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eingetragen von Norbert Schäbler am 28.06.2001 um 11.44
Frage von Th. I.: Warum sollen dann "folgendes" usw. gemäß Neuregelung groß geschrieben werden?
Ich nehme an, das hängt mit der Artikelprobe zusammen. Das ist etwas Formales. Da braucht und darf man nicht grammatisch denken. Auch Präpositionen sind ja geeignet zur Substantivierung. Und deswegen darf man jetzt auch schreiben: "mit Bezug", "in Bezug", "im Voraus", "im Nachhinein", wobei ich mir das "mit Nichten" angehen lasse.
Wenn ich es richtig sehe, paßt vor das Wort "folgendes" die Präposition "auf", und damit ist der Tatbestand erfüllt. Weh tut es halt, aber schließlich haben die Reformer 23 Jahre geplant und gearbeitet. Wir sollten diese Leistung schätzen.
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nos
eingetragen von Theodor Ickler am 28.06.2001 um 07.03
Ein Aufsatz in der IDS-Zeitschrift "Deutsche Sprache" (4/1999):
Eva Lavric
folgender, obiger, letzterer, besagter, fraglicher, selbiger, ebendieser
Referenzsemantische Verschrobenheiten
Abstract
Im Bereich der Substantivdeterminanten ist das Deutsche besonders reich an jenen Kuriositäten, die ich als 'Textverweiser' bezeichnen möchte. Formen wie folgender, obiger, letzterer, besagter, fraglicher, selbiger, ebendieser leisten im wesentlichen nichts anderes als einen textphorischen Verweis, sei es nun eine Katapher im Fall von folgender oder eine 'echte' ('treue') Anapher im Fall sämtlicher anderen Textverweiser. Genau diese Funktionen könnten aber ebensogut von einem Demonstrativum wahrgenommen werden.
(...)
Frage von Th. I.: Warum sollen dann "folgendes" usw. gemäß Neuregelung groß geschrieben werden?
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Th. Ickler
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