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eingetragen von Norbert Lindenthal am 03.04.2006 um 05.29

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3.4.2006

Professionelle Sprachbeobachtung als Basis für die künftige Rechtschreibnormierung

Die teils sehr unsachlich geführten öffentlichen Diskussionen um die Zukunft der deutschen Rechtschreibung haben nachgelassen. Zu dieser Entwicklung haben die letzten Vorschläge des RATS FÜR DEUTSCHE RECHTSCHREIBUNG beigetragen. Dazu kam die Entscheidung reformkritischer Verlage, nunmehr die Vorgaben des Rats zu akzeptieren. Die DGfS (DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR SPRACHWISSENSCHAFT) begrüßt diese Entwicklungen und den Beschluss der Ministerpräsidenten vom 30.3.06, weil damit die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung gestützt und jetzt der Weg für eine sachliche Analyse der erforderlichen Normierungsmaßnahmen frei wird.

Die Schwierigkeiten mit der Reform haben freilich auch gezeigt, dass Probleme der Rechtschreibnormierung ohne eine systematische Sprachbeobachtung und -analyse nicht angemessen gelöst werden können. Eine solche Analyse muss sowohl die Dauerhaftigkeit der Rechtschreibung als auch ihre allmählichen Veränderungen ernst nehmen. Die DGfS, die Vereinigung von mehr als 1.000 Sprachwissenschaftlern in Deutschland, unterstützt daher Forderungen zur Einrichtung professioneller Arbeitsstrukturen, die dem Ziel der vernünftigen, konsensfähigen Rechtschreibnormierung dienen. Die Bedingungen, unter denen der RAT FÜR DEUTSCHE RECHTSCHREIBUNG bisher gearbeitet hat, entsprechen bei weitem nicht den Erfordernissen, die für eine solche Arbeit nötig sind. Die heftigen Kontroversen der Vergangenheit können nicht zuletzt als Zeichen für ein großes öffentliches Interesse an der deutschen Rechtschreibung interpretiert werden, das durch eine zweckmäßig konzipierte, öffentlich getragene Institution gestillt werden sollte.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw)


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