Forum (http://Rechtschreibung.com/Forum/index.php)
- Beispielsammlung über Sinn und Unsinn (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=7)
-- Menschenfresser / Fleisch Fresser (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=142)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.12.2003 um 10.10

... Vor etwa einem Jahr wurde in China ein Fleisch
fressender Dinosaurier aus der Kreidezeit entdeckt, der schon richtige Federn am Schwanz, an den Beinen, an den ...


http://www.dinosaurier-interesse.de/web/ Nachrichten/Ki-Texte/ki-d16.html

... und nochmal:

... Über allem schwebt der Bann des Dr. Foucault, eine Traumwelt, in deren Mitte ein Fleisch
fressender Gefangener in einem Betonturm sitzt. ...


http://www.trigaverlag.de/Infos_Romane/ Schreiner_M/schreiner_m.html


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Ursula Morin am 12.07.2001 um 09.42

Ich finde, man kann auch per E-Mail-Anfrage recht gut "Kräfte binden". Ich habe da schon längere Diskussionen mit Duden, Bertelsmann und dem IDS in Mannheim geführt. Manche der Berater haben sich da richtig angestrengt. Ich halte es durchaus für nützlich, wenn man auf diese Weise die Reformfreunde zum Nachdenken darüber bringt, was sie da eigentlich verteidigen. Ein sachliches Argument für die Reform ist dabei allerdings nie ersichtlich geworden. Bei Duden und Bertelsmann hat man mir zum Ende der jeweiligen Diskussion immer - allerdings klammheimlich - zu erkennen gegeben, daß ich eigentlich recht hatte. Beim IDS ist man aus natürlichen Gründen uneinsichtiger, was dann zu ziemlich absurden Verrenkungen geführt hat. Ich würde vorschlagen, Sie wenden sich an folgende Adressen: duden@bifab.de, sprachberatung@Bertelsmann.de oder heller@ids-mannheim.de.

Sicher haben Sie viele eigene Beispiele für den Unsinn, den die Reform verursacht. Hier noch einige, die mir an einem einzigen, ganz gewöhnlichen Tag (gestern) begegnet sind. Beim Einkaufen: 1 Lieter ... (wegen der Diskussion über die Vokallänge)... 100 g Pfefferbeisser (die "Einfachheit" der neuen ss-Schreibung)... Ist der Mensch alleine Schuld? (ganz regelkonfom, aus meiner Fundgrube TV Hören und
Sehen). Wenn ich nicht alle umgestellten Zeitungen abbestellt hätte, wären mir sicher noch weitere vor Augen gekommen ...

Viel "Erfolg" bei Ihren Anfragen


eingetragen von Jörg Metes am 11.07.2001 um 19.09

Auf schriftliche Anfragen antwortet die Duden-Sprachberatungsstelle leider nur noch mit einem Formbrief: Man möge sich bitte telefonisch an sie wenden, "unter der Telefonnummer (0190) 87 00 98 zu einem Tarif von 3,63 DM pro Minute*" (Fußnote: "*Falls Ihnen das auf den ersten Blick viel erscheint: Ein durchschnittliches Beratungsgespräch dauert bei uns knapp 2 Minuten!").

Ich hatte angefragt, ob man "naheliegenderweise" jetzt "nahe liegender Weise" oder aber "nahe liegenderweise" schreibt. Ich hatte in einem treuherzigen Ton gefragt und bei der Gelegenheit auch gleich noch einen eigenen Verbesserungsvorschlag gemacht (man solle - aus Gründen der Konsequenz - doch besser "Menschen Fresser" statt "Menschenfresser" schreiben!). Ich verfolge dabei die Idee der sogenannten Spaßguerilla: Sabotage durch Überaffirmation.

Nun funktioniert die Überaffirmation als Sabotage aber nur, wenn sie auf der Gegenseite wirklich Kräfte bindet. Frage also an alle: Gibt es Einrichtungen und Behörden, die Post zur Rechtschreibreform noch einzeln bearbeiten? Einrichtungen und Behörden natürlich, die die Rechtschreibreform unterstützen? Könnte mir jemand Adressen geben? Danke!


eingetragen von Ursula Morin am 25.06.2001 um 21.26

Das lohnt sich durchaus, schon allein der Eiertänze wegen, welche die Berater aufführen, wenn man ihnen genauer auf den Zahn fühlt. Sinnvolle Antworten darf man allerdings nicht erwarten...


eingetragen von Jörg Metes am 25.06.2001 um 15.50

Wenn ich versuche, mich in die Reformer hineinzudenken, komme ich zu dem Schluß, daß sie eher "nahe liegenderweise" als "nahe liegender Weise" schreiben würden. Nur das würde sich sowohl mit "bezeichnenderweise" als auch "nahe liegen" vertragen. (- Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der "Sprachberatungsstelle der Dudenredaktion"? Lohnt es, dort mit der einen oder anderen Anfrage Verwirrung zu stiften? Werden schriftliche Anfragen überhaupt noch beantwortet?)


eingetragen von Theodor Ickler am 25.06.2001 um 02.58

"glücklicherweise" ist im Duden von 1991 enthalten und bleibt unverändert. Das Problem ist, daß es auch anders hätte sein können. Im Kasten zu "...weise" wird noch "freundlicherweise" angeführt. Das Fehlen von "naheliegenderweise" wird dadurch aber nicht aufgewogen.
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Th. Ickler


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.06.2001 um 16.12

"Glücklicherweise" dürfte ein noch häufigeres Wort sein, ist aber ebenfalls in meinem Duden (17. Aufl.) nicht enthalten. Dagegen findet sich unter "...weise" ein allgemeiner Hinweis und das Beispiel "klugerweise". Auf die Schreibweise "glücklicher Weise" treffe ich allgemein in Büchern des 19. Jahrhunderts. Sie könnte nun neuregelungskonform sein. Ob das zutrifft, weiß ich nicht, aber "absurder Weise" ist schon gesichtet worden, was uns sehr altertümlich erscheint.

– geändert durch Sigmar Salzburg am 25.06.2001, 18:23 –
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Theodor Ickler am 24.06.2001 um 13.59

"naheliegenderweise" war auch früher im Duden und sogar in den größeren Dudenwörterbüchern nicht enthalten - ein Versäumnis. Bei Google findet man 1290 Belege, und pro Jahrgang der Süddeutschen Zeitung kommt es durchschnittlich sechsmal vor, nie getrennt. Gemäß Neuregelung (Duden) müßte es jetzt unbedingt "nahe liegender Weise" geschrieben werden.
Es gibt noch weitere seltsame Änderungen. So wurde "unverrichteter Dinge" bisher meist getrennt geschrieben, aber Zusammenschreibung war auch anzutreffen und laut Duden korrekt. Die Neuregelung kennt die Zusammenschreibung nicht mehr.
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Th. Ickler


eingetragen von Jörg Metes am 24.06.2001 um 13.15

Im Duden (21. Auflage) gibt es das Wort "naheliegenderweise" nicht mehr. Reformanhänger benutzen es meiner Beobachtung nach trotzdem und schreiben es auch weiterhin klein und zusammen. Aber müßten sie es nicht eigentlich "nahe liegenderweise" bzw. "nahe liegender Weise" schreiben? Im Regelwerk finde ich keinen Abschnitt, der mir diese Frage beantworten könnte. Oder übersehe ich ihn nur?


eingetragen von Jörg Metes am 12.06.2001 um 15.56

In der neuen Rechtschreibung fehlt ganz: der Fleischfresser.
Im Unterschied zum Menschenfresser, der erhalten geblieben ist. Andererseits gibt es weder "menschenfressend" noch "Menschen fressend", wohl aber "Fleisch fressend".
Ich beziehe mich auf den Duden in der 21. Auflage.

Ist das durch eine besondere neue Regel gedeckt? Oder wieder mal reine Willkür?




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