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-- Kieler Nachrichten 2 (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=1540)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.11.2019 um 17.31

Inzwischen hat Klonovsky den gesamten Vortrag vom 19. November einschließlich Notizen zum „Begrüßungskomitee“ vor dem Landeshaus nachgeliefert:

Späterer 22. November 2019
[…]
Die Stegner-Jugend auf twitter:


[...]
Wie inzwischen üblich, gibt es einen Mitschnitt meines Vortrags, in welchem sich jeder Interessierte auf die Suche nach rassistischer Hetze und Gewaltphantasien begeben kann. Ich wünsche gute Unterhaltung! (Warum ich bei 13.42 "Akademikerpokal" lese statt "Akademikerportal" wüsste ich auch gern, vor allem aber, warum es mir nicht ansatzweise aufgefallen ist.)

https://www.youtube.com/watch?v=w5948LpO5rg
Die vorgestern versprochene Schlußpassage ist ab Minute 39:30 zu hören.

Nachtrag 2.12.19: Eben ist mir zugetragen worden, die Bannmeile vor dem Landeshaus sei auf 5 Meter verringert worden. Begründung: Die Demonstranten könnten dann besser mit den Abgeordneten ins Gespräch kommen. Glaubwürdigere Absicht: Unerwünschte Abgeordnete und Besucher können besser eingeschüchtert und belästigt werden, siehe oben.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.11.2019 um 06.35

... sagte meine junge Begleiterin und flüchtete angesichts der vor dem Landeshaus von Polizeikräften im Zaum gehaltenen, mehrheitlich halbstarken „Nazis-raus“-Brüllaffenhorde. Michael Klonovsky traf verspätet ein. Der Abend wurde trotzdem recht vergnüglich.

AfD-Veranstaltung: Fraktion im Dialog mit Michael Klonovsky: „Willkommen in Absurdistan – Die gnadenlose Deutschlandrevue"
19.11.2019, 19.00 Uhr
Landeshaus, S-H Saal

In der tendenziösen Darstellung der Kieler Nachrichten – durch die Linksbrille:

AfD-Veranstaltung
Klonovsky provozierte im Landeshaus Kiel


Im Landeshaus Kiel hat die AfD-Fraktion am Dienstagabend den Autor und Gauland-Redenschreiber Michael Klonovsky zu Gast gehabt. Bereits im Vorfeld hatte es daran jede Menge Kritik gegeben.
Von Christian Hiersemenzel


Lauter Provokationen: Michael Klonovsky war Gast der AfD-Fraktion im Landeshaus.
Quelle: Frank Peter


Kiel
Die SPD hatte den Redner als „Hauptstrippenzieher der rassistischen AfD-Rhetorik“ bezeichnet, die CDU betitelte ihn als Rechtsaußen-Ableger, und...

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kn-online.de 19.11.2019 22:23
Klonovsky las hauptsächlich aus seinen „Acta diurna“. Das SPD-Urvieh Ralf Stegner bekam auch tüchtig sein Fett weg. Das letzte Stück kannte ich noch nicht, ich werde es aber hier veröffentlichen, falls ich es im Internet finde.

P.S.: Klonovsky war jahrelang „Focus“-Redakteur, ist kein AfD-Mitglied (ich auch nicht) und bezeichnet sich als unabhängigen Beobachter! – Seit wann sind pointiert dargestellte Wahrheiten „Provokationen“?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.06.2019 um 16.35

Schloß oder Schloss

Man darf mit einem aufgeweckten Grundschüler, der gerade das Schreiben lernt, nicht durchs Schlossquartier gehen, findet Kielius. Das verwirrt nur. Es sei denn man macht daraus ein Spiel. „Kampf der Schreibwelten“ oder so. Am Rande des alten Markts weisen ein hellrotes Schild nahe der Kastanie vor St. Nikolai und ein blaues Schild auf die hier beginnende „Schloßstraße“ hin. Schloß? Ja mein Kind, so schrieb man das vor 1996. Dann kam die Rechtschreibreform. Und mit der sind nicht alle einverstanden. Deshalb steht unter der neuen Hausnummer „2“ ein paar Meter weiter „Schlossquartier“ und schräg gegenüber, an einem Haus von 1958, „Schloßstraße 1-3“. Die ganze Straße hoch hat „ß“ gewonnen. Erst nah am Schloss (wie ein Schloß sieht es schon lange nicht mehr aus) prallen die Schreibwelten aufeinander, die „Schloßstraße“ und der „Schlossplatz“, hellrot und blau am selben Mast, Gegensätze für immer, Feinde forever. Duden.de kennt diese Konflikte. „Schloss“ sei „rechtschreiblich schwierig“. Rechtschreiblich? Man sollte einem Kind einfach früh genug sagen, dass Erwachsene manchmal spinnen, denkt sich Kielius
Freitag, 17. Mai 2019


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.04.2019 um 11.37

Kieler Nachrichten
Schock in Preetz: Eine Frau (36) hat am Sonnabend tot in ihrer Wohnung gelegen, sie ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Tatort ist ein Reihenhaus in der Lindenstraße – dort wohnte sie offenbar allein. Möglicherweise hatte die 36-Jährige Streit mit dem Tatverdächtigen (24) aus Afghanistan.
kn-online.de 8.4.2019

Kommentare (13)

#0 Russeer
21:02 Uhr 07.04.2019
Eine absolute leere,... was muss noch alles passieren. mag den keiner seine Fehler mehr eingestehen. Einfach nur krank was hier passiert

#1
06:57 Uhr 08.04.2019
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#2
07:27 Uhr 08.04.2019
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#3 blabla
07:39 Uhr 08.04.2019
@Russeer
Da hilft kein lamentieren sondern nur die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen - und damit meine ich nicht ausschließlich den Täter. Es häuft sich tatsächlich und jedes Opfer ist eins zu viel.

#4 CKOsdorf
08:33 Uhr 08.04.2019
@russeer
@russeer: Der Artikel gibt nur einen "Verantwortlichen" her, nämlich den Täter. Und der sitzt in Haft. "Krank" an dem Vorgang wie Sie schreiben, ist es nur, wenn Kommentatoren an dieser Stelle versuchen Hysterie zu verbreiten, indem sie nebulöse Andeutungen über die Mitschuld anderer (verm. Politik) konstruieren.
...

#5
09:12 Uhr 08.04.2019
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#6
09:45 Uhr 08.04.2019
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#7
10:23 Uhr 08.04.2019
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#8
11:28 Uhr 08.04.2019
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#9
14:42 Uhr 08.04.2019
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#10 Küstenfreak
15:05 Uhr 08.04.2019
@CKOsdorf
"...."Krank" an dem Vorgang wie Sie schreiben, ist es nur, wenn Kommentatoren an dieser Stelle versuchen Hysterie zu verbreiten......". Ob sie ihre Meinung beibehalten, wenn so etwas auch in Osdorf passiert?? Für KN-online - sicher.

#11 Russeer
15:50 Uhr 08.04.2019
Schön und gut, dass sich so viele melden! Aber eine ganz einfache Frage habe ich: Soll und muss es den wirklich so weiter gehen? Hier sterben unschuldige ...

#12 kabeljau 2
16:56 Uhr 08.04.2019
@CKOsdorf.Was wollen Sie eigentlich beschönigen?Die Fakten sind doch wohl klar.Oder etwa nicht?

Siehe auch hier – warum so oft Afghanistan?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.04.2012 um 07.23

Die neue Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins bedient sich, ebenso wie ihr Vorgänger, Dr. Ulrich Kliegis, der bewährten und seit 1998 durch Volksentscheid beizubehaltenen traditionellen Rechtschreibung. Auch die letzte Pressemitteilung war in dieser Weise abgefaßt. In der Mitteilung vom 29. März 2012 hieß es:

„Obwohl nun seit langem bekannt ist, daß nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern G9 an Gymnasien angeboten wird, wird immer wieder in der Öffentlichkeit das Gegenteil behauptet.“

Die Kieler Nachrichten druckten den Text für die Ausgabe am 31.3. in der reformierten Erleichterungsschreibe nach:

„Obwohl nun seit Langem bekannt ist, dass nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern G9 an Gymnasien angeboten wird …“

Wie man sieht, bereitet es den Korrekturautomaten der Presse keinerlei Schwierigkeiten, anständig geschriebene Texte reformkonform zu verhunzen. Es ist also nicht nötig, sich vorauseilend unter sein Niveau zu begeben, wie viele meinen.

Es scheint auch, daß die alberne Großschreibung „seit Langem“ im Korrekturprogramm verankert ist, obwohl auch die angemessenere Kleinschreibung weiterhin richtig sein darf. Bei den KN gilt aber wohl: Viel „Reform“ bringt viel „Erleichterung“ – die Maxime der Zeitung seit 1999.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.01.2010 um 09.05

Mit kleiner Hilfe fällt der Groschen schnell
Holtsee - Die Alte Schule in Holtsee entwickelt sich zu einem Dorftreff. Seit der Eröffnung vor einem guten halben Jahr lockten Veranstaltungen wie Doppelkopf und Müttertreff, Pflanzenbörse und Bingo fast 2000 Menschen an. „Das stärkt den Zusammenhalt im Dorf“, meint Uwe Gietzelt vom Freundeskreis Alte Schule. Zu den festen Angeboten gehört eine Hausaufgabenbetreuung.

Luka erledigt seine Hausaufgaben regelmäßig in der Alten Schule. Der Viertklässler soll für den Deutschunterricht Wörter mit „-ell-“ aufschreiben. „Gar nicht so einfach“, meint der Zehnjährige und überlegt. Elke Hamann, die zusammen mit Christine Lange und Peter Neitzel die Hausaufgabenbetreuung anbietet, hilft ihm auf die Sprünge. ...

„Diese Aufgabe bereitet mir viel Freude“, begründet Peter Neitzel sein ehrenamtliches Engagement. Obwohl sich Unterrichtsstoff und Lösungswege in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hätten, so der frühere Fluglotse, „können die Kinder von unserer Erfahrung profitieren“. Aber auch die Betreuer lernen dazu. „Das Stichwort lautet Rechtschreibreform“, gibt Elke Hamann ein Beispiel. Und natürlich sollen die Eltern mithilfe der Betreuung („Es ist keine Nachhilfe!“) entlastet werden. Er wisse schließlich noch aus eigener Erfahrung, erinnert sich Neitzel, dass Hausaufgaben in der Familie ein großes Konfliktpotenzial bergen. ...

kn-online.de 21.01.2010


eingetragen von Norbert Lindenthal am 30.09.2009 um 09.29

Focus 30.9.2009


„Die Stille war wahnsinnig unheimlich, richtig Furcht einflößend“, erinnert sich die heute 31-Jährige noch genau an diesen kalten Samstagabend in Prag, der Hauptstadt der damaligen Tschechoslowakei.

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Norbert Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.09.2009 um 08.31

Bei KN-online kann man direkt auf die Pressenotizen der Polizei zugreifen. Auch hier zeigt sich, daß die vom seinerzeitigen Innenminister Wienholtz 1999 (zur Unterminierung des Volksentscheids) verfügte Reformschreibung selbst nach zehn Jahren von der Polizei noch nicht beherrscht wird.

23.09.2009 | 15:57 Uhr
POL-FL: Arbeitsunfall in Niesgrau
Niesgrau (ots) - Am heutigen Nachmittag gegen 14:50 Uhr wurde ein 47 jähriger Arbeiter unter einer Straßenwalze liegend an der Hauptstrasse in Niesgrau (Kreis Schleswig-Flensburg) aufgefunden. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.
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22.09.2009 | 11:51 Uhr
POL-FL: Feuer im Mehrfamilienhaus - alle Bewohner wohlauf
Gelting (ots) - Am Dienstagmorgen um 05.43 Uhr, kam es in Gelting in der Ostlandstraße 2, zu einem Küchenbrand. Eine 52 jährige Frau hörte während des Fernsehens einen lauten Knall in ihrer Erdgeschoßwohnung. Beim Forschen nach der Ursache stellte sie fest, dass ihr Kühlschrank in der Küche brannte.
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09.05.09
2. Aufhebung der Vermißtenmeldung
Flensburg (ots) - Die vermißte Person ist angetroffen worden.
i.A. Stengel, PK

Einsatzleitstelle Flensburg

Originaltext: Polizeidirektion Flensburg
Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/pm/6313
Pressemappe via RSS : http://www.polizeipresse.de/rss/dst_6313.rss2


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.05.2009 um 12.43

London/Dublin - Über Jahrzehnte haben Priester, Nonnen und Mönche tausendfach Kinder in katholischen Einrichtungen Irlands erniedrigt und missbraucht. …

Das Oberhaupt der Katholischen Kirche in Irland zeigte sich betroffen: «Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt, dass Kinder so grauenhaft in diesen Einrichtungen leiden mussten. … », sagte Kardinal Sean Brady.

Kieler Nachrichten 21.5.09

Eine dpa-Meldung angeblich ….

P.S. Tatsächlich, bei Google News ist die Meldung auch schon registriert:

Irland: Missbrauch-Skandal erschüttert Kirche
Mittelbayerische - ‎Vor 8 Minuten‎
Das Oberhaupt der Katholischen Kirche in Irland zeigte sich betroffen: „Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt, dass Kinder so grauenhaft ...

Missbrauch-Skandal: Kirche entschuldigt sich
ZDFheute.de< - ‎Vor 3 Stunden‎
"Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt", sagte Kardinal Sean Brady in Dublin. "Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt, ...

Bei der Gelegenheit fallen auch weitere Wichtig- und Leidtuereien der „Reform“ auf:

Erdrutschartiger Sieg
Eurovision Song Contest - ‎16.05.2009‎
Etwas Leid tut es mir um die Schwedische Interpretin. ...

vorwärts - ‎15.05.2009‎
Um die Mädels aus Irland hat es uns Leid getan, aber wie so manche Kommentatoren schon wieder von einem „Eastern-Vision“ statt Eurovision zu sprechen, ...

Noch ein Nachtrag:

Financial Times Deutschland - ‎Vor 22 Stunden‎
Das Oberhaupt der Katholischen Kirche in Irland zeigte sich betroffen: «Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt, dass Kinder so grauenhaft ...

kreiszeitung.de - ‎Vor 22 Stunden‎
«Es tut mir aufrichtig Leid und ich bin zutiefst beschämt, dass Kinder so grauenhaft in diesen Einrichtungen leiden mussten. Kinder haben etwas Besseres ...

Nur in Österreich ist man etwas wacher:

derStandard.at - ‎Vor 13 Stunden‎
Das Oberhaupt der Katholischen Kirche in Irland zeigte Betroffenheit: "Es tut mir aufrichtig leid, und ich bin zutiefst beschämt, dass Kinder so grauenhaft ...



– geändert durch Sigmar Salzburg am 22.05.2009, 08.30 –


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.02.2009 um 18.37

Leidtragende sind die Kinder
Kieler Nachrichten - 5. Febr. 2009
Gettorf - Die Gettorfer Tschernobyl-AG sucht für eine Sommerfreizeit weißrussischer Kinder dringend Gasteltern. ...

Monika Hein hat sich bereits etliche Male als Gastmutter für die Tschernobyl-AG zur Verfügung gestellt - und immer wieder gestaunt, wieviel Obst die weißrussischen Kinder verputzen….

„Die Deutschen haben in der Nazizeit viel Leid nach Weißrussland gebracht. Deshalb haben wir dort etwas wiedergutzumachen.“ …

Man schreibt auch bei den Kieler Nachrichten – abgesehen von den ss – wieder recht normal. Sogar das verbotene „wieviel“ taucht auf, aber wohl eher aus Unkenntnis.

Die „Leid Tragenden“ sind in den aktuellen Online-Meldungen der Medien ganz verschwunden – bis auf ein mißratenes Exemplar:

Investor Verlag - 28. Jan. 2009
Das Bankensystem hängt zwar am seidenen Staats-Faden, aber es ist NOCH nicht für die Bürger (zugegeben, trotz der gestrigen Rallye sind die Leid-Tragenden bisher nur die Aktionäre als Eigentümer) sichtbar zusammengebrochen.
nach Google


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.10.2008 um 06.45

Gerade blätterte ich in den von der Nachbarin abgelegten „Kieler Nachrichten“ v. 14.10.08, als eine Frauenstimme am Telefon mich animieren wollte, diese Zeitung zu abonnieren. „Gerne, sobald sie wieder in der alten Rechtschreibung erscheint“. Die war ich schnell wieder los. Fast hätte ich Lust, die Dienste der auf Seite 2 kommentierten Internet-Seite „www. rotten-neighbor“ in Anspruch zu nehmen, in der man „… unzensierte Hasstiraden gegen Jedermann“ unterbringen kann. Die graphische Substantivierung macht das Wörtchen erst richtig politisch inkorrekt.

Diese KN beginnt mit einem neuen Fortsetzungsroman von Bernhard Jaumann „Die Augen der Medusa“, natürlich in ss-Reformschreibung. Heute hat man ja genug mehr oder weniger willige Autoren zur Auswahl und ist nicht mehr darauf angewiesen, durch den Austausch nur der „daß“ gegen „dass“ (sonst aber „Kuß“, „wußte“, „läßt“, „mußte“, „blaß“) den Anschein von „Reform“ zu erwecken, wie 2000 im Roman von Nicholas Evans „Im Kreis des Wolfes“. In der ersten Spalte des Jaumann-Textes stößt einem gleich die Glanzleistung der Kultusminster auf, „Raureif“, und man verliert die Leselust.

In der Dienstagsausgabe erscheint immer die Anzeigenspalte „Fundgrube“, in der, anders als in Leserbriefen, das Volk seine tatsächlichen Schreibgewohnheiten vorführen darf, sofern sie nicht durch PC-Korrektur oder Telefonannahme verfälscht werden. So liest man … Eßbesteck … Glas-Eßtisch …Jugendstilschrank, Nußbaum …. 2 Eßzi.-Stühle …Flurkommode, Nußbaum … Spinett: Sperhake, Nußbaum … Allerdings drängt sich das „Neue“ immer stärker vor, z.B. ein „edles“ „Essservice“. Es findet sich aber auch ein „Aussenborder“ im Angebot – als Beweis dafür, daß die „Reform“ nur Chaos angerichtet hat.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.08.2008 um 08.22

Kieler Nachrichten v. 18.8.08 Seite 14:

Die modernen Inkubatoren der Neugeborenenintensivstation der Uniklinik Kiel:

… Die Bettlaken sind nicht mehr schlicht weiß, sondern zum Beispiel mit Kängurus bedruckt. Mütter und Väter können es sich auf einem Liegestuhl bequem machen und ihr Kind auf den Oberkörper legen, um beim so genannten „Känguruhen" den Körperkontakt zu genießen. … Der Mutter fiel es anfangs schwer, im Krankenhaus bei den Kindern Fieber zu messen, sie zu wickeln oder sie zum „Känguruhen" an sich zu nehmen.

Beim „Känguruh“ längt das „h“ das „u“ – kein Grund, hier staatsreformerisch einzugreifen; „ruhen“ dagegen wird lt. Aussprache-Duden- „ru:en“ umschrieben, „rauhen“ als „rauen“ angegeben. Nach Kultusministerdiktat darf das erste sein „h“ behalten, das zweite aber nicht, obwohl es im deutlichen Sprechen und in allen dialektalen Färbungen hörbar ist – wieder reine Willkür.
(Die Sprechstörung „so genannt“ ist aber selten geworden.)



– geändert durch Sigmar Salzburg am 21.08.2008, 06.57 –


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.08.2008 um 14.18

KN-Ausgaben eines ganzen Monats, teilweise mit Anmerkungen, habe ich entsorgt: zu uninteressant. In Erinnerung ist mir, daß da ein Artikel über „Schifffahrt“ war, bei dem die vermehrten „f“ mit den zusätzlichen „s“ zusammen eine ganze Zeile ausmachten.

In der KN von gestern forderte der Dreifachfimmel auf andere Weise sein Opfer:

Mein Tipp
… Auf diese nostalgische Karaoke-Variante ist Christiane Plate, die selbst einige Schelllackplatten … besitzt, besonders gespannt.


Unklarheit durch Reformschreibung schon in der Überschrift:

Wer klettert denn nun als Erster aufs Treppchen?

Als erster deutscher Sieger oder überhaupt als Sieger? Das ist reformiert nicht mehr zu unterscheiden. Erst allmählich dämmert es dem Leser:

Gewehr-Lady, Rad-Schumi oder Judo-Floh: Bei der Suche nach dem ersten deutschen Medaillengewinner in Peking gibt es am Sonnabend gleich drei Kandidaten ….

Die Dummheit der einzig allgegenwärtigen „neuen“ ss-Regel zeigt sich auch darin, daß viele alte „ß“ parallel weiter bestehen müssen:

Für den Fördetriathlon werden zahlreiche Straßen in Kiels Zentrum gesperrt. … Im Bereich Schloßgarten, Eggerstedtstraße gibt es eine veränderte Verkehrsführung …[Nicht erreichbar sind:] Alle Parkplätze und Parkhäuser im Ring Schloßgarten, Brunswiker Straße ….

… und in der Literatur:

… und z.B. der Preis der Deutschen Schallplattenkritik: Franz Kafka, Der Prozeß

und im KN-Literaturrätsel im 2002 auf deutsch erschienenen Roman von Ian Russell McEwan, „Abbitte“.

Sie würde sich niemals damit trösten können, daß man sie gezwungen oder unter Druck gesetzt hatte. Das hatte man nicht Sie war selbst in die Falle gelaufen, ins Labyrinth ihrer Hirngespinste marschiert, und sie war zu jung, zu verschüchtert, zu gefallsüchtig, um auf einer Umkehr zu bestehen....

Wann jedoch der von Zehetmair weggeglättete gröbste Reformunfug wieder ausgestorben sein wird, steht in den Sternen:

Jungfrau 24.8.-23.9. Fassen Sie keine einsamen Entschlüsse, die Ihnen irgendwann wieder Leid tun könnten. Beweisen Sie vielmehr, dass auf Sie Verlass ist.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.06.2008 um 07.54

KN v.25.6.2008

„Der Kaufmannsstand ist doch ein schöner, wirklich beglückender Beruf!" sagte er. „Solide, genügsam, emsig, behaglich ... ich bin wahrhaftig ganz dafür geboren! Und so als Angehöriger des Hauses, wißt ihr ... kurz, ich fühle mich wohl wie nie. Man kommt morgens frisch ins Kontor, man sieht die Zeitung durch, denkt an dies und jenes und wie gut man es hat, nimmt seinen Kognak und arbeitet mal eben ein bisschen. Es kommt die Mittagszeit, man ißt mit seiner Familie, ruht sich aus, und dann gehts wieder an die Arbeit."

Die Texte des Literaturrätsels in den Kieler Nachrichten erinnern unvermeidlich oft an die Einheit der deutschen Rechtschreibung, bevor sie von den inkompetenten Kultusministern zerstört wurde, so auch die Zeilen aus Gustav Freytags „Soll und Haben“. Verunsichernd wirken dabei die häufigen „neu“- Kontaminationen durch die Korrekturautomaten. (contaminare = entweihen, besudeln; heute meist im Sinne von „anreichern mit Giftstoffen“ gebraucht.)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.06.2008 um 08.56

Vor mir liegt ein Stapel geschenkter KN-Exemplare. Die Einöde aus „ss“ und „-Jährigen“ hat keinen Unterhaltungswert. Bei Stichproben muß man sich allerdings wundern, welche schreiblichen Dummheiten zweieinhalb Jahre nach der Teilkapitulation der Kultusminister noch immer in den Hirnwindungen mancher Journalisten festsitzen:

KN v. 04.06.08
[Bache erschossen, Frischlinge erschlagen: „Waidmann“ vor Gericht:] … „Die ganze Angelegenheit tut mir sehr Leid und entspricht überhaupt nicht meinen Jagdverständnis.“

… die Millionen, die sich auch eine Hand voll Reis nicht leisten können …

Bemerkenswert in KN 07.06.08
Ein Haus erhält seinen Stil zurück
Geschäftsgebäude Witt wird umgebaut – Glasvorbau aus den 50ern weicht historischer Fenstergliederung

Eckernförde - Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Doch in den 50er Jahren war häufig jedes Mittel Recht, um den „Muff" der Vergangenheit zu vertreiben. Dabei schreckte man auch nicht davor zurück, einem Jugendstil-Haus einen eckigen Glasvorbau zu verpassen. Dieser Stilbruch, der dem Geschäftshaus Witt am Rathausmarkt widerfuhr, wird jetzt zurückgebaut.


Ein Lehrstück parallel zur „Rechtschreibreform“.

11.06.08
Ihre Familien, die Capulets und die Montgues, sind seit Langem zerstritten.
Seltsame Gleichsetzung mit „seit Weihnachten“ und daraus folgend die unsinnige Ungleichbehandlung: „… nicht erst seit gestern – seit Langem!“

KN 21.06.08
Vor 100 Jahren erfand die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz den Kaffee-Filter.
300 Jahre europäische Kaffeekultur mussten vergehen, bis der körnige Bodensatz besiegt war. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das aromatische Gebräu noch durch Keramik- und Metallsiebe und Leinensäckchen abgegossen. Ein Gräuel für Kaffee-Genießer wie Balzac, Bismarck und Beethoven, …

Natürlich findet man kein Wort über Wallraffs „Braunen Sud im Filterwerk“ – der seit 2006 „endgültig“ als „gräulich“ zu bezeichnen ist.

KN 24.06.08
Weitere Missstände
Was genau passiert ist zum Ende des Sabbats gegen halb Acht, als Rudy auf dem Weg zur Synagoge im Pariser Osten war, wird zur Zeit noch ermittelt.
„Zur Zeit“ ist verbotene Schreibung für neu „zurzeit“ ... und „halb Acht“ Analogbildung zu „heute Abend“?

[Beltbrücke] Gleichwohl nehme das Land die dort vorgetragenen Bedenken Ernst.
[Roman v. Alexandra Kui „Blaufeuer“, seit 4.6., gemäßigt „neu“] Meinhard wird als Erster wieder ernst.
Beruhigend ist wenigstens, daß er nicht „als Erster wieder Ernst“ wird.

Mit Erleichterung werfe ich den KN-Stapel in die blaue Tonne.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.05.2008 um 12.59

KN v. 14.5.2008

Wolf Scheller kündigt die Novelle „Schweigeminute“ von Siegfried Lenz als „eine der schönsten Liebesgeschichten der deutschen Gegenwartsliteratur“ an. Leider hindert dies die Zeitung jedoch nicht, die spärlichen Zitate noch einer Zwangsreformierung zu unterwerfen:

Lenz, der die Handlung von ihrem Ende her aufbaut, spricht vom „Universum des Trostes". Und Christian lässt er sagen: „Ich starrte auf ihr Gesicht, nie zuvor hatte ich das so mächtige Gefühl eines Verlustes empfunden; seltsam genug, denn vorher war mir nicht bewusst geworden, das, was verloren ging, zu besitzen."

Im Literaturrätsel geht es Hubert Fichtes Roman „Die Palette“ (1968) ähnlich:

Der Bunkerer wundert sich über Jürgens Trotteidecke und daß er einen verbronzten Papphelm mit Federn aufhat. Aber wenigstens bringst du kein Weib mit. Kein Glück damit gehabt? fragt Jürgen. Schwul werden, sagt Jürgen, im Freihafen in die Bretterpissbuden gehen.

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.04.2008 um 13.09

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?

Die Rede, ich bitt euch, haltet so, wie ich sie Euch vorsprach, leicht von der Zunge weg; denn wenn ihr den Mund so voll nähmt, wie es viele von Euren Schauspielern tun, dann könnt ich meine Verse grad so gut vom Stadtausrufer aufsagen lassen. Und zersägt auch nicht allzusehr die Luft mit den Händen, - sondern macht das alles mit Maß; denn mitten im reißenden Strom, Unwetter und, wenn ich so sagen darf, Wirbelwind Eurer Leidenschaft müßt Ihr selbst doch ein Maß finden und erzeugen, dass ihr Anmut verleihen kann.

So die clever in einem Theaterstück platzierten Anweisungen an die Schauspielertruppe, die, derart instruiert, den von einem Geist behaupteten Königsmord nachstellen soll. Die tugendhafte Hauptfigur, seines Zeichens Prinz und eigentlicher Thronfolger im Königreiche, mimt derweil den Irren, um an seinem Onkel, der derweil den Thron bestiegen hat, die angemessene Rache vorzubereiten. Kurz vor dem Theaterstück fühlt sich der Held hin- und hergerissen und hält den wohl berühmtesten Monolog der Theatergeschichte. Schließlich enden alle, die irgendetwas außerhalb ihrer Reichweite gewollt haben, in einem gigantischen Blutbad. Soviel zum Thema Sühne. Immer wieder hagelt es Sprichwörter in diesem Stück der Superlative. Sein Autor gilt als der einzige Autor der Renaissance, dessen Stücke die Kraft und das Feuer hatten, an das Theater der Antike anzuknüpfen, ja, sie gar um eine menschlichere Dimension noch zu erweitern.

Die Lösung des letzten Rätsels lautet: Nelly Sachs, „Chor der Geretteten", im Band „In den Wohnungen des Todes" ... Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir einen Buchgutschein ä 20 Euro. Lösungen (Titel & Autor) an Kieler Nachrichten, „Literaturrätsel", Fleethörn 1-7, 24103 Kiel. Telefon: 0431/9032895, Fax 9032896, E-mail: literatur-raetsel@kieler-nachrichten.de

Shakespeare – Hamlet

Und wo wir schon beim Tod sind: Scheinbar lassen jetzt auch Hundertjährige den Spruch für ihr letztes Geleit in Dass-Deutsch abfassen. Tatsächlich sind es wohl die Bestatter, die mit unwürdigem Eifer auf der Staatsschreibe bestehen – wie sie auch gleich nach 1999 die Toten mit kleinem Du anreden ließen. In dieser KN-Ausgabe sehe ich zum erstenmal seit dem 7.7.07 wieder eine Anzeige mit kultiviertem ß: „ …denkt, wie ich gelitten habe, eh’ ich schloß die Augen zu.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.04.2008 um 08.52

38 Seiten, davon 5 praktisch ss-los (Börsendaten u.ä.),
rund 200 neue „ss“, davon 45 Prozent „dass“, die niemand nützen.

ansonsten:
11 unsinnige „-Jährige“, 5 überflüssige „f“ in Schiffahrt,
2 „Platzierungen“, 2 „gestern Nachmittag/Morgen“, „selbstständig“,
Tipp“,
Spaltschreibungen: „frei gegeben“, „schwer fällt“, „so genannte“, „stehen geblieben“, „näher zu bringen“, „jedes Mal“, „zu viel
verfrühte Zusammenschreibungen: „zurzeit“,
dumme Trennungen: res-pektiert, he-raushören, Stre-ckenplanung, hi-naufklettern, ein wei-cheiiger Polizeichef, Inte-ressierte, bli-cken
übertriebene Großschreibungen: Nummer Eins, „Vielen Dank für Dein langjähriges Engagement“, sagte …, als Nächstes, die ARD hat seit Längerem ein Problem …,

traditionelle Abweichungen: Langeneß, Schloßstraße, Frauentreff Eß-o-Eß, fürs erste, bei soviel Dichte, soviel ist klar …

Während Leserbriefe von den Redaktionen dreist auf „neu“ umgedreht werden ¹), traut man sich das bei den bezahlten Anzeigen der „Fundgrube“ nicht. Dort schimmert mitunter das Ergebnis der ss-Zwangsverwirrung durch: Brautkleid weiss, Ess-Service, Essservice; LP-Klassik-Sammlung, fasst neu; Fusssack, nußbaum

Erfreulich sind die wieder „zugelassenen“ Altschreibungen. Kleine Auswahl: sogenannt, hierzulande, vielversprechend, nahezubringen, selbstgemachtes Tiramisu, bekanntgegeben, kennenlernen …

¹) Das erinnert an die dressierten FDJ-Gruppen in der DDR der 50er Jahre, die den Bürgern aufs Dach stiegen, um die nach Westen ausgerichteten Antennen umzudrehen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.04.2008 um 07.48

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?


Wir Geretteten, / Aus deren hohlem Gebein der Tod schon seine Flöten schnitt, / An deren Sehnen der Tod schon seinen Bogen strich – / Unsere Leiber klagen noch nach / Mit ihrer verstümmelten Musik. / Wir Geretteten, / Immer noch hängen die Schlingen für unsere Hälse gedreht / Vor uns in der blauen Luft – / Immer noch füllen sich die Stundenuhren mit unserem tropfenden Blut.


Die Dichterin des Holocaust wird sie genannt, die Stimme der Millionen von den Nazis ermordeten Juden. Eine Stimme, die nach dem Krieg in Deutschland kaum jemand hören will. In der „Ostzone" erscheint der oben zitierte Gedichtband 1947, im Westen findet sich lange kein Verleger. Hier wird die in Berlin in einer großbürgerlichen jüdisch-assimilierten Familie aufgewachsene Dichterin erst in den späten 1950er Jahren entdeckt. Das Trauma der Vernichtung und Flucht in allerletzter Minute - der Gestellungsbefehl zum Abtransport erreicht sie am gleichen Tag wie das Auslandsvisum - wird sie wie alle Überlebenden nie mehr verlassen. Als sie anläßlich der Verleihung eines Literaturpreises 1960 erstmals wieder in Deutschland ist, löst der Besuch einen Zusammenbruch aus, der sie für Jahre in einer Nervenklinik festhält. Die höchste literarische Ehrung, den Nobelpreis, erhält sie dreieinhalb Jahre vor ihrem Tod gemeinsam mit einem Kollegen aus Israel.

Die Lösung des letzten Rätsels lautet: Sinclair Lewis, Eimer Gantry. Gewonnen hat Anna Janisch, Kiel.
Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir einen Buchgutschein à 20 Euro.Lösungen (Titel & Autor) bis 14. April an Kieler Nachrichten, „Literaturrätsel", Fleethörn 1-7, 24103 Kiel. Telefon 0431/9032895, Fax 9032896, E-mail: literatur-raetsel@kieler-nachrichten.de

In den Kieler Nachrichten v. 9.4.08

Weiter heißt es im Gedicht von Nelly Sachs:
Wir Geretteten / Bitten euch: / Zeigt uns langsam eure Sonne. / Führt uns von Stern zu Stern im Schritt. / Laßt uns das Leben leise wieder lernen.

Bei der Internetdurchsicht fällt auf, mit welcher Unverfrorenheit inzwischen auch Dichtung auf die ss-ß-Reform umgestrickt wird.
Die Schüler sollen nicht „verwirrt“ werden, wenn sie – wie oben der Rätselverfasser – etwas zuviel Klassisches lesen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.04.2008 um 08.15

KN-Fortsetzungsroman Roman von Marin Suter „Der letzte Weyfeldt“ zeigt Heyse-ss, übermäßige Großschreibung, schreibt aber sonst viel traditionell:

Als sie sich geschneuzt hatte ……alle Gewichtsklassen, von unterernährt bis übergewichtig …Für das Arbeitsklima waren nach Weynfeldts Meinung Letztere viel bekömmlicher …(14.3)
„die Höflichkeit der Könige“ hatte dieser die Pünktlichkeit genannt und sie seinem Sohn eingebleut … … mit guten Manieren, hilfsbereit und nützlich, Letzteres vor allem …(19.3.)
eine Zeitlang … “Sie sind hier die Erste, die das tragen kann.” … (22.3.)
Jedes Mal machte sie ihren Catwalk zur Spiegelwand …. Handye-tuis (25.3)
Stilleben (28.3.)
[immerhin] die beiden [immer klein lt. n-Duden], Res-pekt, (31.3.)

In dieser Ausgabe der KN findet sich noch ein wahres Wort von Klaus Kramer, das auch für die „Reform“ gelten könnte;
Sie [hier die Tarifpartner] bedürfen nicht der staatlichen Zwangsbeglückung.

Ein weiterer Kommentator hat dagegen zwei Jahre Rückbau der „Reform“ verschlafen:
Die Außenminister der Europäischen Union können einem Leid tun. …


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.04.2008 um 07.19

[Max Drahtmann] Heute erscheint Peter Rühmkorffs neuer Gedichtband
Unter dem denkwürdigen Titel Paradiesvogelschiss erscheint soeben seine geistreiche Nestbeschmutzung; …
[dpa:] „Es hing vom Zufall und von der Kunst des Operateurs ab, dass ich hier überhaupt noch sitze.“ Trotzdem habe er noch seinen neuen Gedichtband Paradiesvogelschiß veröffentlichen wollen …

Kieler Nachrichten v. 1.4.08


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.03.2008 um 13.21

Seit 10.3. neuer Fortsetzungsroman: Marin Suter, Der letzte Weyfeldt, gemäßigt reformiert, aber: Als sie sich geschneuzt hatte ……dumm nur die Großschreibung bei nahestehendem Bezugswort: …Für das Arbeitsklima waren nach Weynfeldts Meinung Letztere viel bekömmlicher …
Noah Sow, die zunächst aus ihrem gerade erschienen Buch „Deutschland Schwarz Weiss“ las …
Fall Vera Brühne … der bereits beerdi-gte Arzt wird exhumiert ..
schüler VZ … ein Ableger der Studenten-Plattform studiVZ, gehört zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck …aha!(14.03.)
Der Raufußbussard profitiert wie der Sperlingskauz von der Ausbreitung des Uhu[s]: 2007 wurde 55 junge Raufußkäuze beringt. (13.03.)
stoffwechse-lanregende Wirkstoffe [des Selleries] –Warum nicht, wenn das Hi-neinwirken erlaubt ist. Literaturrätsel: Adam Thorpe, Ulverton (1992), dt. 1994 noch in kultivierter, teilweise bewußt altertümelnder Rechtschreibung. (12.03.)

Die Ungarn haben die links-liberale Regierung in Budapest per Referendum zur Rücknahme von neu eingeführten Gebühren gezwungen. – Andere Agenturen schreiben „Volksabstimmung“. Davon können die Deutschen nur träumen.

… Farren singt mit Reibstimme, rau, druckvoll und doch mit ungeheurer Emotion.
Aber: „Beim Rauhhaar-Dackel soll es so sein, dass das Körperhaar dicht anliegt“, …
In der „Fundgrube“: Innenweiss, Altweiss …Ki.-Rutsch für draussen … Rattanregal, weiss, …(11.03.)

Neben … Brennnessel, Brennnesselnest …Schifffahrt hat wieder freie Fahrt…war da noch der CDU-Zukunftskongress in Norderstedt mit Frau Bildungsministerin Schavan: „Wir können uns alle Bildungsreformen sparen, wenn Kinder den Eindruck haben, dass die Erwachsenen nicht ernst meinen, was sie sagen.“ Deswegen konnte sie seinerzeit die „Rechtschreibreform“ nicht zurücknehmen: Man hätte ja (ihrer absurden Witzigkeit wegen) denken können, sie sei nicht ernst gemeint gewesen.(10.03.)


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.03.2008 um 11.07

Kieler Nachrichten 04.03.08

Musikalischer Willkommensgruß
Professor spielt für Babys in Hamburger Klinik mit seiner Mundharmonika

Hamburg - Violetta ist zehn Minuten alt. Sie liegt auf dem Bauch ihrer Mutter Pauline Blumenstein. Prof. Bernhard Joachim Hackelöer beugt sich über das junge Glück, zückt aus seinem weißen Arztkittel eine Mundharmonika und spielt
Weißt Du wie_viel Sternlein stehen".
Die noch ganz schrumpelige Violetta öffnet leicht die Äuglein, während ihre von der Geburt noch völlig erschöpfte Mutter mit glückseligem Ausdruck die Augen schließt - und die Töne genießt. … Seit 1975 erfreut der musizierende Mediziner Neugeborene – erst in Marburg, seit 1986 in der Asklepios Frauenklinik in Hamburg-Barmbek …


Auf die Frage, wie die vielen Sternlein nun stehen, müßte man eigentlich antworten: Sie stehen nicht, sondern kreisen um das Schwerkraftzentrum unserer Galaxie.

Der Pfarrer Wilhelm Hey dichtete das Lied 1837. Ein Jahr später begannen Jacob und Wilhelm Grimm mit ihrer Arbeit am Deutschen Wörterbuch und erkannten dabei „wieviel“ als eigenes Wort.
160 Jahre später beschlossen jedoch „toll patschige“ Politiker, dies vor den Schulkindern geheimzuhalten.
Dennoch wollen auch heute noch 97 Prozent der Internet-Zitate davon nichts wissen und führen das Lied mit ungespaltenem „wieviel“ vor.

Und KN-Chefkommentator Klaus Kramer macht sich, in anderem Zusammenhang, auch Gedanken über die Verwendung „toll patschiger“ Politiker:

Die Alternative ist kurzfristig sicherlich schmerzhafter, langfristig aber Erfolg versprechender: Kurt Beck tritt die Kanzlerkandidatur an Frank-Walter Steinmeier ab …


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Sigmar Salzburg


eingetragen von PL am 04.03.2008 um 21.10

En schöne Dialäkt händ Ihr im Norde.
Jetzt wird au de Eu no verdorbe!
Schlimmer chas nun nümme cho –
Müend Ihr die Sieche mache lo?

Sinngemäße Übersetzung in Prosa: Einen schönen Dialekt habt Ihr im Norden. Nun wird Euch auch dieser noch verdorben. Schlimmer kann es nicht mehr kommen – Müßt Ihr Euch dies von diesen kranken Typen gefallen lassen?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.03.2008 um 16.19

Ünnerholung op platt S.21

Besonders Eifrige haben sich 2002 darangemacht, das plattdeutsche Wörterbuch von Saß „anzupassen“:
Die Schreibung wurde vorsichtig modifiziert, insbesondere wurde sie entsprechend der Änderung der deutschen Rechtschreibung von 1996 aktualisiert.
Das hat man so gründlich getan, daß sogar der Name des Verfassers der „Reform“ unterworfen wurde:
Das „Kleine plattdeutsche Wörterbuch“ von Dr. Johannes Sass wurde seit 1956 siebzehn mal unverändert aufgelegt …
(Zu Saß: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=45 )

In den KN fällt der übertriebene Gebrauch von Doppelvokalen auf:
Plattdüütsch, Lüüd, …

Ansonsten gibt es (naturgemäß seltener) die bekannten ss-Fehler, die hier noch kein Korrekturprogramm aufspürt:
He müss de Saken noch maal övertrecken. …„Holger, du hesst würklich `n fein Geföhl för dat, wat an di good utsüht…“ (hest = hast)

Und die neuen Großschreibefehler gibt es jetzt auch in der Plattform:
Ehrlich währt an’ Längsten“ ….

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.03.2008 um 11.13

19. Jahrhundert:
[Kommentar zu den Sparplänen bei BMW und Henkel]

Sie sind nicht die Ersten und sie werden nicht die Einzigen bleiben.
Zählen sie nicht (mehr) unter die Ersten der Weltkonzerne?

Auch sonst lebt das 19. Jahrhundert in der Rechtschreibung wieder auf:
Erdbeben und England gehen normaler Weise nicht zusammen.


– geändert durch Sigmar Salzburg am 01.03.2008, 15.54 –
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.02.2008 um 12.12

Die Linke möchte: Managerbezüge in Unternehmen, die sich im Besitz der öffentlichen Hand befinden, sollen auf das maximal 20-fache eines sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der untersten Lohn- und Gehaltsgruppe beschränkt werden.

Das ist neu falsch. Es muß jetzt schlicht und dumm heißen: das maximal 20-Fache

Immer noch mit einer Hand …
In Hamburg zieht die Linke nicht nur mit eigenen Parteimitgliedern in die Bürgerschaft ein, sondern auch mit einer Hand voll Kommunisten.

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?


»Dieses verrückte Telegramm! Diese Briefe, die du mir geschickt hast Ich werde ihretwegen zur Rechenschaft gezogen. Diese Briefe werden mir nicht zugestellt, sondern ich werde aufs Amt zitiert. Sie zeigen mir Deine Briefe und fordern, ich solle ihnen den Code geben. Einen Code? Wie kannst Du, ein langjähriger Freund, mir das antun?«

Im Moment, als Martin diesen Brief schreibt, merkt er, dass er (als einer der Täter) selbst zum Opfer des Hitler-Regimes geworden ist. Er, der eigens Amerika verlassen hatte, um im neuen Nazi-Deutschland rücksichtslos und kalt Karriere zu machen, wird von seinen eigenen Genossen nun brutal ausgemustert - denn sein in Amerika zurückgebliebener Exfreund und Geschäftspartner, der Jude Max, schreibt ihm Briefe, die ihn vernichten. Als diese, von einer unbekannten Autorin gestaltete Briefwechsel-Erzählung 1938 in einer New Yorker Zeitschrift erschien, schlug sie hohe Wellen. Nie zuvor ist das zersetzende Gift des Nationalsozialismus so unmittelbar erzählt worden. Die Buchversion wurde 1939 sofort zum Bestseller und als sie in den 90er Jahren weltweit erneut erschien, gab es wieder ein großes Echo. Wer diese kleine, starke Briefnovelle liest, ist bewegt und versteht die Erschütterung, die sie ausgelöst hat. Ein Buch, das sich bestens als Schullektüre empfiehlt, jeder sollte es im Bücherschrank haben.

Das rororo-Bändchen „Adressat unbekannt“ von Kressmann Taylor ist in kultivierter Rechtschreibung erschienen. Vielleicht entstammt die Duz-Konfusion einer Version in Schülerschreibe.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.02.2008 um 18.45

Neben der ß/ss-Kulturgeißel fiel auf:

Ole von Beust braucht einen Partner. Die Suche dürfte ihm nicht schwer fallen [Trennschreibung ist wieder abgeschafft!]. … Das Bündnis mit Schill haben die Hamburger ihm jedenfalls offenbar nicht übel genommen.[Trennschreibe nicht mehr zwingend!]

Belästigend ist das kultusministerielle Gebot der Aufspaltung von „zuviel“ und „wieviel“

Soll eine „Ampel“ vor Dickmachern warnen?
Berlin – Zu viel Süßes macht dick. Doch wie viel ist zu viel?


Doch schon der Texter des Bildes daneben richtet sich nach seinem Sprachempfinden:

Zuviel Fett, zuviel Zucker?...

Auch auf der nächsten Seite 8 schreibt ein Gartenfachmann arglos: Wenn man dann doch zuviel gießt …

(Dagegen demonstriert der heutige SPIEGEL auf seiner Titelseite Linientreue
Wie viel Mutter braucht das Kind?)

Während letzthin der Bürokrateneinfall „so genannt“ auszusterben schien, ist er diesmal wieder mehrfach vertreten.

Auch sonst hat das allgemeine Spaltungsirresein nur mäßig abgenommen.

Der Sturm verursachte am Sonnabendmorgen … einige umgestürzte Bäume und herab gefallene Äste.

Die allgemeine Unsicherheit ist so groß, daß sich der Duden bemüßigt fühlte, auch die

… die berühmte Eier legende Wollmilchsau

aufzunehmen, 2004 noch rot als „neu“ gekennzeichnet, 2006 schwarz mit gelber Empfehlungsmarkierung (was richtiger ist), daneben aber auch „eierlegend“ zulassend.
Im vorreformatorischen Duden war das alles so selbstverständlich, daß jeder Hinweis fehlt.

Und wieder einmal wird mit der „Reform“ auch Geschichte gefälscht. In der Rubrik „Open Air Galerie“ (Gallery“) zu Kunst am Bau heißt es:

Heute ist der Schulbau weitgehend verwaist … der damalige Schulleiter Helmut Schlotfeldt ... notierte 1986 in seiner Schulchronik: „Unendlich viel Kraft floss in den Kampf um die Ludwig-Richter-Schule, Kraft, die den Schülern besser zugestanden hätte“.

Dasselbe müßte man auch von der sogenannten „Rechtschreibreform“ sagen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.02.2008 um 09.42

Ganz kurz:

Kommentar: Zu den Warnstreiks
…die Stimmung an der Basis ist gereizt – zu recht.

Recht-Schreiberei, entschärft: Jetzt wieder übertrieben klein – oder noch übertrieben groß:

[Nichtraucherschutz] Lokaltermin in der Kneipe … Diesen Appell nahm Carstensen Ernst.

Jeder Vierte (28,6 Prozent) hat sich schon krankgemeldet.
Vorher übertrieben auseinander – jetzt übertrieben zusammen vorgeschrieben.

[Gehirnverpflanzung, Roman „Kopflos“ von Charlotte Kerner] Wieviel Realität in der Fiktion steckt, erklärt die 57-hrige Autorin im Interview. …. Bei mir experimentiert kein verrückter Forscher, sondern die Angehörigen wollen den Eingriff als Erste!

Welch eine Logik: Die Behandelnden wollen den Eingriff als Ärzte – und die Angehörigen wollen ihn als Erste!

[Fernsehen] Wieviel Vernunft macht Sinn?

„Wieviel“ wird also weithin als Wort empfunden, das zusammengeschrieben werden kann. Nur den Schülern treibt man das sogar mit Gerichtsbeschluß aus.

Sonst findet man auch Erfreuliches in den KN:
schwindelerregend, sogenannt [diesmal nur so], tiefgeifend, [Kielia:] Glimmstengel [Fortsetzungsroman:] furchterregend… habe ich nicht recht behalten? [Aber:] Das Schiff … war drei bis vier Mal so lang wie die Wissmann.

Die Du-Großschreibung außerhalb der Briefkorrespondenz ist falsch verstandene Beibehaltung von Traditionsschreibung bei den Nachrichtenagenturen:

Sophie-Scholl-Darstellerin Julia Jentsch: „Zum Beispiel, wenn Du in der U-Bahn angepöbelt wirst. Sophie zwingt uns dazu zu fragen: Wie würdest Du Dich verhalten? Handelst Du tatsächlich immer so, dass Du es vor Deinem Gewissen vertreten kannst? Und wie weit würdest Du für Deine Ideale gehen? Insofern ist der Film hochaktuell!“

Schließlich taucht noch das Wort „Ketchup“ auf.
Mit Dummstolz ermöglichen die Reformer das Ruhrpott-„Ketschup“ – trauen sich aber nicht an das urdeutsche „Händi“ heran. Wären die Reformer des Dritten Reichs schneller gewesen, dann würden wir jetzt auch noch „Jatz“ und „Klon“ schreiben und sagen. Die chinesische Fischsauce (gui-ji) braucht die englische Aussprache, denn dialekt- bzw. altchinesisch hießen die Wörter ke/kwej und tjiap/tjip.

Und dann noch: Das Literaturrätsel fragt nach Berta von Suttner „Die Waffen nieder“, allerdings in einem unverdächtigen Textausschnitt. „Gräßliches“ wurde gemieden.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.02.2008 um 07.12

Kieler Nachrichten v. 15.02.08

Holzlammellen (heute zu „Lamm“?)

[S.18] … sich schnell mit dem mittlerweile Alkohol kranken Großvater zu versöhnen.
(Der Standard-Reformfolgefehler, seltener geworden, aber längst nicht ausgestorben.)

… wie man so richtig auf die bass drum haut, das beschreibt der Schlagzeuger Nils Rohwer …Über eine Querstangenkonstruktion sind die Pedale mit Schlegeln gekoppelt …
Eine erste so genannte Doppelfußmaschine hatte sich Nils Rohwer bereits vor zwölf Jahren zugelegt.


Bei Schlegeln/Schlägeln schwimmt der Duden im Ungewissem.

gelingt es den Veranstaltern doch jedes Mal
"jedesmal": verbotene Wortempfindung, obwohl schon vor Goethe üblich und hier sinnvoller.

[Roman] … sagte er im höchstmöglichen, näselnds-ten, zerdehntesten Singsang: „Sie vergreifen sich im Ton …“
„Trennung nach Sprechsilben“: Es gehört schon eine ziemliche Zungenakrobatik dazu, die vier Konsonanten als Ende einer Silbe auszusprechen.

Preisblatt der Stadtwerke Eckernförde, mehrfach: Messeinrichtungen
Wer liest nicht als erstes „Messe“?



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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.02.2008 um 13.50

Alles auf S.13

„Mensch & Meer“ – Patchwork im Schifffahrtsmuseum
… Ausstellung „Mensch & Meer“, die heute Abend im Flensburger Schifffahrtsmuseum eröffnet wird.


Die Selbstbezeichnung ist nur „Flensburger Schiffahrtsmuseum“. Selbst wo es vereinzelt im Internet mit den „fff“ angekündigt wird, erscheint es im Text normal. Bei „Schloß Gottorf“ hat die Zeitung (meistens) mehr Skrupel einer Veränderung, beim „Kieler Schloß“ dagegen keine – verkehrte Welt.

Die Urheber dieser Konfusion, die Politiker, hatten aber schon längst wieder anderweitig nichtsnutzige Betriebsamkeit entwickelt:

Freie Fahrt zu Schule
Große Koalition beschließt Änderung des Schulgesetzes - Kreise können wieder selbst entscheiden
Kiel - Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave eröffnete ihre Rede gestern mit einem Stoßseufzer. „Ich hoffe, dass wir über das Thema Schülerbeförderung heute das letzte Mal diskutieren", erklärte sie vor dem Landtag. Der Streit hatte die Koalition monatelang beschäftigt und das Bündnis fast zum Platzen gebracht.

Von Bodo Stade

Mit der gestern beschlossenen Änderung des Schulgesetzes gehört der Ärger um die Zwangsbeteiligung der Eltern in Höhe von 30 Prozent der Vergangenheit an. … Auf Druck der CDU war die Elternbeteiligung erst vor einem Jahr im neuen Schulgesetz verankert worden. Das Land wollte den Kommunen damit eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen, …


Wollen manche Politiker dennoch Mitgefühl beim Volk erzeugen?:

Kiel – „CDU-Politiker brutal überfallen“ – so oder ähnlich lauteten gestern Vormittag die Nachrichten der online-Dienste. … Ritzek selbst … korrigierte die Darstellung …“ Es tut mir Leid, dass dieser Eindruck entstanden ist …“ std

Der Grad der von den maßgeblichen Politikern angerichteten Schreibverwirrung wird daran deutlich, daß selbst bewährte KN-Reporter wie Bodo Stade zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der großreformerischen Leid-Vorschrift noch nicht wieder einen sicheren Überblick haben.

– geändert durch Sigmar Salzburg am 04.02.2008, 19.31 –
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.02.2008 um 08.49

Kieler Nachrichten v. 31.01.2008

66 Prozent der deutschen Männer und 51 Prozent der Frauen haben einen Body-Mass-Index zwischen 25 und 30 und sind damit übergewichtig. … Und es gibt nicht nur Probleme mit den Kilos, auch Essstörungen wie Magersucht sind auf dem Vormarsch.

Während die Rechtschreibverderber den Deutschen ihre ästhetische Aversion gegen „Essstörungen“ im Wege der optisch-medialen Zwangsmissionierung austreiben wollen, hat ihre Kaninchen-aus-dem Hut-Lösung der s-Frage nach Rezept des Uralt-Philologen Heyse (um 1800) auch sonst nur Verwirrung gestiftet.

Letztens mußte ich meine Ärztin darüber aufklären, daß sie, nach ihrem Reden vom „Boddi-Maß-Index“ (trotz neuer Heyse-Ausspracheregel), das Wort wohl falsch verstanden hätte. Gerade heute morgen hörte man in der Anne-Will-Sendung vom „Ersten“ wieder den „Boddi-Maß-Index“.

In Verbindung mit einem englischen Wort ist also „–äss“ zu sprechen. Bei nachfolgendem „Bier“ muß es jedoch „Mass“ heißen, wird jedoch fast ausschließlich „Maß“ geschrieben. Ist das „Mass“ mit „Band“ zusammengeschrieben, dann ist es schweizerisch, meint „Maßband“ und ist für Norddeutsche von undefinierbarer Vokallänge. Folgt „-ass“ jedoch (oft) getrennt „Band“, dann hat es, wenn „Band“ als „Bänd“ auszusprechen ist, wie ein langes „aaß“ zu klingen: „Brass Band“. Aber auch die „-äss“-nach-englisch-Regel trifft seit der „Rechtschreibreform“ im Deutschen nicht mehr sicher zu:

Laut „sportnet.at“ vom 24.01.2008 soll Austria-Stürmer Sanel Kuljic gesagt haben:

“Bin ein Play-Station-Ass”

Meint er nun amerikanisch (äss) „Arsch“ oder „Esel“ oder deutsch (As) „Spitzenspieler“?

Der Reformheld Zehetmair hat, wie er immer noch beifallheischend verkündet, 35 meist griechisch-lateinische Wörter vor der „Reform“ gerettet, z.B. „Tron“ oder „Teke“. „Ass“, das ursprünglich lateinische Wort „As“, hat er (absichtlich?) übersehen.


Nachtrag:
Zur gleichen Will-Sendung schreibt Reinhard Mohr in Spiegel online:
Doch Kubicki, diesem Kieler Leichtmatrosen des Hau-weg-Liberalismus, fiel nur das Wörtchen "respektlos" ein. Ansonsten profilierte er sich als Robin-Hood-ähnlicher Verteidiger der autochthonen deutschen Eckkneipe, jenem letzten Refugium des urgermanischen Mannes, wo der Rausch zum Rauch gehört wie die Zote zum Zapfhahn.

Wie wahr das erste. Vor sieben Jahren schrieb ich in KN-online: Als Groteske muß man ansehen, wenn nach einem Bericht der „Kieler Nachrichten“ ( „Polit-Show bei der CDU“ v. 13.01.2001) als Gastredner bei der CDU der F.D.P.-Vorsitzende Kubicki mit einer wegwerfenden Handbewegung bramarbasierte, die Rechtschreibreform gehöre abgeschafft – nachdem er mit der umgefallenen CDU und mit seinen Parteikollegen gerade eineinviertel Jahre zuvor seine Hand zur Einführung der „Reform“ gehoben hatte.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,532878,00.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.02.2008 um 10.24

Zur ausgiebigen Lektüre fehlt mir die Zeit – nur folgendes:

Erste Meldung auf Seite 1:

Neuer Glanz für zwei Kieler Ladys
Die beiden Fahrgastschiffe „Freya“ und „Stadt Kiel“ … Bei der Lürssen Werft in Schacht-Audorf werden die beiden Oldtimer für die kommende Sommersaison hübsch gemacht.


„Ladys“ ist die seit 2005 an den Schulen befohlene allein zulässige Schreibung. Vorher war nach der Liste des Ministeriums auch die richtige englische Schreibung erlaubt:
Ladies, Ladys (Plural von Lady)

Dabei ist „Ladies“ noch immer üblicher, z.B. im Fortsetzungroman der KN am 18.01.08

… seine Schiffe und deren Besatzung aufs Genaueste inspiziert …Er gab Befehl, ein Landungsboot zu Wasser zu lassen und die Ladies abzuholen. Es war ein freundlicher, aber kühler Tag, an dem eine kräftige Brise aus Südwest ging und die See ziemlich rau war.

Wie „erleichternd“, daß die Schüler in deutschen Texten nun richtiges Englisch meiden müssen wie der Teufel das Weihwasser, wie auch das Umgekehrte im Englischunterricht! Dagegen sind in anderen Bereichen der Reformschreibung wieder die unsinnigsten Varianten zulässig.
Typisch für die schurigelnde Kultusbürokratie!

In Anlehnung an einen bekannten Revoluzzerspruch könnte man sagen:
Und willst du nicht erleichtert sein, dann hau ich dir ‘nen Fehler rein!

Noch die Lösung des KN-Literaturrätsels
Donna W. Cross - Die Päpstin
( “Pope Joan” vermutlich noch in die Kulturschreibung übersetzt)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.02.2008 um 09.32

KN v. 23.01.2008

Wahrer Freund des Frohsinns
Ehemaliger Landtagspräsident Heinz-Werner Arens zum 41. Ritter des Ordens Amici Laetitiae geschlagen
Kiel - Kiel Ahoi, nun ist auch er ein Würdenträger im papageiengefiederten Volke …


Friese [Staatssekretär Arne] Wulff, 2007 selbst zum Ritter erhoben, ging in seiner Laudatio auf Dithmarschen, das „widerspenstige Völkchen am Rande des Büsumer Schlicks" ein, das der Landesregierung ja erheblichen Ärger bereitet habe. Arens, „als Abkömmling dieser gallischen Widerstandskämpfer" , sei immer herb-charmant seinen Weg gegangen. Als Leiter des „Schubladenausschusses" habe er unbeirrt versucht, Licht in viele der dunklen Stellen zu bringen. Und auf den Menschen Arens, den eigenständigen, integrativen, knorrigen, ebenso humorvollen war das Amt des Landtagspräsidenten (1996-2005) wie auf den Leib geschnitten. „Er musste dickköpfig sein, als in seine Amtszeit der Umbau der Kaiserlichen Marineakademie zum modernen Parlament fiel", so Wulff. Was ihn aber dazu veranlasste, „einen 5,70 Meter hohen Arbeitspimmel, wie der Volksmund die Skulptur zwischen Landeshaus und Förde nennt, als Kunst am Bau zu favorisieren", sei Wulff nicht bekannt, „da mögen doch wohl keine Komplexe mit im Spiel sein." …

Zu diesem Kunstwerk, eher einer Rakete auf der Startrampe ähnlich, wurde im September 2003 mein Leserbrief veröffentlicht:

„Warnblinkzeichen wären sinnvoller“
Zu Stefan Kerns „Arbeitslampe“ im Landtag

Stefan Kern will mit seiner Kunstobjekt-Leuchte „Demokratie sichtbar machen“ und sie immer dann leuchten lassen, wenn „Demokratie“ in Form von Landtagssitzungen stattfindet. Das kommt zwar den selbstgefälligen Volksvertretern entgegen, wird aber spätestens dann fragwürdig, wenn sie etwa Entscheidungen des Volkes für ungültig erklären.
Berücksichtigt man noch die Ehrenwort- und Schubladenaffären bis hin zu den Filzaffären, die Tricksereien, die Diätenskandale und die Wahlversprechen, dann erscheint es sinnvoller, die Redner im Landtag mit einem Lügendetektor zu verbinden und dessen Meßergebnis durch ein rotes Warnblinkzeichen der „Arbeitsleuchte“ anzeigen zu lassen. Das so verbesserte Kunstobjekt würde sicher auf ein für moderne Kunst ungewöhnliches Interesse der Bürger stoßen.


Man beachte, daß man das Wort „Rechtschreibreform“ meiden mußte, damit der Brief eine Chance hatte, in den KN abgedruckt zu werden.

Die Rolle von Arens in der Volksabstimmungszeit 1996 – 1999 ist hier noch nicht dokumentiert.


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Sigmar Salzburg


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