auf positive Weise mit sich selbst bekannt machen. Im Mittelpunkt stehen die Vorteile, die sie mit ihren Eigenschaften im Umgang mit sich selbst und anderen haben. Denn introvertierte Persönlichkeiten sind nicht defizitär, sondern sie haben schlicht andere Stärken und andere Bedürfnisse als extrovertierte Menschen.

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Still: Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt

Susan Cain (Autor), Franchita Mirella Cattani (Übersetzer), Margarethe Randow-Tesch (Übersetzer)

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Riemann Verlag
ISBN-10: 3570500845

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. Mai 2011
Selbstsicheres Auftreten und die Beherrschung von Small Talk sind nicht alles. Susan Cains glänzendes Plädoyer für die Qualitäten der Stillen.

"Ein leerer Topf klappert am lautesten". Aber wer der Welt etwas Bedeutendes schenken will, benötigt Zeit und Sorgfalt, um es in Stille reifen zu lassen. "Still" ist ein Plädoyer für die Ruhe, die in unserer Welt des Marktgeschreis und der Klingeltöne zu verschwinden droht. Und für leise Menschen, die lernen sollten, zu ihrem "So-Sein" zu stehen. Ohne sie hätten wir heute keine Relativitätstheorie, keinen "Harry Potter", keine Klavierstücke Chopins, und auch die Suchmaschine "Google" wäre nie entwickelt worden. "Still" baut eine Brücke zwischen den Welten, kritisiert aber das gesellschaftliche Ungleichgewicht zugunsten der Partylöwen und Dampfplauderer. Es herrscht eine "extrovertierte Ethik", die stille Wasser zwingt, sich anzupassen oder unterzugehen. Ihre Eigenschaften - Ernsthaftigkeit, Sensibilität und Scheu - gelten eher als Krankheitssymptome denn als Qualitäten. Zu unrecht, sagt Susan Cain, und stellt sich gegen den Trend, der "selbstbewusstes Auftreten" verherrlicht. "Still" ist das Kultbuch für Introvertierte, hilft aber auch Extrovertierten, ihre Mitmenschen besser zu verstehen.

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Gruß, schönes Wochenende!

UK


eingetragen von Kevin Kraus am 09.11.2012 um 16.11

und
G9
jetzt!
Pressemitteilung

Plön, Donnerstag, 08. November 2012

Finanzen / Bemerkungen des Landesrechnungshofes


„Diese Regierung spielt mit dem Vertrauen der Menschen!“

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V (SHEV) und die Elterninitiative G9-jetzt! kritisieren scharf den heutigen Beschluß der Regierungsfraktionen im Finanzausschuß über die Voten zum Bericht des Landesrechnunghofes

(http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/umdrucke/0300/umdruck-18-0313.pdf).


„Zum wiederholten Male gaukelt die Regierung den Menschen vor, sie dürften mitreden. Der Dialog mit den BürgerInnen dieses Landes – er wurde im Koalitionsvertrag verankert und vom jetzigen Ministerpräsidenten als das Ziel schlechthin propagiert. Nur – was nützt dieser Dialog, wenn die Regierung völlig unabhängig davon ihre Entscheidungen trifft ?“, entrüstet sich Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt!

„Erst erklärt die Regierung, daß das Schulgesetz erst 2014 geändert werden soll. Doch nur 4 Tage später liegt ein Antrag auf Änderung des Schulgesetzes vor – mit gravierenden Auswirkungen für die am Schulleben Betroffenen. Dann verkündet die Bildungsministerin ergänzend: „Keine Schule in Schleswig-Holstein muß sich bis 2014/15 ändern“. Und jetzt liegt ein Beschluß des Finanzausschusses vor, der die Schulen zum Ändern zwingt“, so Schulz-Evers weiter.

Der Finanzausschuß hat heute die Abschaffung der Y-Modelle an den Gymnasien beschlossen – ohne die behauptete Unwirtschaftlichkeit zu belegen. Bis Mai 2013 hat die Regierung ein Handlungskonzept vorzulegen.

„Offensichtlich überschreitet der Finanzausschuß wohl seine Kompetenzen. Der heutige Beschluß hebelt die Regelungen des Schulgesetzes aus – denn danach entscheiden nur die Schulleitung, Schulkonferenz und der Schulträger über die Schulform. Und wie gesetzlich vorgeschrieben – hat das Bildungsministerium diese Schulform genehmigt. Also müßte das Bildungsministerium wohl erst einmal seine Genehmigungen widerrufen – und damit den Rechtsweg eröffnen“, sagte Schulz-Evers.

„Erstaunlich ist auch, weshalb der Finanzausschuss vom Bildungsministerium verlangt, über die Schulentwicklungsplanung zu berichten. Bislang sind dafür die Kommunen zuständig - und das seit 2007, nachdem die Regierung unter Betreiben der SPD dieses entschieden hat“, so Schulz-Evers weiter.

„Nach alledem stellt sich die Frage, was sich die neue Regierung unter „Schulfrieden“ und „Dialog“ tatsächlich vorstellt. Wann werden die BürgerInnen endlich ernst genommen?“ so Schulz-Evers abschließend.

Astrid Schulz-Evers, SHEV,
Elterninitiative G9-jetzt!,
Bürgermeister-Kinder-Str. 9,
24306 Plön, Tel. 04522/503853

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eingetragen von Kevin Kraus am 03.11.2012 um 17.08

SHEV Pflichtlektüre! Zu Bertelsmann-Studie: Schüler sehen das anders!

Manchmal zitiere ich Müntefering: "Ich hab schon immer gesagt:" -

hier: Laßt die Betroffenen zu Wort kommen, nicht die parteigremiengesteuerten Sprecher, sondern die Basis. Die wissen, wovon sie sprechen, nur dringt das zu selten an die Öffentlichkeit.
Eine positive Überraschung heute morgen dieser in der heutigen (3.11.2012) Druckausgabe der Kieler Nachrichten zu findende Artikel.

Zitat:
"Die Kategorien Aufstieg und Abstieg seien damit hinfällig. Bildungswege sind vielgliedrig: "Manchen hilft es, ein Jahr zu wiederholen, bei anderen ist genau das sinnlos. Manche können zum Gymnasium wechseln, andere bringt eine Ausbildung weiter, wieder andere setzen ganz aus", weiß Klaus-Peter Römer, Leiter der Friedrich-Junge-Schule. "Ein Patentrezept gibt es nicht."

Im Anhang als pdf-Kopie. Pflichtlektüre!

Gruß, und ein schönes Wochenende!

UK

„Ey bist du Aufsteiger oder Absteiger?“

Schüler und Pädagogen blicken kritisch auf die "Aufstiegsstudie": Die Schule ist kein Treppenhaus, kennt mehr als oben und unten

Kiel. Wäre die Schule ein Treppenhaus, dann wäre der Weg abwärts ein leichter, der aufwärts fast unmöglich, bescheinigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung dem deutschen Bildungssystem (wir berichteten). Auf vier Absteiger, die von einer höheren Schule zu einer niedrigeren wechseln, käme in Schleswig-Holstein nur ein einziger Aufsteiger. "Das stimmt so nicht", sagen Pädagogen. "Wer wirklich will, der kann", sagen auch Schüler. Die Praxis bestätigt: Die Schule ist kein Treppenhaus. Sie kennt mehr als oben und unten.

Wenn es darum geht, Abstiegsszenarien in der Fußball- Bundesliga zu diskutieren, sind die Neunt- und Zehntklässler im "Jugend debattiert"- Kursus der Friedrich- Junge-Schule in Kiel nicht auf den Mund gefallen. Aber Auf- und Abstieg in der Schule? So haben sie ihren Alltag bisher nicht kategorisiert. "Ey, bist du Aufsteiger oder bist du Absteiger?", scherzen sie und führen eine Denke ad absurdum, die die Studie voraussetzt. Die Teenager, die hier sitzen, können von vielen Bildungsschlenkern erzählen, aber von Abstieg? "Ich war vorher auf dem Gymnasium", sagt Finja (16), BertelsmannKategorie Absteiger. "Aber ich werde hier viel besser aufs Berufsleben vorbereitet. Ich bereue nichts, ich fühle mich wohl." Der Grund für ihren Schritt zur Gemeinschaftsschule: "Ich war fauL" Faulheit schreiben die Schüler sich schnörkellos selbst zu, ein nicht einzuholendes G 8 hingegen dem Land.

Eine Verbleib-Statistik (September 2012) erfasst, welche Wege Schüler nach der mittleren Reife einschlagen. Mit einer Quote von 0 bis 1Prozent nicht versorgter Schüler liegt die Friedrich-Junge- Schule klar unter dem Schnitt der Kieler Schulen. Stadtweit sind etwa 17 Prozent bisher nicht versorgt. Die meisten Kieler Absolventen, 21 Prozent, beginnen laut Statistik nach dem Realschulabschluss eine duale Berufsausbildung, dicht gefolgt von 20 Prozent, die ein berufliches Gymnasium besuchen, und weiteren 17 Prozent, die zur zweijährigen Berufsfachschule gehen. "Nicht alle müssen Abitur machen. Wichtig ist: Kein Abschluss ohne Anschluss", sagt Helmut Siegmon, Vorsitzender des Philologenverbands. "Ich finde es besser, hier einen guten Realschulabschluss zu machen als am Gymnasium einen schlechten", sagt auch Klara (14).

Häufig überfordere eine ehrgeizige Lebensplanung der Eltern die Schüler. "Für manche Kinder ist es besser zu wechseln", sagt Roland Storjohann, Schulpsychologe im Kreis Schleswig-Flensburg. "An Regional- oder Gemeinschaftsschulen können die, die am Gymnasium überfordert sind, differenzierter beschult werden." Außerdem sei an Gemeinschaftsschulen ein Abschluss zu erreichen, der den Weg zum Abitur ebnet. Die Kategorien Aufstieg und Abstieg seien damit hinfällig. Bildungswege sind vielgliedrig: "Manchen hilft es, ein Jahr zu wiederholen, bei anderen ist genau das sinnlos. Manche können zum Gymnasium wechseln, andere bringt eine Ausbildung weiter, wieder andere setzen ganz aus", weiß Klaus-Peter Römer, Leiter der Friedrich-Junge-Schule. "Ein Patentrezept gibt es nicht."

An den Entscheidungen arbeiten sie. "Wir bereiten uns gut vor", sagen die Schüler der Friedrich-Junge-Schule über Messen und Bewerbungstrainings. Trotzdem gibt es die Sitzgruppe der Ahnungslosen, die noch nach "irgendwas Sinnvollem" sucht und die Geplanten, die eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker, ein freiwilliges soziales Jahr, das Regionale Berufsbildungszentrum (RBZ) Technik oder eine pharmazeutische Ausbildung anpeilen.

Carolin Stille (18), Bertelsmann- Kategorie Aufsteiger, hat die Entscheidung "Was kommt nach der Zehnten?" hinter sich. Sie wechselte nach der mittleren Reife zum "normalen" Gymnasium, der Alexander- von-Humboldt-Schule in NeumÜllster. "Man braucht viel Biss." Gerade durch die Fremdsprachen habe sie sich durchbeißen müssen. "In der achten Klasse hatte ich ein echtes Tief. Hätte man mir damals gesagt, ich würde mal das Gymnasium besuchen, ich hätte das nicht geglaubt." Der Schnitt sank am Gymnasium von 2,3 auf 3,0. "Mittlerweile bin ich wieder bei 2,5 - die Mühe hat sich gelohnt", sagt sie. "Das wichtigste ist immer ein Ziel."


eingetragen von Kevin Kraus am 31.10.2012 um 19.36

Eine interessante Forschungsarbeit kommt aus dem Albert Einstein Medical College in NYC (gefunden bei Spiegel Online):

"Schon im Alter von sieben Monaten zeigen Augenbewegungen von Babys, wie gut sie Informationen verarbeiten können. Jetzt gelang US-Forschern der Nachweis, dass solche Messergebnisse aus der Säuglingszeit Voraussagen darüber erlauben, wie gut Kinder im Alter von elf Jahren Probleme lösen und planen können. Das nährt Hoffnungen, mit spielerischen Konzentrationsübungen schon in den ersten Lebensmonaten das kognitive Potential von Kindern langfristig zu beeinflussen.

Zum Lernerfolg in der Schule und danach tragen neben dem Intelligenzquotienten vor allem die sogenannten exekutiven Funktionen bei: höhere mentale Prozesse wie das Setzen von Zielen oder die Steuerung von Impulsen, Emotionen und Aufmerksamkeit in Abhängigkeit von der Umwelt.

Ein Team um die US-Psychologin Susan Rose am Albert Einstein College of Medicine in New York City hat jetzt gezeigt, dass die frühesten Fähigkeiten zur Informationsverarbeitung die spätere Entwicklung der exekutiven Funktionen voraussagen und vermutlich die direkten Vorläufer dieser höheren kognitiven Fähigkeiten sind. ... "

Ob staatliche Kindertageseinrichtungen leisten können werden, was nötig ist? Denn nicht nur in den ersten Lebensmonaten kommt es auf fördernde Zuwendung an. Zweifel müssen nicht nur erlaubt, sondern auch frühzeitig berücksichtigt werden.

spiegel.de

Die Diskussion darüber wird sicher kontrovers sein, und das ist gut so.

Hüten muß man sich allerdings vor dem, was heute auch die politisch paßgenau gespülte Nachrichtenlage über die neueste Bertelsmannstudie bestimmt: Die Abstiegmatisierung. Das böse Wort "Abschulung" muß aus dem Tageswortschatz verschwinden, es bewertet einen Prozeß völlig falsch und unangemessen.

Krabbelgruppe bis zur Rente - das funktioniert nicht.

Denn: Gerechtigkeit besteht nicht in der Gleichverteilung, das Modell ist mit Sozialismus und Kommunismus bewiesenermaßen erfolglos geblieben und eigentlich untergegangen - nur in der Bildungspolitik taucht es weiter als Wiedergänger auf.

Mantra 1: Es gibt nichts Ungerechteres, als Ungleiche gleich zu behandeln.

Mantra 2: Der Staat und insbesondere die Parteien müssen sich aus der Beherrschung unseres Bildungswesens zurückziehen - den politisch Handelnden fehlt nicht nur die Kompetenz, sondern der Aufgabe und dem Grunde nach auch jede inhaltliche Berechtigung dazu. Lediglich die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen bleibt als Staatsaufgabe.

Gruß,
UK
--
Dr.med.Ulrich G.Kliegis

Don't flame me - I'm only the keyboard player.

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eingetragen von Kevin Kraus am 30.10.2012 um 20.34

Es bringt nichts

Fazit des Spiegel-Online-Artikels über die Schulartwechselstudie:

"Doch um eine nahe liegende Erkenntnis werden die Schulreformer kaum herumkommen: Es bringt nichts, im Namen sozialer Gerechtigkeit die formalen Anforderungen für den Besuch höherer Schulformen immer weiter abzusenken. Es bringt auch nichts, eine hohe Gymnasialquote als politisches Ziel auszurufen.

Wer so handelt, erspart zwar Eltern und Grundschülern zunächst die Enttäuschung, es nicht aufs Gymnasium geschafft zu haben. Doch die Schmach kommt später, und sie fällt umso grausamer aus."

Was ich immer gesagt habe.

spiegel.de


Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 27.10.2012 um 05.28

Protokoll der Landtagsdebatte v. 28. 9,2012
Die Bildungsministerin verhielt sich eigen-artig

Es lohnt sich wirklich, den Gesamttext zu lesen - dennoch hier ein paar Auszüge. Die Bildungsministerin nahm ihre Funktion in ganz besonderer Weise wahr...

Dazu gehört auch dieses Handzeichen, das sie oft (auch während dieser Landtagsdebatte) benutzt und das man auch als symbolisiertes Schimpfwort deuten kann....

[Bild: Waltraud Wende mit Handzeichen]

VG
ASE

landtag.ltsh.de 28.09.2012


Daniel Günther [CDU]:

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bevor ich zu den Inhalten komme, möchte ich an dieser Stelle zunächst Frau Professor Wende ansprechen.

(Ministerpräsident Torsten Albig und Ministerin Dr. Waltraud Wende unterhalten sich)

- Frau Professor Wende, vielleicht könnten Sie mir Ihr Gehör schenken! Vielleicht nutzt der Herr Ministerpräsident aber auch die Gelegenheit, um mit ihr das Gleiche zu besprechen, was ich Ihnen eigentlich gern sagen möchte.

Sie befinden sich hier in einem Parlament, im Schleswig-Holsteinischen Landtag. So, wie Sie sich auf der Regierungsbank aufführen -- Sie mögen über das, was Frau Klahn vorhin gesagt hat, denken, was Sie wollen. Mit Ihren Grimassen aber in Richtung SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN -- Sie haben teilweise mit beiden Händen den Scheibenwischer gezeigt, während Abgeordnete hier im Parlament gesprochen haben.

Herr Ministerpräsident Albig, Sie sollten Frau Wende vielleicht einmal zur Seite nehmen und ihr erklären, wie man sich im Schleswig-Holsteinischen Landtag benimmt.

- Ja, Sie haben die letzten drei Tage reichlich dafür genutzt, immer wieder dazwischenzuschreien. Wenn wir über den Knigge im Landtag reden wollen, was ich mit Ihnen gern einmal täte - -

(Christopher Vogt [FDP]: Wir sind hier nicht in der Schule, sondern im Parlament!)

- Sie benehmen sich hier, wie es keinem Schüler und keiner Schülerin in einer Klasse erlaubt wäre.

(Beifall SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, PIRATEN und SSW -

Wolfgang Kubicki [FDP]: Wir sind auch nicht in der Schule! Wir sind im Parlament! - Weitere Zurufe FDP)

Vizepräsident Bernd Heinemann:

Frau Ministerin, ich gehe davon aus, dass Sie mit Ihrem Anwurf nicht die Opposition in Gänze gemeint haben, sondern möglicherweise einzelne Personen, die Sie hier nicht näher benennen wollten.

(Anita Klahn [FDP]: Das steht ihr nicht zu!)

Es wäre nicht zulässig, wenn Sie das der Opposition oder einer Fraktion unterstellen würden.

(Ministerin Dr. Waltraud Wende: Ich habe das keiner Fraktion unterstellt!)

- Das ist mir klar, aber es muss deutlich werden, dass das, wenn das in solch einer Pauschalität passierte, nicht akzeptabel wäre.

Wende hat hier anscheinend nicht geantwortet, ging einfach nur weg.

Wende: Das Ziel, allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft eine faire Chance zu geben, ist auf der Prioritätenskala von CDU und FDP nicht wirklich weit oben.

(Dr. Heiner Garg [FDP]: Haben Sie sich einmal die Ergebnisse des Berichts angeguckt?
Wolfgang Kubicki [FDP]: Haben Sie etwas geraucht heute Morgen?)

Wende: Auch die Ermöglichung von G-9- und Y-Gymnasien sollte die Idee der Gemeinschaftsschule schwächen, deren G-9-Oberstufen bekanntlich als Alternative zum gymnasialen G 8 gedacht waren. Hinzu kommt aber leider auch noch, dass die Vorgängerregierung die Einrichtung von G-9- und Y-Gymnasien dem Zufallsprinzip überlassen hat.

Frau Ministerin, würden Sie bitte zur Kenntnis nehmen, dass Elternwille und Schulwille nicht gleich Zufallsprinzip sind?

(Beifall FDP, CDU und PIRATEN)

- Das nehme ich gern zur Kenntnis. Allerdings
muss dann auch eine Debatte an den jeweiligen Orten
geführt werden.

(Oliver Kumbartzky [FDP]: Das unterbinden Sie ja gerade! - Weitere Zurufe FDP)

Mit dem Vorschaltgesetz wird vermieden, dass unkoordinierte Regellosigkeit zu einer völlig inkontingenten Schulstruktur führt,

(Wolfgang Kubicki [FDP]: Einer solcheFrau höre ich nicht mehr zu! - Anita Klahn [FDP]: Arroganz! Dialog?)

einer Schulstruktur, in der unter den Begriffen Gemeinschaftsschule und Gymnasium von Ort zu Ort Verschiedenes verstanden wird. Noch ist das von Ihnen verursachte Chaos überschaubar, noch haben wir lediglich drei Gemeinschaftsschulen mit abschlussbezogenen Klassen, elf G-9-Gymnasien und vier Y-Gymnasien. Dass es uns ernst ist mit der Ruhe und dem Frieden im Schulsystem, erkennen Sie auch daran, dass wir diese 18 Schulen nicht zwingen, sich zu ändern, sondern ihnen mit dem zeitlich befristeten Vorschaltgesetz zunächst Bestandsschutz geben.

(Zurufe FDP: Zunächst!)

Zur Schulgesetzänderung,
Heike Franzen an Wende::


Sie haben also trotz Ihrer Vermutung, dass die regierungstragenden Fraktionen bereits zum nächsten Schuljahr eine Schulgesetzänderung wollen, noch am 8. September auf der Bildungskonferenz die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Ihrer Ankündigung, dass die Schulgesetzänderung auf Ihren ausdrücklichen Wunsch hin auf das Schuljahr 2014/15 verschoben wird, wissentlich hinters Licht geführt.

(Beifall CDU und FDP)

Heike Franzen [CDU]: Frau Abgeordnete Erdmann, hat die Befristung, die Sie in Ihren Antrag hineingeschrieben haben, die Bedeutung, dass es nach 2014 auch wieder möglich sein kann, Y-/G-9-Gymnasien beziehungsweise abschlussbezogene Klassen an den Gemeinschaftsschulen einzurichten?

Anke Erdmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frau Franzen, möglicherweise ist Ihnen das für den Dialog selbst fremd, denn in Ihrer Regierungszeit hat man Dialog noch nicht einmal buchstabiert.

(Beifall BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Ministerin hat ein paar Mal deutlich gemacht, dass sie in diesen Punkten durchaus beratungsfähig ist. So ist der Dialog gemeint. - Vielen Dank, Sie können sich setzen; die Beantwortung der Frage ist zu Ende.

Zwischenfrage Habersaat an Klahn: Zweitens. Waren Sie eigentlich im August dabei, als ich sagte, wir werden einen Dialogprozess starten und wir werden uns darüber zu unterhalten haben, wie wir während des Dialoges Schritte in die falsche Richtung verhindern?

Zum Hamburger Abkommen:

Dr. Waltraud Wende, Ministerin für Bildung und Wissenschaft: Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Damen und Herren! Den Gesetzentwurf der FDP-Fraktion habe ich nicht ohne Vergnügen gelesen.

(Christopher Vogt [FDP]: Das ist doch schön!)....

Vizepräsident Bernd Heinemann:

Frau Ministerin, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Kubicki?

Dr. Waltraud Wende, Ministerin für Bildung und Wissenschaft: Gern.

Wolfgang Kubicki [FDP]:

Frau Ministerin, habe ich Sie gerade richtig verstanden, dass der von uns abgeschriebene und von den Grünen eingebrachte Entwurf nach Ihrer Einschätzung völliger Unsinn ist, weil er zu hohen Verwaltungsgebühren und zu hohem Verwaltungsaufwand führt? Habe ich das gerade richtig so verstanden, dass die Grünen in der letzten Legislaturperiode einen hundsmiserablen Gesetzentwurf eingebracht haben? - Ja, und das Schlimme daran ist, dass Sie ihn abgeschrieben haben. Mitdenken ist gefragt.

(Lachen CDU und FDP - Vereinzelter Beifall SPD)

Aber lieber Kollege Kubicki, das kann passieren, wenn man kopflos abschreibt.

(Wolfgang Kubicki [FDP]: Sensationell!)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.10.2012 um 10.34

Moin,

Zwei sehr aufschlußreiche Erkenntnisse zur Durchfallquote (in Niedersachsen gibt es das Zentralabitur !):


Die Ministeriumssprecherin widerspricht: *Die Durchfaller-Quote sei an den Integrierten Gesamtschulen (IGS), wo das Abitur noch immer erst nach neun Jahren abgelegt wird, höher als an den Gymnasien.


Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht das anders. Laut Eberhardt Brandt, Landesvorsitzender der GEW, ist die Schulzeitverkürzung an den Gymnasien von neun auf acht Jahre die Ursache für die ungewöhnlich hohe Schwankung. "Dieser Druck nimmt den Schülern die Lust am Lernen und die Fähigkeit sich selbstständig auf Themen vorzubereiten, und genau das braucht man zum Abitur", sagte Brandt dem NDR.

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/abitur163.html

Beim Kultusministerium heißt es hingegen: „Das Zentralabitur sei auch 2012 reibungslos gelaufen.“


braunschweiger-zeitung.de 18.10.12

VG
ASE


eingetragen von Kevin Kraus am 22.10.2012 um 16.56

In allen drei Pisa-Tests schnitten die Länder, die vor allem auf Gesamtschulen setzen, schlechter ab als die Länder, die am gegliederten Schulwesen festgehalten haben.

Moin,

interessante Erkenntnisse:


Von den Pisa-Interpreten kennen wir einen ähnlich interessengeleiteten Umgang mit Testergebnissen. Stets betonen sie den Durchschnitt der Resultate aller Schularten und aller Bundesländer. Viel interessanter ist jedoch die Aufschlüsselung der Ergebnisse nach Schulformen und nach Bundesländern. In allen drei Pisa-Tests schnitten die Länder, die vor allem auf Gesamtschulen setzen, schlechter ab als die Länder, die am gegliederten Schulwesen festgehalten haben.

Misst man die nicht gymnasialen Pisa-Werte der Bundesländer, die bei den Pisa-Tests schlecht abgeschnitten haben, so rangieren sie ungefähr auf der Höhe der Schwellenländer Brasilien und Mexiko, die zu den Schlusslichtern bei Pisa zählen.

Die US-Soziologen Salzman und Lowell differenzierten in der Zeitschrift "Nature" die Pisa-Ergebnisse nach den Leistungsspitzen und kamen zu dem Ergebnis, dass bei den leistungsstärksten Schülergruppen die USA weit an der Spitze liegen, gefolgt von Japan, Großbritannien und – Deutschland. Die Pisa-Sieger Finnland, Kanada, Niederlande landen abgeschlagen auf mittleren Plätzen. Dies hörte man bei den deutschen Pisa-Verantwortlichen nie.

Mit Durchschnittswerten lässt sich alles und nichts beweisen. Nur die differenzierte Analyse hilft weiter, weil sie Stärken und Schwächen im Schulsystem enthüllt und ein gezieltes Eingreifen an den Schwachstellen ermöglicht.

welt.de


Viele Grüße

Astrid Schulz-Evers


eingetragen von Kevin Kraus am 21.10.2012 um 12.30

20.10.2012
Lehrerverband warnt vor zu schneller Inklusion

Vor allem Grund- und Regelschulen seien teils überfordert. Größtes Problem seien verhaltensauffällige Schüler, die nur mit großem personellen Aufwand in den normalen Schulalltag integriert werden könnten, hieß es. Derzeit fehle es an vielen Schulen an ausreichend geschultem Personal, Lehrer würden oft nicht gut genug auf die Anforderungen vorbereitet. Außerdem fehlten vielerorts eigene Räume für die individuelle Förderung. Notwendig sei die grundsätzliche Einführung eines Zwei-Pädagogen-Systems aus einem Lehrer und einem Sozialpädagogen für jede Klasse.

thueringer-allgemeine.de

21.10.2012
Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V
Offener Brief an den Bundespräsidenten

Sehr, sehr lesenswert !

Bitte auch die Unterstützerliste am Ende des Briefes beachten !

> Offener Brief an den Herrn Bundespräsidenten für
> ein freiheitliches Bildungssystem und für Freiheit von
> Forschung und Lehre

bildung-wissen.eu pdf

Offener Brief an den Bundespräsidenten

Zum Autor:

http://www.randomhouse.de/Autor/Jan_Dochhorn/p231189.rhd

VG
ASE


eingetragen von Kevin Kraus am 08.10.2012 um 09.21

An die Eltern in SH-Elternverein.de

Moin rundum.

Aus der Grundschulstudie läßt sich letztlich ein Fazit ziehen:

Das gemeinsame Lernen hat keinen Vorteil, sondern wirkt sich nur zum Nachteil der ihm unterworfenen Kinder aus.

Begründung: Selbst, wenn man die Ergebnisse früherer PISA-Studien und vergleichbarer Untersuchungen zu einem Gesamtergebnis zusammenfaßt, reicht bei keiner Schulart-Konstellation das Ergebnis für einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler so weit in den Inkompetenzbereich wie jetzt an den Grundschulen.

Eine Form des Schulaufbaus, in der bis zu 25% der Absolventen das Ziel nicht erreichen, gehört fristlos aufgelöst und abgeschafft.

Insider sagen de facto, unbeschadet möglicher Anspruchsverwässerungen aus politischer Willfährigkeit, für die Sammelschulen mit dem Grundprinzip des Längeren Gemeinsamen Lernens, eine ähnlich hohe Gesamtquote an Schulabgängern voraus, die die Institute ohne Abschluß verlassen müssen werden.

Selbst, wenn die Jugendlichen dann ein "Abschlußzeugnis" in die Hand bekommen, sagt das nichts über ihre berufliche Ausbildungsfähigkeit und die Voraussetzungen aus, die die Schule ihnen dafür mitgegeben haben sollte.

Das haben unsere Kinder nicht verdient.

Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 05.10.2012 um 19.59

An den Schleswig-Holsteinischen Elternverein

Ergebnisse Grundschul-Ländervergleich

Auf der Basis eines Start-Textes von Astrid Schulz-Evers:

Betreff: ... Studie: Ergebnisse Grundschul-Ländervergleich 2011 -
Warum schneidet Berlin schlecht ab ?

Ergebnisse des Ländervergleiches hier:

kmk.org Ländervergleich

http://www.iqb.hu-berlin.de/institut/news?pg=n009

http://www.iqb.hu-berlin.de/data/n/n009/LV_2011_Zusammen.pdf

Danke! Und hier noch der direkte Link für die ausführliche Version:

http://www.iqb.hu-berlin.de/data/n/n009/LV_2011_Bericht.pdf

Erst beim dritten Hinsehen entdeckte ich, daß die Übersicht auf Spiegel-Online zwar Rechnen und Lesen als Grundfertigkeit auflistet, aber statt des zu erwartenden "Schreibens" die Tugend des "Zuhörens" kategorisiert wird.

Sicher auch wichtig, aber...

Gruß,
U.

Re: Ergebnisse Grundschul-Ländervergleich

Wichtig:

Die KMK unterdrückt offenbar wieder Informationen! In der Einleitung zur Zusammenfassung des IQB steht:

"Der dritte im Ländervergleich 2011 untersuchte Bereich im Fach Deutsch ist die orthografische Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, die in den Bildungsstandards als Teil des Kompetenzbereichs Schreiben unter der Bezeichnung richtig schreiben aufgeführt wird. Bei der Überführung der Standards in Testaufgaben wurde besonderer Wert auf die Überprüfung der Fähigkeit gelegt, rechtschreibwichtige Wörter normgerecht schreiben zu können. In der Studie wurde die Rechtschreibkompetenz der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von Lückensatzdiktaten, Korrekturaufgaben sowie unterschiedlichen Aufgabentypen, die auf die Anwendung von Strategiewissen abzielen, erfasst."

Und wo sind die Ergebnisse ?

Daten zu den Orthographie-Fähigkeiten habe ich aber bisher in den Kurzfassungen und Zusammenfassungen nirgendwo entdecken können.

Sind die Ergebnisse sooo peinlich?

Schon diese Sätze aus der Zusammenfassung sollten eigentlich Kern jeder Nachricht sein:

"Im Bereich Mathematik (Globalskala) schließlich variiert der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die mindestens den Regelstandard erreichen (Kompetenzstufe III und höher), besonders stark. In Bremen und Berlin konnte nur jeweils etwa die Hälfte der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Mathematik Kompetenzen nachweisen, die mindestens dem Regelstandard entsprechen; in Baden-Württemberg, Sachsen- Anhalt, Sachsen und Bayern sind es hingegen zwischen rund 73 und 77 Prozent. Besonders groß fallen die Länderunterschiede in Bezug auf den Anteil der Kinder aus, die den Mindeststandard verfehlen. Dieser variiert zwischen mehr als 25 Prozent in Berlin und Bremen einerseits und 10 Prozent oder weniger in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Bayern und Sachsen. Kompetenzen, die der höchsten Kompetenzstufe entsprechen, zeigten schließlich unter 10 Prozent der Kinder in Bremen und Berlin und rund 21 Prozent der Kinder in Sachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt."

Das heißt: In Bremen und Berlin verfehlen 25% der Kinder de facto (in Mathematik) den Grundschulabschluß!

Zum Verständnis der Zahlen: Die sind ja mit den PISA-Punkten sehr gut vergleichbar. Dort gilt: 50 Punkte entsprechen ungefähr dem Lernstoff eines Schuljahres. Damit kann man die Ergebnisse in ihrer Dramatik besser bewerten.

Gruß,
UK


Ganz schräg!

Bei der Überführung der Standards in Testaufgaben wurde besonderer Wert auf die Überprüfung der Fähigkeit gelegt, rechtschreibwichtige Wörter normgerecht schreiben zu können.

Was versteht der unbedarfte Leser und Amateurbildungskundige darunter?
"Es wird ein Testtext geschrieben und dann auf Fehler überprüft." ?

Weiiiiit gefehlt.

So ist es gemacht worden (aus der Methodik-Beschreibung in der ausführlichen Berichtsversion, die übrigens erkennen läßt, daß deren AutorInnen mit den aktuellen Interpunktionsregeln des Rates für deutsche Rechtschreibung noch auf dem Kriegsfuß stehen):

"Die Fähigkeit der Kinder, Wörterbücher und Computerhilfen zu nutzen, konnte aus untersuchungspraktischen Gründen nicht überprüft werden. Auch die Nutzung der Arbeitstechniken Abschreiben und selbstständiges Üben wurde nicht überprüft. Das Abschreiben hätte zu viel Zeit gekostet und Übungsaufgaben sind keine Testaufgaben. Erhoben wurde aber die Fähigkeit der Kinder, eine weitere Arbeitstechnik anzuwenden, nämlich - wie bereits erwähnt - Texte auf orthografische Korrektheit hin zu überprüfen und zu korrigieren."

Aha. Korrekturlesen als Grundschulfertigkeit. Wow.

Bei der Betrachtung der Geschlechterdisparität dann diese Erhellung:

"Wie in Kapitel 12 erläutert, weicht die Stichprobe derjenigen Schülerinnen und Schüler, die Aufgaben des Kompetenzbereichs Orthografie bearbeitet haben, von der Stichprobe der anderen Kompetenzbereiche ab, da für Orthografie kein Ländervergleich angestrebt wurde. In die Orthografie-Stichprobe wurden keine Schülerinnen und Schüler an Förderschulen einbezogen. Da Jungen an Förderschulen in der Regel überrepräsentiert und dort vermutlich eher dem unteren Kompetenzspektrum zuzuordnen sind, dürften die hier berichteten geschlechtsbezogenen Unterschiede für den Bereich Orthografie wahrscheinlich eine leichte Unterschätzung der tatsächlichen Disparitäten darstellen."

Den Autoren ist übrigens offenbar nicht aufgefallen, daß die gängige Schreibweise in wissenschaftlichen Texten immer noch "Orthographie" ist und nicht "Orthografie", wie sie einem Blick in ihr eigenes Literaturverzeichnis unschwer hätten entnehmen können.

Fazit: Auch im ausführlichen Bericht findet sich kein Hinweis auf länderspezifische Kompetenzunterschiede in der Rechtschreibung. Untersucht wurden diese Fähigkeiten aber sogar mit der größten Zahl an Einzelaufgaben im Gesamtprojekt. Es ist davon auszugehen, daß die Zahlen so miserabel und politisch unschön sind, daß das IQB seiner jahrzehntealten Tradition, die Veröffentlichung den Wünschen der KMK anzupassen, mal wieder nachgegeben hat.

Dazu ist als Dauerbrenner lesenswert:

http://www.schulstrukturdebatte.de/index.php?page=publik

Oder über

http://www.schulstrukturdebatte.de

dann links "Unbeachtete Publikationen" anklicken.

Gruß,
UK
(den Rand für heute mal wieder voll habend....)



eingetragen von Kevin Kraus am 30.09.2012 um 18.04

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein (SHEV) und die Initiative G9-jetzt ! nahmen zur Presseerklärung v. 28.9.2012 der Bildungsministerin Prof. Dr. Wende zum Vorschaltgesetz Stellung:

Quelle: III_Schulgesetz

„Bildungsministerin Prof. Dr. Wende erklärt „Keine Schule in Schleswig-Holstein muss sich bis 2014/15 ändern“ – verschweigt aber, daß sich in Wirklichkeit keine Schule ändern darf. Es sei denn, sie entscheidet sich für G8 oder die Umwandlung zur Gemeinschaftsschule mit Binnendifferenzierung. Die beantragte Gesetzesänderung will jedoch ganz klar verbieten, daß sich weitere Gymnasien für G9 und Gemeinschaftsschulen für außendifferenzierten Unterricht entscheiden! Was soll hier den Eltern vorgemacht werden ?“, fragte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

„Die Bildungsministerin will „starke Gymnasien und starke Gemeinschaftsschulen“ – und warum schwächt sie dann diese Schulen, indem sie ihnen die Wahl- und Gestaltungsfreiheit nimmt ? Die Aussage, daß die Schulen sich nicht ändern „müssen“, trifft insofern nicht zu, weil die Aberkennung der Wahl- und Gestaltungsfreiheit bereits eine Änderung ist, die die Schulen nach Wirksamwerden dieser Schulgesetzänderung akzeptieren „müssen“. Es bleibt dabei: die beantragte Schulgesetzänderung läßt sich nicht bagatellisieren – sie verbietet und bevormundet. Nicht umsonst ist das Moratorium nun zum Vorschaltgesetz mutiert.“, so Schulz-Evers abschließend.

Rechtschreibung gemäß Volksentscheid angepaßt


eingetragen von Kevin Kraus am 26.09.2012 um 14.59

23. September 2012

Liebe Betroffene und Interessierte,

gestern erschien ein Bericht in den KN, der wieder für Wirbel sorgte.

Bitte diese Email von unten nach oben lesen.

Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers


Über Peter Petersen gibt es einen ausführlichen Text unter
http://jena-plan.grundschulservice.de/

Mit Angabe vieler Quellen und Zitate.[...]


Am 23.09.2012 14:01, schrieb Ulrich G. Kliegis:

Die Gemeinschaftsschulen sollen Nachhilfe überflüssig machen – das wird aber nur gelingen, wenn entweder mehr Lehrkräfte eingestellt werden - oder aber das Lernniveau an den Gemeinschaftsschulen gesenkt wird.Da für die erste Variante das Geld fehlt, bleibt wohl nur die 2.Variante.

Wenn man die Geschichte mal vor- und zurückdenkt, kommt man darauf, daß selbst das Senken der Ansprüche nichts bringen wird - weil das Lernergebnis nicht den Inhalten, sondern der Methode folgt - nach oben und unten. Erst, wenn die Lernenden wieder in begabungsgerechter Form angesprochen werden können und dann auch in gleicher Weise wie in der individuellen Nachhilfe gefördert werden (und das ist ja ein individuelles 1:1 - Verhältnis; von Nachhilfeunterricht in großen begabungs-heterogenen Gruppen habe ich noch nichts gehört), kann man da vielleicht etwas machen.

Insgesamt fehlt es aber einfach an Lehrerstunden. Die sind, wenn sie gegeben sind, aber am besten in gefächerten, durchaus überlappenden, aber nicht alles einhüllenden Schulangeboten am besten eingesetzt.

Warum ist z.B. Südkorea immer unter den ersten 10 bei PISA? Ein in vier Schularten aufgegliedertes Schulsystem, in dem nicht Spaß, sondern Leistung zählt - von Lernenden und Lehrenden. In dem Leistung - nicht nur die Spitzenleistung, sondern die Anstrengung an sich, die nahezu immer auch von irgendeinem Erfolg beohnt wird, zählt.

Die Abschaffung von Zensuren ist eine der Kernideen Peter Petersens gewesen, um den schneller Lernenden ganz streng das Gefühl zu nehmen, daß sie besser sind, und den Schwachen diese Solidarität zu zeigen, daß sie auch gleichberechtigt dabei sind - egal, was sie tun. Wo es lang geht, und wohin - das war dann aber einer Führungskaste vorbehalten, die auch nach der zehnten Entwürdigung noch trotzten. So hat es Petersen beschrieben. "Demokratie und Liberalismus haben an unseren Schulen nichts zu suchen." - Auch sein Gedankengut.

Das Individuum ist für Petersen nicht der aufgeklärte, selbständige junge Mensch, sondern die austauschbare Halma-Figur.

Man nennt das Ergebnis Gleichschaltung. Daher liebten die Nazis Petersens Schulmodell und förderten ihn.

Und überhaupt: Bis zur 7. Klasse gibt es doch in der GemSch gar keine Noten mehr. Der Hammer saust dann in der 8. nieder. "Wieso Hauptschulabschluß gefährdet, mein Yves hat doch immer 30% richtig
gemacht!"

Gruß,
UK
______________________________________________
SH-Liste mailing list
SH-Liste@g9jetzt.de
http://lists.g9jetzt.de/mailman/listinfo/sh-liste

Seit es G8 gibt, boomt der Nachhilfemarkt - statt G9 an Gymnasien sollen nun die Gemeinschaftsschulen die Lösung sein ?

Die Gemeinschaftsschulen sollen Nachhilfe überflüssig machen - das wird aber nur gelingen, wenn entweder mehr Lehrkräfte eingestellt werden - oder aber das Lernniveau an den Gemeinschaftsschulen gesenkt wird. Da für die erste Variante das Geld fehlt, bleibt wohl nur die 2. Variante.

Bitte auch die Kommentare zu diesem Bericht lesen !

http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Gemeinschaftsschulen-statt-Nachhilfe


eingetragen von Kevin Kraus am 13.09.2012 um 14.22

Re: SHEV Pressemitteilung des Schleswig-Holsteinische Elternvereins e.V und der Elterninitiative G9-jetzt!

Es wird ungemütlich für Albig und Stegner.

Sieht man sich die beiden Schauplätze Wirtschafts- und Verkehrspolitik und Bildungspolitik in diesen Tagen an, kommt man schnell auf den Gedanken, daß dieses Regierungsbündnis eigentlich schon keines mehr ist.

Im Koalitionsvertrag (der per se natürlich keine Rechtskraft hat, das haben SPD und CDU mit der Zerschlagung der Haupt- und Realschulen ja schon vorgemacht) wird noch der Baustopp für die A20 besungen, und ein Verhindern der Beltquerung, Minister Meyer als respektabler Selbstdenker fühlt sich daran nicht gebunden. Und wenn schon mal der Haussegen schief hängt, kann man ja auch gleich die anderen Konflikte austragen: Unverkennbar der diametrale Dissens zwischen Bildungsministerin Wende (als Parteilose ohne Politik- und Verwaltungserfahrung auf den heißesten Stuhl des Kabinetts gesetzt, von einem Ministerpräsidenten, dem sein Kabinett im Übrigen fremdgestaltet wurde, und die bildungspolitischen Sprecherin der Grünen ist immer noch sauer, daß sie den Posten nicht bekommen hat, was immerhin für das Land gut ist,) und der Troika- Seilschaft der bildungspolitischen Sprecher von SPD, Grünen und SSW.

Deren Affinität zur Einheitsschule nach Peter Petersenschem Rezept ist und bleibt brandgefährlich - wer den historischen Nährboden kennt, auf dem Petersen ackerte, weiß das. Der Mann wurde in den letzten Kriegsjahren noch von den Nazis eingeladen, vor norwegischen Kriegsgefangenen in einem KZ (als Gast, der selbstverstänlich nur zu Besuch dort war) Vorträge über seine Jena-Plan-Schulen zu halten. Und dessen Lehre wollen die jetzt hier mit ihrem Moratorium (wieder eine Umbesetzung einer Wortbedeutung!) durchsetzen. Vorsicht, Vorsicht!

Nicht nur der Anfangskredit an Glaubwürdigkeit, den man der Ministerin noch zubilligen mochte, ist jetzt verdampft, das Bild politischen Krümelbruchs, das Albigs Regierung jetzt schon bietet, ist verheerend.

Als Sahnehäubchen noch die schon vor Jahren von einer Wochenzeitschrift mal als arglos eingestufte SSW-Ministerin, der das Grundprinzip der Gewaltenteilung (wer im Parlament je eine Kleine Anfrage an ein Ministerium gestellt hat, muß einschätzen können, wie die Frage eines Ministeriums an ein Gericht einzustufen ist) offenbar auch nach vielen Jahren in der Politik nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Warten wir mal ab, wie die Richter über den Bestand der 5%-Regelung für den SSW als bis in die Bundes- und Europapolitik agierende selbstherrliche Größe urteilen werden. Nein, einen Zusammenhang sehe ich da überhaupt nicht! –

Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel.++49 431 331144 - Fax: ++49 431 331146

Don't flame me - I'm only the keyboard player.

http://www.nordcom-medical.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.skorpion-segler.de


eingetragen von Kevin Kraus am 13.09.2012 um 14.06

G9
jetzt!


Plön, d. 13.09.2012

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V (SHEV) und die Elterninitiative G9-jetzt! zum Moratorium der Dänenampel zum Schulgesetz:

Jetzt wird klar, weshalb auf der Bildungskonferenz G9 an Gymnasien und abschlußbezogene Klassenverbände an Gemeinschaftsschulen nicht Thema wurden – die Abschaffung war bereits beschlossene Sache!


„Jetzt bewahrheitet sich, was abzusehen war: die Bildungskonferenz war ein Bluff und sollte eine Dialogbereitschaft signalisieren, die von vorneherein nie an alle gerichtet war“, kommentiert Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

Nur 5 Tage nach Ende der Bildungskonferenz bringen die bildungspolitischen Sprecher der Dänenampel ein Moratorium zum Schulgesetz ein, von der sie behaupten, es seien „minimale Änderungen“ mit Verfallsdatum ( http://www.ltsh.de/presseticker/2012-09/12/15-17-09-4565/) damit verbunden. „Eigenartig, was die Dänenampel unter dem Begriff `minimal´ versteht – denn tatsächlich sind es Änderungen, die sehr weitreichend sind“, so Schulz-Evers weiter. Danach sollen „künftig keine weiteren Gemeinschaftsschulen abschlussbezogene Klassenverbände einrichten (betrifft § 43 Absatz 1)….Außerdem sollen bestehende G8-Gymnasien keinen neunjährigen Bildungsgang einführen dürfen, G9-Gymnasien sollen nicht zu Y-Modellen wechseln (betrifft § 44 Absatz 3).“ „Da diese Änderungen massiv gesetzliche Vorschriften verändern, ist hier ein Moratorium mit Sicherheit nicht ausreichend, sondern das formelle Gesetzgebungsverfahren erforderlich“, ist Schulz-Evers der Auffassung.

„Erstaunlich auch, daß die bildungspolitischen Sprecher der Dänenampel der Bildungsministerin so in den Rücken fallen. Die Ministerin hatte unmittelbar nach Abschluß der Bildungskonferenz erklärt:`Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesem Dialog sollen einfließen in die Schulgesetzänderung, die zum Schuljahr 2014/15 dann in Kraft treten kann. Wir haben bereits vor Wochen die zeitlichen Eckdaten der Gesetzesänderung nach hinten verschoben, weil wir nämlich den Dialog ernst nehmen und weil Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht.´

(http://www.schleswig-holstein.de/MBW/DE/Service/Presse/PI/2012_neu/September2012/III_Bildungskonferenz.html)

Die bildungspolitischen Sprecher der Dänenampel jedoch setzen Schnelligkeit vor Gründlichkeit – nur um letztlich ein Ziel zu erreichen: die `Eine Schule für alle´“. so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de
V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 10.09.2012 um 11.18

Die Bildungskonferenz – ein Dialog der Ausgrenzung und Ausblendung !

„Aus unserer Sicht war die Veranstaltung eine Enttäuschung und nur in eine Richtung zielführend: Werbung und Konzeptentwicklung der Einen Schule für alle – möglichst als gebundene Ganztagsschule“, kommentiert Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins (SHEV) und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Schon die Auswahl der TeilnehmerInnen spricht für sich – viele waren Befürworter der Gemeinschaftsschulen, ein Großteil von ihnen hatte nicht direkt mit Schulen zu tun. Besonders bezeichnend war, daß die Veranstalter sich nicht in der Lage sahen, den von der FDP für den SHEV freigegebenen Platz dem SHEV auch zu Verfügung zu stellen. Weil das Argument Platzmangel nicht passend war, verwies das Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MBW) auf das ihm zustehende Hausrecht – und die weitere Vertreterin des SHEV mußte gehen.“

Aufgrund dieser Entscheidung des MBW war es dem SHEV nicht möglich, an allen 4 Workshops teilzunehmen – was ohne diese Entscheidung sehr gut möglich gewesen wäre.

In den Workshops war die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen festgelegt - kritische Stimmen fanden sich weit gestreut wieder. Die TeilnehmerInnen hatten die Aufgabe, Themen zu benennen, über die nach mehrheitlicher Abstimmung diskutiert wurde. Der SHEV kam mit seinen Themen „Wie stellen wir eine gleichmäßige, wohnortnahe Verteilung von G8 und G9 an Gymnasien sicher?“, Abschaffung der Zwangseinschulung mit Vollendung des 6. Lebensjahres zum Stichtag 30.6. und Erhalt der Schulartempfehlung nicht weit – weil sich hierfür die Mehrheit aufgrund der zuvor geschilderten Zusammensetzung der TeilnehmerInnen nicht ergab.

„Die Veranstaltung weckte zunächst den Anschein, als seien alle Themen diskutabel. Die Rahmenbedingungen waren aber so konzipiert, daß die Diskussion bestimmter Themen schon im Keim ersticken mußte. Daß ist die Bedeutung des Wortes „Chancengerechtigkeit“ der neuen Bildungsministerin: dem Gegenüber zwar das Wort erteilen – ihn aber nicht wirklich zu Wort kommen lassen. Eine Pseudo-Wir-reden-mit-allen-Veranstaltung“, so Schulz-Evers abschließend.

[Rechtschreibung redaktionell angepaßt gemäß Volksentscheid SH 1998 ]


eingetragen von Kevin Kraus am 20.08.2012 um 08.02

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
G9
jetzt!

Plön, d. 16.8.2012

„Es ist nicht zu fassen - die neue Regierung hält bereits jetzt nicht ein, was sie erst vor wenigen Wochen den BürgerInnen des Landes fest versprochen hat !“,

kommentiert Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Eltern-vereins (SHEV) und Sprecherin der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön.

„Herr Albig hat in seiner Regierungserklärung eine neue Diskussionskultur - eine politische Kultur mit Dialog, Transparenz und Teilhabe angekündigt. Kommunen, Bürger und Verbände lädt er ein, `konstruktiv und partnerschaftlich´ mitzuarbeiten - wie auf der Startseite der Homepage des Landtages Schleswig-Holstein wortwörtlich nachzulesen ist“, so Schulz-Evers weiter.

Aufgrund dieser Aussage haben sich der SHEV und die Elterninitiative G9-jetzt! zur Teilnahme an der Bildungskonferenz am 8.9.2012 angemeldet. Dieser Termin ist auf der Homepage des Institutes für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) öffentlich ausgeschrieben.

Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft hat jedoch eine Teilnahme des SHEV und der Elterninitiative G9-jetzt! abgelehnt. Begründet wird dieses mit „begrenzten Räumlichkeiten“. Zugelassen sind für diese Veranstaltung 130 Personen. „Gibt es in Kiel oder anderswo in Schleswig-Holstein keinen Raum, der mehr als 130 Personen fassen kann? Und warum wartet man die Anmeldefrist (1.9.2012) nicht ab - um festzustellen, ob die Raumkapazitäten tatsächlich reichen?“, fragt Schulz-Evers.

Bekanntermaßen gibt es die Elterninitiative G9-jetzt! seit 2010 und den SHEV bereits seit fast 15 Jahren - beide Einrichtungen befassen sich intensiv mit dem Thema Bildung. Im Mai 2010 hat die Elterninitiative 205 Resolutionen gegen G8 am Gymnasium von Elternvertretern, die die Interessen von über 30.000 Menschen vertreten, der Vorsitzenden des Bildungsausschusses im Landtag Schleswig-Holstein im Beisein vieler Pressevertreter überreicht. Im Juni 2010 hat die Elterninitiative G9-jetzt! Herrn Dr. Klug, dem damaligen Bildungsminister, über 21.000 Unterschriften für die Forderung, G9 wieder an allen Gymnasien zu ermöglichen, überreicht. Übrigens: Diese Forderung wird in anderen Bundesländern von der SPD unterstützt ! Diese Aktionen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass es G9 an Gymnasien in Schleswig-Holstein - und mittlerweile auch in anderen Bundesländern - wieder gibt.

„Wenn die neue Regierung schon mit einer langjährig bestehenden Interessenvertretung nicht sprechen will - wann findet dann wohl das versprochene Gespräch mit BürgerInnen des Landes statt ? Welche Zukunft hat ein Land unter einer Regierung, die Gesprächsbereitschaft verspricht - dieses Versprechen aber nicht einhält ? Der SHEV bleibt nach wie vor zu einem Gespräch bereit !“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de


Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.elternverein.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 05.08.2012 um 11.49

Moin,
wünsche schöne Ferien gehabt zu haben. Heute gibt es einen Kommentar von Uta Wilke in den KN, die einen besonders engen Kontakt zum SPD- Fraktionsvorsitzenden Stegner pflegt. Insofern sind ihre Verlautbarungen immer auch unter diesem Blickwinkel zu lesen.

Und da steht heute über die Wissenschafts- und Bildungsministerin Waltraud Wende:

Sie könnte es schaffen, der Bildung im Allgemeinen und dem Beruf des Lehrers im Besonderen in der öffentlichen Wahrnehmung einen höheren Stellenwert zu verleihen. Damit wäre schon viel gewonnen. Das ist wohl auch der Grund, warum Torsten Albig die Parteilose in sein Kabinett geholt hat. Allerdings bleibt die Frage, ob die Ministerin ohne gründliche Kenntnisse des Verwaltungsapparats und ohne die übliche politische Vernetzung auf Dauer die Fallstricke des täglichen Regierens wird umgehen können.

Wenige Sätze, mit denen das Konfliktfeld der kommenden Wochen und Monate umrissen ist. Die positiven Inhalte im Irrealis der Vergangenheit, im Lateinischen Kennzeichen des unerfüllbaren Wunsches, wenn ich mich recht erinnere. Weiter als bis in den Herbst mag man da realistischerweise kaum denken.

Der ganze Kommentar im Anhang.

Gruß,
UK

[03.08.2012]

Zur Schulpolitik im Land

Von Uta Wilke

Neue Handschrift nötig


Schwarz-Gelb hat an den Schulen viel Porzellan zerschlagen. Politische Entscheidungen wie der Stellenabbau bei den Lehrern oder die Reduzierung der Differenzierungsstunden an den Gemeinschaftsschulen sorgten für Verdruss bei Pädagogen, Eltern und Schülern. Dass die neue Koalition hier schnell Korrekturen vornimmt, ist vernünftig. Denn auch in Zeiten großer finanzieller Not darf eine Regierung Haushaltskonsolidierung nicht allein mit dem Rechenschieber betreiben.

Die Unzufriedenheit an den Schulen ist aber nicht nur in den politischen Entscheidungen der Vergangenheit, sondern auch in mangelnder Kommunikation der Vorgängerregierung begründet. Die Koalition aus SPD. Grünen und SSW steht deshalb vor einer großen Herausforderung. Sie muss wieder den Dialog mit den Betroffenen suchen, Vertrauen schaffen und der Schulpolitik eine neue Handschrift verleihen. Bildungsministerin Waltraud Wende ist das zuzutrauen. Die Ex-Präsidentin der Universität Flensburg ist eine Kämpfernatur und weiß, wie man begeistert. Sie könnte es schaffen, der Bildung im Allgemeinen und dem Beruf des Lehrers im Besonderen in der öffentlichen Wahrnehmung einen höheren Stellenwert zu verleihen. Damit wäre schon viel gewonnen. Das ist wohl auch der Grund, warum Torsten Albig die Parteilose in sein Kabinett geholt hat.

Allerdings bleibt die Frage, ob die Ministerin ohne gründliche Kenntnisse des Verwaltungsapparats und ohne die übliche politische Vernetzung auf Dauer die Fallstricke des täglichen Regierens wird umgehen können.


eingetragen von Kevin Kraus am 05.08.2012 um 11.43

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
G9
jetzt!

Plön, d. 3.8.2012
Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt ! nehmen zu den Mitteilungen der Bildungsministerin Prof. Waltraud "Wara" Wende vom 2.8.2012 Stellung:

„Nicht nur die Kinder, sondern auch die Schulen haben ein Recht auf Chancengerechtigkeit!“,
sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins heute in Plön.

Frau Prof. Dr. Wende hob als wichtiges bildungspolitisches Ziel hervor, Kinder hätten ein Recht auf Chancengerechtigkeit. „Dem stimmen wir uneingeschränkt zu. Deshalb ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass für die Schulen unterschiedliche Rahmenbedingungen geschaffen werden – und somit die Chancengerechtigkeit für die Kinder nicht gewährleistet werden kann. Es kann und darf nicht sein, dass nur die Gemeinschaftsschulen schon zum neuen Schuljahr zusätzliche Lehrkräfte beantragen können – und die anderen Schulformen nicht. Auch die anderen Schulformen benötigen dringend weitere Lehrkräfte!“ so Schulz-Evers weiter.

„Darüber hinaus muss die Chancengerechtigkeit auch für rechtmäßig per Schulkonferenz ge-troffene Entscheidungen gelten“, forderte Astrid Schulz-Evers.

Laut Frau Prof. Dr. Wende sollen die Gymnasien, die sich für G9 entschieden haben, dies auch weiterführen, denn „sie hatten für ihre Entscheidungen Gründe, und es gab Mehrheitsvoten vor Ort“. Das sei im Übrigen auch ein Beitrag zur Ruhe an diesen Schulen - die beste Voraussetzung für erfolgreiches Lernen.

„Dieser Grundsatz – der aus unserer Sicht sehr zutreffend ist – sollte aber nicht nur für die Gymnasien gelten – sondern auch für alle anderen Schulformen. Deshalb ist für uns nicht nachvollziehbar, weshalb die Gemeinschaftsschulen, die sich für Differenzierung entschieden haben, dieses nun nicht mehr durchführen dürfen. Denn sie haben – wie die Gymnasien, die sich für G9 entschieden haben, in Schulkonferenzen die Differenzierung beschlossen. Weil sie - wie die G9-Gymnasien für ihre Entscheidungen Gründe hatten und es Mehrheitsvoten vor Ort gab. Wenn Chancengerechtigkeit gelten soll – dann für alle!“, so Schulz-Evers weiter.

„Frau Prof. Dr. Wende erklärt, dass sie für einen neuen bildungspolitischen Stil, der durch Offenheit, Dialog und Beteiligung geprägt ist, einsteht. Im Hinblick auf die Gemeinschaftsschulen, die sich für Differenzierungen entschieden haben, scheint diese Aussage doch eher eine Worthülse zu sein - der in Aussicht gestellte Dialog ist hier eher ein Monolog.

Auch wir sind für Offenheit, Dialog und Beteiligung – und für Chancengleichheit. Und hoffen, daß diese Worte von Seiten der neuen Bildungsministerin keine leeren Versprechen sind!“, so Astrid Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de


Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.elternverein.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 29.07.2012 um 06.54

[SHEV] Waltraud Wende im KN-Interview
21.7.2012

Moin rundrum,
mitten in der Saure-Gurken-Zeit ein KN-Interview mit Waltraud Wende, der
neuen Bildungsministerin der dänisch-holsteinischen Landesregierung.
Da es nicht online zu finden ist, hier ein Scan. Bemerkenswert ihre Worte
zur Weisungskompetenz des Ministerpräsidenten.
Ob Stegner das persönlich nimmt?

Der Spruch der vergangenen Woche zum Regen: Och, nicht so schlimm,
das meiste fällt ja vorbei.

Am Sonnabend geht es weiter, sagt der dänische Wetterdienst. Und Dänen
lügen nicht, wie wir wissen.

Gruß und einen schönen Ferienrest!

U.

Eine Ministerin mit Kampfgeist
Kreativ und unkonventionell: Waltraud Wende soll Schulen und Hochschulen auf Vordermann bringen


Kiel. Mit der Präsentation von Waltraud Wende als seiner künftigen Bildungs- und Wissenschaftsministerin war Torsten Albig im Wahlkampf ein Coup gelungen. Die parteilose Professorin - zuletzt Präsidentin der Universität in Flensburg - soll Schulen und Hochschulen auf Vordermann bringen. Sie ist kreativ, voller Tatendrang und unkonventionell.

Von Uta Wilke

In dem Gespräch im achten Stock des Ministeriums in Kiel eilt sie gedanklich durch die Bildungslandschaft, entwickelt Zukunftsideen, bringt Kindheitserfahrungen in ihr Konzept für Schule ein. Ihren Wechsel von der Uni in die Regierung scheint Wende zu genießen. Schließlich bedeute Politik, die Welt mitzugestalten. „Das ist natürlich eine befriedigende Herausforderung.“ Dass ihre Vorstellungen nicht immer deckungsgleich sind mit denen ihrer Kabinettskollegen, scheint sie als normal zu empfinden. Die 54-Jährige glaubt: „Meine Stärke liegt wohl darin, dass ich mich nicht immer rollenkonform und erwartungsgemäß verhalte.“

Dass sie sich gern mal querstellt, beweist sie sogleich. Was SPD, Grüne und SSW zu den Lehrerstellen im Koalitionsvertrag vereinbart haben, reicht ihr nicht aus. Danach soll „nur die Hälfte der rund 1400 Stellen, die bis 2017 durch den Rückgang der Schülerzahlen frei werden könnten, zur Verbesserung der Bildungsangebote im System bleiben. Die andere Hälfte kommt der Haushaltssanierung zugute. „Ich möchte am liebsten die gesamte demografische Rendite haben“ sagt sie selbstbewusst. Die Partner hätten doch im Wahlkampf unisono erklärt, dass dem Thema Bildung absolute Priorität zukomme - schon deshalb, „weil uns sonst die sozialen Transferkosten später auf die Füße fallen“.

Natürlich weiß Wende, dass Wünsche nicht so einfach in Erfüllung gehen. Doch kämpfen will sie - wo immer es möglich ist. Sie verweist auf den Stellenabbaupfad der alten Regierung, der eigentlich fortgeschrieben werden solle. Da seien 33 Stellen, die noch von der Großen Koalition für die Stärkung der Lesekompetenz von Schülern geschaffen wurden, für 2014 zur Streichung vorgesehen. Sie gestikuliert, schüttelt den Kopf. „Im deutschen Bildungsbericht steht, 20 Prozent unserer Schulabgänger können lediglich auf dem Niveau eines Grundschülers lesen, schreiben und rechnen.“ Da dürfe man diese Stellen nicht auslaufen lassen. „Das wäre zynisch.“ Die Ministerin ist hoffnungsfroh, dass sich ihre für Finanzen zuständige Kollegin Monika Heinold bekehren lässt. Denn die sei im Gegensatz zu so vielen anderen Politikern- „nicht einsichtsresistent“.

Wende, die ihren Vornamen Waltraud nicht mag und sich deshalb „Wara“ nennen lässt, will anders sein. Schon jetzt zeigt sich, dass sie im Kabinett so etwas wie ein Paradiesvogel ist. Die Frau, die in Birkelbach (Nordrhein- Westfalen) geboren wurde und an der Universität Siegen Allgemeine Literaturwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Soziologie studierte, räumt mit Blick auf die Richtlinienkompetenz des Ministerpräsidenten ein: „Hierarchische Strukturen sind mir fremd und werden mir wohl auch fremd bleiben. „Ihr liege eher die Diskussion auf Augenhöhe. Und wo steht sie politisch? „Im Bildungsbereich bin ich eine Sozialdemokratin, im ökologischen Bereich eine Grüne.“

Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen wundert es nicht, dass die neue Ressortchefin eine glühende Anhängerin des gemeinsamen Lernens ist. In der vierten Klasse forderte ihr Lehrer sie auf, anderen Kindern beim Lesen und Schreiben zu helfen. Es war eine Zwergschule mit nur einem Raum. Deshalb ist sie so sicher, dass in der Gemeinschaftsschule nicht allein die schwächeren, sondern genauso die leistungsstärkeren Schüler profitieren - und zwar nicht nur mit Sozialkompetenz. „Wenn Sie einem Mitschüler Ihr Thema noch einmal erklären müssen, bekommen Sie dadurch eine ganz andere Sicherheit.“ Übrigens: Auch in Wendes Schullaufbahn gab es Krisen. So blieb sie in der Realschule sitzen, holte dann mächtig auf und wechselte später auf das Gymnasium.

Die Ministerin ist eine Kämpfernatur, die nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält. Schon bald wird sie zeigen müssen, ob sie auch Konflikte lösen kann. Dabei geht es auch um die Reform der Lehrerausbildung. Der Koalitionsvertrag sieht die Einführung des Stufenlehrers vor, wobei in Flensburg der Schwerpunkt für die Sekundarstufe I und an der Christian-Albrechts- Universität für die Sekundarstufe II gebildet werden soll. Die Kieler sind alarmiert, fürchten, dass Studenten nach Flensburg abwandern. Denn Absolventen mit der Lehramtsbefähigung nur für die Sekundarstufe II könnten lediglich an Oberstufen eingesetzt werden. Wende hat noch kein fertiges Konzept. Das will sie im Dialog mit den Hochschulen entwickeln. Dennoch legt sich die Ex-Präsidentin der Uni Flensburg schon mal mit der CAU an. „In Kiel haben wir eine Universität, die fachwissenschaftlich top ist, die aber große Defizite hat im didaktisch-methodischen Bereich.“ Und: „Dass dort die Lehrerausbildung besser und vor allem praxisnäher werden muss, sage nicht nur ich.“ Das wünschten sich auch die Studierenden.


eingetragen von Kevin Kraus am 19.06.2012 um 12.17

G9
jetzt!
Pressetext

Plön, d. 18.6.12

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt ! nehmen zu den bildungspolitischen Entwicklungen in Hessen Stellung:

„Wir begrüßen sehr, daß die Politik in Hessen G9 für die Gymnasien fordert – und dieses sogar parteiübergreifend“,
das sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

„Während die hessische Politik über die Wahlfreiheit für die Gymnasien von G8/G9 diskutiert, fordert die GEW in Hessen sogar eine flächendeckende Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien! Dieses hat Vorbildcharakter – und es wäre gut für unsere Kinder, wenn sich Politiker nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern diesen Forderungen anschließen würden“, so Schulz-Evers weiter.
In Hessen macht der erste G8-Jahrgang dieses Jahr Abitur – und offensichtlich kommen die Politiker und die GEW nach den in der G8-Zeit gewonnenen Erkenntnissen nur zu einem Ergebnis: G9 ist für die Gymnasien – und damit für die SchülerInnen und alle Beteiligten – die bessere Alternative.

Interessante Äußerungen aus Hessen hierzu:

- „Wir haben von Anfang an gesagt, dass diese Schulreform Murks ist. Die hessischen Schüler sind Opfer eines groß angelegten gescheiterten Schulversuchs geworden. Seit Jahren fordert die SPD, die Schulzeit zu flexibilisieren, denn die Schulzeitverkürzung G8 ist gescheitert“, sagte die SPD-Bildungspolitikerin Heike Habermann. „Herr Bouffier, hätten Sie sich von Anfang am bildungspolitischen Programm der SPD orientiert und G8 erst gar nicht eingeführt, hätten Sie den hessischen Schülern, Eltern und Lehrern viel Stress, Belastungen und Bürokratie erspart. Ein überfälliger Sinneswandel.“

- FDP-Bildungsministerin Nicola Beer: „Wir sind immer für die selbstständige Schule gewesen. Und die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 ist eine Möglichkeit, diese Wahlfreiheit weiterzuentwickeln.“

- „Es ist das Eingeständnis, dass G8 keine Lösung ist“, sagte der hessische GEW-Vorsitzende Jochen Nagel.

„Wir hoffen, daß die SPD und die GEW in Schleswig-Holstein von den Erkenntnissen ihrer Kollegen in Hessen profitieren – und damit unseren Kindern dasselbe Elend ersparen würden“, so Astrid Schulz-Evers abschließend. „G9 für alle bleibt das Ziel!“
Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.


Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 05.06.2012 um 11.28

G9
jetzt!

Pressetext
Plön, d. 4.6.12

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zum Koalitionsvertrag der Dänenampel Stellung:

„Und wieder kein Schulfrieden in Sicht! Oder kennen die politisch Verantwortlichen die Bedeutung dieses Wortes nicht?“
das fragte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

Die neuen Abmachungen zum Bildungsbereich lassen die Schulen nicht zur Ruhe kommen. Während die vorherige Regierung den Schulen Gestaltungsfreiheit und damit mehr Autonomie einräumte, kommt jetzt das krasse Gegenteil.
Ab sofort gilt, dass

- Y-Gymnasien sich für G8 oder G9 zu entscheiden haben und damit das Y- Modell aufgeben müssen ,
- G8-Gymnasien keine Wahlfreiheit mehr zu G9 oder Y-Modell haben,
- Gemeinschaftsschulen, die sich für differenzierten Unterricht entschieden haben, dieses wieder aufgeben müssen,
- es abschlußbezogene Klassen an Gemeinschaftsschulen nicht mehr geben soll,
- Regional- in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden,
- Schulartwechsel ("Abschulungen" ist aus unserer Sicht ein absolut diffamierender Begriff!) nicht mehr zulässig sein sollen.

„Es gibt nichts Ungerechteres, als Ungleiche alle gleich zu behandeln!", sagte Astrid Schulz-Evers dazu. „Und es ist unglaublich, wie hier mit den Schulen, den betroffenen Schülerinnen, Eltern, Lehrkräften, Schulleitungen und Schulträgern umgegangen wird. Die neuen Abmachungen stellen eine rücksichtslose Bevormundung von Menschen dar - pädagogische Aspekte spielen überhaupt keine Rolle! Dieser Koalitionsvertrag paßt nicht zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, sondern hätte allenfalls als 5-Jahres-Plan in der untergegangenen DDR getaugt. Die Stegner- Regierung tut vom ersten an Tag alles, um die Bürger gegen sich aufzubringen“, so die Elternvereinsvorsitzende weiter.

„Die Schulen haben sich in Schulkonferenzen bewußt und mit großem Verantwortungsbewusstsein für bestimmte Ausrichtungen entschieden - das ist nun mit einem Schlag null und nichtig. Und das nur, um ideologisch geprägte Symbolpolitik auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen, für die es in der Bevölkerung keine Mehrheit gibt. Unter diesen Bedingungen wird sich die Glaubwürdigkeit der handelnden Politiker sicherlich nicht verbessern“, so Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

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eingetragen von Kevin Kraus am 23.05.2012 um 16.15

G9
jetzt!
Pressetext
Plön, d. 23.5.2012


Der Schleswig-Holsteinische Elternverein (SHEV) und die Initiative G9-jetzt! nehmen zu der Entscheidung des SSW bezüglich G8/G9 im Rahmen der Koalitionsverhandlungen Stellung:

„Es ist unfassbar: Der SSW hängt sein Fähnchen in den Wind - zu Lasten der Kinder“, das sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

„Es ist äußerst erstaunlich, daß der SSW im Rahmen der Koalitionsverhandlungen für G8 an den Gymnasien plädiert. Vor wenigen Monaten noch erkannte der SSW zu Recht, daß G8 eine große Belastung für Schüler und Schülerinnen darstellt.“

Noch im August 2011 erklärte die Vorsitzende des SSW, Anke Spoorendonk, dem NDR gegenüber: „lch kann gut verstehen, dass Eltern sich gegen G8 entscheiden, denn die massive Verdichtung des Unterrichts führt bei den Schülerinnen und Schülern zur Überforderung und zum Verlust an Freizeit und sozialen Kontakten.“
( http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/gymnasium115.html ).

Bereits am 15.12.2009 stellte der SSW einen Änderungsantrag im Landtag mit folgendem Text: „Der Landtag lehnt den achtjährigen Bildungsgang des Gymnasiums ab und fordert die Landesregierung auf, einen Gesetzentwurf zur Änderung des Schulgesetzes vorzulegen, der die Abschaffung des achtjährigen Bildungsgangs des Gymnasiums vorsieht“. ( http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl17/drucks/0100/drucksache-17-0138.pdf )

In einer Pressemitteilung vom 17.12.2009 schreibt der SSW:„Zum einen kritisieren wir die Einführung und Umsetzung von G8, weil nicht die gesamte Schulstruktur mit in die Veränderung einbezogen wurde, sondern es vorrangig um eine Verkürzung der Schulzeit ging. Mit anderen Worten, die Stoffpläne wurden von neun auf acht Jahre zusammengequetscht, mit den weiteren Konsequenzen wurden die Schulen allein gelassen. Zum anderen widerspricht diese Strukturreform des Gymnasiums unserer Auffassung, dass Schülerinnen und Schüler Zeit brauchen, um lernen und sich entwickeln zu können.... Aus Sicht des SSW muss aber die langfristige Zielsetzung sein, dass das achtjährige Gymnasium wieder abgeschafft wird. Es reicht aus unserer Sicht nicht aus, dass es schon heute an den Gemeinschaftsschulen eine Ausweichmöglichkeit zum Turbo-Abitur gibt.“
( http://www.ltsh.de/presseticker/2009-12/18/13-08-48-58be/layout.html )

„Anstatt nun konsequent die Abschaffung von G8 zu verlangen - plädiert der SSW jetzt für G8 - und damit für die Belastung der Schülerinnen an den Gymnasien. Kinderfreundlich ist das nun wirklich nicht - aber das nimmt der SSW in seiner neuen Position in der möglichen Landesregierung wohl in Kauf“, so Astrid Schulz-Evers abschließend. „G9 am Gymnasium ist und bleibt einfach die bessere Alternative - zumal es für G8 keinen einzigen pädagogischen Grund gibt!“

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

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eingetragen von Kevin Kraus am 18.05.2012 um 16.22

Moin,
passend zum Ferientag, für viele einer in einer Reihe von 10 schulfreien Tagen: Die KN berichten heute auf einer ganzen Druckseite über das Thema Unterrichtsausfall.

Klar, daß die Leser/innen dieser Mailingliste wieder in der ersten Reihe sitzen und von uns die Artikel mit einem Klick frei Bildschirm serviert bekommen:

http://g9jetzt.de/images/stories/kn20120518-unterrichtsausfall.pdf

Sehr lesenswert, spätestens Sonntag, wenn es wieder regnet! Dann aber wirklich!

Der VBE hat eine eigene Webseite eingerichtet, wo er den Unterrichtsausfall, den freiwillig teilnehmende Schulen dort eintragen, dokumentiert. Sehr lobenswert. Es wäre schön, wenn die anderen Lehrerverbände das mit unterstützen würden.

Vor vielen Jahren wollte der LEB GHS so etwas machen, das wurde vom Bildungsministerium (damals noch SPD, der damalige Staatssekretär sitzt jetzt als SPD-Verhandlungsführer in den Koalitionsverhandlungen) unterbunden.

Macht Ihre Schule schon mit?

http://www.bildungsuhr.de

Sehr lobenswert, lieber VBE! Danke!

Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 15.05.2012 um 17.06

Moin!
Die SPD will ihr Einheitsschulmodell Gemeinschaftsschule knallhart durchsetzen. Begö(th)schende Larifari-Äußerungen von Frau Wende? Vor der Wahl, kein Parteimitglied, Einheitsschule für Einheitskinder, basta!

Hier im Anhang der heute in den KN in der Druckausgabe dazu erschienene Artikel, online leider nicht verfügbar.

(Hintergrund: Die KN gehören seit einiger Zeit zur Madsack-Verlagsgruppe, an der die SPD direkt mit 20% der Gesellschaftsanteile beteiligt ist)

Zitat KN:
"Für 15 der 99 Gymnasien könnten die Koalitionsverhandlungen zu einer wahren Zitterpartie werden. All jene, die sich auf Grundlage der schwarz-gelben Schulgesetznovelle für die Einführung eines neunjährigen gymnasialen Bildungsganges entschieden haben, müssen nämlich befürchten, dass sie sich im nächsten Schuljahr erneut umstellen - müssen. Der Grund: Die SPD will eine klare Trennung durchsetzen. An den Gymnasien soll es nur noch das Turbo-Abi nach acht Jahren geben. Der neun. jährige Weg zur Hochschulreife soll allein den Gemeinschaftsschulen vorbehalten bleiben, die dafür mit neuen Oberstufen ausgestattet werden sollen."

Der ganze Text im Anhang.

Definiere "Lieblingsland".

Nebenbei interessant, hat nichts mit Schule zu tun, aber ganz ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=CS3qyx8drQk&feature=youtu.be

zum Thema:
'Wie Nachrichten gemacht werden, und was dahinter geschieht.'

Gruß,
UK

Kieler Nachrichten v. 15.05.2012:

Konflikt ums Turbo-Abitur: 15 Gymnasien müssen bangen

SPD will keine neuen G9-Angebote mehr - Unterstützung vom Rechnungshof

Von Bodo Stade

Kiel. Für 15 der 99 Gymnasien könnten die Koalitionsverhandlungen zu einer wahren Zitterpartie werden. All jene, die sich auf Grundlage der schwarz-gelben Schulgesetznovelle für die Einführung eines neunjährigen gymnasialen Bildungsganges entschieden haben, müssen nämlich befürchten, dass sie sich im nächsten Schuljahr erneut umstellen müssen. Der Grund: Die SPD will eine klare Trennung durchsetzen. An den Gymnasien soll es nur noch das Turbo-Abi nach acht Jahren geben. Der neunjährige Weg zur Hochschulreife soll allein den Gemeinschaftsschulen vorbehalten bleiben, die dafür mit neuen Oberstufen ausgestattet werden sollen. Nach diesem Plan würden nur noch die laufenden G9-Jahrgänge an den Gymnasien zum Abschluss geführt werden. Danach wäre mit G9 endgültig Schluss. Ob es so kommt, werden die Koalitionsverhandlungen zeigen. Grundsätzlich gilt: Auch den künftigen Partnern liegen die Gemeinschaftsschulen am Herzen. Ebenso wie die SPD plädieren auch Grüne und SSW für das längere gemeinsame Lernen. Doch in einem kleinen, aber entscheidenden Punkt sind die Grünen ganz anderer Ansicht als die Genossen. Sie wollen an den 15 Gymnasien, die sich für G9 oder das gleichzeitige Angebot von G8 und G9 entschieden haben, alles so lassen, wie es ist - und haben für diese Position auch im Wahlkampf geworben.

Wer sich durchsetzt, ist offen. Ausgerechnet vom Landesrechnungshof erhalten die Sozialdemokraten allerdings Unterstützung. Die Wiedereinführung von G9 sei „nicht kostenneutral" und eine „Insellösung", heißt es in den gerade erst vorgelegten Bemerkungen 2012. Als „besonders unwirtschaftlich" wird der parallele Betrieb von G8 und G9 bezeichnet. Dieses sogenannte Y-Modell wird an vier Gymnasien praktiziert, die laut Rechnungshof „auch noch zu den kleinsten Gymnasien im Land gehören". Elf weitere bieten G9 pur. Ein Dorn im Auge ist den Rechnungsprüfern auch die Tatsache, dass neun der 15 Gymnasien in weniger als zehn Kilometer Entfernung zur nächsten Ge-
meinschaftsschule liegen. Dieses Nebeneinander sei „aufzulösen", heißt es.

Der Landesrechnungshof betont zwar, dass die Schulen nach den Reformen der vergangenen Jahre Ruhe brauchen. Dies dürfe aber nicht dazu führen, „dass unwirtschaftliche Strukturen beibehalten und notwendige Entscheidungen herausgeschoben werden".

Der Rechnungshof hat der künftigen Koalition allerdings auch noch eine andere unbequeme Wahrheit ins Stammbuch geschrieben hat. Bemängelt wird auch, dass an den Gymnasien knapp zehn Prozent des Unterrichts ausfällt - und damit deutlich mehr, als vom Bildungsministerium gemeldet. Zu erklären ist dies damit, dass der Rechnungshof kompromisslos jede Stunde als Unterrichtsausf all wertet, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht erteilt wird. Als Gegenmaßnahme fordert er unter anderem einen flexiblen Einsatz der Lehrkräfte. Neue Stellen müssten dagegen nicht geschaffen werden. Dieses Vorgehen habe bereits in der Vergangenheit zu keinem Erfolg geführt.



eingetragen von Kevin Kraus am 15.05.2012 um 16.12

G9
jetzt!
Pressetext

Plön, d. 15.5.12

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt ! fordern von den politisch Verantwortlichen:

„Gebt den Schulen endlich den versprochenen Schulfrieden !


Es muß endlich an den Schulen Ruhe einkehren. Keine weiteren Zwangsumwandlungen an den Schulen über den Willen der Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger hinweg!“ sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön.

„Die Gymnasien haben sich nach einer mehrjährigen und detaillierten Auseinandersetzung bewußt für G9 bzw. G8 und G9 parallel oder für G8 entschieden. Diesen langen Weg durch eine Koalitionsentscheidung wieder in Frage zu stellen, wird wieder zu erheblichen Unruhen und Verunsicherungen bei allen Beteiligten führen“, so Schulz-Evers.

Anlaß sind die Koalitionsverhandlungen zum Thema Bildung und der jetzt herausgegebene Bericht des Landesrechnungshofes. „Die zukünftige Koalition sollte den Bericht des Landesrechnungshofes kritisch lesen - er enthält nachweislich falsche Aussagen wie: „Es gibt bisher in keinem anderen Bundesland öffentlich gemachte Konzeptionen, um zu einem regulären G9-Bildungsgang am Gymnasium zurückzukehren. Schulversuche sind keine Rückkehr zum regulären G9-Bildungsgang am Gymnasium“. Tatsache ist: Rheinland-Pfalz hat G9 nie abgeschafft - dort bieten 129 Gymnasien G9 (nicht als Schulversuch) und nur 17 Gymnasien G8 an – und das seit der Einführung von G8 vor über 10 Jahren
.
Weiterhin ist laut Landesrechnungshof „die Wiedereinführung von G9-Bildungsgängen an den Gymnasien nicht kostenneutral“. Da die Kultusministerkonferenz für G8 und G9 dieselbe Wochenstundenzahl von 265 vorgegeben hat, kann sich eine Kostendifferenz kaum ergeben. Sollten jedoch die 93 Regionalschulen in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden und dann insgesamt 203 Gemeinschaftsschulen eine gymnasiale Oberstufe erhalten, so ist G9 tatsächlich nicht als kostenneutral anzusehen – zumindest nicht an den Gemeinschaftsschulen. Allein das Bauvolumen an einer Gemeinschaftsschule im hiesigen Kreis würde über 6 Millionen betragen. Jede gymnasiale Oberstufe benötigt mindestens 10 gymnasiale Lehrkräfte. Und das bei rückläufigen Schülerzahlen. Anstatt bewährte Schulformen – dazu gehört auch G9 - zu erhalten, wird der Schulkannibalismus geschürt“, so Astrid Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.05.2012 um 08.35

Von Dr. Ulrich Kliegis


Moin,
eben sah ich in den heutigen KN die anhängende Terminansage:

Heute (3.5.) ist Frau Prof.Waltraud Wende, Albigs Kandidatin für die Spitze eines Bildungs- und Wissenschaftsministeriums, derzeit noch Präsidentin der Uni Flensburg, in Kiel bei der Juso-Hochschulgruppe zu Gast. Eine öffentliche Veranstaltung im Audimax, Ecke Westring-Olshausenstraße.

Um die Zeit (Beginn 19h30) kann man da auch schon mal parken. Sicher wird die Veranstaltung von Hochschulangehörigen dominiert werden, was ja ok ist, aber vielleicht hat ja auch jemand aus diesem Kreis Zeit und Gelegenheit, dort hinzugehen und der Kandidatin mal auf den Zahn zu fühlen. In der letzten Woche, es war hier zu lesen, war sie ja noch durch solides Unwissen über die G9-Szene in Deutschland in einem shz-Interview auffällig geworden.

Gruß,
UK
____________
Diskussion mit Waltraud Wende
Kiel. Wer ist Waltraud Wende?: Die Juso-Hochschulgruppe lädt heute um 19.30 Uhr in das Audimax der Uni, Christian-Albrechts-Platz, Hörsaal C, zu einer Diskussion mit der Präsidentin der Flensburger Universität ein. Sie soll nach dem Vorschlag der SPD Bildungs- und Wissenschaftsministerin werden. Die Junge Union Kiel stellte fest, dass Wende angeblich Studiengebühren fordert. Das sei schon erstaunlich, da die SPD stets strikt gegen eine Beteiligung der Studierenden an den Kosten des Studiums gewesen sei. [KN]


eingetragen von Kevin Kraus am 02.05.2012 um 10.07

Moin,
hier ein Link zu einem Scan aus den heutigen KN, Kreis-Plön-Ausgabe. Bemerkenswert, daß G8/G9 an prominenter last-not-least-Position im Fragenkatalog an die Kandidaten zum politischen Knackpunkt geworden ist, und daß die SPD als einzige übriggeblieben ist, die gegen G9 an Gymnasien ist. Mit allen Mitteln, auch denen der Fehlinformation, wie wir wissen. So hilft man der Gemeinschaftsschule nicht über die Akzeptanz- Hürde.

Wenn die SPD den Aufwand, den sie in den Kampf gegen G9 an Gymnasien steckt, mal in die Stärkung der "Hauptschulteile" der Gemeinschaftsschule investieren würde, wäre viel gewonnen. Aber das istoffenbar nicht deren Klientel.

http://g9jetzt.de/images/stories/kn20120502-kandidaten-zu-g8-g9.pdf

Gruß,
UK

Ergänzung:

Da hatte ich heute morgen zu schnell und oberflächlich gelesen - die Grünen wollen G9 auch nur an Gemeinschaftsschulen.

Fazit: Lesebrille und Morgenkaffee sind unabdingbare Voraussetzungen für den Durchblick

Gruß,
U.



– geändert durch Kevin Kraus am 02.05.2012, 18.14 –


eingetragen von Kevin Kraus am 01.05.2012 um 06.40

G9
jetzt!

Elterninitiative G9-jetzt!
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Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Internet: http://www.g9jetzt.de briefkasten@g9jetzt.de


Plön.d. 30. April 2012

Herrn
Torsten Albig
- persönlich -
c/o 'Landesverband SPD Schleswig-Holstein
Kleiner Kuhberg 28 - 30
24103 Kiel

Offener Brief:

• G9 - Gymnasien in Deutschland
• Ihre Falschaussagen zu deren Existenz

Sehr geehrter Herr Albig,
Sie selbst und eine Reihe prominenter Parteifreunde der SPD - bis hin zu Ihrer Bildungsministerkandidatin - behaupten seit einiger Zeit landauf - landab¹, daß Schleswig-Holstein das einzige Bundesland sei, in dem es noch G9-Gymnasien gebe. Sie sind da völlig falsch informiert² worden. Hier einige Beispiele:

Rheinland-Pfalz hat G9 nie abgeschafft - dort bieten 129 Gymnasien G9 und nur 17 Gymnasien G8 an. In Baden-Württemberg haben sich 51 von 449 Gymnasien wieder für G9 entschieden - mit sehr hohen Anmeldezahlen. In Nordrhein-Westfalen bieten 13 Gymnasien G9 an, Tendenz steigend. Auch in anderen Bundesländern wird G9 wieder eingeführt, übrigens meistens unter Federführung der SPD!

Spätestens seit dem Treffen mit Mitgliedern unserer Initiative Anfang 2011 - in Ihrer Eigenschaft als Vertreter des Schulträgers Stadt Kiel - ist Ihnen dieses auch bekannt.

Wir gehen daher davon aus, daß Sie wider besseres Wissen nicht die Wahrheit sagen, und fragen Sie:

• Sagen Sie Ihrem Lieblingsland bewußt die Unwahrheit?
• Was wollen Sie damit erreichen?
• Halten Sie Ihr Verhalten und das Ihrer Kollegen für vorbildlich - insbesondere den Schülerinnen und Schülern gegenüber?

Bitte nehmen Sie hierzu noch vor der Wahl öffentlich Stellung!
Mit freundlichen Grüßen - für die Inititive G9-jetzt! deren Initiatoren -


gez. Astrid Schulz-Evers ... gez. Dr.med. Ulrich G. Kliegis

¹ „Albig will die 11 G9-Gymnasien in Deutschland, übrigens alle aus Schleswig-Holstein, in G8-Gymnasien umwandeln..." http://qymnasien.schuelervertretunq.de/kateqorie/alle-berichte/berichte/ Gespräch vom 16.3.12
„Regina Poersch verteidigte ihre Forderung, da...bundesweit... nur noch elf nach dem G-9-Modell unterrichteten. Alle davon lägen in Schleswig-Holstein,"- Bericht der Kieler Nachrichten vom 29.3.12 (Plön)
„...Das Problem ist: In allen anderen Bundesländern gibt es nur G8", Prof. Dr. Waltraud Wende -SHZ vom 26.4.12, [url]http://www.shz.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2419277&no_cache=1 [/url]
„Dass die einzigen G9-Gymnasien Deutschlands alle in Schleswig-Holstein stehen... Martin Habersaat - Pressemitteilung vom 30.3.12 http://www.ltsh.de/presseticker/2012-04/02/08-26-24-3efe/PI-T3IGkD7_-spd.pdf

² Die Quelle Ihrer Fehlinformation findet sich vermutlich auf S. 17 dieses (auch in anderen Punkten fehlerhaften) Wahlkampf-Merkblatts: spd-net-sh.de/pi/raudies/images/user_pages/Gute_Bildung_-_gute_Chancen.pdf.

Informationen zur Initiative G9-jetztl finden sich auf der Webseite http://www.a9jetzt.de


eingetragen von Kevin Kraus am 30.04.2012 um 16.33

G9
jetzt!
Pressetext

Plön, d.30.4.2012

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! überreichen heute Herrn Torsten Albig einen Offenen Brief und teilen hierzu mit:

„Wir übergeben heute Herrn Albig einen Offenen Brief, in dem wir ihn um Stellungnahme zu den Lügen über die G9-Gymnasien vor der Wahl auffordern.
Obwohl von uns schon mehrfach kritisiert wurde, daß die SPD-Führung in der Öffentlichkeit immer wieder wahrheitswidrige Behauptungen bezüglich der G9 Gymnasien verbreitet, bleibt die SPD bei ihren Aussagen. Im Gegenteil - diese Lügen sind offensichtlich Standard geworden - gehören zum festen Programm", sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön.


„Dieses ist umso verwerflicher, weil die SPD auch nicht davor zurückschreckt, Schüler und Schülerinnen zu belügen. Deshalb wollen wir von Herrn Albig wissen, ob und wie er diese Lügen den Menschen in Schleswig-Holstein gegenüber verantworten will. Denn wenn ein angehender Ministerpräsident bereits vor der Wahl mit Lügen agiert, stellt sich doch die Frage, wie die Zukunft in Schleswig-Holstein aussehen soll," so Astrid Schulz-Evers. „Ich hoffe, daß Herr Albig uns und den Wählerinnen eine nachvollziehbare Antwort geben kann."

Grundlage für die Falschaussagen ist offensichtlich ein von der SPD gefertigtes Wahlkampfprogramm, nach dem es nur in Schleswig-Holstein G9-Gymnasien gibt. Doch schon die Angaben über die Zahl dieser Gymnasien ist falsch - es sind nicht 11, sondern 15 Gymnasien in Schleswig-Holstein, die G9 anbieten. Tatsächlich gibt es in mehreren Bundesländern - auch in Zukunft - viele G9-Gymnasien. Deren Zahl nimmt, dem Beispiel Schleswig-Holsteins ausdrücklich folgend, sogar überall wieder rasant zu. Die Eltern wollen für ihre Kinder vom ersten Tag der 5. Klasse Unterricht auf gymnasialer Anspruchsebene, und das dann 9 Jahre lang.

Zu finden ist dieses Programm unter
http://www.spd-net-sh.de/pi/raudies/imaqes/user pages/Gute Bildung -gute Chancen.pdf

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.q9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

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eingetragen von Kevin Kraus am 26.04.2012 um 22.16

G9
jetzt!

Pressetext
Plön, d. 26.4.12

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zu dem Interview mit Prof. Waltraud Wende in der SHZ vom 26.4.2012 Stellung
(Das Gymnasium erhalten, wie es ist):

„Welche Perspektiven hat Schleswig-Holstein, wenn das Bildungsministerium (und das Land) von Personen regiert wird, die entweder nicht informiert sind und/oder falsche Tatsachen behaupten?"

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein (SHEV) kritisiert massiv die jüngsten Äußerungen der SPD-Schatten-Bildungsministerin Prof. Waltraud Wende zu den G9-Gymnasien im Land.

„Es ist schlimm genug, daß Herr Albig, Herr Habersaat, Herr Dr. Höppner und andere Frontleute der SPD gegen besseres Wissen immer wieder in der Öffentlichkeit erklären, Schleswig-Holstein sei das einzige Bundesland, das G9 an Gymnasien anbiete. Daß aber möglicherweise das Bildungsministerium jetzt von einer Professorin übernommen werden soll, die dasselbe behauptet, ist äußerst bedenklich", sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des SHEV, heute in Plön. „Frau Prof. Wende gibt an, parteilos zu sein – übernimmt aber offensichtlich die Wahlkampf-Lügen der SPD."

Frau Prof. Wendes Aussage „In allen anderen Bundesländern gibt es nur G8" kann leicht widerlegt werden: Rheinland-Pfalz hat G9 nie abgeschafft – dort bieten 129 Gymnasien G9 und nur 17 Gymnasien G8 an. In Baden-Württemberg haben sich 51 von 449 Gymnasien für G9 entschieden. In Nordrhein-Westfalen bieten 13 Gymnasien G9 an. Bayern macht G9 wieder zum Thema. Ein Kontakt mit den Bildungsministerien in den anderen Bundesländern ist sicher hilfreich.

„Paradox dabei ist, daß in den anderen Bundesländern, die G9 an den Gymnasien haben oder darüber diskutieren, die SPD als Befürworter auftritt. In Schleswig-Holstein jedoch tritt sie als Vernichter des G9 an den Gymnasien auf.

Die hohen Anmeldezahlen an den G9-Gymnasien und die Umfrageergebnisse von Infratest dimap im Auftrag des NDR zeigen, daß die Bürgerinnen diese Schulform wünschen. Schleswig-Holstein hat durch die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien bundesweit eine Vorreiterfunktion übernommen. Und die SPD ist dabei, dieses Ansehen zu demontieren", so Astrid Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9ietzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.



Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Eltemverein-SH.de


eingetragen von Kevin Kraus am 26.04.2012 um 17.18

Moin rundrum,

Uns in dieser Runde überrascht es natürlich am wenigsten, wenn die KN heute zum G9-Erfolg in Lütjenburg schreibt:

" Die Zahlen belegen es deutlich: Mit inzwischen 88 Anmeldungen für das neue Schuljahr ab August sieht sich die Schulleitung des Gymnasiums Lütjenburg in ihrer Entscheidung für die auf neun Jahre angelegte Gymnasialzeit (G 9) bestätigt...."

Der ganze Artikel:

g9jetzt.de pdf

Die Eltern haben einen hervorragenden Erfolg erzielt - ohne die Initiative G9-jetzt! gäbe es diese Meldungen nicht. Aber in der überwiegenden Zahl der Gymnasien wartet man noch auf die Freiheit. Bitte lassen Sie nicht nach, auf Politik, Medien, Schulleiter etc. einzuwirken, bis auch die letzte Schule in SH wieder auf den Pfad der Vernunft zurückgeführt wurde.

Keine Entscheidung gegen G9 ist auf Dauer angelegt, die Schulleitungen haben die Möglichkeit, dieses jederzeit zu revidieren. Umgekehrt natürlich auch, aber angesichts des mit dem Schülerrückgang verbundenen Stellenschrumpfens an den Gymnasien wird das kein Schulleiter, der sein Bickbeermus beisammen hat, ernsthaft erwägen.

Beste Grüße,

Euer / Ihr
U.Kliegis


eingetragen von Detlef Lindenthal am 24.04.2012 um 06.45

Muß das nicht heißen:

Für Längeres Gemeinsames lernen?
oder
Für längeres Gemeinsames lernen?
... abgesehen davon, daß ich den Sinn auch dann nicht verstehe ... irgendwie sind da, glaube ich, mehrere Fehler auf dem Plakat. Mal sehen, ob ich wählen gehe ...
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Kevin Kraus am 24.04.2012 um 04.34

Moin,
wie schön, daß der Wahlkampf auch solche Blüten treibt. Ein Beispiel gemäßigter Rechtschreibung, das vermutlich auch durch viel längeres Lernen, wobei die Frage ist, wer will das dann noch gemeinsam aushalten, nicht heilbar sein wird. Und komme jetzt bitte keiner mit Bildungsnachteilen der Arbeiterklasse, der Bonscher ist gelutscht!

Beste Grüße,

Ihr / Euer UK


eingetragen von Kevin Kraus am 18.04.2012 um 19.30

Moin,
mal wieder ein guter Grund, die G9-jetzt!-Seite zu besuchen, auch für nicht-Gymnasial-Eltern (der Grund: Die SHEV-Seite entsteht derzeit von Grund auf neu, und das dauert etwas, daher kommen alle aktuellen Sachen derzeit auf die G9-Seite.)

Also, die KN haben heute in ihrer Druckausgabe eine ganze Seite dem Thema Schulfrieden gewidmet, und versucht, herauszuarbeiten, was die einzelnen Parteien sagen, und was sie wirklich wollen. Es ist wie im richtigen Leben:
Die Friedensbedingungen diktiert der Sieger...

Der direkte Link zum Download:
http://g9jetzt.de/images/stories/kn20120418schulfrieden.pdf

Astrid hat außerdem auf der Seite eine Menge neue Detailinformationen zusammengetragen, ein Einstieg über http://g9jetzt.de/nachrichten lohnt allemal.

Die Links und Hinweise dürfen und sollen gern weiterverbreitet werden!

Gruß,
U.


eingetragen von Kevin Kraus am 17.04.2012 um 14.36

G9
jetzt!

Pressemitteilung

Plön, d. 16.4.2012

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt ! nehmen zu der Mitteilung des Ministers für Bildung und Kultur (Drucksache 17/2122) Stellung:

Wer uneingeschränkt für G8-Gymnasien ist, befürwortet auch, daß viel mehr Kinder das Gymnasium vorzeitig verlassen müssen!


„Ein vorzeitiges Verlassen ist für die betroffenen Kinder und Familien eine vermeidbare Belastung, daher lehnen wir ein zwangsweise installiertes G8 nach wie vor ab“, sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön. „Aber auch für die betroffenen Schulen stellen diese Schrägversetzungen eine Belastung und einen erheblichen Organisationsaufwand dar. So kann es sogar dazu führen, daß aufnehmende Schulen neue Klassen einrichten müssen“.

Anlaß zu dieser Stellungnahme ist die Drucksache 17/2122 - veröffentlicht auf der Homepage des Landtages Schleswig-Holstein unter http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl17/drucks/2100/drucksache-17-2122.pdf.

Im Jahre 2008 wurde G8 an allen Gymnasien in Schleswig-Holstein eingeführt – und die Zahl der vorzeitigen Schulabgänger von Gymnasien an andere Schularten hat sich seitdem dramatisch erhöht. Während unter G9 im Jahre 2007/08 nach der Orientierungsstufe 46 Kinder das Gymnasium verließen – hat sich unter G8 im Jahre 2010/11 die Zahl auf 774 erhöht.

Das ist umso tragischer, da die Anmeldezahlen an den Gymnasien von 2007 bis 2010/11 sukzessive abnahmen – wofür auch G8 ursächlich verantwortlich sein dürfte. Nachteilig wirkt sich seit der Einführung von G8 auch aus, daß Zugänge von anderen Schularten an G8-Gymnasien kaum mehr möglich sind – Grund dafür ist, daß die 2. Fremdsprache an G8-Gymnasien in der 6. Klasse und anderen Schularten in der Regel in der 7. Klasse beginnt.

Aus anderen Bundesländern wie Niedersachsen, Bayern und Berlin ist bereits bekannt, daß die Wiederholerquote in den höheren Klassen seit der Einführung von G8 an Gymnasien extrem hoch ist.

„Auf keinen Fall aber ist belegt, daß nur SchülerInnen schrägversetzt wurden bzw. wiederholen müssen, die eine Realschulempfehlung der Grundschule hatten. Die eigentliche Ursache steckt in der Belastung, die G8 mit sich bringt – wie hier deutlich anhand der Statistiken belegt ist. G9 (am Gymnasium) ist und bleibt die bessere Alternative“, so Astrid Schulz-Evers abschließend.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.


Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
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eingetragen von Kevin Kraus am 16.04.2012 um 07.21

Betreff: [SHEV] Lesenswert: Text von Prof. Dr. Struck und Kommentar eines Lehrers dazu !
Von: "Astrid Schulz"
Datum: 14. Apr 2012 11:53


Hallo zusammen,
anbei ein Zeitungsbericht aus der OHA vom 12.4.12 - ist nicht im Internet abrufbar.

Prof. Dr. Struck ist ein Befürworter der Gemeinschaftsschulen und ist der Auffassung: "Schulen müssen mehr Wert auf Können als auf Wissen legen". Ob man damit allen Kindern gerecht wird? Spätestens bei Studienbeginn und Arbeitsplatzsuche zeigt sich dann, ob diese Aussage wirklich zutrifft.

Lehrerinnen werden zu Managern der Materialbeschaffung, zu sog. Lerncoaches ausgebildet - auch hier stellt sich die Frage, ob man damit jedem Kind gerecht wird.

Struck sieht Bezugspersonen außerhalb der Familie als sehr wichtig an - nur: diese Bezugsperson muß sich ein Kind mit vielen anderen teilen. Wieviel Zeit bleibt dann für den einzelnen ?

Ein Lehrer eines Gymnasiums schickte eine Antwort dazu.

Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

http://www.elternverein-sh.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de



Schulen müssen mehr Wert auf Können als auf Wissen legen

12.4.12

BILDUNG AKTUELL

55 Prozent der deutschen Eltern wünschen für ihr Kind das Abitur, In Hamburg schaffen das schon 50,6 Prozent aller Schüler, Doch an deutschen Schulen liegt noch immer vieles im Argen. Eine Million Unterrichtsstunden fallen in Deutschland pro Jahr aus, 500 000 Schüler schwänzen regelmäßig die Schule. Deutschland und Österreich haben von allen 42 vergleichbaren Industrieländern besondere wenig Ganztagsschulen und mit vier Jahren die kürzeste Grundschulzeit. Und nur Tschechien gibt - gemessen am Bruttoinlandsprodukt - noch weniger Geld für Bildung aus als Deutschland.

Nun möchte Schleswig-Holstein die Lehrerbildung neu konzipieren, hoffentlich für die künftige und nicht für die jetzige Schule.

Immer noch krankt das deutsche Schulwesen daran, dass seine Schüler jahrhundertelang gehorsam, mit Zensuren und nach Geburtsjahrgängen untergebracht in 45 -Minuten-Takten und frontal ausgerichtet lehrerzentriert unterrichtet wurden. Aber mit dem PISA-Schock des Jahres 2001 ist zum Glück Vieles in Bewegung geraten: Privatschulen schießen wie Pilze aus dem Boden, Ganztagsschulen, ein längeres gemeinsames Lernen, jahrgangsübergreifende Lerngruppen, Teamteaching, Lernbereiche statt Fächer, Kompetenzraster statt Noten, Individualisierung, Rhythmisierung und Inklusion sowie ein stärkeres Einbeziehen der Eltern bestimmen zunehmend den positiven Wandel unserer Schulen. Immer mehr Lehrer haben erkannt, dass infolge der multimedial vernetzten Kinderzimmer junge Menschen , heute kaum noch durch Zuhören lernen, dass sie stattdessen tech-nisch sehr fit sind, dass sie kommunikativer, gerechter und bindungsflexibler sind, vor allem aber mehr denn je gut durch Ausprobieren lernen. Sie haben durch ihr häufiges Computerspielen ein stark ausgebautes Belohnungssystem im ventralen Striatum ihres Hirns, mit dem sie neugieriger, kreativer und flexibler als je zuvor.

Wie gute Schulen in der Zukunft auszusehen haben, müssen wir uns nicht ausdenken, es gibt sie bereits überall in Deutschland: Die Neue-Max-Brauer-Stadtteilschule in Hamburg, die Freiherr-vom-Stein-Gemeinschaftsschule in Neumünster und viele andere mehr. Sie haben gemeinsam, dass sie durchweg von einer mutigen Frau über 50 geführt werden (manchmal auch von einem Mann), dass sie jahrgangsübergreifende Lernfamilien haben oder dass sie bis zur Klasse 8 keine Noten geben. Auch entscheiden hier die Schüler selbst, wann sie was wie und mit wem in welcher Körperposition lernen. Außerdem werden Fächer durch Lebenszusammenhänge ersetzt, dass Theaterspielen und Musikmachen zur Steigerung des lernfördernden Selbstwertgefühls im Mittelpunkt gestellt und der Unterricht durch Erfahrungen von Menschen aus dem „wirklichen Leben" angereichert. Am wichtigsten ist diesen Schulen aber, dass sie nur selten in die Lehrpläne gucken. Vieles machen, was eigentlich nicht vorgesehen ist, und dass sie mehr Wert auf Können als auf Wissen legen.


Wenn Kinder mit ganz vielen Materialien jahrgangsübergreifend lernen, sind sie alle permanent am Handeln und damit am Lernen.
Prof. Dr Peter Struck
Erziehungswissenschaftler


Solange die deutschen Lehrer noch die höchste Unterrichtswochenstundenzahl und die dicksten Lehrpläne von ganz Europa in einer gleichzeitig vorherrschenden Halbtagsschule haben, die weder für die Schüler noch für die Lehrer Lebensmittelpunkt zu sein vermag, hält ihre Kraft weder für ein langes Berufsleben, noch lernen die Schüler genug. Und wenn man dann immer noch Kinder nach Geburtsjahrgängen sortiert, erreichen Lehrer mit einer frontalen Gleichbehandlung allenfalls die Mitte der Leistungsbandbreite, denn das obere Leistungsdrittel kann das meiste schon, und das untere versteht es nicht. Wenn hingegen Kinder mit ganz vielen Materialien jahrgangsübergreifend voneinander lernen, sind sie alle permanent am Handeln und damit am Lernen. Die Lehrer sind währenddessen freigesetzt, um sich einzelnen Kindern, die etwas noch nicht verstanden oder die ein Verhaltensproblem haben, zuzuwenden. Die Universitäten Münster, Bielefeld, Dortmund, Bremen und Hamburg bilden daher die künftigen Lehrer schon längst zu Managern der Materialbeschaffung, zu sogenannten Lerncoaches, aus.

Entwicklungspsychologen sagen uns: Schulen, die mit Klasse 4 enden, können nicht richtig gut werden, weil ihre Lehrer keine Verantwortung bis zum Abitur übernehmen müssen. Schulen hingegen, die erst mit Klasse 5 beginnen, können ebenso wenig richtig gut werden, weil es für das neue effiziente Lernen längst viel zu spät ist. In keinem Alter brauchen Kinder so dringend zwei umfassend mit ihnen zusammenwirkende Bezugspersonen außerhalb der Familie zwischen dem achten und zwölften Lebensjahr; vorher sind hoffentlich die Eltern da,.und nachher auch eher nicht, weil dann die Gleichaltrigen zunehmend die Bezugspersonenrolle übernehmen. Aber genau dann, wenn sie am allernötigsten zwei außerfamiliäre erwachsene Bezugspersonen, also zwei Klassenlehrer (am besten eine Frau und einen Mann) brauchen, nämlich im Alter von zehn Jahren, reißen wir sie von (diesen weg und teilen sie auf verschiedene Schulformen auf. Das ist sein dumm!

Der Autor: Prof. Dr. Peter Struck ist Erziehungswissenschaftler an der Universität Hamburg. Im Primus Verlag, Darmstadt, ist sein mit Ingo Würtl verfasstes Buch „Lehrer der Zukunft - Vom Pauker zum Coach" (auch als Hörbuch) erschienen.



eingetragen von Kevin Kraus am 07.04.2012 um 10.38

Ulli Kliegis (SHEV):

Die Reihe "Bildungsduell" der KN ging heute mit einem Dialog zwischen Matthias Heidn von der GEW und Jost de Jager (CDU-Spitzenkandidat) zu Ende. Ich habe die Scan-Serie ergänzt, da auch dieser Beitrag nicht in kn-online veröffentlicht wird.

http://g9jetzt.de/images/stories/kn201204bildungsduell.pdf

Immerhin schließt de Jager das Gespräch mit der Zusage, daß die Entscheidungen für G9 an den Gymnasien von der Politik respektiert werden werden - wenn er die Möglichkeit hat, diese Zusage einzulösen, natürlich.

Es steht zu hoffen, daß dieses auch für anzustrebende zukünftige pro-G9- Entscheidungen gelten wird. Denn da ist noch nirgendwo das letzte Wort gesprochen.

Schöne Osterfeiertage wünscht Ihnen / Euch

Ulli Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 29.03.2012 um 21.06

G9
jetzt!

Pressetext
Plön.d. 29.3.12

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zu der Podiumsdiskussion im Gymnasium Schloß Plön am 28.3.2012 Stellung:

Wie kann man - junge - Menschen so belügen ?


„Obwohl nun seit langem bekannt ist, daß nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern G9 an Gymnasien angeboten wird, wird immer wieder in der Öffentlichkeit das Gegenteil behauptet. Und dieses Mal sogar von einer Landtagsabgeordneten vor jungen Menschen, die die ersten Kontakte mit der Politik haben“, das sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

In den Kieler Nachrichten von heute wurde berichtet, daß die Landtagsabgeordnete Regina Poersch (SPD) behauptete, Zitat: „daß von 3000 Gymnasien in Deutschland nur noch 11 nach dem G9-Modell unterrichten würden. Alle davon lägen in Schleswig-Holstein“.

Diese Aussagen treffen nicht zu. In Schleswig-Holstein sind es nicht 11, sondern 15 von 99 Gymnasien, die wieder G9 anbieten, ein weiteres Gymnasium klagt auf Wiedereinführung. Rheinland-Pfalz hat G9 nie abgeschafft - dort bieten 129 Gymnasien G9 und nur 17 Gymnasien G8 an. In Baden-Württemberg haben sich 51 von 449 Gymnasien für G9 entschieden. In Nordrhein-Westfalen bieten 13 Gymnasien G9 an. Bayern denkt schon sehr laut über G9 wieder nach.

„Rheinland-Pfalz, das G9 nie aufgab, ist SPD-regiert. In anderen Bundesländern ist es auch die SPD, die G9 an Gymnasien befürwortet. In Schleswig-Holstein jedoch will die SPD G9 wieder abschaffen und die Gymnasien sogar wieder umwandeln. Und scheut deshalb auch vor einer Märchenstunde nicht zurück“, so Astrid Schulz-Evers.
„Schleswig-Holstein wird gerne als Außenseiter dargestellt - ist es aber nie in Bezug auf G8/G9 gewesen. Im Gegenteil - die vielfach genannte Rückwärtsrolle ist längst zu einer Vorreiterrolle geworden - andere Bundesländer berufen sich bei der Entscheidung für G9 am Gymnasium auf Schleswig-Holstein. Wir müssen uns nicht schämen.“

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853
Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


Hinweis: Hans Flachs übergibt nach zwei Jahren die Betreuung der SHEV-Veröffentlichungen an Kevin Kraus.


eingetragen von Hans Flachs am 21.03.2012 um 18.36

> Pressemeldung
> Ministerium für Bildung und Kultur Schleswig-Holstein
> Schleswig-Holstein
> Minister Klug: "G 9 ist ein Erfolgsmodell"
> Anmeldezahlen gegen den Trend
...
> Kiel, 21.03.2012 -

> "... Die Anmeldezahlen für den neunjährigen gymnasialen Bildungsweg
> zeigen: G9 ist ein Erfolgsmodell", sagte heute (21. März)
> Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug. Es zeige sich schon jetzt, dass
> landesweit die Anmeldezahlen für G9 steigen (+1,5 Prozent), während
> sie Demografie bedingt insgesamt sinken.

Wenn der Bildungsminister seiner Pressestelle mal nahebringen würde, daß selbst der Rat für deutsche Rechtschreibung schon lange empfohlen hat, die sinnlose Getrenntschreibung aufzugeben, wäre wiederum ein Stück Bildungsqualität und Kultur zurückgewonnen. Dann könnte man flüssig "... da sie demografiebedingt insgesamt sinken." lesen. Was in sich als Aussage auch noch in Zweifel zu ziehen ist.

Als Abgeordneter hat auch Klug seinerzeit, wie alle Abgeordneten des Landtages, für die Aufhebung des Volksentscheids gestimmt. Mein Versuch, diesen Eingriff in ein demokratisches Grundrecht im Wege der Landesverfassungsbeschwerde überprüfen zu lassen, scheiterte daran, daß das Recht zu einer solchen Beschwerde dem einfachen rechtsunterworfenen Bürger in Schleswig-Holstein, anders als in manchen anderen Bundesländern, vom Gesetzgeber nicht zugestanden wird.

Zumindest sollte die aus Hardcore-SPD-Zeiten stammende Regelung, daß Schreibweisen nach den bis 1998 gültigen Regeln als Fehler angestrichen werden, endlich aufgehoben werden. Das steht in der Macht eines Bildungsministers.

Es ist doch nicht zu dulden, daß unsere Kinder die Werke eines zeitgenössischen Literaturnobelpreisträgers (Grass) lesen und dann in der Schule lernen, daß dessen Schreibweisen falsch und fehlerhaft sind.
Da kann man nur noch Trappatoni zitieren: "Was erlauben Strunz?"

Zum Thema: Alt, aber immer noch valide:

http://www.richtige-rechtschreibung.de

Wem trauen Sie mehr Wissen über Sprache und Schreibweisen zu - Günter Grass oder der Pressestelle des Bildungsministeriums?

In der Anlage eine Stellungnahme, die wir seinerzeit dem Vorsitzenden des Rates für deutsche Rechtschreibung zukommen ließen, als es um die endgültige, trotzdem immer vorläufige Version der experimentellen Rechtschreibregeln ging.

Beste Grüße aus Heikendorf,

U.Kliegis


eingetragen von Hans Flachs am 16.03.2012 um 18.13

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
G9
jetzt!

Pressetext
Plön.d. 16.3.2012

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zu der Entscheidung des Verwaltungsgerichtes gegen G9 am Wentorfer Gymnasium Stellung:

Schlag ins Gesicht der Eltern und Kinder in Wentorf !

„Obwohl sich seit über 2 Jahren Eltern, Schülerinnen, Lehrerinnen und Schulleitung am Gymnasium Wentorf für G9 am Gymnasium ausgesprochen haben, soll nun gegen ihren Willen und ohne pädagogische Notwendigkeit G8 am Gymnasium Standard sein. Die Leidtragenden werden insbesondere die Kinder sein - denn für sie sollte G9 die bessere und weniger belastende Lernalternative sein,"


das sagte Astrid Schulz-Evers, Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Plön.

„Das Verwaltungsgericht begründet seine Entscheidung ausschließlich damit, daß nicht ausreichend ermittelt wurde, welche Kosten G8 bzw. G9 verursachen würden. Demnach hat auch der Schulträger die Kosten nicht dargelegt - dennoch wurde in seinem Sinne entschieden, obwohl nicht bewiesen ist, daß G8 nun die kostengünstigere Variante ist."

Bereits vor der Gerichtsentscheidung hatte sich der Schulträger für G8 - gegen das eindeutige Votum der Schulkonferenz und der Schulleitung für G9 - und das mit knapper Mehrheit ausgesprochen. Wegen dieses Konflikts mußte eine Entscheidung des Bildungsministeriums herbeigeführt werden - es entschied für G9. Und der Schulträger sah sich veranlaßt, gegen die Entscheidung des Bildungsministeriums gerichtlich vorzugehen.

„Es ist äußerst unbefriedigend, daß auf diese Weise die im Schulgesetz verankerte Wahlfreiheit der Eltern ausgehöhlt wird. Außerdem wird hier deutlich, daß das im Schulgesetz vorgeschriebene Gremium der Schulkonferenz zur Farce wird - die Stimmen der Eltern, Schülerinnen und des Schulleiters zählen nicht. Das ist umso fragwürdiger, weil Entscheidungen über Schulformen auf pädagogischen Aspekten beruhen sollten - und nicht - wie in diesem Fall - allein auf fiskalischen.
Mit diesem Urteil werden pädagogische Aspekte völlig außer Acht gelassen. Die Schulkonferenz mit ihren Beteiligten und das Bildungsministerium werden offensichtlich nicht ernst genommen. Im Ergebnis bedeutet das, daß nur die Entscheidung des Schulträgers dafür verantwortlich ist, daß am Gymnasium Wentorf G8 bleibt - und für die damit einhergehende Belastung für die Kinder", so Astrid Schulz-Evers abschließend. „Es bleibt zu hoffen, daß das Bildungsministerium - wie angekündigt - Berufung gegen das Urteil einlegt".

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
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Fax 04522 7896284
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eingetragen von Hans Flachs am 16.03.2012 um 11.54

Guten Morgen,

der Ganztagsunterricht - den insbesondere auch G8 zwangsläufig mit sich brachte - führte zu einer Bauwut an vielen Schulen. Es entstanden Mensen für mehrere Millionen - ob die Kantinen finanziell und personell zurecht kommen würden, war nicht die primäre Frage.

In einigen Mensen werden aufgrund finanzieller und sonstiger Engpässe viele Ehrenamtler beschäftigt (an einer Schule bis zu 90 Personen) - es bleibt zu hoffen, daß auf die Einhaltung der Hygiene- und Infektionsvorschriften geachtet wird.

Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers

Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön


Schulen im Norden
Schüler meiden Mensa-Essen
shz.de 14.03.2012

Streit um Ratzeburgs Gemeinschaftsschule
ln-online.de 14.03.2012


eingetragen von Hans Flachs am 15.03.2012 um 12.16

Guten Morgen,
bezüglich der Bertelsmann-Studie kam auch diese PM.
Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers

Schleswig – Holsteinischer Elternverein e.V.
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Eltemverein-SH.de

Gemäß dem Qualitätskriterienkatalog der Studie sei das gerechteste Bildungssystem das, welches 100 Prozent Abiturquote, 100 Prozent Inklusionsquote und 100 Prozent Ganztagsschulquote aufweise.

Pressemeldung
Deutscher Philologenverband (DPhV)
Philologenverband
Nur ein Recycling bereits altbekannter Daten!
Neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Chancengerechtigkeit


Berlin, 12.03.2012

Enttäuscht zeigte sich der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, von der neuen Bildungsstudie der Bertelsmann-Stiftung und des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) Dortmund.

Die Studie biete nur ein Recycling bereits altbekannter Daten und früherer Studien und vermenge diese zu einer wenig überzeugenden neuen Gesamtschau, kritisierte der Verbandsvorsitzende.

Allgemein bemängelte der Bundesvorsitzende auch die inhaltliche Konzeption der Studie. Gemäß dem Qualitätskriterienkatalog der Studie sei das gerechteste Bildungssystem das, welches 100 Prozent Abiturquote, 100 Prozent Inklusionsquote und 100 Prozent Ganztagsschulquote aufweise. Quoten sagten aber nichts über Qualität aus. Damit, so Meidinger, werde die Fragwürdigkeit der inhaltliche Anlage der Bildungsstudie deutlich.

"Es ist auch unredlich, als Kriterium für Durchlässigkeit nach oben lediglich die Schulformwechsler heranzuziehen. Entscheidend ist nicht, wie viele Schüler jeweils von der Realschule zur Hauptschule oder zum Gymnasium wechseln, sondern entscheidend ist, wie viele Jugendliche nach dem Hauptschulabschluss noch eine Mittlere Reife und wie viele nach der Mittleren Reife noch ein Abitur erwerben. Da steht Deutschland mit jeweils einem Drittel Aufsteiger sehr gut da", sagte Meidinger.

"Mit Sicherheit gibt es auch in Sachen Chancengerechtigkeit noch einen Nachholbedarf in vielen Bundesländern – der Chancenspiegel bietet dazu den Politikern aber keine große Hilfestellung!", betonte der Verbandschef.

bildungsklick.de


eingetragen von Hans Flachs am 14.03.2012 um 09.48

Guten Abend,

anbei ein Bericht aus Schwerin: nnn.de 12.03.2012

Erschreckende Parallelitäten - das DDR-Bildungssystem und die von der SPD und anderen links orientierten Gruppierungen geforderte Einheitsschule ! Das System der DDR ist bekanntermaßen gescheitert - soll das die Zukunft für unsere Kinder sein ?

Gerne weitläufig weiterleiten !

Viele Grüße
Astrid Schulz-Evers

Erinnerungen einer Unbelehrbaren
12. März 2012 | Von: Manja Nowitzki
[Bild]

[Der folgende Text wurde von der RS.com-Redaktion gekürzt.]


Die Anfänge oder wie wird man Ministerin?

Ministerin wollte Margot Honecker nicht werden - sagt sie. "Ich hatte nie die Absicht, an der Spitze eines Ministeriums zu stehen, auch wenn mir manche Übelkrähe genau diesen Ehrgeiz unterstellt." Ministerin geworden ist sie aber doch - die Partei wollte es so. "Das Politbüro erörterte und entschied. Dann wurde mit dem Betreffenden gesprochen: Die Partei ist der Auffassung, dass... . Und in der Regel zeigte man sich einsichtig." Soll heißen: Eigentlich wollte ich den Posten gar nicht, aber die Pflicht ruft mich. In diesem Punkt unterscheidet sich die Volksbildungsministerin Honecker nicht vom Durchschnittsminister der Bundesrepublik.

Was dann folgte, war eine rasante Karriere. 1958 wurde sie mit nur 31 Jahren stellvertretende Ministerin, fünf Jahre später übernahm sie das Ministerium. Da war ihr Mann Erich, der später so mächtige Generalsekretär und DDR-Staatschef, Sicherheitssekretär des ZK der SED.

Gleiche Bildung für alle - eine Schule für alle?

Die demokratische Einheitsschule. Im Mai 1946 wird sie in der sowjetischen Besatzungszone Gesetz, erzählt Margot Honecker. Vom Kindergarten bis zur Hochschule wurde Erziehung gedacht, ein sozialistischer Bürger sollte herangezogen werden. "Das schloss ein, dass Bildung für alle möglich war, dass jeder Bildungsweg offenstand und ein einheitliches Niveau in Stadt und Land garantiert war", jubelt sie noch 22 Jahre nach dem Scheitern der DDR.

Die DDR wollte "das jahrhundertealte Unrecht an den Kindern der Arbeiter und Bauern" beseitigten. Gleiches Recht für alle? Wohl kaum. Gelitten haben unter dieser Doktrin Kinder aus bürgerlichem Haus und religiös gebundenen Familien. Ihnen wurde der Zugang zur Erweiterten Oberschule (EOS), und damit zum Abitur, verschlossen. Jungen, die eine Laufbahn bei der NVA anstrebten, hatten gute Chancen, Kinder aus Arbeiter- und Bauernfamilien auch. Aber die Möglichkeit zu wählen, gab es nicht. Zur EOS wurde delegiert. Damit übertraf die DDR-Schule das Schulsystem der BRD in puncto sozialer Ungerechtigkeit um Längen.

Margot Honecker lobt das gemeinsame Lernen bis zur zehnten Klasse. Leistungsstarke Schüler büffelten gemeinsam mit schwächeren in der Polytechnischen Oberschule (POS). "Es erwies sich als großer Vorzug, dass das gesamte Schul- und Bildungswesen, staatlich geführt und verwaltet wurde. Damit war eine zentrale Leitung und Lenkung möglich, die die Einheitlichkeit sicherstellte."
Vom Bezirk Suhl bis Bezirk Rostock wurde nach dem gleichen Lehrplan unterrichtet. Der Umzug mit schulpflichtigen Kindern gestaltete sich problemlos.

All dem steht ein großes Aber gegenüber: Abweichen vom Durchschnitt wurde nicht geduldet. Privatschulen? Bildung sollte nicht eine Frage des Geldbeutels sein. Christliche Einrichtungen? Fehlanzeige. Die Einheitsschule fraß jede Individualität und Kreativität.

Militarisierung der Schule?

Antreten zum Fahnenappell, Uniformen, wie Pionierbluse und Halstuch, Meldung zu Stundenbeginn, der Gruß "seid bereit", dem unisono die Antwort "immer bereit" entgegen schallte, der Wehrkundeunterricht: Eine Durchsetzung mit militärischer Attitüde und Prozession in der DDR-Schule ist kaum von der Hand zu weisen. Für Margot Honecker aber ist der Appell "eine Form der öffentlichen Zusammenkunft aller Schüler und Lehrer zur gemeinschaftlichen Verständigung". Und der Wehrkundeunterricht eine Reaktion auf die "Aggressivität von außen". […]

Eine Militarisierung der Schule vermag die 84-Jährige darin nicht erkennen. "Wer dies behauptet, kennt die Geschichte nicht oder blendet sie bewusst aus. " Auch hier finden sich die immer gleichen Rechtfertigungsmuster, die sich durch das Buch ziehen. 1. Es ist alles überhaupt nicht so gewesen und 2. Die anderen sind Schuld. Das ist an ideologischer Verbohrtheit kaum zu übertreffen.

Eine sozialistische ’Persönlichkeit?

"Ideologie ist ein Totschlagargument bei der Auseinandersetzung mit der DDR, weil sich keiner bewusst ist, was dies wirklich bedeutet. Tatsächlich ist Ideologie wertfrei. " Ziel sei die Bildung und Erziehung "allseitig und harmonisch entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten" gewesen. So hört sich das Kampfvokabular noch 22 Jahre nach der DDR an.

Damit nicht genug: "Die Verbindung mit der sozialistischen Gesellschaft war keine Indoktrination, sondern die Vorbereitung auf das Leben nach der Schule. […] Der Sinn der Volksbildung konnte folglich nicht darin bestehen, Kinder und Jugendliche zu teilnahmslosen, desinteressierten Mitläufern, gar zu Gegnern des Sozialismus zu erziehen."

Richtig: Die DDR wollte treue, systemtreue Bürger. Meinungsvielfalt, divergierende Ansichten und Vorstellungen waren nicht gewollt. Politisch Andersdenkende wurden sanktioniert,
eine Opposition in der Volkskammer existierte nur theoretisch. Es klingt wie Hohn in den Ohren vieler, wenn Margot Honecker behauptet: "Wer seine Kinder zu Christen erziehen wollte, konnte dies." Ja, das konnte er - mit Konsequenzen. Die Söhne des Rostocker Pfarrers und zukünftigen Bundespräsidenten Joachim Gauck durften nicht studieren - weil ihr Vater Pfarrer war. Freiheit war das nicht. […]


eingetragen von Hans Flachs am 13.03.2012 um 07.46

IVL-SH Interessenvertretung Lehrkräfte

Lübeck als „Paradebeispiel" für ideologisierte Bildungspolitik: „Rot-rot-grünes Zukunftsmodell bedeutet Schule ohne Gestaltungsspielraum - vorbei am Schulgesetz!"

„Wer wissen will, wie die bildungspolitische Situation im Land mit einer SPD-beteiligten Regierung nach den Landtagswahlen aussehen wird, der blicke einfach nach Lübeck. Dort zeigt sich gerade, dass die rot-rot-grüne Mehrheit plus BfL im Rathaus eiskalt gegen das Schulgesetz agiert und den Entwicklungsplänen der Emanuel-Geibel-Schule und der Heinrich-Mann-Schule knallhart einen Riegel vorschiebt!", prognostiziert die Landesvorsitzende der Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL) Grete Rhenius.

Die IVL kritisiert den Schulträger besonders dahin gehend, dass die Anträge der beiden Gemeinschaftsschulen inhaltlich nicht einmal im zuständigen Fachausschuss diskutiert wurden, sondern gleich von der Verwaltung abgelehnt wurden. „Gründe für die Ablehnung werden nicht genannt - offenbar gibt es keine außer den ideologischen", so Rhenius weiter.

Aufgefordert sind nun die CDU- und FDP-Mitglieder der Lübecker Bürgerschaft, hier nachzuhaken, aber auch Minister Dr. Klug muss jetzt tätig werden, damit sein Schulgesetz nicht von kommunalen Mandatsträgern ausgehöhlt wird. Die IVL erneuert in diesem Zusammenhang ihr Bekenntnis zur Unterstützung der beiden genannten Schulen und wird sich gegebenenfalls aktiv und aufklärend in den Wahlkampf vor Ort einmischen.

Die Ankündigungen Ralf Stegners, der zum Thema Bildung offenbar mehr zu sagen hat als der Spitzenkandidat der SPD, zielen neben der Rückabwicklung von Regionalschulen und Gymnasien genau auf die Lübecker Problematik: „Die SPD will mit aller Gewalt die Einheitsschule - vorbei am Willen der Eltern, Schüler und Lehrer und das wird sich für die Genossen nicht auszahlen", so Rhenius abschließend.

V.i.S.d.P. IVL-SH
Tade Peetz, Pressereferent

Heikendorf, 12. März 2012
Stückenberg 15
24226 Heikendorf
Tel.:0431-2391935
http://www.ivl-sh.de


eingetragen von Hans Flachs am 09.03.2012 um 13.13

G9
jetzt!

Pressetext

Plön, d. 9.3.2012

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zu den Äußerungen des Bildungsministers Dr. Klug Stellung:

"Wir freuen uns, daß Herr Dr. Klug sich freuen kann. Denn die schleswigholsteinischen Eltern haben 2010 mit insgesamt über 25.000 Unterschriften für die Wiedereinführung von G9 an allen Gymnasien ja dazu beigetragen. Noch mehr würden wir uns freuen, wenn sich alle G8-Kinder und ihre Eltern auch in SH über einen Wechsel zu G9 an den Gymnasien freuen dürften."

Das sagte Astrid Schulz-Evers, neue Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Eltemvereins, heute in Plön.

„G9 wurde in SH an 15 Gymnasien wieder eingeführt - weil die deutliche Mehrheit der Eltern, der Schülerinnen und Lehrkräfte dieses wünschten. Noch viel mehr Gymnasien würden heute wieder G9 anbieten, wenn sich einerseits die Schulleiter, andererseits die Schulträger dem nicht widersetzt hätten," so Schulz-Evers weiter.

Es wurden sogar bereits bestehende G8-Jahrgänge an 11 Gymnasien in G9 umgewandelt - weil die Betroffenen dieses zu 100 % wollten.

„Die nunmehr von der SPD angekündigte Zwangsumwandlung aller Gymnasien wieder in G8 ist eine Zumutung für alle Betroffenen. Die Eltern werden sich dem mit allen demokratischen Mitteln widersetzen.

Ohne Rücksicht darauf, wie es den Betroffenen - vor allen Dingen den Kindern - dabei geht, will die SPD ihre ideologischen Ziele - die Einheitsschule - durchsetzen. Allein die Tatsache, daß es nachweislich keinen pädagogischen Grund für G8 gibt, und die SPD G8 aber an den Gymnasien alternativlos haben will, beweist, daß sie hier ganz andere Ziele verfolgt.", so Astrid Schulz-Evers. „G9 aber ist eindeutig die bessere Alternative und sollten daher nach wie vor von den Gymnasien gewählt werden können !"

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.q9jetzt.de

V.i.s.d.P.: Astrid Schulz-Evers, Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Bgm.-Kinder-Str.9, 24306 Plön
Tel. 04522 503853 Fax 04522 7896284
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Eltemverein-SH.de


eingetragen von Hans Flachs am 07.03.2012 um 10.14

Neuer Parteienstreit um Schulen entfacht

Kiel – CDU warnt: SPD würde 25 Regionalschulen schließen. Stegner dementiert, Habeck nennt Union „kläglich“.

Der Ton im Wahlkampf wird rauer. Jetzt attackiert die Nord- CDU die Sozialdemokraten scharf wegen ihrer bildungspolitischen Forderungen. Würde sich SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig am 6. Mai durchsetzen, würde 25 Regionalschulen im Land die Schließung drohen, warnen die CDU-Bildungsexpertin im Landtag, Heike Franzen, und der Chef der Programmkommission, Johannes Callsen. 41 Regionalschulen und Gymnasien würden zwangsweise zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, 16 Gymnasien müssten ihre gerade erst gestarteten G9-Zweige wieder abschaffen.

„Von wegen: Ruhe für die Schulen. Mit Schulfrieden hat das alles nichts zu tun“, erklärt Heike Franzen. Hintergrund sind die Aussagen Albigs und im Wahlprogramm der SPD, die G9-Zweige auslaufen zu lassen und außerdem bisherige Regionalschulen „schrittweise zu Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln“ zu wollen. 25 Regionalschulen würden aber die schulgesetzliche Mindestgröße für Gemeinschaftsschulen (300 Schüler) unterschreiten, warnt Franzen.

Plant die SPD wirklich, diese Schulen zu schließen? Spitzenkandidat Torsten Albig werde dazu keine Stellungnahme abgeben, erklärt sein Sprecher auf Anfrage. Solche Fragen beantworte Ralf Stegner. Der wettert kurz darauf in einer Presseerklärung: „Schon drei Tage nach ihrem Landesparteitag hat die Propaganda-Abteilung der Nord-CDU geöffnet.“ Es würden „Angstkampagnen“ gestartet, „die völlig an der Realität vorbei gehen.“ Die SPD werde „nach dem Regierungswechsel“ kurzerhand die Mindestgrößenverordnung anpassen, also offenbar auch kleinere Gemeinschaftsschulen erlauben, nicht ein einziger Schulstandort werde somit gefährdet.

Genau das allerdings hält man bei der CDU angesichts des erheblich höheren Lehrerbedarfs von Gemeinschaftsschulen für schlichtweg nicht finanzierbar. Ein von der Kultusministerkonferenz an dieser Schulart geforderter, differenzierter Unterricht in allen drei Leistungsstufen sei an den sehr kleinen Schulen organisatorisch und wirtschaftlich jedenfalls kaum umzusetzen. „Außerdem haben Eltern und Lehrer an diesen Regionalschulen sich ja bereits bewusst für diese Schulform entschieden“, ergänzt Fraktionsvize Heike Franzen. Bürgerbeteiligung sei von Albig offenbar nur dort erwünscht, „wo die Bürger seiner Meinung sind“, so Johannes Callsen.

„Dass die CDU jetzt laut ’Schulfrieden’ schreit, ist kläglich“, kontert hingegen Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck. Die CDU setze offenbar auf das Vergessen der Menschen, sie habe in den letzten Jahren selber für Chaos und Unruhe an den Schulen gesorgt. Vorschläge der Grünen für gemeinsame Initiativen zum Schulfrieden seien nicht aufgegriffen worden. „Unsere Hand war immer ausgestreckt“, beteuert Fraktionschef Habeck.

Ohnehin setzen sich Habeck und die Grünen derzeit immer deutlicher von der CDU und einem möglichen schwarz-grünen Bündnis nach der Landtagswahl am 6. Mai ab. „Für uns ist die SPD erster Ansprechpartner, und wenn die Wahl ungefähr so ausgeht wie es die Umfragen hergeben, werden wir es mit den Sozis versuchen“, betonte Habeck gestern noch einmal gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Die Union sage recht offen, dass die Grünen ihre erste Machtoption seien, „aber das kann ich leider nicht zurücksagen“.

Von Wolfram Hammer

Lübecker Nachrichten 07.03.2012


eingetragen von Hans Flachs am 29.02.2012 um 08.14

Von wegen sanft... Bei der "sanften Gewalt" liegt die Betonung auch nicht auf sanft.

Ein Stück Pflichtlektüre für alle Interessierten - übrigens aus einer auch mit Bildungs- und Schulangebot befaßten Maillist, wo die gegenseitige Information über dieses Medium nach anfänglich leicht verhaltener Skepsis auch sehr gut funktioniert.

Normalerweise zitiere ich bei solchen Artikeln die Einleitung, hier möchte ich Sie mit den beiden Schlußabsätzen neugierig machen:

"... Ganz gemäß der zitierten Zersetzungs-Agenda wurden Kritiker als Ewiggestrige und ängstliche Blockierer dargestellt. Strategisch wurde die Reform zu einem Zeitpunkt lanciert, als Scharen von Professoren emeritiert wurden, die im Zuge des Hochschulausbaus der siebziger Jahre ins Amt gekommen waren. Die wandten sich mit Schaudern ab: Nach mir die Sintflut! Und die nachwachsende Generation lehnte sich mit Kritik kaum aus dem Fenster, wollte man sich doch die Aussichten auf eine Karriere nicht verderben.

So erwuchs das, was die Kölner Erklärung "Zum Selbstverständnis der Universität" von 2009 scharfzüngig als "epistemische Säuberung" beschreibt: Anpassung an die als unvermeidlich inszenierte Selbstaufgabe der Universitäten. Das neue Bild von Bildung und Wissenschaft als Dienstleistungsfaktor, der primär Stakeholder-Interessen zu bedienen habe, wurde auch in der Öffentlichkeit selbstverständlich. Sind all das nur unbeabsichtigte Nebeneffekte gutgemeinter Reformen? Oder wozu ruinieren wir mit vermeintlich angloamerikanischen Ideen unser Bildungswesen und lassen dabei die wirklichen Erziehungs- und Bildungsprobleme ungelöst? Hier denkt inzwischen mancher weiter: Das sind wohl eine Art verspätete Reparationszahlungen, bemerkte trocken ein Bildungsökonom neulich in der Kaffeepause einer Tagung. Denn was schwächt eine starke Volkswirtschaft, der man anders nicht beikommen kann, mehr, als deren Bildungswesen zu torpedieren?"

Jochen Krautz: Die sanfte Steuerung der Bildung [2011] - im Anhang als pdf-Kopie eines Scans aus der FAZ, hier ein Link auf den Text:
http://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/die-sanfte-steuerung-der-bildung.html

Gruß, UK –


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Text hier bereits im Forum: Die sanfte Steuerung der Bildung


eingetragen von Hans Flachs am 24.02.2012 um 18.48

KN von heute - s. Anlage.

Gruß,
UK

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Mathelehrer
Zwei Beispiele zeigen, warum diese Pädagogen an Schulen selten sind


Kiel. Für Lasse Krohn stand früh fest: „Mathe - das ist mein Fach." Deshalb wählte er im Gymnasium den Mathe-Leistungskurs. Genauso wie Jennifer Alpen. Und weil beide mit viel Begeisterung und auch Erfolg Schülern bis zur 13. Klasse Nachhilfe in diesem Fach gaben, stand schon früh der Berufswunsch fest: Gymnasiallehrer für Mathematik. Doch daraus wurde nichts. Die Geschichte der beiden jungen Schleswig-Holsteiner gibt eine Vorstellung davon, warum viele Schulen keine Mathelehrer finden.

Von Heike Stüben

Wer erzählt, er studiere Mathematik, erntet diesen mitleidigen Blick. Das Studium gilt als besonders schwierig. Vor ein paar Jahren lagen die Abbrecherquoten bei 55 Prozent. Auch heute gilt Mathematik bundesweit als Fach mit dem größten „Studentenschwund". Wie hoch der aktuell in Kiel ist, ermittelt die Universität gerade. Lasse Krohn und Jennifer Alpen hat dieser Ruf nicht abgehalten.

Er schrieb sich für Mathe und Physik ein, sie für Mathe und Französisch. „In Mathe musste ich zwar weniger Kurse belegen, aber sie waren sehr viel zeitaufwendiger. Vor allem waren mir die vermittelten Inhalte viel zu abgehoben - ich konnte den Zusammenhang mit dem Lehralltag in der Schule nicht mehr erkennen", erinnert sich Jennifer. Die erste Klausur besteht sie, die zweite - wie sehr viele Mitstudenten - nicht. Weil zu diesem Zeitpunkt gerade die Umstellung auf die Bachelor-/Masterstudiengänge läuft, kann sie den Kurs nicht wiederholen. „Uns wurde ein Weg über Ersatzleistungen angeboten, aber für mich war das der Zeitpunkt, das Mathestudium aufzugeben", sagt die heute 27-Jährige.

Lasse verabschiedet sich zwar nicht vom Fach Mathematik, aber vom Berufsziel Gymnasiallehrer. „Ich empfand die Anforderungen als sehr hoch, es ging um die reine Wissenschaft. Dass man im Gegensatz zu den Diplomstudenten noch ein zweites Fach studierte, wurde nicht berücksichtigt." Lasse sattelt deshalb um auf Realschullehramt. „Auch da habe ich mich oft gefragt, was all die Herleitungen und Beweise eigentlich mit.dem Unterricht in der Realschule zu tun haben. Vor allem aber kamen mir die Pädagogik und Praxis an den Schulen mit zweimal zwei Wochen und einmal sechs Wochen viel zu kurz."

Im vergangenen Herbst hat Lasse Krohn das 1. Staatsexamen gemacht. Obwohl Mathe- und Physiklehrer dringend gebraucht werden und ihn drei Schulen gerne als Referendar hätten, kann er frühestens zum nächsten Schuljahr eine Referendarstelle bekommen - das sehen die Anmeldefristen im Land so vor. Um von irgendetwas zu leben, hat er sich um Vertretungen beworben. An einem Tag vorgestellt, am nächsten gleich angefangen. Die Not ist eben groß an manchen Schulen. Das Problem ist nur: „Ich habe eine Klasse mit vielen verhaltensauffälligen Schülern bekommen. Da steht man dann allein davor. Für diese Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten bin ich überhaupt nicht ausgebildet." Und im Gegensatz zu Referendaren steht ihm kein erfahrener Lehrer zur Seite, der Rückmeldungen und Hilfestellung gibt. Dass »Studenten nach und inzwischen sogar vor dem 1. Staatsexamen allein als Lehrkraft unterrichten, hält er für alle Beteiligten für risikoreich. „In einem halben Jahr kommt man als Vertretung gar nicht so weit, dass man differenzierten Unterricht anbieten könnte. Und man fühlt sich ausgenutzt und wird so des-illusioniert, dass man überlegt, ob man nicht doch etwas ganz anderes machen sollte. Oder wie meine Freunde nach Niedersachsen und Baden-Württemberg geht." Denn dass er im Schuljahr 12/13 einen Referendariatsplatz bekommt - das ist selbst mit den Mangelfächern Physik und Mathe nicht sicher.


Zusatzbetreuung für Erstsemester

Kiel. Hohe Abbrecherquoten, zu wissenschaftlich, zu wenig Praxisbezug. Auch der Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts hält vor allem das Mathematikstudium für reformbedürftig. „Auch wir sehen die Problematik der Abbrecherquote und müssen etwas dagegen tun, denn wir müssen Absoiventenzanien steigern", sagt Prof. Aiso Heinze vom IPN-Leibniz Institute for Science and Mathematics Education. Gerade der Übergang von der Schule zu dem stark wissenschaftlich geprägten Studium falle vielen Studenten schwer. Aber auch die Kieler Universität – hier sind die Studiengänge für Gymnasiallehrer angesiedelt, in Flensburg die Studiengänge für Lehrer der übrigen Schularten - müsse sich an die grundlegenden Lehrveranstaltungen halten, die nach den Lehrerbildungsstandards der Kultusministerkonferenz vorgeschrieben sind. „Also muss das Ziel nicht sein, die Anforderungen zu senken, sondern die Studierenden müssen vor allem im ersten Semester besser gefördert werden, weil dort die Abbrecherquote am höchsten ist." Die Uni Kiel hat deshalb einen Brückenkurs vor Studienbeginn eingerichtet. Und voraussichtlich zum nächsten Wintersemester sollen Erstsemester in Mathe, aber auch in einigen anderen Fächern, in den ersten Wochen eine zusätzliche Betreuung erhalten – Folge des Qualitätspakts vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. stü


eingetragen von Hans Flachs am 22.02.2012 um 16.30

LN: Gemeinschaftsschulen wollen stärker trennen

Hochinteressante Nachricht aus Lübeck, der Hochburg der Gemeinschaftsschul-Propagatoren. Und genauso hochinteressant, wie die Parteien mal wieder ins pädagogische Geschäft hineinregieren.

Wo steht eigentlich im Schulgesetz, daß Parteien auch nur den Hauch einer Direktiven-Berechtigung haben?

Und es zeigt sich einmal mehr: Es paßt nicht zusammen: Einerseits eine bundeseinheltiche Schulbildungsgestaltung anzustreben, andererseits die Autorität über die Schulgestaltung denen zu übertragen, die im gesamten Geschehen das geringste Fachwissen - und die geringste nachhaltige Verantwortung für das Ergebnis haben.

Mit unverdrießlichem Gruß:

Ulli Kliegis

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
Moin,

die Info möchte ich doch gerne weiter geben.

Gruß,
S. Fiedler

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message -----


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Lübecker Nachrichten
www .LN-online .de In-online/lokales
vom 22.02.2012 00:00


Gemeinschaftsschulen wollen stärker trennen
Lübeck - Zwei Einrichtungen legen neue Konzepte vor. Stadt als Schulträger sagt Nein. Jetzt muss das Land entscheiden.


Die Emanuel-Geibel-Schule in der Innenstadt hat bei der Stadt ein neues Konzept eingereicht, das die Einführung von leistungsbezogenen Klassen vorsieht. „Klassenverbände sind sinnvoller als leistungsbezogene Kurse", sagt Schulleiter Ralf Lindenthal, „aber damit wollen wir das längere, gemeinsame Lernen nicht abschaffen." Die Heinrich-Mann-Schule in Moisling will die Schüler in drei Fächern ab bestimmten Jahrgängen in zwei Niveaus sortieren - Englisch ab Klasse 7, Mathematik ab Klasse 8 und Deutsch ab Klasse 9. Die jetzige Form des gemeinsamen Unterrichts aller Schüler bis Klasse 10 sei schwer umsetzbar, erklärt Schulleiter Rolf Crüsemann-Brockmann. „Aber wir wollen keine leistungsbezogenen Klassen einführen." Der Landeselternbeirat hatte im Januar kritisiert, dass immer mehr Gemeinschaftschulen im Land zur Trennung von Haupt- und Realschülern in den Abschlussklassen zurückkehren würden. Die beiden Lübecker Schulen verweisen auf das bestehende Schulgesetz, das schon lange die Trennung der Pennäler in leistungsbezogene Klassen vorsieht. Seit Januar ist sogar die Rückkehr in leistungsbezogene Klassenverbände möglich. Beim Schulträger, der Hansestadt Lübeck, holten sich die Schulen allerdings eine Abfuhr. „Wir haben Nein gesagt", berichtete Friedrich Thorn, Bereichsleiter Schule und Sport, jetzt dem Schulausschuss der Bürgerschaft. Die Trennung in leistungsbezogene Klassen und Kurse entspreche nicht den Beschlüssen der Bürgerschaft.

„Wenn draußen Gemeinschaftsschule dransteht, muss es drinnen auch eine sein", erklärte Georg Schopenhauer (SPD). „Die Schulen haben sich für das längere gemeinsame Lernen entschieden", sagte Dieter Butzin (Grüne). Er habe kein Verständnis, wenn die beiden Schulen zwischendurch aus dem längeren gemeinsamen Lernen aussteigen würden. „Beide Schulen wollten Gemeinschaftsschule werden", sagte Jörg Haltermann (BfL). Wenn jetzt die Schüler wieder in verschiedene Lernniveaus getrennt würden, sollten die Schulen ehrlicherweise in Regionalschulen umgewandelt werden. Das empfahl auch Jörn Puhle, schulpolitischer Sprecher der SPD. „Wenn die Schulen den falschen Weg eingeschlagen haben, dann sollten sie die Umwandlung von Gemeinschafts- in Regionalschulen anstreben."

„Die Schulen machen das nicht aus Jux und Dollerei", entgegnete Oliver Prieur (CDU). Man sollte ihnen die Chance geben, ihre Beweggründe zu erklären. Ralf Lindenthal sucht das Gespräch mit dem Schulträger, „weil es keine großen Unterschiede zum alten Schulkonzept gibt". Rolf Crüsemann-Brockmann hat sich an den Schulrat gewandt. Die Entscheidung trifft das Bildungsministerium. Dort liegen noch keine Anträge der Schulen vor, „aber uns sind die Fälle bekannt", sagt Sprecher Thomas Schunck.

Von Kai Dordowsky

Quelle im Internet: http://www.ln-online.de/nachrichten/3373932
© 2010 http://www.ln-online.de


eingetragen von Hans Flachs am 21.02.2012 um 14.42

„Moderne Bildung braucht Differenzierung und
individuelle Förderung.“

Gruß,
U.Kliegis

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------

BGSW
BUNDESGEMEINSCHAFT
GEGLIEDERTES SCHULWESEN e.V.



Resolution

Moderne Bildung braucht Differenzierung und individuelle Förderung.


Unsere Kinder dürfen nicht weiter Spielball unausgegorener Gesellschaftsexperimente sein. Um die Vorteile des vielfältig differenzierten Schulsystems in Deutschland werden wir international beneidet. Es ist die Grundlage unserer ökonomischen und sozialen Stärke und darf nicht weiter mit manipulierten Studien und Veröffentlichungen schlecht geredet werden.

In keinem Bereich unserer Gesellschaft haben in den letzten Jahrzehnten so viele und grundlegende Veränderungen stattgefunden wie in unseren Schulen. Nach jedem Regierungswechsel in den Bundesländern gab und gibt es neue Schulformen, Zusammenlegungen von Hauptschulen und Realschulen, zu Sekundarschulen Mittelschulen, Stadtteilschulen, Oberschulen, Gemeinschaftsschulen. Sie alle zielen auf ein "längeres gemeinsames Lernen", ohne dass jemals belegt werden konnte, dass dies verbesserte Bildungsergebnisse bringt.

Die Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen (BGSW) ist ein schulartübergreifender Zusammenschluss aus Eltern und Lehrkräften. Sie nimmt mit Unverständnis und großer Besorgnis zur Kenntnis, dass Politik und Medien in der Bundesrepublik Deutschland diese Entwicklung nicht mehr kritisch hinterfragen. Es fehlt an ausgewogener umfassender Information der Öffentlichkeit, vor allem über die dahinterstehenden bildungsideologischen und gesellschaftspolitischen Ziele.

Argumente wie demografische Entwicklung und Erhalt wohnortnaher Schulen dienen dabei nur als Vorwand.

Das programmatische Ziel von SPD, Grünen, Linken und verschiedenster Organisationen ist die Einheitsschule und damit die sukzessive Verdrängung des bewährten differenzierten, leistungsorientierten Schulwesens.

Die BGSW appelliert an alle verantwortungsbewussten politischen Kräfte in Deutschland, sich endlich dieser Sachlage und der Zusammenhänge bewusst zu werden und sich ihrer Verantwortung für unsere Kinder zu stellen.

Hannover, 18.02.2012
V.i.S.d.P.
Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V. (BGSW)

BUNDESVORSITZENDE; REGINE ECKEL,
Schwindstraße 18, 22607 Hamburg,
Tel. 040/21994018, Mail Regine.Eckel@web.de
Postgiroamt Frankfurt/M, Konto 380330-608, BLZ. 500 100 60


--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message -----


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eingetragen von Hans Flachs am 19.02.2012 um 18.36

Auch, wenn es vermutlich nicht alle Empfänger/innen dieser Nachricht einrichten können, zu dieser Veranstaltung zu kommen, so ist deren Konzept und Durchführung doch auf jeden Fall beispielhaft. Die Aufarbeitung der Vergangenheit der DDR ist bislang ein peinlich gemiedenes Stück Geschichte. Vielleicht können beherzte Eltern ja die Macher- und Kümmrer/innen dieser Veranstaltung einladen, ihnen und ihren Schulen zu berichten, wie man so etwas macht.

Eine Weiterleitung wird gern gesehen und begrüßt!

Gruß,
UK


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Ein Vortrag des ehemaligen STASI-Häftlings
Karl-Heinz Richter

Die Verbrechen der
STASI


27. Februar 2012 Mensa der OGTS Heikendorf
19.00 Uhr - Eintritt frei -

Organisiert von Schülerinnen und Schülern
der Regionalschule Heikendorf
und unter der Schirmherrschaft der IVÜ!


eingetragen von Hans Flachs am 10.02.2012 um 16.39

Schüler rufen auf: Zählt den Unterrichtsausfall

Kiel Jetzt decken die Schüler den Unterrichtsausfall auf: Die Sehülervertretung des Ernst-Bariach-Gymnasiums in Kiel ruft die anderen Schülervertretungen im Land auf, den Unterrichtsausfall zu dokumentieren: „Wir wollen endlich eine unabhängige Statistik."

Die Idee hatte Hauke Steentöft schon im vergangenen Sommer. Da wollte er eine Stunden-Ausfall-Uhr (Abkürzung SAU, naja) installieren. „In Anlehnung an die Schuldenuhr beim Bund der Steuerzahler", erzählt der 15-Jährige. „Wir müssten natürlich alle Stunden erfassen, in denen nicht der Fachunterricht laut Lehrplan erteilt wird. Also auch, wenn zu Beginn des Schuljahres schon Stunden auf dem Stundenplan fehlen." Klar, dass das Ergebnis anders ausfallen würde als in der offiziellen Statistik. Denn da gelten selbst Stunden ohne Lehrkraft als Unterricht.

„Wenn das aber nur eine Schule offenlegt, würden die Leute sagen: Ach da fällt ja so viel Unterricht aus. Und das wollten wir unserer Schule nicht antun, die ist nämlich echt gut", sagt Hauke Steentöft. Deshalb packte die Schülervertretung das Projekt erst einmal in die Schublade. Bis jetzt die Diskussion über den Unterrichtsausfall aufflammte. „Wir hoffen, dass viele Schulen mitmachen. Und dass sie von den Schulleitungen unterstützt werden. Denn ohne die Zusammenarbeit ist die Statistik nicht zu verwirklichen."

Bei der Landes chülervertretung wird die Idee gutgeheißen. „Wir können nicht garantieren, dass alle mitmachen, aber wir unterstützen den Versuch, das Problem endlich transparent zu machen", sagt der Landesschülersprecher Lukas Johnsen. Bei einem Treffen aller Schülervertretungen am Wochenende soll das Projekt jetzt Thema werden.

Wesentlich weniger ambitioniert hat die CDU kürzlich in Rheinland-Pfalz aufgerufen, auf Facebook Unterrichtsausfall zu melden. Das (nicht repräsentative) Ergebnis: Bis zu 24 Prozent des Unterrichts wurde durch Klassenzusammenlegungen und Mitbeaufsichtigungen abgedeckt, stü

Briefe an die Redaktion
Freitag, 10. Februar 2012 Nr. 35

Da wird die „Stillarbeit" zum Unterrichtsfach im Vertretungsplan

Unterrichtsausfall wird verschleiert
Wer nun glaubt, bei den Schilderungen des namenlosen Schulleiters handele es sich um maßlose Übertreibung, dem kann ich als Mutter zweier Grundschulkinder nur berichten, dass es sich an unserer Grundschule genauso zugetragen hat. Zwei Vollzeitlehrer über drei Monate dauerkrank, dafür natürlich nur 50% Ersatz, völlig überlastete Lehrkräfte, die über zwei Standorte versuchen, das „Gröbste" aufzufangen. Doch auch diese sind gelegentlich krank, dann ohne Ersatz, was nur noch mit Hilfe von Eltemfeuerwehren aufzufangen ist, da sonst alles zusammenbrechen würde. Häufig wechselnde Lehrkräfte, das Fach „Stillarbeit" hat sich in der vierten Klasse sogar einen Platz im Vertretungsstundenplan erobert. Hieraus resultierende Lücken in Hauptfächern, verunsicherte Schüler und Eltern, häufig zu Unrecht angegriffene Lehrkräfte und Schulleiter, all dieses verdanken wir der Bildungswüste Schleswig-Holstein, in der Bildung, unsere Kinder und deren Zukunft anscheinend nicht viel zählen.
Eike Sebelin

Gut ausgebildete Schulabgänger gibt es nicht zum Nulltarif
Das Problem zieht sich durch alle Schularten von der Grundschule bis zum Gymnasium. Eine Woche mit regulärem Unterricht nach Plan von Montagmorgen bis Freitagmittag gibt's schon lange nicht mehr, irgendwas fällt immer aus, teilweise wochen- oder sogar monatelang, ohne dass etwas passiert. Bei uns sind es zurzeit Geschichte, Sport und die zweite Fremdsprache. Kaschiert wird das mit EVA (= eigenverantwortliches Arbeiten). Im besten Fall werden dann zum aktuellen Unterrichtsthema passende Arbeitsaufträge an die Schüler verteilt, die diese ohne Lehrer (eigenverantwortlich) bearbeiten sollen. In der Regel heißt es einfach: „Macht schon mal eure Hausaufgaben".
So geht das wochenlang, ohne dass von einer Vertretung auch nur die Rede wäre. Leidtragende sind die Schüler, die irgendwann nicht mehr zu schließende Bildungslücken haben. Die Politik will zwar möglichst viele gut ausgebildete Schulabgänger, nur kosten darf es bitteschön nix ...
Sabine Fuchs
Schwentinental

Eltern wünschen sich mehr Ehrlichkeit
Die Untemchtsversorgung im Land ist ein langanhaltender und unerhörter Skandal. Das Bildungsministerium vermeldet seit Jahr und Tag, es gäbe überhaupt keinen Unterrichtsausfall. Fakt ist aber, wir haben in den Schulen temporär einen Krankenstand von annähernd bis zu 2 0 Prozent des Kollegiums, der durch organisatorische Maßnahmen aufgefangen wird, wie das im Amtsdeutsch heißt.
Dabei dürfte auch dem Minister und seinen Mitarbeitern klar sein, das in diesen Fehlzeiten definitiv kein Unterricht stattfindet. Wer qualitätsvolle Bildungsarbeit anbieten will, muss auch die entsprechenden personellen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Ergebnis dieser Schulpolitik ist, dass Lehrer und Schüler in unverantwortlicher Weise strapaziert werden.
Es ärgert die Eltern maßlos, das sich die Regierung fortwährend hinstellt, die berech-tigeten Klagen einfach ignoriert und das Dilemma schönredet.
Ich wünsche mir hier von der Regierung mehr Ehrlichkeit und den Mut, die Herausforderung anzunehmen und sie nicht immer zu verdrängen.
Christian Rathmer

Ersatz findet im seltensten Fall statt
Auch bei uns an der Grundschule (Heikendorf) werden Stunden improvisiert. Musik findet seit Wochen nicht statt und wird mit Arbeitszetteln in Mathe überbrückt. Außerdem konnte keine gerechtfertigte Note in diesem Fach abgegeben werden, und die Jungs bekamen durchweg eine Drei.
Stundenausfall findet auch bei unserem älteren Sohn an einer weiterführenden Schule statt. Dann heißt es zur zweiten Stunde oder früher: nach Hause. Ersatz findet im seltensten Fall statt.
Meike Schrock

Problem besteht seit 20 Jahren
Unterrichtsausfall wird verschleiert
Super, schon nach fast 20 Jahren fällt es den Eltern und Verbänden auf, dass die Krankenzeiten der Lehrer im Ministerium nicht bekannt sind!

Dass sie nicht bekannt sind, hat auch einen guten Grund: Im November 1992 entschied die damalige Regierung unter Ministerpräsident Björn Engholm, Finanzministerin Heide Simonis und Kultusministerin Marianne Tidick, dass die Krankenzeiten der Lehrer nicht mehr an das Ministerium bzw. die zuständige Schulaufsicht zu melden seien. Ausgenommen wurden nur Erkrankungen, die eine Krankschreibung von vier Wochen oder mehr verursachten, sowie besoldungsrelevante Erkrankungen.

Das war praktisch, denn ab da konnte man i m M inisterium im mer sagen, dass im Wesentlichen keine Erkrankungen von Lehrkräften bekannt seien (die obigen Kriterien erfüllte kaum eine Lehrkraft). Vertretungslehrkräfte mussten auch nur wenige eingesetzt werden, da alle kurzfristigen Erkrankungen im Ministerium „nicht bekannt" waren. Dies war ebenfalls finanziell sehr günstig.

Mein Dank gilt allen Lehrerinnen und Lehrern, die fast 20 Jahre die Vertretungen für ihre erkrankten Kollegen übernommen hatten. Dass dies zu einer Mehrbelastung führte, ist klar. Insofern ist es kein Wunder, dass die in der letzten Zeit vorgenommenen Änderungen im Bildungsbereich, die zusätzlich zu großen Mehrbelastungen geführt haben, sich jetzt auch massiv in den thematisierten Krankenständen und „verschleierten Unterrichtsausfällen" niederschlagen.
Gute Besserung!
Hartmut Brummack


eingetragen von Hans Flachs am 10.02.2012 um 16.34

KN-Tagesthemen heute: Unterrichtsausfall

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde und Mitstreiter/innen,

es wahlkämpfelt schon heftig in der Presse. Im Anhang habe ich Ihnen Scans nur aus der heutigen Druckausgabe der KN zusammengestellt.

Für eilige Leser/innen: Lesen Sie bitte zumindest den Leserbrief von Herrn Brummack. Das ist Pflichtwissen für alle!

Der Elternverein hat seit seiner Gründung immer wieder auf dieses - sich noch weiter verschlimmernde - Strukturproblem hingewiesen. Aber der sog. demographische Knick war ja ein viel interessanteres Thema für die Politik, konnte man dahinter doch trefflich harte Mittelkürzungen verstecken.

Es grüßt Sie / Euch mit den besten Wünschen zum Wochenende

Ihr / Euer

U.Kliegis –


Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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Schulen finden keine Lehrer: Studenten helfen aus
Fachkräfte sind Mangelware - Verband: Geld für Vertretungen löst Personalproblem nicht


Kiel. Mehr Geld für Vertretungen - das soll in Schleswig-Holstein den Unterrichtsausfall an Schulen mildern. Doch im letzten Schuljahr wurde in mehreren Kreisen das Geld gar nicht aufgebraucht, weil man nicht genug Vertretungskräfte fand. Vor allem in Mathe, Physik und Chemie ist der Markt leer gefegt. Dabei werden laut Ministerium bereits 400 Studierende ohne 2. Staatsexamen als Vertretungen eingesetzt.

Von Heike Stüben

Dithmarschen ist einer der Kreise, in denen das Schulamt den Vertretungstopf nicht ausschöpfen konnte. „Es fehlten Vertretungen für Physik und Chemie", sagt Schulrätin Angelika Sing, „aber auch für Französisch und Musik." Sie sucht gar nicht mehr nach Vertretungen in diesen Fächern. Genommen wird, was der Markt hergibt. Wenn etwa ein Student mit 1. Staatsexamen in Englisch und Erdkunde da ist, dann vertritt er in diesen Fächern die Starnmlehrer. Die wiederum übernehmen Unterricht für den erkrankten Lehrer. „Eine Notlösung, aber besser als Unterrichtsausfall" sagt Sing.

In Flensburg und dem Großraum Kiel ist es dank der Universitäten zwar deutlich leichter, Vertretungskräfte zu finden. Aber auch hier können etliche Unterrichtslöcher nicht mehr gestopft werden.

„Bei uns sind die beiden Chemielehrerinnen ausgefallen. Ersatz zu bekommen, ist aussichtslos", sagt Michael Scholz, Schulleiter des Ernst-Barlach-Gymnasiums in Kiel. Gerade ist ein Mathe-Physik-Lehrer für zwei Monate krankgeschrieben. Scholz hat sofort per Online-Personalbeschaffung nach Ersatz gesucht. Fehlanzeige. „Physik gibt es im ganzen Land nicht." Was hilft den Schulen dann ein Vertretungsfonds, wenn die dafür erforderlichen Lehrkräfte fehlen, fragt sich nicht nur Rüdiger Gummert, Schulleiter in Schönkirchen und Landesvorsitzender vom Verband Bildung und Erziehung (VBE). Aber nicht nur Vertretungslehrer sind in einigen Fächern Mangelware. „Auch bei den Planstellen haben wir Probleme", sagt Angelika Sing. An Gymnasien auf dem Land ist die Not ebenfalls groß. 109 Realschullehrer arbeiten dort inzwischen unbefristet, weil keine Gymnasiallehrer zu finden waren. „Ich mache das nicht gerne. Die Ausbildung ist doch unterschiedlich. Aber unsere Realschulkraft ist ein Gewinn für die Schule", sagt Jürgen Schmidt, Schulleiter des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Heide. Laut Bildungsministerium sind nur acht Mathe-, fünf Physikstellen und eine Chemiestelle an Gymnasien unbesetzt. Doch Schmidt ist sicher: „Der Lehrermangel in. den Fächern wird zunehmen, viele Kollegen stehen vor der Pensionierung."


Zur Situation an den Schulen Von Heike Stüben

Noch eine Nebelkerze

Kennen Sie Nullt-Semester? So werden intern jene 400 Studierenden genannt, die noch nicht das zweite Staatsexamen und auch keinen Referendariatsplatz haben, aber trotzdem mit befristeten Verträgen an Schulen unterrichten. Nun kann man sagen: Ist doch prima. Die jungen Leute können schon mal Geld verdienen, werden im Land gehalten, und an den Schulen werden doch dringend Kräfte gebraucht. Aber ist es so einfach?

Der Unterrichtsausf all ist bekanntlich die Mutter der Bildungslücke. Deshalb ist Unterrichtsausfall zu vermeiden. Vermeiden ist aber nicht kaschieren. Doch genau dazu werden die Nullt-Semester missbraucht. Nach dem 1. Staatsexamen ist nicht ohne Grund das Refe-rendariat vorgesehen. Dort soll, angeleitet von einer speziell fortgebildeten Lehrkraft, der Lehrer in spe Übung im Unterrichten bekommen. Weil das gar nicht so einfach ist, ist die Zahl der eigenverantwortlichen Unterrichtsstunden begrenzt. Wer hingegen als Nullt-Semester mit einem befristeten Vertrag an die Schule geholt wird, soll in der Regel eine Unterrichtslücke schließen.

Eine Begleitung kann, muss es nicht geben. Und die Stundenzahl, so hört man aus Schulen, liegt meist deutlich höher. Muss sie auch, weil man sonst nicht davon leben kann und für andere Jobs bleibt eigentlich keine Zeit. Vor allem: Für Eltern und Schüler ist nicht transparent, dass diese Lehrkraft eigentlich erst einmal das Referendariat absolvieren müsste. So wirken die Nullt-Semester wie eine weitere Nebelkerze in der Verschleierung um Krankenstand und Unterrichtsausfall. Transparenz muss her!


Lehrermangel von Mathe bis Musik
Vertretungen sind schwer zu finden


Schwarzenbek. Das Gymnasium Schwarzenbek macht den Unterrichtsausfall für jedermann auf der Homepage sichtbar. 19 Stunden Ausfall, zehn Stunden Vertretung an einem einzigen Tag. Es sind einfach zu viele Kollegen erkrankt. Und die Schule hat es besonders schwer, Vertretungen zu finden: Für ein paar Wochen will hier keiner hin.

Von Heike Stüben

„Vertretungskräfte in Mathe, Physik und Musik sind ohnehin kaum zu bekommen. Aber hier an der Peripherie ist es besonders schwierig. Für ein paar Wochen umzuziehen lohnt nicht. Und jeden Tag von Kiel, wo die meisten im Studium leben, ist zeitaufwendig und bei den Spritpreisen auch sehr teuer", sagt der kommissarische Schulleiter Frank Schwerdtfeger. Deshalb hätte er so gerne einen fähigen Mathe-Junglehrer gehalten, der an der Schule sein Referendariat absolviert hat. Doch Schwerdtfeger konnte ihm keine Planstelle bieten. Der junge Mathelehrer ging nach Niedersachsen. Dort bekam er sofort eine Stelle - mit Verbeamtung. Schwerdtfeger kann ihn verstehen. Auch Andrea Mc Cullagh aus Bargteheide ist genervt. Fast zwei Wachen vor Weihnachten erkrankte in der 6. Klasse ihrer Tochter die Lehrerin für Naturwissenschaften. Ersatz kam erst im Februar. Warum geht das nicht schneller, fragt die Mutter. Die Antwort ist nicht so einfach. Da ist zunächst die Vorgabe, dass Schulen erst nach Wochen Ersatz zusteht. Immerhin: Bisher konnte auch dann nur eine Vertretung für 50 Prozent der Stunden engagiert werden. Künftig will die Landesregierung einen 100-prozentigen Ersatz ermöglichen und pumpt dafür doppelt so viel Geld in den Vertretungsfonds wie bisher. Nur: Geld ist notwendig für Vertretungen, aber nicht hinreichend. Gerade in den Naturwissenschaften ziehen attraktive Angebote in der Wirtschaft und Lehrerplanstellen in anderen Bundesländern den schleswig-holsteinischen Nachwuchs ab.

Jürgen Schmidt, der im Landesvorstand des Vereins zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts die Entwicklung an Gymnasien mit Sorge verfolgt, hakt es aber auch noch an anderer Stelle. Die enorme Abbrecherquote in Mathematik zeige, dass sich in der Ausbildung etwas ändern müsse. „Es macht keinen Sinn, die gleichen hohen fachlichen Ansprüche an die Absolventen für die früheren Diplomabschlüsse zu stellen wie an zukünftige Lehrer, die ja auch noch ein zweites Unterrichtsfach studieren." Schmidt hofft deshalb auf einen runden Tisch, um die Lehrerausbildung in den Naturwissenschaften den Bedürfnissen in den Schulen anzupassen.

Für den Verband Bildung und Erziehung VEB und die Interessenvertretung der Lehrkräfte IVL muss aber vor allem der Krankenstand als Ursache des Unterrichtsausfalls angepackt werden. Der Landeselternbeirat für Gemeinschaftsschulen sieht einen klaren Zusammenhang zwischen Krankenstand und Belastungen Beschlüsse im Dezember 2010: Differenzierungsstunden an Ge-meinschafts-und Regionalschulen seien halbiert und gleichzeitig die Lehrerstunden hochgesetzt worden.


eingetragen von Hans Flachs am 07.02.2012 um 11.25

Ganz böse Schlagzeile: „Zu viele Kinder kosten zuviel Geld“

"Zu viele Kinder kosten zuviel Geld" - so titelt ein Lokaljournalist der Kieler Nachrichten, der schon jahrelang das Hohe Lied der Gemeinschaftsschule skandiert; s. Anlage, KN vom 4.2.2012, Lokalteil Kreis Plön.

Dieses Mal geht es um die Finanzen einer kleinen Gemeinde im Einzugsbereich just der Gemeinschaftsschule, für die "zm", der als Journalist gern seine eigene Politik macht ("Ich schreibe nur über Dinge, die meine Sympathie haben." - selbst so von ihm gehört), besonders heftig agitiert hat.

In Schleswig-Holstein war es bis 2010 Gesetz, daß die Gemeinden je Schüler einen zentral vom Bildungsministerium festgesetzten Schulkostenausgleich an den jeweiligen Schulträger zu überweisen hatten. Dieser war nach Schularten gestaffelt. Am günstigsten waren - Obacht jetzt! - Gymnasiasten. Gut, dafür ein paar Jahre mehr als Hauptschüler, das glich sich dann aus.

Für viele Städte und Gemeinden war das ein schönes Geschäft, denn ein Nachweis über die tatsächlich für die Schulen aufgewendeten Mittel mußte nie erbracht werden. Der frühere Kämmerer einer Mittelstadt mitten aus dem Land äußerte vor einiger Zeit, daß der "Schulkostenbeitrags-Zahltag" für ihn immer ein kleiner Feiertag war.

Nebenbei: Oft kommen mehr Schülerinnen und Schüler aus zahlenden Kommunen aus dem Umfeld eines Schulträgers als aus dessen eigenem Beritt. Ein Mitspracherecht, wie es der Schulträger heute in vielen grundsätzlichen didaktischen und pädagogischen Fragen hat, bis hin zur Frage, ob es eine Regional- oder Gemeinschaftsschule oder ein G8- oder G9-Gymnasium sein soll, haben die nur zahlenden "Abliefergemeinden" nicht. Aber hier soll ja nun von diesem KN-Artikel die Rede sein.

Zuerst einmal ist die Überschrift des Artikels ja wohl schon an der Grenze zur Anstößigkeit. Schaut man aber in den Text, so sieht man die Folgen des neuen Schulgesetzes: Die Gemeinden müssen die Schulkosten für ihre jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger heute nach den vom Schulträger tatsächlich geltend gemachten Kosten berappen. Eine Nachweispflicht oder ein Kontrollrecht der Kommunen gibt es übrigens noch immer nicht. Aber selbst davon abgesehen:

Im vorliegenden Fall sind die Kosten so exorbitant gestiegen, weil nach dem Willen der örtlichen Schulträger-Nomenklatura aus einer gut funktionierenden Real- und einer ordentlichen Grund- und Hauptschule eine Gemeinschaftsschule, möglichst mit neu einzurichtender Oberstufe, werden soll. Die aufzuwendenden Haushaltsmittel sprengten alle Dimensionen.

Da wurden "Lerngärten" (wie kam man früher nur ohne diese aus?) aus dem Boden gestampft, Neubauten (auch ohne jede Ausschreibung) in Auftrag gegeben, eine Gemeinde, die größte, mußte 2011 schon im ersten Quartal einen Ausgabenstopp hinnehmen, andere darben gar heftig.

Dem Ziel, die Oberstufe zu schaffen (das Einzugsgebiet ist von mindestens drei Kreisgymnasien umstellt, von denen eines G9 anbietet) wurde alles untergeordnet - Kostenschätzungen gehen von weiteren 6 Mio Euro nötiger Investitionsmittel aus.

Die bisherigen Baukosten wurden überwiegend aus dem Konjunkturförderprogramm des Bundes bestritten - eine auch nur vage Abschätzung der Folgekosten gibt es nicht. Ein Bürgermeister, großer Fürsprecher der Oberstufe, hat sein gymnasiumsempfohlenes Kind allerdings lieber gleich in ein Vollgymnasium geschickt...

Tja, und nun geht es nicht nur der Gemeinde Höhndorf schlecht, und es ist abzusehen, daß dort griechische Verhältnisse eintreten werden, denn von den Kosten kommt man jetzt nicht mehr runter.

Und nun das Pikante: Der dortige Bürgermeister ist Vorsitzender des als Schulträger agierenden Schulverbandes - und ein Vollverfechter der Gemeinschaftsschule.

Ein pädagogisch-didaktischer Vorteil dieser Schulart, allein gemessen an der Quote der Real- und Hauptschulabschluß-Erringer/innen, steht noch aus. Der Kostenrahmen sprengt allerdings schon jetzt jedes bekannte und noch zu leistende Maß. Zu diesem Thema füge ich auch noch eine hochlesenswerte Stellungnahme der Universität Flensburg zum Thema Inklusion bei. Schon der erste Abschnitt dieser Stellungnahme ist den Aufwand des Verteilens wert.

Tatsächlich, so wird aus verschiedenen Teilen des Landes berichtet, wimmeln Bürgermeister inzwischen zuzugswillige junge Familien im Blick auf die Schulkosten ab.

Ganz toll.

Ganz böse.

Gruß, Ihr / Euer

Ulli Kliegis --

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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Zu viele Kinder kosten zuviel Geld
Höhndorf: Tiefer Griff in die Rücklage notwendig

Höhndorf. Die Gemeinde Höhndorf muss erneut tief in die Rücklage greifen. In Zahlen: Rund 55 000 Euro sind nötig, um den Verwaltungshaushalt für die laufenden Geschäfte der Gemeinde ausgleichen zu können. Damit sinkt die Rücklage, in die erst vor zwei Jahren über 90 000 Euro aus der Übertragung der Abwasseranlage ins Gemeindesäckel geflossen waren, auf knapp 26 700 Euro. Ursache der schwierigen Finanzlage ist die Zahl der Kinder im Dorf. Die laufenden Ausgaben für Schulen steigen erneut um 12 500 Euro. Gleichwohl: Die Grund- und Gewerbesteuern bleiben mit Hebesätzen von 280 und 320 Prozent weiterhin vergleichsweise niedrig.

Beschlossen wurde in der Sitzung am Donnerstag, Angebote für die Erneuerung der Heizungsanlage im Dorfgemeinschaftshaus einzuholen. Und weiter: Eine Satzung, die das Aufstellen von Werbeplakaten in der Ortslage regelt und für zusätzliche Einnahmen sorgt, wird es nicht geben, weil die Vertretung den Aufwand für zu groß hält. Bürgermeister Helmut Wichelmann: „Die drei bis vier Plakate im Jahr beleben doch das Dorf."

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UNIVERSITÄT FLENSBURG
Institut für Heilpädagogik • Abt. Allgemeine Heilpädagogik Professor Dr. Armin Castello (Dipl.-Psych.)

Universität Flensburg • Postfach 29 54 • D-24919 Flensburg

Flensburg 17.10.2011

Schleswig-Holsteinischer Landtag
Bildungsausschuss

Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 17/2894

Stellungnahme zum Bericht der Landesregierung zur landesweiten Umsetzung der Inklusion in der Schule
Drucksache 17/1568

Sehr geehrte Damen und Herren,
vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass zu einer kompetenten Beantwortung eines großen Teils Ihrer Fragen die empirischen Grundlagen fehlen. Daher bitte ich um Verständnis, dass ich aufgrund des Mangels einer validen Grundlage eine Stellungnahme an manchen Stellen wissenschaftlich nicht vertreten kann.

• Der Bericht der Landesregierung enthält keine vollständigen Quellenangaben, die getroffenen Aussagen sind daher nicht überprüfbar. Inwiefern im Bericht die Praxis angemessen reflektiert wird, kann also abschließend nicht gesagt werden.

• Wir wissen nur sehr wenig über eine sinnvolle Didaktik in heterogenen Lerngruppen. Die Umsetzung der UN-Konvention findet also statt auf der Basis eines Learning-by-doing der Lehrer. Mögliche Leidtragende dieser aus wissenschaftlicher Sicht überstürzten Umsetzung sind solche Kinder, die aufgrund der Heterogenität Lernoder Verhaltensprobleme entwickeln.

• Kinder mit Behinderungen in inklusiven Klassen sind dauerhaft der Erfahrung ausgesetzt, einen großen Teil der schulischen Anforderungen nicht so zu bewältigen, wie andere Kinder. Die Entwicklung ihres Fähigkeitsselbstkonzepts findet in einem Milieu potentieller Überforderung statt. Wir überschätzen m.E. die pädagogischen Möglichkeiten, ignorieren die familiäre Situation der Kinder - sie kann als Schutz-aber auch als Risikofaktor wirken - und unterschätzen die Belastungswirkung der Schulsituation auf die Kinder. Ich wünsche mir eine differenzierte Diagnostik, unter welchen Bedingungen Inklusion für Kinder mit Behinderungen sinnvoll ist.

• Wesentlicher Indikator für die Qualität von Inklusion sind empirische Daten zur Entwicklung der sozialen und beruflichen Integration - also längsschnittliche Untersuchungen.

• Eine Evaluation muss sich an den Zielsetzungen des Untersuchungsgegenstands orientieren - diese sollten zunächst formuliert werden. Inklusion ist ja eine normative Setzung, ob dieser erwünschte Zielzustand letztlich auch pädagogisch-psychologisch eine positive Wirkung entfaltet, ist keineswegs ausgemacht. Die Befunde zur Wirkung von Inklusion müssen differenziert diskutiert werden

• Die Erprobung von Schwerpunktschulen widerspricht zunächst ja dem Inklusionsgedanken. Prinzipiell halte ich es aber für sehr sinnvoll, solche Experteneinrichtungen zu ermöglichen; es macht Sinn dies auf der Basis bereits vorhandener regionaler Schwerpunktsetzungen zu tun.

• Als Mitarbeiter an der Universität Flensburg bin ich nicht sehr objektiv in der Bewertung der Hochschulausbildung. Ich erachte es als Aufgabe der Hochschulen die Studierenden auch orientiert an den Praxisanforderungen zu qualifizieren, selbst dann, wenn ich die Praxis nicht immer für richtig halte; um dies zu tun hielte ich einen verstärkten Fokus „Kooperation" für wichtig - denn dies sind die neuen Praxisanforderungen; außerdem würde ich mir eine verstärkte Ausbildung im Bereich der Didaktik in heterogenen Lerngruppen wünschen; leider gibt die empirische Befundlage aber noch nicht viel dazu her.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Armin Castello


eingetragen von Hans Flachs am 03.02.2012 um 15.06

Liebe Freunde und Mitstreiterinnen,

als Anlage eine Zusammenstellung der heutigen Leserbriefe zum Thema "verschleierter Unterrichtsausfall" an unseren Schulen sowie die Online- Kommentare zum Thema. Da die Seite von der KN schon aus dem sichtbaren Bereich genommen wurde, habe ich sie als pdf-Version hier drangehängt.

Außerdem habe ich mal im Archiv gewühlt und einen Brief gefunden, den Ralf Stegner 1999 damals als Bildungs-Staatssekretär an die Elternvertreter des Landes geschrieben hat.

Und beachten Sie bitte aktiv die Möglichkeit zum Dialog mit der Bundeskanzlerin - wenn es auch recht einseitige Monologe sind - sie zwar nicht alle zustimmungsfähig, aber lesenswert.

Ein zustimmungspflichtiges Beispiel finden Sie hier:

http://www.dialog-ueber-deutschland.de/ql?cms_idIdea=2075



Die Tippfehler sind der Eile und der Suche nach der Lesebrille geschuldet...

Ein schönes Wochenende wünscht Euch / Ihnen

Ulli Kliegis


Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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Opfer dieser Politik sind Schüler, Eltern und Lehrer

Ausfall von Unterricht wird verschleiert

Um eine ernsthafte Diskussion anzustoßen, wäre in einem ersten Schritt erforderlich, dass das Äldungsministerium einmal offenlegt, wie die Statistiken über Unterrichtsausfall geführt werden. Nach meinen langjährigen Erfahrungen als Eternvertreter kann nämlich keine Rede davon sein, dass der von Schülern und Eltern erlebte Unterrichtsausfall sich auch in den Statistiken wiederfindet.

Fragen Sie doch einmal nach, was auf weiterführenden Schulen passiert, wenn die erste oder letzte Stunde ausfällt. Wird die als Unterrichtsausfall erfasst? Was passiert, wenn in der Oberstufe Unterricht ausfällt? Wird dies als Unterrichtsausfall in der Statistik abgebildet?

Gar nicht davon zu reden, was passiert, wenn eine Stunde Chemie ausfällt und ein Französischlehrer diese Klasse beaufsichtigt. Natürlich ist dies - statistisch gesehen - kein Unterrichtsausfall. Wobei man zugeben muss, dass dies schon fast ein Idealfall ist - immerhin ist ein Lehrer im Raum.

Diese Verschleierung ist allerdings nicht den Schulen vorzuwerfen, sondern der Politik, und da macht es leider kaum einen Unterschied, wer regiert. Bislang hat noch jeder Bildungsminister dafür gesorgt, dass die Zahlen ein schönes Bild ergeben.

Die statistischen Zahlen sind politisch gewollte Ergebnisse, und wenn die Zahl einmal nicht passt, dann wird der Erfassungsgrund verändert und nicht die Ursache.

Dies alles bewusst in Kauf nehmend, auch angesichts der teils blamablen Vergleichsergebnisse (PISA etc.), streicht die Landesregierung Stellen, weil angeblich angesichts sinkender Schülerzahlen eine Überversorgung droht. Das ist der eigentliehe Skandal.

„Jede Stunde zählt" heißt die Initiative, die Schleswig-Holsteins Bildungsministerium im Jahre 2003 für die Schulen initiierte. Ein Erfolgsmodell, wie das Ministerium seitdem immer wieder betont. Schulen, Lehrer und Eltern sehen das allerdings komplett anders und beklagen einen zunehmenden Unterrichtsausfall. Foto dpa

Neben Schülern und Eltern gehören die Lehrer zu den Opfern dieser Politik. Der weitaus überwiegende Anteil der Lehrer ist hoch engagiert und motiviert, aber das Bildungssystem arbeitet daran, ihnen den Beruf zu verleiden. Glücklicherweise gelingt dies nur in seltenen Fallen.

Leider werden viel zu häufig Krankheitszeiten der Lehrer als Ursache für den Untemchtsausfall angeführt. Nach meiner Erfahrung ist häufig die Krankheit die Folge der verfehlten, auf den Geldbeutel starrenden Bildungspolitik. Auch angesichts leerer Kassen muss der Bildungserfolg im Mittelpunkt stehen und nicht die Frage, wie kann Geld eingespart werden. Die Kosten verfehlter Bildungspolitik sind ungleich höher als der kurzfristige Einsparerfolg.

Ich hoffe sehr, dass es Ihnen gelingt, die tatsächlichen Zustände an unseren Schulen abzubilden und die Politik zu zwingen, mit offenen Karten zu spielen.
Ulf Evers, Wattenbek


Wir wollen uns nicht mehr vertrösten lassen
Ausfall von Unterricht wird verschleiert

Wie traurig, dass wir Eltern seit Jahren genau diese widrigen Umstände in den Schulen bemängeln und sich nichts ändert. Bereits vor vier Jahren, als hier im Kreis Herzogtum-Lauenburg die Gemeinschaftsschulen gestartet sind, hat nach kurzer Zeit die Höhe der Stundenausfälle zugenommen.
Ein großer Aspekt, der mir bis heute nicht klar ist, ist die Tatsache, dass es zwar Fortbildungen gab, diese jedoch nicht verpflichtend von den Lehrkräften absolviert werden mussten. Dass es unter dem neuen „Lehrkonzept" zu Schwierigkeiten in der Umsetzung kommt, wussten alle. Die Lehrkräfte sind aufgrund der andersartigen Arbeitsanweisungen verständlicherweise irgendwann überfordert. Nicht zuletzt, weil sich die Klientel der Schüler gesellschaftlich verändert hat. Vielen Schülern fehlt es an Sozialkompetenz oder sie weisen unterschiedliche Lernbeeinträchtigungen auf, so dass ein angemessener Unterricht gar nicht möglich ist.

Bis heute werden an den Universitäten noch keine jungen Lehrkräfte verabschiedet, die die neue Art der Unterrichtsgestaltung erlernt haben. Wir leiden nicht nur am Mangel an Vertretungskräften, auch Fachkräfte für die Bereiche Physik, Musik usw. fehlen seit etlichen Jahren. Für mich eine Unverschämtheit, wie hier mit dem höchsten Gut unserer Gesellschaft, unseren Kindern, umgegangen wird. Alle sprechen von Investitionen in die Bildung. Doch da, wo das Geld dringend benötigt wird,
kommt es nicht an.

Wie lange wollen die Parteien noch untätig zusehen, bis sie endlich einmal auf uns Eltern hören?
Bleibt abzuwarten, ob sich spätestens im Mai nach den Wahlen endlich etwas ändert. Die jetzige Regierung hat es jedenfalls mit der Geduld von uns Elternvertretern übertrieben. Wir wollen uns nicht mehr vertrösten lassen. Wir wollen endlich, dass dem Bildungsauftrag zu 100% entsprochen wird.
Uta Joachim, Ratzeburg

Dilettantischer kann eine Bilanz nicht ausfallen
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G8 gestartet ohne Lehrplananpassung, mit dem Y-Modell G8/G9 ein für die Schulen nicht organisierbares System geschaffen, Unterrichtsausfall an allen Schulen in höchster Ausprägung, Lehrerstellenschlüssel, welche eine sinnvolle Vertretung unmöglich machen. Zum Krankenstand unter Lehrern keine Zahlen im Ministerium. Dilettantischer kann eine kultuspolitische Bilanz nicht ausfallen.
Ein Wunder, wie gut sich unsere Schüler unter diesen Voraussetzungen in der Pisastudie schlagen. Und dann kurz vor der Wahl populistisch 450 neue Lehrerstellen fordern! Für wie blöd will der Kultusminister Eltern, Lehrer und Schüler verkaufen?
Dr. Stefan Ellwanqer, Schwedeneck

Schon früher gab es die EVA-Stunden
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Schon in der Amtszeit von Frau Erdsiek-Rave aufgrund der Veröffentlichung der weiter fallenden Quote von Unterrichtsausfall in Schleswig-Holstein schrieb ich 2003 in einem Leserbrief, dass die übliche Praxis an meiner damaligen Schule in Kiel, Unterrichtsausfall zu verschleiern, die folgende war: War eine Lehrkraft in der Unteroder Mittelstufe abwesend, wurde eine Lehrkraft aus der Oberstufe als Vertretung eingesetzt. Die Oberstufe wurde derweil mit EVA (eigenverantwortliches Arbeiten = keine Lehrkraft während der Unterrichtsstunde anwesend) beschäftigt. Zum Teil bestand die Hälfte des Vertretungsplans aus solchen EVA-Stunden.

Vorteil: Die EVA-Stunden galten nicht als Unterrichtsausfall und tauchten somit in der Statistik der Schule, die ans Ministerium gemeldet wurde, nicht auf.

Daraufhin wurde ich von unserem Schulleiter abgemahnt, da ich Internes an die Öffentlichkeit weitergeleitet hätte und aufgefordert, in einem zweiten Leserbrief die angeblichen Behauptungen zurückzunehmen. Dass ich diesen nie geschrieben habe, bereue ich bis heute nicht.
Burkhard Theel, Altenholz

Wer trägt dafür die Verantwortung?
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Es überrascht mich, dass dieses Thema so „überraschend''' kommt. Die Unterrichtsausfallstatistik ist stärker frisiert als unsere Arbeitslosenstatistik. Das sollte doch bekannt sein.

Ausfall ist kein Ausfall, wenn eine Vertretung den Raum besetzen kann. Was dann dort gemacht wird, ist für die Statistik unerheblich.

Geht man davon aus, dass Stundentafeln zu erfüllen sind, muss die Frage gestellt werden, wer dafür zuständig ist. Damit sind wir dann beim Ministerium für Bildung und Kultur (MBK), das selbst notwendige Qualifikationen nicht organisiert bekommt.

Fremdvertretungen sind die einzige Chance für die Schulen, die nicht immer zielgerichtet, sondern ausfallstatistisch notwendig sind. Die Schultage sind gezählt, und ein Instrument für Vertretung wird nicht gestellt. Man stelle sich einfach mal die Frage, wie gut und geplant die Lehrer eingesetzt werden könnten, wenn es ein Ausfallinstrumentarium gäbe. Dann würde auch die Qualität des Unterrichts nicht leiden, der ausfallbedingt teils nur mit halber Besetzung läuft!

Offen bleibt, warum vieles nicht als Ausfall gewertet wird, und wer die Verantwortung für die Umsetzung der Stundentafeln trägt. Dazu müssten eigentlich Instrumente gestellt werden! Nichts passiert. Ausfälle bedingt durch Mutterschutz etc., werden nicht zu 100% ersetzt! Was, wenn fünf Lehrerinnen gleichzeitig in Mutterschutz gehen? Ein Problem der Schule - warum eigentlich?

Besonders schlimm ist, dass durch das fehlende Ausfallmanagement die Konzepte der Schulen unterwandert werden. Durch die fehlenden Lehrerressourcen werden konzeptgebundene Doppelbesetzungen aufgelöst. Dieses ist neben dem Ausfall eine Schwächung der Unterrichtsqualität der Schüler, die dann in einfach besetzter Form „normal" unterrichtet werden. Niemand will den Überblick, obwohl die Erfüllungsdokumentation von Stundentafeln doch eine feine Geschichte wäre. Für die Bereitstellung von Lehrern ist das MBK zuständig und von dort kommt irgendwie nichts - nicht einmal dringend benötigte Lehrer!
Olaf Trutzel, Schenefeld

Jugend muss gefördert werden, und das nicht nur zeitweise
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Ich habe Ihren Artikel mit Genugtuung gelesen - an der Lauenburgischen Gelehrtenschule ist es nicht anders; auch in der Oberstufe: „Der Unterrichtsausfall nimmt eindeutig zu. Vertretung wird nicht gewährt..."
Letztens in der 12. Klasse ist aufgrund des Fehlens der Fachlehrerin in Deutsch dreieinhalb Wochen der Unterricht ausgefallen - Ersatz wurde nicht gestellt.

Ich sehe die Gefahr, besonders bei den angehenden Abiturienten, dass ihnen zu wenig vermittelt wird - oder es kommt am Ende zum Crash-Unterricht. Hier muss sich das Bildungsministerium etwas Vernünftiges einfallen lassen und sofort reagieren - nun, nicht erst Jahre später. Die Jugend ist unsere Zukunft! Man muss sie fördern, und das nicht nur zeitweise.
Detlef Olfen

Keine Woche gab es Unterricht nach Stundenplan
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Wir registrieren Unterrichtsausfall mit zunehmender Tendenz seit ca. drei Jahren. Im vergangenen Halbjahr gab es keine Woche, in der Unterricht nach Stundenplan stattfand. Gleich nach den Sommerferien fiel für acht Wochen das Fach Wirtschaft-Politik aus, da der Fachlehrer im Erziehungsurlaub war, den er Monate vorher angemeldet hatte. Dem Lehrer ist kein Vorwurf zu machen. Wir machen dem Bildungsministerium schwere Vorwürfe, dass es solche Ausfälle einfach nur „ aussitzt", ohne eine Ersatzkraft einzustellen. Dies ist nur ein Fall, wir könnten viele mehr aufzählen. Es ist einfach lächerlich zu glauben, dass Hamburger Schüler „schlauer" seien als Schleswig-Holsteinische. Die Hamburger haben wahrscheinlich ein besser funktionierendes Bildungssystem.
Th. u. D. Altenburger, Schwedeneck

Jetzt handeln und nicht erst in einigen Jahren
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Als Mutter von drei Schulkindern kann ich den Artikel nur bestätigen. In der Grundschule betreuen Lehrer mehrere Klassen gleichzeitig, wenn Kollegen krank sind. Wir Eltern springen auch kurzfristig ein, wenn es keine Möglichkeiten mehr gibt. Eigentlich keine gute Lösung, weder für Lehrer, die ihre Kräfte für den normalen Unterricht brauchen, noch für die Kinder, die von den Vertretungen „gefrustet" sind, weil sie den Unterricht zu retten versuchen mit ihren Aufgaben und Zetteln.

In der weiterführenden Schule fällt immer öfter bei Krankheit der Unterricht aus. Die Kinder freuen sich, aber auf die Dauer verpassen sie ganz viel - Stunden, die sie eigentlich für später gebraucht hätten.

Das ist der Schulalltag, ein Armutszeugnis für unser Land, da wir nicht in unsere Zukunft - die Schulkinder - investieren, sondern sie einfach links liegen lassen. Kein Wunder, dass Pisa uns so weit unten eingestuft hat! Lösung? Statistik erfassen und handeln - demnächst - und nicht in einigen Jahren!
Mirjam Kaltenberg, Mönkeberg


eingetragen von Hans Flachs am 01.02.2012 um 16.34

KN v.1.2.2012:

"Kinder auf der Suche nach Sprache
Arztreport 2012 vorgestellt

Berlin/Kiel. Früher waren es Klassiker wie Röteln oder Masern, die Kinderärzte in Deutschland beschäftigten. Heute sind es immer öfter Sprachentwicklungsstörungen: Jedes dritte Kind im Vorschulalter ist betroffen. Das geht aus dem gestern vorgestellten Arztreport 2012 der Barmer GEK hervor. In Schleswig-Holstein liegt der Anteil der Kinder bis 14 Jahre mit Sprech- und Sprachdefiziten bei 10,5 Prozent - ein Spitzenwert. ..."

Den ganzen Text finden Sie im Anhang.


Der traurige schleswig-holsteinische Rekord von 10,5 % aller Kinder ist mit ganz großer Sicherheit auf die Streichung der Sprachheilgrundschulen und eigenständigen Förderschulen durch die damalige SPD/Grünen-Regierung zurückzuführen.

Schon der Vorläufer des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, die "Initiative Kieler Schulelelternbeiräte", hat damals auf die drohenden Folgen dieser menschenverachtenden Maßnahme hingewiesen - mit vollem, bitterem Recht, wie sich jetzt zeigt.

Es ist nicht nachzuvollziehen, daß diese Fehlentwicklung von der Politik noch immer nicht als eigener Fehler erkannt, zugegeben und korrigiert wird.

Die Wiedereinführung aller fachspezifischen Förderschulen muß Ziel und Aufgabe bleiben. Aus einer Vollförderung, die es bis 1998 gab, ist nur noch eine Symbol-Verpackung der ehemaligen Inhalte übriggeblieben. Das ist keine Inklusion, es ist eine Exklusion - ein Ausschluß Hilfsbedürftiger von Hin- und Zuwendung, die ihnen jetzt von der Politik versagt sind.

Dranbleiben!

Gruß,

Ihr / Euer

U.Kliegis


KN v. 1.2.2012
Kinder auf der Suche nach Sprache
Arztreport 2012 vorgestellt

Berlin/Kiel.
Früher waren es Klassiker wie Röteln oder
Masern, die Kinderärzte in Deutschland beschäftigten. Heute sind es immer öfter Sprachentwicklungsstörun-gen: Jedes dritte Kind im Vorschulalter ist betroffen. Das geht aus dem gestern vorgestellten Arztreport 2012 der Barmer GEK hervor. In Schleswig-Holstein liegt der Anteil der Kinder bis 14 Jahre mit Sprech- und Sprachdefiziten bei 10,5 Prozent - ein Spitzenwert.

Von Martina Wengierek

Das Kultusministerium in Kiel reagierte relassen. Die Zahl relativiere sich, wenn man sie auf die Altersgruppen verteile, sagte Pressesprecher Thomas Schunck, Dann stelle man fest, dass zwischen vier und fünf Jahren die diagnostizierten Sprachstörungen mit etwa einem Drittel aller Kinder ausgewiesen sind. Die Sprachstörungen gingen danach zurück und lägen bei Schuleintritt nur noch bei etwa einem Fünftel, im Alter von zehn Jahren nur noch bei fünf Prozent. Daher habe die Landesregierung die sprachheilpädagogische Förderung auch in die vorschulische Förderung verlagert. In den Kitas werden laut Schunck rund 7000 Kinder sprachheil-pädagogisch gefördert. Derzeit werde inhaltlich an Konzepten gearbeitet, die Förderung auf unter Dreijährige auszudehnen.

„Das wäre super", sagt Manfred Lübke, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Kronshagen. Auch er registriert in seiner Praxis eine Zunahme von Sprachdefiziten bei Kindern im Vorschulalter. Er empfiehlt, die Erzieher in den Kitas besser auszubilden und den Personalschlüssel zu verbessern.

Fachärzte wie er halten das Problem vielfach für „hausgemacht", weil die Eltern den Nachwuchs oft vor dem Fernseher parken oder mit PC-Spielen beschäftigen. „Die Kommunikation in den Familien muss besser werden", fordert Lübke.

Sein Berufskollege Josef Kahl sieht das genauso: „Menschen können Sprache nicht durch TV-Berieselung lernen, sondern einzig durch liebevolle Zuwendung ihrer Bezugspersonen", sagt der Präventionsexperte des Beruf sverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Für Ulrich Gidion vom schleswigholsteinischen BVKJ erklärt das vermutlich auch, warum vor allem die elektronikbegeisterten Jungen unter mangelnder Sprachkompetenz leiden. Im sechsten Lebensjahr kommen sie laut Report auf einen Diagnose-Anteil von 38 Prozent, Mädchen auf 30 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Behandlung: 20 Prozent der fünfjährigen Jungen erhalten eine Logopädie-Verordnung, dagegen nur 14 Prozent der gleichaltrigen Mädchen.

Bundesweit haben den Angaben zufolge 10,3 Prozent aller Kinder Sprech- und Sprachstörungen. Bremen schneidet mit 8,1 Prozent am besten ab, das Saarland mit 11 am schlechtesten. Pro Jahr sind 1,12 Millionen Jungen und Mädchen im Alter bis zu 14 Jahren betroffen. Ein Grund für die „auffällig hohen Diagnoseraten" sei die verstärkte Aufmerksamkeit und Sensibilität von Eltern, Erziehern und Ärzten, erklärte der Vizechef der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Sehlenker. Dennoch sieht er keinen Grund, Alarm zu schlagen, weil professionelle Sprachförderung in Anspruch genommen wird. Vorschüler mit entsprechender Diagnose würden zu einem guten Drittel auch logopädisch behandelt.


eingetragen von Hans Flachs am 18.01.2012 um 17.42

Interessantes von unseren Nachbarn:
------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
Antwort an: walter.scheuerl@wir-wollen-lernen.de
Von: "Besseres Lernen" pressestelle@wir-wollen-lernen.de
An: pressestelle@wir-wollen-lernen.de
Betreff: Herbststatistik: Erfolg des dreigliedrigen Schulsystems - Abschottung der Schulformen und Abschaffung des Sitzenbleiben: erste Warnzeichen!
Datum: Wed, 18 Jan 2012 14:41:17 +0100


Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,
liebe Eltern und Großeltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Lehrkräfte, liebe Schulsekretariate und liebe Schulleitungen,

am Dienstag hat Schulsenator Ties Rabe ausgewählte Zahlen aus der Schul-Herbststatistik 2011 vorgestellt, die überwiegend noch als Erfolg des bisherigen dreigliedrigen Schulsystems mit Gymnasien, Haupt- und Realschulen in Hamburg darstellen (in dem die betreffenden Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden) und sehr erfreulich sind: Der Anteil der Hamburger Jugendlichen, die die Schule danach im Jahr 2011 ohne jeden Abschluss verließen, ist erneut auf mittlerweile sieben Prozent gesunken und hat sich damit in den zurückliegenden 10 Jahren des bisherigen Schulsystems beinahe halbiert. 2001 lag ihr Anteil noch bei 12,5 Prozent. Gleichzeitig ist die Abitur-Quote im letzten Jahr auf über 50 Prozent gestiegen:

WELT v. 18.1.2012: Abitur-Quote über 50 Prozent

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message -----

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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Tel. 0431 331144 - Fax: 0431 331146

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eingetragen von Hans Flachs am 14.01.2012 um 14.44

G9 jetzt!
Kiel / Plön / Heikendorf, d. 13. Januar 2012

Pressemitteilung:

Elternwillen auch bei G8-Schülern berücksichtigen!

"Wir begrüßen im Sinne unseres Ziels` an allen Schulen optimal begabungsgerecht gestalteten Unterricht zu ermöglichen, den Schritt des Bildungsministers, den Gemeinschaftsschulen einen klaren Weg aufzuzeigen, wie der gerade bei den Eltern weitverbreitete Wunsch nach abschlußbezogenen Klassen erfüllt werden kann", so Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel.

"So wird es leichter möglich, die Schülerinnen und Schüler nicht nur zum Abitur (an den früheren Gesamtschulen), sondern auch wieder zu bundesweit überdurchschnittlich guten Realschul- und Hauptschulabschlüssen (wie an den früheren Real- und Hauptschulen) zu führen.

Wir begrüßen es ausdrücklich, daß der Minister die Entscheidung über die Neustrukturierung vom Spiegel des Elternwillens abhängig macht. Wir sind sicher, daß sich die Eltern allemal mehrheitlich für die abschlußbezogenen Klassen entscheiden werden. Mit seiner Regelung, daß die, die das Dogma des langen gemeinsamen Lernens weiter für richtig halten, hierzu auch ein Angebot bekommen, entspricht der Minister dem Wunsch dieser Gruppe, wo er denn noch in hinreichender Größenordnung besteht. Das ist zu respektieren.

Nicht zu respektieren wäre, daß die Lernenden an den Schulen weiter dem Diktat des, wie es die FDP-Abgeordnete Conrad, studierte Realschullehrerin, erfrischend klar formulierte, gesetzlich verordneten `Murkses´ des längeren gemeinsamen Lernens ausgesetzt werden. Hier - wir haben das von Anfang an immer wieder betont - muß der Elternwille die Leitgröße sein.

Als vor vielen Jahren u.a. die damalige Lütjenburger Gesamtschule in je eine Haupt- und Realschule und ein Gymnasium aufgefächert wurde, ging ein Aufatmen durch die gesamte Schüler- und Elternschaft. Alle freuten sich zu Recht, daß die Schülerinnen und Schüler nun wieder den Anschluß an den Leistungsstandard der grundständigen Schularten bekommen konnten", so Kliegis.

"Jetzt würden wir uns aber seitens der Initiative G9-jetzt! sehr freuen, wenn der Minister nach diesem ersten Teilschritt auch das andere Bein nachzieht und den Elternwillen beim Wechsel nach G9 auch für die laufenden G8- Jahrgänge an den Gymnasien genauso kurzfristig berücksichtigt, wie dieses für die Gemeinschaftsschul-Neuausrichtung gelang", ergänzt Astrid Schulz- Evers, Sprecherin der Initiative G9-jetzt!, hierzu im Blick auf die im G8- Rahmen lernenden Gymnasiasten.

"Gleiches gilt natürlich für alle Gymnasien, wo gegen den Elternwillen noch kein G9 eingeführt wurde. Wir haben im Dezember 2011 bei der Anhörung im Bildungsausschuß aufgezeigt, wie dieses im Rahmen des bestehenden Schulgesetzes geschehen kann.

Es spricht alles dafür, die Eltern jetziger und zukünftiger G8-Jahrgänge durchgehend an allen Gymnasien des Landes ganz kurzfristig im gleichen Sinn entscheiden zu lassen - dagegen spricht nichts.

Das Rechtsgut `Bestandsschutz´ mag im Bau- und Denkmalschutzrecht seine Berechtigung haben, im Unterricht darf nur Platz für das Beste für die Schülerinnen und Schüler sein. Bestandsschutz kann dort lähmend wirken - und er ist hier auch ein Ausdruck für das Fehlen von Sachargumenten. Mittlerweile demontierte Säulenhelden der Reformpädagogik dürfen keinen Denkmalschutz genießen."

"In der Medizin wäre das Konzept des sog. "längeren gemeinsamen Lernens" an jeder Ethikkommission gescheitert - weil es nicht nur wirkungslos, sondern schädlich ist", so der Mediziner Dr. Kliegis. "Wir fordern den Minister noch einmal auf, dem Wunsch der Eltern der betroffenen Jahrgänge jetzt zu folgen und den G8-Jahrgängen einen Wechsel nach G9 zu ermöglichen, und zwar spätestens zum Schuljahreswechsel. Am 29. Juni 2010, also vor ca. 18 Monaten, haben wir dem Minister 21.425 Unterschriften überreicht, die diesen Wunsch bekräftigen. Es wird Zeit, daß er erfüllt wird."

V.i.s.d.P.: Dr.U.Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.


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Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.01.2012 um 11.35

Presseinformation
Nr. 6/2012
Kiel, Montag, 9. Januar 2012

Bildung/ Gemeinschaftsschulen

Cornelia Conrad:
Pädagogisches Konzept des gemeinsamen Lernens nach Erdsiek-Rave ist absoluter Murks!


Zur Diskussion um abschlussbezogene Klassen an Gemeinschaftsschulen erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Cornelia Conrad:

„Dass sich viele Gemeinschaftsschulen vom gemeinsamen Lernen abwenden und wieder zu abschlussbezogenen Lerngruppen zurückkehren, macht deutlich, dass das pädagogische Konzept des gemeinsamen Lernens, das unter der damaligen Bildungsministerin Erdsiek-Rave (SPD) eingeführt wurde, nicht aufgeht. Es ist sogar absoluter Murks“, sagt Cornelia Conrad. Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern hätten erkannt, dass nur so eine bestmögliche begabungsgerechte Förderung der Schüler möglich sei, so Conrad weiter.

„Auch der Landeselternbeirat Gemeinschaftsschulen muss es endlich akzeptieren, wenn das höchste Gremium der Schule, nämlich die Schulkonferenz, die pädagogische Entscheidung trifft, zur individuellen Förderung zurückzukehren. Was spricht also dagegen, dass Schulen diesen Schritt gehen?“ fragt Conrad. Man müsse scheinbar formale Gründe vorschieben, weil sich schlicht keine inhaltlichen Argumente fänden.

„Wir stehen zur Eigenverantwortlichkeit der Schulen und stärken die Entscheidungsbefugnis der Schulkonferenzen. Auch wenn formale Fehler begangen wurden: Es handelt sich nach unserer Meinung um heilbare Verfahrensfehler. Erforderliche Beteiligungsrechte können nachgeholt werden. Die Schulkonferenz bleibt aber inhaltlich verantwortlich für die Grundsätze der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit sowie für die Form der Differenzierung an den Schulen“, so Conrad abschließend.

Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/ 9881488, Telefax: 0431/ 9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/


eingetragen von Hans Flachs am 03.01.2012 um 13.37

Karikatur – hier leider nicht darstellbar

Dazu gehört das KN-Interview: kn-online.de 30.12.2011

Gruß, und alles Gute zum neuen Jahr! Und dranbleiben! Die Karikatur darf
und soll gerne große Verbreitung finden. Bitte auch die Kommentare zum
KN-Artikel lesen!

Euer / Ihr

Ulli Kliegis


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eingetragen von Hans Flachs am 21.12.2011 um 16.24

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Liebe Freunde und Mitstreiter,

Stegner kann es nicht lassen, und wir wollen ihm vorweihnachtlich dankbar sein, daß er seine Ziele und Absichten klar nennt - das wird Albig nicht mehr weglächeln können.

Im Anhang die heute in den KN erschienene Zusammenstellung von Stegner- und damit SPD-Zielen sowie eine erste Reaktion der IVL dazu.

Trotz Weihnachten und in diesem Jahr ja auch nur zu einem immerhin guten Teil erreichten Zielen: Seien Sie bitte weiter aktiv und wachsam, der errungene Erfolg ist sonst schnell wieder weg. Die Wahlentscheidung ist durch diese Aussagen sicher einfacher geworden, wenn sie auch (Obacht, Doppeldeutlichkeit!) nicht einfacher geworden ist.

Und eins ist klar: Im Wahlkampf wird wieder gelogen und gerade mal so an der Wahrheit längs formuliert - aber was danach kommt, ist absehbar. So absehbar wie jedes Risikoscenario - und dieses zeichnet sich glasklar ab.

So, nun aber wieder zurück in die Adventsstimmung, nicht wahr? :)

Alles Gute,

Gruß, Ihr / Euer

Ulli Kliegis


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Kieler Nachrichten v. 21.12.2011
Stegner will schwarz-gelbe Gesetze nach Wahlsieg kippen

SPD-Landes- und Fraktionschef setzt auch in der Schulpolitik auf Korrekturen - Kritik an GS und G9 im Kieler Bildungszentrum Mettenhof

Kiel. Im Falle eines Wahlsieges will der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner gleich eine ganze Reihe von Entscheidungen der schwarz-gelben Koalition rückgängig machen. In einem Gespräch zum Jahresabschluss warf er CDU und FDP "Lobby-Politik" vor und kritisierte sowohl das neue Denkmalschutzgesetz als auch das Sparkassengesetz. "Das werden wir ändern", kündigte er an. Das Gleiche gelte für das Glücksspielgesetz, das unter anderem Online-Poker erlaubt. "Das läuft am Ende auf ein Geldwäschebeförderungsgesetz hinaus." Sollte die Landesregierung nicht doch noch dem Staatsvertrag der anderen 15 Bundesländer zustimmen, werde die SPD nach der Wahl dafür sorgen, dass der Alleingang Schleswig-Holsteins beendet wird. Auch in der Bildungspolitik werde "ein neuer Geist" einziehen. Im Schulgesetz solle "so wenig wie möglich soviel nötig" geändert werden. Modelle wie im Kieler Bildungszentrum Mettenhof, wo neben einer Gemeinschaftsschule ein Gymnasium gleichzeitig G8 und G9 anbietet, nannte er "Unsinn". Das werde man nicht verlängern. Schüler, die bereits im System sind, dürften deshalb "nicht bestraft" werden. Vehement wehrte sich Stegner gegen den Vorwurf, die SPD sei in der Finanzpolitik zu freigiebig und wolle nicht sparen. "Wir werden in unserem Programm nur das versprechen, was wir auch halten können." Vorrang hätten der Ausbau der Kinderbetreuung, Bildung und die Energiewende. "Alles andere kann keine Priorität haben." Std

Kieler Nachrichten v. 21.12.2011


IVL
IVL zu den Aussagen Stegners zum Schulgesetz: „Mit der SPD ist kein Schulfrieden zu machen" - Sozialdemokraten führen eine Phantomdebatte - Albig und Stegner uneins?


Die Interessenvertretung der Lehrkräfte (IVL) reagiert auf die Aussagen des
schleswig-holsteinischen SPD-Partei- und Fraktionschefs Ralf Stegner im NDR, dass
seine Partei im Falle einer Regierungsbeteiligung das Schulgesetz wieder ändern
werde, mit ungläubigem Kopfschütteln und Ablehnung.

„Die SPD in Schleswig-Holstein will erneut die reformgebeutelten Schulen im Land
umkrempeln und weiteres Chaos verbreiten", so IVL-Landesvorsitzende Grete
Rhenius, „dass die Schulen momentan alles andere als Strukturänderungen
brauchen, blendet Herr Stegner eiskalt aus!"

Die diffuse Aussage Stegners, man wolle „die Schlechterstellung der
Gemeinschaftsschulen beenden" - gemeint sind möglicherweise so genannte
Differenzierungsstunden - zeugt nach Ansicht der IVL von völliger Unkenntnis der
Schulrealität, denn viele Regionalschulen im Land unterrichten die Schüler länger
gemeinsam als so manche Gemeinschaftsschule.

„Die SPD tut sich keinen Gefallen, wieder eine Schulstrukturdebatte vor der
Landtagswahl anzuzetteln. Diese Phantomdebatte mit den alten Forderungen nach
Einheitsschule und Abschaffung der Gymnasien wird für die SPD nach hinten
losgehen. Schulfrieden sieht anders aus!", so Rhenius weiter.

Angesichts des SPD-Rückfalls in die ideologischen Gräben kündigt der
Landesvorstand der IVL an, die Kollegien im Land dezidiert über die „Reform"-Pläne
der Sozialdemokraten aufzuklären: „Die Lehrerschaft hat es satt, sich ständig über
neue Strukturen die Köpfe zu zerbrechen. Dieses Vorhaben wird im Übrigen nicht
nur viel Kraft, sondern auch viel Geld kosten, das nicht bei den Schülern ankommen
wird", so Rhenius abschließend.

Die SPD muss sich außerdem fragen lassen, ob dieses Vorgehen mit dem
eigentlichen Spitzenkandidaten Torsten Albig abgesprochen ist, hatte jener sich doch
bei seiner Nominierung im Februar 2011 sehr viel moderater ausgedrückt.

Heikendorf, 21. Dezember 2011
V.i.S.d.P. IVL-SH Tade Peetz, Pressereferent , Stückenberg 15, 24226 Heikendorf,
Tel.: 0431-2391935 http://www.ivl-sh.de


eingetragen von Hans Flachs am 14.12.2011 um 13.25

Volltreffer! Wenige wissen, daß die KMK einen Jahresetat in der Größenordnung von > 60 Mio EUR hat. die Hälfte zahlen die Länder, nach Einwohnerzahl berechnet, die andere Hälfte der Bund. 60 Millionen Euro!

Gruß, UK

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--- Betreff: Presseinfo der IVL zur "Einigung" im schwarz-gelben Lehrerstellenstreit
Von: Tade Peetz
Datum: Tue, 13 Dec 2011 09:59:56 -0500 (EST)

IVL zur so genannten Einigung im schwarz-gelben Lehrerstellenstreit: "Minister Dr. Klug, suchen Sie nach Möglichkeiten zur Einsparung innerhalb des Systems, aber außerhalb der Schule!"

Die Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL) macht Bildungsminister Dr. Klug Vorschläge, Personalkosten in seinem Ressort so umzusteuern, dass am Ende mehr Lehrerstellen dabei herauskommen, nachdem CDU-Chef de Jager zur Einigung mit der FDP im Lehrerstreit im NDR hatte verlauten lassen: "Mehr Geld für Bildung gibt es nur, wenn wir mehr einsparen als vorgesehen." "In diesem Zusammenhang sind endlich einmal die rund 670T EUR zu prüfen, mit denen sich Schleswig-Holstein jedes Jahr finanziellan der Kultusministerkonferenz (KMK) beteiligt, hinzu kommen noch kleinere Beteiligungen an so genannten KMK-Projekten", schlägt die IVL-Landesvorsitzende Grete Rhenius vor und fährt augenzwinkernd fort, "ein halbiertes Mitspracherecht Schleswig-Holsteins z.B. im Zentralen Ausschuss für das Deutsche Sprachdiplom würden unsere Schüler schon ganz gut verkraften!" Weitere verzichtbare Aufgaben aus Sicht der IVL sind beispielsweise Mitgliedschaften in Koordinierungsausschüssen für den Schulfunk, Steuerungsgruppen und in diversen Beiräten innerhalb der KMK. Die IVL sieht in der Aufforderung de Jagers, Bildungsminister Klug solle nach Optimierungsmöglichkeiten im Bildungssystem suchen, auch Möglichkeiten in der Neustrukturierung der unteren Schulaufsichtsbehörden. Nach Ansicht der IVL sollte geprüft werden, ob die gesetzlichen Aufgaben der Schulämter in Teilen nicht vom Ministerium bzw. den Schulleitungen geleistet werden könnten. Rhenius abschließend: "Unser Land hat ganz andere Sorgen als Mitsprache in den genannten Kommissionen auszuüben. Sehr viel wichtiger ist die Bildung des Landes Schleswig-Holstein. Der bürokratische "Dinosaurier" KMK verspricht diese Zukunftsfähigkeit jedenfalls nicht - sein Nutzen ist weder dem pädagogischen Personal des Landes noch dem Steuerzahler zu vermitteln." Die KMK stellt über sich selbst fest: "Ihre Beschlüsse sind keine Beschlüsse eines Verfassungsorgans mit der daraus folgenden Rechtswirkung; nur wenige Beschlüsse wurden in die Form gegenseitig rechtlich verpflichtender Staatsabkommen gebracht." (www.kmk.org)

V.i.S.d.P. IVL-SH Tade Peetz, Pressereferent Heikendorf, 13. Dezember 2011 Stückenberg 15 24226 Heikendorf Tel.: 0431-2391935 http://www.ivl-sh.de

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eingetragen von Hans Flachs am 13.12.2011 um 11.40

Bildung geht nur mit Anstrengung -
Wie wir wieder eine Bildungsnation werden


Rezension von Tade Peetz:

Der DL-Präsident Josef Kraus hat wieder einmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit der nun vorgelegten Schrift „Bildung geht nur mit Anstrengung" räumt Kraus auf verblüffend einfache Art und Weise mit den Weisheiten der so genannten Bildungsexperten der Medien, der Parteien und der PISA-Vor- und Nachbeter auf. Wie ihm das so einfach gelingt? Er fasst das in Worte, was jeder Lehrer weiß, gegen die in Sonntagabend-Talkshows und in der Tagespresse unter dem Deckmantel von pseudowissenschaftlichen Halbwahrheiten oder ideologischen Lügen vorgeschriebene Leitmeinung.

Er findet die Worte, die in jedem Lehrerzimmer fallen, aber mittlerweile als politisch inkorrekt gelten, obwohl das Modewort „Transparenz" durch den Bildungsbetrieb geistert.

Kraus demaskiert die Illusion der Gleichheit, indem er Unterschiede in der Begabung hervorhebt, die selbst der schlimmste Ideologe nicht leugnen kann. Der Fetisch der Methoden- und Kompetenzvermittlung wird neben einer ungeschminkten Bestandaufnahme des „kindzentrierten Aktionismus" durch das Schülerzitat „Müssen wir heute wieder tun, was wir wollen, oder dürfen wir heute, was wir sollen?" eindrucksvoll entzaubert.

Die PISA-Hysterie des letzten Jahrzehnts hat uns keinen Schritt weiter gebracht. Im Gegenteil: Das ständige Schlechtreden der deutschen Schulen hat Legenden von Ungerechtigkeit und Undurchlässigkeit entstehen lassen, die von er politischen Linken samt der so genannten Lehrergewerkschaft (was sie mitnichten ist!) gebetsmühlenartig wiederholt werden.

Josef Kraus prangert aber nicht nur an, er macht auch konstruktive Vorschläge, die so einfach und klar sind, dass die Bildungsbürokratie nebst o.g. Experten diese höchstwahrscheinlich ablehnen werden, da sie nicht dem „Zeitgeist" entsprechen – die Aufwertung des Faches Geschichte beispielsweise.

Kraus plädiert für eine Rückkehr zu einem entideologisierten Menschenbild, indem er einem Kapitel die Überschrift „Der Mensch beginnt nicht erst mit dem Abitur" widmet. Der medial unterfütterte Wahn um PISA und Quote hat über die Schulen hinaus die Gesellschaft erfasst – ein eindeutig destruktiver Irrweg. Bildung ohne Erziehung geht nicht - der Autor nimmt die Eltern in die moralische Verantwortung und in die gesetzliche Pflicht, und zeigt auf, dass „unsere Schulen wie gesellschaftliche Problem-Müllkippen behandelt" werden.

Kurzum: Die geplagte Lehrerseele wird durch Kraus' Aussagen gesalbt und gibt den Lehrern wieder Kraft, da sie durch dieses Bändchen erkennen, dass sie als „Ewiggestrige" nicht allein sind und schon gar nicht „falsch denken".

Die Zeit war reif für dieses Buch. So können wir wieder eine Bildungsnation werden.

Tade Peetz, Pressereferent der Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein


eingetragen von Hans Flachs am 13.12.2011 um 00.46

Moin aus dem Norden,

wer noch keinen Weihnachtswunsch hat, oder wer selbst noch etwas Sinnvolles zum Verschenken sucht, wird hier vielleicht fündig:

Josef Kraus: Bildung geht nur mit Anstrengung

libri.de

Im Anhang eine Rezension von Tade Peetz, IVL Schleswig-Holstein.

Und das Beste: Die Schrift ist, wie mir der Rezensent versicherte, in hergebrachter Rechtschreibung erschienen - ein Dank gebührt dem Autoren und ganz besonders dem Hamburger Classicus - Verlag!

Beste Grüße, ein krisenfest gutes Weihnachtsfest, und alles Gute für das neue Jahr!

Ihr / Euer

Ulli Kliegis

P.S.: Bei amazon ist das Buch noch nicht aufgeführt, aber das kommt sicher auch noch bald. Eine Chance für den Buchhandel mit Echt-Eingangstür...


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eingetragen von Hans Flachs am 12.12.2011 um 10.25

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Betreff: Presseinfo der IVL zu den EU-Plänen "Krankenschwester mi Abitur"
Von: Tade Peetz
Datum: Sun, 11 Dec 2011 06:35:23 -0500 (EST)

IVL zu den EU-Plänen, das Abitur als Voraussetzung für Pflegeberufe vorzuschreiben - "Ein weiterer Schritt zur Entwertung des Realschulabschlusses!" - Leidtragende sind deutsche Schüler und die Pflegebedürftigen

Die Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL) lehnt die Pläne des EU-Binnenmarktkommissars Michel Barnier, das Abitur als Voraussetzung für Pflegeberufe vorzuschreiben, strikt ab.

Die Wirtschaftswoche hatte am 10. Dezember 2011 über eine geplante Neufassung der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie berichtet.

"Die deutsche Arbeitsmarkt ist bislang mit schulisch gut
ausgebildeten jungen Menschen mit Realschulabschluss versorgt worden, besonders im Gesundheitsbereich", so IVL-Landesvorsitzende Grete Rhenius, "nun sollen hier völlig unverständlich künstliche Barrieren erzeugt werden."

In der Richtlinie heiße es, dass "zukünftige Krankenschwestern und Hebammen eine solide Schulbildung aufweisen sollen, ehe sie ihre Ausbildung beginnen", und weiter: "Deshalb sollten die Eingangsbedingungen auf zwölf Jahre Schulausbildung oder ein erfolgreich absolviertes gleichwertiges Examen angehoben werden."

Für die IVL drängt sich hierbei der Verdacht auf, dass dem Akademiker-Quotenwahn durch die EU-Binnenmarktkommission Vorschub geleistet werden soll. Schon bei PISA wurden schwedische Krankenschwestern, die in der Studie als Akademikerinnen gewertet wurden, herangezogen, um das deutsche Schulsystem als angeblich rückständig zu diskreditieren.

Ferner lässt die Richtlinie nach Meinung der IVL völlig außer Acht, dass in Deutschland ein duales Ausbildungssystem die schulische Begleitung der Auszubildenden im Gesundheitsbereich sicherstellt. Die IVL befürchtet außerdem, dass Barniers Initiative den deutschen Pflegenotstand verschärft.

"Welcher politische Wille dahinter steht, mag jeder für sich werten, die Leidtragenden werden aber die deutschen Schülerinnen und Schüler mit einem mittleren Abschluss sein und letztendlich die wachsende Zahl an Pflegebedürftigen", mahnt Rhenius abschließend.

Hier der Bericht der Wirtschaftswoche im Wortlaut:

wiwo.de

V.i.S.d.P. IVL-SH, Tade Peetz, PressereferentHeikendorf, 11. Dezember
2011
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eingetragen von Hans Flachs am 03.11.2011 um 10.16

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren,
als Anlage sende ich Ihnen / Euch heute mit der Bitte um Kenntnisnahme und Weiterverbreitung eine Pressemitteilung der BGSW (Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V.) zur Absicht der Bundesbildungsministerin Schavan, die CDU auf ihrem bevorstehenden Bundesparteitag mit Beschlüssen zur Abschaffung des bewährten, begabungsgerecht dreifach gefächerten Schulangebots auf einen Kurs zu bringen, den sehr viele Bürgerinnen und Bürger, insofern auch Wählerinnen und Wähler, nicht mehr nachvollziehen können.

Mit besten Grüßen aus dem herbstlichen Heikendorf

Ihr / Euer

U.Kliegis
--
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BGSW
BUNDESGEMEINSCHAFT GEGLIEDERTES SCHULWESEN E.V
Presseerklärung
Das Zwei-Wege-Schulmodell der CDU ist nicht zukunftsweisend.


Als reinen schulpolitischen Aktionismus bezeichnet die Vorsitzende der BGSW, Regine Eckel, die Proklamation eines allgemeinen zweigliedrigen Schulsystems für alle Bundesländer, wie Bildungsministerin Schavan jetzt von der CDU auf dem nächsten Parteitag beschließen lassen will. Es bringe keinerlei Klarheit in die jetzige schulpolitische Situation, sondern werde den gegenwärtigen von der CDU mit verschuldeten Wirrwarr in der Schulpolitik eher noch verstärken.

Was Inhalte und Differenzierungen anbelangt, so gäbe es auch für dieses sog. Zwei-Wege-Modell keinerlei klare Richtlinien. In dem Antrag sei lediglich von „klaren Anforderungen" „verbindlichen Bildungsstandards" und „vergleichbaren Prüfungen" die Rede, was immer man sich darunter vorstellen darf. Die unterschiedlichen Ausgangslagen in den einzelnen Bundesländern würden überhaupt nicht berücksichtigt, obwohl man sie laut Parteiantrag „lichten " wolle, so Eckel. Es erfolge keinerlei Bestandsaufnahme und Auswertung der schon laufenden unterschiedlichen zweigliedrigen Schulmodelle. So sei es auch völlig unklar, welches dieser Modelle denn nun in dem Antrag gelten solle.

Die Einführung eines Zwei-Wege-Modells für alle Bundesländer hätte zudem zur Folge, dass sehr erfolgreiche bestehende Strukturen, wie in Bayern und bisher auch in Baden-Württemberg, geopfert würden, was überhaupt nicht nachzuvollziehen sei. Die Realschule ist dort die beliebteste Schulform und auch zur Stärkung der Hauptschule wurden und werden dort Erfolg versprechende andere Wege gegangen.

Der leichtfertige Umgang von großen Teilen der CDU mit schulpolitischen Entscheidungen, die sich in den letzten Jahrzehnten in den Bundesländern fast ausschließlich auf Strukturänderungen beschränken, und die in der Regel Handreichungen in Richtung Einheitsschule sind,, zeige, dass der CDU die Frage nach den Zielen von Schule sowohl für den einzelnen Schüler als auch für die Gesellschaft insgesamt aus dem Blick geraten sei.

Hamburg, 31.10.1011


Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V. (BGSW)
BUNDESVORSITZENDE; REGINE ECKEL,
Schwindstraße 18, 22607 Hamburg, Tel. 040/21994018, Mail Regine.Eckel@,web.de Postgiroamt Frankfurt/M, Konto 380330-608, BLZ. 500 100 60


eingetragen von Hans Flachs am 27.10.2011 um 13.25

Eine gelungene Kritik an der Struktur der Profiloberstufe findet sich
heute auf der ZiSch (Zeitung-in-der-Schule)-Seite der KN. "Wenn
Politiker ihren Stiefel durchziehen"

Im Anhang als Scan.

Schönen Tag noch!

Gruß,
UK
--
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Wenn Politiker ihren Stiefel durchziehen
Unsere ZISCH-Kolumnistin ärgert sich über die Profilauswahl an schleswig-holsteinischen Gymnasien

Von Jule Boll, Klasse 10b, Gymnasium Lütjenburg

Die neue Winterschuhkollektionen bieten eine vielversprechende Vielfalt an Profilen. Wenn man jedoch an die Profilauswahl an ländlicheren Schulen denkt, bleibt im übertragenden Sinne meist nur die Frage, ob man die gelben oder die schwarzen Gummistiefel tragen will. Spätestens beim Abitur treten einige durch diese nicht gerade große Auswahl an Fächern, die auf „erhöhtem Anforderungsniveau" gelehrt werden, ins Fettnäpfchen, denn individuelle Neigungen und Talente passen nun mal nicht in schwarze oder gelbe Gummistiefel. Dabei heißt es doch immer „in der Schule fürs Leben lernen", und somit müsste auch Hans Wurst sein persönliches Profil im Profil bilden können.. Doch auf dem Land sucht man zum Beispiel das ästhetische Profil vergeblich.

Arme Landkreise als Schulträger stehen nun mal nicht auf stylische Designerschuhe. Somit muss sich der Profilkonsument, auch Schüler genannt, mit den gammligen Gummistiefeln zufrieden geben und hat nicht die Möglichkeit zu sagen: „Ey Leute, ich find schwarze und gelbe Gummistiefel zum Kotzen, ich trag ab heute High Heels." Wenn durch diese eklatante Fehlreform weniger Schüler besser auf das Studium vorbereitet sind, kann das den Fachkräftemangel entmangeln? Die Politiker, die für die Reformen aus „Geiz ist geil"-Gründen im Bildungswesen verantwortlich sind, zeigen wenig Verantwortung. So schreien sie bei jedem Schnäppchen „HIER!" und überlegen nicht einmal, ob der Schuh – sprich: die Reform – überhaupt passt. Wie shoppingwütige Teenager wird in den Discounter gelaufen und möglichst schnell etwas gekauft.

Billig, preiswert muss es sein. Wenn das Errungene allerdings von der Öffentlichkeit zu viel Kritik erntet, da die Schüler beispielsweise zu viele Stunden in der Abiturphase haben, wird die Reform schnell wieder abgeschafft und eine neue beschlossen. Eben wie beim Schuhe kaufen. Der nicht mehr hippe Schuh wird gegen einen derzeit trendigen ausgetauscht.

Durch diese immer neuen Reformen fühlen Schüler sich immer mehr wie Versuchskaninchen und Lehrer bewältigen mehr Reformbürokratie, als Zeit für ihre Schüler zu haben. Wenn das der Ausblick in die Zukunft ist, dann Halleluja.


eingetragen von Hans Flachs am 26.10.2011 um 16.07

Moin zusammen,

mit der Bitte um Kenntnisnahme, Verteilung in Elternvertretungen,
Lehrerzimmern, Schülervertretungen etc. Dank an Astrid Schulz-Evers und
andere für die Aktivität!

Gruß,
UK
------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
G 9
jetzt!
Pressemitteilung:

Die Elterninitiative G9 jetzt! stellt fest:
Plön / Heikendorf, d. 25.10.2011

„Gleiches Recht für alle" gilt nicht an den Schulen. Die Anwendung schulgesetzlicher Vorschriften hängt offensichtlich von der Schulform ab !

Während an den Gymnasien Vertrauensschutz für Schülerinnen, Eltern und Lehrerinnen zum Schutz vor der Umwandlung von G8- in G9-Klassen gilt, gibt es diesen an den Regional- und Gemeinschaftsschulen nicht mehr.
Eher unauffällig traten dort seit dem 1.8.2011 einige neue Schul-Verordnungen in Kraft und lösten bis dahin bestehende Verordnungen komplett ab. Ihre Auswirkungen sind gravierend für die betroffenen Schülerinnen, Eltern und Lehrerinnen - niemand war darauf vorbereitet worden. Übergangsregelungen gibt es nicht. Die auslaufenden Real- und Hauptschuljahrgänge wurden von einem Tag auf den anderen in Regional- und Gemeinschaftsschuljahrgänge umgewandelt.

Im Vergleich dazu war an den Gymnasien eine Umwandlung der ersten beiden G8-Jahrgänge zu G9 per Gesetz wegen des Vertrauensschutzes ausgeschlossen - bei der Umwandlung der auslaufenden Real- und Hauptschuljahrgänge in Regional- und Gemeinschaftsschuljahrgänge spielt der Vertrauensschutz nunmehr keine Rolle.
„Das ist ungerecht", sagte Astrid Schulz-Evers von der Elterninitiative G9-jetzt! heute in Plön. „Wenn der Bildungsminister das Schulverhältnis der bisherigen noch-Real- und Hauptschüler im Verordnungswege mit einem Federstrich ändern kann, sollte d;eses auch für alle bisherigen G8-Schüler möglich sein. Die Eltern und die meisten G8-Schüler/innen würden dieses mit größter Dankbarkeit aufnehmen. Der Minister ist am Zug – jetzt!"


Im Anhang finden Sie eine Anfrage diesbezüglich an
- Die KEB aller Schularten in Schleswig-Holstein
- Die LEB aller Schularten in Schleswig-Holstein
- Die Mitglieder des Bildungsausschusses im Landtag Schleswig-Holstein

V.i.S.d.P. Astrid Schulz-Evers, Adresse siehe unten

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
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Tel. 0431 331144 Fax 0431 331146
Internet: email: info@Elternverein-SH.de http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Hans Flachs am 25.10.2011 um 19.23

Moin,
liebe Eltern, Freunde, bildungspolitisch Hellwache,

manchmal hat man ja die Möglichkeit, noch in der Gestaltungsphase eines Kurs-Papiers in dessen inhaltliche Ausprägung einzugreifen. So fand sich hier im Maileingang ein Dokument, das ich eher Fragment nennen möchte, wie das Fragment eines spätsommerlichen Spinnennetzes, so wenig belastbar und nutzbringend, das ich Euch / Ihnen nicht vorenthalten kann und will. Es ist der Entwurf des Wahlkampfstrategiepapiers der Landes- CDU zum Thema Bildung.

Nun gibt es zwar m.W. auch in der CDU und in manchen Lehrerverbänden schon motivierte Leute, die dabei sind, zu versuchen, diesem (und genau so auch anderen Parteipapieren) etwas Substanz zu verpassen, aber im Sinne von Partizipation, Inklusion, und wie die schönen Vokabeln der Camouflage alle lauten mögen, erlaube ich mir, Ihnen / Euch dieses CDU- Programmpapier zur Kenntnis und Motivation, nicht nur der CDU, sondern auch anderen Staatskunstbetreibern die eigenen Wünsche und Vorstellungen als weiterführenden oder auch Gegenentwurf zukommen zu lassen, auf daß alle an der Ausprägung der Richtung mitwirken können.

Wie Sie das ggf. der jeweiligen Partei mitteilen können und wollen, werden Sie sicher wissen.

Sollte dieses Papier tatsächlich zum Grundstock des Teils "BIldung" des Parteiprogramms werden - mein Deutschlehrer hätte vermutlich das Prädikat "DÜRFTIG" druntergeschrieben. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung.

In diesem Sinne:

Gutes Netzwerken und beste Grüße aus dem herbstbunten Heikendorf!
Ihr / Euer

Ulli Kliegis

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144 - Fax: 0431 331146

[Anmerkung: Das fragliche Dokument ist mit 16 Seiten für diesen Platz reichlich lang. Interessenten werden gebeten, sich wegen einer Einsichtnahme an Herrn Dr. Kliegis selbst zu wenden. H.F.]


eingetragen von Hans Flachs am 25.10.2011 um 14.05

Moin,

in den Kieler Nachrichten findet sich im Druckteil heute morgen eine Einladung an alle Betroffenen und Interessierten, sich an einer "Bildungskonferenz" am 1.11. in Kiel zu beteiligen.

Anmeldeschluß ist übermorgen, 27.10.2011

S. Anlage. Ich empfehle dringend, sich da einzubringen. Da von einer "Bildungsregion Kiel" die Rede ist, nehme ich an, daß es nicht auf die Stadtgrenzen beschränkt bleiben muß.

Gruß,
UK

P.S.: Den Empfängern dieser Nachricht weitab von Kiel dies nur zur
Kenntnis, daß sich hier etwas tut...—


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Jetzt anmelden zur Bildungskonferenz

Kiel. Die Bildungsregion Kiel und grundlegende Fragen wie „Was ist eine Bildungsregion?" und „Was zeichnet diese aus?" stehen im Mittelpunkt der ersten Kieler Bildungskonierenz am Dienstag, 1. November, von 14 bis 19 Uhr im Ratssaal des Rathauses, Fleethörn 9. Eine Anmeldung ist noch bis Donnerstag, 27. Oktober, per E-Mail an bildungsregi-on@kiel.de möglich. Zur Eröffnung spricht Oberbürgermeister Torsten Albig ein Grußwort. Im weiteren Verlauf referiert Dr. Wilfried Kruse von der Sozialforschungs-stelle Dortmund zum Thema „Bildungsregion: Welches Leitbild?" und Guido Stolle, Leiter des Bildungsbüros der Stadt Wolfsburg, zum Thema „Bildungslandschaft Wolfsburg". Um 16.30 Uhr beginnen Workshops. Am Ende werden die Ergebnisse vorgestellt.

Die erste Kieler Bildungskonferenz ist der Auftakt für die Schaffung einer Bildungsregion Kiel und der Start-schuss für eine Reihe von Veranstaltungen und Aktionen zu diesem Thema. Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen, Kindertageseinrichtungen, Eltern-und Schülervertretungen, sozialen Einrichtungen, Kulturschaffenden, Bildungsinstitutionen, Wirtschaftsverbänden, Kirchen, Migrantenorganisa-tionen und der Kommunalpolitik Strategien und Ziele zu entwickeln, damit eine funktionierende Bildungsregion entstehen kann.


eingetragen von Hans Flachs am 13.10.2011 um 14.18

Moin rundrum,
im Anhang ein Artikel von Herrn Krautz:
"Die sanfte Steuerung der Bildung"
aus der FAZ vom 29.9.2011

Beste Grüße, beste Herbstferienwünsche
und gutes Gelingen allseits!

UK--


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Die sanfte Steuerung der Bildung
Handelt es sich um eine Scheindemokratie, die den Volkswillen als zufällig und lenkbar ansieht? Zu den Durchsetzungsstrategien von Pisa, Bologna & Co.


Von Jochen Krautz

Langsam greift der Reform-Kater um sich. Nachdem die frühen Warnungen aus Wissenschaft und Pädagogik in den Wind geschlagen worden waren, geben zunehmend auch Stimmen aus Wirtschaft und Politik das längst offensichtliche Scheitern der Bildungsreformen um Bologna und Pisa zu. Wie aber sind Pisa und Bologna gegen alle Vernunft, aber mit offenbarer Macht am Willen der meisten Beteiligten und der Bürger vorbei durchgesetzt worden?

Darüber geben die globalen und europäischen Akteure des Bildungsumbaus selbst Auskunft. Die OECD, als Wirtschaftsorganisation verantwortlich für den Pisa-Test, sieht in ihrem Verfahren vergleichender Kontrolle (Peer-Review) den „effizientesten Weg, Einfluss auf das Verhalten souveräner Staaten zu nehmen“. Dazu diene die „naming and shaming technique“: Wer nicht dem Pisa-Kodex entspricht, wird am medialen Pranger bloßgestellt.

Obwohl die OECD keine unmittelbare demokratische Legitimation hat, setzt sie die eigenen normativen Ansprüche politisch durch. Pisa 2000 formulierte bereits, dass der Test keine Rücksicht auf nationale Lehrpläne nehme - also auf das, was unsere Schüler tatsächlich gelernt haben. Vielmehr verfolge man ein eigenes „didaktisches und bildungstheoretisches Konzept“, das „normativ“ wirke. Im Mittelpunkt steht darin das Kompetenz-Konzept der OECD, womit die rein funktionale Fähigkeit gemeint ist, sich an die ökonomischen Erfordernisse flexibel „anzupassen“. Anpassung war allerdings noch nie das Ziel von Bildung - ganz im Gegenteil. Doch setzte nun unter dem inszenierten „Pisa-Schock“ das Denken aus, und jede Bildungsreform wurde damit begründet, beim nächsten Test besser abschneiden zu wollen. Lehrpläne, Standards und zentrale Prüfungen wurden entsprechend zugeschnitten. Das OECD-Konzept wurde tatsächlich zum neuen Maßstab für Bildungserfolg. Die vermeintlich „objektiven“ Vergleichstests setzten so durch normative Empirie ein verengtes, utilitaristisches Bildungsverständnis am demokratischen Souverän vorbei durch und höhlen geltende Richtlinien aus.

Wer nicht unmittelbar demokratisch legitimiert ist, nutzt Mittel indirekter Einflussnahme. Diese Strategie „sanfter Steuerung“ (soft governance) im Bildungswesen wurde mittlerweile von Wissenschaftlern des Sonderforschungsbereiches 597 der Universität Bremen empirisch verifiziert. EU und OECD haben demnach das gerade nicht funktionalistisch ausgerichtete deutsche Bildungsdenken erfolgreich verdrängt, indem man mit einer Flut von Gutachten, Erklärungen und „semiakademischer Prosa“ gezielt bestimmte Ideen in die öffentliche Diskussion einspeiste. Dazu gehören auch die Koordination und Überwachung der Reformen sowie verhaltenssteuernde Standards. Dabei sei erstaunlich, wie leicht nationale Bildungsideen umgekrempelt und sogenannte „Veto-Player“ ausgeschaltet werden konnten - gemeint sind wohl jene Alt-Europäer, die das eigene Denken nicht der „sanften Steuerung“ unterwerfen wollten.

Dies gelang bei der Hochschulreform auch durch jeweils national angepasste rhetorische Strategien. Während in Deutschland vor allem Humboldt als personifizierte Bildungsidee immer wieder ins Grab geredet wurde, hat man etwa in der Schweiz den rückständigen „Kantönli-Geist“ verspottet, der den Anschluss an die fortschrittliche EU verhindere. Die Blaupause für solche „Governance“ liefert eines der strategischen Zentren des Bologna- Prozesses. In einem Papier über die „Kunst des Reformierens“ gibt die Bertelsmann- Stiftung eine Anleitung, wie man Reformen gegen den Willen der Bürger und Betroffenen durchsetzt. Regierungen dürften sich von „Vetospielern“ nicht die Handlungsspielräume verengen lassen. Daher seien Reformprogramme „unter Reduktion der Beteiligung von Interessengruppen“ zu entwickeln, sodann diese zwar anzuhören, nicht jedoch, um die Sache zu diskutieren, sondern um die „Legitimität der Reform“ zu steigern und „Widerstände“ zu mindern. Ein einheitlicher kommunikativer Rahmen gibt die Schlagworte für die Öffentlichkeit vor.

Besonderes Augenmerk gilt der Schwächung von „Widerstandspotential“, das durch einen „geschickten Partizipationsstil“ „aufzubrechen“ sei. Man spaltet also die Opposition, indem man die einen beteiligt, die anderen benachteiligt, „um so eine potentiell geschlossene Abwehrfront zu verhindern“: „Durch eine selektive Partizipation während der Entscheidungsphase können Vetospieler in ihrer Kohärenz geschwächt, sozusagen ,gesplittet', und die Protestfähigkeit bestimmter Interes sengruppen gemindert werden.“

Pisa und Bologna reagieren nur vordergründig auf die Wirklichkeit und stellen eine neue Realität her.

Diese Zersetzungsmaßnahmen gegenüber nicht zustimmungswilligen Bürgern und Beteiligten gilt als demokratietheoretisch „nur auf den ersten Blick“ bedenklich. Schließlich müsse sich „eine Regierung im Zweifelsfall auch gegen den empirischen und kontingenten Volkswillen durchsetzen“.

Eine solche von Fachleuten gesteuerte Scheindemokratie, die den Volkswillen als zufällig und lenkbar sieht, streben auch klassische Modelle der Propaganda an: Die „bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen“ sei die „logische Folge der Struktur unserer Demokratie: Wenn viele Menschen möglichst reibungslos in einer Gesellschaft zusammenleben sollen, sind Steuerungsprozesse dieser Art unumgänglich“, so Edward Bernays in seinem berühmten Buch „Propaganda“ von 1928. Das gilt bis heute als Grundlage aller PR. Hierzu müsse man die weitgehend unbewussten Bilder in den Köpfen der Menschen verändern - und zwar durch die Inszenierung vermeintlicher Wirklichkeiten.

Auch kommunikative Großereignisse wie Pisa oder Bologna reagieren nur vordergründig auf eine Wirklichkeit, vielmehr stellen sie selbst eine neue Wirklichkeit her. Sie verändern die Vorstellung von Bildung und die Einstellung zu dem, was Ziel und Aufgabe von Schule und Universität ist. Der Bologna-Prozess zeigt wesentliche Züge eines solchen propagandistisch inspirierten „Reformkunstwerks“: Eine Kerngruppe von Ministern und politischen Beamten unterzeichnete 1999 die Bologna-Erklärung, eine völkerrechtlich nicht verbindliche Absichtserklärung. Ziel war von Beginn an, Universitäten zum Ort „arbeitsmarktbezogener Qualifizierung“ zu machen.

Die kommunikative Strategie war seit Mitte der neunziger Jahre vorbereitet: Aus EU, Lobbygruppen, Regierung und wirtschaftsnahen Stiftungen wurde mit alarmistischer Rhetorik die Rückständigkeit der Universitäten im globalen ökonomischen Wettbewerb in dramatischen Farben ausgemalt. Die Lösungen zeichnete schon 1996 der damalige „Zukunftsminister“ Jürgen Rüttgers vor: Evaluationen von Lehre und Forschung, Qualitätssicherungsverfahren, ergebnisorientierte, effiziente Leitungs- und Managementstrukturen der Hochschulen, die Dienstleistungsbetriebe zu sein hätten. Die BertelsmannStiftung gründete mit den Hochschulrektoren, die eine mögliche Opposition hätten darstellen können, das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Dessen Chef verkündete 2000, dass die Reform nicht „ohne innere Konflikte und vielleicht auch, traumatische' Erfahrungen“ vonstatten gehen würde. Dennoch sei sie „unausweichlich“.

Dabei knüpfte man geschickt an bestehende Probleme der Hochschulen an, um kritische Geister ins Boot zu holen und Widerstand zu mindern. Hier war für jeden etwas dabei: Der Wirtschaft wurden mit ökonomistischem Vokabular jüngere und dennoch besser qualifizierte Absolventen versprochen, auf Leistung bedachten Konservativen die Senkung der Abbrecherquoten, den Studenten studierbare Studiengänge und den Universitäten mehr Autonomie. Das Anerkennungsstreben der Fachhochschulen spielte man gegen die Universitäten aus. Sozialdemokraten ließen sich suggerieren, der verschulte Bachelor sei die Verwirklichung einer „Bildung für alle“. Zugleich hielt das neoliberale Neusprech und Neudenk allerorten Einzug. Bildungs- und wissenschaftsferne betriebswirtschaftliche Steuerungsmuster wurden in neuen Hochschulgesetzgebungen verordnet. Beim „Hochschulfreiheitsgesetz“ in NRW hat das CHE die wesentlichen Inhalte gleich selbst vorformuliert. Universitäten wurden dadurch zu halbstaatlichen Unternehmen, kontrolliert von Wirtschaftsvertretern in einem Aufsichtsrat.

Ganz gemäß der zitierten Zersetzungs-Agenda wurden Kritiker als Ewiggestrige und ängstliche Blockierer dargestellt. Strategisch wurde die Reform zu einem Zeitpunkt lanciert, als Scharen von Professoren emeritiert wurden, die im Zuge des Hochschulausbaus der siebziger Jahre ins Amt gekommen waren. Die wandten sich mit Schaudern ab: Nach mir die Sintflut! Und die nachwachsende Generation lehnte sich mit Kritik kaum aus dem Fenster, wollte man sich doch die Aussichten auf eine Karriere nicht verderben.

So erwuchs das, was die Kölner Erklärung „Zum Selbstverständnis der Universität“ von 2009 scharfzüngig als „epistemische Säuberung“ beschreibt: Anpassung an die als unvermeidlich inszenierte Selbstaufgabe der Universitäten. Das neue Bild von Bildung und Wissenschaft als Dienstleistungsfaktor, der primär Stakeholder-Interessen zu bedienen habe, wurde auch in der Öffentlichkeit selbstverständlich. Sind all das nur unbeabsichtigte Nebeneffekte gutgemeinter Reformen? Oder wozu ruinieren wir mit vermeintlich angloamerikanischen Ideen unser Bildungswesen und lassen dabei die wirklichen Erziehungs- und Bildungsprobleme ungelöst? Hier denkt inzwischen mancher weiter: Das sind wohl eine Art verspätete Reparationszahlungen, bemerkte trocken ein Bildungsökonom neulich in der Kaffeepause einer Tagung. Denn was schwächt eine starke Volkswirtschaft, der man anders nicht beikommen kann, mehr, als deren Bildungswesen zu torpedieren?

Der Autor lehrt am Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter/Bonn.


eingetragen von Hans Flachs am 06.09.2011 um 17.59

Britische Schulrevolution
Der Staat zahlt, die Eltern regieren


Irgendwas sagt mir, daß wir davon auch nicht mehr weit entfernt sind:

Spiegel.de

"Englands staatliche Schulen haben nicht den besten Ruf, ehrgeizige Mittelschichtseltern gründen nun ihre eigenen. Die konservative Regierung zahlt gern dafür: Die Free Schools sind ihre Antwort auf die Bildungsmisere. ...."

Lesens- und nachahmenswert!

Endlich mal ein taugliches Beispiel aus dem sonst so gern zitierten europäischen Vergleichsraum.

Beste Grüße,

UK


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eingetragen von Hans Flachs am 26.08.2011 um 08.08

Neue Kritik an der (realen) Reformpädagogik

Auf Spiegel Online findet sich unter

http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,781300,00.html

das auch als Anhang beigefügte Interview mit Salman Ansari, Lehrer an der Odenwaldschule, der als einer der wenigen dort auf die Seite der Opfer trat.

Nicht nur lesenswert, sondern unabdingbar, zu wissen, was er zu sagen hat - auch im Blick auf den weiterhin aktiven Reinhard Kahl, der die Hochphase des Nazi-Pädagogen Peter Petersen "eine lichte Zeit" zu nennen beliebt.

Gerne weiterverbreiten!

Gruß, und zufälligerweise auch mal wieder: Schönes Wochenende!

U.Kliegis


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– geändert durch Hans Flachs am 26.08.2011, 16.52 –


eingetragen von Hans Flachs am 13.08.2011 um 18.14

Mit Genugtuung zu lesen: Schulfriede-VI zielt ins Leere

Moin, es ist erfreulich, welch weitreichende, übrigens meine von Anfang an bestehende Auffassung bestätigende, Wertung der Wissenschaftliche Dienst des Landtags, sozusagen dessen Rechtsabteilung, zum Schulfrieden-Volksbegehren in der zurückliegenden Woche veröffentlicht hat.

Fazit des WD: " ... Die Volksinitiative läuft aufgrund der Änderung des Schulgesetzes vom 28.01.2011 insgesamt ins Leere und ist daher im Rechtssinne erledigt, weshalb ihr der Landtag nicht zustimmen kann."

Dabei hat der WD noch nicht einmal berücksichtigt, daß ein Volksentscheid frühestens im Herbst 2012 zustande käme - womit dann allenfalls noch 6 Monate Stillstand in der Schulgesetzgebung durchzustehen wären.

Ob die Initiative aber nach dem trotz massiver Unterstützung durch GEW und SPD nur höchst mühsamen Erreichen der Unterschriftenzahlen für die Volksinitiative (das erste "Modul" in der Abfolge Volksinitiative, -begehren, -entscheid) das Volksbegehren überhaupt noch starten wird, wird abzuwarten sein. Die Sinnlosigkeit - sowohl inhaltlich als auch vom Verfahren her - ist und war von Anfang an gegeben.

Also, den beiliegenden Text bitte mit Wohlgefallen zur Kenntnis nehmen und weitestmöglich weiterverteilen!

Beste Grüße aus dem Regenwald,

Ulli Kliegis --

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[Anlage]

An den
Vorsitzenden des Innen- und Rechtsausschusses
Herrn Thomas Rother, MdL

nachrichtlich:
Vorsitzende des Bildungsausschusses
Frau Susanne Herold, MdL
im Hause

Volksinitiative „Schulfrieden Schleswig-Holstein!“

Sehr geehrter Herr Rother,
der Innen- und Rechtsausschuss bat um Prüfung, ob der Schleswig-Holsteinische
Landtag der Volksinitiative „Schulfrieden Schleswig-Holstein!“ aufgrund der zwischenzeitlichen Verabschiedung des Schulgesetzes1 noch ganz oder teilweise zustimmen kann. Dieser Bitte kommen wir gerne nach.

Die Volksinitiative zielt zum einen auf eine „sofortige Aussetzung der vorgesehenen Änderung des Schulgesetzes in Schleswig-Holstein und den Erhalt des derzeit gültigen Schulsystems“.2 Zum anderen wird ein verbindlich festgelegter Schulfrieden bis zum Juli 2013 gefordert.

Die Forderung nach dem Erhalt des derzeit gültigen Schulgesetzes ist durch das zwischenzeitlich beschlossene Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes und des Mitbestimmungsgesetzes Schleswig-Holstein erledigt. Denn der Antrag der Volksinitiative enthält keine Forderung, dass während des Volksgesetzgebungsverfahrens verabschiedete Gesetzesänderungen oder erfolgte Umsetzungsmaßnahmen rückgängig zu machen sind.

Fraglich ist, ob aufgrund der Erledigung der Forderung nach der Beibehaltung des
bisherigen Schulgesetzes auch die zweite Forderung nach einem „verbindlich festgelegten Schulfrieden bis zum Juli 2013“ der Erledigung unterfällt oder einen eigenständigen von der ersten Forderung unabhängigen Gegenstand der politischen Willensbildung enthält, der im weiteren Verfahren Gegenstand eines Volksbegehrens sein könnte. In diesem Falle bestünden gegen eine diesbezügliche Zustimmung des Landtages keine Bedenken.

Die Forderung nach einem verbindlichen Schulfrieden kann in unterschiedlicher Weise verstanden werden. Einerseits kann sie auf die Forderung der Volksinitiative bezogen werden, die auf den Erhalt des (damals) geltenden Schulrechts zielte, welches bis Juli 2013 nicht geändert werden solle. Die Forderung nach einem verbindlichen Schulfrieden könnte andererseits auch als eigenständige Aufforderung an den Landtag verstanden werden, unabhängig von einer zwischenzeitlich verabschiedeten Änderung des Schulgesetzes bis zum Juli 2013 einen verbindlichen Schulfrieden zu beschließen.

Die letztgenannte extensive Auslegung5 ist jedoch im Hinblick auf den Wortsinn und die Begründung der Volksinitiative problematisch.

Der verbindliche Schulfrieden soll „zudem“, also nach dem Wortsinn6 „außerdem“ bzw. „überdies“ gewährt werden, mithin nicht unabhängig, sondern zusätzlich zur Beibehaltung des damals geltenden Schulgesetzes, gelten.

Dies bestätigt auch die Begründung der Volksinitiative. Dort wird ausdrücklich ausgeführt, dass Schulen, Eltern und Schulträgern zunächst die Chance eingeräumt werden solle, umfassende Erfahrung mit den 2007 eingeführten Neuerungen im Schulwesen zu sammeln, bevor etwaige Änderungen des Schulgesetzes beschlossen werden. Dies brauche jedoch Zeit und Verlässlichkeit, weshalb nicht nur die beabsichtigten

Nachbesserungen des Schulgesetzes zu stoppen sei, sondern auch in den kommenden zweieinhalb Jahren keine schulgesetzlichen Änderungen vorgenommen werden sollten.

Vor diesem Hintergrund stellt die Forderung nach einem verbindlichen Schulfrieden keinen von der Forderung der Beibehaltung des seinerzeitig geltenden Schulgesetzes unabhängigen Gegenstand der politischen Willensbildung dar. Die Volksinitiative läuft aufgrund der Änderung des Schulgesetzes vom 28.01.2011 insgesamt ins Leere und ist daher im Rechtssinne erledig, weshalb ihr der Landtag nicht zustimmen kann.

Für weitere Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Für den Wissenschaftlichen Dienst

gez. Elke Harms

[Original u. Fußnoten s. Homepage]


eingetragen von Hans Flachs am 09.08.2011 um 16.49

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein

Presseinformation
Nr. 393/2011
Kiel, Dienstag, 9. August 2011

Bildung / Wiedereinführung von G9 an Gymnasien

Cornelia Conrad: Wenn Eltern die Wahl haben, wählen sie mehrheitlich G9

Zu den Berichten auf NDR 1 Welle Nord zur Wiedereinführung von G9 an Gymnasien erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Cornelia Conrad:

„Die Recherchen von Welle Nord bestätigen erneut, was Umfragen schon lange belegen. Viele Eltern in Schleswig-Holstein wählen G9 für ihre Kinder, wenn sie denn die Wahl bekommen. Dies zeigt, dass die überbordende Kritik der Opposition an der Schulreform des Bildungsministers Klug von Besserwisserei und Bevormundung geprägt war.“ NDR 1 Welle Nord habe heute berichtet, dass die Eltern der zukünftigen Sechstklässler an mindestens zehn Gymnasien mit großer Mehrheit für eine Rückkehr zum alten Schulsystem gestimmt hätten, erklärt Conrad. Diese Abstimmungen seien auf der Grundlage des neuen Schulgesetzes möglich geworden, damit die Eltern der künftigen Sechstklässler, die im vergangenen Jahr als G-8-Schüler begonnen hätten, auch von der Wiedereinführung von G9 profitieren könnten.

„Wenn sich an zehn der zwölf Gymnasien, die G9 wieder eingeführt haben, unter Schülern und Eltern überwiegend eindeutige Mehrheiten für G9 finden, ist dies ein deutliches Zeichen. Bildungspolitik darf nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg gestaltet werden“, so Conrad. Für diese Überzeugung werde sich die FDP-Fraktion auch weiterhin einsetzen. Der von der Opposition geforderte Schulfrieden werde erst durch das neue Schulgesetz hergestellt, bekräftigt Conrad abschließend.

Frank Zabel, Pressesprecher, v.i.S.d.P.,
FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag,
Landeshaus,
24171 Kiel, Postfach 7121,
Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497,
E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/


eingetragen von Hans Flachs am 06.08.2011 um 18.07

Auszug aus einem Spiegel-Online-Artikel zum kommenden Parteitag:

Schavan unter Beschuss

Doch nicht nur Zeitpunkt und Inhalt der zentralen Unionsveranstaltung in diesem Jahr stehen zur Debatte: Heftige Kritik gibt es auch inhaltlich an dem von Schavan ausgearbeiteten Schulpapier, das unter anderem das Ende der Hauptschule besiegeln soll.

"Die Schlagzeile 'Bundes-CDU schafft Hauptschule ab' ist eine Katastrophe", kritisierte der neue baden-württembergische CDU-Chef Thomas Strobl. "Das Schavan-Papier wirft Grundsätze der Bildungspolitik, die uns seit Jahrzehnten geleitet haben, einfach über Bord - und das ohne Not", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Christean Wagner, dem SPIEGEL. "Ich erwarte von der Parteichefin, dass sie in diesem Punkt klar sagt: Stopp, die Abschaffung der Hauptschule kommt nicht auf die Agenda."

Wagner sieht in der Kritik am Profil der CDU eine weitverbreitete Stimmung in der Partei. "Es ist eine riesige Grundströmung von altgedienten Mitgliedern bis zur Jungen Union", sagte Wagner der "Bild"-Zeitung. "Wir brauchen einen Grundsatzparteitag zu Programm und Profil der Union."

Unionsvizechefin Schavan hatte in der vergangenen Woche die Kritik Teufels an seiner eigenen Partei mehrfach zurückgewiesen. "Veränderungen sind normal. Das muss auch für die CDU gelten", sagte Schavan nun der "Rheinischen Post". "Für die Stärke der Volkspartei CDU ist es entscheidend, dass wir keine ideologischen Kämpfe führen, sondern die zentralen gesellschaftlichen Fragen überzeugend beantworten können."

Schavan war in der Regierung Teufel Kultusministerin. Sie sagte, die jetzige Debatte könne Teil einer Selbstvergewisserung der CDU sein. "Nur müssen wir uns am Ende für einen Weg entscheiden", sagte die Bundesbildungsministerin.

Teufel hatte in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter anderem moniert, die CDU verliere ihr Profil, verprelle ihre Stammwähler und leide an Ideenlosigkeit.

Der Link zum Artikel, der auch auf Pressequellen verzweigt:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,778699,00.html

Einen schönen Sonntag wünscht

UK


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eingetragen von Hans Flachs am 01.08.2011 um 21.10

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
Datum: Sun, 31 Jul 2011 22:00:37 +0200
Von: Jürgen Böhm

Badische Zeitung
31.07.2011
Denkzettel für Annette Schavan
Schlappe bei Delegiertenwahl.
ULM (dpa). Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat beim Kreisparteitag den Unmut der CDU-Basis über ihre Wendung in der Hauptschuldiskussion zu spüren bekommen: Ihr Kreisverband Alb-Donau hat sie nur zur Ersatzdelegierten für die Landes- und Parteitage der CDU gewählt. "Wir haben uns immer für ein dreigliedriges Schulsystem stark gemacht", erklärte Kreisverbandssprecher Claus Kisser am Montag. "Wenn dann innerhalb kürzester Zeit in einem Papier für ein zweigliedriges System plädiert wird, tut sich der eine oder andere damit sicherlich sehr schwer."

Beim Kreisparteitag in Oberdischingen hatte es nach einem Bericht der Südwest Presse erheblichen Unmut wegen eines Vorstandspapiers der Bundespartei gegeben. In dem Antrag für einen Bundesparteitag im November wird für ein zweigliedriges Schulsystem plädiert. Der Antrag könne nur eine Diskussionsgrundlage sein, sagte Kisser. Schavan erhielt von den rund 170 Delegierten ihres Kreisverbands jeweils nur 65 und 56 als Ersatzdelegierte für den Bundes- und den Landesparteitag.

Jürgen Böhm

Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer (VDR)
Email boehm@brlv.de

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message -----


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eingetragen von Hans Flachs am 25.07.2011 um 13.24

Moin rundum,
vorgestern [20.7.] erschien in der Druckausgabe der Kieler Nachrichten der
angehängte Artikel. Absurd, daß der Staat, dessen Aufgabe primär ein
gutes Schulangebot ist, über Gutscheine auch Nachhilfeunterricht
subventioniert.

Man sollte mal in den Schulen und Bildungsministerien nachfragen, ob man
die Gutscheine dort auch für besseren Unterricht einlösen kann...

Beste Grüße,

Ihr / Euer

Ulli Kliegis.
--

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Eltern in der Nachhilfe-Falle

Von Johannes Zuber

Was? Nur eine Drei in Mathe - und das schon in der dritten Klasse? Da müssen die Eltern dringend handeln. Glauben sie zumindest. In Internetforen tauschen sich jetzt nach den Zeugnissen besorgte Erziehungsberechtigte über ihre zu wenig leistungsorientierten Sprösslinge aus, schließlich soll der eigene Nachwuchs ja nicht zu den viel zitierten Bildungsverlierern gehören.

„Summer School -jetzt anmelden!“ befiehlt der Bildungskreis, eine der beiden führenden kommerziellen Nachhilfeschulen Deutschlands, auf seiner Homepage. Und die Eltern parieren. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung vom vergangenen Jahr bekommen jährlich 1,1 Millionen Schüler Nachhilfe. Mit 17 hat etwa jeder Vierte im Laufe seiner Schulkarriere mindestens einmal bezahlte Nachhilfe erhalten.

Ein teurer Freizeitvertreib: Zwischen 20 und 45 Euro kostet eine Einzelstunde (45 Minuten) bei einem niedergelassenen Anbieter laut Bundesverband der Nachhilfe-und Nachmittagsschulen. Billiger sind Gruppenunterricht und natürlich Schüler und Studenten auf dem Graumarkt der Nachbarschaftshilfe. Jedes Jahr geben die Deutschen laut Bertelsmann-Studie zwischen 942 Millionen und 1,468 Milliarden Euro für Nachhilfe aus. Gingen die Eltern mit dem Geld stattdessen bei Sky und Co. shoppen, würden sie den Umsatz der coop eG glatt verdoppeln.

Hier hat sich ein riesiger Markt entwickelt, der nach seinen eigenen Regeln funktioniert. Jeder kann mitmischen, selbst Tchibo hatte schon Nachhilfestunden im Angebot. Private Nachhilfe ist zum festen Bestandteil des deutschen Bildungssystems geworden - allerdings ohne staatliche Kontrolle.

Trotzdem wird der Markt für privaten Unterricht von der Politik gefördert. Durch das Bildungspaket fließen sogar Subventionen in Form von Gutscheinen. Auch die verkürzte Zeit am Gymnasium (G8) treibt viele Schüler in die Arme von Privatlehrern, wie eine Studie des Forschungsinstituts für Bildungs-und Sozialökonomie zeigte.

Obwohl alle Zahlen darauf hindeuten, dass der Markt weiter wächst, bestreitet der Bundesverband der Nachhilfeschulen dieses Wachstum. Aber auch er sieht, wie sich das Bildungssystem verändert. Früher seien vor allem versetzungsgefährdete Schüler gekommen, heute ginge es auch darum, bereits gute Noten noch zu verbessern. Warum eine Zwei akzeptieren, wenn auch eine Eins drin ist? Das Zeugnis als erste Sprosse auf der Karriereleiter. Und die können Kinder nicht früh genug erklimmen: 13 Prozent der Nachhilfeschüler in Deutschland gehen noch zur Grundschule.

Dass sich Zehnjährige freiwillig zusätzlichen Unterricht aufhalsen, ist unwahrscheinlich. Die treibende Kraft bleiben die Eltern und ihre Ängste: vor Statusverlust, vor Perspektivlosigkeit der Kleinen, vor der Konkurrenz aus China. Genährt werden diese Ängste von der Politik. Bundesbildungsministerin Annette Schavan zum Beispiel droht bei jeder Gelegenheit mit dem Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bildungssystems.

Können etwa nur gewinnorientierte Nachhilfeschulen diesen Abstieg verhindern? Das Gegenbeispiel ist wie so oft Finnland: weltweit niedrigste Analphabetenquote, hohes Ausbildungsniveau und Star der PISA-Studie. Hier nehmen nur 2,4 Prozent der 15-Jährigen Nachhilfe. In Deutschland sind es allein in Mathematik 19,1 Prozent.


eingetragen von Hans Flachs am 25.07.2011 um 09.49

Erfrischende Sommerlektüre, besonders der Abschnitt über das Schulwesen in dieser Mickey Mouse - Idylle.

http://m.spiegel.de/einestages/a-23121.html

Beste Grüße dem verregneten Norden!

UK


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eingetragen von Hans Flachs am 31.05.2011 um 08.43

------- Weitergeleitete Nachricht -------
Von: Ulrich G. Kliegis
An: Landesweite Mailingliste der Initiative G9 jetzt!
Ein Text, der weit verbreitet werden sollte !
Datum: Tue, 31 May 2011 07:18:12 +0200

In der Tat: Umfassend, voller Substanz, lesenswert - man braucht zwar immer Zeit, die ZEIT zu lesen, das gilt auch für die elektronische Version, aber es ist die Zeit allemal wert.

Und der Artikel zeigt: Der Anfang, den wir mit G9-jetzt! in
Schleswig-Holstein gemacht haben, ist richtig. Von den Eltern ausgehend, das Grundrecht der Eltern auf Fürsorge, Erziehung und Bildung unserer Kinder wahrnehmend, vertretend und erkämpfend.

Der Staat hat kein Recht darauf, sich diese Lebensfelder seiner Bürger anzueignen. Und Politiker schon gar nicht.

Aber Erziehung und Bildung darf auch nicht gedankenverloren an Dritte abgetreten werden. Diese Aufgaben sind dann nur mit Mühe rückholbar.

Hier ist ergänzend der Link zur besser lesbaren konventionellen Webseite, wo sich unter dem Beitrag auch schon viele Kommentare finden.

http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8/komplettansicht

Gruß,

UK

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eingetragen von Hans Flachs am 29.04.2011 um 09.43

Moin rundum,
im Anhang ein Artikel aus den Kieler Nachrichten v.27.4, der im online-Auftritt nicht zu finden ist.

Vielleicht mal wieder Zeit und Gelegenheit, sich mit einem eigenen Leserbrief zu Wort zu melden?

Leserbriefe: leserbriefe@kieler-nachrichten.de

Erwähnenswert könnten - neben den strukturierten Tätigkeiten der Jugendlichen im Ehrenamt - ja auch die vielen Felder sein, in denen Hobbies und Freundschaften, Interessen außerhalb des Schulrahmens etc. gepflegt werden.

Schließlich: Die Zeit außerhalb der Schule ist auch Zeit für Erziehung im weitesten Sinn. Die muß aber das Monopol der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten bleiben. Ohne Zweifel benötigen viele Eltern, zumal auch die wortprägenden Alleinerziehenden, dabei mehr Hilfe. Die bereitzustellen oder zu ermöglichen, ist eine Gesellschaftsaufgabe.
Eine staatliche Rundum-Sorge für die Kinder und Jugendlichen ist keine Alternative. Die Erziehungsprinzipien und -ziele einer Margot Honecker oder eines Peter Petersen dürfen nie wieder Geltung erlangen.

Noch schöne Restferien!

Gruß,
Euer / Ihr

Ulli Kliegis

P.S.: Vorab wird bekannt, daß das niedersächsische Volksbegehren für längeres gemeinsames Lernen, für das die Abgabefrist am kommenden Montag endet, wohl grandios gescheitert ist. Es wurden nach einem Bericht der Harzburger Zeitung vom 23.4.2011 nur ca. 35% der erforderlichen Unterschriften erreicht. Die Initiative hatte sich auch G9 auf die Fahnen geheftet, aber nur, um ein breiteres Trittbrett bereitzustellen. Anlaß dafür war, daß der damalige Ministerpräsident Wulff verfügt hatte, daß die niedersächsischen Gesamtschulen auch G8 anbieten müssen.
--

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Wachsender Schulstress bedroht das Ehrenamt
Turbo-Abi und Ganztagsunterricht: Weniger Jugendliche engagieren sich freiwillig


GüterslohlKiel. Die gestiegene Belastung von Schülern und Studenten führt dazu, dass sich immer weniger Jugendliche in Deutschland ehrenamtlich engagieren. Das geht aus einer Studie der BertelsmannStiftung hervor. Auch in Schleswig-Holstein ist dieser Trend festzustellen.

Von Christian Vormbrock

Der Untersuchung zufolge, die die Bertelsmann Stifung gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium und dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest gestern in Gütersloh vorstellte, sank zwischen 1999 und 2009 das freiwillige Engagement der 14- bis 24-Jährigen von 37 auf 35 Prozent.
"Vor allem Schüler und Studenten haben immer weniger für freiwillige Tätigkeiten heißt es in der Studie. „Ursachen dafür sind Ganztagsschulen, die Verkürzung gymnasialen Schulzeiten von neun auf acht Jahre sowie die Umstellung auf Bachelor- bzw. Master-Studium."

So engagieren sich laut der Studie 51 Prozent der Schüler, die in neun Jahren ihr Abitur machen, allerdings nur 41 Prozent der Gymnasiasten, die ihren Schulabschluss in acht allerdings keinen Rückgang Jahren machen müssen. Bei
Ganztagsschülern ist es nicht einmal mehr jeder dritte. "Das ist eine Entwicklung, die uns bekannt ist und die schon eine Gefahr für das Ehrenamt darstellt", sagt Carsteh Bauer, Geschäftsführer der Sportjugend Schleswig-Holstein. Insbesondere der Ganztagsunterricht bereitet Bauer Kopfschmerzen. "Es gibt bestimmte Felder, in denen wir viele ehrenamtliche Termine im Bereich des Nachmittags etwa als zweite Kraft in der Halle beim Training mit Jüngeren. Dies können viele Schüler aber heute nicht mehr leisten."

Grundsätzlich sieht Bauer allerdings keinen Rückgang im Engagement der Jugendlichen. „Vielmehr wünschen sie sich heute eher projektbezogene Engagements, die sie nicht gleich über vier Jahre hinweg binden, wie bei den traditionellen gewählten Ämtern. Das Engagement hat sich dahingehend gewandelt." Dies bestätigt auch die Bertelsmann-Studie: Denn die Bereitschaft, sich stärker zu engagieren, ist im Laufe von zehn Jahren um satte zehn Prozent gestiegen.

Doch nicht nur die mangelnde Zeit ist Schuld an der sinkenden Zahl von jugendlichen Ehrenämtlern. Unter anderem seien auch die vielen Wohnortswechsel der Jugendlichen und ihrer Eltern mitverantwortlich, heißt es in der Studie.


Zur Bertelsmann-Studie
Von Christian Vormbrock
Ellenbogen und Ehrenam


Immer weniger Jugendliche engagieren sich im Ehrenamt, sagt die Bertelsmann Stiftung. Das passt irgendwie zu dem Bild, das oft von der heutigen Jugend gezeichnet wird: nur materiell interessiert, der eigene Spaß steht im Vordergrund, nicht darauf achtend, was links und rechts passiert, keine Lust auf Verantwortung. Ellenbogen statt Ehrenamt. Doch so einfach ist es nicht. Denn die Gründe für diese Entwicklung liegen nicht im Wirkungsbereich der Jugendlichen. Das Abitur nach acht statt neun Jahren, das Bachelor-Studium und die Ganztagsschule verlangen nicht nur mehr Zeit von den Jugendl~en, auch die Belastung steigt stetig. Und wer will es ihnen da verdenken, dass sie in der verbliebenen Freizeit dann zuerst an sich denken? Die Bertelsmann-Studie zeigt jedoch noch etwas anderes: Es ist eine deutliche Abkehr der Jugendlichen aus ehrenamtlichen Bereichen mit Geselligkeits- und Spaßorientierung festzustellen. Die Arbeit in Kirchen und Kindergärten hat dagegen zugenommen. Wohl auch, weil hier die Verknüpfung zwischen Gemeinwohl und eigenen Interessen oft besser gegeben ist. Denn die Jugendlichen wollen etwas für sich selbst mitnehmen, wenn sie sich engagieren - soziale oder pädagogische Kompetenz zum Beispiel. Ellenbogen und Ehrenamt also. Um den aktuellen Trend aufzuhalten, gilt es daher zweierlei Dinge zu tun: Zum einen müssen die Bildungsreformer sich Gedanken darüber machen, wie Lernen und Ehrenamt bestmöglich verbunden werden können. Und zum anderen muss wohl auch das Ehrenamt selbst an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden.


eingetragen von Hans Flachs am 27.04.2011 um 04.20

Betreff: SPD-Rossmann: Gymnasium für alle

Schule nach polnischem Vorbild? Dort heißen auch alle Schulen Gymnasium - und das bedeutet im Altgriechischen, anders, als von Herrn Rossmann erklärt, nicht Bildungsstätte, sondern Sport- und Wettkampfplatz, wo die Besten ermittelt werden.
Philosophus manisses
si tacuisses! - Du wärst ein Philosoph geblieben, wenn Du geschwiegen hättest.

Selbstlesen macht klug.

S. Anhang.

Schöne Ostern! Und nicht vergessen: Es ist Wahlkampfzeit.

Gruß,
UK

P.S.: Dank an Kirsten Langenberg für den Hinweis auf dieses Interview!
--

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(http://www.abendblatt.de/)
20. April 2011, 06:00 Uhr
PINNEBERG

Ein Schulsystem für den Norden
Claudia Eicke-Diekmann und Manfred Augener
SPD-Bildungspolitiker Ernst Dieter Rossmann stellt bei Wahlsieg bis 2015 Bildungskonsens in Aussicht

PINNEBERG/BERLIN. Laut Umfragen wünscht sich die Mehrheit der Eltern in Deutschland ein bundesweit einheitliches Schulsystem. Davon sind die 16 Bundesländer allerdings weit entfernt. Jedes Land hat seine eigenen Schulformen und Konzepte. Jetzt können Eltern im Kreis Pinneberg zumindest auf Vergleichbarkeit der Schulsysteme im Norden hoffen. Im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt erklärt Ernst Dieter Rossmann, SPD-Bundestagsabgeordneter des Kreises und bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, dass die Nordstaaten auf einem guten Weg zum Schulkonsens sind. Im Falle eines Wahlsieges des SPD-Spitzenkandiaten Torsten Albig stellt Rossmann ein gemeinsames Schulsystem für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bis 2015 in Aussicht.

Hamburger Abendblatt:
Der Kreis Pinneberg ist mit drei Abgeordneten im Bundestag vertreten. Was haben eigentlich die Bürger im Kreis Pinneberg davon?

Ernst Dieter Rossmann:
Konkurrenz belebt das politische Geschäft. Wir haben hier deshalb einen besonders intensiven Wettbewerb um politische Positionen, um Veranstaltungen, um Ansprache von Vereinen und Verbänden. Positiv für die Bürger ist sicherlich auch, dass ein Kreis-Pinneberger immer einen besonderen Regierungskontakt hat, weil wir hier sowohl Regierungs- als auch Oppositionsabgeordnete seit vielen Jahren haben.

Machen die drei Abgeordneten auch mal gemeinsame Sache für den Kreis?

Wo man kann, ganz sicherlich. Aber im Zweifel sind doch die Zugangswege für sehr konkrete Problemlösungen eher die über den Regierungsapparat. Im Regierungsapparat kann man als Oppositionsabgeordneter schwer zusammen mitziehen. Also heißt es für mich jetzt vor allen Dingen gegenüber der Regierung Ideen haben, Schreiben, Fragen, Drängeln, Bissig Sein. Ein gemeinsames Thema für die Kreis Pinneberger Abgeordneten ist immer Helgoland, weil Pinneberg der einzige Wahlkreis ist in Deutschland mit einer Hochseeinsel. Wir haben als Abgeordnete natürlich auch sehr gute Kontakte nach Kiel und Hamburg, die wir im Interesse des Kreises nutzen. Dass dort alle drei Abgeordneten zusammen bei Regierungsstellen vorstellig werden, ist sehr selten der Fall. Dazu haben wir im Bundestag im Wechselspiel zwischen Regierung und Opposition eben ganz verschiedene Aufgaben und Einflussmöglichkeiten.

Wie steht das Land Schleswig-Holstein und damit der Kreis Pinneberg in der bundesweiten Schullandschaft da?

Ich werbe schon lange für den Schulkonsens und für das Zwei-Wege-Modell. Danach sollen zwei Schulformen alle Abschlüsse beinhalten: Zum einen G8, also Gymnasium mit Abitur nach 8 Jahren, und zum anderen G9, die Gemeinschaftsschule mit dem Abitur nach neun Jahren, so wie das in Hamburg beispielhaft vorgemacht wird mit Gymnasium und Stadtteilschule. In Bremen ist das analog zu Hamburg vereinbart worden. In Schleswig-Holstein waren wir mit der SPD-Bildungsministerin in der Großen Koalition bereits dichter dran, als wir das jetzt mit Herrn Klug von der FDP in der Kleinen Koalition von CDU/FDP sind. Tatsächlich erleben wir in vielen Bundesländern derzeit Offenheit und Entwicklung hin zu diesem Zwei-Wege-Konsens. Das Bedürfnis ist da, schon wegen der Mobilität der Familien und jungen Menschen. Jedes Jahr ziehen rund 100 000 Kinder und Jugendliche in das Schulsystem eines anderen Bundeslandes um. Die Familien sind mit Recht nicht mehr bereit, diese von ihnen erwartete Mobilität mit Bildungsbrüchen bei ihren Kindern zu akzeptieren. Die Menschen drängen deshalb mit wachsender Macht darauf, dass sich die 16 Bundesländer endlich zusammenfinden und die über 80 Schulformen zusammenführen.

Die CDU hat das Thema aufgegriffen

Ja, ich habe mit Genugtuung festgestellt, dass diese Gedanken, die jetzt der CDU-Kreisverbandsausschuss aufgegriffen hat, von mir als verantwortlichem Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Bildung und Forschung schon lange vorher - durchaus streitig auch in der eigenen Partei- in die Diskussion eingebracht worden sind. Es ist doch nur gut, wenn sich dieses Konzept jetzt breit durchsetzt.

Laut einer Umfrage, unter anderem im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, wünscht sich die Mehrheit der Deutschen einheitliche Bildungsstandards. Warum ist es so schwer, sich in der Schulpolitik auf gemeinsame Standards zu einigen?

Es ist seit dem Pisa-Schock 2001 eine Menge passiert, wenn es um gemeinsame Bildungsstandards im Qualifikations- und Anforderungsprofil geht, um die bessere frühkindliche Förderung, insbesondere um die Sprachförderung, und auch, wenn es um den zügigen Ausbau der Ganztagsschule geht. Einerseits. Andererseits sind da gewachsene Strukturen und Schwerpunktsetzungen in den einzelnen Bundesländern mit all ihren Eigenheiten und Profilierungswünschen. Die einzelnen Bildungsminister untereinander können auch nicht erklären, warum in Thüringen die Schulen mit Chemie früher anfangen als in Bayern oder die Oberstufenprofile in Niedersachsen anders aussehen als in Bremen. Im Bundesbildungsausschuss sagen die Bildungsminister der Länder: Wir müssen zueinander finden. Beharrungskräfte brauchen leider eine gewisse Zeit, bis sie überwunden sind.

Sie sehen also Chancen für ein gemeinsames Schulsystem der Nordstaaten?

Unser SPD-Ministerpräsidentenkandidat für die nächsten Landtagswahlen, Torsten Albig, hat auf dem Landesparteitag vergangene Woche als Ziel erklärt, dass er für Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg gerne einen solchen Schulkonsens haben möchte. Und wünschenswert ist sicherlich, dass wir auch Niedersachsen und Bremen dazu gewinnen. Warum sollte uns das für die klassischen fünf norddeutschen Länder nicht gelingen?

Haben Sie sich einen Zeitrahmen für einen Schulkonsens gesetzt? Möglichst sofort und dann mindestens über zehn Jahre vereinbart. Was ist realistisch?

So was braucht in der Politik eher mehr als zwei bis drei Jahre. Es dauert, bis das eingesickert ist, bis sich alle hinter dem Ziel Schulkonsens und Schulfrieden versammeln, bis die Parteibeschlüsse gefasst sind und bis man die Umstellung in Schul strukturen praktisch angegangen ist. Aber die Zielrichtung sollte bei drei Jahren liegen.

Vorausgesetzt, Torsten Albig wird Ministerpräsident

Ich bin sehr zuversichtlich, dass Torsten Albig unser nächster Ministerpräsident wird. Im Übrigen glaube ich, dass gute Gedanken auch den politischen Gegner erreichen können. Siehe Ganztagsschulen. Vor zehn Jahren hat es da mit der CDU noch härteste Diskussionen darüber gegeben. Mittlerweile fragen alle "Warum haben wir sie nicht schon längst?" Es gibt eben Ideen und Konzepte, die so gut sind, dass sie auch den politischen Gegner überzeugen und damit zum Allgemeingut werden. Dafür machen wir doch Politik, und das erwarten die Menschen von den Parteien.

Konkret: Für den Fall, dass Torsten Albig 2012 siegt - bis wann wollen Sie den Schulkonsens schaffen?

Das Ziel muss sein, bis 2015 den Einstieg in ein gemeinsames Schulsystem für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg zu erreichen. Das muss zu schaffen sein, weil die drei Bundesländer doch auch jetzt schon enge Beziehungen haben. Ich persönlich würde gerne Niedersachsen und Bremen noch dazunehmen. Das wäre optimal für den Norden. Die fünf norddeutschen Ministerpräsidenten versuchen schließlich schon seit langem, gemeinsame Interessen zu definieren Wir müssen es auch in der Bildungspolitik tun. Damit können die fünf norddeutschen Bundesländer in einem Kernbereich ihrer Zuständigkeit zeigen, dass sie konsensfähig sind.

Das könnte Signalwirkung haben.

Das hätte natürlich Signalwirkung. So wie es bereits eine Sogwirkung hat, dass sich aktuell sechs, vielleicht auch bald sieben Bundesländer entschlossen haben, gemeinsame Abituraufgaben zu entwickeln. Auch andere Bundesländer überlegen jetzt, ob sie da mitziehen. Wenn wir zum Beispiel einen Pool von Prüfungsaufgaben für ganz Deutschland haben, aus dem die Länder ihre Prüfungsausgaben ziehen, bringt das auch für andere Fragen Bewegung in die Sache. Ich glaube, die Sogwirkung einer solchen Konsensbildung im Sinne schulpolitischer Friedensschlüsse ist so stark, dass sich kaum ein Land dem entziehen kann.

Ist das zweigliedrige hamburgische Schulsystem mit Stadtteilschule und Gymnasium Ihr Vorbild?

Unbedingt. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Zwei-Wege-Modell, bei dem man nicht mehr oben und unten, besser und schlechter unterscheidet, sondern zwei Wege mit unterschiedlicher Zeitstruktur anbietet, das Modell der Zukunft ist. Wie ich das aus Hamburg mitbekomme, bieten unsere Nachbarn genau diese zwei Wege unter dem Namen Gymnasium und unter dem Namen Stadtteilschule an

Bisher gehen die Länder vielleicht teils ähnliche Wege, aber alle Schulen führen unterschiedliche Bezeichnungen. In Schleswig-Holstein ist die Gemeinschaftsschule das, was in Hamburg die Stadtteilschule ist, woanders heißt es Oberschule. Das ist verwirrend.

Da haben Sie leider recht. Das geht soweit, dass wir zum Beispiel im Ballungsraum Frankfurt mit fünf Bundesländern in einem 100-Kilometer-Radius schon Bildungsberater für Schulsysteme haben. Wenn Leute umziehen müssen, klären sie die Familien auf, was im Zielland welche Schule bedeutet, welche Schule es mit welcher Fächerkombination gibt und wie man sich mit dem geringsten Schaden für die Kinder umstellen kann. Genau das ist die Perversion des jetzigen Systems. Ob nun die Namensübereinstimmung am Anfang oder am Ende einer solchen Konsensbildung steht, ist nicht die wichtigste Frage. Sie wird in jedem Fall die Frucht eines solchen historischen "Schulfriedens" sein. Ein Experte hat schon einmal provokativ gesagt: Nennen wir die Schulen im Zwei-Wege-Modell doch Gymnasium 1 und Gymnasium 2. Gehen wir doch auf den altgriechischen Begriff zurück. Denn was ist ein Gymnasium danach anderes als eine Bildungsstätte für alle Kinder. Damit würde es dann auch keinen Streit umNamen mehr geben müssen, weil das Höchste an Begrifflichkeit für alle Schulen gleichermaßen gilt.

Herr Rossmann, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Hamburger Abendblatt 20. April 2011


eingetragen von Hans Flachs am 20.04.2011 um 08.33

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Liebe Freunde und Mitstreiterinnen,
zur Kenntnis eine PM aus Hamburg.

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -----

Von: "Walter Scheuerl"
Datum: Tue, 19 Apr 2011 09:33:59 +0200

Pressemitteilung

Zwei-Klassen-System beim Hamburger Realschulabschluss

Hamburg, 19. April 2011 - Bei den für den Realschulabschluss zentral gestellten schriftlichen Prüfungen in Jahrgangsstufe 10 misst die Hamburger Schulbehörde mit zweierlei Maß. Hamburger Gymnasiasten bekommen schwerere Aufgaben. Der Realschulabschluss Hamburger Gymnasiasten ist damit bei gleicher Note im Vergleich zu Realschulabschlüssen von Gesamt- und Realschülern aus Hamburg "mehr wert".

Schüler an den auslaufenden Schulformen Real- und Gesamtschule sowie an den künftigen Stadtteilschulen erhalten die in Jahrgangsstufe 10 von der Schulbehörde zentral gestellten schriftlichen Aufgaben in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch auf Realschulniveau. Die zentralen schriftlichen Aufgaben an den Gymnasien werden demgegenüber auf dem höheren Anforderungsniveau von Klasse 10 der Gymnasien gestellt und bewertet. Diese Ungleichbehandlung und das damit verbundene Zwei-Klassen-System will die Hamburger Schulbehörde auch künftig für das Nebeneinander von Stadtteilschulen und Gymnasien beibehalten. Das ergibt die Senatsantwort auf eine schriftliche kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Walter Scheuerl (Drs 20/172).

Die Durchschnittsnoten in den zentralen schriftlichen Prüfungen für die Gesamt- und Realschüler einerseits und die Gymnasiasten andererseits liegen deshalb, wie die schriftliche Anfrage nach den tatsächlichen Durchschnittsnoten ergeben hat, nur auf den ersten Blick nahe beieinander oder gleich auf, wie das Beispiel der Durchschnittsnoten im Schuljahr 2009/2010 zeigt:

Deutsch: ....... RS 3,2 ... GesS A1=3 ... Gy 2,84
Mathematik: .. RS 3,9 ... GesS A2=4 ... Gy 3,59
Englisch: ....... RS 3,0 ... GesS A1=3 ... Gy 3,07

[RS = Realschule, GesS = Gesamtschule, Gym = Gymnasium]

Tatsächlich sind nach der Senatsantwort die von den Schülerinnen und Schülern an den Hamburger Gymnasien erzielten Durchschnittsnoten auf dem höheren Anforderungsprofil der Gymnasien erzielt worden, weil die Prüfungen dort zugleich der "Überprüfung der Einhaltung gymnasialer Standards" dienen sollen.

"Hamburger Gymnasiasten, die mit dem Realschulabschluss nach Klasse 10 von der Schule abgehen und sich im Wettbewerb mit Gesamt- und Realschülern um Ausbildungsplätze bewerben, werden durch dieses Zwei-Klassen-System deutlich benachteiligt" kommentiert Dr. Scheuerl das Ergebnis seiner Senatsanfrage. "Den Ausgleich schafft nur die Erkenntnis in der Wirtschaft und im Handwerk, dass der Realschulabschluss eines Hamburger Gymnasiasten auf Grund des höheren Anforderungsniveaus in den zentralen Prüfungsaufgaben bei gleicher Note mehr wert ist. Will der Senat diese Entwicklung stoppen, muss er handeln."

Die in der letzten Legislaturperiode beschlossene Abschaffung des Sitzenbleibens bringt bei dieser ungleichen Prüfungspraxis zusätzliche Probleme mit sich: "Schwache Schüler, die ab Klasse 7 künftig eine Klasse nicht mehr wiederholen können, rollen gleichsam an den Gymnasien unaufhaltsam auf die anspruchsvollere Realschulprüfung in Klasse 10 zu. Schaffen sie diese nicht, fallen sie, um in einem Bild zu sprechen, ohne Realschulabschluss vom Förderband. Diese praktischen Folgen des von der Schulbehörde angewandten Zwei-Klassen-Systems machen anschaulich weshalb diese Ungleichbehandlung auf Dauer nicht tragbar ist. Die Schulbehörde muss deshalb schnell und konkret handeln" fasst Dr. Scheuerl das Ergebnis seiner kleinen Anfrage zusammen:

"Ein bundesweit anerkannter Schulabschluss wie der Realschulabschluss kann nicht innerhalb eines Bundeslandes nach unterschiedlichen Anforderungen mit zweierlei Maß vergeben werden. Die Schulbehörde ist aufgefordert, bereits zum kommenden Schuljahr 2011/2012 die zentralen schriftlichen Prüfungsaufgaben für den Realschulabschluss einheitlich für alle Schülerinnen und Schüler zu stellen!"

Ansprechpartner für Rückfragen:
Dr. Walter Scheuerl, MdHB
Telefon: +49 (0)172 43 53 741
E-mail: presse@walterscheuerl.de
Internet: http://www.walterscheuerl.de

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message


Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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eingetragen von Hans Flachs am 06.04.2011 um 14.38

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein Bericht der Kieler Nachrichten enthüllt heute so ganz en passant merkwürdige Kriterien für die Aufnahme an einer Gemeinschaftsschule. Haben sich die Befürworter der Gemeinschaftsschule bislang doch immer mit bösesten Worten über die frühe Auswahl des Bildungsweges mokiert, so gilt das nun offenbar nicht mehr. Dazu unsere heutige Pressemitteilung zu Ihrer redaktionellen Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
U.Kliegis
SHEV



G9 jetzt!
Pressetext
Heikendorf, d. 6. April 2011

Heutiger KN-Bericht über die Aufnahmezahlen an weiterführenden Schulen in Kiel:


Ohne G-Empfehlung keine Gemeinschaftsschule!

Kiel / Heikendorf - „Es kann einen schon ungehalten werden lassen, wenn man in den heutigen Kieler Nachrichten lesen muß, daß ausgerechnet eine Gemeinschaftsschule durch Schulkonferenzbeschluß eine Gymnasialempfehlung der Grundschule zum Aufnahmekriterium macht," sagte Dr. Ulrich G. Kliegis vom Schleswig-Holsteinischen Elternverein e.V. heute mittag in Kiel.


Stein des Anstoßes:

(Zitat aus den KN vom 6.4.2011:)

„Zu den von Freund angeführten Ausnahmen gehörten insbesondere die ehemaligen Gesamtschulen, die jetzt Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe heißen und den G9-Bildungsgang anbieten. Den größten Zulauf mit 154 Anmeldungen für laut Schulamt 98 Plätze verzeichnete dabei die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule, die per Schulkonferenzbeschluss entsprechende Kriterien festgelegt hatte. (….) Zu den Aufnahmekriterien zählten unter anderem eine Gymnasialempfehlung der Grundschulen, Eignung der Schüler für das musische wie sportliche Schulprofil oder die Aufnahme von Geschwisterkindern."

(Zitat Ende, Hervorhebungen durch SHEV)

„Gerade die Gemeinschaftsschulen werben doch allenthalben für sich mit dem Angebot, jeden Schüler ohne Ansehen der Grundschulempfehlung anzunehmen. Hier zeigt sich, daß nicht nur Wein, sondern Cognac gepredigt wird, aber abgestandenes Wasser ausgeschenkt wird"

„Ich hoffe," so Kliegis abschließend, „daß die Schulaufsicht dieser weder vom Schulgesetz noch von irgendeinem Erlaß gestützten Praxis kurzfristig einen Riegel vorschiebt. Was wir vorausgesagt haben: Gerade die Schwächsten, die Hauptschulempfohlenen, werden in diesem System gnadenlos vor die Tür geschubst. Das darf nicht sein."


V.i.s.d.P.: Dr. U. Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.


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eingetragen von Hans Flachs am 06.04.2011 um 10.08

G9 jetzt!
Pressetext
Heikendorf, d. 6. April 2011

M. Habersaat (SPD):
Geballte Inkompetenz zum Thema G9

Heikendorf – „Herr Habersaat zeigt, daß er entweder wirklich nichts von der bundesweiten Entwicklung zurück zu G9 an den Gymnasien weiß, oder er will die Bürger bewußt hinters Licht führen. Beides ist schlimm,“ so Dr. Ulrich G. Kliegis heute in Kiel. Der Vorsitzende des Schleswig- Holsteinischen Elternvereins e.V. sagte, auch in seiner Eigenschaft als Mitinitiator der Elterninitiative ‚G9-jetzt!’, „In der gestrigen Presseerklärung der SPD-Landtagsfraktion zum Thema G9 versucht Herr Habersaat, die Lüge zu verbreiten, daß es bundesweit nur noch G8- Gymnasien gebe. Das ist falsch, wie er schnell hätte herausfinden können, ohne als peinlich unwissend aufzufallen.


In Rheinland-Pfalz (SPD-regiert!) gibt es nach wie vor ca. 108 Gymnasien, die im G9-Schema unterrichten und dieses auch fortsetzen, in Nordrhein-Westfalen (SPD-mitregiert) hat die neue Landesregierung gerade G9 wiedereingeführt, und die SPD in Hessen will in ihrem Schulgesetzentwurf G8 komplett abschaffen – weil es sich nicht bewährt hat. Vielleicht sollte Herr Habersaat sich, statt über den politischen Gegner herzuziehen, erst einmal in seiner eigenen Partei über die bildungspolitischen Befindlichkeiten informieren.

Natürlich steht es der schleswig-holsteinischen SPD frei, an ihrem zurück ins Mittelalter gerichteten Kurs festzuhalten, die Kulturhoheit der Länder gilt sicher auch für Landesparteien. Die Einheitsschule wurde allerdings schon kurz nach ihrer Einführung 1770 wegen Untauglichkeit von fortschrittlicheren Modellen abgelöst.

Die Habersaat-Formel ‚G8-Gymnasien und G9-Gemeinschaftsschulen’ ist die Wahl zwischen einem unreifen, harten grünen Apfel und einem Bausch Zuckerwatte – ersterer schwer verdaulich, letzteres eine Luftnummer, aber beides nicht gut für Kinder.

„Die schleswig-holsteinischen Eltern haben ein Ziel und navigieren dort mit eigener Kraft hin. Unsere Schulen sind kein Treibholz, das von beliebigen Strömungen mal hierhin, mal dorthin gespült wird – und schließlich zum Strandgut wird.“ – so Kliegis abschließend.

V.i.s.d.P.: Dr. U. Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.


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eingetragen von Hans Flachs am 31.03.2011 um 22.18

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Heikendorf, d. 31.3.2011


Einundzwanzig

Kiel – „Die Zahl des Jahres lautet einundzwanzig,“ so Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins am Vorabend des 1. April in Kiel, „ein Richtwert für die Politik auf allen Ebenen, in allen Dimensionen, besonders natürlich in der Bildungspolitik.“


„Die Politiker, die bei „Stuttgart 21“ bislang immer nur „Bahnhof“ zu verstehen vorgegeben haben, wissen es zumindest seit dem vergangenen Sonntag besser: Sie haben tatsächlich nur „Bahnhof“ verstanden.

„Fehmarnbelt 21“ ist ja auch schon auf dem Weg zum Schlüsselwort holsteinischen wutbürgerlichen Engagements. Wie viele Lehrer ließen sich für das (sicher wieder viel zu knapp budgetierte) Geld bezahlen, wie viele Schulgebäude könnte man renovieren, wie viel neue Lehrmittel anschaffen, wie viele Stipendien als Belohnung für fleißiges Lernen ausloben - die Reihe läßt sich fortsetzen: Schulbus 21, G 21, Binnendifferenzierung 21, Wahl 21 – ach nein, das hieße, 2012 von rechts nach links zu lesen – aber wir sehen, die 21 versteckt sich überall.

Überhaupt, die Wahl: 21 könnte da eine wichtige Größe werden, sozusagen die 21-Prozent- Hürde. Die Chance auf ein von den Parteien entkoppeltes reines personenbezogenes Wahlrecht wurde wieder einmal vergeben, was Wunder! Vielleicht bekommen wir 21 Überhangmandatsträger, vielleicht auch mehr?

Da bleibt nur eine Erkenntnis für den, der The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy gelesen hat:

21 ist nur die halbe Wahrheit.

V.i.S.d.P. Dr.Ulrich G. Kliegis, Adresse s. Fußnote.






Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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eingetragen von Hans Flachs am 10.03.2011 um 14.11

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
Datum: Wed, 09 Mar 2011 14:08:09 +0100
Von: Schulformdebatte

Betreff: Ergebnisse der Bildungsforschung systematisch unterschlagen?

Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei übersenden wir Ihnen eine Zusammenfassung von zwölf Jahren Arbeit. Auf http://www.schulformdebatte.de finden Sie bei "Zur aktuellen Diskussion" weitere Informationen, darunter eine umfangreiche Studie über "Das "System Hellmut Becker" - oder - Wie die Gesamtschule in die deutschen Länder kam", von Christian und Birgit Böhm.

Freundliche Grüße
Ulrich Sprenger

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message -----

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[Anhang]

Medien-Information des Arbeitskreises Schulformdebatte e. V. vom 9. März 2011

„Der unkontrollierte Verfall des deutschen Schulwesens"
Die zurückhaltende Informationspolitik des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung
und die Folgen dieser Zurückhaltung

Wie vom Deutschen Bildungsrat empfohlen, sind seit 1969 in etlichen Bundesländern mit großem Eifer viele Gesamtschulen eingerichtet worden. Dadurch kam es zu einem ruinösen Verfall von bewährten, aus Erfahrung gewachsenen Schullandschaften, insbesondere auf Kosten der Hauptschulen und der Realschulen. Und es kam zu einer Minderung der Effizienz des Schulwesens, deutlich erkennbar an dem höheren Leistungsstand der Schülerschaft jener Bundesländer, die am gegliederten Schulwesen festgehalten haben: Bayern und Baden-Württemberg.

Unsere These: Der offenkundige Verfall des Schulwesens vieler Bundesländer war nur möglich infolge der zurückhaltenden Informationspolitik des „Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung (MPIB)" Berlin.

Wichtige Ergebnisse des MPIB-Projektes „Schulleistung" (1968-1970) zu den Nachteilen sechsjähriger Grundschulen und zu den negativen Auswirkungen einer erst im 7. Jahrgang einsetzenden Differenzierung wurden viel zu spät (1986, 1991 und 2002) oder noch nie veröffentlicht.

Wichtige Ergebnisse des MPIB-Projektes „Hauptschule/Gesamtschule" (1980), die zeigten, dass zumindest in Deutschland an weiterführenden Schulen die Probleme des Unterrichtens in undifferenzierten, leistungsgemischten Lerngruppen durch Binnendifferenzierung nicht zu bewältigen sind, wurden ebenfalls viel zu spät (1997) und auch dann nur in Teilen veröffentlicht.

Wichtige Ergebnisse des MPIB-Projektes „Bildungsverläufe und psychosoziale Entwicklung im Jugendalter (BIJU)" (1991-2001) über den niedrigen Fördereffekt der Orientierungsstufe und der Mittelstufe von Gesamtschulen sowie über den katastrophalen Leistungsstand der Gesamtschul-Oberstufen wurden nur zum Teil oder noch gar nicht veröffentlicht. Der „für ein breiteres Publikum gedachte Bericht", den Professor Baumert im Juni 1998 (S.13) zum Jahresende 1998 angekündigt hatte, ist nie erschienen.

Mit den Daten von PISA 2000, dessen Federführung beim MPIB lag, wären Schulformvergleiche möglich gewesen. Mit ihnen hätte - zumindest für Deutschland - der höhere Fördereffekt des gegliederten Schulwesens nachgewiesen werden können. Dann wäre es im Jahre 2001 nicht zu einer Wiederbelebung der deutschen Einheitsschul-Propaganda gekommen - und zu dieser Verklärung des „längeren gemeinsamen Lernens".

Qualitätskontrollen und begleitende Untersuchungen zur Änderung der Schulstruktur haben also stattgefunden, recht genaue sogar. Aber wichtige Ergebnisse der Studien sind nicht oder nur zum Teil und oft erst mit großer Verspätung bekannt gemacht worden. Doch das geschah dann nicht mit einer dem Aufwand entsprechenden Öffentlichkeitswirkung. Stattdessen wurden die Erkenntnisse als „versteckte Botschaften" in der Fachliteratur deponiert, wo sie unbeachtet und ohne Wirkung blieben.
Verantwortlich für diese Informationspolitik des MPIB waren drei seiner Direktoren: Professor Hellmut Becker (1963-1982), Professor Peter Martin Roeder (1983-1995) und Professor Jürgen Baumert (1996-2010).

Ob es sich hier um „Wissenschaftliches Fehlverhalten" und um Verstöße gegen „Akademische Selbstverständlichkeiten" handelt, mögen andere entscheiden. In Dänemark zum Beispiel würden Fälle „selektiven Ausblendens und Verschweigens 'unerwünschter' Ergebnisse" eine förmliche Untersuchung grundsätzlich rechtfertigen oder sogar erfordern. Das ist nachzulesen in den „Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" (S.39), die 1998 von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)" aus gegebener Veranlassung veröffentlicht wurden.

Deutschland hatte 1968 ein funktionierendes und reform-offenes Schulwesen. Es nicht schon in den späten 70er Jahren mit den starken Argumenten aus dem Projekt „Schulleistung"gegen pädagogisches Wunschdenken und die Neuerungswut fachfremder Ideologen in Schutz genommen zu haben, ist ein Vorwurf, der dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung nicht erspart werden darf.

Das MPIB ist 1963 von Hellmut Becker gegründet worden wegen des Versprechens, für Theorie und Praxis des Unterrichtens „eine empirisch abgesicherte Basis" zu schaffen. Weil dieses Versprechen nicht streng eingehalten wurde, kam es und kommt es in vielen Bundesländern zu einem unkontrollierten Verfall des Schulwesens.

Aus PISA-E 2006 gibt es nun für mehr als 40.000 Schülerinnen und Schüler aktuelle Daten zu den familiären Verhältnissen und zu den kognitiven Grundfähigkeiten. Anhand dieser Daten könnten für alle Bundesländer die unterschiedlichen Fördereffekte ihrer Schulformen und ihrer Schulsysteme durch „Vergleiche vergleichbarer Schüler" in verlässlicher Annäherung beschrieben werden. Das Verfahren wurde vom MPIB wiederholt dargestellt. Anhand der Längsschnitt-Daten des MPIB-Projektes „BIJU" ist es als ein „vertretbares" Verfahren ausgewiesen und am Beispiel der Laborschule Bielefeld schon im Jahre 2002 demonstriert worden.

Bevor also in manchen Bundesländern neue „Großversuche mit Schutzbefohlenen" gestartet werden, sollten die Entscheidungsträger der Bildungspolitik derartige orientierende Vergleiche einfordern. Mit den Daten von PISA-E 2006 könnten dann die früheren MPIB-Befunde zu den Nachteilen von Einheitsschulen sowie zu den Nachteilen einer erst im 7. Jahrgang einsetzenden Differenzierung aktualisiert und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Ulrich Sprenger, Recklinghausen
http://www.schulformdebatte.de
-Wissenschaftsorientierte Beiträge zu Fragen der Schulstruktur

____________________________________________________________________


eingetragen von Hans Flachs am 03.03.2011 um 17.01

G9 jetzt!

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressemitteilung:

Heikendorf, d. 3. März 2011

Das Dreistimmen-Wahlrecht -
Webfehler im Schulgesetz führt zu Konflikten


Heikendorf - Auf einen bisher nicht thematisierten Aspekt des neuen Schulgesetzes wies heute in Kiel Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. und Sprecher der Initiative G9-jetzt! hin:

„Einerseits steht schon seit vielen Jahren im Schulgesetz, daß die Schulkonferenz ‚das oberste Beschlussgremium der Schule' ist, und daß die Schulleitung die Beschlüsse der Schulkonferenz ausführt. -Andererseits dominiert der/die Schulleiter/in zur Zeit häufig in dem besonders wichtigen Einzelfall der Entscheidung über G8 oder G9 diese Entscheidung mehrfach.

Er/Sie beschließt das Angebot der Schule zunächst einmal für sich selbst, überzeugt dann das Kollegium - in den meisten Fällen ohne Maßgabe für die Richtung des Beschlusses, und danach erst wirbt er/sie das Einvernehmen der Schulkonferenz ein. Hier hat er/sie auch wieder Sitz und Stimme. Im Fall der Stimmengleichheit zählt seine/ihre Stimme dann sogar doppelt.

Dieses Szenario ist kein theoretischer Einzelfall, sondern hat in den vergangenen Wochen mehrfach zu Entscheidungen geführt, die insbesondere gegen den Willen der Eltern der von G8 in diesem und im kommenden Schuljahr betroffenen Jahrgänge gerichtet sind.
Der Grundaufbau dieses Entscheidungsweges dürfte einer grundsätzlichen rechtlichen Prüfung vermutlich nicht allzu lange standhalten."


Wenn dann auch noch, wie von der LSV jüngst berichtet und bemängelt, einzelne Schulleitungen die Schülervertreter vor der Schulkonferenz ‚einbestellen' und ‚ihre SV z. T. aktiv und unsachlich zu überzeugen versuchen', dürfte das zu duldende Maß überschritten sein.

Der Kern des Problems ist der Konflikt zwischen § 44 (3) und § 62 (1) i. V. m. § 63 (1) 1.ff des neuen Schulgesetzes:

§44 Gymnasium
...
(3) Die Schulleiterin oder der Schulleiter beschließt
im Einvernehmen mit der Schulkonferenz und dem Schulträger, ob an der Schule ein acht- oder ein neunjähriger Bildungsgang oder beide Bildungsgänge angeboten werden.
§ 62
Zusammensetzung der Schulkonferenz
(1) Die Schulkonferenz ist im Rahmen ihrer Aufgaben das oberste
Beschlussgremium der Schule. Die Schulleiterin oder der Schulleiter führt
die Beschlüsse der Schulkonferenz aus.

(Hervorhebung durch uns)

Die Aufgaben der Schulkonferenz beschreibt § 63 :

§63
Aufgaben und Verfahren der Schulkonferenz
(1) Die Schulkonferenz beschließt im Rahmen der geltenden Rechts- und
Verwaltungsvorschriften über
1. Grundsätze der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit an der Schule,
2. das Schulprogramm (§ 3 Abs. 1),
3. Grundsatzfragen der Anwendung von Rahmenrichtlinien und Lehrplänen, von Stundentafeln und Lehrmethoden,
4. Grundsätze für die Einführung von Schulbüchern und die Auswahl von Lehr-und Lernmitteln,
5. Grundsätze der Anwendung einheitlicher Maßstäbe für die Leistungsbewertung und Versetzung innerhalb der Schule sowie der Zeugniserteilung,
6. Grundsätze eines Förderkonzepts,
7. Grundsätze für Hausaufgaben und Klassenarbeiten,
8. Grundsätze für den schulart-, jahrgangs-, fächer- und lernbereichsübergreifenden Unterricht (§ 5 Abs. 3) und die Form der Differenzierung einschließlich der Bildung gemeinsamer Lerngruppen,


In allen von § 63 vorgegebenen Bereichen, zu denen auch Themen gehören, denen die G8 / G9 - Entscheidung getrost unterzuordnen ist, gibt die Schulkonferenz vor, was der/die Schulleiter/in auszuführen hat.

Nur die Entscheidung nach § 44 (3) soll da umgekehrt aufgebaut sein? Sicher nicht unangreifbar, diese Regelung...

Dieser Mechanismus ist nun schon an verschiedenen Stellen zum Tragen gekommen. Besonders pikant wird es, wenn, wie jetzt in Oldenburg und Wyk/Föhr in der Schulkonferenz ein Patt herauskommt. Die beiden Schulleiter konnten dort erst durch ihre "Zweitstimme" das Einvernehmen mit sich selbst herstellen. Sie beriefen sich dabei offensichtlich auf § 68 (6) des Schulgesetzes. Hierin heißt es:

(6) Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme der Schulleiterin oder des Schulleiters, soweit sie oder er der Konferenz angehört; ansonsten entscheidet die Stimme der oder des Vorsitzenden.

Daß der/die Schulleiter/in überhaupt in der Schulkonferenz nicht als Mitglied der Schulkonferenz, sondern als eine zur Ausführung der Schulkonferenzbeschlüsse verpflichtete Person bzw. als ein Funktionsträger über seinen eigenen Entscheid mit abstimmen kann, ist - unbeschadet der jeweiligen Positionen - ein Unding. Es erinnert an spätfeudalistische Sonderrechte.

Die Entscheidung über den Bildungsgang steht einzig und allein den Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler zu. In unserer Pressemitteilung vom 2.2.2011 haben wir einen Vorschlag zur Umsetzung des Elternwillens als Vorgabe für die Schulleitungsentscheidung über G8 und G9 veröffentlicht. Dieser steht gerne zur Nutzung zur Verfügung.

V.i.s.d.P.: Dr. U. Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.
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eingetragen von Hans Flachs am 24.02.2011 um 12.34

Aus der heutigen Regionalausgabe der Kieler Nachrichten:

"Lütjenburg entscheidet sich für neun Jahre

Lütjenburg. Die Würfel sind gefallen: Gymnasiasten werden in Lütjenburg ab dem Schuljahr 20111 2012 neun Jahre Zeit bis zur Abiturprüfung erhalten. Diese Entscheidung sei für den Bildungsgang G9 von der Schulkonferenz getroffen worden, teilte die Leiterin, Oberstudiendirektorin Wolfgard Bock, mit. Vorangegangen sei eine Umfrage zu den möglichen Alternativen unter allen Eltern des Gymnasiums sowie auch der vierten Klassen umliegender Grundschulen. Parallel dazu habe die Schülervertretung die Mitschüler um ihre Meinung gebeten. "Beide Umfragen ergaben eine deutliche Mehrheit für G9", so die Direktorin. " (Zitat Ende)

Der Kreis hatte als Schulträger sein Einvernehmen mit einem G9 - Entscheid schon vorab signalisiert.

Damit gibt es im Kreis Plön nun zwei G9-Gymnasien: Schloss Plön und Lütjenburg. Es wird interessant sein, wie sich die Anmeldezahlen in den beiden G8-Gymnasien Preetz und Heikendorf jetzt entwickeln werden.
Der Kreis ist wohlberaten, sich beizeiten für eine zu erwartende Anpassung der Schulbus-Routen einzusetzen.

Natürlich steht es ihm auch frei, den Schulleitungen in Heikendorf und Preetz ein Überdenken ihrer Einstellung zu G8 nahezulegen und ihnen zu raten, ggf. eine Revision der Beschlüsse ins Auge zu fassen.
Die Initiative "G9-jetzt!" freut sich, daß ihr Wunsch, die betroffenen Eltern in die Entscheidung einzubeziehen, in Lütjenburg beispielhaft erfüllt wurde. Ein Erfolg für alle Beteiligten!

Gruß, UK

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eingetragen von Hans Flachs am 18.02.2011 um 17.21

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde, geschätzte Mitstreiterinnen,

im Anhang ein Artikel aus der heutigen Dithmarscher Landeszeitung. Man
fragt sich, warum es nicht überall im Lande so gehen kann wie in
Marne. Einen herzlichen Glückwunsch dorthin!

Gruß,
UK
--

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Ditmarscher Landeszeitung v. 18.2.2011

Marner Gymnasium für G 9
WHG in Heide hält an Abitur nach acht Jahren fest


Dithmarschen (rg/dh/hp) Gestern haben gleich zwei Dithmarscher Gymnasien die Weichen für ihr künftiges Bildungsangebot gestellt. Das Gymnasium in Marne kehrt nach den Sommerferien zum längeren Lernen zurück, während die Schulkonferenz des Werner-Heisenberg- Gymnasiums in Heide für das Turbo-Abi gestimmt hat. Das Votum der Schulkonferenz in Marne gestern abend war eindeutig: Mit 28 : 2 Stimmen hat sich das Gremium für G 9 ausgesprochen. Lehrer, Eltern und Schüler waren sich einig, dass eine neunjährige Gymnasialzeit die bessere Form für die Schule und ihre Schüler ist.

Hintergrund der Entscheidung waren eine ausführliche Diskussion der Argumente an einem eigenen Schulentwicklungstag der Lehrer und eine Vielzahl von Stimmen von Eltern, die von der Schulleitung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulelternbeirat und der Schülervertretung gesammelt und ausgewertet wurden.

Begleitet wird dieser Beschluss von dem Konzept G 9- Plus, das den Schwerpunkt auf eine gezielte pädagogische Förderung leistungsstarker Schüler legt.
„Dadurch wird diesen in noch stärkerem Maße als bisher das Überspringen von Klassenstufen ermöglicht“, sagte der kommissarische Schulleiter Hans Wiese.

Dadurch werden auch an der zukünftigen G 9-Schule Kinder wie bisher individuell abgestimmt nach acht Jahren das Abitur erreichen. Unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsentwicklung kann der Schwerpunkt der schulischen Belastung dabei in die Mittelund Oberstufe gelegt werden. Eine Lehrkraft steht als zentrale Ansprechperson für die Beratung und Begleitung solcher Schüler sowie deren Eltern zur Verfügung und koordiniert die unterrichtliche Abstimmung innerhalb der Schule.

Das Werner-Heisenberg- Gymnasium (WHG) in Heide hat sich gestern Abend anders entschieden. Die Schule wird auch ab dem kommenden Schuljahr lediglich die G 8- Schiene anbieten. Die Entscheidung fiel nach ausführlicher Diskussion mit 20 zu 14 Stimmen bei zwei Enthaltungen. Die Mehrheit hielt G 8 für zukunftssicherer, weil es auch im Falle eines Regierungswechsels in Kiel Bestand haben dürfte.

Als ein Hauptargument nannte Schulleiter Jürgen Schmidt, „dass wir nicht zum Spielball der Schulpolitik werden wollen“. Bei Lehrern, Eltern und Schülern gab es aber unterschiedliche Ansichten. Ein Problem sind immer noch die langen Fahr- und Wartezeiten für weit entfernt wohnende Schüler. „Die Schülerbeförderung hat sich noch nicht angepasst“, monierte der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Christian Bendzuck. Ansonsten seien die Anlaufschwierigkeiten bei G 8 inzwischen überwunden: „Es hat sich als praktikabel herausgestellt.“

Die Konferenz regte an zu prüfen, ob das WHG offene Ganztagsschule werden soll. Ein G 9-Angebot wird es nun an keinem der beiden Gymnasien in der Kreisstadt Heide geben.

Die Beschlüsse der Schulkonferenzen müssen noch vom Schulträger, dem Kreis Dithmarschen, bestätigt werden.

[Ditmarscher Landeszeitung v. 18.2.2011]


eingetragen von Hans Flachs am 16.02.2011 um 19.59

Aktuell bei kn-online:

Der neue Vorsitzende des Kieler KEB für Grundschulen und Förderzentren nimmt kein Blatt vor den Mund, ebensowenig wie sein Vorgänger (und dessen hier unterzeichnender Vor-Vorgänger...):

Strammer Gegenwind für G8

kn-online.de Strammer Gegenwind für G8

Kiel - Der Kreiselternbeirat der Grundschulen stemmt sich weiterhin gegen eine flächendeckende Einführung des G8-Modells in Kiel. Und sieht sich dabei ganz bei den Eltern: Diese seien in den G8/G9-Entscheidungsprozess an den Gymnasien zu wenig eingebunden.

Mehr auf der KN-Seite und vermutlich morgen im Blatt

Gruß,
UK
--


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eingetragen von Hans Flachs am 16.02.2011 um 19.49

Moin,

immer wieder las man - von einem kleinen Kreis immer gleicher Leute - in verschiedenen Online-Foren von Zeitungen etc. den Vorwurf, die Initiative G9-jetzt! habe sich im Ministerium nie für eine flächendeckende Befragung der von G8 betroffenen Eltern eingesetzt. Dieses immer im Zusammenhang mit der Unterstellung einer besonderen Nähe der Inititative zu einer Partei.

Daher habe ich gestern die am 19.5.2010 in Plön gefaßte Resolution samt Begleitschreiben an den Bildungsminister, ihm am 20.5.2010 zugegangen, als Dokumentation der Aktivitäten der Initiative in dieser Sache auf die G9- jetzt! - Homepage gesetzt. Die Unterschriften unter der Resolution sind unerkennbar gemacht. Inhaltlich ist die Resolution nach wie vor gültig, einer Umsetzung steht jetzt, nach dem Gesetzesbeschluß, um so weniger im Wege.

Hier der Link:

resolution-zur-elternbefragung 2010-05-19

Wenn also dem einen oder der anderen dieser Vorwurf der Untätigkeit bzgl. einer Elternbefragung an die Initiative wieder einmal begegnet, genügt nun der Hinweis auf die Homepage. Gerade G9-jetzt! war es, die übergreifend mit als erste (sicher nicht als allererste!) diese Befragungen gefordert hat.

Gruß,
U.
--

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eingetragen von Hans Flachs am 10.02.2011 um 20.09

Guten Abend rundrum,

seit gestern / heute ist das neue Schulgesetz in seinem beschlossenen
Wortlaut im Netz zu finden:

schleswig-holstein.de Schulgesetz_09022011

Gruß,
UK
--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis


eingetragen von Hans Flachs am 10.02.2011 um 10.00

Pressetext
Heikendorf, 9. Februar 2011

Kein Platz für Unruhe und Gebrüll:
Der Elternwille entscheidet!


Kiel / Heikendorf - „Wahlfreiheit! Das war der Begriff, der auf der Verpackung stand, als das neue Schulgesetz vor wenigen Tagen beschlossen wurde. Jetzt wird klar: Der politische Wille war (und ist auch noch, verkennen wir das nicht!) vorhanden, aber die Umsetzung des neuen Schulgesetzes überfordert die zuständige Abteilung des Bildungsministeriums (die anderen mußten noch nicht zeigen, was sie können…) offenkundig.

Ein Moratorium, das alle durch die Lande geisternden Briefe an Schulleiter, „Handreichungen", Erlaßentwürfe etc. außer Kraft setzt, ist unerläßlich. Die Zeit dafür ist da, und man muß sie sich nehmen - im Interesse der Kinder, der Eltern, und letztlich auch der Schulen." Das sagte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute nachmittag in Kiel.

Die heute von den Lübecker Nachrichten veröffentlichte Aufforderung der Leiterin der Abteilung Gymnasien des Bildungsministeriums, nur von ihr unterschrieben, nicht vom Bildungsminister!, bis zum 22. Februar Einvernehmen oder Dissens nicht nur innerhalb der Schulen, sondern auch mit dem Schulträger zu erwirken bzw. festzustellen, scheitert schon am einfachsten Kriterium, das jeder Gremienentscheidung zugrunde liegt, der Einladungsfrist. Nach dem neuen Schulgesetz (§ 68 (3)) beträgt die für die Einberufung einer Schulkonferenz mindestens zwei Wochen. Auch die kommunalen Gremien haben einzuhaltende Fristen. Eine Eilbedürftigkeit, wie in Satz 4 von § 68 (3) SchG erwähnt, kann sicher nicht aus einer verfahrenen Termingestaltung der Bildungsverwaltung abgeleitet werden.

Das Argument, daß die Gemeinden lange genug Zeit hatten, sich auf den Tag X vorzubereiten, zählt nicht. Vielmehr überrascht es (oder auch nicht), daß viel mehr Schulen, als noch vor wenigen Tagen in den Medien behauptet, sich jetzt für G9 zu entscheiden anschicken. Erst danach kann bei einem Schulträger, wenn nötig, mit der notwendigen Überzeugungsarbeit begonnen werden.

Allerdings halten wir auch Rücktrittsforderungen gegen den Bildungsminister wegen der Unzulänglichkeiten in seinem Haus für absurd. Er hat 2009 einen Verwaltungsapparat übernommen, der noch keinem Streßtest, wie es die Umsetzung des neuen Schulgesetzes durch eine anders gefärbte politische Führung ist, unterworfen war. Daß einige Kandidat/inn/en diesen Test nicht bestehen - damit mußte man rechnen. Das Vertrauen in eine angenommene Leistungsfähigkeit und Loyalität, das Ekkehard Klug seiner Verwaltung als Vorschuß gegeben hat, erweist sich - dem Anschein der Ergebnisse nach - als zumindest in Einzelfällen abzuschreiben.

Die, die jetzt seinen Rücktritt fordern, erinnern in ihrer Motivation an die gedungenen Kamelreiterstaffeln in Kairo. Der Minister hat erklärt, daß er die politische Verantwortung für den unsäglichen Erlaßentwurf übernimmt, solch ein Eingeständnis verkneifen sich viele Minister, die selbst und unmittelbar an Fehlentscheidungen beteiligt waren, seit Jahren, auch in Kiel. Unabdingbar ist jetzt aber ein knallhartes Aufräumen. Es kann nicht angehen, daß eine auf Erfolg angelegte Bildungspolitik von jenseits ihres Fähigkeits-Zenits angekommenen MitarbeiterInnen konterkariert wird.

Das einfachste wäre jetzt, zunächst erst einmal die Anmeldetermine für alle Schulen zu verschieben. Das neue Schuljahr beginnt am 1. August, der Unterricht nach den Sommerferien erst am 15. August 2011 - das sind noch mehr als sechs Monate. In dieser Zeit sollte es gelingen, ein vernunft- und nicht gebrüllgesteuertes Ergebnis der Entwicklung zur zukünftigen Gymnasial-Landschaft zu erzielen. Auch an den Regional- und Gemeinschaftsschulen stehen wichtige Entscheidungen über die zukünftige Differenzierungstiefe an. Auch hier wollen die Eltern keinen Blankoscheck unterschreiben, sie wollen die Fakten kennen. Daher ist eine allgemeine Verschiebung der Anmeldungen zwar eine weitere Herausforderung für die Verwaltungen, aber damit kann man leben.

Insbesondere möchten wir noch einmal auf eine bisher kaum beachtete Lücke im neuen Schulgesetz hinweisen: Gerade in den dünn besiedelten Flächenkreisen kommt die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler oft aus Gemeinden, die zwar Schulkostenbeiträge zahlen, aber keinen Einfluß auf die Entscheidungen des Schulträgers haben. Welches Recht haben diese Gemeinden und ihre Einwohner, an den Entscheidungen über die Zukunft ihrer Schulen mitzuwirken?

Insgesamt kann es aber - abgesehen von diesem formalen Rumeiern - nur eine Lösung geben, auf die Gefahr, einen Wiederholungsfehler angestrichen zu bekommen:

Entscheidend für die Schulwahl ist der Elternwille (Artikel 8 (2) der Landesverfassung). Eine Fremdbestimmung dieser Entscheidung durch eigenwillige Schulleiter (hier liegt die Frage auf der Zunge, welchen Einfluß da eine Ministeriumsabteilung hatte), Hobby-Politiker in Kommunalparlamenten und andere stellt letztlich de facto eine Entmündigung der Eltern dar, die in Sorge um die Zukunft ihrer Kinder nur eines wollen -die bestmögliche Schulbildung.

In einem weiteren Schreiben der Abteilung Gymnasien vom 2.2.2011 wird den Schulleitungen der Schulen, die G8 und G9 anbieten wollen, u.a. aufgegeben, nicht nur Konsens mit dem Schulträger herzustellen, sondern es wird ihnen auch angekündigt, daß eine Genehmigung für den Doppelbetrieb von G8 und G9 vom Bildungsministerium nur dann zu erwarten ist, wenn mindestens zwei Züge (=Klassen) in dieser Kombination mit G8 beginnen. Im Schulgesetz findet sich für diese Anforderung übrigens keine Grundlage. Nun ergibt sich ein solches Ergebnis aber erst nach Abschluß der Anmeldefrist. Für die ist aber - in der aktuellen Verwaltungs-Erlebniswelt - eine verbindliche Aussage der jeweiligen Schule über ihr beschlossenes Angebot Voraussetzung. Wie soll das gehen? G8 + G9 - Beschluß, Anmelden, vielleicht kommt gerade ein Zug G8 heraus, und dann heißt es -termingerecht - April-April! ?

Es gibt nur eine Lösung: Bei der Anmeldung erklären die Eltern, was sie für ihr Kind wünschen. Und das wird umgesetzt. Basta. Das ist nach dem Schulgesetz möglich.

Und es bestätigt die Grundforderung, mit der die Eltern im Frühjahr landesweit rund 25.000 Unterschriften gesammelt haben:

G9 als Standardangebot aller Gymnasien!

Wer sein Abitur in 8 Jahren erlangen will, hat dazu in einem verkürzten Durchlauf der Oberstufe auch nach dem neuen Schulgesetz Gelegenheit. Und dieses Recht können dann auch die jetzigen G8-Jahrgänge sofort in Anspruch nehmen.

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eingetragen von Hans Flachs am 07.02.2011 um 16.17

Pressetext

Heikendorf, 7. Februar 2011

G9: Die Leitwerte müssen Elternwille und Kindeswohl sein!

Kiel / Heikendorf - „Wenn der Bildungsminister den Erlaß zur Umsetzung der Schulartwahl G8- und G9-Bildungsgang jetzt neu formuliert, sollte er seiner seit vielen Jahren gewachsenen Linie treu bleiben und den Leitwerten Kindeswohl und Elternwille die höchste - und einzige -Priorität einräumen,“ - das sagte Dr. U. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel.


Jetzt ist zügiges und vernünftiges Handeln angesagt, denn die Eltern der jetzt umzuschulenden Grundschüler wollen wissen, wohin sie ihr Kind im nächsten Schuljahr schicken können. Dabei dürfen die persönlichen Präferenzen von ReferatsmitarbeiterInnen keine Rolle mehr spielen!

Es muß daher sichergestellt werden, daß bei den jetzt anstehenden Informationsveranstaltungen für kommende Sextaner die Antwort auf die Frage, ob am Wunschgymnasium G8 oder G9 angeboten wird, einzig und allein „Da richten wir uns ganz nach ihren Wünschen!“ lauten darf - nichts anderes.

Das Schulgesetz bietet in seiner bestehenden Form alle Voraussetzungen dafür, dem offenkundigen Elternwillen nach einem flächendeckenden G9-Angebot gerecht zu werden. Aber auch die, die G8 für ihre Kinder wollen, geraten dabei nicht ins Hintertreffen, wenn man es jetzt richtig gestaltet.

„Sehr honorig" nannte Kliegis das Eingeständnis des Ministers, daß er den Erlaßentwurf abgezeichnet habe. Das hat alle, besonders die, die auf ihn und seine bildungspolitische Kompetenz setzen, überrascht. Um so stärker ist aber jetzt der Wunsch, unbeeinflußt von Partikularinteressen Dritter, dem Elternwunsch gerecht zu werden und eine Regelung herbeizuführen, die an den Gymnasien, wenn sie denn so zur Geltung kommt, unverzüglich ganz sicher wieder eine kreative Grundstimmung aufkommen lassen wird.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, diese Regelung zu treffen, und zwar in einer Neufassung des Erlasses. Der muß nun aber ganz anders aufgebaut werden, als der in der Tonne gelandete Vorgänger.
Was ist dazu zu tun? - Der Erlaß ist entsprechend neu zu gestalten.

Mit diesem Verfahren wird dem Elternwillen Genüge getan:
a) Der Elternwille für G8 oder G9 wird bei der Anmeldung aufgenommen.
b) Der Schulleiter stellt den Wunsch der Eltern - ohne eigene Wertung - in der Schulkonferenz vor und empfiehlt, dem Wunsch der Eltern,
einschließlich derer der auch zu befragenden, bereits von G8 betroffenen Jahrgänge, zu folgen.


c) Die Empfehlung muß für G9 oder allenfalls für ein Nebeneinander von G9 und G8 lauten, es sei denn, es besteht nachweislich kein Wunsch nach G9. Gleichzeitig beschließt die Schulkonferenz, die Option für einen zweijährigen Oberstufen-Durchlauf für die Schüler, die es können und wollen, zu öffnen - dieses kann schon zum frühestmöglichen Zeitpunkt wirksam werden. Die rechtlichen Möglichkeiten hierfür sind im Schulgesetz enthalten.

d) Vernünftigerweise sollte der Landtag §148 SchG wieder einkassieren. Dieser legt fest, daß die derzeit nach G8-Rhythmus Lernenden dieses fortsetzen müssen. Alternativ - und auch im Fall des Einkassierens - wird durch Erlaß festgelegt, daß diesen Schülern und Schülerinnen auf Elternwunsch ab sofort klassischer G9-Unterricht einschließlich einer 10. Klasse in der Sekundarstufe I zu erteilen ist, wobei sie am Ende der Sekundarstufe I entscheiden können, ob sie von ihrem erhaltenen G8-Recht Gebrauch machen und die Oberstufe in zwei Jahren durchlaufen, oder ob sie die Schule von der Pflicht entbinden, sie in acht Jahren zum Abitur zu führen. Für den zweijährigen Durchlauf müßten sich die Schüler, für die es in Frage kommt, also die, die ohnehin schneller lernen, vor dem Aufstieg
in die 12. Klasse die Inhalte der Einführungsphase der Oberstufe überlappend mit dem Ende der Mittelstufe erarbeiten. Daß das funktioniert, haben Schulversuche in anderen Bundesländern bereits gezeigt.

e) Der Schulleiter entwickelt im Zusammenwirken mit dem Schulträger ein Konzept, wie dieser Elternwunsch (lt. a) und b) ) umzusetzen ist, und stellt Einvernehmen im Sinne des Elternwunsches her.

„Nur auf diese Weise wird dem verfassungsmäßigen Recht der Eltern auf eine freie Wahl der weiterführenden Schulen Genüge getan. Der Elternwille ist entscheidend," betonte U.Kliegis.

„Wir hoffen, mit diesem Vorschlag konstruktiv zur Lösung des Problems beitragen zu können. Zu Detailgesprächen sind wir jederzeit bereit. Der Minister sollte auch den Bildungsausschuß des Landtags in seine Überlegungen einbinden. Einvernehmen im Sinne des Elternwillens kann nur förderlich sein."

Keine Sperrfrist, zur freien redaktionellen Verfügung.
V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis, Adresse wie unten

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eingetragen von Hans Flachs am 04.02.2011 um 10.00

(DLZ vom 04.02.2011 Seite 1)

G9-Schüler zum Arzt

Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug zieht Erlass-Entwurf zurück


Heide (dh) Der Streit um das G9 treibt immer seltsamere Blüten. Wer sein Kind auf den neunjärigen Bildungsweg schicken möchte, sollte durch ein ärztliches Attest nachweisen, „dass der physische oder psychische Gesundheitszustand des Kindes eine längere Lernzeit notwendig macht“.

So jedenfalls heißt es in einem unserer Zeitung vorliegenden Entwurf des Erlasses für das in der vergangenen Woche verabschiedete Schulgesetz.

Im Klartext: Nicht die Eltern entscheiden, ob ihre Kinder neun Jahre bis zum Abitur auf dem Gymnasium bleiben, sondern der Arzt. Künftige G9-Kinder bekämen gleichzeitig mit ihrem Attest einen Stempel verpasst: labil und leicht beschränkt. Dass das nicht sein kann, ist gestern Nachmittag offenbar auch im Kieler Bildungsministerium klar geworden.

Bei Recherchen unserer Zeitung hieß es dort am frühen Nachmittag noch, die Anhörung des Entwurfs sei für den 18. Februar geplant. Kurz nach 18 Uhr aber meldete sich der Ministeriums-Sprecher und teilte mit: „Der Entwurf wird vom Minister zurückgezogen.“ Der Grund für die ministerielle Vollbremsung: „Fragwürdige Formulierungen“, die nicht akzeptabel seien.

Das in der vergangenen Woche vom Landtag verabschiedete Gesetz bildet den Rahmen für die G8/G9-Freiheit an den Gymnasien, ein Erlass regelt die konkrete Ausgestaltung. Dabei geht es darum, rechtssichere Kriterien zu defnieren, falls die Kapazitäten für einen Bildungsgang ausgeschöpft sind. In diesem Fall sollte das erforderliche Attest den Schulleitern die Zuordnung erleichtern. Doch der Erlass-Entwurf entpuppte sich schnell als untaugliche Basis.

Begründet werden konnte G9 in dem von Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug (FDP) zurückgezogenen Entwurf auch mit musikalischer Spezialförderung oder unzumutbar langer Fahrzeit. Freunde des Turbo-Abis sollten ihren Antrag auf den achtjährigen Bildungsgang mit bestätigter Hochbegabung oder damit begründen, dass das Kind aus familiären Gründen am Nachmittag in der Schule bleiben soll.

Der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, Dr. Ulrich Kliegis, sah in dem Papier eine Stigmatisierung und Diffamierung der Kinder. „Der Entwurf hätte nie über Dr. Klugs Schreibtisch gehen dürfen“, sagte Kliegis und betonte: „Der Elternwille, orientiert am Kindeswohl, ist das einzige maßgebende Kriterium für die Auswahl des Bildungsgangs in unseren weiterführenden Schulen.“

Für den Elternverein ist der vorgeschlagene Weg ohnehin der falsche. Statt einer Zuteilung der Kinder auf freie G8- oder G9-Plätze sollten die Eltern bei der Anmeldung am Gymnasium ihren Wunsch mitteilen. Das sollte die Basis für die Einrichtung von acht- und neunjährigen Bildungsgängen sein.


eingetragen von Hans Flachs am 03.02.2011 um 10.50

Pressetext

Heikendorf, 2. Februar 2011

Fassungslos und entsetzt

Kiel / Heikendorf - „Das ist eine Fälschung, ein schlechter Scherz! Nicht kommentieren!" - So die erste Einschätzung eines Mitglieds der Elterninitiative G9-jetzt! beim Anblick eines Erlaß-Entwurfs aus dem Kieler Bildungsministerium vom 28.1.2011. Andere Eltern sprechen von Verhöhnung, von Stigmatisierung und Diffamierung der Kinder, von grandioser Fehlleistung des Ministeriums.

Was bringt die Eltern, die den Erlaßentwurf bislang gesehen haben, so auf die Barrikaden?

Der Entwurf, inzwischen als echt, keine Fälschung, nicht als Scherz gemeint bestätigt, trägt den etwas sperrigen Titel:

Auswahlkriterien für die Zuordnung von Schülerinnen und Schülern innerhalb eines Gymnasiums mit achtjährigem und neunjährigem Bildungsgang.

Und da liest man dann u.a. (Zitat)

(2) Bei der Überschreitung der Kapazitäten eines Bildungsgangs nimmt die Schulleiterin oder der Schulleiter eine Zuordnung der Schülerinnen und Schüler vor.

Es müssen spezifische Gründe, die für das einzelne Kind zum Tragen kommen, berücksichtigt werden, so dass eine Einzelfallentscheidung zu treffen ist.

Folgende Kriterien für eine vorrangige Zuordnung finden Berücksichtigung:

(2.1) Neunjähriger Bildungsgang:
a. Die Eltern weisen durch Vorlage eines entsprechenden ärztlichen Attestes nach, dass der
physische oder psychische Gesundheitszustand des Kindes eine längere Lernzeit notwendig macht.
b. Die Verfügbarkeit des Nachmittags wird als dringend geboten nachgewiesen. Mögliche Gründe können sein: Musikalische Spezialförderung, Leistungssport u.Ä..
c. Die Erreichbarkeit des Elternhauses nach der Schule ist bei einem Stundenplan im
achtjährigen Bildungsgang deutlich erschwert, die Fahrzeit unzumutbar lang.
(2.2) Achtjähriger Bildungsgang:
a. Besondere familiäre Umstände machen ein längeres Verweilen am Nachmittag in der Schule notwendig.
b. Getestete und bestätigte Hochbegabung erfordert ggf. ein schnelleres Durchlaufen des
gymnasialen Bildungsganges.


(Zitat Ende)

„Statt sich mit diesem kondensierten Unfug auseinanderzusetzen, sind die Eltern wohlberaten, das Wohl ihrer Kinder selbst in die Hand zu nehmen.

Daher legt der Schleswig Holsteinische Elternverein einen eigenen Entwurf eines Erlasses vor, der auch die Entscheidungen der Gymnasien über den anzubietenden Bildungsgang - in paßgenauer Übereinstimmung mit den Möglichkeiten des Schulgesetzes - vom Kopf wieder auf die Füße stellt.

Der Kern des Eltern-Entwurfs:

Bei der Erklärung und Umsetzung des Elternwillens bezüglich der Auswahl zwischen einem acht- und einem neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium ist wie folgt zu verfahren:

(1) Die Eltern erklären bei der Anmeldung ihres Kindes an einem Gymnasium ihre Entscheidung, welchen Bildungsgang sie entsprechend Artikel 8 (2) der Schleswig-Holsteinischen Landesverfassung für ihr Kind wünschen, den acht- oder den neunjährigen. …

(1.1) Der Schulleiter / die Schulleiterin fasst das Ergebnis dieser Wünsche nach dem Ende der Anmeldefrist zusammen, vertritt es mit einem dem Elternwillen gerecht werdenden Vorschlag zur Einrichtung eines acht- oder neunjährigen Bildungsganges in der Schulkonferenz und wirbt auch beim Schulträger für die Umsetzung des Elternwillens.

(1.2) Die Schulleiterin / der Schulleiter enthält sich jeglicher Wertung des erklärten Elternwillens.
(3)

Das Recht zur Wahl des neunjährigen Bildungsganges wird auch den Eltern der jetzigen
Achtjahresbildungsgang-Jahrgänge gewährt.

(3.1) Die Eltern können die Schule durch eine einseitige Erklärung von der Bindungswirkung des Schulvertrages bzgl. des achtjährigen Bildungsganges befreien.


„Es kann nicht sein, daß in unseren Schulen der Schwanz mit dem Hund wedelt. Der Elternwille - orientiert am Kindeswohl und in Übereinstimmung mit der Landesverfassung - ist das einzige maßgebende Kriterium für die Auswahl des Bildungsganges in unseren weiterführenden Schulen." - Das sagte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Elternvereins, heute in Kiel.

Sie finden als Anhänge zu dieser Pressemitteilung sowohl den Entwurf aus dem Bildungsministerium als auch den Entwurf des Elternvereins.
Keine Sperrfrist, zur freien redaktionellen Verfügung. V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis, Adresse wie unten:

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Vom Kieler Bildungsministerium am 28.1.2011 um 14h03 veröffentlichte Anhörungsfassung:

Auswahlkriterien für die Zuordnung von Schülerinnen und Schülern innerhalb eines Gymnasiums mit achtjährigem und neunjährigen Bildungsgang -

Anhörungsfassung

Runderlass des Ministeriums für Bildung und Kultur vom ... 2011
1.) Die Eltern wählen nach § 24 SchulG im Rahmen der festgesetzten Aufnahmemöglichkeiten eine Schule der gewünschten Schulart aus. Nach § 44 Abs. 2 SchulG können an einem Gymnasium der achtjährige und der neunjährige Bildungsgang parallel angeboten werden. Es besteht kein Anspruch auf einen bestimmten Bildungsgang.
An Gymnasien, die sowohl den ach~ährigen als auch den neunjährigen Bildungsgang anbieten, ist wie folgt zu verfahren:
(1) Die Eltern melden ihr Kind an der Schule an und benennen eine Option für den achtjährigen oder neunjährigen Bildungsgang, ggf. unter Darlegung von Gründen.
(2) Bei der Überschreitung der Kapazitäten eines Bildungsgangs nimmt die Schulleiterin oder der Schulleiter eine Zuordnung der Schülerinnen und Schüler vor. Es müssen spezifische Gründe, die für das einzelne Kind zum Tragen kommen, berücksichtigt werden, so dass eine Einzelfallentscheidung zu treffen ist. Folgende Kriterien für eine vorrangige Zuordnung finden Berücksichtigung:
(2.1) Neunjähriger Bildungsgang:
a. Die Eltern weisen durch Vorlage ein~s entsprechenden ärztlichen Attestes nach, dass der physische oder psychische Gesundheitszustand des Kindes eine längere Lernzeit notwendig macht.
b. Die Verfügbarkeit des Nachmittags wird als dringend geboten nachgewiesen. Mögliche Gründe können sein: Musikalische Spezialförderung, Leistungssport LJ.Ä..
c. Die Erreichbarkeit des Elternhauses nach der Schule ist bei einem Stundenplan im achtjährigen Bildungsgang deutlich erschwert, die Fahrzeit unzumutbar lang.
(2.2) Achtjähriger Bildungsgang:
a. Besondere familiäre Umstände machen ein längeres Verweilen am Nachmittag in der Schule notwendig.
b. Getestete und bestätigte Hochbegabung erfordert ggf. ein schnelleres Durchlaufen des gymnasialen Bildungsganges.
(3) Sind nach der Zuordnung aufgrund der vorgenannten Kriterien noch freie Plätze in der Lerngruppe eines Bildungsganges zu vergeben, sind diese unter den
Bewerberinnen und Bewerbern zu verlosen, soweit nicht andere besondere Gründe
eine bestimmte Zuordnung erforderlich machen.
2.) Der Erlass tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft.

Entscheidungskriterien für die Umsetzung des Elternwillens zum acht- bzw. neunjährigen Bildungsgang innerhalb der Gymnasien

Runderlass des Ministeriums für Bildung und Kultur vom . . 2011 Entwurf des SHEVv. 2.2.2011

1.) Erklärung und Umsetzung des Elternwillens zum acht- und neunjährigen gymnasialen Bildungsgang
Bei der Erklärung und Umsetzung des Elternwillens bezüglich der Auswahl zwischen einem acht- und einem neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium ist wie folgt zu verfahren:
(1) Die Eltern erklären bei der Anmeldung ihres Kindes an einem Gymnasium ihre Entscheidung, welchen Bildungsgang sie entsprechend Artikel 8 (2) der Schleswig-Holsteinischen Landesverfassung für ihr Kind wünschen, den acht- oder den neunjährigen. Die in Satz 1 genannte Erklärung bedarf der Schriftform. Die Eltern erhalten eine bestätigte Ausfertigung ihrer Erklärung.
(1.1) Der Schulleiter /die Schulleiterin fasst das Ergebnis dieser Wünsche nach dem Ende der Anmeldefrist zusammen, vertritt es mit einem dem Elternwillen gerecht werdenden Vorschlag zur Einrichtung eines acht- oder neunjährigen Bildungsganges in der Schulkonferenz und wirbt auch beim Schulträger für die Umsetzung des Elternwillens.
(1.2) Die Schulleiterin / der Schulleiter enthält sich jeglicher Wertung des erklärten Elternwillens.
(1.3) Kommt es zu keiner einvernehmlichen Einigung zwischen Schulleitung, Schulkonferenz und Schulträger, entscheidet das Ministerium im Sinne der Mehrheit der Eltern, wie dem Anspruch der Eltern auf die Wahl eines vom Schulgesetz ermöglichten Bildungsganges gerecht zu werden ist. Dabei ist es vom Schulträger nach Möglichkeit zu unterstützen. Das Ministerium berücksichtigt dabei die nach Schulprofil, Wohnortnähe und anderen Gesichtspunkten erfolgte Schulwahl der Eltern als gegeben.
(2) Das Ministerium kann dabei unter Bezug auf § 18 (4) SchG verfügen, dass die Entscheidung für den Bildungsgang in den 9. Jahrgang verlegt wird, dass alle Schülerinnen und Schüler den gleichen Unterricht bis zum zehnten Jahrgang erhalten und der ggf. gewünschte achtjährige Bildungsgang durch einen verkürzten Durchlauf der Oberstufe verwirklicht wird.
(2.1) Die Schulleiterin / der Schulleiter kann in Verfahrensschritt (1.1) der Schulkonferenz und dem Schulträger eine Gestaltung des Bildungsganges entsprechend Absatz (2) dieses Erlasses vorschlagen.
(3)
Das Recht zur Wahl des neunjährigen Bildungsganges wird auch den Eltern der jetzigen
Achtjahresbildungsgang-Jahrgänge gewährt.
(3.1) Die Eltern können die Schule durch eine einseitige Erklärung von der Bindungswirkung des Schulvertrages bzgl. des achtjährigen Bildungsganges befreien.
2.) Inkrafttreten
(1) Der Erlass tritt am Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft.


eingetragen von Hans Flachs am 02.02.2011 um 10.06

Wer hat dieses wohl geschrieben?

Erst lesen, dann nachdenken; wer es nicht weiß, darf dann ganz runter'scrollen':



Ganz verwerflich ist eine "Volkserziehung durch den Staat". Durch ein allgemeines Gesetz die Mittel der Volksschulen bestimmen, die Qualifizierung des Lehrerpersonals, die Unterrichtszweige etc., und, wie es in den Vereinigten Staaten geschieht, durch Staatsinspektoren die Erfüllung dieser gesetzlichen Vorschriften überwachen, ist etwas ganz andres, als den Staat zum Volkserzieher zu ernennen! Vielmehr sind Regierung und Kirche gleichmäßig von jedem Einfluß auf die Schule auszuschließen. Im preußisch-deutschen Reich nun gar (und man helfe sich nicht mit der faulen Ausflucht, daß man von einem "Zukunftsstaat" spricht; wir haben gesehn, welche Bewandtnis es damit hat) bedarf umgekehrt der Staat einer sehr rauhen Erziehung durch das Volk.
















Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms

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eingetragen von Hans Flachs am 29.01.2011 um 10.31

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Heikendorf, d. 27.Januar2011

Wahlfreiheit - größer als gedacht!

Kiel - „Das Leben ist voller Widersprüche. So auch das neue Schulgesetz", so Dr. U. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. heute in Kiel. „Man kann den Widerspruch aber auch als verfügbare Entscheidungsbandbreite interpretieren, und da fängt es an, interessant zu werden."


§ 18 (4) des Schulgesetzes in seiner gestern beschlossenen Form lautet:
Der Besuch der Oberstufe des Gymnasiums, der Gemeinschaftsschule und des Beruflichen Gymnasiums dauert mindestens zwei und insgesamt höchstens vier Jahre; Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend.

(Besagter Satz (2) 2 besagt, daß ein Wiederholungsjahr nach nicht bestandener Prüfung nicht mitgerechnet wird.)

Und nun § 44 (2), Satz 1:

Das Gymnasium umfasst acht Schulleistungsjahre in fünf Jahrgangsstufen (achtjähriger Bildungsgang) oder neun Schulleistungsjahre in sechs Jahrgangstufen (neunjähriger Bildungsgang) zuzüglich einer sich jeweils anschließenden dreijährigen Oberstufe.

Fazit: Schulen, die den neunjährigen Bildungsgang nach § 44 (2) des neuen Schulgesetzes anbieten, können ohne Probleme unter Bezug auf § 18 (4) auch einen zusätzlichen G8-Zweig durch eine optional auf zwei Jahre verkürzte Oberstufe verwirklichen.

Wie das funktioniert, ist in der Stellungnahme zum Schulgesetzentwurf der Initiative G9-jetzt! ausführlich nachzulesen. In Kurzform: Alle Gymnasiasten bleiben bis zum Ende der 10. Klasse und damit in der gesamten Orientierungs- und Mittelstufe zusammen. Nur wer es will und kann, absolviert die Oberstufe danach in zwei statt in drei Jahren. Den Stoff der 11. Klasse erarbeiten die „schnellen Lerner", für die dieses Modell in Frage kommt, am Ende der Mittelstufe freiwillig parallel zum Regelunterricht - und steigen dann direkt in die 12. Klasse auf. Details in der Stellungnahme (s. u.)

Und wenn es doch nicht wie erwartet klappt? Dann ist eine Rückkehr in die alte Klasse kein Problem. So werden auch Schräg- und Querversetzungen zu anderen Sekundar-I-Schulen wieder möglich.

Und, ganz wichtig: Jetzt im G8-Rahmen lernende Schüler können ab sofort wieder im G9-Rhythmus lernen. Wenn sie sich dann am Ende der Mittelstufe, also nach der 10. Klasse, fit für eine zweijährige Oberstufe fühlen, können sie diesen Weg wählen - oder die Oberstufe in drei Jahren vollenden.

Auf diese Weise kann das von der Initiative G9-jetzt! entwickelte Modell eines schulfriedlichen Miteinanders von G8 und G9 ohne Probleme an jedem Gymnasium umgesetzt werden. Mehrkosten entstehen nicht, im Gegenteil, dieses ist die bei weitem kostengünstigste Lösung, da keinerlei Fortbildungs- und sonstige Strukturwandelkosten (wie G9 funktioniert, werden die Lehrer ja noch nicht vergessen haben) und keine Baumaßnahmen notwendig werden. Die Schulträger sparen häufig möglicherweise schon budgetierte, aber noch nicht ausgekehrte Mittel für Mensen etc..

„Wir hoffen, daß Schulträger, Schulkonferenzen und Schulleiter gerade in Regionen, in denen die Schüler keine Alternative haben, möglichst flächendeckend von dieser Möglichkeit Gebrauch machen", schloß Kliegis.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! finden sich auf der Webseite http://www.g9jetzt.de V.i.s.d.P.: Dr.U.Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.
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eingetragen von Hans Flachs am 21.12.2010 um 14.16

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Pressetext

Heikendorf, 21.12.2010

Schulfrieden 2013? Was soll das?

„Offenkundig hat die mit so viel publizistischem Nährboden geförderte „Volksinitiative Schulfrieden S-H" Probleme, die angestrebte Zahl von über 20.000 gültigen Unterschriften für ihr Ziel einzusammeln. Auch der aktuelle Aufruf der GEW, die den Urhebern der Initiative in ihrer Zweiteigenschaft als LEB-Gemeinschaftsschul-Vorstand ja auch schon mal als Ghostwriter für Schimpfkanonaden auf den Bildungsminister zur Verfügung steht, und die rechtswidrige Werbung für die Initiative auf einzelnen offiziellen Schul-Webseiten werden es nicht reißen. Und das hat mehrere Gründe." sagte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel.

„Nehmen wir mal an, das Ziel der Initiative, den Landtag zur kompletten Inaktivität bei der dringend notwendigen Reparatur des Schulgesetzes zu zwingen, passiert die Hürde der Prüfung der Rechtmäßig- und Zulässigkeit, wogegen schon eine Reihe von Argumenten spricht - dann dauert das Verfahren immer noch rund zwei Jahre, bis es, wenn es der Initiative gelingt, die jeweils nötigen gültigen Unterschriften zusammenzubringen, zum Volksentscheid kommt.

Da das Volksentscheidgesetz vorschreibt, daß die Hauptforderung vom Anfang bis zum Ende des Verfahrens nicht verändert werden darf, steht dann im höchst unwahrscheinlichen Fall, daß es zum Volksentscheid kommt, ca. Ende 2012 die Entscheidung zur Disposition, den Landtag dann - und erst dann würde es gültig werden - aufzufordern, das Schulgesetz ca. ein halbes Jahr lang, bis zum Ende des Schuljahres 2012 / 2013, nicht mehr anzurühren. Ob sich dafür eine Mehrheit findet? Ob die klugen Schleswig-Holsteiner das vielleicht längst erkannt haben?

Augenwischerei und Symbolpolitik-Geböller- mehr ist es nicht.

Dabei gäbe es Wichtiges ad hoc zu entscheiden - so hat der Odenwaldschulen-Pädokriminalitätsskandal schon vor Jahren auch auf die uns immer wieder als so vorbildlich vorgehaltene Wiesbadener Helene-Lange-Schule übergegriffen, wie vor einigen Tagen in mehreren bundesweit erscheinenden Tageszeitungen von der FAZ bis zur taz berichtet wurde. Die ehemalige Schulleiterin E. Riegel mußte in der vergangenen Woche ihren Sitz in der Jury des Deutschen Schulpreises auf Druck der Preisstifter niederlegen, weil sie die pädokriminellen Machenschaften an ihrer Schule unter den Teppich gekehrt und die notwendigen Schritte zur Strafverfolgung nicht eingeleitet hat. So zählen zu den Ko-Autoren des von ihr mitverfaßten Buches „Das andere Lernen", das zu den unseren Lehrkräften in Fortbildungsveranstaltungen immer wieder empfohlene Quellenmaterialien zählt, nun mit Gerold Becker und Hajo Weber schon zwei Pädokriminelle übelster Art.

Es wird Zeit, das von Peter Petersen, Lieblings-„Erziehungs-"wissenschaftler der Nationalsozialisten, stammende Konzept des undifferenzierten Unterrichts genau auf seine sozialen Auswirkungen und Risiken zu überprüfen, abgesehen von einer dringend notwendigen Evaluation der didaktischen Effizienz dieser Schulform.

Enja Riegel ist jedenfalls keine glaubwürdige Referenz für die Qualität dieses Konzeptes mehr. Im Gegenteil - sie hat sich zum Beweis der Unerträglichkeit von Verlogenheit und Unterdrückung elementarer Menschenrechte, gerade des Rechts auf Unversehrtheit der ihr anvertrauten Kinder, gemacht.

Der Kreis der entlarvten Mitwisser und Mitmacher wird vermutlich in den nächsten Monaten noch wachsen und die Dimension des gleichgelagerten Unrechts in der Katholischen Kirche möglicherweise noch übersteigen.

Wohlgemerkt: Es wird hiermit keiner einzigen Lehrkraft an unseren Schulen unterstellt, sich in gleicher Weise schuldig gemacht zu haben.

Aber: Das Konzept der gleichmachenden Erziehung, wie es von der Odenwaldschule und der Wiesbadener Helene-Lange-Schule ausstrahlte, macht diese Systeme anfällig für diese böse Entwicklung. Es waren ja gerade die führenden Köpfe, die die Schulen mitformten und gestalteten, die diese Leitbild-Schulen letztlich zu ‚Kinderbordellen' (Zitat aus einer Online-Diskussion bei Spiegel-Online) gemacht haben. Das muß zu Denken geben und zu einer Überprüfung des Ansatzes führen.

Es gibt Hunderte von Gründen, die eine Änderung des Schulgesetzes nötig machen -von der Öffnung der Elternvertretung aus dem Dunkel der Geheimsitzungen von Kreis-und Landeselternbeiräten über die Abschaffung der Zwangseinschulung aller Sechsjährigen bis zur Wiedereinführung von G9 als Standardangebot aller Gymnasien - da ist kein Platz für Stillstand, der am steilen Hang der Bildungspolitik sofort in ein Zurückrutschen übergehen würde. Und das Volksentscheidgesetz ermöglicht kein Handlungsverbot für den Gesetzgeber. Wenn die Grünen und die SPD sich auf diesen Zug setzen, fahren sie damit ins parlamentarische Nirwana. Ist das beabsichtigt?

Wir brauchen das neue Schulgesetz - aber noch viel weitergehend, als es bislang geplant ist," - so Kliegis' Fazit.

Heikendorf, d. 21.12.2010

v.i.S.d.P.: Dr.Ulrich Kliegis, Adresse s. u.

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eingetragen von Hans Flachs am 19.12.2010 um 18.46

(Die Berichte wurden redaktionell gekürzt und durch Verweise auf die Originale ergänzt.)

faz.net, 17.12.2010
Bericht zum Odenwald-Skandal
"Sexuelle Ausbeutung mit System"
Mehrere Opfer des systematischen Missbrauchs an der Odenwaldschule haben sich später das Leben genommen. Der vorläufige "Abschlussbericht" zum Skandal kommt zu dem Ergebnis, dass ein Selbstmord mit dem sexuellen Missbrauch an der Schule im Zusammenhang steht.

Von Thomas Holl, Heppenheim

Im Missbrauchsskandal an der privaten Odenwaldschule gibt es fundierte Hinweise darauf, dass einige der traumatisierten Opfer pädophiler Lehrer Selbstmord begangen haben. "Es gibt harte Verdachtsmomente. Zusammenhänge mit dem sexuellen Missbrauch gibt es im Fall eines ehemaligen Schülers, der als junger Mann von 26 Jahren aus dem Leben geschieden ist", sagte die Wiesbadener Rechtsanwältin Claudia Burgsmüller, die zusammen mit der früheren Präsidentin des Oberlandesgerichtes Frankfurt, Brigitte Tilmann, im Auftrag der Schule das Ausmaß der Missbrauchsfälle untersucht hat.
Die beiden Juristinnen sprechen in ihrem am Freitag an der Schule vorgestellten, vorläufigen "Abschlussbericht" über die "sexuelle Ausbeutung" von Schülern an dem reformpädagogischen Internat im südhessischen Heppenheim von mindestens 132 "Betroffenen"; 117 Männern und 15 Frauen… weiter im Original

taz.de, 17.12.2010

ABSCHLUSSBERICHT ZU MISSBRAUCHSFÄLLEN Odenwaldtäter beim Namen genannt Der vorläufig letzte Bericht zu Opfern sexuellen Missbrauchs an der einstigen Vorzeigeschule bringt weitere furchtbare Details ans Licht. Aufklärerinnen nennen Täter wirklich Täter.

VON CHRISTIAN FÜLLER

HEPPENHEIM taz | Die beiden unabhängigen Aufklärerinnen der Odenwaldschule haben sich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Sie bezeichnen die übergriffig gewordenen Lehrer der Odenwaldschule tatsächlich als Täter - und nennen sogar ihre Namen. Vier Männer seien eindeutig als Täter zu identifizieren, darunter auch der noch lebende Jürgen Kahle. Er sei durch sadistisches Quälen und Erniedrigen aufgefallen.

Der Haupttäter war allerdings Gerold Becker, auch Wolfgang Held und Gerhard Trapp gelten als schuldig. Nach den bisher vorliegenden Meldungen gibt es 111 Opfer sexueller Übergriffe. Weitere 21 Schüler sind Betroffene, weil sie Zeugen der Übergriffe wurden… weiter im Original

spiegel.de, 17.12.2010

Odenwaldschule-Report
"Ein Nest von Pädophilen"
Von Birger Menke

Sexueller Missbrauch über Jahrzehnte durch pädophile Lehrer, die sich "die Klinke in die Hand gaben" - zwei Juristinnen legen den Blick frei auf finstere Abgründe im Odenwald-Internat. Ihr Bericht wird der einstigen Vorzeigeschule nicht den ersehnten Schlussstrich bringen.

Brigitte Tilmann und Claudia Burgsmüller wollten nicht nur Zahlen und Fakten veröffentlichen. Das wäre den beiden Juristinnen, die die Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule untersucht haben, zu wenig gewesen. Sie wollten in ihrem Abschlussbericht auch den Zeitgeist dokumentieren, der herrschte, als an der Reformschule Kinder misshandelt wurden. Und alle wegsahen… weiter im Original


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elternverein-sh.de
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bgsw-ev.de richtige-rechtschreibung.de
nachbar-grundschule.de das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Hans Flachs am 15.12.2010 um 12.07

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Guten Tag rundrum,

Gestern berichtete die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Internetseite:

"sueddeutsche.de, 14.12.2010

Pädagogin verlässt Jury

München - Der Missbrauchsskandal an der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden hat Folgen für die ehemalige Rektorin Enja Riegel. Die Pädagogin hat ihre Mitgliedschaft in der Jury des Deutschen Schulpreises niedergelegt. Dies teilte die Robert-Bosch-Stiftung am Montag mit, die gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung Schulen auszeichnet. Es ist der höchstdotierte Schulpreis in Deutschland, bei dessen Übergabe auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schon mitwirkte. Im Wiesbadener Stadtarchiv wurden jetzt kinderpornographische Fotos aus dem Nachlass eines früheren Lehrers der Helene-Lange-Schule entdeckt. Der Lehrer war 1989 nach sexuellen Übergriffen vom Unterricht freigestellt worden, blieb unter Duldung Riegels aber weiter für die Schule tätig. Die Bosch-Stiftung teilte mit, man habe sich von Riegel in gegenseitigem Einvernehmen und auf Bitten der Stiftungen getrennt."


Hervorhebungen durch den Unterzeichner.

Nun ist Frau Riegel ja nicht irgendwer. Sie ist die Säulenheilige der Gemeinschaftsschulbefürworter, die, die allen zeigen können sollte, wie man Schule gestaltet.

Zu dem Thema hat sie auch viel veröffentlicht, mit illustren Co-Autoren:

Nur ein Beispiel:
Die Helene-Lange-Schule Wiesbaden: Das andere Lernen.
Entwurf und Wirklichkeit von Gerold Becker, Arnulf Kunze, Enja Riegel und Hajo Weber, (Bergmann + Helbig 1997)

Gerold Becker: pädokrimineller Ex-Schulleiter der Odenwaldschule
Hajo Weber: Der jetzt als pädokrimineller bekannt gewordene Ex- Kunstlehrer der Helene-Lange Schule

Wer mehr sucht:
http://www.wesen-der-paedagogik.de/index.php?id=604

Es wird kein Zufall sein, daß die Flaggschiffe der sog. Reformpädagogik sich als Orte, an denen pädokriminelles Verhalten wuchern konnte, erweisen. Die Reformpädagogik stammt aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Entwicklung endete im Wesentlichen Ende der dreißiger Jahre.

Ein im letzten Jahr gestürzter Säulenheiliger der Reformpädagogik war Peter Petersen, dem seine innige Verknüpfung mit dem Nationalsozialismus, sein Antisemitismus, den er auch noch in den Jahren zwischen dem zweiten Weltkrieg und seinem Tod mehrfach laut propagierte u.a. von Benjamin Ortmeyer, einem beherzten Wissenschaftler der Uni Frankfurt / Main nachgewiesen wurde.

Petersen war mit seinem Jena-Plan-Schul-Konzept zum Liebling der Nationalsozialisten geworden, weil er das in deren Augen ideale Werkzeug zur Erziehung zur Gleichschaltung geschaffen hatte. Petersen ging es nicht um die Wissensvermittlung, sondern um Erziehung. Für ihn hatte der Begriff Individuum die Bedeutung des Nicht-Unterscheidbaren, des seiner eigenen Besonderheiten beraubten reinen Gruppenteils, nicht aber des eigenwilligen, einzigartigen und freien Menschen, was nur grob den Rahmen dessen absteckt, was die meisten unter uns unter "Individuum" verstehen.
Mehr dazu auf http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de

Es ist, das ist meine persönliche Überzeugung, aber kein Zufall, daß die, die dieses Erziehungsprinzip nun wieder aus der Gruft der Geschichte geholt haben, damit einen Nährboden auch für die geschaffen haben, die die ihnen anvertrauten Kinder mißbraucht haben. Wie das funktionierte, erhellt dieser heute (15.12.2010) vom 'stern' online veröffentlichte Artikel:

"stern.de, 15.12.2010

Missbrauch an der Odenwaldschule: Weiterer renommierter Pädagoge als Täter identifiziert
Seinen Namen tragen Kinderheime in Tübingen, die er einst leitete, doch im stern berichtet ein ehemaliger Schüler, dass auch der Pädagoge Martin Bonhoeffer zu den Lehrern gehört hat, die an der Odenwaldschule Kinder missbraucht haben. Ein neuer Untersuchungsbericht erscheint in dieser Woche.

Der sexuelle Missbrauch von Schülern der Odenwaldschule reichte über die Einrichtung hinaus. Ein ehemaliger Odenwaldschüler berichtet in der aktuellen Ausgabe des stern, dass ihn 1976 ein Studienfreund des damaligen Leiters der Schule auf einer Frankreich-Reise sexuell belästigt hat. Auch in diesem Fall handelt es sich um einen prominenten Pädagogen: Martin Bonhoeffer war in den 1970er Jahren wesentlich an der Reformierung der Heimerziehung in der Bundesrepublik beteiligt.

Wie der langjährige Leiter der Odenwaldschule, Gerold Becker, und dessen Lebensgefährte, Hartmut von Hentig, war Bonhoeffer in den 60er Jahren am Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen tätig. Später vermittelte er beim Senat von Berlin die ersten schwierigen Jugendlichen an die Odenwaldschule, deren Internatskosten die Jugendämter finanzierten.

Unter diesen sogenannten Jugendamtskindern, die bis heute ein Drittel der Schüler stellen, fand der im Sommer verstorbene Schulleiter Gerold Becker häufig seine Opfer. Der ehemalige Odenwaldschüler, der nun über seine Erfahrungen mit Martin Bonhoeffer spricht, wurde allerdings von seinen Eltern dorthin geschickt. "Unsere Eltern fanden damals alles gut, was die Pädagogik-Stars mit uns unternahmen", sagt er, "sie waren ihnen praktisch hörig."

Martin Bonhoeffer starb 1989 mit nur 47 Jahren an einem Herzinfarkt. Nach ihm sind Kinderheime in Tübingen benannt, die er seit 1976 leitete. Am Freitag stellen zwei von der Schule beauftragte Juristinnen ihren "vorläufigen Abschlussbericht" zu den Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule vor."
Zitat Ende.


Nehmen wir mal noch an, daß Frau Riegel weder am Mißbrauch beteiligt war noch seinerzeit von ihm wußte (was mittlerweile schwerfällt, zu glauben...), so zeigen doch ihre Reaktionen jetzt, mit welcher Unbedarftheit sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Und dieses Maß an Unbedarftheit muß man wohl auch für ihre Sicht der Schulziele annehmen - Wer als Kind von Anfang an darauf getrimmt wird, unfrei und unselbständig zu sein, kennt es nicht anders. Er wird als Heranwachsender Mühe haben, einen selbstbestimmten Weg durchs Leben zu finden.

Wohlverstanden: Dieses darf auf keinen Fall als persönliche Kritik an unserer Lehrerschaft, die täglich brav auch in unsere Gemeinschaftsschulen strebt, mißverstanden werden.
Aber mir ist immer noch das Bild der jungen, am Anfang ihrer Karriere stehenden Lehrerin vor Augen, die weinend aus einer "Fortbildungsmaßnahme" zur Vorbereitung auf unsere Gemeinschaftsschulen herauskam - mit den Worten: Das ist Gehirnwäsche. Gegenstand war der Zwang zur Gruppenarbeit gewesen, eine Regelung, die vorschreibt, daß Einzelleistungen bei der sogenannten Projektarbeit, die nicht in Zusammenarbeit mit einem Mitschüler entstanden sind, von vornherein eine Stufe schlechter zu bewerten sind. (Die Quellen dazu bestehen aus der 2007 geänderten Hauptschulverordnung, dort § 9, in Verbindung mit der Gemeinschaftsschulordnung, § 5)

Wenn man dann auch noch darüber sinniert, daß der seinerzeit aus der Helene-Lange-Schule entfernte Hajo W. fortan in der Lehrerfortbildung eingesetzt wurde, fehlen einem nicht nur die Worte.

Gestern fragte ich eine Journalistin, warum man - im Gegensatz zu den Berichten über die Mißbrauchsfälle in der katholischen Kirche - über dieses Thema in unserer Regionalpresse nichts findet. Die Antwort war frappierend: Das liegt doch alles schon lange zurück.

Immerhin berichtet das Flaggschiff der Unerschrockenen ungeschminkt:
www.taz.de ... nacktfotos-im-stadtarchiv

Hierauf wies ich schon am Wochenende hin. Mittlerweile sind ein paar lesenwerte Kommentare hinzugekommen.

Schönen Tag noch!

wünscht Ihnen / Euch

Ulli Kliegis


--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146 Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf

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nachbar-grundschule.de das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Hans Flachs am 12.12.2010 um 11.30

Einen schönen guten Tag!

Der Kabarettist Mathias Richling machte sich jüngst in der Sendung Scheibenwischer Gedanken über die Bildung, dabei speziell auch über G8 und G9 . Der 5-Minuten-Monolog ist es wert, gehört, verstanden und weiterverbreitet zu werden. Hier ist die Adresse:

blogbildung.net

Und wenn man schon auf der Seite blogbildung.net ist, empfiehlt es sich, die sehr klugen Texte und Gedanken dort zu studieren und den Quellen nachzugehen.

Der Satz aus der Betreffzeile ist übrigens ein Zitat aus dem Sketch, der Satz beginnt mit - Ach nein, hören Sie besser selbst!

Beste Grüße

UK

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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eingetragen von Hans Flachs am 07.12.2010 um 11.50

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Liebe Freunde, Mitstreiterinnen,
sehr geehrte Damen und Herren,

es war noch einmal ein Batzen Arbeit - aber so stellt man sich sach- und zielgerechte Elternarbeit vor: In einer hervorragend funktionierenden Arbeitsgruppe zahlreicher Eltern haben wir unsere umfassende Stellungnahme zur Schulgesetznovelle fertiggestellt und nun der Vorsitzenden des Bildungsausschusses übermittelt. Wir werden diese Stellungnahme am kommenden Mittwoch (8.12.) im Anhörungsverfahren des Bildungsausschusses persönlich vorstellen.

Schwerpunkt der Stellungnahme ist natürlich unsere Modell Y++, daneben spielen noch viele weitere Aspekte der Elternarbeit eine Rolle.
Insbesondere haben wir - neben vielen anderen Themen - Wert auf eine Restrukturierung der hier und da völlig verkrusteten Elternbeiratsstrukturen gelegt. Wir fordern Öffentlichkeit aller Gremiensitzungen, die Möglichkeit, nicht nur Wahlen, sondern auch Abstimmungen geheim durchzuführen, aber auch mehr Möglichkeiten für die Eltern, klassen-, schul- und ortsübergreifend miteinander in Kontakt kommen zu können.

Unsere Stellungnahme steht ab sofort auf unserer Homepage
http://www.g9jetzt.de
zum Download zur Verfügung.

Laden Sie sich die Stellungnahme (direkter Link: g9jetzt.de stellungnahme bildungsausschuss)
bitte auf Ihren Rechner, und nehmen Sie sich ein bißchen Zeit, im Text zu stöbern.

Dazu empfiehlt sich dann auch die Synopse des bisherigen Schulgesetzes von 2007 samt den im September 2010 von der Landesregierung vorgeschlagenen Änderungen.
g9jetzt.de synopse sg sept.2010

Wir danken allen, die in unzähligen Stunden mit eigenen Beiträgen zum Ergebnis beigetragen haben. Nun muß der Landtag nur noch unseren Vorschlägen zustimmen, dann ist ein kleines Stück Zufriedenheit - und damit ein großes Stück echten Schulfriedens erreicht.

Mit den besten Wünschen für einen schönen Rest-Wintertag

Euer / Ihr
Ulli Kliegis

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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eingetragen von Hans Flachs am 05.12.2010 um 09.37

Liebe Freunde, geschätzte Leserinnen,
sehr geehrte Damen und Herren

Seit Anfang 2009 prägt das Schlagwort Inklusion manche bildungspolitische Debatte.

Dabei wird fast immer übersehen, daß die UN-Konvention damit keinen globalen Masterplan für ein omniintegratives Schulsystem vorgelegt hat, sondern von der großen Mehrzahl der Staaten überhaupt erst einmal die Integration Behinderter i.S. der Konvention in die Gesellschaft und damit auch deren selbstverständliche Aufnahme in das jeweilige Bildungssystem fordert.

Von einer Zerschlagung von Sonder- und Förderschulen für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf und stattdessen ihrer Inklusion in nicht-förderungs-orientierte Schulen ist in der UN-Konvention ebensowenig die Rede wie von einem Zwang zu alleinglücklichmachenden Einheitsschulen für alle. Diese von teilbegabten Demagogen und Wortbedeutungsaustauschern oft behauptete Interpretation ist nicht haltbar.

Einen höchst lesenswerten Beitrag mit zahlreichen Erläuterungen hierzu finden Sie unter diesem Link:

Inklusion - UN-Konvention - dt. Bildungssystem

Und wenn Sie schon auf dieser Seite sind, führen Sie sich bitte auch diesen Beitrag zu Gemüte –

Gemeinschaftsschule und Abitur

Hier wird differenziert nachgewiesen, daß keine unserer in Jahrzehnten als Ergebnis evolutionärer Differenzierung und entsprechend resultierender Zweckmäßigkeit gewachsene, begabungsgerecht gestalteten Schulangebote durch eine Sammelschule zu ersetzen sind.

Die vom Autor besonders betrachtete saarländische Variante der Gemeinschaftsschule weicht dabei von der in Schleswig-Holstein bislang noch vorgeschriebenen Hardcore-Variante etwas ab, die grundsätzliche Einschätzung bleibt davon aber unberührt.

Einen kreativen Sonntag wünscht Ihnen / Euch
Ihr / Euer
Ulli Kliegis

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
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eingetragen von Hans Flachs am 17.11.2010 um 08.59

Die "Welt" berichtete am vergangenen Sonnabend (13.11.2010), daß eine möglicherweise aus dem Initiatorenkreis des erfolgreichen Hamburger Volksbegehrens gegen die Primarschulen auf den Plan tretende Partei derzeit, obwohl es sie bislang weder gibt, noch Ziele festliegen, bei einer Bürgerschaftswahl schon mit einem Stimmenanteil von bis zu 21% rechnen könnte.

Hier der Link zum Artikel: welt.de

Wenn der nicht (mehr) funktioniert, eine bekannte Suchmaschine mit dieser Zeile füttern:

Scheuerls Wahlpotenzial bei 21 Prozent.

Das im Artikel zitierte Fazit des Wahlforschers darf man wohl als Pfeifen im Wald verstehen. Die Professionalität, mit der die Initiative die Bürger trotz vom Hamburger Senat errichteter Hürden (Höhepunkt: Abstimmungstermin mitten in den Sommerferien) dazu gebracht hat, für ein Thema, das ja nun auch nicht alle Hamburger persönlich betraf, aber sie offenbar in sehr großer Zahl berührte, zu den Volksentscheidurnen zu gehen, ist sicher eine gute Grundlage, und wenn der Volksentscheid nur die Fingerübung für den großen Auftritt war, dürfte das von der Welt zitierte Umfrageresultat unter den etablierten Parteien eine ungewohnte Aktivität des vegetativen Nervensystems auslösen. Die Gedanken, daß man, statt mittels eines künstlich auf lange Zeit gestreckten Volksentscheidverfahrens den Ochsenweg zu gehen, lieber gleich direkt in die politischen Vollen geht, sind sicher auch das Ergebnis der bundesweiten Frustration über immer neue Schulreformen, die sich in keinem Fall mehr am objektiven Wohl der Kinder und Heranwachsenden orientieren, sondern nur noch ideologiegesteuerte Symbolpolitik sind. Daß selbst bildungsnahe und Konservativismus in Anspruch nehmende Parteien, genauso aber auch die, die vor vielen Jahren mit frischem Mut eine neue Politik entwarfen, heute, wie der Philosoph Norbert Bolz neulich bei Anne Will sagte, aber allesamt eine Parallelgesellschaft bilden, wird von immer mehr Leuten erkannt.

de.altermedia.info

Zeit für etwas Neues also? Es sieht so aus. Ein klitzekleiner Satz in diesem
Artikel focus.de/schule hat dem Vernehmen nach auch im Kieler Landeshaus für
überdurchschnittliche Unruhe gesorgt.

Schulgesetzdebatte, ein gleichmütig hingenommener Eingriff des Landesverfassungsgerichts (die allererste Entscheidung dieses Gremiums, das anzurufen dem einfachen schleswig-holsteinischen Rechtsunterworfenen aber versagt bleibt, er hat kein Landesverfassungsbeschwerderecht!) in das Selbstbestimmungsrecht des Parlaments - demzufolge Neuwahlen - es könnte spannend werden.

Munter bleiben, dran bleiben! :

Beste Grüße,

Ihr / Euer

Ulli Kliegis

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Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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eingetragen von Hans Flachs am 15.11.2010 um 15.19

Liebe Freunde, Mitstreiterinnen, Elternvertreter und Interessierte, sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Freude kann ich mitteilen, daß hier seit heute vormittag die schriftliche Einladung an die Initiative G9-jetzt!, vom Schleswig- Holsteinischen Elternverein mit ins Leben gerufen und unterstützt, zur persönlichen Anhörung im Bildungsausschuß des Schleswig-Holsteinischen Landtags zur Schulgesetznovelle vorliegt. Eine pdf-Kopie dieser Einladung finden Sie als Anlage. Die in der Einladung erwähnten Gesetzentwürfe finden Sie im Internet unter diesen beiden Adressen:

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl17/drucks/0800/drucksache-17-0 858.pdf (Regierungsentwurf)

http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl17/drucks/0500/drucksache-17-0 510.pdf (Antrag B90/Grüne)

In Anbetracht der Tatsache, daß sich die Initiative erst im März 2010 zusammengefunden hat, ist dieses ein fulminanter Erfolg und ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg, der uns am Ende hoffentlich wieder zu einem zufriedenen Blick auf Gymnasien, die allen Schülerinnen und Schülern ein Abitur nach neun Jahren qualitativ hochwertigen Unterrichts ermöglichen, führen wird, aber auch auf eine Struktur unseres Schulsystems, das denjenigen, die aus den im Rahmen wieder wachsender leistungs- und begabungsgerecht gefächerter Unterrichtsangebote an Regional- und Gemeinschaftsschulen als Anwärter für einen gymnasialen Bildungsgang hervorgehen, genau diesen Wechsel an das Gymnasium wieder möglich machen wird. Als Basis dafür ist aber auch wichtig, daß das Recht auf begabungs- und leistungsgerechte Bildung, entsprechend dem Artikel 8(2) unserer Landesverfassung, wieder jedem Kind und Heranwachsenden gewährt wird, ohne daß durch eine gleichmachende, ungerechte Gleichbehandlung Ungleicher in deren Entwicklungsfreiheit eingegriffen wird wie auch in das von Grundgesetz und Landesverfassung verbriefte Recht, die Art der weiterführenden Schule ganz allein zu bestimmen. Von Rechten Dritter wie Schulleiter, Schulträger etc., man mag noch Parteien und die Politik insgesamt einschließen, ist da wohlweislich nicht die Rede.

Schulfrieden - Ja! Aber nicht zum Preis der Durchsetzung einer Ideologie, die in der Geschichte schon mehrfach im Mißerfolg mündete, sondern in einem Rahmen von Freiheit, gerechter und dem Einzelnen entsprechend seiner Begabung und Leistungsfähigkeit angepaßter Lernumgebung, die sich am maximalen Wohl des Kindes, und das ist hier der bestmögliche Lernerfolg, orientiert.

Wir müssen auch mit unseren staatlichen Ressourcen verantwortungsvoll haushalten. Wir können es uns nicht leisten, zwei konkurrierenden Schulsystemen den Auftrag zu geben, in ungleicher Konkurrenz das gleiche Ziel anzustreben - und das auf Kosten der Schwächsten.

Denen, die vom ersten Tag in der Schule an um ihren Hauptschulabschluß ringen müssen, ist nicht damit gedient, daß neben ihnen einer sitzt, dem das Lernen so leicht fällt, daß er nichts für die Schule tun muß. Dem bzw. der schnell Lernenden wiederum schulden wir als Gesellschaft ein Lernumfeld, das auch ihn oder sie fordert und fördert. Die Anspruchsebenen, wie sie die KMK in ihren Bildungsstandardkatalogen dargelegt hat, sind sinnvoll gestuft. Spiegelt sich dieses Stufung im schulischen Angebot wieder, ist auch der Erfolg des Dialogs zwischen Lehrenden und Lernenden sicher. Die Durchlässigkeit, die Möglichkeit, die Stufen des Lernerfolges jederzeit wechseln zu können, muß wieder ausgebaut werden.

Mit unserem Vorschlag, dem Willen derer, die auch ein Abitur nach nur acht Jahren am Gymnasium erreichen wollen, zu entsprechen, gewinnen wir Tag für Tag mehr Sympathien. Nicht nur, daß damit auch den jetzt im G8-Rahmen verfangenen Schülern die Möglichkeit gegeben wird, ab sofort wieder im G9-Rhythmus zu lernen, auch der Quereinstieg aus den realschulabschlußorientierten Bildungsgängen der Regional- und zukünftig auch der Gemeinschaftsschulen wird wieder genauso einfach möglich sein wie vor 2007. Damit wird auch jede Überlegung, Regional- und Gemeinschaftsschulen gymnasiale Oberstufen aufzupfropfen, überflüssig.

Das gemeinsame Ziel aller am Schulbetrieb Beteiligten und derer, die für seine Gestaltung verantwortlich sind, muß der bestmögliche Lernerfolg jeder/s einzelnen Lernenden sein. Die Voraussetzungen dafür - unter Einbindung der Option G8, soweit und solange sie denn gewollt wird - wieder herzustellen, muß das Bestreben sein. Alles andere ist abwegige, nicht am Schülerwohl orientierte Symbolpolitik.

Schulunfrieden rührt von Unzufriedenheit her. Und daß die ganz überwiegende Zahl der Bürger mit den Schulreformen der vergangenen Jahre un-zu-Frieden ist, ist hinlänglich bekannt. Packen wir's weiter beherzt an.

Ein großer Dank gebührt allen, die sich mit viel Kraft und Mut dafür eingesetzt haben, daß das Schulsystem nicht weiter in die Finger von Ideologen gerät. Jetzt muß noch einmal bis zur Verabschiedung des Schulgesetzes alles getan werden, den Weg zum Ziel zu Ende zu gehen, und dabei noch viele zu gewinnen, mitzugehen. Wir haben schon viel bewegt in den letzten acht Monaten, bleiben wir am Ball!

Einen trotz Regen schönen Sonntag wünscht Ihnen / Euch

Ihr / Euer

U.Kliegis

Informationen zu G9-jetzt! : http://www.g9jetzt.de

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eingetragen von Hans Flachs am 27.10.2010 um 14.28

– mit weitergeleiteter Pressemitteilung der FDP
„Wolfgang Kubicki: Wir setzen unsere Vorhaben konsequent um“


[Ulrich Kliegis:]

Klare Worte zu den Zielen in der Bildungspolitik sowie besonders auch zur Schulfrieden-Initiative des Gemeinschaftsschul-LEB
(Zum Ende des weitergeleiteten Textes hin, s.u.)

Man wundert sich allerdings, wenn man die wütenden Äußerungen der Anhänger dieser friedliebenden LEB-GemSch.-Initiativen-Vertreter in den diversen Medien-Foren liest, daß die sich nicht bemühen, erst einmal für die Verbesserung der Lernbedingungen an den Gemeinschaftsschulen einzutreten. Bekanntlich stand auf dem Werbeschild der früheren Bildungsministerin, daß der Weg zum Abitur für alle durchlässiger werden sollte. Wie verträgt sich damit dieser Passus aus der Gemeinschaftsschulordnung, der noch aus der Feder von Ute Erdsiek-Rave stammt und immer noch in der Gemeinschaftsschulordnung zu finden ist:

(Zitat:)
(5) Durch die Wahl eines Wahlpflichtfaches wird den Schülerinnen und Schülern ab Jahrgangsstufe 7 eine individuelle Schwerpunktbildung ermöglicht. Das erste Wahlpflichtfach wird vierstündig ab Klassenstufe 7 erteilt. ... Bei Wechsel des ab Jahrgangsstufe 7 gewählten Wahlpflichtfaches ist die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe ausgeschlossen.
(Zitat Ende.)

Kann das mal jemand triftig erklären? Hier besteht Handlungsbedarf für die Fachabteilung des Ministeriums - bevor jetzt tausende von Lehrerstunden für die Planung und Gestaltung einer Unterrichtszeitvernichtungsmaßnahme draufgehen. Auch die IVL fordert dazu heute, diese Regel auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren (s. Anhang!). Was hat das nun mit G9-jetzt zu tun? Der Blick über den Tellerrand ist immer lehrreich - einerseits machen die Gemeinschaftsschulvertreter (vorneweg die GEW) dem Gymnasium den Anspruch auf G9 streitig, andererseits dulden sie für die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Lieblingsschulform Hürden, die es in dieser verqueren Form am Gymnasium nie gegeben hat und hoffentlich nie geben wird. Wir erlauben uns, hier auch im Interesse der Eltern von Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschulen das Wort zu erheben - denn die sind ja das Opfer dieser Politik der Vorgängerregierung. Und die Gewährung der Zugangsberechtigung zu einer gymnasialen Oberstufe, insofern auch an einem Gymnasium, Fachgymnasium oder anderer Einrichtung, geschieht nach dieser Regelung unabhängig davon, ob die betreffende Gemeinschaftsschule selbst eine Oberstufe hat oder nicht.

Übrigens ist die Kritik an diesem Passus seit 2007 auf der Seite des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins zu finden...

http://www.elternverein-sh.de

Sucht man dort mit der Such-und-finde-Funktion des Browsers nach "dilettanti", kommt man ganz schnell zu dieser Textstelle.

Gruß,

UK

Hier jetzt die heutige FDP-Pressemitteilung:

[…]

Nr. 393/2010

Kiel, Dienstag, 26. Oktober 2010

Kabinettspressekonferenz / Jahresbilanz

Wolfgang Kubicki: Wir setzen unsere Vorhaben konsequent um

Anlässlich der Kabinettspressekonferenz zur Jahresbilanz der
schwarz-gelben Landesregierung sagte der Vorsitzende der
FDP-Landtagsfraktion, Wolfgang Kubicki:

"Vor fast genau einem Jahr haben wir uns gemeinsam mit der
schleswig-holsteinischen CDU unter der Überschrift ,Koalition des
Aufbruchs' auf den Weg gemacht, um unter anderem

. den Haushalt zu konsolidieren,

. Wachstum zu ermöglichen,

. die staatlichen Aufgaben und die rechtlichen Vorgaben auf das
notwendige Maß zu beschränken,

. die verfehlte SPD-Bildungspolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte zu
beenden.


Wir haben einige Vorhaben bereits umgesetzt und das zentrale Projekt
der Haushaltskonsolidierung eingeleitet. Wir benötigen aber auch ein
deutliches Wirtschaftswachstum."

[… gekürzt durch Rechtschreibung.com ….]

Ein wichtiges Vorhaben sei die Änderung des Schulgesetzes. "Ein
Kernpunkt des Gesetzes ist, dass an Gymnasien wieder die Möglichkeit
für G9 geschaffen wird. Diese Wahlfreiheit haben wir vor der
Landtagswahl versprochen, nun geben wir dem vielfach geäußerten
Elternwillen Raum. Gemeinschafts- und Regionalschulen sollen zudem
mehr eigenen Entscheidungsspielraum erhalten. Daher geht auch der
Vorwurf der sich neu formierenden Volksinitiative
,Schulfrieden-Schleswig-Holstein!' fehl, die Schulgesetzesänderung
würde auf ein dreigliedriges Schulsystems abzielen." Dies sei nicht
der Fall. "Dass die Landeselternvertreter der Gemeinschaftsschulen
sich davor fürchten, dass sich der Wille der Eltern vor Ort nicht mit
dem Willen der Landeselternvertretung deckt, ist schon bemerkenswert",
so Kubicki abschließend.

Frank Zabel, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im
Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach
7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail:
info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/



--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ---
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eingetragen von Hans Flachs am 24.10.2010 um 12.06

Liebe Freunde und Mitstreiterinnen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitleser/innen,

von der IVL-SH, die aus dem VDR (Verband Deutscher Realschullehrer) - SH hervorgegangen ist, kommt heute eine lesenswerte Pressemitteilung. Sie finden diese im Anhang. Darin wird auch auf die Rolle der GEW in der aktuellen Debatte um die Novellierung des Schulgesetzes eingegangen.

Es ist vielleicht noch nicht jedem so bewußt, was die GEW jetzt ganz unzweideutig fordert: Die Abschaffung aller Schularten zugunsten einer Einheitsschule namens Gemeinschaftsschule. Zitat aus der Stellungnahme der GEW zum Schulgesetzentwurf:

(Zitat:)
§ 9 Schularten
(1) 2e: die Gemeinschaftsschule
Die GEW tritt für EINE SCHULE FÜR ALLE ein. Die Gemeinschaftsschule kann zur Erreichung dieses Ziels ein geeigneter Schritt sein. Durch die Einführung als weitere Schulart wird der international immer wieder kritisierten Zergliederung des deutschen Schulwesens weiter Vorschub geleistet. Daher fordert die GEW, dass das Schulgesetz dahingehend überarbeitet wird, dass Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen in Gemeinschaftsschulen überführt werden.

(Zitat Ende, Hervorhebung durch den Absender dieser Nachricht.)

Die gesamte Stellungnahme der GEW finden Sie im Anhang dieser Mail. Richten Sie Ihr Augenmerk, wenn die Zeit knapp ist, bitte unbedingt auf den Punkt § 9, und machen Sie diese Position der GEW bekannt! Es zeigt sich, daß die von der IVL gesehene Instrumentalisierung der Schüler- und mancher Elternvertretungen einem von der GEW dirigierten Konzept folgt. Der Vorstand des LEB der Gymnasien, derzeit auch noch stark dezimiert, vertritt in dieser Vereinigung von Schulsystemgegnern eine höchst fragwürdige Position - die Eltern, aus deren Kreisen er durch Wahlen hervorgegangen ist, werden sicher nicht der Ansicht sein, daß dieses Ziel, die Abschaffung der Gymnasien, der Auftrag an ihren Landeselternbeirat ist.

Die Initiatoren dieser neuen Volksinitiative, die skurrilerweise den Gesetzgeber zum Nichthandeln auffordert, sind zum Teill auch Vorstandsmitglieder des LEB der Gemeinschaftsschulen. Es ist schon ein starkes Stück, daß sich ein Vorstand der Landeselternvertretung einer Schulart mit Unterstützung einer Lehrergewerkschaft auf den Weg macht, anderen Schularten den Garaus zu machen.

Der IVL-Vorsitzenden Grete Rhenius ist für ihren Hinweis, daß Frieden und Freiheit untrennbar sind, zu danken.

Wir regen eine aktive Diskussion dieses Themas in Eltern-, Lehrer- und Schülerkreisen an - ohne den Taktstock der GEW.

Trotzdem noch einen schönen Rest-Sonntag wünscht

Euer / Ihr

Ulli Kliegis
--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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Anhang:

IVL zur so genannten „Initiative Schulfrieden“:
Frieden ohne Freiheit?


„Als Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein
können wir die Ängste der Initiative in keiner Form teilen“
, so die IVL-Landesvorsitzende Grete Rhenius, „endlich wird den Schulen nach über 20jährigen Erlass- Bombardement durch die Vorgängerregierungen ein großes Stück an Freiheit gewährt!“

Durch die Schulgesetznovelle wird das so genannte „binnendifferenzierte Lernen“ gar nicht berührt, wenn sich die Schulkonferenzen, in denen jene engagierten Eltern ja sitzen, einig sind, dass diese Form die beste Wahl sei. Die Schulträger werden ihre Entscheidungen nicht ändern – wovor hat man also Angst? Rhenius weiter: „Möglicherweise ist der Zuspruch für die Ziele der Initiatoren aber gar nicht so ,überwältigend’ wie von GEW und Oppositionsparteien kommuniziert; denn die Realität vor Ort in den Schulen bietet ein weniger positives Bild von den Verhältnissen in den zwangsumgewandelten Haupt- und Realschulen. Die Erwartungen an das „Längere gemeinsame Lernen“ haben sich bislang nirgendwo erfüllt. Hat man also Angst vor der Realität?“

Die GEW hatte ja schon im September einen Anlauf unternommen, die Landesschülervertretung und die LEB für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zu instrumentalisieren. Ist es Zufall, dass es dabei derselbe Stefan Hirt war, der in KNOnline zugeben musste, dass der Aufruf der Elternvertreter von der GEW formuliert worden war, der Herr Hirt ist, der den Landtag jetzt zum Nichthandeln auffordern will?

Er schadet damit nicht nur massiv dem Anliegen der Eltern und Schüler, sondern sät auch Zwietracht an den Schulen – Einhelliger Tenor der IVL: „Schulfrieden“ bedeutet „Schulfreiheit“ und nicht die Zementierung starrer, ideologischer Käfigwände, die durch Gängelungserlasse, wie die Schulen sie in den letzten Jahrzehnten erleiden mussten, immer enger und beklemmender wurden! Frieden ohne Freiheit gibt es nicht – auch und gerade nicht in der Schule!

V.i.S.d.P. IVL-SH Heikendorf, 23. Oktober 2010
Tade Peetz, Pressereferent
Stückenberg 15
24226 Heikendorf
Tel.: 0431-2391935


eingetragen von Hans Flachs am 25.09.2010 um 12.44

"Ein Schritt ist nicht weit genug"

In Heikendorf kündigt sich für Montag, 27. September, eine lebhafte Diskussion ums Turbo-Abitur an


[Bild]
Gabriela Lübeck, Ulrich Kliegis und Irmgard Zantopp (von links) von der Elteminitiative "G9 jetzt" erwarten für den Informationsabend am Montag im Heikendorfer Gymnasium ein reges Interesse. Foto Kuhl

Heikendorf. "Quo vadis Gymnasium? G8 und G9 im Vergleich": Unter diesem Titel steht am Montag, 27. September, 19.30 Uhr, in der Aula der Heikendorfer Heinrich-Heine-Schule ein Vortragsabend mit anschließender Diskussion.

Die aktuelle Situation und Perspektiven für die Unter-, Mittel- und Oberstufe der Gymnasien stellen Tim Schröder aus Sankt Peter Ording (Elternvertreter) und Reinhold Günther (Mitglied des Landeselternbeirats der Gymnasien) vor. Heikendorfs Schulleiter Klaus Gruitrooy wird anschließend die Vorzüge von G8 erläutern und über mögliche Strategievorschläge von Landesseite berichten. Die landesweite Elterninitiative "G9 jetzt!" sehe den Regierungsentwurf für das neue Schulgesetz, wonach den Schulen freigestellt werden soll, G9 wieder anzubieten, zwar als "einen Schritt in die richtige Richtung", geht dem Sprecher der Initiative, Ulrich Kliegis aus Heikendorf, aber nicht weit genug. Klare Zielsetzung sei weiterhin die Rückkehr zu G9 als Standardangebot aller Gymnasien, betonen auch Gabriela Lübeck und Irmgard Zantopp von der Elterninitiative im KN-Gespräch. "Die ganz überwiegende Mehrheit der Eltern und Schüler wollen zurück zum neunjährigen gymnasialen Bildungsgang, und zwar sofort", sagt Gabriela Lübeck. Innerhalb kurzer Zeit habe man im Frühjahr 22 000 Unterschriften gesammelt und diese Liste dem Bildungsministerium überreicht.

"Uns geht es um das Wohl der Kinder, denn eine Rückkehr zu G9 führt zu mehr Bildung und mehr Entwicklung smöglichkeiten statt zu oberflächlichem Wissen, Schul- und Prüfungsstress. Diese Chance müssen auch jene Jahrgänge erhalten, an denen in den vergangenen Jahren mit G8 herumexperimentiert wurde", so Kliegis. Deshalb hat die Elterninitiative nun ein Modell entwickelt, das aus ihrer Sicht einen Kompromiss zwischen G8 und G9 darstellt. Das Modell sieht vor, dass von der fünften bis zehnten Klasse alle Schüler im hergebrachten G9-Rhythmus lernen. In der Oberstufe gehen dann die Schüler, die es können und wollen, auf die "Überholspur" und machen in zwei Jahren ihr Turbo-Abi, statt wie alle anderen in drei Oberstufenjahren zum Abitur zu kommen.

Die jetzigen G8-Jahrgänge könnten laut Elterninitiative sofort und problemlos den neunjährigen Rhythmus wieder aufnehmen. Weniger Wochenstunden, eine deutliche Entlastung insbesondere für die jüngeren Schulkinder und mehr Freizeit: Das sind für Irmgard Zantopp die entscheidenden Vorteile des Modells. Dass bei diesem Vorschlag auch der Übergang aus Realschulzweigen der Regional- und künftig auch der Gemeinschaftsschulen und umgekehrt wieder möglich wäre, sei ein weiterer Vorteil.

Ein Blick über die Landesgrenze zeigt übrigens, dass die G8/G9-Diskussion auch in anderen Bundesländern voll im Gange ist. In Bayern wurde das Schulgesetz seit G8-Ein-führung schon drei Mal geändert. In Niedersachsen strebt man einen Volksentscheid gegen G8 an. Die Forderungen des hessischen Landeselternbeirats und der Schülervertretung gleichen weitgehend dem Modell der Elterninitiative "G9 jetzt", uhl

(Kieler Nachrichten 25.09.2010)


eingetragen von Hans Flachs am 19.09.2010 um 15.13

Gemeinsamer Appell an den Landtag: Auf Änderung des Schulgesetzes in der verkürzten Wahlperiode verzichten

Schüler und Eltern protestieren gegen „Rückwärts-Reform“

Kiel. Bildungsminister Ekkehard Klug ist mit seiner Schulgesetz-Novelle auf massiven Widerstand bei den Betroffenen gestoßen. In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Landeselternbeiräte der Gymnasien, der Gemeinschaftsschulen und der Regional- und Realschulen sowie die Landeschülervertretung der Gymnasien scharfe Kritik an den Plänen des Ministers geübt. Sie alle sind sich einig: „Inhaltlich orientiert sich die Rückwärts-Reform des Schulgesetzes an der Realität von vorgestern.“ So werde das gemeinsame Lernen an Gemeinschaftsschulen und Regionalschulen zurückgedrängt. Und an den Gymnasien würden durch die Möglichkeit, zwischen G8 und G9 zu wählen, Konfliktfelder eröffnet. „Schulen werden in unsinnige Konkurrenz zueinander gehetzt, während sich die Landesregierung aus der Verantwortung stiehlt“, heißt es in dem Papier. Was Eltern und Schüler besonders stört: Erst vor drei Jahren hatte die Große Koalition eine umfassend Reform auf den Weg gebracht. Angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse und vor dem Hintergrund einer Neuwahl dürften die Rahmenbedingungen deshalb nicht schon wieder geändert werden. „Wir können den Schulen und allen Beteiligten doch nicht ständig solche bildungspolitischen Pirouetten zumuten.“ Die Schüler- und Elternvertreter appellieren an den Landtag, auf eine erneute Änderung zu verzichten. Lehrer, Schüler sowie Eltern hätten „keine Lust mehr, sich nach jeder Landtagswahl auf eine grundlegende Veränderung der Bildungspolitik einzustellen“. Std

kn-online.de 16.9.2010

[Dazu von der Seite des Elternvereins S-H: „Übrigens sind die Online-Kommentar-Seiten vieler schleswig-holsteinischer Seiten an diesem Wochenende voll von Diskussionen darüber, daß das sehr minister-kritische Papier der Arbeitsgemeinschaft der Landeselternbeiräte und der Landesschülervertretung auf einen ursprünglich von der GEW verfaßten Text zurückgeht, wie sich jetzt herausgestellt hat.

Pikant: Davon stand im an die Presse gegebenen Papier nichts mehr drin...“
]

Reaktionen, z.B.:

HERBERT WINKELMANN 19.09.2010 15:04
"Aufstand"? "Proteststurm"? Wo? Offenbar nicht außerhalb der GEW-Geschäftszeiten, wie die Diskussion hier im "Schulforum" zeigt. …
shz.de/themen/schleswig-holstein/schulforum


eingetragen von Hans Flachs am 18.09.2010 um 09.41

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Heikendorf, d. 16. September 2010

Pressemitteilung:

Die Elterninitiative „G9-jetzt!“ begrüßt den Regierungsentwurf für das neue
Schulgesetz als einen Schritt in die richtige Richtung. Die Fehler der Vergangenheit, ohne Rücksicht auf Verluste die Schulzeit zu verkürzen, würden damit teilweise rückgängig gemacht, womit dem Wunsch einer großen Mehrheit der Eltern (verschiedene Umfragen ergeben: 80% der Eltern wollen wieder 9 Jahre Gymnasium für ihre Kinder) nachgekommen wird. Auch die Wirtschaft wünscht sich vor allem Nachwuchskräfte mit entwickelter Persönlichkeit, wie aktuelle Studien ergeben. Ein früher erlangtes Turbo-Abi spielt hingegen keine positive Rolle bei Bewerbungen. Deutschland war jahrelang nicht trotz, sondern wegen G9 Exportweltmeister. „Persönlichkeit kann nur reifen, wenn unsere Kinder dazu Zeit haben, z.B. in Sportvereinen oder anderen sozialen Strukturen auch jenseits der Schule. Dies wird durch das Turbo-Abi verhindert“, sagt Dr. Ulrich Kliegis, Sprecher der Elterninitiative „G9-jetzt!“.

Aber ganz zufrieden sind die Eltern noch lange nicht. Es geht ihnen um das Wohl der Kinder, denn eine Rückkehr zu G9 führt zu mehr Bildung und mehr Entwicklungsmöglichkeiten statt zu oberflächlichem Wissen und Schul- und Prüfungsstress. Diese Chance müssen auch jene zwei Jahrgänge erhalten, an denen in den letzten zwei Jahren mit G8 herumexperimentiert wurde. Die Elterninitiative „G9-jetzt!“ hat ein Modell entwickelt, das einen Kompromiss zwischen G8 und G9-Befürwortern herstellt.

• Von der 5. bis zur 10. Klasse lernen alle Schüler im hergebrachten G9-Rhythmus.

• In der Oberstufe, also ab Klasse 11, gehen die, die es können und wollen, auf die "Überholspur" und absolvieren die Oberstufe in zwei, der Rest, wie bisher, in drei Jahren.


Die jetzt in G8-Klassen lernenden Jahrgänge könnten danach sofort ohne Probleme wieder in den G9-Rhythmus kommen und müßten sich dann erst vor dem Eintritt in die Oberstufe entscheiden, ob sie ihr Abitur tatsächlich nach acht oder doch nach neun Jahren am Gymnasium machen wollen.

Der G9-jetzt! - Vorschlag erleichtert im Übrigen auch den Wechsel von und zu anderen Schularten – überall wird im gleichen Rhythmus gelernt, nur auf unterschiedlichen Anspruchsebenen. So können Schüler mit einem guten Realschulabschluß aus einer Regional- oder Gemeinschaftsschule ohne Probleme in einer dreijährigen gymnasialen Oberstufe weiterlernen. Es ist jetzt Sache des Landtags, den Weg in diese Richtung möglichst unverzüglich freizumachen.

Der Vorschlag der Elterninitiative (s. Anhang) ist dazu abstimmungsreif ausformuliert.

Mehr dazu auf der Homepage der Initiative, http://www.g9jetzt.de.

Anhang:
So funktioniert’s: G9 und G8 parallel – das G9-jetzt! – Konzept der Elterninitiative

V.i.s.d.P.: Dr.U.Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V. Tel. 0431 331144
Geschäftsstelle: Fax 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf


eingetragen von Norbert Lindenthal am 15.07.2010 um 12.25

Spiegel, 15.07.2010

Volksentscheid in Hamburg
Einpeitscher für rebellische Eltern

Von Birger Menke

Fotostrecke: 7 Bilder
dpa

Bis Sonntag entscheidet Hamburg über die Schulreform, vielleicht sogar über die Zukunft der schwarz-grünen Koalition. Ohne Walter Scheuerl wäre es dazu nicht gekommen: Er schürt den Protest seit mehr als zwei Jahren, machte aus einem Gucci-Aufstand eine kleine Elternrevolte - mit allen Mitteln.

Dienstagnachmittag, fünf Tage vor dem Finale des Hamburger Volksentscheids, Lilienstraße 15 - das Büro von "Wir wollen lernen" liegt in der Stadtmitte, zwischen Jungfernstieg und Mönckebergstraße. Walter Scheuerl, 48, kommt herein, weißes Hemd, helle Anzughose, freundliches Lächeln. Über sich selbst sagt er, für manche sei er "einfach der Scheuerl, ein Ungetüm".

Wer verstehen will, wie es einer Elterninitiative gelingen konnte, in ganz Hamburg eine glühende Debatte über das sonst oft dröge Thema Bildung auszulösen, wie sie über alle Hürden einen Volksentscheid erzwang, bei dem die Bürger bis Sonntag über eine Schulreform und vielleicht auch über die Zukunft der schwarz-grünen Koalition richten - der muss sich mit Walter Scheuerl befassen.
Vor gut zwei Jahren startete er seine Mission, aus dem Nichts. Gerade hatte die Republik eine Premiere bestaunt: Ole von Beust (CDU) und Christa Goetsch (Grüne) schlossen den ersten schwarz-grünen Koalitionsvertrag auf Länderebene.

Nachdem Beust im Mai 2008 seinen Amtseid gesprochen hatte, versprach der damalige CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla "die volle Unterstützung der CDU Deutschlands". Beinah zeitgleich, wenige Stunden nach Beusts Vereidigung, gründete Scheuerl die Initiative "Wir wollen lernen".

Scheuerl setzte auf eine Revolte in der CDU - und täuschte sich

Er ahnte damals nicht, was vor ihm lag, ging davon aus, dass es in der Hamburger CDU eine Revolte geben würde gegen eine Reform quer zur Parteilinie: Hatte die CDU doch einer Schulreform zugestimmt, die neben einem zweigliedrigen System aus Gymnasium und Stadtteilschulen die Primarschule vorsah, die Verlängerung der Grundschulzeit auf sechs Jahre.

Scheuerl erzählt, wie ihm CDU-Mitglieder versicherten, zu dieser Kürzung des Gymnasiums werde es nicht kommen; es bleibe beim Versprechen aus dem Wahlkampf: Am Gymnasium wird nicht gerüttelt. Doch Scheuerl täuschte sich, die Revolte blieb aus. Bürgermeister Beust stellte sich aus persönlicher Überzeugung hinter die Reform und zog seine Partei mit.

Scheuerl nennt das "fatal für die CDU". Für ihn selbst bedeutete es eine Wende: Er spürte, etwas Großes könnte aus seiner Volksinitiative werden. Immer mehr enttäuschte CDU-Wähler kamen zu ihm, anfangs meist aus dem Bürgertum - Wohlhabende aus Hamburgs Nobelvierteln, Anwälte, PR-Beraterinnen, die sich um die Leistungsfähigkeit der Gymnasien und die Karrieren ihrer Kinder sorgten.

Die Argumente der hanseatisch-vornehmen Variante einer außerparlamentarischen Opposition: Gymnasien müssten ihre Profile aufgeben, könnten ihre Schüler nicht mehr lange genug musisch, bilingual oder altsprachlich bilden. Scheuerl, Sohn eines Erziehungswissenschaftlers und einer Lehrerin, schürte zudem die Furcht, dass die leistungsstarken Schüler unter den Schwachen leiden würden, dass die Primarschule Fünft- und Sechstklässler ausbremse, die aufs Gymnasium gehörten. Daraus sprach der Leistungsgedanke, während die Gegenseite für mehr Chancengerechtigkeit durch längeres gemeinsames Lernen warb.

Die Schmähungen und das Kleinreden verstummten im Herbst 2009

"Gucci-Aufstand" nannte "Die Zeit" Scheuerls Truppe, grüne Politiker sprachen von den "letzten Resten des Ständestaates", einer "elitären Minderheit". Scheuerl dient dafür als ideale Projektionsfläche: Er ist Rechtsanwalt bei einer großen Kanzlei, seine beiden Kinder sind Gymnasiasten im noblen Stadtteil Othmarschen.

Doch die Schmähungen und das Kleinreden verstummten, als im Herbst 2009 etwas geschah, das selbst Beust als "Paukenschlag" bezeichnete: "Wir wollen lernen" sammelte beim Volksbegehren, der letzten Hürde vor dem Volksentscheid, 184.500 Unterschriften gegen die Reform. Dreimal mehr, als nötig gewesen wären.

DARF'S EIN BISSCHEN LÄNGER SEIN?
Bis 18. Juli entscheiden Hamburgs Bürger, was aus der Schulreform wird: Lernen die Schüler künftig sechs Jahre lang gemeinsam, oder werden sie weiter nach vier Jahren getrennt? SPIEGEL ONLINE hat Pro-und-Contra-Stimmen aus der Politik gesammelt.
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Die Reformer hatten vor allem unterschätzt, welchen Protestwillen die von ihnen zunächst auch geplante Abschaffung des Elternwahlrechts weckte. Sie reagierten und schafften die Abschaffung ab. Vor allem aber reifte mit dem Volksbegehren die Erkenntnis, dass von einem Aufstand weniger Reicher keine Rede mehr sein konnte.

Beust und Goetsch mussten Scheuerls Erfolg anerkennen. Von Beginn an führte er eine Kampagne, die polarisierte. Darum wurde die Debatte über die Schulreform immer giftiger - und darum gilt Scheuerl heute vielen als Ungetüm.

Wer Kampagnen aushebeln muss, lernt, wie sie funktionieren

Fast täglich verschickten Scheuerl und sein Team "Info-Mails" mit Verweisen auf Presseberichte, zuweilen aber auch eigenwilligen Statistik-Interpretationen. Er meldete zum Beispiel voller Freude, Hamburgs Gymnasiasten brächten bessere Ergebnisse zustande als Schüler in Finnland - wenig überraschend, da beim Pisa-Gewinnerland eben alle Schüler berücksichtigt wurden.

"Wir haben aus Informationen Nachrichten gemacht", sagt Scheuerl. Als Medienanwalt weiß er, wie das geht. Und wie Kampagnen gefahren werden: So vertrat er etwa ein Unternehmen, das Qualitätssiegel für Fleischprodukte vergibt, gegen eine Tierschutzorganisation. Die Tierschützer hatten ein Video veröffentlicht, das zeigen sollte, wie auf einem zertifizierten Hof Schweine im Stall neben den Kadavern von Artgenossen leben.

Wer solche Kampagnen aushebeln muss, lernt, wie sie funktionieren. Und weiß zugleich, wie weit sie gehen dürfen, zumindest juristisch betrachtet.

Scheuerl spricht von "Krisensituationen", die er für seine Mandanten zu beschwichtigen habe. Nutzen ihm solche Erfahrungen für die eigene Kampagne? Ja, sein Einsatz für "Wir wollen lernen" sei eine Umkehrung seiner beruflichen Tätigkeit, sagt er, zögert kurz und schiebt nach: "Wir rufen aber natürlich keine Krisen hervor, wir wecken Problembewusstsein."

Das dürfte bei einigen Hamburgern Kopfschütteln auslösen. Cord Wöhlke etwa, Inhaber der Drogeriemarktkette Budnikowski, berichtete Anfang Mai von Drohungen, es werde Boykottaufrufe geben, sollte er weiterhin für die Schulreform-Pläne werben. Von einem Einschüchterungsversuch sprach im Herbst die Schulbehörde: Die Initiative hatte Mitarbeiter per Mail gefragt, was sie zur Umsetzung der Reform befähige. Sie antworteten nicht, nach einer Weile erhielten sie ihre Lebensläufe zugeschickt - inklusive Einträgen wie "erfolglose Bewerbung".

"Das wurde von der CDU zum Nazi-Vergleich hochgepusht"

Scheuerl sagt, man könne ihm und der Initiative nichts vorwerfen. Er versteht auch bis heute nicht, wieso es so viel Wirbel gab, als er im Oktober 2009 per Mail verbreitete, die Primarschulpläne hätten "eine Tradition in der NS-Pädagogik des Erziehungswissenschaftlers Peter Petersen". Politiker reagierten empört, es hagelte Rücktrittsforderungen, Scheuerl entschuldigte sich. Trotzdem sagt er: "Das wurde von der CDU zum Nazi-Vergleich hochgepusht."

Überhaupt habe er das Taktieren der Politiker unterschätzt und gelernt, "dass Politiker, wenn sie unter Druck stehen, bestimmte Argumentationsmechanismen in den Raum werfen", so Scheuerl, dem selbst einmal parteipolitische Ambitionen nachgesagt wurden. Für ihn sei "so ein Umfeld fehlender Aufrichtigkeit nicht erstrebenswert".

Den Vorwurf, dass er selbst reichlich austeile, lässt er nicht zu. Er spricht freundlich, oft auch leicht amüsiert, immer gedanklich hellwach und ohne den Anschein, lange nachdenken zu müssen, bevor er seine pointierten Sätze aneinanderreiht. Das wirkt überlegen, auch gelassen - und provoziert seine Gegner umso mehr.
Heute argumentiert Scheuerl nicht mehr nur mit den Gefahren für die Gymnasien. Er spricht viel über Kinder aus sozial schwachen Familien, über Migranten, die ihre begabten Kinder früher auf ein Gymnasium schicken wollen: "Die Primarschule verhindert, dass die Schüler aus Mümmelmannsberg auf das Gymnasium Sankt Ansgard gehen." Er argumentiert aus der Perspektive der Schwachen, das wirkt mehrheitsfähiger und ist zugleich realitätsfern - Mümmelmannsberg ist ein Problemviertel, Sankt Ansgard ein katholisches Privatgymnasium.

Am Sonntag werden Hamburgs Bürger entscheiden, ob Walter Scheuerls Mission Erfolg hat. Sicher ist: Auch wenn sie scheitert, werden andere sie weiterzuführen versuchen. Das Saarland und Nordrhein-Westfalen bringen Schulreformen auf den Weg. Eltern- und Lehrerverbände haben bereits mit Scheuerl Kontakt aufgenommen.


eingetragen von Hans Flachs am 14.07.2010 um 11.11

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

am Sonntag geht es in Hamburg nicht nur um die Zukunft des Gymnasiums, sondern des begabungsgerecht gefächerten Bildungsangebotes des Staates insgesamt.

Zwar ist nur ein kleiner Teil der Adressaten dieses Verteilers in Hamburg wahl- und abstimmungsberechtigt, aber fast jede/r wird Verwandte, Freunde, Kollegen wissen, die in Hamburg mitentscheiden können. Ermuntern Sie die bitte, für ein zukunftssicheres, differenziertes Schulsystem zu stimmen und der Primarschule von Christa Goetsch, der grünen Hamburger Schulsenatorin, eine Absage zu erteilen!

Wer am Sonntag nicht zur Abstimmung gehen kann, kann vorher noch per Briefwahl mitentscheiden - und jede Stimme zählt, nicht nur, wie wir es hier beim Unterschriftensammeln oft gehört haben, "Meine Frau macht das, die ist für die Schule zuständig..." - Also, machen Sie von Ihrem guten Recht guten und regen Gebrauch, und bitten Sie Ihre Hamburger Freunde, auch wenn sie keine Kinder an einer Schule haben, mit abzustimmen! Das Ergebnis ist wichtig für alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland.

Es sei hier auch auf den sehr lesenswerten Artikel im Focus dieser Woche "Kampf ums Gymnasium - Wie Ideologen die deutsche Bildung zerstören" verwiesen.

Mit den besten Wünschen nach Hamburg, und Ihnen bzw. Euch allen eine erholsame Ferienzeit!

Ihr / Euer

Ulli Kliegis

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.



--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf

http://www.elternverein-sh.de ;
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de ;
http://www.g9jetzt.de ;
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de ;
http://www.nachbar-grundschule.de ;
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Hans Flachs am 30.06.2010 um 06.36

Heikendorf, d. 29. Juni 2010

Elterninitiative G9-jetzt! überreicht Minister Dr. Klug 21.245 Unterschriften für die Forderung nach der Wiederherstellung des neunjährigen gymnasialen Bildungsganges

[Bild]

Vertreter der Elterninitiative G9-jetzt! übergaben am Dienstag, d. 29.6.2010 Minister Dr. Klug 21.245 Unterschriften. - V.l.n.r.: Reinhold Günther, Frank Evers, Michael Kasch, Irmgard Zantopp, Dr. Ulrich Kliegis, Astrid Schulz-Evers, Kirsten Langenberg, Minister Dr. Ekkehard Klug

Kiel – „G9, also der neun Jahre umfassende gymnasiale Bildungsgang, muß wieder das Standardangebot der schleswig-holsteinischen Gymnasien werden!“ – diese Forderung unterschrieben in den vergangenen Wochen 21.245 Schleswig-Holsteiner. Heute übergab die Elterninitiative G9-jetzt! dem Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug die gesammelten Unterschriften.

Der Minister sprach mit den Initiativenvertretern über deren Sorgen und Nöte im Zusammenhang mit der Unterrichtsverdichtung, die das Zusammenschieben des Lehrstoffs von bisher neun auf nunmehr acht Schuljahre mit sich bringt. Da diese Verdichtung in Schleswig-Holstein auch noch auf die Jahrgänge der Unter- und Mittelstufe eingegrenzt ist – eine Regelung, die die frühere Bildungsministerin hinterlassen hat – erweitert sich das Tagespensum der jetzt elf- und zwölfjährigen Schüler im Schnitt um mehr als das rechnerische Sechstel an Unterricht – plus Hausaufgaben, Zeit zum „Büffeln“, Zeit, die eigentlich den außerschulischen Erlebnisbereichen zukommen muß. Mancher 5.- und 6.-Klässler hat schon 32 Wochenstunden Unterricht – während sein Lehrer gerade über die Steigerung von 24.5 auf

25.5 Stunden pro Woche schimpft. Nicht nur für die neu ins Gymnasium kommenden Schüler soll „G9 für alle“ gelten, sondern insbesondere auch für die Jahrgänge, die jetzt im G8-Rahmen lernen. Das bekräfigten die Eltern noch einmal und baten den Minister, hier eine Lösung zu schaffen. Die Eltern erläuterten Herrn Dr. Klug auch noch einmal die Vorteile ihres eigenen Vorschlags, G8 als optionales Parallelangebot ohne großen organisatorischen Mehraufwand und ohne Beeinträchtigung des G9Standards zu schaffen: Wer als Schüler am Ende der 9. Klasse von sich glaubt, die Oberstufe (ab Klasse 11) in zwei statt der üblichen drei Jahre bewältigen zu können, soll dazu die Möglichkeit bekommen. Er kann sich dann ab Klasse 10 auf die „Überholspur“ einfädeln und den Stoff der Oberstufe in zwei Jahren absolvieren.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und der volle Wortlaut unserer Stellungnahme zum Schulgesetz-Änderungsentwurf finden sich auf der
Webseite http://www.g9jetzt.de

[Bild]

Astrid Schulz-Evers präsentiert Bildungsminister
Dr. Klug die von der Initiative gesammelten 21.245
Unterschriften – in neun prall gefüllten Ordnern.


V.i.s.d.P.: Dr.U.Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.


Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V. Tel. 0431 331144
Geschäftsstelle: Fax 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf Internet: email: info@Elternverein-SH.de

http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Hans Flachs am 28.06.2010 um 21.39

Sehr geehrte Damen und Herren,


sicher sind Sie von der Pressestelle des Bildungsministeriums darüber informiert worden, daß die Elterninitiative G9-jetzt! morgen, Dienstag, 29.6.2010 um 11h 30 dem Bildungsminister die landesweit gesammelten Unterschriften für die Forderung
"G9 muß Pflichtstandardangebot an allen schleswig-holsteinischen Gymnasien werden!"
überreichen wird.


Wir möchten hiermit darauf aufmerksam machen, daß wir Ihnen anschließend an das Treffen mit dem Minister, das vermutlich nicht allzu lange dauern wird, gern zu Gesprächen und zur Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung stehen werden.


Die Unterschriftensammlung soll dem Willen der Eltern Ausdruck verleihen, G9 wieder als Pflichtstandardangebot an allen Gymnasien des Landes einzurichten. Als Option für ein parallel dazu mögliches G8-Modell haben wir kürzlich das von uns "Y + +" genannte Schema vorgestellt, bei dem die Verdichtung des Unterrichts weitgehend in die Oberstufe verlegt wird. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage http://www.g9jetzt.de .


Morgen, bei der Übergabe der Unterschriften, werden wir noch einmal betonen, daß die Wiederherstellung von G9 von der ganz überwiegenden Zahl der Eltern, der Schüler und übrigens auch der Wirtschaft im ganzen Land gefordert wird, wie zuletzt auch eine große Umfrage der SHZ ergab.


In Hessen hat der dortige Landeselternbeirat gemeinsam mit der dortigen Landesschülervertretung gerade eine von über 50.000 Bürgerinnen und Bürgern elektronisch signierte Petition überreicht, die genau das gleiche Ziel wie die Initiative G9-jetzt! verfolgt.


G9-jetzt! wird weiterhin intensiv für die Wiedereinrichtung des G9-Rahmens eintreten.


Wir würden uns freuen, Sie morgen mittag im Bildungsministerium treffen zu können.


Die Übergabe der Unterschriften soll um 11h30 im Büro des Ministers im Ministerium für Bildung und Kultur in der Brunswiker Str. 16 - 22
in 24105 Kiel stattfinden.


Mit freundlichen Grüßen!


Ihr


U.Kliegis


--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf


http://www.elternverein-sh.de ;
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de ;
http://www.g9jetzt.de ;
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de ;
http://www.nachbar-grundschule.de ;
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.06.2010 um 14.51

Die umfangreiche Stellungnahme des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. v. 17.06.2010 zur geplanten Änderung des Schulgesetzes wurde hier bereits verlinkt. Der Elternverein weist für „Rechtschreibung.com“ insbesondere auf den die Rechtschreibung betreffenden Abschnitt seiner Stellungnahme hin.

Elternverein - Stellungnahme

Hier der Teil im Wortlaut:

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Stellungnahme des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
zum Referentenentwurf zur Änderung des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes, vorgelegt von Bildungsminister Dr. E. Klug am 27.4.2010 in Kiel:

I. Allgemeines:


Generell ist im gesamten Gesetz die Schreibweise „allgemein bildende Schulen“ durch die Schreibweise „allgemeinbildende Schulen“ zu ersetzen. Begründung: Die getrennte Schreibweise beschreibt lediglich, daß die Schulen allgemein i.S. von im Großen und Ganzen bildend wirken sollen, während der zusammengeschriebene Begriff – auch nach Auffassung des Rates für deutsche Rechtschreibung – den Gehalt des Begriffes Allgemeinbildung als Bezeichnung einer umfassenden, für die Lebensgestaltung der Schülerinnen und Schüler maßgebenden Bildung bezeichnet. Die allgemeinbildenden Schulen sollen nach der ursprünglichen Auffassung des Gesetzgebers genau diese umfassenden Inhalte vermitteln, während der Begriff allgemein bildend diesen Auftrag an die Schulen auf ein beliebiges Minimum reduziert.

II. Einzelstellungnahmen zu Regelungen des Schulgesetzes, insbesondere zu Änderungsvorschlägen des Referentenentwurfs vom 27.4.2010, aber auch zu anderen, bislang vom Änderungsentwurf unberührten Regelungen:

[…]

Weiter zu § 4:
Wir schlagen einen neuen Absatz 12 vor, der da lautet:

㤠4 (12)
Rechtschreibung und Zeichensetzung
Neben den vom Rat für deutsche Rechtschreibung oder einer dessen Funktion übernehmenden Institution aktuell empfohlenen Schreibweisen und Zeichensetzungsregeln gelten alle Schreibweisen und Zeichensetzungsregeln, die bis zur 1998 in Kraft getretenen Neuregelung gültig waren, als richtig.“

Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß nach wie vor sehr viele Bücher in der bewährten Rechtschreibung erscheinen, daß namhafte Autoren wie Günter Grass, der vor kurzem verstorbene Walter Kempowski, der Übersetzer Harry Rowohlt und viele andere ihre Werke in der bewährten Rechtschreibung verfaßt haben und sich hinter diese Forderung gestellt haben, daß Schreibweisen, die jahrzehntelang richtig waren und als solche galten, und die auch heute noch in Lehrbüchern, in der Literatur und in Alltagstexten benutzt werden, nicht als falsch gekennzeichnet werden dürfen.

[…]

Stellungnahme des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. und der Elterninitiative G9-jetzt!
zum Referentenentwurf zur Änderung des Schleswig-Holsteinischen Schulgesetzes

S. 4 von 16

http://www.g9jetzt.de/images/stories/stellungnahmeschge20100611final.pdf


eingetragen von Hans Flachs am 19.06.2010 um 09.19

Heikendorf, d. 17. Juni 2010

Der Schleswig-Holsteinische Elternverein und die Initiative G9-jetzt! nehmen zum Referentenentwurf für das neue Schulgesetz Stellung:

• G9 als Standard
• „Y++“: Optionale Verkürzung der Oberstufe


Kiel – „G9, also der neun Jahre umfassende gymnasiale Bildungsgang, muß wieder das Standardangebot der schleswig-holsteinischen Gymnasien werden – das haben alle Umfragen unter betroffenen Eltern, Schülern und auch Betrieben in Schleswig-Holstein ergeben. Und das muß auch für die jetzt in G8-Klassen Lernenden gelten – sie müssen unkompliziert wieder in den G9-Rahmen zurückkommen können. Wer möchte, soll die Gymnasialzeit aber auch in 8 Jahren absolvieren können, “ sagte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel. Dazu legt die Initiative G9-jetzt! gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Elternverein eine Weiterentwicklung des Y-Modells des Bildungsministeriums vor. Aus Y wird „Y+ +“. Dabei signalisiert „+ +“ , daß es nur Vorteile bietet. „Wir wollen die Verdichtung des Stoffes aus der Sekundarstufe I, also der Zeit bis zum 10. Schuljahr, in die Oberstufe verlagern, aber nur für die, die es wollen und können“, so Kliegis weiter.


Als neuer Wortlaut für § 44 (2) wird folgende neue Formulierung vorgeschlagen:

1. Das Gymnasium gliedert seinen Unterricht von neun Schulleistungsjahren in sechs Jahrgangsstufen zuzüglich einer dreijährigen Oberstufe. Bei Bedarf, und sofern die Möglichkeiten gegeben sind, dieses zusätzlich zum Grundangebot einer dreijährigen Oberstufe einzurichten, kann die Oberstufe auf zwei Jahre reduziert werden. Die Entscheidung, ob sie die Oberstufe in zwei oder drei Jahren durchlaufen, treffen die Eltern und Schüler am Ende der neunten Klasse. Die Gestaltung der verkürzten Oberstufe ist der Schule freigestellt, es sind aber landesweit gleiche Voraussetzungen im Unterrichtsfortschritt zu erfüllen, um die Freizügigkeit innerhalb des Landes zu gewährleisten. Die Entscheidung für eine zweijährige Oberstufe bedarf der Zustimmung der Klassenkonferenz. Bis zum Beginn der Oberstufe kann jeder Schüler und jede Schülerin bzw. deren Eltern ihren Beschluß
revidieren.

2. Schülerinnen oder Schüler, die sich für eine auf zwei Jahre verkürzte Oberstufe entschieden haben, bereiten sich während des 10. Schuljahres in Zusatzunterrichtsangeboten ihrer Schule auf die Oberstufe vor.

3. Das Bildungsministerium kann Mindestgrößen für das Zustandekommen eines zweijährigen Oberstufen-Bildungsganges festlegen. Kommen an einer Schule nicht
genügend Interessenten für das Zustandekommen einer auf zwei Jahre verkürzten Oberstufe zusammen, kann das Bildungsministerium die schulübergreifende Zusammenfassung des zusätzlichen zweijährigen Bildungsganges an einer Schule in zumutbarer Entfernung vom Wohnort der Schülerin oder des Schülers verfügen. Das Schulverhältnis der dorthin delegierten Schülerinnen und Schüler wird davon
nicht berührt.

4. Schülerinnen und Schüler, die sich für die zweijährige Oberstufe entschieden haben, bzw. ggf. ihre Eltern, können sich bis zur Mitte des letzten Schuljahres für einen Übergang in den dreijährigen Durchgang entscheiden. Im ersten Jahr der Oberstufe geschieht dieses durch Wechsel in die parallele Oberstufenklasse des dreijährigen Durchganges, im zweiten Jahr der zweijährigen Oberstufe durch einen Wechsel in den zweiten Jahrgang des dreijährigen Durchgangs.

5. Besteht ein Schüler oder eine Schülerin die Abiturprüfung im zweijährigen Durchgang nicht, wiederholt er oder sie das letzte Jahr in einer Klasse des folgenden dreijährigen Durchgangs.

6. § 15 dieses Schulgesetzes bleibt hiervon unberührt.

Reinhold Günther, Mitglied der Initiative G9-jetzt! und Elternvertreter in Nordfriesland, faßt die Vorteile
zusammen:

• Keine Überforderung der Jüngsten mehr
• Nicht nur die Schülerinnen und Schüler werden entlastet, sondern auch die Lehrkräfte – weniger Nachmittagsunterricht, weniger Organisationsaufwand, weniger unterschiedlich weit fortgeschrittener Parallelunterricht.
• Die Organisation einer Aufteilung zum Ende der Schullaufbahn ist wesentlich einfacher als die
Synchronisation unterschiedlicher Gruppen zu einem „Treffpunkt“ am Eingang der Oberstufe
• Alle Gymnasien haben gleiche Ausgangsvoraussetzungen, es gibt kein „Elite-Image“; das Prinzip ist von der Schulgröße unabhängig
• Das Gymnasium wird wieder zum „Universalanbieter“ für den gymnasialen Bildungsgang
• Die Übergänge zu - und vor allem aus - anderen Sekundarstufe-I-Schulen werden unkomplizierter, alle „Seiteneinsteiger“ bekommen wieder eine Chance, das Abitur zu erlangen
• Ein Auslandsjahr kann in der Oberstufe sowohl im G9- wie im G8-Rahmen absolviert werden
• Schulträger sind oft nicht mehr genötigt, weitere Mensen zu errichten
• Die Kompatibilität mit Bildungsgängen anderer Bundesländer ist in beiden Richtungen gegeben.
• Die bisher im G8-Rahmen Lernenden bekommen ihre bisherigen Schuljahre als Schulleistungsjahre angerechnet und können sich später erneut entscheiden, ob sie das Schulverhältnis im G8-Rahmen abschließen wollen oder nach G9 wechseln. Für diese Jahrgänge wäre – bei Bedarf – also das Angebot einer zweijährigen Oberstufe obligatorisch, wenn der Bedarf Bestand haben sollte.
• Die Schulen haben noch die Erfahrung und das Wissen aus der Organisation der Kurs-Oberstufen – unser Vorschlag einer zweijährigen Oberstufe weist große Ähnlichkeiten auf.
• Das Recht zur Entscheidung über den Bildungsgang verbleibt im Zugriff der betroffenen Schüler und Eltern; die Lehrkräfte haben die fachliche Entscheidungskompetenz über die Erfüllung dieses Willens aus ihrer pädagogisch-didaktischen Kenntnis jedes einzelnen Schülers.

Über weitere innovative Vorschläge des Elternvereins und der Initiative G9-jetzt! informieren wir Sie in den nächsten Tagen.

Informationen zur Initiative G9-jetzt! und den vollen Wortlaut unserer Stellungnahme sind auf der Webseite http://www.g9jetzt.de zu finden.

V.i.s.d.P.: Dr. U. Kliegis, S.-H. Elternverein e.V., Adresse s. u.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V. Tel. 0431 331144
Geschäftsstelle: Fax 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Hans Flachs am 30.05.2010 um 08.01

Hallo rundrum und umzu,
der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hat eine große Umfrage zur
Zufriedenheit der Bürger mit der Bildungspolitik gemacht und die Ergebnisse
heute veröffentlicht.

Diese sind so eindeutig, daß an vielen Stellen ein sofortiges Umsteuern
durch die neue Landesregierung und das Parlament eindeutig notwendig
erscheinen.

Hier einige exemplarische Zahlen:

Antworten der Eltern:
Sind Sie mit ... G 8 einverstanden?
Ja 15,8 Prozent
Nein 83,51 Prozent

Hätten Sie gern wieder das dreigliedrige Schulsystem ... ?
Ja 56,92 Prozent
Nein 41,61 Prozent

Antworten der Betriebe:
Freuen Sie sich über ... (G8)?
Ja 15,34 Prozent
Nein 84,09 Prozent

Antworten der Schüler:
Sollten die Grundschulen 4, 6 oder 9 Jahre umfassen?
4 62,21 Prozent
6 31,43 Prozent
9 4,42 Prozent

Der Link zum Artikel:
shz.de/nachrichten

Unsere Unterschriftensammlung für die Wiedereinführung von G9 als
Pflichtstandard an allen Gymnasien des Landes geht weiter - neuer
Sammelschluß 15.6.2010. Alle Details finden Sie auf
http://www.g9jetzt.de

Unterschriftenformulare, Informationen etc. unter 'Downloads'.

Nachrichten, G9 in den Medien, G9-jetzt! - Ansprechpartner vor Ort
- alles auf http://www.g9jetzt.de !

Bitte auch in Unternehmen, Sport- und anderen Vereinen, Berufsverbänden,
Gemeinden, also überall, wo sich Menschen begegnen, auf die Aktion
hinweisen und zum Mitmachen ermuntern! Danke!

Einen schönen Sonntag wünscht

Ihr / Euer

Ulli Kliegis
--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf

http://www.elternverein-sh.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Hans Flachs am 05.05.2010 um 11.47

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit laden wir Sie zu einer

Pressekonferenz
am Donnerstag, dem 6.Mai 2010
13 Uhr 30
Raum 395
im Landeshaus
Düsternbrooker Weg 70
24105 Kiel

ein.

Themen:
• Die Diskussion um den zukünftigen Kurs der Gymnasien - Abitur nach acht oder neun Jahren?
• Elternprotest gegen G8 - der Stand der Dinge
• Die Unterschriftensammlung - verlängert
• Unterstützung und Kooperationspartner

Wir wollen bei dieser Gelegenheit der Vorsitzenden des Bildungsausschusses, Frau Susanne Herold, MdL, in dieser ihrer Funktion eine erste Dokumentation des Wunsches der großen Mehrheit betroffener Eltern überreichen.
Aus Termingründen soll dieses um 13 Uhr 55 unmittelbar vor der Sitzung des Bildungsausschusses vor Raum 142 im Landeshaus stattfinden.

Wir bitten um Beachtung und würden uns über Ihre Präsenz auch dort freuen. Zuvor hoffen wir Sie in unserer Pressekonferenz begrüßen zu können.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

für die Initiative G9-jetzt!

Dr.Ulrich G. Kliegis
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf


eingetragen von Hans Flachs am 02.05.2010 um 15.26

Moin rundrum,

ein paar wichtige Nachrichten:

• Schulgesetzänderungsentwurf jetzt online!
• Unterschriftensammlung verlängert
• Beurlaubungen von Schulanfängern vereinfacht

Wer über den Schulgesetzänderungsentwurf des Bildungsministeriums informiert sein möchte, kann ihn sich von dessen Seite herunterladen, muß dort z.Z. allerdings nicht nach einer Synopse, sondern einer Synpose schauen.

http://www.schleswig- holstein.de/Bildung/DE

Alternativ bieten wir die gleiche Datei auch auf unserer Initiativen-Webseite http://www.g9jetzt.de zum Download an, unter

http://g9jetzt.de/images/stories/synopsis_sg_entwurf_mai2010.pdf

Es ist die gleiche Datei, also genügt es, eine der Optionen zu wählen. Der Besuch unserer Seite ist ja ohnehin immer lehrreich und informativ, wie wir hören...

Die Unterschriftensammlung der Initiative G9-jetzt! wurde um zunächst 2 Wochen verlängert. Neuer Sammelschluß soll jetzt der 15.5.2010 sein. Also bitte fleißig weitersammeln - hier türmen sich schon sehr überzeugende Papierstapel, aber es geht noch mehr. Mehr dazu in den nächsten Tagen!

Wir arbeiten derzeit außerdem an einer Grundrenovierung der Seite des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. (http://www.elternverein-sh.de)

- freundlicher, besser lesbar, besser gegliedert - aber genauso nützlich wie bisher! (Noch ist dort die alte Seite zu finden.)

Aus einem Kreis in der Mitte des Landes erreichte uns die Kunde, daß die dortige Schulrätin den Grundschul-Schulleitungen mitgeteilt hat, daß Beurlaubungen von frühgeborenen Kindern (Schulanfänger) nach Einreichung des Antrages jetzt "in der Regel problemlos erfolgen" kann. Das ist gut.

Wir hoffen und gehen davon aus, daß dieses auch für alle anderen Kreise gilt, und daß es auch die Kinder betrifft, die aus anderen Gründen nach alter Lesart noch nicht schulreif sind.

Beachten Sie dazu bitte auch die Änderungen im Schulgesetznovellen- Entwurf (s.o.). Diese gehen uns noch nicht weit genug, wir werden da entsprechend Stellung beziehen und rechnen auf die Unterstützung aller Eltern.


Einen schönen Sonntagnachmittag noch!

Beste Grüße aus dem (noch) sonnigen Heikendorf


Ihr / Euer

Ulli Kliegis

--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
Tel. 0431 331144 Fax: 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf

http://www.elternverein-sh.de
http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de
http://www.g9jetzt.de
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
http://www.nachbar-grundschule.de
http://www.das-bessere-schulgesetz.de


eingetragen von Hans Flachs am 27.04.2010 um 21.57

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Die Richtung stimmt
Aber das Ziel ist noch nicht erreicht


Kiel / Heikendorf – „Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist der heute vorgelegte Gesetzentwurf des Bildungsministers,“ sagte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute in Kiel. „Insbesondere ist anzuerkennen, daß die CDU mit der generellen Öffnung für eine Wiedereinführung des neunjährigen gymnasialen Bildungsgangs („G9“) an seinem angestammten Platz, den Gymnasien des Landes, Mut zur Korrektur einer in der letzten Legislaturperiode höchst unglücklich gelaufenen Entwicklung unserer Schullandschaft bewiesen hat.

Dennoch muß man sich darüber im Klaren sein, daß das Ziel der Elterninitiativen, die sich landesweit unter dem Namen G9-jetzt! zusammengefunden haben, noch lange nicht erreicht ist. Die Eltern fordern, daß jedes Gymnasium G9 als Pflicht- Standardangebot vorhalten muß. Dafür sammeln wir weiter Unterschriften. Wo hinreichend Interesse und Ressourcen für einen parallel dazu laufenden G8- Rahmen gegeben sind, möge dieser dann auch zur Verfügung stehen.“

Dringend notwendig ist auch eine Lösung für die Schüler, die jetzt schon in G8- Klassen unter dem unmäßigen Druck leiden, und für die, die jetzt zum Sommer aus den Grundschulen ins Gymnasium wechseln. Das gilt auch für die Schüler, denen wegen der erschwerten Lernbedingungen zum Schuljahresende eine Schrägversetzung an andere Schularten droht, die unter G9-Bedingungen ihre Gymnasialzeit aber ohne Probleme fortsetzen würden.

Bemerkenswert nannte der Elternvereinsvorsitzende den aktuellen Beschluß der Plöner CDU-Kreistagsfraktion, sich gegen eine gymnasiale Oberstufe für die Schönberger Gemeinschaftsschule auszusprechen. Wird G9 wieder zum Standard aller Gymnasien, entfällt das ohnehin wenig tragfähige Argument für gymnasiale Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen.

Dringend nötig nennt Kliegis auch Korrekturen bei der Zwangseinschulung aller Sechsjährigen. Dieses hat sich zum Schleswig-Holstein-spezifischen Problempunkt entwickelt. „Die Eltern aller Kinder, die in jedem anderen Bundesland und auch in jedem anderen europäischen Land wegen ihrer Entwicklungsverzögerungen vom Schulbesuch zurückgestellt würden, haben in den letzten vier Jahren sehr viel Druck und Zwang erleben müssen, teilweise wurde mit unbeschreiblichen Methoden Druck auf die Eltern ausgeübt, nur, um dieses unselige Gesetz durchzudrücken. Das muß ein Ende haben, und zwar sofort!“ forderte Kliegis. Er erkannte den guten Willen des Ministers an, hier Änderungen herbeizuführen, und hofft, daß auch für diese Kinder bald eine gute Lösung gefunden wird. „Die einfachste ist die Rückkehr zum alten Rückstellungsprinzip,“ schloß Kliegis seinen Kommentar.

V.i.S.d.P.: Dr.U.Kliegis, Adresse wie unten.

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Hans Flachs am 27.04.2010 um 12.35

Dr. Ulrich Kliegis vom Schleswig-Holsteinischen Elternverein teilt mit:

Wir sammeln bekanntlich Unterschriften für die Wiedereinführung des neunjährigen gymnasialen Bildungsgangs - auch und gerade an den Gymnasien. Inhaltliches dazu findet sich auf der eigens hierfür eingerichteten Webseite http://www.g9jetzt.de

Wer bei der Initiative mitmachen und helfen möchte, ist hochwillkommen. Insbesondere sind uns auch Helfer aus dem Grundschulbereich wichtig, weil die zukünftigen Gymnsasiasten derzeit noch in den vierten Klassen sitzen. Der Landeselternbeirat für Grund- und Hauptschulen sowie Förderzentren vertritt in der Frage der Rückkehr zu G9 die gleiche Position wie unsere Initiative.


eingetragen von Hans Flachs am 01.04.2010 um 05.28

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Heikendorf, d. 31.3.2010

Spickzettel-Demokratie

Kiel - „Der‚Hingucker der Woche' ist eindeutig der Zufallsfund des MdL Werner Kalinka auf dem Kreisparteitag der CDU in Plön," so Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins am Vorabend des 1. April in Kiel, „ein Spickzettel für merk- und gedächtnisverlangsamte Delegierte, die angesichts der zu wählenden Zahl an Funktionären, Vor-, Bei- und Sonstwositzern einfach keinen Überblick mehr hatten. Irgend jemand hatte also - vollkommen selbstlos, nehmen wir mal an, eine kleine Auswahl an geeigneten Namen zusammengestellt, die als Entscheidungshilfe dienen sollte, wie das Angebot eines gemischten Vorspeisentellers beim Mittelmeeranrainergastronomen des geringsten Mißtrauens."


„Dieser faszinierende Fund, von dem Herr Kalinka sicher genauso überrascht war wie die staunend gaffende Öffentlichkeit, soll ja nach Angaben einiger Sitzungsteilnehmer nicht einmal etwas Ungewöhnliches gewesen sein. Das aber," so Kliegis, „ zwingt uns, zu fragen, ob solche Spickzettelvorgaben in der Politik insgesamt zum Steuerungselement für Wunschentscheidungen geworden sind. Es würde vieles erklären."

Er denke, so der Elternvertreter weiter, z.B. an die Aufhebung des Koalitionsvertrages in der letzten Legislaturperiode. Gut vorstellbar sei, daß der Verhandlungsführer des einen Koalitionspartners, als er zu vorgerückter Stunde mit den Worten, „mal sehen, was wir sonst noch so auf dem Zettel haben", auf seinen vorsorglich eingesteckten, klitzeklein gefalteten Spickzettel blinzelte, ein kleines Problem hatte, den zu lesen. Seine Gesprächspartnerin bemerkte mit einem gewissen Amüsement, daß er den Zettel wohl nicht so recht entziffern konnte. Nun hatte der Zettel durch das Klitzekleinfalten auch etwas gelitten, war wohl auch nicht sonderlich deutlich geschrieben. Er fragte sie, ob sie erkennen könne, was da stand: Und sie steckten die Köpfe im Licht der einzigen Lichtquelle, einer etwas blakenden Tafelkerze, zusammen und buchstabierten:

Ge-g-lieder-tes Sch-ul-sys-tem - da kamen sie nicht weiter. Jetzt wurde es spannend!

Das nächste Wort war beim besten Willen nicht mehr erkennbar. Nur der letzte Buchstabe, ein -t, aber darauf konnten sie sich keinen Reim machen. Dann aber ging es wieder: absc-haf-fen. Aha. Irgend etwas sollte abgeschafft werden, und zwar das Gegliederte Schulsystem. Stimmt, da war mal was, er erinnerte sich, das mal gehört zu haben. Sie einigten sich, weil die Stunde auch schon vorgerückt war, daß das geheimnisvolle Wort sicher „jetz-t" hieß. Also beschlossen sie dieses, er wunderte sich etwas, daß sie auf einem kurzen Protokoll bestand, er naschte noch ein paar von den leckeren Keksen, die sie ihm schon gleich zu Anfang des Abends angeboten hatte, und freute sich, daß die Welt so unkompliziert und das Leben so schön war. Das mußte er seinem Chef auch mal erzählen!

Er ärgerte sich aber doch, daß sein Spickzettel so schlecht zu lesen gewesen war. Als er erfuhr, wie das Wort wirklich hieß, war es schon zu spät. Eigentlich hieß das Rätselwort
„nicht".

V.i.S.d.P. Dr.Ulrich G. Kliegis
Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36,
24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
email: info@Elternverein-SH.de
Internet: http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.03.2010 um 16.43

Kiel / Heikendorf, 17.3. 2010

Der Landeselternbeirat GHFZ fordert die
Wiedereinführung des G9-Gymnasiums!


Kiel – „Wir begrüßen die Entscheidung des Landeselternbeirates für Grund- und Hauptschulen sowie Förderzentren des Landes Schleswig-Holstein („LEB
GHFZ“) , der in seiner Sitzung am 27.2.2010 beschlossen hat, „die Wiedereinführung des G9 – Gymnasiums“ zu fordern,“ sagte Dr.Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute in Kiel.

„Damit haben die Eltern der jetzigen Grundschüler die Gewißheit, daß ihr Landeselternbeirat auf ihrer Seite steht und sie in ihrem Willen, für den Erhalt der Qualität unseres Schulsystems einzutreten, unterstützt. Der LEB GHFZ hat damit seine Verantwortung für seine Schlüsselstellung für den weiteren Bildungsweg der Grundschüler vorbildlich wahrgenommen. Wir beglückwünschen den LEB GHFZ zu diesem Beschluß und freuen uns über diese Nachricht. Sie ist ganz im Sinne der Initiative G9-jetzt!, die von engagierten Eltern im ganzen Land in Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holsteinischen Elternverein e.V. gegründet wurde.“

Der Beschluß des LEB GHFZ ist in einer Stellungnahme zur Schulgesetznovellierung
enthalten, die dieser am 13. März 2010 an die Adresse des Bildungsausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtages auf den Weg gebracht hat. Diese Stellungnahme kann u.a. aus dem Download-Bereich der Webseite
http://www.g9jetzt.de
heruntergeladen werden.

Der LEB berichtet in seiner Stellungnahme davon, daß zahlreiche Grundschullehrer mit Blick auf die Einführung von G8 an den Gymnasien des Landes ihre sonst zugunsten des Gymnasiums ausgesprochene Schulartempfehlung in eine Realschulempfehlung umgewandelt haben. Dies ergaben eigene Recherchen des LEB GHFZ.

Die Initiative G9-jetzt! fordert:
G9 muß wieder der Pflichtstandard an allen Gymnasien werden. Alle in G8- Bildungsgängen lernenden Schüler müssen zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Möglichkeit bekommen, an ihrer Schule wieder nach G9-Rhythmus unterrichtet zu werden, einschließlich der im Sommer neu an die Gymnasien kommenden jetzigen Grundschüler.

V.i.S.d.P.:
Dr.med.Ulrich G. Kliegis
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36,
24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
Internet: http://www.Elternverein-SH.de
email: info@Elternverein-SH.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.11.2009 um 08.46

Über den Elternverein erhielten wir folgenden Text, der sich mit dem Verhalten der Behörden befaßt (von 1998 gelernt?):

Zum Beispiel: Timmendorfer Strand
Beanstandungen an der Durchführung des Volksbegehrens
zum Erhalt der Realschulen in Rathäusern und Ämtern des Landes


Am Beispiel der Stadt Kiel versuchte ich am 19.11.09 auf der Innen- und Rechtsausschusssitzung, die Beanstandungen zu verdeutlichen.
Exemplarisch erscheint mir auch ein anderer Fall: Der Bürgermeister von Timmendorfer Strand, Herr Volker Popp, wurde in der Presse mehrfach dahingehend zitiert, dass er sich „zu Unrecht vom VDR kritisiert“ sehe. So KN online 10.11. 19.28.
Und Lübecker Nachrichten online 11.11. 7 Uhr: In den betroffenen Kommunen weist man die Vorwürfe des VDR allerdings empört zurück. „Das stimmt nicht“, sagt Timmendorfs Bürgermeister Volker Popp. „Selbstverständlich liegen bei uns alle Listen aus, für Einheimische und Auswärtige, gleich im Eingangsbereich auf dem Tresen. Dort ist auch ständig eine Mitarbeiterin vor Ort, die sich auskennt.“ Gerade am Tag zuvor habe Popp die Listen noch selber in Augenschein genommen. „Da ist alles in Ordnung. Es sind auch schon Eintragungen vorgenommen worden.“
http://www.ln-online.de/news/schleswig_holstein/2688351

Diese Darstellung von Herrn Popp veranlasst mich hier zu einer Klarstellung: Am 12.Oktober, also mehr als drei Monate nach Start des Volksbegehrens, traf ich im Rathaus in Timmendorfer Strand folgende Situation an:
• Sammellisten lagen in Form fliegender Zettel im Eingangsbereich am Informationsschalter.
Einzellisten fehlten völlig.
• Die dort ständig tätige Mitarbeiterin und der Auszubildende waren völlig unzureichend informiert.
• Der Gesetzestext und die Durchführungsbestimmungen waren beiden nicht bekannt und lagen auch nicht aus.
• Einzellisten waren beiden nicht bekannt.
• Es gab keine Hinweise, wer wo unterschreiben konnte. Mir fielen ortsfremde Fehleintragungen in den Listen auf.
• Im gesamten öffentlich zugänglichen Bereich gab es keinen Hinweis auf das Volksbegehren.

Ich versuchte, die Mitarbeiterin über die Durchführungsmodalitäten zu informieren. Da sie sich völlig ablehnend verhielt, wollte ich ihren Vorgesetzten aus dem Ordnungsamt sprechen. Dies wurde mir zunächst verwehrt. Herr Friedrich sei im Hause in einer Besprechung und nicht abkömmlich Als ich die Möglichkeit eines Anrufs im Innenministerium andeutete und um Papier bat, um den Sachverhalt schriftlich festzuhalten, kam Herr Friedrich innerhalb weniger Minuten. Bei einem Gespräch in seinem Büro wurde mir ein Ordner mit Unterlagen zum Volksbegehren gezeigt. Ich hinterließ ihm meine gerade handschriftlich angefertigten Beanstandungen (siehe Anlage), denen er nicht widersprach. Herr Friedrich versprach, dass er sich darum kümmern werde.
Zehn Tage später, am 22.10.2009, traf ich die Situation jedoch unverändert an. Die Mitarbeiterin verhielt sich meinen Beanstandungen gegenüber wieder ablehnend, Herr Friedrich selbst war nicht erreichbar. Im Ortsteil Niendorf hatte ich am gleichen Tag festgestellt, dass in offiziellen Bekanntmachungskästen des Timmendorfer Rathauses keine Hinweise auf das Volksbegehren zu finden waren. Brigitte Gall



Brigitte Gall, Vertrauensperson des Volksbegehrens für den Erhalt der Realschulen in Schleswig-Holstein, Seebrooksberg 2, 24222 Schwentinental Tel. 0431-790292 Fax 0431-790491


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.11.2009 um 08.28

Über den Elternverein erreichte uns folgende Presseerklärung:


Grete Rhenius Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) Landesvorsitzende Schleswig-Holstein
Körnerstraße 27
23564 Lübeck
e-mail: grhenius@gmx.de

Presseerklärung
Volksbegehren – zu behandeln wie eine Wahl?


Bis Ende Dezember können die Schleswig-Holsteiner darüber entscheiden, ob es die Schulart „Realschule“ in ihrem Land weiterhin geben soll. Die CDU/FDP-Koalition will den Erhalt der Realschule davon abhängig machen, ob das Volksbegehrens das Quorum von ca. 110 000 Unterschriften erreicht. Dies bietet den Bürgerinnen und Bürgern die einmalige Möglichkeit direkten Einfluss auf die politischen Entscheidungen der Landesregierung zu nehmen. Ein Volksbegehren ist laut Auskunft des Innenministeriums einer Wahl gleichzusetzen und muss daher bestimmte Kriterien einer Wahl erfüllen. So begründet das Ministerium das Nichtanerkennen privater Sammlungen und die Forderung nach Beantragung jeglicher Sammlungen außerhalb der öffentlichen Eintragungsräume.

Das Innenministerium verschweigt aber, dass Wahlen gewissen definierten Grundsätzen verpflichtet sind, diese werden aber seitens der Ämter und amtsfreien Gemeinden verletzt. Viele Ämter und amtsfreien Gemeinden kommen ihrer Aufklärungs- und Informationspflicht gar nicht oder nur unzureichend nach. So werden seitens des Ministeriums zwar Hinweise zur Durchführung des Volksbegehrens gegeben, diese aber weder verbindlich gemacht noch kontrolliert. Dies führt in vielen Fällen zu mangelhafter Organisation und Fehlinformation.

Unterschriftswillige Bürgerinnen und Bürger werden vielerorts wie lästige Antrags- oder Bittsteller behandelt, die sich in Warteschlangen einreihen, oder mühsam auf die Suche nach Eintragungslisten machen müssen. Hinweise auf die Modalitäten der Eintragung fehlen ebenso wie vorgeschriebene Einzellisten für nicht ortsansässige Bürger.
Listen sind nicht nummeriert, jeder kann Listen entfernen oder auch hinzufügen, denn die Dokumentation lässt jegliche Sorgfaltspflicht vermissen. Dies ist die Wahl in einer „Bananenrepublik“, nicht aber in einem demokratischen Rechtsstaat.

Am 19. November hat sich auch der Innen- und Rechtsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags mit den Verfahrenskritiken beschäftigt. Werner Kalinka (CDU) und Gerrit Koch (FDP) halten eine Erörterung dieser Probleme für geboten und auch Ausschussmitglieder der SPD und der Grünen machen sich Sorgen über die ordnungsgemäße Durchführung des Volksbegehrens.
Kalinka und Koch: „Jeder Tag zählt für die Initiative. Deshalb muss Verfahrenskritiken schnell nachgegangen werden.“ Seitens des Innenministeriums sei erklärt worden, dass bei diesem Verfahren die „Beschwerden in stärkerem Maße als bisher“ vorlägen. Inwieweit aufgrund der aktuell gemachten Erfahrungen Änderungen des Gesetzes geboten seien, werde man nach Auswertung erörtern und dazu auch die Einschätzungen des Innenministeriums wie der Initiative für die Erhaltung der Realschulen einbeziehen.

Gesetzesänderungen nach Ablauf des Volksbegehrens zum Erhalt der Realschulen? Wie kann es sein, dass man eine Wahl dazu benutzt Fehler im Wahlrecht zu korrigieren ohne die Wahl zu wiederholen? „Learning by doing“ im Gesetzgebungsverfahren auf Kosten unseres Volksbegehrens, das diese Mängel sichtbar gemacht hat?

Der Erhalt der Realschule in Schleswig-Holstein ist vielen Bürgerinnen und Bürgern wichtig. Zeigen Sie den politisch Verantwortlichen, dass Sie Ihr Wahlrecht nutzen. Gehen Sie in Ihr Rathaus und Ihre Amts- und Gemeindeverwaltungen, unterstützen Sie unser Anliegen mit Ihrer Unterschrift.
Weitere Informationen und Einzelunterschriftenlisten finden Sie auf unsrer homepage
http://www.vdr-sh.de oder unter http://www.pro-realschule.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.09.2009 um 16.12

Pressetext
Heikendorf, d. 23. September 2009

Kritik an der Gemeinschaftsschule -
eine neue Dimension:


Die Jena-Plan-Schule, Vorläuferin der Gemeinschaftsschule,
entstand als Erziehungsinstrument für den Aufbau einer
nationalsozialistisch geprägten Gesellschaft.

Alle charakteristischen Merkmale der heutigen Gemeinschaftsschule finden sich
im Jena-Plan-Konzept aus dem Jahr 1927 wieder, so Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute gegenüber der Presse. Als Peter Petersen dieses als Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Jena entwarf und in der sog. Jena-Plan-Schule verwirklichte, war sein erklärtes Ziel, ein Umfeld für die Erziehung junger Menschen im völkischen, führerorientierten, nur auf die reibungslose Gemeinschaftsanpassung gerichteten Sinn zu schaffen¹.


Er half damit, die Grundlagen für eine nationalsozialistische Gesellschaft aufzubauen. Unterstützung fand er dabei vor allem in Ernst Krieck, Erziehungswissenschaftler zunächst in Frankfurt am Main, später an der Universität Heidelberg, wo er, Krieck, 1933 auch Rektor wurde. Krieck war SS-Sturmbannführer und Mitglied des SD (Sicherheitsdienst). Kriecks Mitwirkung am Zustandekommen der Jena-Plan-Schulen war wesentlich für deren Erfolg. Petersen legte seine Schule so an, daß schon allein durch ihre Struktur Demokratie, liberales Denken und Individualität unterdrückt wurden. Eben dieses war sein oberstes Ziel, die Schule als staatliches Erziehungsinstrument zu nutzen. Eine Wissensvermittlung als Zweck und Aufgabe der Schule trat dahinter weit zurück. Daraus ergibt sich heute die Frage, was die Befürworter der heutigen Gemeinschaftsschule eigentlich bezwecken, und weiter die Frage, ob eine solche Schulstruktur, die zwangsläufig durch ihr streng an NS-Idealen orientiertes Leitbild zu gar keinem anderen Ergebnis als der Erziehung willfähriger Untertanen mit begrenztem Wissensschatz führen kann, in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ihren Platz haben kann.

Angesichts der bevorstehenden Wahlen muß die Frage gestellt werden, ob
Parteien, die mit der Gemeinschaftsschule praktisch den Rückfall in die NS-Pädagogik betreiben, wählbar sind, so Ulrich Kliegis.


Der Schleswig-Holsteinische Elternverein hat zu diesem Thema eine Extra-Homepage unter der Adresse http://www.gemeinschaftsschule-aktuell.de eingerichtet.

¹ Zitat aus Peter Petersen: Die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen des Jenaplanes im Lichte des
Nationalsozialismus. In: Die Schule im nationalsozialistischen Staat. 11. Jg. 1935, Nr. 6, S 3:

„Die Erziehungswissenschaft, auf deren Grundlagen der Jenaplan ruht, ist die erste, welche volkstheoretisch
begründet wurde. Wie sie sich eindeutig gegen jeden Liberalismus und Internationalismus, gegen Demokratie und Individualismus wandte, so auch gegen die idealistischen Theorien vom Menschen.“ Zitat Ende.

v.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G.Kliegis,
Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
Geschäftsstelle:
Konsul-Lieder-Allee 36,
24226 Heikendorf
Tel. 0431 331144
Fax 0431 331146
Internet: email: info@Elternverein-SH.de
http://www.Elternverein-SH.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.06.2009 um 12.23

Elternvertreter aus fünf Bundesländern starten
Initiative für vielgliedriges Schulwesen


Auftakt in Hannover: „Eltern haben viel zu lange geschwiegen“


Das Ziel der Elternkonferenz am 5. Juni 2009 in Hannover mit führenden Elternvertretern aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war den Teilnehmern klar: Erhalt, Ausbau und Weiterentwicklung des vielgliedrigen Schulwesens in Deutschland. Den Anstoß hierzu hatten der Deutsche Elternverein e.V. sowie die Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V (BGSW) gegeben. „Wir wollen ein verbandsübergreifendes Netzwerk zur Unterstützung unserer Ziele,“ sagte die Koordinatorin Claudia Jacobi, Elternvertreterin aus Nordrhein-Westfalen.

Erste Initiativen
Zwei gemeinsame Initiativen wurden in Hannover gestartet: Eine Kampagne zur Wiederherstellung der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland, denn „ungerecht ist, wenn Ungleiches gleich behandelt wird“ sowie „ProReal“, eine Initiative zum Erhalt bzw. zur Wiedereinführung selbständiger Realschulen in allen Ländern.

Mehrheit gegen Einheitsschulwesen
„Wir sind es leid, ständig zu hören und zu lesen, was eine angebliche Mehrheit in Deutschland will. Die wirkliche Mehrheit will eben kein undifferenziertes, alle Kinder gleichmachendes Einheitsschulwesen. Sie will eine Schulstruktur, die allen Begabungen durch individuelle Förderung gerecht wird, nicht durch Absenken aller Standards auf die niedrigstmögliche Ebene. Die Eltern haben viel zu lange geschwiegen. Das wird jetzt anders werden.“, erklären die Initiatoren ihre Motive.

Aufruf an Eltern und Ankündigung von Aktionen
„Wir wissen, dass es in allen Bundesländern zahlreiche Eltern und ihre Organisationen gibt, die schon lange darüber erbost sind, dass ihre Meinung und ihr Wille kein Gehör finden. All diese laden wir ein, sich uns anzuschließen.Wir werden mit regionalen und bundesweiten Aktionen, Veranstaltungen, Diskussionen und Initiativen unser Ziel in die Öffentlichkeit tragen und so die Vertreter einer mit dem Grundgesetz nicht vereinbaren Schulentwicklung herausfordern.“

Ansprechpartner sind:

Dr. Ulrich Kliegis,
Vors. des Deutschen Elternvereins e.V., Tel: 0431 331144,
Kliegis@deutscher-elternverein.de

Regine Eckel,
Vors. der Bundesgemeinschaft Gegliedertes Schulwesen e.V., Tel: 0551 21290,
regine.eckel@web.de

Claudia Jacobi,
Sprecherin und Koordinatorin, Tel: 0172 2641310,
c.jacobi@le-rs-nw.de.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.04.2009 um 15.07

Liebe Freunde und Mitstreiter/innen, sehr geehrte Damen und Herren,

auch, wenn wir in Schleswig-Holstein derzeit noch Osterferien genießen können, die ihren Namen zumindest vom Wetter her mal verdienen:

An den Hamburger Schulen brennt der Dachstuhl. Die Einführung der 6jährigen Grundschule für alle, die Abschaffung des Elternrechts auf Auswahl der weiterbildenden Schulen für ihre Kinder, Abschaffung von Klassengemeinschaften – alles unerprobt, unfundiert, ohne erkennbare Vorteile für den Bildungserfolg, vielmehr eine sicher und klar abzusehende drastische Absenkung der Bildungsqualität –, das kann uns in Hamburgs nördlichem Nachbarland nicht egal sein.

Wir brauchen nicht auch noch ein HSH-Nord-Bildungsdesaster.

Daher rufen engagierte Hamburger Eltern zu einer Großdemonstration auf. Treffpunkt ist der kommende Sonnabend, 18. April 2009, um 11 Uhr auf dem Hamburger Gänsemarkt.

Das Motto der Demonstration:

DIESE REFORM DARF KEINE SCHULE MACHEN! Reform ja - aber nicht so!

DEMO am 18.4.2009 um 11:00 Uhr auf dem Gänsemarkt!

Zeigen Sie, daß es Ihnen reicht! Demonstrieren Sie mit gegen: Schulchaos, Experimente mit Kindern, Abschaffung der Klassengemeinschaft, Entmündigung der Eltern, massenhaftes Schulpendeln, Vertiefung der sozialen Spaltung!

Weitere Informationen: http://www.gute-schulen-fuer-hamburg.de/

Wer, besonders aus den nördlichen Hamburger Nachbargebieten, am Sonnabend Zeit hat, möge diese für die Unterstützung der Hamburger Eltern aufwenden!

Wir wünschen den Hamburger Eltern, die übrigens auch eine Volksinitaitive gegen die Schulreform durchführen werden, einen fulminanten Erfolg.

In diesem Sinne grüßt Sie / Euch

U. Kliegis
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.03.2009 um 23.48

Pressetext

Heikendorf / Kiel, zum 1. April 2009

Zur Dezentralisierung der Landesregierung
Willkommen auf der Bildungsinsel!
Bildungspolitik jetzt ganz unterirdisch!

Heikendorf / Kiel – „Einen vernünftigen Schritt“ nannte U.Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute in Kiel den Plan der Landesregierung, ihre Liegenschaften am Düsternbrooker Weg der neugegründeten Soffin-Haus&Hof g.Zerwaltungs- und Entwertungs-GmbH &Co.KG zu übertragen. „Die stolze Bilanz, daß der Ertrag aus dem Verkauf die Umzugskosten decken werde, ist zwar noch Spekulation, aber wenn es ums Sparen geht, darf man beim Geld nicht kleinlich werden“, so Kliegis weiter. „Wir hoffen, daß dem Ministerpräsidenten nach seinem Entspannungs- und Kennenlerntrip mit dem neuen Wirtschaftsminister ins schöne Kopenhagen sein neues Büro im Hochhaus am Kleinen Kiel, der früheren HSH-Dings-Bank, gefallen wird. Ist zwar „nach hinten raus“, aber weil es im Kellergeschoß liegt, fällt das nicht weiter auf.“


„Richtig glücklich“, so Kliegis weiter, „sind aber alle über den Umzug des Bildungsministeriums nach Helgoland.“ Die Insel litt ja schon länger unter dem Wegschmelzen des Butterberges, was bekanntlich schon früh die als Butterschiffahrtskrise bekannte Vorläuferin der jetzigen Öl- und Safttankerproblematik ausgelöst hatte. Nach einem Hinweis der Bundesliegenschlaffverwaltung auf leerstehende Räume hatte die Gebäudemanagement Schläfrig-Holzrein GbR i.G. schnell geschaltet. Ruck-zuck war das Inventar des Ministeriums in ausgedienten Klassencontainern verpackt („Die Schreibtische waren alle leer!“, staunte ein Möbelträger) und auf dem Weg auf unsere allereinzigste Höchstseeinsel. Dort freut man sich nun über die neuen Dauergäste. Tagsüber stören sie den Touristenbetrieb kaum, weil sie sich da in ihren neuen Räumen aufhalten und versuchen, Licht ins Dunkel ihres Tuns zu bringen. Auf absehbare Zeit wird sich das kaum ändern, was in allen Schulen des Landes mit großer Genugtuung wahrgenommen wird. Da in den nächsten Jahren keine Haushaltsmittel für eine Elektrifizierung, geschweige denn für eine Vernetzung oder eine Telefonanlage verfügbar sind (die Frage der Landesbank nach Sicherheiten muß im Bahnserver steckengeblieben sein) bringen die „Ministeriellen“ nun jeden Morgen ein Talglicht mit zur Arbeit. Wenn das runtergebrannt ist, wissen sie, es ist Feierabend, und freuen sich auf den nächsten Tag. Ansonsten gefallen ihnen die alten Tunnelanlagen aber doch ganz gut. Die sog. „Hausspitze“ residiert dagegen im alten Leuchtturmwärterzimmer. „Die Bildungsinsel als Leuchtturmprojekt“ titelte der Ministeriumssprecher dazu, aus Versehen auf GEW-Papier. Macht ja nichts, wird andersrum ja auch mal verwechselt. Die hämische Bemerkung, daß die Bildungspolitik des Landes schon seit vielen Jahren unterirdisch war, ließ natürlich nicht auf sich warten. Und die Sinnfreiheit des Werbespruchs „Reif für die Insel“ paßt auch irgendwie, stimmten mehrere Kommentatoren überein.

Der bisherige Bürgermeister der Gemeinde Deekelsen, seit dem 1. April neuer Finanzminister, freut sich über sein neues Dienstgebäude. Wenn er so aus seinem Bürofenster über den früheren Marinehafen Olpenitz schaut und im Nordwesten sein altes Städtchen sieht, denkt er sich immer wieder, der hatte schon recht, der von der Insel, man kann hier jeden Morgen glücklich aufwachen!

Und die anderen Ressorts? Der Justizminister hatte es ja gerade noch rechtzeitig geschafft, sein Ministerium geordnet aufzulösen, er freut sich jetzt auf sein tägliches warmes Tellergericht. Die Staatskanzlei hat das Angebot der Kieler Nachbelichten angenommen und siedelt jetzt in der „Alten Rotation“. „Bei uns war es ja schon immer rundgegangen…“ murmelte der Leiter beim Einzug. Immerhin ist die Abstimmung mit den Parteivertretern in den Redaktionen jetzt über die Haustelefonanlage möglich. Man spart, wo man kann. „Rotation ist doch ein alter Hut“, muffelte ein Alt-Grüner. Man kann es eben nicht allen recht machen. „Heißt doch daher auch „Alte Rotation“, giftete ein Regierungssprecher zurück. „Weglächeln! Immer glaubhaft bleiben! Weglächeln!“ – die alten Hasen wissen eben immer noch, wie’s geht.

Der Wissen-, Wirtschafts- und Verkehrsminister hat ein Problem. Die Beltbrücke. Der Rechnungshof hat festgestellt, daß die Kostenstelle „Führung des Brückenbuchs“ vergessen wurde. Da daraus immense Unterhaltungs-, Wartungs- und sonstige Folgekosten abgeleitet werden, erscheint ein Tunnelbau jetzt doch günstiger. Dieser könnte dann gleich bis Helgoland durchgezogen werden, so hat man von dort auch den direkten Zugang zur einstigen Renommiereinrichtung, der Inselschule. Die dient skandinavischen Lehrkräften mittlerweile als Fortbildungsziel. „Hier lernen wir, was man alles falsch machen kann“, nickt eine Teilnehmerin, und bewundert die Lehrer, die manchmal noch zu zweit, meistens jedoch ganz allein auf je einem Tandem sitzen und auf dem Sportplatz im Kreis fahren.

„Unsere früheren Lehrer strampeln sich hier immer noch ab!“, freuen sich die Kinder, wenn sie mittags im Schulbus vom Festland kommen. Seit der Tunnelblick bei Bildungspolitikern als Berufskrankheit anerkannt ist, bevorzugen es die meisten Ministeriums- Inkludierten allerdings, ihre Insel nicht mehr zu verlassen. „Wir lassen hier niemanden zurück!“ – Dieser aus der Taxi-Werbung kommende Spruch hat hier immer noch Gültigkeit. „Er ist zeitlos schön und unverbindlich, solange keiner ein Ziel vorgibt…“ schloß Kliegis seine Ausführungen heute ungewohnt freundlich…


Sperrfrist: 1. April 2009
V.i.S.d.P.: Dr. U .Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.,
email: Kliegis@elternverein-sh.de

Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V.
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.03.2009 um 12.52

Pressetext
Heikendorf / Kiel, der 10. März 2009

Norderstedt:
Bürgerbegehren gegen Politikerwillkür – Nicht noch mehr Gemeinschaftsschulen!
Eltern wehren sich


Heikendorf / Kiel – „Wir unterstützen den Protest der Norderstedter Eltern gegen den Beschluß der Norderstedter Kommunalpolitiker, ohne erneute Anhörung der Schulkonferenzen in die Struktur der Schulen der Stadt einzugreifen,“ bekräftigte Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., heute dessen Position. „Das Beispiel Lütjenburg zeigt, daß ein solcher Beschluß ohne die Anhörung der Schulkonferenz keine Aussicht auf Genehmigung haben wird, weil damit nicht dem Schulgesetz entsprochen wird. Die Norderstedter Eltern werden sicher auch auf dem verwaltungsrechtlichen Weg gegen diesen ihrem Willen entgegenlaufenden Beschluß vorgehen. Es ist aber richtig, wichtig und notwendig, auch auf dem rechtsstaatlichen Weg des Bürgerbegehrens die selbstherrlichen Kommunalpolitiker zurückzupfeifen.“

„Es ist ein systematischer Konstruktionsfehler des neuen Schulgesetzes, die Schulentwicklung in die Hände von Kommunalpolitikern, die mit der Bildungspolitik sonst praktisch keine Berührungszonen haben, zu legen. Zumal vor dem Hintergrund des Kompromisses, den der nun aus dem Landtag scheidende CDU-Unterhändler Wadephul 2006 mit der Bildungsministerin unter vier Augen auskungelte, als es eigentlich um den Rauswurf von Ralf Stegner aus dem Kabinett ging (war das der Preis?), daß nämlich das höchst bewährte dreigliedrige Schulsystem entgegen den Wahlaussagen und dem Koalitionsvertrag preisgegeben wurde, um das in Niedersachsen gerade von der CDU nach zwanzig Jahren des Mißerfolgs wieder einkassierte System der sechsjährigen Grundschule (ein Steinzeit-SPD-Projekt) nun auch in Schleswig-Holstein als „Regionalschule“ neben der schönfärberisch „Gemeinschaftsschule“ genannten Sammelschule für alle zwangsweise und flächendeckend einzuführen (noch mit Ausnahme der Gymnasien, aber davon träumt Frau Erdsiek-Rave ja auch schon lange). Dazu bereiste dann eine Gruppe von Propagandisten das Land, die den Bürgern den Traum vom Abitur für alle, wenn man denn nur die Gemeinschaftsschule einführte, vorsäuselte. Abstruse Elternbefragungen, das Mißverständnis vieler Gemeindevertreter, daß eine Gemeinschaftsschule tatsächlich jeden zum Abitur führe (laut Schulgesetz endet sie nach der 10. Klasse, und nichts anderes ist seit dem Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes genehmigt worden), haben mittlerweile zu einem Wildwuchs und Flickenteppich in der schleswig-holsteinischen Schullandschaft geführt, der bundesweit seinesgleichen sucht.

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eingetragen von Norbert Lindenthal am 16.01.2009 um 07.33

1995 wehte der Wind für Roland Koch noch anders
__________________
Norbert Lindenthal


eingetragen von glasreiniger am 15.01.2009 um 12.56

Leider hat die Mitteilung von Herrn Dr. Kliegis den Fehler, einen sachlich nicht gerechtfertigten Seitenhieb auf die von einer Medienkampagne fertiggemachte Frau Y. zu enthalten. Bei der Durchsetzung der RSR hat sich vor allem das Kultusministerium unter dem hessischen MP Koch, Ministerin Wolff und ihren Ministerialen (Stillemunkes, s.a. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=710) hervorgetan.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.01.2009 um 09.40

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Mitstreiter,

es gibt in all dem Durcheinander der letzten Tage doch auch einmal einen Lichtblick. Einen solchen verdanken wir den emsigen Bemühungen der Hamburger Elterninitiative "Wir wollen lernen", die auf dem Weg zu einem Volksentscheid schon ein gutes Stück Weges vorangekommen ist. Heute kam unverhofft ein großer Zwischenerfolg, über den man sich zwar eigentlich freuen kann, andererseits aber auch wieder nicht, weil er nur das Wieder-auf-Kurs-Bringen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Schulpolitik bedeutet. Daß allein dieses so möglich war, ist sicher auch eine Hamburger landespolitische Frage.

Die berührt uns Schleswig-Holsteiner aber intensiv, weil unsere Landesregierung vieles "aus Hamburg" zu ihren eigenen Leitlinien macht. Daher ist die aktuelle Hamburger Entwicklung auch für unser Land gut.

Worum geht es überhaupt?

Also, Frau Goetsch hat heute unter dem Druck der Öffentlichkeit bekanntgegeben, daß die Einführung der Primarschule (sechs statt bisher vier Jahre Grundschule, d.h., weiterführende Schulen erst ab Klasse 7 ! ) ausgesetzt wird. Eigentlich sollten die jetzigen Drittklässler in Hamburg ab 2010 dann allesamt zwei weitere Jahre zusammen die Primarschule besuchen, statt begabungsangepaßt auf verschiedene weiterführende Schulformen verteilt zu werden.

Hierzu in der Anlage die heutige Pressemitteilung des Deutschen Elternvereins e.V.

Beste Grüße,
Ihr / Euer
U.Kliegis

--
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Vorsitzender: Dr.med.Ulrich G.Kliegis
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Deutscher Elternverein e.V.
Presse-Info - aktuell
14. Januar 2009

Glückwunsch, Hamburger Eltern!

Kiel - „Eigentlich sollte es in einer Demokratie selbstverständlich sein, daß der Mehrheitswille entscheidet. Die Vereinnahmung der Gesellschaft durch die Ideologen eines gerade einmal wenige Prozentpunkte beisteuernden Koalitionspartners hätte -neben dem Nachteil für die Hamburger Kinder - einen unerträglichen Schaden für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dargestellt.

Der Rückzug der Hamburger Bildungssenatorin ist sicher genauso freiwillig erfolgt wie der von Frau Ypsilanti von ihrer Kandidatur - nicht von Einsicht geleitet, sondern von besorgten Mitbürgern aus Sorge um die Freiheit und die demokratische Kultur auf den Boden der Tatsachen geholt", so Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Deutschen Elternvereins, heute in Kiel.

„Auch in Hamburg hat sich gezeigt, daß niemand die Rechte der Schülerinnen und Schüler besser und wirksamer vertreten kann als die Eltern. Das im Grundgesetz verbriefte Elternrecht anzutasten, über das Wohl und die Hilfe zum eigenen Lebensweg ihrer Kinder zu bestimmen, ist der Kardinalfehler dieser in ideologischer Verblendung gefangenen Senatorin gewesen. Ihre kommunitaristische Grundhaltung ist mit einer Freiheit im Sinne Kants nicht zu vereinbaren.

Sicher haben aber auch die vor wenigen Tagen veröffentlichten deutlichen Worte des Vorsitzenden der Hamburger Kaufmannschaft dem Regierenden Bürgermeister deutlich gemacht, daß die Ziele seiner Schulsenatorin abwegig sind.

Wir begrüßen, daß damit die Wiedereinführung einer seit nahezu 150 Jahren überholten Schulform zunächst ausgesetzt ist. Wir hoffen mit den Hamburgern, daß das Kapitel „Primarschule" damit nun auch endgültig ganz vom Tisch ist. Die Fakten zeigen, wie substanzlos die grüne Hamburger Schulreformpolitik letztlich war und noch ist - der Regierende Bürgermeister und die Hamburger CDU werden aus dieser Entwicklung nun hoffentlich auch die richtigen Schlüsse ziehen und sich ab sofort wieder auf die Wünsche und Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften konzentrieren. Frau Goetsch hat jedenfalls erkannt, daß ihres Bleibens im Senat mit dieser starren Haltung nicht länger gewesen wäre. Ob es das nun noch sein wird, ist offen. Für die Schulen wäre es gut, wenn jetzt jemand mit Sachverstand und Blick für das Wesentliche ans Ruder käme.

Die Hamburger Bildungssenatorin mag sich nun hingegen die Zeit nehmen, ihre Ideologie selbstkritisch zu überprüfen. Dabei kann ihr die Lektüre der von ihren Vorgängern veranlaßten Langzeit-Längsschnitt-Untersuchungen, die als LAU-Studien (Aspekte der Lernausgangslage und der Lernentwicklung) bekannt wurden, helfen.

Die Studie LAU 7 (1998) hat z.B. ergeben, "...daß Schülerinnen und Schüler gleicher Lernausgangslage an den verschiedenen Schulformen unterschiedlich starke Lernfortschritte machen. Wie der Vergleich zwischen den Gymnasien einerseits und den Haupt- und Realschulen bzw. den Gesamtschulen andererseits zeigt, erreichen selbst diejenigen, die mit relativ niedrigem Lernstand in die Beobachtungsstufe des Gymnasiums eingetreten sind, bis zum Ende der Klassenstufe 6 höhere Lernstände."
Im Klartext: Längeres gemeinsames Lernen heißt: Es dauert bei gemeinsamem Lernen aller unterschiedlich Begabten viel länger, bis der gleiche Stoff gelernt ist, als wenn begabungsgerecht gestalteter Unterricht erteilt wird. Alle Sammelschulen haben im Schulartvergleich das schlechteste Ergebnis. Dieser Nachteil der Sammelschulen gilt übrigens, auch das haben die LAU-Studie und auch die jüngste PISA-Studie ergeben, für alle Begabungsgruppen. Es geht also nicht nur um die Gymnasiasten, sondern genauso auch um Haupt- und Realschüler," so Kliegis. „Begabungsgerecht gefächerte Schulen sind der einzig richtige Weg. Alles andere ist ungerecht."

Literatur: http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/schulentwicklung/lau/lau7/Litverz.htm

V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis Deutscher Elternverein e.V.
Geschäftsstelle des Bundesvorstands
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf
Tel. 0431 - 331144 Fax: 0431 – 331146

Briefkasten@DeutscherElternverein.de

Im Deutschen Elternverein e.V. werden die Interessen der Landeselternvereine, die in vielen Bundesländern als schulartübergreifende Interessenvertretung der Eltern aktiv sind, gemeinsam vertreten. Alle Eltern, denen an der gemeinsamen bildungspolitischen Vertretung der Elterninteressen gelegen ist, sind eingeladen, in ihrem jeweiligen Landeselternverein Mitglied zu werden und dort entsprechend ihren Möglichkeiten mitzuarbeiten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.01.2009 um 11.18

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Heikendorf/ Kiel, der 9. Januar 2009
Auch im Norden Kiels: Weg von der Gemeinschaftsschule!

Schülerströme zeigen: Keine Akzeptanz für die Gemeinschaftsschule

Heikendorf/ Kiel - „Unsere Befürchtungen und Warnungen bewahrheiten sich schneller, als selbst wir gedacht haben," sagte heute Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, in Kiel. Anlaß ist ein KN-Bericht über die bauliche Erweiterung des Altenholzer Schulzentrums. Dort gibt es eine Regionalschule, die nun unverhofft erheblichen Zuwachs aus dem Norden Kiels erhält, wo in Zukunft nur noch Gemeinschaftsschulen die bisherigen Haupt- und Realschulen ersetzen sollen. Hundert Schüler aus Kiel sind schon zusätzlich in Altenholz angemeldet worden. „Die Eltern haben erkannt, daß eine Gemeinschaftsschule mit ihrem Totalverzicht auf Leistungsanforderungen ihren Kindern einfach keine Basis für eine ordentliche Ausbildung bieten kann," ist sich Kliegis sicher. „So wird die neue Schulform schon vor ihrer Realisierung zur Politik-Ruine."


Die Abwanderung von 100 Schulkindern nach Altenholz wird sicher auch Auswirkungen auf die Genehmigung neuer Gemeinschaftsschulen im Norden Kiels haben. Die eine oder andere Schule wird die für einen dauerhaften Bestand vorausgesetzten Schülerzahlen nicht erreichen. Damit wird das wohnungsnahe Schulangebot dort weiter ausgedünnt werden.

Das Schulgesetz unterscheidet zwischen sog. Regel- und Angebots-Schulen. Die Gemeinschaftsschule ist eine Angebotsschule, zu ihrem Besuch kann niemand gezwungen werden. Ist die von den Eltern gewünschte Regelschule an einem Ort nicht gegeben, so muß der Schulträger, vereinfacht gesagt, Schulausgleichskosten an denjenigen zahlen, der die nächste Regelschule anbieten kann. In diesem Fall wird Kiel Schulausgleichskosten für zunächst hundert, in den Folgejahren noch erheblich mehr Schüler an Altenholz zahlen müssen. Es geht da um jährlich einige tausend Euro pro Schüler.

Ähnliche Entwicklungen sind sicher auch auf dem Kieler Ostufer und an anderen Orten Schleswig-Holsteins zu erwarten, hier werden z.B. Schönkirchen und Heikendorf als Regionalschulanbieter mit einem warmen Regen rechnen können.

Im Oktober 2008 meldeten die Lübecker Nachrichten, daß bereits 25 Schülerinnen und Schüler von der neuen Gemeinschaftsschule auf Fehmarn zum Gymnasium in Oldenburg / Holst. gewechselt sind. Zusätzlich haben sich 12 Schülerinnen und Schüler aus Heiligenhafen statt im nähergelegenen Burg / Fehmarn auch in Oldenburg angemeldet. Auch auf Fehmarn setzt sich die Abwanderung weg von der Gemeinschaftsschule weiter fort. Von erwähnenswerten Schülerströmen hin zu einer Gemeinschaftsschule ist nirgendwo die Rede.

Das vom Verband deutscher Realschullehrer sehr erfolgreich auf den Weg gebrachte Volksbegehren zur Wiedereinführung der Realschule ist jetzt auf dem Weg zum Volksbegehren und dann zum Volksentscheid. Bei den Umfragen in Schleswig-Holstein (zuletzt Ende 2008) sprachen sich unverändert nahezu 70% der Befragten für den Erhalt der Realschulen aus.

„Und auch die vom Schleswig-Holsteinischen Elternverein mitinitiierte Allianz für ein besseres Schulgesetz, ebenfalls auf das Ziel eines Volksentscheides hinarbeitend, ist weiterhin aktiv. Die Schulen müssen aus dem Würgegriff der Politik und ideologischer Parteiinteressen befreit werden und eine echte Selbständigkeit erlangen. Nur so wird es wieder besser werden. Die besondere Inkompetenz der Landesregierung in der Bildungspolitik schadet dem Land." schloß Kliegis seine aktuelle Bestandsaufnahme.

V.i.S.d.P.: Dr. U .Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.,
email: Kliegis@elternverein-sh.de


Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.09.2008 um 09.48

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

Pressetext
26. September 2008

Zehn Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform

56,4 % Zustimmung - Am 27. September 1998 stimmte eine deutliche Mehrheit der Schleswig-Holsteiner gegen die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen des Landes. Sie sahen voraus, was mittlerweile eingetreten ist: Die Schülerinnen und Schüler wurden Leidtragende einer hingepfuschten Reform.

Der Volksentscheid führte seinerzeit zur Einführung des neuen §4, Abs. 10 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes:

„In den Schulen wird die allgemein übliche Rechtschreibung unterrichtet. Als allgemein üblich gilt die Rechtschreibung, wie sie in der Bevölkerung seit langem anerkannt ist und in der Mehrzahl der lieferbaren Bücher verwendet wird."

Am 17. September 1999 kassierte der Schleswig-Holsteinische Landtag einstimmig das Ergebnis des Volksentscheids. Ein beispielloser Tiefpunkt demokratischer Kultur.

Keine Tageszeitung, kein Autor, keine Behörde, nicht einmal das Bildungsministerium, hält sich wenigstens an die vom Rat für deutsche Rechtschreibung gesetzten Regeln. So wurden im schleswig-holsteinischen Schulgesetz von 2007 aus den Allgemeinbildenden Schulen „allgemein bildende Schulen". Ein signifikanter Unterschied, auch im rechtlichen Sinn.

Allein die Kieler Nachrichten setzen in jeder Ausgabe mindestens drei Generationen von Rechtschreibregeln ein, deren älteste heute in den Schulen teilweise schon wieder als Falschschreibung gewertet werden.

Auch in alten Schulbüchern, die noch jahrelang in den Schulen im Umlauf sein werden, lesen Kinder die hergebrachten Schreibweisen, die ihnen bei eigenem Gebrauch als Fehler angekreidet werden - mit Folgen bis zu einem Notendurchschnitt, der ihnen ggf. den Zugang zu einem Studienplatz sperrt.

„Die experimentellen Reformschreibweisen sind unbegründet, dumm und überflüssig. Sie gehören auf den unbegrenzt aufnahmefähigen Müllhaufen der Politik, Sparte bildungspolitischer Sondermüll.

Wir wünschen uns wenigstens einen einzigen Politiker im Schleswig-Holsteinischen Landtag, der den Mut hat, über Parteikarrieregrenzen hinweg zuzugeben, daß die Entscheidung vom 17.September 1999 ein Fehler war und der die Initiative ergreift, die herkömmlichen Schreibweisen an den Schulen wieder als uneingeschränkt richtig zu bewerten."


sagte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
sowie Bundesvorsitzender des Deutschen Elternvereins e.V. heute in Kiel.

V.i.S.d.P.: Dr.U.Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V., email: Kliegis@elternverein.de

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.05.2008 um 06.29

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Pressetext

Kiel / Heikendorf, 27. Mai 2008

Kommunalwahl: Eine bildungspolitische Entscheidung

Kiel – "Eine saftige, nachhaltige Ohrfeige für die Bildungspolitik der Großen Koalition im Kieler Landtag" nannte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel das Kommunalwahlergebnis. "Die Anfang letzter Woche vom NDR veröffentlichte Umfrage läßt sich mit dem Wahlergebnis ohne Probleme zur Deckung bringen. Rund 70 % der Bürgerinnen und Bürger lehnen die Abschaffung von Real- und Hauptschulen ab. Wo vor kurzem noch ein weitgehend intaktes, trotz knapper Haushaltsmittel immer noch halbwegs zuverlässiges Schulsystem existierte, verunsichert jetzt ein sinnloses Hickhack um experimentelle Schulformen, deren Mißerfolg andernorts (Niedersachsen z.B.) längst bewiesen ist, Eltern, Lehrer und Schüler."


"Die Hauptschulen brauchten Hilfe, das ist klar. Aber warum? Weil unsere Bildungsministerin sie über neun Jahre lang als Steinbruch für Lehrerstunden in anderen Bereichen mißbraucht hat", so Kliegis weiter. "Was leisten die experimentellen neuen Schularten denn für die, deren Begabung eher im Praktischen, weniger im Abstrakten liegt? Nichts. Ihre Verfechter gehen nur von einem postulierten Bedarf einer anonymen "Industrie" aus, ohne den Nachweis der Richtigkeit führen zu können, aber widmen dem Ziel, die jungen Menschen entsprechend dem, was sie an Fähigkeiten mitbringen, für ihr Leben fit zu machen, keinen Gedanken.

Das haben die Eltern gemerkt. Alle. Und viele andere Wählerinnen und Wähler auch. Bei der SPD sind Hopfen und Malz wohl verloren, sie hat, versteckt unter falschen Versprechungen, als vorauseilendes Dankopfer an die SED-Nachfolgepartei "Linke" die Einheitsschule spätmittelalterlicher Prägung zum bildungssozialistischen Ziel (keiner muß mehr wissen als der schwächste) erkoren. Die CDU wäre aber wohlberaten, sich jetzt schnellstens auf ihre alten Prinzipien zu besinnen und als ersten Schritt dem Ziel der Volksinitiative des VDR, der dem Landtagspräsidenten in der letzten Woche nahezu 30.000 Unterschriften für die Wiederaufnahme der Realschulen ins Schulgesetz überreicht hat, ohne Abstriche zu entsprechen. Darüber hinaus sollte die CDU den Hauptschulempfohlenen, statt sie überall zu diskriminieren, alle gebotene Hilfe zukommen lassen. Weder die Regional- noch die Gemeinschaftsschule sind nach geltender Gesetzes- und Erlaßlage, zumal im Strukturumbruch mit völlig unzureichender Personalausstattung, hierzu fähig.

Vor dem Hintergrund der Übertragung der Schulentwicklungsplanung auf hiermit wirklich überforderte Gemeindevertreter war diese Kommunalwahl eine Abstimmung über die Politik der Landesregierung, auch wenn der Ministerpräsident dieses abstreitet.

Es geht längst nicht mehr um Regional- oder Gemeinschaftsschule, es geht um Real- und Hauptschulen, wobei für letztere die Ausstattung bayerischer Hauptschulen der Maßstab sein muß. Wenn schon Beton in den Sand gesetzt werden soll, dann als Schulgebäude in Geest und Marsch, nicht als sinnlose Monumentalbrücke im Fehmarnbelt! Noch besser aber wird das Geld in viele neue Lehrer investiert.

Die Verluste der CDU sind offenkundig nicht nur mit dem Erstarken von Liberalen und unabhängigen Wählergemeinschaften zu erklären - auf kommunaler Ebene haben die Bürger schon eine Alternative zu den in Selbstgefälligkeit erstarrten Parteien. Die größten Verluste dürfte die CDU in Richtung der aktiven Nichtwähler erlitten haben. Bürger, die nach dem Schulsystem-Wahlbetrug nach der Landtagswahl jetzt frustriert zu Hause geblieben sind. Die Wählerinnen und Wähler haben nicht vergessen, daß CDU und SPD die noch im Koalitionsvertrag gemachte Zusage, das gegliederte, besser: begabungsgerecht gefächerte Schulsystem weiterzuentwickeln, ohne Not und gegen den Wählerwillen gebrochen haben. Aus vielen Gesprächen wissen wir, daß die Zahl dieser frustrierten Wahlverweigerer groß ist. Wer die Bürger so hintergeht, darf sich nicht wundern, wenn andere die entstehenden Lücken füllen. Hoffen wir für die kommende Schülergeneration, daß die Regierung zu der Einsicht gelangt, daß der blindlings eingeschlagene Weg in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit führt. Es ist Zeit, den Fehler ganz schnell zu korrigieren", schloß Kliegis seine Bewertung.

V.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G. Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.05.2008 um 16.14

Der schleswig-holsteinische Elternverein hat folgenden Aufruf der Realschullehrer verbreitet:

Lübeck/Kiel, 18.5.1008

Erfolgreiche Unterschriftensammlung für die Volksinitiative für den Erhalt der Realschulen in Schleswig-Holstein

Realschule soll bleiben!


Für diese Forderung hat der Verband Deutscher Realschullehrer im Rahmen einer Volksinitiative in Schleswig-Holstein fast 30 000 Unterschriften gesammelt. Am Dienstag (20.5.08) sollen sie dem Landstagspräsidenten Herrn Martin Kayenburg um 15.30 Uhr im Landeshaus übergeben werden.

Die Unterschriften werden auf der Kiellinie dorthin gebracht. Wer sie begleiten will, wird dazu aufgerufen, sich der Gruppe um 15.00 Uhr am Seehundsbecken beim Institut für Meereskunde anzuschließen. (Für Nicht-Kieler: Das Seehundsbecken befindet sich unterhalb des Instituts für Meereskunde (Düsternbrooker Weg 20, 24105 Kiel), an der sogenannten Kiellinie, einem breiten Fußweg direkt an der Förde. Das Landeshaus ist im Düsternbrooker Weg 70.)

Der Realschulabschluss ist mit großem Abstand der am häufigsten erworbene Schulabschluss in Deutschland und wird bisher überwiegend an Realschulen erreicht. Begleiten Sie die Unterschriften als Zeichen des Willens der Bevölkerung (über 70% der Schleswig-Holsteiner lehnen die Abschaffung der Realschulen ab!) auf ihrem Weg zum Landeshaus und zeigen Sie damit, wie wichtig die Lebensrettung dieser erfolgreichen eigenständigen Schulform für unser Bildungswesen ist!

Die Realschule soll in Schleswig-Holstein wieder als zulässige Schulart ins Schulgesetz zurückkehren!

Es soll keine Zwangszusammenschlüsse von Haupt- und Realschulen geben!

Für ein begabungsgerecht gefächertes Schulsystem - für die erfolgreiche Zukunft aller unserer Schülerinnen und Schüler!


Dienstag, 20.5.08 15.00 Uhr Treffpunkt Seehundsbecken ...


(gez.) Grete Rhenius
Landesvorsitzende
Verband Deutscher Realschullehrer
Landesverband Schleswig-Holstein


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.01.2007 um 11.34

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Pressetext

Danke! Danke! Danke!

Ministerpräsident Carstensen bestätigt:
Der Qualitätsverlust an Regionalschulen wird eintreten.


Der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins und Sprecher der „Allianz für ein besseres Schulgesetz", Ulrich G. Kliegis, berichtete heute in Kiel von einem Schreiben, das Ministerpräsident Peter Harry Carstensen am 23. Januar 2007 einer um die Zukunft der Realschulen besorgten Mutter und Elternvertreterin geschrieben hat. Er berichtet:
„In einem vom 23. Januar 2007 datierenden Schreiben an eine besorgte Mutter und Elternvertreterin schreibt Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wörtlich, buchstaben- und leerzeichengetreu zitiert:
(Zitat:)
... Erlauben Sie, dass ich dem Eindruck entgegen trete, dass bestehende Haupt- und Realschulen zusammen geworfen werden. Zukünftig kann jede Haupt- und jede Realschule, die mindestens 240 Schüler hat, eine Regionalschule bilden. Nur die Schulen müssen kooperieren, die diese Anzahl nicht erreichen. Dabei sind viele Formen der Kooperation möglich, so dass der Umzug bzw. Bau eines neuen Gebäudes nur eine von mehren Möglichkeiten darstellt. Ab dem Schuljahr 2010/11 wachsen die Regionalschulen von unten auf, d.h. dass im ersten Jahrein fünfter Jahrgang, im zweiten ein fünfter und sechster Jahrgang usw. bestehen. Wir werden daher erst im Schuljahr 2015/16 eine vollständige Regionalschule haben. Dabei werden in der fünften und sechsten Klasse eine gemeinsame Orientierungsstufe eingerichtet, aber ab der siebten Klasse finden in den Kernfächern Deutsch, Mathe, einer ersten Fremdsprache und ab der achten Klasse zusätzlich in einer Naturwissenschaft verbindlich getrennter Real- und Hauptschulunterricht statt. Zudem werden die Schulartempfehlungen beibehalten und konsequenter umgesetzt. Dieses wird zur Folge haben, dass zukünftig sehr viel mehr zwischen Haupt- und Realschulklassen getrennt werden wird. Heute müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass vielfach Kinder mit einer Empfehlung zur Hauptschule in Realschulen sind, den Anforderungen nicht gewachsen sind und dadurch das Niveau der Realschulen sinkt. Sie können daraus ersehen, dass wir bereits heute faktisch Regionalschulen haben. Allein 40 Realschulen haben bereits einen Hauptschulanteil, zum Teil mit einer gemeinsamen Orientierungsstufe."
(Zitat Ende)

Und nochmal, weil es deutlicher nicht zu sagen ist:

„Heute müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass vielfach Kinder mit einer Empfehlung zur Hauptschule in Realschulen sind, den Anforderungen nicht gewachsen sind und dadurch das Niveau der Realschulen sinkt. Sie können daraus ersehen, dass wir bereits heute faktisch Regionalschulen haben".

Der Elternvereinsvorsitzende kommentierte:

„Besser kann man es wirklich nicht sagen, Herr Ministerpräsident. Der VDR sollte Ihnen die Ehrenmitgliedschaft antragen.

Aber was wird passieren, wenn nun in der Regional- oder Gemeinschaftsschule alle Hauptschulempfohlenen in diese Klassen gedrängt werden, Herr Ministerpräsident? Wir freuen uns, daß Sie das Problem genau so sehen wie wir. Aber wollte Ihre Bildungsministerin nicht weniger Trennung, am liebsten gar keine, sind Schulartempfehlungen nicht das Böse schlechthin? Wozu eine Schulartempfehlung, wenn ohnehin alle Kinder im gleichen Muspott landen? Die Hauptschulempfohlenen werden in diesem Wettbewerb noch mehr verlieren als bisher schon.
Wohlgemerkt: Dieses ist keine Abwertung oder Geringschätzung der Hauptschüler. Die Darstellung des Ministerpräsidenten macht ja vielmehr das Problem deutlich, das seine Bildungsministerin in jahrelanger Kleinarbeit geschaffen hat: Die Verkümmerung der Hauptschule.
Wie und auf welcher Grundlage kommt denn eine Schulartempfehlung der Grundschule zustande? Ganz vereinfacht: Der / die Grundschullehrer/in schätzt die Begabung und Leistung jedes Kindes ein, beobachtet dessen Entwicklung und spricht spätestens ein halbes Jahr vor dem Ende der vierten Klasse eine Schulartempfehlung aus. Dabei geht sie/er von dem Idealbild der Schulart aus, die den Eltern des Kindes empfohlen wird. Das Anforderungsprofil, das eine Haupt- oder Realschule oder ein Gymnasium für das Kind bereithalten sollen, spielt dabei die entscheidende Rolle, nicht, wie es in diesen Schulen wirklich aussieht.
Nun hat es sich aber unter den Eltern herumgesprochen, daß gerade die Hauptschulen schon lange nicht mehr das leisten können, was sie von ihrem pädagogischen Konzept her anbieten können sollten. Warum? Das größte Problem ist die bis auf das Skelett abgemagerte Personaldecke. Wo Haupt- und Grundschulen unter einem Dach vereint sind, fungiert die Hauptschule als Steinbruch für Lehrerstunden, um das politische Konzept „Verläßliche Grundschule" zu verwirklichen. „Verläßlich" kommt von „verlassen", und von allen verlassen sind - neben kleinen Grundschulen, die diesem Konzept zuliebe kannibalisiert wurden, eben auch die Hauptschulen. Die Hautpschullehrerinnen und -lehrer, als pädagogische Zehnkämpfer heute mehr denn je auch noch als Sozialarbeiter, Gruppentherapeut und Förderschulpädagogen gefordert, kämpfen dort jeden Tag gegen den Mangel. Kein Wunder, daß sich das rumspricht, Eltern ihre Kinder dann lieber zur nächsten Realschule schicken.
Es geht auch anders, wie die Beispiele Nordrhein-Westfalen und Bayern zeigen. In Bayern hat die Hauptschule nie unter vergleichbarem politischem Druck leiden müssen, in NRW gelingt gerade der Wiederaufbau dieser Schulart - mit sehr gutem Erfolg.
Interessanterweise soll ja nun die Schulartempfehlung (der Grundschule!) nach den Worten des Ministerpräsidenten (und welche Ministerin wollte ihm widersprechen?) viel konsequenter durchgesetzt werden. Aber wann? Nach den zwei bis fünf Jahren Orientierungsstufe? Wozu dann überhaupt eine Schulartempfehlung der Grundschule? Da klemmt die Logik doch ganz gewaltig. Aber auch das werden wir hoffentlich in Kürze erklärt bekommen. Von unserem Ministerpräsidenten.

Darum noch einmal: Vielen Dank, Herr Carstensen!"

Heikendorf, d. 26. Januar 2007

Ansprechpartner und v.i.S.d.P.: Dr.Ulrich G. Kliegis, Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Schleswig - Holsteinischer Elternverein e.V. Tel. 0431 331144
Geschäftsstelle: Fax 0431 331146
Konsul-Lieder-Allee 36, 24226 Heikendorf email: info@elternverein.de

http://www.elternverein.de


eingetragen von Norbert Lindenthal am 28.09.2006 um 06.39

27. September 2006 Pressemitteilung als PDF

Acht Jahre Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform

56,4 % Zustimmung - Am 27. September 1998 stimmte eine deutliche Mehrheit der Schleswig-Holsteiner gegen die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen des Landes.  Sie sahen voraus, was mittlerweile eingetreten ist: Die Schülerinnen und Schüler wurden Leidtragende einer hingepfuschten Reform.

Der Volksentscheid führte seinerzeit zur Einführung des neuen §4, Abs. 10 des schleswig-holsteinischen Schulgesetzes:

In den Schulen wird die allgemein übliche Rechtschreibung unterrichtet.
Als allgemein üblich gilt die Rechtschreibung, wie sie in der Bevölkerung seit langem anerkannt ist und in der Mehrzahl der lieferbaren Bücher verwendet wird.
Am 17. September 1999 kassierte der schleswig-holsteinische Landtag einstimmig das Ergebnis des Volksentscheids. Ein beispielloser Tiefpunkt demokratischer Kultur.

Seitdem lernen die Schülerinnen und Schüler auch in Schleswig-Holstein statt der allgemein üblichen Rechtschreibung experimentelle Schreibweisen, die nirgendwo außerhalb der Schulen gebräuchlich sind, deren Regeln laufend verändert werden. Auch die jüngste Revision der Regeln wurde vom Vorsitzenden des Rats für deutsche Rechtschreibung nur wieder als ‚Übergangslösung‘ bezeichnet.

„Der Kieler Landtag wäre wohlberaten, seine Fehlentscheidung vom 17. September 1999 endlich zu korrigieren und das Ergebnis des Volksentscheids von 1998 unverzüglich wieder in Kraft zu setzen.

Die klassische Rechtschreibung muß an unseren Schulen wieder als richtige Schreibweise anerkannt werden. Das zur Zeit herrschende Chaos ist den Schülern und Lehrern nicht weiter zuzumuten. Es gibt beispielsweise kein Wörterbuch, das die vom Rat für deutsche Rechtschreibung, von der KMK und den Ministerpräsidenten beschlossenen und bestätigten Regeln verbindlich und fehlerfrei umsetzt.“


sagte Dr. Ulrich Kliegis, Vorsitzender des Schleswig- Holsteinischen Elternvereins e. V. sowie Bundesvorsitzender des Deutschen Elternvereins e. V. heute in Kiel.


V.i.S.d.P.:
Dr. U. Kliegis,
Schleswig-Holsteinischer Elternverein e. V.,
E-Mail: Kliegis@elternverein.de

--
Dr. med. Ulrich G. Kliegis
Geschäftsführer
nordcom medical systems GmbH
Konsul-Lieder-Allee 36, D-24226 Heikendorf, Tel. 0431 2607-144, Fax: -146


eingetragen von Norbert Lindenthal am 30.03.2006 um 20.55

Deutscher Elternverein e.V. Presse-Info – aktuell 30.3.2006

Der Vorsitzende des Bundesvorstands DEV – Presse-Info – aktuell

Pressemitteilung v. 30.3.2006

Kiel / Heikendorf

Gegen die Kinder – Gegen die Mehrheit der Bevölkerung

Zur Rechtschreib-Entscheidung der Ministerpräsidenten

„Gegen die Kinder und gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gerichtet, und von der Sache her von Grund auf falsch,“ nannte Ulrich Kliegis (52), Vorsitzender des Deutschen Elternvereins e.V., und Vater zweier schulpflichtiger Söhne, heute in Kiel die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz, die selbst von den Kultusministern mit kritischen Äußerungen bewerteten Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung vom 1. August an an den Schulen verbindlich werden zu lassen.

Mit der Feststellung „Die Ministerpräsidenten haben die Chance verpaßt, dem Rechtschreibfrieden an den Schulen und in der Gesellschaft eine Chance zu geben. Ihre Entscheidung ist unklug und schadet der Kultur des Landes“ schloß Kliegis seine Stellungnahme.

Der Deutsche Elternverein wird seine vor wenigen Tagen begonnene bundesweite Unterschriftenaktion unter dem Motto ‚Klassisch schreiben heißt richtig schreiben‘ intensiv fortsetzen.

Die Forderung des Deutschen Elternvereins „Der Gebrauch klassischer Schreibweisen darf an den Schulen nicht länger als fehlerhaft diskriminiert werden“ bekräftigte Kliegis heute noch einmal.

Unterschriftenblätter und alle Informationen zu der Aktion gibt es im Internet auf der Webseite des Elternvereins: http://www.DeutscherElternverein.de

Ziel der Aktion ist es, der klassischen Rechtschreibung wieder den ihr gebührenden Platz an unseren Schulen zu verschaffen.

Im Deutschen Elternverein e.V. werden die Interessen der Landeselternvereine, die in vielen Bundesländern als schulartübergreifende Interessenvertretung der Eltern aktiv sind, gemeinsam vertreten. Alle Eltern, denen an der gemeinsamen bildungspolitischen Vertretung der Elterninteressen gelegen ist, sind eingeladen, in ihrem jeweiligen Landeselternverein Mitglied zu werden und dort entsprechend ihren Möglichkeiten mitzuarbeiten.

Deutscher Elternverein e.V.
Geschäftsstelle des Bundesvorstands Konsul-Lieder-Allee 36 24226 Heikendorf
Tel. 0431-331144 Fax: 0431-331146
Briefkasten@DeutscherElternverein.de http://www.DeutscherElternverein.de

V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis, Vorsitzender des Bundesvorstands, Anschrift: wie oben


eingetragen von Norbert Lindenthal am 14.03.2006 um 14.16



Deutscher Elternverein e.V.
Presse-Info - aktuell
14.3.2006

Deutscher Elternverein e.V.
Der Vorsitzende des Bundesvorstands

Pressemitteilung v. 14.3.2006

im Anhang: Die Unterschrift von Günter Grass unter dem Aufruf des Deutschen Elternvereins als jpg-Datei. Eine hochauflösende Version hiervon senden wir Ihnen gern auf Anfrage.

Kiel / Heikendorf
Bundesweite Unterschriftensammlung unter dem Motto:
Klassisch schreiben heißt richtig schreiben.
Das muß auch an unseren Schulen so bleiben!


Günter Grass unterstützt die Initiative des Deutschen Elternvereins. Der deutsche Literaturnobelpreisträger unterzeichnete den Aufruf als erster.

Der Gebrauch klassischer Schreibweisen darf an den Schulen nicht länger als fehlerhaft diskriminiert werden.

Diese Forderung des Deutschen Elternvereins bekräftigte U.Kliegis, Vorsitzender des Deutschen Elternvereins, heute in Kiel vor der Presse.

Er stellte die ab sofort und zunächst unbefristet laufende Unterschriftensammlung des Vereins vor.

Unterschriftformulare und alle Informationen zu der Aktion gibt es im Internet auf der Webseite des Elternvereins:
http://www.DeutscherElternverein.de

Ziel der Aktion ist es, der klassischen Rechtschreibung wieder den ihr gebührenden Platz an unseren Schulen zu verschaffen. Kliegis verglich die Rechtschreibreform mit dem Bau des Brutreaktors in Kalkar, der von der Politik beendet wurde, als klar war, daß das Projekt nicht mehr zu verwirklichen war. "Wir warten darauf, daß die Bildungspolitiker einfach nur zugeben, daß sie sich geirrt haben, und dann entsprechend handeln", sagte Kliegis.

Die Schülerinnen und Schüler sind von einer unheiligen Allianz aus Kultusministern und Verlagen jahrelang als Geiseln zur Durchsetzung einer unausgegorenen und schlecht gemachten Reform mißbraucht worden. Sie lesen selbst in ihren Lehrbüchern klassische Schreibweisen, erfahren dann aber im Deutschunterricht, daß ihre Lehrbücher voller Fehler sind. Das ist unpädagogisch und kinderfeindlich, um es vorsichtig zu formulieren. Die Kinder können diesen Widerspruch nicht auflösen, er führt zu psychischen Belastungen und Lernschwächen. Das ist unnötiges Leid. Auch die neueste Version des Regelwerks steckt voller Ungereimtheiten und Mehrdeutigkeiten. Sie gibt den Schülerinnen und Schülern keine Leitstruktur zum Erlernen der Rechtschreibung, sondern schickt sie in einen Irrgarten von Möglichkeiten, die alle mehr nach flüchtigem Abstimmungsergebnis als nach dem Resultat einer sachlichen Diskussion aussehen. Das Regelwerk ist und bleibt schlecht, unfertig, und für den menschlichen Gebrauch nicht geeignet.

Die klassische Rechtschreibung lebt hingegen bestens fort – sie darf jetzt aber schlicht und einfach an unseren Schulen nicht mehr als falsch oder überholt diskriminiert werden. – Erst, wenn die Kultusminister alle Erlasse hierzu zurückgezogen haben werden und die klassische Rechtschreibung auch im Unterricht wieder gelehrt wird, wird Rechtschreibfrieden an den Schulen einkehren, vorher nicht. Das wird unsere bundesweite Unterschriftensammlung beweisen. Der Unmut in der Bevölkerung über das verantwortungslose Rumspielen der Bildungsminister mit der Schriftsprache ist ungebrochen.

Wenn die Ministerpräsidenten es wollen, können sie den Rechtschreibfrieden mit einem Federstrich wiederherstellen.

Auch die Präsidentin der KMK möchte einen Rechtschreibfrieden. Das ist zu begrüßen. Einseitige Friedenserklärungen, so unangebracht der Begriff hier auch ist, haben allerdings selten Tragkraft. Der Deutsche Elternverein als unabhängige, schulartübergreifende Interessensvertretung der Eltern in der Bildungspolitik hat seine Position dargestellt und weiß die Mehrheit der Deutschen dabei hinter sich. Je eher unsere Kinder an den Schulen wieder ungestört Rechtschreibung lernen können, umso besser. Handeln Sie jetzt!, rief Kliegis den Bildungspolitikern abschließend zu.

Im Deutschen Elternverein e.V. werden die Interessen der Landeselternvereine, die in vielen Bundesländern als schulartübergreifende Interessenvertretung der Eltern aktiv sind, gemeinsam vertreten. Alle Eltern, denen an der gemeinsamen bildungspolitischen Vertretung der Elterninteressen gelegen ist, sind eingeladen, in ihrem jeweiligen Landeselternverein Mitglied zu werden und dort entsprechend ihren Möglichkeiten mitzuarbeiten.


Deutscher Elternverein e.V.
Geschäftsstelle des Bundesvorstands
Konsul-Lieder-Allee 36
24226 Heikendorf

Tel.: 0431 - 331144
Fax: 0431 - 331146

Briefkasten@DeutscherElternverein.de
http://www.DeutscherElternverein.de

V.i.S.d.P.: Dr. Ulrich G. Kliegis
Vorsitzender des Bundesvorstands
Anschrift: wie oben

Deutscher Elternverein e.V.
Presse-Info - aktuell
14.3.2006


eingetragen von Norbert Lindenthal am 13.03.2006 um 17.49

Hier sind die Druckdateien:

Deutscher Elternverein e.V.

Druckversion des Unterschriftenbogens (7kB)

Offener Brief an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (29kB)

Offener Brief an alle Bundestagsabgeordneten (68kB)

Stellungnahme des Deutschen Elternvereins zu den aktuellen Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung (144kB)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.03.2006 um 08.47

Unterschriftensammlung

Der Deutsche Elternverein führt eine bundesweite Unterschriftensammlung durch:

Klassisch schreiben heißt richtig schreiben.
Das muß auch an den Schulen so bleiben.



Der Text des Formblattes kann hier abgerufen werden:

http://www.richtig-schreiben.com/

Am Montag, dem 13.3.2006 wird noch ein Adreßfeld hinzugefügt.

Möglichst viele sollen unterschreiben.
Wer die Unterschriften von Prominenten erlangen kann, sollte sie gesondert gekennzeichnet an die angegebene Anschrift senden.
__________________
Sigmar Salzburg


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

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