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-- Könnt ihr mir ein paar Beispielverben geben? (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=1786)


eingetragen von Detlef Lindenthal am 20.01.2016 um 22.43

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Mati Andersen
z.B "Es scheint ihm, es werde immer dunkler.[Konjunktiv 1]
z.B "Ich wünsche, du seist nicht hier."[Konjunktiv 1])

Dazu meine ich aber, daß es in folgender Weise besser oder richtiger ist:
Es scheint mir, daß es immer dunkler wird.
Die auszudrückende Unsicherheit ist bereits im scheint enthalten.
Ich sehe, daß es immer dunkler wird.
Ich wünschte, Du wärest hier.
oder
Ich wünsche, daß Du hier bist. Setz Dich aufs Fahrrad und sei in 12 Minuten hier – je nachdem. was ausgedrückt werden soll.

Mit Konjunktiv 1 und so weiter als Begründung kann ich nicht gar so viel anfangen. Maßstab sollte vielmehr sein, daß die Sprache das ausdrückt und der Zuhörer und Leser ihr das entnehmen kann, was gemeint ist. Und das ist eine logische Aufgabenstellung und weniger ein Deutschlehrerlehrplangrammatikbückling.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Mati Andersen am 19.01.2016 um 13.19

Und mit den Verben scheinen und wünschen? Wie ist es dort mit dem Konjunktiv? Welche Begründung gibt es dort? Ist das richtig, was ich zu diesen Verben geschrieben habe? Ich hatte ja zwei Fragen gestellt. Muss bei beiden Fällen der Konjunktiv in den entsprechenden Situationen stehen oder ist das nur eine "stilistische Verbesserung"?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.01.2016 um 07.49

... dient der Bezeichnung des Begehrens, irrealer Wünsche und vermuteter Aussagen. In Neben- oder Gliedsätzen ist er in der nicht wörtlichen Wiedergabe fremder Rede unumgänglich. Damit drückt der Sprecher aus, daß es sich um eine möglicherweise vereinfachte Darstellung der fremden Worte handelt und er sich auch den Inhalt nicht ohne weiteres zu eigen macht.

Man hat versucht, den Konjunktiv in Anlehnung an das Lateinische zu ordnen. Allgemein gültige Regeln sind kaum aufzustellen. Der heutige Sprachgebrauch bevorzugt den Indikativ. Manche Formen wirken inzwischen auch veraltet. Der Konjunktiv ist daher mit Vernunft, Vorsicht und Sprachgefühl anzuwenden.

Wörter wie „hoffen“, die schon Unsicherheit ausdrücken, benötigen nicht noch einen Konjunktiv. „Ich hoffe, du bist gesund.“ Wenn man aber versucht, diesen Satz in die Vergangenheit zu versetzen, gerät das Zeit- und Beziehungsgefüge durcheinander: „Ich hoffte, du bist gesund,“ oder „Ich hoffte, du warst gesund“. Abhilfe schafft der Konjunktiv, der eben nicht zeitlich anordnet, sondern nur die Ungewißheit andeutet: „Ich hoffte, du seist/wärest gesund“.


eingetragen von Mati Andersen am 17.01.2016 um 22.24

Guten Nachmittag,
bei dem Verb "hoffen" ist es ja so, dass im Präsens kein Konjunktiv gesetzt wird.
z.B "Ich hoffe, du bist gesund."
Aber nun ist es so, dass in der Vergangenheit Konjunktiv gesetzt werden muss.
z.B "Ich hoffte, du seist/wärest gesund.
Warum ist das so? Könnt ihr mir auch ein paar Verben sagen, bei denen das auch so ist?
(Eine Sache noch: bei "scheinen" und "wünschen" ist das doch nicht so, oder? Ich meine, bei ihnen stehe auch im Präsens Konjunktiv, aber warum ist das so?
Sie leiten ja auch keine indirekte Rede ein?
z.B "Es scheint ihm, es werde immer dunkler."[Konjunktiv 1]
z.B "Ich wünsche, du seist nicht hier."[Konjunktiv 1])


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