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eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.04.2021 um 04.16

Nach einer Meldung von Focus 18.7.2009 entfernte Amazon den gekauften George-Orwell- Klassiker „1984“ auf dem E-Book-Reader Kindle. Ich schrieb damals:

„So sieht auch das Schulbuch der Zukunft aus: Die Texte werden der jeweils genehmen Rechtschreibung und Ideologie in Echtzeit angepaßt. Nicht anpaßbare Bücher können auf einen Schlag ganz aus der Schultasche entfernt werden.“
Jetzt wiederholt Amazon dies gehäuft, und zwar mit krimineller Energie gegenüber der Welt-Lesergemeinschaft. Der Autor des Kopp-Verlags, Michael Morris, schreibt:
Amazon sperrt Corona-kritischen Bestseller »Lockdown«

Amazon hat am 10. April 2021 mein Buch LOCKDOWN weltweit aus seinem Sortiment verbannt...

Amazon begann bereits vor Jahren etwa die Bücher George Orwells von seinem eBook-Reader zu löschen.

Das heißt: Selbst wenn Sie das Buch ordnungsgemäß für Ihr Kindle gekauft hatten, so entfernte es Amazon davon einfach, ohne Sie zu fragen. Und es folgten zahlreiche andere kritische Bücher...

Bücher, die der obersten Zensurbehörde missfallen, werden ohne Nennung von Gründen virtuell verbrannt. Auch auf Nachfrage bekommen Verlage und Autoren nur diese Information und haben kein Widerspruchsrecht:

»During a quality assurance review of your catalog, we found that the subject matter of the following book(s) is in violation of our content guidelines:

Lockdown: The virus was not the cause
ASIN B08HZ9Y2DQ // 3938656654

Our content guidelines apply to all book content, including the book interior, cover image, title and/or book descriptions. As a result, we’ve removed the book(s) from sale on Amazon.«


Wir sprechen hier von hunderten, vielleicht von tausenden von Büchern, die Amazon seinen Lesern für immer vorenthalten möchte. Mein Buch ist also bei weitem nicht das einzige...

kopp-report.de 13.4.2021
Offensichtlich liegt bei Amazon auch eine Störung des Eigentumsbegriffs vor.


eingetragen von Richard Dronskowski am 28.06.2001 um 13.15

Meines Erachtens bleibt kaum eine andere Wahl, als direkt
bei den Verlagen anzufragen, und zwar einfach elektronisch. In der Regel bekam
ich innerhalb von 2-3 Tagen kompetente Auskunft. Dabei habe
ich selbst den Eindruck gewonnen, daß sich die Damen und
Herren durchgehend unwohl fühlen. Tja.... Die Idee, direkt
auf das englische Original zurückzugreifen, kommt vielen, und es empfiehlt sich (zumindest in den Naturwissenschaften)
auch, wenn man auf peinliche Übersetzungsfehler verzichten will. Die Originalausgaben sind im statistischen Mittel
schlicht besser.


eingetragen von York Martin am 27.06.2001 um 13.05

Bedauerlich ist es. Da halte ich mich nun wirklich für einen Freund der deutschen Sprache, und ertappe mich immer häufiger dabei, insbesondere bei Fachtexten gezielt nach englischsprachiger Lektüre zu suchen. Der Grund ist ganz einfach: all diese aufwändigen Neuschreib-Neuauflagen mit vielen Tippps und potenziellem Aller Lei verursachen mir derartiges körperliches Ungemach (vor allem, wenn fürs Studium in größerem Umfang konsumiert), daß ich lieber direkt auf Englisches ausweiche.

Nun kann man dem bei einem Bummel durch den lokalen Buchladen entrinnen, indem man nach Titeln Ausschau hält, die noch (oder "eben drum") in bewährter Orthographie gedruckt sind. Bei Internethändlern kauft man diesbezüglich jedoch meistens (immer mit einem unbehaglichen Gefühl bei Klick auf die "Absenden"-Taste) die sprichwörtliche Katze im Sack, und muß dann bei Ankunft der (Neuschreib-) Bücher häufig umständliche und teure Rücksendungen tätigen.

In diesem Zusammenhang meine Frage:

Hat hier jemand ein paar Tips parat, wie man dieses Problem lösen kann? Gibt es beispielsweise Verlage, die *grundsätzlich* ab einem bestimmten Jahrgang (oder generell) in Rechtsschreibung veröffentlichen, im Sinne einer Negativliste? Oder kennt jemand einen Internethändler, der in der Detailansicht darüber informiert, wie das jeweilige Buch verfaßt ist?

Herzlichen Dank im voraus,

York


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