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eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.04.2018 um 13.22

Faszinierende MRT-Aufnahmen vom Sprechvorgang:

https://youtu.be/6dAEE7FYQfc

vom Max-Planck-Institut heute in Bild der Wissenschaft:

https://www.wissenschaft.de/technik-digitales/live-aus-dem-koerper/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.10.2017 um 13.30

Am 12. 10. 1996 schrieb Kurt Reumann in der FAZ über Friedrich Denk:

Sogar die Londoner hat Denk mit Poesie berauscht, als er dort von 1982 bis 1985 als Gastlehrer wirkte: Daran erinnern seine "Londoner Hefte". Ilse Aichinger, Günter Grass und Martin Walser folgten seinem Ruf in die britische Hauptstadt, und sie gehörten auch zu den ersten, welche die "Frankfurter Erklärung" gegen die Schreibreform unterzeichneten.

Alle profitieren heimlich von Denks Feuereifer und Unverdrossenheit, die ihnen gleichzeitig unheimlich vorkommen. Der frühere bayerische Kultusminister Maier ermahnte Denk, er solle sich bei seiner Kampagne gegen das "Portmonee" (statt Portemonnaie) nur keinen Herzinfarkt holen. Prompt antwortete der Unermüdliche: Für den Chikoree (statt Schikoree) zu sterben wäre "ein starker Abgang".
Ohne den unergründlichen Eifer Hans Maiers zur Berufung eines Arbeitskreises für die „Reform“ wäre diese nicht zustande gekommen.

Uns geht es hier aber nur um das Wort „Feuereifer“, das eine Schöpfung Martin Luthers sein soll, dessen Thesenanschlag heute gefeiert wird. Matthias Heine hat sich in der „Welt“ die Mühe gemacht, 95 Thesen zusammenzuklauben, warum wir Luther nicht entkommen können. Sein sprachlicher Einfluß wird darin nur gestreift.

Im April hatte Heine nach dem reformkonformen Buch von Hartmut Günther „Mit Feuereifer und Herzenslust“ eine Reihe von Wörtern aufgezählt, die Luther in die deutsche Hochsprache gebracht oder gar selbst erfunden hat.
Feuereifer (aemulatio ignis), Herzenslust, anfahren, Denkzettel, Fallstrick, friedfertig, Langmut, Lockvogel, Lückenbüßer, Machtwort, Mördergrube, nacheifern, Richtschnur, Rotzlöffel, Schandfleck, erstunken und erlogen, im Dunkeln tappen, Zeichen der Zeit; Hügel (gegen südd. Bühel), Schwanz (gegen südd. Zagel), Ziege (gegen Geiß), Lippe (gegen Lefze).
Zum Glück erlitten die evangelischen Sprachmodernisierer 1975 eine schmähliche Niederlage, als sie es wagten, im sprichwörtlichen „sein Licht unter den Scheffel stellen“ einen „Eimer“ einzusetzen. Leider waren 1996 die poesielosen ss- und Tollpatsch-Reformer erfolgreicher, so daß sie auch bis in die Bibel hinein wirkten. Sie bleiben eine Schande für Deutschland und seine Sprache.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.08.2015 um 11.08

Semantische Feinheiten, im Gehirn aufgespürt

"Mann beißt Hund" - oder umgekehrt? Mit Hilfe eines raffinierten Hirnscannerexperiments haben Forscher das Gehirn dabei beobachtet, wie es mit der Bedeutung eines Satzes umgeht.


Was im Gehirn geschieht, wenn wir komplexe Informationen aufnehmen und verarbeiten, ist auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung weitestgehend unbekannt. Betrachtet man beispielsweise den Satz "Mann beißt Hund" und sein Gegenstück "Hund beißt Mann", stellt sich die Frage, wie das Gehirn beide Varianten auseinanderhalten kann. In einem Fall übernimmt der Hund den aktiven Part, er ist das "Agens", im anderen Fall erleidet er die durch das Verb ausgedrückte Handlung, er ist "Patiens". Wie trennt das Gehirn beide Erscheinungsformen ein und desselben Geschöpfs?

Steven Frankland und Joshua Greene von der Harvard University sind diesem Phänomen nun mit Hilfe eines ausgeklügelten Experiments nachgegangen...

Das fragliche Zentrum spürten sie mit einem komplexen Suchmanöver auf, bei dem sie die jeweilige Hirnaktivität ihrer 20 Probanden mit Beispielsätzen nach dem "Mann-beißt-Hund-Schema" in Verbindung brachten. Fündig wurden sie in einer bestimmten Region im Bereich der oberen Kante des linken Schläfenlappens...

Dabei stellte sich heraus, dass das fragliche Schläfenlappenareal in die zwei Unterbereiche zerfällt, die jeweils auf Agens und Patiens spezialisiert sind...

Wie es ein und dieselben Nervenzellen eines Großhirnrindenareals bewerkstelligen, spontan einen "Hund" zu repräsentieren und im nächsten Moment eine "Katze", bleibt auch nach dieser Studie offen...

spektrum.de 25.8.2015


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.07.2015 um 19.44

Heute morgen rief mich die Pflicht auf den Friedhof von Steinbergkirche, und im Herumgehen fiel mir auf, daß wohl zwei Drittel der Namen auf den Grabsteinen auf „-sen“ enden. Aus älteren jütischen Kirchenbüchern kenne ich die deutlichere Endung „-sön“.

Männer wie Frauen hatten in der dänischen Zeit als Nachnamen nur den Vornamen des Vaters mit der Endung „-sen“ oder „-datter“. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sie als Familienname erblich. Wurden denn niemals die Tochternamen vererbt? – Doch, eben entdecke ich unter Ralf Stegners Twitterfreunden den Namen:


Lasse Petersdotter @L_Petersdotter
Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein Hochschulpolitik, Innenpolitik und Tierschutz


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.12.2014 um 15.44

Die CSU will Migranten "motivieren", zu Hause Deutsch zu sprechen. Nach der heftigen Kritik am Leitantrag hat der CSU-Vorstand die umstrittene Passage geändert und damit abgemildert. In der vorherigen Variante hieß es, sie sollten "angehalten" werden, auch zu Hause deutsch zu sprechen.

Der ursprüngliche Antragstext hatte für scharfe Kritik in der Politik und viel Spott im Internet gesorgt. Der CSU wurde vorgehalten, als "Sprachpolizei" die Menschen zu Hause beim Sprechen überwachen zu wollen. Auch Partei-Vize Peter Gauweiler hatte sich gegen den Entwurf ausgesprochen.
spiegel.de 8.12.2014

Ich bin gegen jeden Sprachzwang. Auch ohne „Sprachpolizei“ haben sich meine nichtmigrantischen Verwandten daran halten müssen, ihre erlernte Muttersprache zu Hause nicht zu verwenden. Sie lebten nämlich im plötzlich polnisch gewordenen Schlesien und mußten Angst haben, daß ihre Kinder nach einem versehentlich gesprochenen deutschen Wort massakriert würden.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.04.2014 um 06.10

Der Potsdamer Germanist Peter Eisenberg meint, sich beruhigt zurücklehnen zu können, denn nach seinen Erkenntnissen sei die deutsche Sprache in ihrer Struktur nicht durch die Anglizismen bedroht: „Mir liegt heute nur daran, Sie davon zu überzeugen oder Ihnen ein paar Hinweise darauf zu geben, dass es um die deutsche Sprache nicht schlecht bestellt ist, sondern sehr gut.“ – Wir werden das für die Zukunft nicht widerlegen können, denn bis dahin wird das Deutsch, wie wir es kennen, von anderer Seite verdrängt worden sein. Eisenbergs Nachfolgerin ist von der interessanten Entwicklung begeistert:

„Babo“ ist in einer Aktion des Langenscheidt-Verlags zum Jugendwort des Jahres 2013 gewählt worden. Für die Germanistin Heike Wiese (47) war das eine positive Überraschung: Das sei ein Jugendwort, das man tatsächlich kenne, sagte sie am Dienstag im Interview der Nachrichtenagentur dpa. Die Professorin für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Potsdam erforscht in Berlin Kiezdeutsch - als neuen deutschen Dialekt, der sich unter Jugendlichen in multiethnischen Wohngebieten entwickelt hat...
berliner-zeitung.de 26.11.2013

Weiterführend ist auf YouTube am 2.4.2014 ein kurzes, aufschlußreiches Video erschienen. Ein Deutscher hatte Orientalen kritisiert, die vor einem Café herumsitzen. Von ihrem Sprecher ist nur ab und zu eine fuchtelnde Hand zu sehen:

„Und der Islam werd in Deutschland komm, ob du willst oder nicht. Deine Tochter werd Kopftuch tragen. Dein Sohn werd Bart tragen, o.k.? Deine Tochter werd einen Bärtigen heiraten, so! Wir vermehren uns immer mehr. Ihr Deutschen kriegt ja keine Kinder. Ihr kriegt hö- höchstens, wenn es ... wenn es hoch kommt zwei Kinder. Wir machen sieben, acht, الحمد لله‎, o.k. Kollege? Und wir nehm uns nochmal vier Frauen, dann haben wir 22 Kinder. So, ihr vielleicht ein Kind und ein Hündchen, ne, das war's. Kollege, das ist nicht unsere Schuld, das ist eure Schuld. Wenn ihr unsere Länder ausgebeutet habt, hä, kolonisiert habt, damit du Mercedes fahren kannst und deine Digitalkamera da benutzen kannst, hä, so macht Allah, سبحانه وتعالى , daß wir euch erobern, nicht mit Krieg hier in Deutschland, sondern mit Geburtenraten erstens, und zweitens wir heiraten eure Töchter, und deine Tochter werd Kopftuch tragen. Hä, jetzt kannst du richtig einmal durchdrehen, man sieht schon richtig den Haß in deinen Augen, hehehe.“
youtube, vollständig 24.2.14 hier


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.04.2014 um 06.24

Seit 64 Jahren habe ich diesen bekräftigenden Redeeinschub nicht mehr gehört, der wohl anstelle von „nicht wahr?“ in Stettin und weiter östlich üblich war. Eine hier schon erwähnte alte Nachbarin gebrauchte ihn regelmäßig. Meine Großmutter wußte noch von einem kleinen Mädchen, das einmal sagte: „Mami, ich sag doch nicht immer ‚man nich‘ – man nich?“

Im Netz finde ich nur zwei Spuren:


„Kolonie und Heimat“ 1909/3:
„Dat Freten is man fien! Wat? Wennt man ümmer so witer
geint — aber's ick mien man, wenn wi man ierst up See sünn, na könens mit us moaken wot se wolln. Man nich?"
archive.org

und

Dai Schulteknüppel Nr. 66 [2013] - Altes Land Belgard

Übungsdiktat des 4. Schuljahres
Gebräuchliche Wörter und Redewendungen


Dämelsack, Kruschen, Kunter, Kuschkopp, Lulatsch, Paster, Peluschken, Pieratz, Schemisett, Schlurren, Spickgans, Tucker, Twalling, Zuchaise, abtrimo, blarig, bloßig, bölken, druseln, duhn, dunnerlüchtling, eingeschroeben, glutschen, krakehlen, klütern, meinswegen, peesen, pisacken, ramdösig, schieker, schmalitzig, stiepen, stieselig, stibitzen, verknusen, wurschen, das sonntag’sche Kleid, der Schnett backt nicht, am Kanthaken haben, es stiemt, hol’s der Schinder, ich habe mich verfehrt, ihm jankert, in der Nase pulen, komm und geh sitzen, man nich?, mitten mang, unsere sind nicht zu Hause.

Der liebenswerter Hinterpommer
ist im Winter so dumm wie im Sommer.
Nur im Frühjahr ist er etwas klüger.
Im Herbst ist wieder nichts drin im Kopfe,
dünnerlüchting.

altes-land-belgard.de S.80


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.11.2013 um 08.55

Otto Dov Kulka findet in seinen Erinnerungen eindringliche Formulierungen für seine Kindheit in Auschwitz. Nun erhält er den Geschwister-Scholl-Preis...

SPIEGEL ONLINE: Sie benutzen in Ihren Texten nicht die Begriffe "Shoa" oder "Holocaust", sondern schreiben von der "Endlösung".

Kulka: Das hebräische "Shoa", Katastrophe, ist ein amorpher Begriff. "Holocaust", wörtlich aus dem Griechischen "Brandopfer", betont etwas Unzulängliches. Auf das Genaueste trifft es das deutsche Wort "Endlösung", "Endlösung der Judenfrage": Das Ende der historischen und physischen Existenz der Juden und der mit dem Judentum identifizierbaren Werte. Einige meiner israelischen Kollegen haben zu mir gesagt: "Das ist doch ein Nazi-Begriff." Ich sagte: "Ja. Die 'Endlösung' war schließlich auch eine Nazi-Tat und in der Ideologie des Nationalsozialismus verankert."

Zur Person
Otto Dov Kulka wurde 1933 in der Tschechoslowakei geboren. Als Kind überlebte er die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz. Gemeinsam mit seinem Vater gelang ihm im Januar 1945 die Flucht vom so_genannten Todesmarsch der KZ-Häftlinge. Seine Mutter starb nach ihrer Flucht aus dem KZ Stutthof bei Danzig. An der Hebräischen Universität in Jerusalem unterrichtete Kulka später Geschichte des jüdischen Volkes...


spiegel.de 18.11.2013

Die Bezeichnung „Holocaust“ habe ich, als sie uns in den 70ern aufgedrängt wurde, als modisch, unverständlich und blutarm empfunden, später als unpassend. Schließlich bedeutet das griechische „Holokauston“ etwas Positives, nämlich ein den Göttern wohlgefälliges Werk, um sie gnädig zu stimmen – ein Brandopfer, wie es in vielen alten Kulturen üblich war.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.04.2013 um 12.44

Das Landeskriminalamt Hessen ermittelt wegen einer Facebook-Seite, auf der bislang unbekannte Täter dazu aufgerufen haben sollen, freizügige Fotos von Ex-Freundinnen zu posten – inklusive Name, Wohnort und Schule. Das meldet die „Bild“-Zeitung vom Freitag. Demnach wurden auf der Seite Fotos von Mädchen aus dem Rhein-Main-Gebiet gezeigt.

Die Hintermänner der Seite beschrieben den Vorgang laut dem Blatt so: „Hier wird jede Bitch bestraft. Alle heimlichen Kahbas werden veröffentlicht!“ Bitch bedeutet „Schlampe“, Kahba steht für „Hure“. Weiter hieß es: „Wenn ihr welche kennt schickt uns ein Bild und ihre Geschichte und los geht’s“, offenbar inklusive fehlendem Komma…

Fast 9000 Facebook-Nutzer sollen bis dahin angegeben haben, dass ihnen die Seite gefällt. Screenshots zeigen, wie sie die Fotos kommentierten. Zum Beispiel so: „Ey fuck man die wohnt Neber mir schüchternste Mensch überhaupt hahahaha zu krass.“ Die Aufnahmen sollen sich „in rasantem Tempo“ verbreitet haben.

focus.de 5.4.2013

Frau Wiese wird begeistert sein, der Duden könnte „Qahba“ ins deutsche Wörterbuch aufnehmen, aber der Ratsforzsitzende Zehetmair würde die Schreibweise kritisieren, da er sonst nichts mehr korrigieren darf. Welch ein Fortschritt! Selbst der Focus diskutiert nun feinsinnig das Komma, dessen Fehlen er mit seinem Kotau vor der „Reform“ erst ermöglicht hat.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.01.2013 um 16.50

… Neugeborene können schon zwischen Fremd- und Muttersprache unterscheiden, berichten Patricia Kuhl von der University of Washington in Seattle und ihre Kollegen.

Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass Babys mindestens ab dem sechsten Monat zwischen dem Klang der Muttersprache und Fremdsprachen unterscheiden können. Dass diese Fähigkeit allerdings schon im Mutterleib entsteht, war bisher unbekannt. Möglich sei dies, da das Gehör und die zugehörigen Hirnregionen bereits um die 30. Schwangerschaftswoche ihre Funktion aufnehmen, erklären die Forscher. Ein Baby hat also vor der Geburt genügend Zeit, der Mutter beim Sprechen zuzuhören…

wissenschaft.de 3.1.2013


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.11.2012 um 11.03

OBERWESEL. (hpd) Der Erstling „Isch geh Schulhof“ von gbs-Pressereferent Philipp Möller konnte innerhalb kürzester Zeit einen großen Erfolg erzielen… Einige Passagen hat er nun am Stiftungssitz der Giordano-Bruno-Stiftung vorgestellt, wo zahlreiche Zuhörer Interesse an den Erlebnissen des jungen Autors zeigten…

Als Lehrer vor einer ganzen Klasse zu stehen und diese zu unterrichten, war … mit größeren Herausforderungen verbunden.

Eine dieser Herausforderungen war etwa die sprachliche Unfähigkeit vieler Schüler. Möller stellte seinen Zuhörern hierzu einige typische Sprachkonventionen vor. So kam aus den Mündern vieler Schüler statt „ich weiß“ häufig „sch'weiß“ und statt „ich heiße“ folgerichtig „sch'eiße“. Selbst die korrekte Aussprache des Namens „Möller“ schien für viele der Kinder der vierten Klasse eine echte Hürde zu sein.

Die ersten Unterrichtsstunden stellten sich als Praxisschock heraus, in denen nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten, die mathematischen Kenntnisse und das soziale Verhalten der Kinder starke Mängel aufwiesen, sondern in denen auch so manche Situation eskalierte...

hpd.de 21.11.2012


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.09.2012 um 08.27

Die Sprachforscherin Heike Wiese behauptet, „Kiezdeutsch“ sei genauso ein Dialekt wie Bairisch und Schwäbisch und betreibt damit Etikettenschwindel: Ein Dialekt ist eine seit historischen Zeiten bestehende, regionale Eigenausprägung einer Sprache, die nur zufällig nicht zur übergeordneten Verkehrssprache geworden ist.

Das beste Beispiel ist Niederdeutsch, das eine große Tradition hat, bis 1820 Amtssprache der Hansestädte war und erst im Zuge der innerdeutschen „Globalisierung“ an Bedeutung verloren hat. Hier haben sich oft noch ältere Sprachformen erhalten, am auffälligsten in der Nichtteilnahme an der süddeutschen Lautverschiebung. Das Friesische, heute als eigene Sprache eingeordnet, enthält sogar noch Spuren des indogermanischen Duals.

Das von Heike Wiese zum deutschen Dialekt erklärte „Kiezdeutsch“ ist jedoch eine Pidgin-Sprache mit Rudimentär-Grammatik und beschränkten Ausdrucksmöglichkeiten, deren Typ zuerst als Mischsprache auf der Grundlage des Englischen an den Rändern des britischen Kolonialreiches beschrieben wurde.

Die Absicht hinter der Umetikettierung des Kiez-Deutsch zum deutschen Dialekt ist unverkennbar: Man will das moslemische Halbstarken-Deutsch als bereichernden Ersatz für die vernachlässigten und aussterbenden deutschen Mundarten etablieren – am besten gleich mit verstärktem Minderheitenschutz.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.09.2012 um 10.57

Am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer gebaut, der Zustrom gut ausgebildeter Arbeitskräfte aus der DDR versiegte. Zweieinhalb Monate später schloß die Bundesregierung das Anwerbeabkommen mit der Türkei – unter dem Druck der USA, der Raffgier der Kapitalisten und der Arbeitsscheu der Sozis. Fünf Jahre später meinte ein Professor für Stadtplanung, der Einsatz damals so genannter „Gastarbeiter“ würde nicht von Dauer sein: „Irgendwann werden wir unsere Straßen wieder selber fegen müssen.“ Welch ein Irrtum! Jetzt ebnen und fegen wir denen die Straßen, vorerst zur Integration. Und nun sollen wir auch noch das Schrumpf-Deutsch ihres Nachwuchses lernen, was uns besonders die Gutmenschin und Konjunkturritterin Heike Wiese ans Herz legen will – mit hämischer Freude gefördert von „linksgrün“ bis „Spiegel“:

Der Kiezdeutsch-Test
Wie gut ist Ihr Kiezdeutsch?



Sprachbewahrer kämpfen verbissen gegen Kiezdeutsch. Der Schulhof-Slang verhunzt unsere Sprache, meinen sie. Alles Quatsch, sagt hingegen die Sprachforscherin Heike Wiese. Denn Kiezdeutsch sei genauso ein Dialekt wie Bayerisch und Schwäbisch. Könnten Sie auf dem Schulhof mithalten?

• Zehn Fragen zum Selbsttest!
[Nur „richtige“ Sätze mit Erläuterung zitiert!]

Frage 1 von 10

Martin berichtet seinem Kumpel von einem Gespräch mit einem anderen Freund, der eine Lüge über ihn verbreitet hat. Der kann das nicht glauben. Martin bestätigt:

"Wallah – das hat er gesagt!"

In Kiezdeutsch ist wallah (aus arabisch "bei Allah") ein neues Fremdwort, das eine ähnliche Bedeutung hat wie das jugendsprachliche echt und ebenso zur Bekräftigung dient. Anders als echt steht wallah als reguläre Bekräftigungspartikel immer vor oder nach einem Satz, aber nicht im Mittelfeld des Satzes.

Frage 2 von 10

Melisa ist mit ihrer Freundin beim Einkaufsbummel und will noch in ein Schuhgeschäft gehen. Sie erklärt:

"Ich such so schwarze Sneakers."

... die Partikel so kann in Kiezdeutsch (und auch in anderen Varianten der deutschen Umgangssprache) als Fokusmarker verwendet werden, das heißt, sie markiert den Teil des Satzes, in dem die besonders hervorgehobene, neue Information steht. In dem Beispiel ist das "schwarze Sneakers", nicht "suchen"; daher muss so bei "schwarze Sneakers" stehen.

Frage 3 von 10

Zwei Freundinnen laufen durch Kreuzberg und treffen eine dritte Freundin, die sich ihnen später anschließen will und deshalb fragt, wo sie noch hingehen. Sie antworten:

"Wir gehen nachher noch Görlitzer Park."

... In Kiezdeutsch können Orts- und Zeitangaben als bloße Nominalphrasen, ohne Präposition und Artikel, stehen ("Görlitzer Park" statt "zum Görlitzer Park"). Dies gilt aber nicht für Eigennamen, die sich auf Personen beziehen ("Sarah").

Frage 4 von 10

Auf dem Schulhof sieht Mehmet seinen Kumpel vorbeilaufen und will ihn zu sich rufen, um mit ihm zu reden. Er ruft:

"Ey, komm mal her, lan!"

... in Kiezdeutsch ist lan (aus türkisch "Mann" / "Typ") ein neues Fremdwort, das so ähnlich gebraucht wird wie das jugendsprachliche "Alter", das heißt, als Anredeform, die auch Äußerungsgrenzen markiert. Entsprechend kann es vor oder nach einem Satz stehen, aber nicht im Mittelfeld des Satzes (= nicht vor "her").

Frage 5 von 10

Lena will mit ihren beiden Freundinnen auf ein Konzert gehen und wartet auf sie am Eingang zum Stadion. Als die beiden ankommen, sagen sie, dass sie noch keine Eintrittskarten haben und überlegen, wo die Kasse ist. Lena hat schon eine Karte gekauft und sagt:

"Ich weiß, wo die Karten gibs."

... in Kiezdeutsch kann man die Form gibs (aus "gibt’s") als Existenzpartikel verwenden, das heißt, als festen Ausdruck, der anzeigt, dass etwas existiert. Das gilt aber nur für gibs aus "gibt’s" in der Bedeutung von "existieren", nicht aus "geben" im Sinne von "überreichen"...

Frage 6 von 10

Devins Mutter hat ihre Brille verlegt. Devin hat sie gerade noch im Wohnzimmer gesehen, aber dort ist sie nicht mehr. Er sagt:

"Die lag eben noch auf dem kleinen Tisch. Wirklich!"

... Kiezdeutsch verwenden Jugendliche, wenn sie untereinander sind, aber nicht gegenüber Außenstehenden wie zum Beispiel ihren Eltern. Zur Bekräftigung würde man deshalb gegenüber seiner Mutter so etwas wie "Wirklich!" sagen, aber nicht "Ischwör, lan!"

Frage 7 von 10

Zwei Jugendliche sind auf dem Ku’damm unterwegs, um einzukaufen. Sie beschließen, zuerst in einen CD-Laden zu gehen. Einer von beiden sagt:

"Danach ich will noch ’ne Hose kaufen."

... In Kiezdeutsch können am Satzanfang noch Adverbiale des Ortes oder der Zeit ("danach") vor dem Subjekt ("ich") stehen. Für Objekte ("’ne Hose") gilt dies normalerweise nicht...

Frage 8 von 10

Zwei Jugendliche haben sich gerade kennengelernt und wollen Telefonnummern austauschen. Einer von beiden fragt:

"Hast du Handy?"

... Im gesprochenen Deutschen wird das Wort "ein" meist stark verkürzt. So wird aus "Hast du ein Handy" normalerweise "Hast du'n Handy?" Kiezdeutsch geht oft noch einen Schritt weiter und lässt auch das „n“ noch weg.

Frage 9 von 10

Mehmet und Sarah fahren mit dem Bus, sie überlegen, wann sie aussteigen. Sarah sagt:

"Lassma Moritzplatz aussteigen!"

... "Lassma" und "musstu" sind neue Funktionswörter, die aus "lass uns mal" und "musst du" entstanden sind. Beide Ausdrücke treten auch außerhalb von Kiezdeutsch in der gesprochenen Sprache häufig auf. In diesem Fall passt "Lassma Moritzplatz aussteigen" besser, weil es die Sprecherin mit einbezieht...

Frage 10 von 10

Zwei Freundinnen sind unzufrieden mit ihrem Jahrgang an der Schule. Eine sagt:

"Jeder macht Streit!"

... Im Deutschen gibt es viele Wendungen mit Verben wie "machen“, "sein“ oder "erheben“, die sogenannte Funktionsverbgefüge bilden, beispielsweise "Angst machen", "in Einsatz sein“ und Anklage erheben". Hier ist das Nomen hauptsächlich für die Bedeutung zuständig ("Angst“, "Einsatz“, "Anklage“). Das Verb übernimmt in erster Linie grammatische Funktionen und informiert über die Aktionsart, zum Beispiel signalisiert "machen“ eine Handlung, "sein“ einen Zustand. Im Standarddeutschen gibt es ein festes Inventar von Funktionsverbgefügen, in Kiezdeutsch kommen neue hinzu, zum Beispiel "Streit machen“. Die Kombination mit "machen“ zeigt hier eine Handlung an; mit "sein“ ginge das nicht.

[Nach willkürlichem Anklicken meldet die Auswertung ermutigend:]

Sie haben 4 von 10 Punkten.
Das war gar nicht so übel. Ein bisschen Training brauchen Sie allerdings schon noch, wenn Sie auf Kreuzberger Schulhöfen mithalten möchten.

spiegel.de/schulspiegel 24.9.2012

Geä. 27.7.16


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.09.2012 um 10.24

Die Willkommenstexte, die nach dem 1. Oktober 1982 über [Helmut] Kohl geschrieben wurden, zeigten, dass die Intellektuellen viel Humor hatten - aber keine Ahnung von Politik.

Kohl hat uns gelehrt, dass Intelligenz nichts mit Intellektualismus zu tun hat

Zum Beispiel Hellmuth Karaseks SPIEGEL-Artikel "Der sprachlose Schwätzer". Es geht um Kohls Sprache, nach Karaseks Maßstäben eher ein Gestammel. Karasek verspottet Kohls Satz: "In Hölderlin war ich gut" und stellt sich vor, was der Neu-Kanzler aus Goethes "Über allen Gipfeln ist Ruh" gemacht hätte: "Wenn wir uns nun auf dem Felde der Meteorologie in die höheren Berglagen begeben, so ist dort ein vollkommenes Nichtstun, wie ich offen sagen darf, zur Anwendung gelangt."

Lustiger als in diesem Artikel ist nie über einen neuen Kanzler geschrieben worden. Und bösartiger auch nicht. Aber kein Journalist würde heute in solchen Worten einen neuen Kanzler empfangen. Weil Kohl uns gelehrt hat, dass Intelligenz nichts mit Intellektualismus zu tun hat und der Erfolg in der Politik nicht den glänzenden Rednern zukommt …

… Kohl hat keinen Fehler gemacht. Das ist schon viel. Er hat der Geschichtsmaschine keinen Sand ins Getriebe gestreut. Und darauf wäre ja in Wahrheit die "eine Nation, zwei Staaten"-Lehre der linken Kritiker hinausgelaufen.

spiegel.de 24.9.2012

(Eigene Links hinzugefügt)



eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.07.2012 um 13.46

VHS und SHUG mit vollem Programm –
Zum Auftakt: Namensforschung mit Kieler Professor Dr. Hubertus Menke


BURG (aw) • Schade, dass dieser hoch_interessante Abend nur ein kleines Publikum lockte, schließlich ging es um die Eröffnung des Herbst- / Winter-Semesters von Volkshochschule und Universitätsgesellschaft und – damit verbunden – um einen ganz besonders ansprechenden Vortrag über die Einführung in die bunte Welt der Familiennamen, für den die SHUG (Schleswig-Holsteinische Universitätsgesellschaft) Professor Dr. Hubertus Menke von der Kieler Christian-Albrechts-Universität eingeladen hatte...

„Krankheiten wie Anglizismen“

Um ein Thema, das jeden interessiert, weil niemand namenlos ist, ging es in dem Vortrag von Professor Menke: Guten Tag, Herr Butterbrot. Der Namensforschung auf der Spur, das ist eine höchst interessante Wanderung zurück in vergangene Jahrhunderte. Der Name ist das Individuellste, Unverwechselbarste, das der Mensch ein Leben lang mit sich trägt.
Welche Verantwortung der Eltern, wenn sie ihren Kindern Namen geben, möglicherweise einem norddeutschen Erdenbürger den eines Indianerstammes, gab der Referent zu bedenken, der sich überhaupt kritisch mit mancher „Krankheit“ auseinandersetzte, die sich in unsere moderne Sprache einschleicht, von den Anglizismen bis hin zur modernen Rechtschreibreform. Professor Menke: „Wenn die Einstellung zu unserer Sprache, wie sie heute erkennbar ist, anhält, wird am Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr viel übrig sein; es ist geradezu jämmerlich, wie man diese Sprache schlichtweg vernachlässigt.“ Das Phänomen der Banalisierung der Sprache sei im Vergleich zu unseren Nachbarstaaten hierzulande besonders auffällig, sparte der Kieler Philologe vom Germanistischen Seminar der Kieler Uni nicht mit Kritik.

„Wackernagel“ und die Erotik

Ausgehend von der Einnamigkeit vor dem 12. Jahrhundert, schlug der Referent einen Bogen um die fünf Prinzipien, nach denen die Namen einst gebildet wurden. Zum einen durch die Benennung nach Vater oder Mutter, nach Herkunft und Wohnstätte. Der Begriff vom Übernamen vervollständigt die Reihe.

Auf den Spuren der Namensentstehung zu wandeln, das ist spannend und lehrreich und weckt Forschungsdrang. So stieg denn auch das aufgeschlossene Publikum Donnerstagabend im Senator-Thomsen-Haus ein und bat den Professor um Deutung des einen und anderen Familiennamens. Überraschung und verwundertes Schmunzeln, was da gedeutet wurde. Und manch einer mag dem Schicksal still gedankt haben, dass er nicht Wackernagel heißt oder Hahn, denn der Erstgenannte hat sich den Namen auf erotischem Wege verdient, während der Zweite schlicht und ergreifend hinnehmen musste, dass er als Angeber und Streitsüchtiger galt, als sein Name ihm auf den Leib geschrieben wurde.

„Wir erfassen mit dem Namen ein ungemein konstantes Sprachmaterial“, konstatierte der Kieler Professor nach seinem historischen Ausflug durch die deutschen Lande, auf der Suche nach den Namen und ihrer Bedeutung, „es wird noch existieren, wenn unsere Sprache längst nicht mehr vorhanden ist.

fehmarn24.de 7.10.2007


eingetragen von Norbert Lindenthal am 21.07.2012 um 05.22

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Komm her, du Affe!
Dazu einige Übungen.


Oft stören Menschen fressende Tiger im Dschungel.
__________________
Norbert Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.07.2012 um 18.35

Komm her, du Affe!
Die Gesten von Schimpansen geben Aufschluss über die Evolution von Sprache


In die Hände klatschen bedeutet Freude und Aufregung. Mit dem Arm winken heißt ‚komm her‘. Und mit den Armen rudern steht für ‚lass mich allein‘. - Bei der Beobachtung wilder Schimpansen in Uganda sind schottischen Forschern mehrere Gesten aufgefallen, mit denen sich die Menschenaffen untereinander verständigen. Von den gut 30 neu entdeckten Gebärden ähnelt etwa ein Drittel auch von Menschen benutzten Gesten…

Dazu beachten die Menschenaffen sowohl Gesten als auch den begleitenden Kontext.

Ein Beispiel: Ein Schimpansenmännchen benutzt eine Handbewegung, die die Forscher mit der Absicht, sich fortzupflanzen in Verbindung bringen. Gestikuliert das Männchen zu einem Weibchen, kann dies eine Aufforderung zum Geschlechtsverkehr sein – für andere Männchen bedeutet die gleiche Geste dagegen, dass sie sich fern halten sollen oder aber, dass sie keinen Sex mit anderen Weibchen haben dürfen.

Diese Mehrfachverwendung der gleichen Handbewegung bedeutet, dass die Schimpansen immer auch den Kontext in Betracht ziehen müssen.

wissenschaft.de 20.7.2012

Nach dem reformerischen Rückbau der Sprache muß auch wieder mehr am Kontext erraten werden:

Spiegel: Warum verzichtet die Reform auf die Feinheiten der Sprache?

[Kultusministerin] Ahnen: Sie verzichtet nicht darauf. Noch einmal: Die Wörter stehen doch nicht allein da. Die Unterschiede sind auch hier durch den Kontext erkennbar. Und das erwarten wir von den Schülern. Wir wollen ihre Fähigkeit stärken, Texte zu verstehen. (Spiegel Nr. 48, 22.11.04)

Dazu einige Übungen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.07.2012 um 06.55

Speak Schneider!
Unter diesem modischen Titel hat Wolf Schneider, der ehemalige Leiter der Journalistenschule, zwei Jahre lang für die reformangepaßte Süddeutsche Zeitung „dezente“ Werbung gemacht, indem er einige Minuten lang über gutes Deutsch redete. Dabei durfte der vehemente Gegner der „Rechtschreibreform“ diese natürlich nicht erwähnen. Leider hat er auch nicht genug Rückgrat besessen, auf einer unreformierten Veröffentlichung seiner eigenen Bücher zu bestehen. – Aus dem letzten Beitrag können wir nun wenigsten eine Ermutigung zur gut gewählten Beleidigung mitnehmen:



Weiterführendes hier und da.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2012 um 10.08

"Sprachstyropor macht mir schlechte Laune"
Implementierung, Paradigmenwechsel, Diskursivität: Das ist typisches Wissenschaftsdeutsch - unverständlich und aufgebläht. Im Interview erklärt Geschichtsprofessor Valentin Groebner, wie Studenten sich dahinter verstecken ...

Groebner: Wenn von "Implementierung" die Rede ist, von "vielfältigen Vernetzungen", "Handlungshorizonten", "Diskursivität". Oder Satzanfänge wie "Hier ist nur andeutungsweise formulierbar, inwiefern der Paradigmenwechsel..." Diese Art Styropordeutsch ist wie eine allzu dicke Verpackung: Man kann nicht mehr erkennen, was darin steckt.

... Vor 20 Jahren habe ich meiner Dissertation über Wirtschaftsgeschichte im späten Mittelalter ein Zitat vorangestellt, das sehr seriös klang; es war aber eine Zeile aus einem Song von "The Smiths": 'A double bed, and a stalwart lover, for sure / These are the riches of the poor.' Die Dissertation handelte von den Überlebenspraktiken der Armen in einer spätmittelalterlichen Grossstadt. Betten kamen darin sehr wohl vor, als Wertgegenstände, aber keine strammen Liebhaber. Damals fand ich das sehr cool, heute nicht mehr ganz so überzeugend.

spiegel.de 12.5.2012


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.05.2012 um 20.11

Wer hatte das „beste Teutsch“?

MÜNSTER (hpd/exc) Katholiken und Protestanten stand in früheren Zeiten ein unterschiedliches Deutsch zur Verfügung. Das lässt sich anhand zahlreicher historischer Quellen (Grabinschriften, Leichenpredigten, Schulordnungen und Konversionsschriften) belegen, wie Studien aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster ergaben.

„Die Konfessionen vertraten bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts verschiedene Vorstellungen vom ‚besten Teutsch‘“, erläutert Germanist Prof. Dr. Jürgen Macha, der den neuen Band „Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit. Interdisziplinäre Perspektiven“ vorstellte. Protestantische Sprachgelehrte der Frühneuzeit sahen demnach das „Meißnische Deutsch“, die Sprache Luthers, als den „zierlichsten“, „reinlichsten“ und „lieblichsten“ Dialekt an. Katholiken gaben dem konkurrierenden Oberdeutsch den Vorzug.

Als Beispiel für Konfessionalismen nannte der Wissenschaftler das berühmte „Lutherische -e“ am Wortende. Katholiken verbanden es im Süden des deutschen Sprachraums mit Luthers Bibelübersetzung und verweigerten es daher als letzten Buchstaben in Wörtern wie „Türe“ oder „Bote“. „Anhand des ‚e‘ zogen die Zeitgenossen folgenreiche Rückschlüsse auf gesellschaftliche Positionen“, so Prof. Macha, der das Buch mit seinen Mitarbeiterinnen Anna Balbach und Sarah Horstkamp herausgegeben hat. Ein Beispiel für konfessionelle Sprachunterschiede sei auch das Wort „Abendmahl“: Protestanten führten es in die Kirchensprache ein, in Texten katholischer Herkunft blieb es bei „Sakrament“ „Tisch des Herrn“ oder „Kommunion“…
[…]
(VVM/exc)

Jürgen Macha, Anna-Maria Balbach, Sarah Horstkamp (Hg.): Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit. … Waxmann Verlag 2012

hpd.de 5.4.2012

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.03.2012 um 06.38

Goethe und die Ausbreitung des Allerweltswortes

... Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft hatte zu Auftakt des Jubiläumsjahres "Anhalt 800" gemeinsam mit der Anhaltischen Goethe-Gesellschaft zu einem Vortrag über die deutsche Sprache geladen. Eine Premiere, die zahlreiche Besucher im Anna-Magdalena-Bach-Saal verfolgten. Es referierten der Germanist Josef Mattausch, Vorsitzender der Leipziger Göthegesellschaft, und der Journalist Eike Christian Hirsch...

Aktuelle Entwicklungen in der deutschen Sprache und Beispiele der Sprachregulierung nannte Hirsch auch. Doch er ging nicht auf Anglizismen und die Rechtschreibreform ¹) ein, sondern übte als "laienhafter Sprachfreund" Kritik am Umsichgreifen von Allerweltsworten wie "Problem", "Kontakt", "positiv" und "negativ", die sich zunehmend im Sprachgebrauch verbreiteten…

mz-web.de 26.3.2012

¹) Was Wunder – Hirsch hatte sein „Witzableiter“-Buch schon vor über zehn Jahren eiligst in die minderwertigste Erstversion der Reformschreibung umsetzen lassen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.03.2012 um 03.47

Gunther Chmela erinnert bei FDS an eine interessante Wortherkunft:

… auch die Grasmücke (Singvogel) müßte man eigentlich Gra-smücke trennen (von "grau" und "schmiegen"). Ich weiß, daß ich noch in der Schule darauf hingewiesen wurde. Mit dem Gras und den Mücken hat der Name des kleinen Vogels nämlich nichts zu tun.

[Das „Etymologische Wörterbuch“ schreibt: „Im zweiten Bestandteil des Vogelnamens sieht man ein Nomen agentis unter dem zu schmiegen behandelten Verb.“]

[Heute wird an höheren Volks(verdummungs)schulen gelehrt, daß „belemmert“ von „Lamm“ kommt:

Th. Ickler: Auszug aus einem an bayerischen Gymnasien benutzten Übungsbuch:
"Beim Partizip belämmert sieht man gleich die Verwandtschaft mit dem aus menschlicher Sicht manchmal hilf- und ratlos wirkenden _________ an der Schreibung.“]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.03.2012 um 18.10

… die des besseren Hörens und die des leichteren Schreibens:

Genom des Gorillas entschlüsselt


… Auf der Suche nach Hinweisen auf die unterschiedliche Entwicklung der Gattungen legte das Team um Durbin und Scally ein besonderes Augenmerk auf Gene, die auf Veränderungen im Laufe der Evolution deuten. Demnach entwickelte sich beispielsweise das Gehör sowohl von Gorillas als auch von Schimpansen genauso schnell wie das menschliche. Das wirft neue Fragen auf, denn: "Die schnelle Evolution des menschlichen Gehörs galt bisher als entscheidender Faktor für die Entwicklung der Sprache“, erklärt Chris Tyler-Smith, ebenfalls am Wellcome Trust Sanger Institute tätig.

Die genetische Trennung von Mensch und Affe erfolgte vermutlich vor sechs bis zehn Millionen Jahren. Die Wege der Westlichen und Östlichen Gorillas trennten sich erst vor etwa 1,75 Millionen Jahren. „Das Gorilla-Genom liefert uns also Hinweise, ab wann sich unsere Vorfahren und unsere engsten Verwandten auseinander_entwickelten“, erklärt Scally…

wissenschaft.de 7.3.2012

„auseinander entwickeln“ ... wieder verbotene Reformschreibung.

Wenn sich Reformer und Gorillas „auseinander entwickeln“, wird das Zweite Loriotsche Gesetz wirksam:

Wenn wir so weitermachen, grunzen wir bald.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.10.2011 um 11.59

Murray Gell-Mann, Nobelpreisträger und Quarkforscher, hat sich im Alter Leichterem zugewandt, unter anderem der Sprachforschung, die es bekanntlich auch den hiesigen Linguisten leicht machte, mit dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit eine allseits akzeptierte Reform zu entwerfen. Gell-Mann und Merritt Ruhlen wollen nun eine Struktur der „Ursprache“ erkannt haben:

Wie die Mutter aller Sprachen aufgebaut war
„Sie das Mammut sahen“ - Wissenschaftler erforschen den Satzbau unserer Vorfahren

Wenn unsere Urahnen sprachen, bildeten sie ihre Sätze vermutlich nach dem Prinzip: Subjekt (S) – Objekt (O) – Prädikat (P). Vor etwa 50.000 Jahren hieß es also in der Ursprache „sie das Mammut sahen“, legen jetzt die Analysen zweier US-Forscher nahe. Wahrscheinlich haben sich alle heutigen Sprachen aus dieser Ursprache entwickelt, sagen Murray Gell-Mann vom Santa Fe-Institut und Merritt Ruhlen von der Stanford-Universität. Die meisten modernen indogermanischen Sprachen, zu denen auch Deutsch gehört, verwenden dagegen den Satzbau S-P-O: „Wir sehen keine Mammuts“. Die urtümliche S-O-P Konstruktion ist aber bis heute die häufigste in den Sprachen der Welt, zeigen die Auswertungen der Sprachwissenschaftler. Warum sich die Reihenfolge in manchen Sprachen drehte, können die Forscher nicht sagen, denn Vorteile der unterschiedlichen Muster seien nicht erkennbar.

… Extrem rar sind den Wissenschaftlern zufolge OPS-Muster und OSP-Folgen: "Mammuts sahen sie" und "Mammuts sie sahen". Diese letzte Konstruktion benutzt übrigens einer wohl der prominentesten Satzverdreher: Jedi-Meister Yoda aus den Star-Wars-Filmen. Das passt zu einem Außerirdischen, denn den Auswertungen von Gell-Mann und Ruhlen zufolge ist das ein sehr untypischer Satzbau für den Planet Erde.

wissenschaft.de 11.10.2011

Aus der Gegenwart auf Spracherscheinungen zu schließen, die älter als 5000 Jahre sind, hat etwas von Kaffeesatzleserei. An dem Gedanken, eine Ursprache erschließen zu können, sind schon etliche gescheitert. Da neben uns auch die Neandertaler, von denen wir seit einer Million Jahre genetisch ziemlich getrennt sind, das Sprachgen FoxP2 besaßen und sicher sprechen konnten, dürften Rückschlüsse auf eine Ursprache illusorisch sein. Was die Satzstellung betrifft, so ist anzunehmen, daß die anfänglich nach Wortarten nicht geschiedenen Begriffsignale zunächst in der Reihenfolge des geistig Vorgestellten angeordnet und erst später durch Konvention einer festeren Ordnung unterworfen wurden.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.10.2011 um 09.05



Vor einiger Zeit erinnerten wir hier an Nim Chimpsky (1973-2000), der neben Noam Chomsky eine gewisse Bedeutung in der Sprachforschung erlangte. Eindrucksvoller aber war das Wirken der Schimpansendame Washoe (1965-2007), deren Bedeutung und Schicksal jetzt bei Spiegel.de hervorgehoben wird.

Washoe lernte mehrere hundert Zeichen der Gebärdesprache (ALS), verwendete sie in ihrer Verständigung mit dem Trainer und brachte sie sogar ihrem Adoptivsohn bei. Um 1980 trat eine Krise in der Beurteilung ein, als der Semiotiker Thomas Sebeok die sinnvolle Verwendung der Zeichen in Zweifel zog:


Für Sebeok teilten sich die Affensprachforscher in drei Gruppen:: "Eins, vollkommener Schwindler; zwei, Selbstbetrüger; drei, alle Mitarbeiter von Terrace [Trainer von Chimpsky]. Wobei die mittlere Gruppe bei weitem die größte ist."

Mühsam mußte in der Folge beobachtet und nachgewiesen werden, daß die Sprache auch in einer unabhängig lebenden Affengruppe angenommen und sinnvoll verwendet wird:

„Die 45 Stunden Filmmaterial, die zwischen 1983 bis 1985 zusammenkamen, zeigen eindeutig, dass die Gebärdensprache zum Alltagsleben der Tiere gehörte. Nesthäkchen Loulis etwa nutzte bei jeder achten Interaktion die ASL-Worte.“

Während bei den Forschungen in den USA von Menschen für Affen eine neue Sprache geschaffen und ihre sinnvolle Verwendung nachgewiesen wurde, verlief in Deutschland die Entwicklung genau umgekehrt. Hier wurde von Reformaffiosi für Menschen eine neue Zeichensprache geschaffen und deren Annahme und Verwendung beobachtet. Damit ist der Rechtschreibrat noch heute beschäftigt – Schwindler, Selbstbetrüger und KMK-Mitläufer sind dabei gerngesehen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.04.2011 um 11.03

… Als die Wissenschaftler Freiwilligen künstliche Namen für bestimmte Grün- und Blautöne beibrachten, beobachteten sie schon nach knapp zwei Stunden Training einen Größenzuwachs in der Großhirnrinde. … Frühere Studien hatten … bereits gezeigt, dass die Sprache die Farbwahrnehmung stark prägt. So können Menschen, in deren Muttersprache es nur ein einziges Wort für alle Grün- und Blautöne gibt, die Farben Grün und Blau kaum auseinanderhalten, schreiben die Forscher.

… Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt im rechten Gesichtsfeld, das von der linken Hirnhälfte gesteuert wird - der Hälfte, die im Allgemeinen auch das Sprachzentrum beherbergt.

wissenschaft.de 4.4.2011

Dieser Befund gilt zweifellos auch für andere Formen der Begriffsbildung und Begriffsabgrenzung – und neben dem akustischen ebenso im optischen Bereich, der in Schriftkulturen graphische Signale einschließt. So unterstützt die herkömmliche Schreibung „im allgemeinen“ die Bedeutung „meistens“, während „im Allgemeinen“ das Begriffsfeld „im verbreitet Undifferenzierten“ abdeckt.

In der Reformschreibung ist die Abgrenzung zahlreicher Begriffe aufgehoben, so daß Lernende sie kaum auseinanderhalten können (z.B. „wohl bekannt“ und „wohl_bekannt“). Es unterbleibt daher die entsprechende Bildung von Großhirnrinde – sogar ein nachträgliches Schrumpfen bei Erwachsenen wäre nicht ausgeschlossen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.04.2011 um 10.23

Leben im Schatten der Macht …
(Bild: AP)
Walter Kohl stand oft im Schatten von seinem Vater Helmut Kohl.


Vor Walter Kohls Buch mit dem genialen Titel "Leben oder gelebt werden" hat sich beispielsweise der Sohn von Gérard Depardieu in der Autobiografie "Im Schatten meines Vaters" den Frust von der Seele geschrieben …
Deutschlandradio 4.4.2011

Kindermord
Möglicherweise wollte der Tatverdächtige mit seinem Frust die Mutter treffen, meinen Kriminologen. "Geld oder zurückgewiesene Liebe sind die beiden großen Hasserzeuger", sagte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, ...
abendblatt.de 4.4.2011

Westerwelles Amtsverzicht: Alternativlos
Zu groß war der Druck aus seiner Partei geworden, zu verbreitet sind Wut und Frust in den Landesverbänden...
general-anzeiger 4.4.2011

In einer Diskussion über die Modepsychose „Frust” erinnerte sich der Publizist Sebastian Haffner (1907-1999), in den Zwanzigerjahren habe jeder, der auf der Höhe der Zeit sein wollte, seinen „Miko“ gehabt, seinen „Minderwertigkeitskomplex“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.09.2010 um 08.51

"Isch bin U-Bahn"
Passend zur Integrationsdebatte steigt ein etwas anderes Buch über Berliner Schulbildung auf Rang zehn in die Taschenbuch-Bestsellerliste ein. Stephan Serin verarbeitet in "Föhn mich nicht zu" seine teils haarsträubenden Erlebnisse als Junglehrer…

"Beurteilt bitte, ob Hitler die Macht ergriffen hat oder übertragen bekam." "Wasis beurteilen?" "Zu einer Frage eine begründete Meinung formulieren." "Ischhasse Hitler." …

Ein Thilo Sarrazin hätte seine helle Freude an diesem Buch, wenn es zum Beispiel heißt: "Andere verlangten von ihren Schülern nicht einmal mehr, Deutsch zu sprechen, solange sie überhaupt irgendeine Sprache benutzten - auch wenn sie als Lehrer diese gar nicht verstanden. Es musste nur ein Schüler der Klasse mit derselben Muttersprache bezeugen, dass die Äußerung richtig war." Ja, an einem Berliner Gymnasium. …

Wo werden Jugendliche, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, landen, wenn sie Sachen sagen wie "Isch bin U-Bahn" (ungefähr: Ich bin in der U-Bahn)? …

spiegel.de 13.9.2010

Das neue Migrationsdeutsch wird Modeslang der Jugend. Freundinnen meiner Tochter imitieren es schon mit Virtuosität. Bald ist es verinnerlicht.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.04.2010 um 09.29

Bei ZEIT-online wird oder wurde gerade eine Auseinandersetzung geführt:

zeit.de 28.4.2010

PRO UND CONTRA
Soll Deutsch als Wissenschaftssprache überleben?
Deutsche Forschungseinrichtungen setzen sich dafür ein, Deutsch neben Englisch als Sprache in der Wissenschaft zu erhalten. Ist das sinnvoll?


Die ZEIT-online-Redaktion stellt den kurzen einleitenden Texten der beiden Kontrahenten Ralph Mocikat (Adawis) und Alexander Kekulé (Uni Wittenberg) das Foto einer hyperrealistischen Einstein-Plastik voran – im Hintergrund eine Wandtafel mit Einsteins handschriftlichen Rechnungen unter der Überschrift „Allgemeine Relativitätstheorie“. Die Bildunterschrift lautet:

Schon Albert Einstein – hier eine Statue auf einer Ausstellung in Seoul – veröffentlichte seine wichtigen Arbeiten in Englisch

Offensichtlich sind die ZEIT-Arrangeure der Wissenschaftsrubrik von keiner näheren Kenntnis ihres Tätigkeitsfeldes getrübt. Tatsächlich sind die beiden wichtigsten wissenschaftlichen Theorien des 20. Jahrhundert zuerst auf deutsch verfaßt und veröffentlicht worden: Einsteins Relativitätstheorie (1905 und 1916) und die Quantentheorie von Heisenberg (1925) und Schrödinger (1926).

Dadurch haben auch einige Begriffe Platz in den Wissenschaften anderer Sprachen gefunden: „Gedankenexperiment“, „Ansatz“, „Vierbein“, „Eigenvector“.

(Dagegen ist „Quark“ eine Wortschöpfung des Theoretikers Murray Gell-Mann, die er nachträglich mit James Joyce „Three quarks for Muster Mark“ (drei Mövenschreie? oder dies? das?) aus „Finnigan’s Wake“ in Verbindung brachte. Daher schwankt in der Aussprache der Vokal zwischen „o“ und „a“ – was deutsche Kultusminister sicher zum Eingreifen bewogen hätte.).

Beim Nachlesen zu „Einstein“ in Wikipedia stolperte ich auch wieder über die skurrile neue Kleinschreibung „einsteinsche Summenkonvention“ (d.h. das Fortlassen der Summenzeichen in der Tensorrechnung). Auch dort wird man, wie durch die ganze Wikipedia, von der reformierten Stotterschreibung „so genannt“ verfolgt, die heute keine angesehene Zeitung mehr verwendet..

Näher kann auf die Diskussion hier nicht eingegangen werden. Eins aber ist klar: Wenn eine Sprache für einige Bereiche des Wissens nicht genutzt wird, verliert sie dort ihre Mitteilungskraft und wird ungelenk. Grotesk gar ist das Bestreben einiger deutscher Hochschulen, Deutsch auch in der Germanistik abzuschaffen.

Alexander Kekulé meint, einige englische Wörter hätten im Deutschen kein Gegenstück, z.B. „gadget“. Th.W. Adorno erläuterte schon 1961: „Gadget im engeren Sinne heißen in Amerika kleine, zumal in der Privatsphäre anwendbare technische Gebilde, die angeblich die Arbeit sparen oder erleichtern sollen.“

Die Plattdeutschen würden für „Gadget“ (kleines Zubehör) „son Speelkråm“ sagen. Dabei fällt mir ein: Vor Jahren behauptete jemand, man könne die „Allgemeine Relativitätstheorie“ nicht auf plattdeutsch darstellen. Wäre mir die Sprache geläufiger, dann hätte ich den Gegenbeweis geliefert. Allerdings können die streng logischen Schlüsse in vertretbar übersichtlichem Maße in keiner Sprache, sondern nur in der Symbolsprache der Mathematik geliefert werden.



eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.04.2010 um 07.24

Wo die Deutschlehrer aufhören

Sprachkritiker Wolf Schneider über zunehmende Geschwätzigkeit und Faustregeln für attraktives Deutsch
….
Frage: Henri Nannen, mit dem Sie fünf Jahre beim „Stern“ zusammengearbeitet haben, hat über Sie gesagt: „Er ist ein Arschloch, aber er ist der Einzige, der's kann.“

Wolf Schneider: Was die Journalistenschule angeht.

Von 1979 bis 1995 waren Sie Leiter der Hamburger Journalistenschule. Haben Sie Veränderungen im Sprach- und Schreibstil Ihrer Schüler beobachtet?

Schneider: Ja, und nicht nur dann. Ich bin ja weiter an Journalistenschulen tätig. Ich kann also seit 31 Jahren überblicken, was mit der deutschen Sprache geschieht. Eindeutig ist: Die Kenntnis der Grammatik lässt nach, zum Beispiel die Benutzung korrekter Konjunktive, die korrekte Zeichensetzung lässt nach, und die neue Rechtschreibung produziert genauso viele Fehler wie die alte. Außerdem gibt es eine gewisse Verarmung des Deutschen, indem nämlich auch Journalisten Unterscheidungen nicht mehr vornehmen. So liest man häufig schon in der Zeitung das Wort „wähnen“ als Synonym für „glauben“. Ich finde das schrecklich. „Wähnen“ heißt ja „fälschlich glauben“, „sich einer Wahnvorstellung hingeben“. Die Passagiere der Titanic wähnten sich in Sicherheit – was für ein schönes, kraftvolles Wort. Stattdessen liest man es einfach als Austauschwort für „glauben“.


mainpost.de 20.4.2010

[Bei den Fehlern untertreibt Schneider. Bedauerlicherweise ließ er zu, daß seine letzten Bücher auf Neuschreib umgestrickt wurden – vermutlich aus Angst, sie würden sonst an den Instituten nicht mehr verwendet werden.]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.04.2010 um 20.16

"Heine lesen - und es ihm nachmachen"
"Faszination Lesen"-Interview mit dem Sprachkritiker Wolf Schneider


Starnberg/Wiesbaden (pts/07.04.2010/13:00) - Zwei Minister, Ramsauer und Westerwelle, haben den Reiz des Deutschen entdeckt, sagt Wolf Schneider in diesem Interview. Und, dass die Rechtschreibreform so "wahnsinnig überflüssig" war und ist.

Am 7. Mai feiert der streitbare Journalist, Autor, Sprachkritiker, Talkshowmoderator und Journalisten-Ausbilder seinen 85. Geburtstag. Im März ist sein neues Buch erschienen: "Deutsch für junge Profis" (Rowohlt Verlag, 192 S., 16.95 €, ... ) Untertitel: "Wie man gut und lebendig schreibt". ….

Thema Rechtschreibreform. Hat sie die deutsche Sprache zum vogelfreien Objekt individueller Sprachgewalt gemacht?

Das nicht. Aber sie war und ist so wahnsinnig überflüssig.

Thema Anglizismen: die von Ihnen und Walter Krämer, Josef Kraus gegründete Aktion "Lebendiges Deutsch" sucht nach Lösungen. Für "Spotlight" wird "Punktlicht" empfohlen, für "Headline" die gute alte "Schlagzeile". Ist das ein Kampf David gegen Goliath? Und wenn ja, bleibt der Ausgang der Geschichte unverändert?

Nein. Denn wir sind Teil einer Bewegung. Sogar zwei Minister (Ramsauer und Westerwelle) haben den Reiz des Deutschen entdeckt. ...

pressetext.com 7.3.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.04.2010 um 06.28

Spiegel-online „einestages“ bringt einen Bericht:

WÜSTENFORSCHER ALMÁSY
Nazi-Spion, Liebhaber, Teufelskerl


einestages.spiegel.de

In der englischsprachigen Version des „Spiegel“ ist man direkter:

The Gay 'English Patient':
The True Story of Desert Explorer Laszlo Almasy


Im englischen Mutterland soll „gay“ tatsächlich auch noch im Sinne von „fröhlich“ verwendet werden. Mein „Cassell’s“ von 1970 kennt nichts anderes.

Der Google-Übersetzungsautomat dagegen übersetzt selbst den Stückeschreiber John Gay (1685-1732) als „Schwuler John“.

„Sprache verändert sich eben“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.03.2010 um 07.11

"Late-Night-Show der Sprache"
Was ist „richtige“, was ist „falsche“ Sprache? Wie wandelt sie sich? Wie kann es sein, dass sich eine Phrase in ihr Gegenteil umwandelt? Fragen wie diese werden am Donnerstag im Theater Forum Schwechat beantwortet.

Die beiden Journalisten und Autoren Robert Sedlaczek und Christoph Winder gehen in einer Art „Late-Night-Show der Sprache“ all diesen Fragen mit Humor und Esprit nach.

Sie zeigen launig auf, wo Menschen im Rampenlicht vermeidbare Sprachfehler machen, und dokumentieren auf witzige Weise Stilblüten aus Zeitungen und Medien.

Im Mittelpunkt stehen die Neuerscheinung des Buches „Wenn ist nicht würdelos“ von Robert Sedlaczek und Christoph Winders persönliches Wörterbuch der Gegenwart „Da muss man durch“. [Titel gefälscht!]

In seinem Buch "Wenn ist nicht würdelos" beleuchtet Robert Sedlaczek Streitfälle der Rechtschreibung, der Grammatik und der Stilistik aus österreichischer Sicht.

Merksprüche wie 'Wenn ist würdelos' schwirren zwar noch in unseren Köpfen herum, sind aber. laut Sedlaczek, nicht mehr gültig.

[Es geht um den richtigen Konjunktiv nach „wenn“ (der in besserem Deutsch immer noch ohne „würde“ gebildet wird).]

In seinem Buch zeigt er auf, wo selbsternannte Sprachgurus ins Fettnäpfchen treten, warum der Duden nicht immer recht hat, und vermittelt so die Lebendigkeit und Wandelbarkeit des österreichischen Deutsch.

Dabei sieht er sich laut Eigendefinition aber nicht als „Sprachpolizist“, sondern als „Sprachbeobachter“.
[Sedlaczek fiel hier schon mal durch dummes Propagieren des Reform-„Quäntchens“ auf. ]


[Bild des Buchdeckels:Da muß man durch“]

Winders Wörterbuch der Gegenwart
Bei Wörtern und Wendungen, wie "am Ende des Tages", "Erdrutschsieg", "zutexten" muss man durch, so Autor Christoph Winder.

Der Autor hat viele Formulierungen aus der Sprachflut herausgefischt, die sich tagtäglich aus Politik, Werbung, Medien und Volksmund über uns ergießt, und glossiert sie nach allen Regeln der Kunst teils milde ironisch, teils schärfer sarkastisch, im Einzelfall auch mit unverhohlener Sympathie.

Statt zu belehren, lässt er die Leser an seinen Erkundungen teilhaben - Ausgang stets offen. Und, im übrigen "muss" man nicht "durch", denn der gleichnamige Band ist ein Wörterbuch, das zum Schmökern und Blättern einlädt und Erhellendes zu bieten hat.

ORF 2. u. 3. 3.2010
(Der originale ORF-Link war nicht mehr greifbar.)


eingetragen von Hans Flachs am 11.01.2010 um 07.01

… Bleibt, die neueste Fassung des Duden, „Die deutsche Rechtschreibung“ in der 25. völlig neu bearbeiteten und erweiterten Auflage vom 21. Juli 2009 unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich hatten wir dies in einem eigenen Artikel tun und mit dem Wahrig, „Die deutsche Rechtschreibung“ vergleichen wollen, wobei das erkenntnisleitende Interesse für unsereinen darin liegt, zu überprüfen, wieviel Unheil die sogenannte Rechtschreibreform nach 13 Jahren angerichtet hat und welche gegensätzlichen Vorgaben, ja Vorschläge und als ‚richtig‘ ausgewiesenen Postulate beide Rechtschreibwerke uns aufgeben. Nur haben wir bis heute den Wahrig nicht in Händen, was an uns liegt, denn uns hatte die Tatsache, daß zwei Konkurrenzunternehmen nun aber den gleichen Verlag haben, schlicht kalt erwischt. …

[Ansonsten Hinweise auf sprachkritische Bücher von Wolf Schneider und David Bergmann]

weltexpress 08.01.2010


eingetragen von PL am 04.12.2008 um 18.57

„Deutsch ist das Band, das uns verbindet.“ Und die RSR die Schere, die es tagtäglich in noch kleinere Stücke zerschneidet.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 04.12.2008 um 18.27

(vom 2.12.2008, 16:33 Uhr:) http://www.tagesschau.de/inland/cduparteitag122.html

>>Überraschender Parteitagsbeschluss

CDU will Deutsch im Grundgesetz verankern

Die deutsche Sprache soll nach dem Willen der CDU Verfassungsrang erhalten. Die CDU entschied auf ihrem Stuttgarter Bundesparteitag, dass ein Bekenntnis zur deutschen Sprache ins Grundgesetz aufgenommen werden soll. Dieses soll lauten: "Die Sprache in der Bundesrepublik ist Deutsch." Eine große Mehrheit der Delegierten plädierte gegen den Willen der Parteiführung für einen entsprechenden Zusatz im Grundgesetz.

Viele CDU-Politiker sehen nach eigenen Worten keine Gefahr, dass der Beschluss Bevölkerungsgruppen ausgegrenze, die eine andere Muttersprache haben. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer, sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa: "Deutsch ist das Band, das uns verbindet." Sprache sei die Grundlage für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Das gelte auch für die Integration von Migrantinnen und Migranten.

"Eine schiere Selbstverständlichkeit"

Bundestagspräsident Norbert Lammert wies darauf hin, dass es in den meisten Verfassungen der EU-Staaten ein solches Bekenntnis gebe. Wenn Deutschland dem folge, sei das eine "schiere Selbstverständlichkeit" und habe nichts mit einem Nationalchauvinismus zu tun. Saarlands Ministerpräsident Peter Müller meinte, die Partei müsse sich klar dazu bekennen, "was den Staat ausmacht". Neben der Flagge gehöre dazu auch die deutsche Sprache.
Die CDU-Delegierten stellten sich mit ihrem Votum ausdrücklich gegen den Vorschlag von CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. Dieser hatte angeregt, den Antrag an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu überweisen. Der Antrag sei in der Sache völlig unstrittig. Es sei aber sinnvoller, ihn an die Fraktionen zu überweisen, um sämtliche Begehren zu einer Verfassungsänderung zu bündeln, sagte er.

"Typische Showgeschichte"

Die SPD zeigte sich verwundert. Fraktionschef Peter Struck sagte, bislang habe die Union immer betont, sie wolle das Grundgesetz nicht mehr ändern. Allerdings sei die SPD bei diesem Thema unter bestimmten Bedingungen gesprächsbereit. Im Gegenzug müsse die Union jedoch zu "wichtigeren Dingen", wie der Aufnahme von Kinderrechten oder des Sports in die Verfassung, bereit sein.
Deutliche Kritik kam von SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann. "Das ist überflüssig. Die Amtssprache ist Deutsch. Ansonsten werden bei uns viele Sprachen gesprochen", sagte er der "Welt". Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, sagte der Zeitung: "Sich im Grundgesetz zur deutschen Sprache zu bekennen, ist blanker Unsinn. Das ist eine typische Showgeschichte eines Parteitages."

"Fragwürdige Bekenntnisrhetorik"

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir kommentierte in der "Frankfurter Rundschau": "Bei den wirklich wichtigen Fragen wie der Finanz- und Wirtschaftskrise eiern sie nur verdruckst herum und finden keine klare Linie". Auch schlüssige Antworten auf die Bildungsmisere in Deutschland bleibe die Partei schuldig: "Mit fragwürdiger Bekenntnisrhetorik versucht die CDU nun, diese Leerstellen zu übertünchen."

Kritik kam auch von der Türkischen Gemeinde in Deutschland. "Erneut bedienen einige Politiker in der CDU vorhandene Ängste und Klischees gegenüber Migrantinnen und Migranten", erklärte der Vorsitzende Kenan Kolat. "Wir verstehen dieses Vorhaben als Assimilierungsdruck und mit demokratischen Gepflogenheiten nicht vereinbar."


[Einschub:] Deutsch in der Öffentlichkeit
Die deutsche Sprache ist schon heute im öffentlichen Bereich gesetzlich vorgeschrieben. So bestimmt das Gerichtsverfassungsgesetz in Paragraf 184: "Die Gerichtssprache ist deutsch." Auch der Schriftverkehr in allen Ämtern muss in deutscher Sprache geführt werden. Im Verwaltungsverfahrensgesetz heißt es dazu: "Die Amtssprache ist deutsch." Wer Anträge in einer fremden Sprache stellt, muss eine Übersetzung vorlegen.
Unabhängig von diesen Vorschriften dürfen Universitäten oder Schulen einen Teil ihres Lehrangebots in einer Fremdsprache unterrichten. So gehen deutsche Universitäten zunehmend dazu über, einen Teil ihrer Vorlesungen auf Englisch anzubieten. Auch an weiterführenden Schulen gibt es sogenannten bilingualen Unterricht.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von PL am 04.12.2008 um 08.15

Als der Karren im Wüstensand steckte und der Wasservorrat zur Neige ging, faßten die Expeditionsteilnehmer den sinnlosen Vorsatz, künftig Abwege zu meiden und schön brav auf der Autobahn zu fahren. Doch leider verdursteten sie. Denn auf den Gedanken, daß ihnen die Bretter vor ihren Köpfen wenigstens einmal im Leben von Nutzen sein könnten, kamen sie nicht.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 03.12.2008 um 19.47

„Deutschlandfunk“, 7-Uhr-Nachrichten:
>>Breite Kritik an CDU-Vorhaben zur Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat den CDU-Beschluß kritisiert, mit dem die Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz gefordert wird. Dies sei lächerlich und kleinlich, sagte der Vorsitzende der Organisation, Köhler, der ,Neuen Presse‘ aus Hannover. Daß Deutsch Amtssprache und die Grundlage für Integration sei, stehe doch ohnehin fest. Köhler warf der CDU einen Rückfall in die Debatte über eine deutsche Leitkultur vor.
Zuvor hatte bereits die Türkische Gemeinde in Deutschland das Vorhaben kritisiert.
Auf Ablehnung stieß der Beschluss auch in den Reihen der SPD, der FDP, der Grünen und der CSU. <<

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Der „Deutschlandfunk“ spinnt: Muslime und Türken und einige wenige Parlamentarier würden eine „breite Kritik“ darstellen???

Die C„D“U (die Partei von Volker Rühe und Christian Wulff) treibt eine aufblasbare, aber schlaffe Gummisau durchs Dorf (denn es ist völlig klar, daß die C„D“U dafür keine Zweidrittelmehrheit im Bundestag bekommt, anders als für die technisch und sittlich abwegige Rechner-Schnüffelei), und alle, „Deutschlandfunk“ eingeschlossen, freuen sich über die Steilvorlage und machen mit bei diesem Gummisau-Karneval.

-- Sprache ist eine Voraussetzung für das Überleben ebenso wie Atemluft, Trinkwasser, Nahrung, Liebe. Sollen alle diese und viele weitere Lebenserfordernisse grundgesetzlich genannt sein?
Gesetze sind nur ein recht grobes Mittel und sind bei weitem nicht ausreichend, um das Überleben zu sichern.
Und es braucht sich die Wirklichkeit noch nicht einmal nach den Gesetzen zu richten:
Der schlimmste Mörderstaat der bisherigen Geschichte, Stalins Sowjetunion (vgl. Gunnar Heinsohn, Lexikon der Völkermorde), hatte eine sehr wohlklingende und umfassende Verfassung.
– – Gesetzt den Fall, das Grundgesetz bekommt einen Deutschsprachartikel; bekommt es dann auch eine Deutsche Sprachakademie? Kann ich dann gegen schwachsinnige Handlungen der Kultusminister vor dem BVerfG klagen? Wird aus der Rechtschreib„reform“-Gummisau die Luft rausgelassen? Werden dann die Masten der Fernsehsender gesprengt, damit die Kinder wieder lesen?

Lehrer und Kultusminister zeichnen sich durch Mittelmäßigkeit aus; wenn das BVerfG ihnen dann staatliche Denksport-Nachschulung verordnet, bin ich für die Eintragung der Sprachpflege in das Grundgesetz.
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Detlef Lindenthal


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