![]()
Forum (http://Rechtschreibung.com/Forum/index.php)
- Beispielsammlung über Sinn und Unsinn (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=7)
-- Deutsch im Ausland (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=190)
eingetragen von Theodor Ickler am 10.06.2003 um 17.19
Die Auslandsschulen wurden, wie ich in "Regelungsgewalt" dokumentiert habe, sehr früh angewiesen, die Reform einzuführen.
Gerade bekomme ich:
Bundesverwaltungsamt, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (Hg.): Jahrbuch des Auslandsschulwesens 2002/2003.
Nicht "korrekt": angepaßt, daß, nach Innen und Außen, soviel Anfang, einiges aus der Schulbibliothek wurde später wieder entdeckt, sogenannte (immer wieder), läßt, bekanntgemacht (mehrmals), Fussball/so daß (in einem Text von Deutschschülern), Lei-stungen, vielbeachtete, mus-sten, jeder einzelne, hartgekochte Eier (mehrmals), das ganze, als erstes, gibt dieser Maßnahme recht, regi-striert, selbstgemalte, selbstgebaute, selbstgenähte, obengenannte, spätberufen, kühn-sten, Begei-sterung, vielstrapazierte, näch-sten, zu eigen macht, letztere, erfolgversprechende, im wesentlichen, des weiteren, auseinandergesetzt, allgemeinbildende (zweimal)
"Korrekt": aufwändig, zeitaufwändig (aber auch zeitaufwendig), schritten Hände schüttelnd ..., mit einer viel versprechenden Zukunft, Ins-zenierung
Ein Foto zeigt die Übergabe von Lehrmitteln an eine Schülerschaft: lauter dtv-Wahrig-Bände! Im Ausland wird der ganze Schrott abgeladen.
– geändert durch Theodor Ickler am 11.06.2003, 15.51 –
__________________
Th. Ickler
eingetragen von Theodor Ickler am 03.01.2002 um 19.08
Aus Kreta erreichte mich heute ein Brief eines griechischen Deutschlehrers. Darin steht u. a.:
"Mitte Dezember fand in Heraklion ein Treffen statt, veranstaltet vom Goethe-Institut in Athen. Alle Redner haben die anwesenden Deutschlehrer darauf aufmerksam gemacht, daß die "alte" Orthographie nur noch bis 2005 gültig ist, und
haben uns empfohlen, die neue zu unterrichten. Welche neue aber?"
__________________
Th. Ickler
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 09.07.2001 um 19.51
"Europa geht tauschen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Bemühung, die sogenannte Rechtschreibreform (RSR) nachzuvollziehen, ist allzu verständlich: Die meisten Zeitungen in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz tun es ja auch! Trotzdem gibt es weit mehr Gründe, bei der moderneren herkömmlichen Rechtschreibung zu bleiben. Ich will mich auf wenige Punkte beschränken:
1. Die RSR wird von den meisten deutschen Dichtern, ob jung, ob alt, ob links, ob rechts, abgelehnt: Sie bestehen darauf, daß ihre Texte - auch in Schulbüchern - in der bewährten Rechtschreibung gedruckt werden. Ist es weise, sich gegen die Dichter zu stellen? Und besser den Behörden zu folgen?
2. Die RSR wird ebenso von fast allen Fachwissenschaftlern der deutschsprachigen Länder abgelehnt - die meisten haben eine entsprechende Petition unterschrieben. Ist es weise, sich gegen den versammelten Sachverstand zu stellen?
3. Die RSR knüpft in vielen Teilen an die gescheiterte Reform von Reichsbildungsminister Rust an (Hanno Birken-Bertsch u. Reinhard Markner [2000]: Rechtschreibreform und Nationalsozialismus, Wallstein, ISBN 3-89244-450-1), der die deutsche Sprache für ihre von ihm vorausgesehene Weltgeltung stark, wahr und klar machen wollte. Ist es weise, sich auch nur in die Nähe einer solchen Tradition zu begeben?
Wie konnte es dennoch dazu kommen, daß viele Zeitungsverlage usw. sich auf die RSR eingelassen haben? Man muß es geradezu ein Komplott nennen, aber ich kann es hier kaum anreißen: Es hat auf jeden Fall auch sehr viel mit der Hoffnung auf monetären Gewinn zu tun (ausführlich in: Theodor Ickler [2001]: Regelungsgewalt, Leibniz, ISBN 3-931155-18-8).
Was ist in der Sache schlecht an der RSR? Es ist in der Tat sehr viel einfacher, die umgekehrte Frage zu beantworten, denn dann ist man sehr schnell fertig. Nur soviel: Die RSR verstößt vielfältig gegen die Grammatik. Beispiele: In "wie Recht der Präsident hat" oder "Sie taten mir sehr Leid!" sind "Recht" und "Leid" eindeutig Adverbien, keine Substantve, und müssen folglich klein geschrieben werden. Solche Fehler in der Groß- und Keinschreibung sind Legion und können natürlich nicht hingenommen werden. (Dann könnte man den Kindern auch gleich beibringen: 3 + 4 = 7, aber unsere Behörden wollen jetzt, daß das Ergebnis "8" ist - merkt euch das bitte!) In der Getrennt- und Zusammenschreibung steht es nicht besser: In dem unter "Betreff" genannten Beitrag von Holger Biermann im "Aufbau" heißt es als Zwischenüberschrift: "Euro lagert an geheim gehaltenen Orten". Das ist natürlich Unsinn. Einen Ort "zu halten" ist ein militärischer Begriff, der hier überhaupt nicht zutrifft. Noch viel weniger muß dieses militärische Manöver sich in Heimlichkeit vollziehen: Die Orte werden nicht "geheim gehalten", sondern nicht in aller Öffentlichkeit herausposaunt - ihre Namen werden "geheimgehalten".
Es ist schon ein Elend! Die herkömmliche Rechtschreibung war wesentlich stimmiger, moderner und vor allem lesefreundlicher: Wir schreiben doch nicht um des Schreibens willen, sondern damit gelesen wird, was wir schreiben. Das erhoffe ich mir mit diesem Leserbrief auch!
– geändert durch Wolfgang Scheuermann am 14.07.2001, 22:06 –
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 15.24
Doch noch ein Beispiel:
„Bernstein-Handel ist vor allem in den Händen von Kriminellen”
So der Vorsitzende des regionalen Duma-Ausschusses für die Entwicklung der Sonderwirtschaftszone, Sergej Kozlow
Eigentlich gelten wir in Russland und in der Welt als Monopolisten bei der Förderung von Bernstein. Trotzdem hat sich gerade in unseren Nachbarländern Polen und Litauen im letzten Jahrzehnt eine auffällig starke Bernsteinbranche gebildet. Polnische und litauische Juweliere treten auf dem Weltmarkt als Hauptproduzenten und Verkäufer der Bernsteinwaren auf (darunter Massenbedarfsartikel wie auch Warenmuster von hohem künstlerischen Wert, welche in die Kataloge entsprechender Ausstellungen regelmäßig aufgenommen werden).
Nach Angaben der 4. Internationalen Bernsteinmesse in Gdansk betrug der Bruttoumsatz dieser Branche in Polen vor einigen Jahren 100 Millionen Dollar. Heute wird der jährliche Gesamtumsatz mit von Polen hergestelltem Bernsteinschmuck (darunter auch mit Gold und Silber versehene Stücke) auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Unsere Nachbarn exportieren Waren aus Bernstein heute 50 Mal häufiger als vor zehn Jahren. Im Bernsteinsektor der Industrie Polens sind mehr als 10 000 Menschen, in Litauen etwa 6000 beschäftigt.
Warum fristen gerade die Kaliningrader Bernsteinverarbeiter ein solch elendes Dasein? Vielleicht, weil der Bernstein gleich tonnenweise ins Ausland gebracht wird und in Kaliningrad nur kleine Krümel übrig bleiben?
Die Zeitung „Nowyje Koljessa“ widmete diesem Problem eine ganze Seite. Als Experte in dieser Frage trat der Vize-Sprecher der Gebietsverwaltung und Vorsitzende des Entwicklungskomitees der Sonderwirtschaftszone, Sergej Kozlow, auf. Mit Bezug auf offizielle Quellen versicherte er, dass die Kaliningrader 80 bis 90% des abgebauten Bernsteins, mit dem man qualitativ guten Schmuck herstellen könnte, durch schlechtes Wirtschaften und durch Raub verlieren. So gehen monatlich rund 20 bis 30 Millionen Dollar verloren.
Zu Sowjetzeiten deckte die Bernsteinförderung und -Verarbeitung 25 Prozent des Regionalhaushaltes, heute ist es nur noch ein Prozent. In Jantarnyj (Palmnicken), wo die Erlöse der Bernsteinindustrie die gesamten Haushaltseinnahmen darstellen, wächst die soziale Spannung. Das Budget für die Bewohner dieser Stadt ist das niedrigste in der gesamten Oblast.
Die Bernsteinindustrie erwirtschaftet pro Jahr 100 Million Rubel, und schließt doch mit 22 Millionen Schulden ab. Insgesamt wachsen jährlich 36 bis 38 Millionen Rubel Schulden an. Das ist sehr viel. Dafür ist der offizielle Exportumfang sehr niedrig. Hauptsächlich wird ins Ausland nur minderwertiger Bernstein exportiert. Von diesem unbedeutenden Ertrag müssen die Arbeiter irgendwie leben. Aber offensichtlich wird abgebauter Bernstein ins Ausland geschmuggelt oder Bernstein von hoher Qualität als Bernsteinsplitt gleich tonnenweise ins Ausland gebracht. Diese großen Rohsteine sichern die Existenz dieser Branche.
Sergej Kozlow ist der Auffassung, dass sicherlich einige Kriminelle in der Kaliningrader Bernsteinbranche arbeiten. Da sind einmal die Wachen und die Bernsteinsucher unmittelbar “auf dem Rohr” in der Bernsteingrube. Sie verkaufen die Rohsteine.
Zweitens gibt es viele Diebstähle in der Bernsteinfabrik. Dort werden in Dokumenten nur die ausgewaschenen und sortierten Rohsteine verzeichnet. Vor dieser Sortierung existiert der Bernstein nicht und gehört niemandem.
Während dieser Etappe - vom Abbau bis zum Sortieren - verschwindet der größte Teil des wertvollen Steines. Während der nächsten Etappe in den Werkhallen, wo der Bernstein verarbeitet wird, kann man den Stein verschwinden lassen und sagen, der Stein sei gespalten. Ein technischer Fehler, eine gewöhnliche Sache.
Ein Arbeiter meint, man müsse zum Dieb werden, wenn man seinen Lohn monatelang nicht bekommt. Man müsse ja irgendwie seine Familie ernähren. Doch der Diebstahl wurde zur Gewohnheit, das Ausmaß wurde immer größer. Irgendwann war es ein Geschäft. Die Kriminellen spürten es: Mit diesem Handel können wir reich werden. Der Autor staunt, dass die Leitung der Fabrik solchen Diebstahl akzeptiert, eine Bewachung durch staatliche Organe aber nach wie vor ablehnt.
Diese sonderbare „Tradition” stammt aus jener Zeit, als das Unternehmen privatisiert wurde, also aus der Mitte der 90er Jahre. Die neue Leitung lehnte damals die Polizeidienste ab. Eine private Firma wurde gegründet: Ein eigener Sicherheitsdienst. Dann kehrte alles an den früheren Platz zurück - das Unternehmen gehört wieder dem Staat, aber das Wachsystem blieb das gleiche.
Die Situation ist gespannt, versichert Kozlow: „Die Bewohner von Jantarnyj verlangen von mir, dass ich die Probleme endlich löse. Aber wie? Ich habe vorgeschlagen, eine Kommission zu gründen. An ihr waren Fachleute, Unternehmer und Polizeibeamte beteiligt. Unser Fazit: Die Fabrik soll selbständig die Kontrolle über die Bernsteinförderung übernehmen. Die Erfahrung Polens bei der Organisation der staatlichen Überwachung, wo Bernsteinförderung und Verarbeitung getrennt sind, zeigt die Effizienz eines solchen Vorhabens.
Kommentar: Der Blick ins Ausland zeigt nochmals in aller Deutlichkeit, wie verheerend die Reform gewirkt hat.
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 15.06
Schließlich noch zwei Beispiele aus der aktuellen Moskauer Deutschen Zeitung:
Laufen die Schiffe unter neuer Flagge aus?
MDZ 05-07-2001
MDZ-Infodienst
Am Amur-Fluss fand eine Vorführung der Luftkissen-seelandungsboote und der Sturmschiffe, der so genannten „Muräne“, statt. Die Schiffe kamen auf die Reede, um potentiellen Käufern vorgestellt zu werden, unter denen auch Fachleute aus China waren.
Die „Muräne“-Schiffe werden bald von der Grenzflotte im Rahmen der Reduzierung der Amur-Flussflotte ausrangiert. Im Fall eines Konflikts mit China hätten sie präventive Angriffe und Seelandungen durchführen müssen. Heute sind sich Militärs und Politiker einig, dass eine solche Gefahr nicht mehr besteht.
Das Departement der Seewache des Föderalen russischen Grenzdienstes ordnete an, Waffen und geheime Ausrüstung zu demontieren und die Schiffe auf dem Wasser zum Verkauf bereitzumachen. Nach der Abrüstung sind es Zivilschiffe, die im Prinzip jeder kaufen kann. Nach der Meinung der Waffenexperten werden die Schiffe den Amur-Fluss wahrscheinlich nicht verlassen. Vermutlich werden sie nur die Flaggen wechseln und bei den chinesischen Grenztruppen weiter dienen.
In den letzten zwei Jahren versuchen die russischen Militärs, zusammen mit der Regierung der Region Chabarowsk Verträge mit China, Malaysia und Indien über die Lieferung der „Muräne“-Schiffe abzuschließen. Aber bisher blieb es nur bei vorläufigen Verhandlungen, denn es gibt kein Werk, wo neue Schiffe dieser Klasse hergestellt werden könnten. Bisher wurden sie auf der Werft von Chabarowsk produziert, die jetzt pleite gegangen ist. Sollte die Amur-„Muränen“ den chinesischen Grenzsoldaten gefallen, könnte die Werft mit ausländischen Verträgen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Schiffsvorführung an der Amur-Reederei soll der erste Schritt in diese Richtung sein.
Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure
MDZ 05-07-2001
Anschaffung und Montage einer Fliesstrasse zur Abfüllung und Verschluss alkoholfreier Getränke in Kunststofflaschen sowie einer Anlage zur Herstellung von Polyäthylenflaschen.
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 14.36
Die Athener Zeitung (aktuelle Ausgabe) zeigt der Reform die kalte Schulter:
Oppositionschef Karamanlis wirft den Fehde-Handschuh
Eine schärfere Gangart schlägt der Präsident der Nea Dimokratia, Kostas Karamanlis, gegenüber der Regierung ein. Vor der Parlamentsfraktion seiner Partei erklärte er am Mittwoch, "die Verantwortung für die Unregierbarkeit des Landes liegt bei der Regierung". Wenn die PASOK "klare Lösungen" wünsche, so müßten Wahlen stattfinden. Dafür sei die ND "jederzeit bereit". Premier Kostas Simitis sei gut beraten, seinen Rücktritt einzureichen.
Am PASOK-Kongreß im Herbst rügte Karamanlis, daß mit derartigen Erpressungsversuchen die "Zukunft des Landes" aufs Spiel gesetzt werde. Die Unfähigkeit zu regieren, beweise sich täglich angesichts der Lebensbedingungen der Bürger. Der Staatsmechanismus sei "eingerostet" und benötige dringend eine "Ölung".
Zielscheibe der Kritik von Karamanlis war auch die Außenpolitik. Karamanlis sprach dabei von einem "Ausverkauf der nationalen Positionen". Diese "rückgratlose Haltung" Athens mache die Türkei "übermütig". Als Regierung von morgen warne man bereits jetzt: Man werde Ankara keine Möglichkeit geben, den Einsatz der Euro-Truppe auf Zypern und in der Ägäis zu blockieren. Was das internationale Recht betreffe, so werde man keinerlei Zugeständnisse machen.
Nicht ungeschoren ließ Karamanlis auch den Bereich der Wirtschaft. Die sozialistische Regierung sei "unfähig, die Gegenwart zu verwalten und bestiehlt die Zukunft". Das größte "gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Verbrechen der Regierung" sei der dramatische Fall der Athener Börse.
Gleichzeitig warnte Karamanlis seine Funktionäre aber auch davor, bereits heute die Regierungsposten von morgen unter sich aufzuteilen: "Stühle werden heute noch keine verteilt." Introvertiertheit werde er nicht dulden. Bezüglich der "alten Garde" in seiner Partei erklärte er: "Wir sind sehr stolz auf unsere historischen Mitglieder. Wir verbinden die Erfahrung der alten mit dem Ungestüm der jungen Parlamentarier." Er, so Karamanlis, stütze sich auf die Mitarbeit aller Parlamentarier auch in der Sommerpause.
Hinter den Parteichef stellte sich u.a. auch der ND-Ehrenvorsitzende und Ex-Premierminister Konstantinos Mitsotakis. "Je schneller Wahlen stattfinden, um so besser", sagte er in einem privaten Rundfunksender. Allerdings, so schränkte der "lange Kreter" ein, verfüge nur die Regierung über die Möglichkeit vorzeitge Wahlen auszurufen. Seiner Ansicht nach gleite das Land von zu Tag zu Tag mehr in die Krise, von der er nicht wüßte, "wie man da wieder herauskommen soll".
Regierungssprecher Dimitris Reppas wies die Herausforderung der Opposition energisch zurück und sprach von "Feuerwerk, Tricks und Sommernachtsträumen". Die Regierung habe das Mandat für vier Jahre. Und die ND könne nicht regieren, weil sie lediglich eine "Protestpartei" sei. Sie sei weder in der Lage, Verantwortung zu übernehmen, noch verfüge sie über ein Programm. (AZj)
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 14.29
Heute in "Südtirol online":
Neue SchreckGestalten auf Runkelstein
Bereits seit April herrschen auf Schloss Runkelstein die Schreck Gestalten in Form von Drachenköpfen, Masken, Saltner und Vogelscheuchen. Seit gestern sind zehn neue Exponate hinzugekommen, die von den Schülerinnen der Internatsschule Mariengarten angefertigt wurden. Gleichzeitig wurde ein stilecht nachgebauter mittelalterlicher Zaun präsentiert.
Schon beim Aufstieg zur Burg bekommt man die ersten der „windschiefen“ Gestalten in Sicht, die von den Bäumen herabhängen. Und auch durch die Säle der Burg spukt gelegentlich eines dieser Gespenster. Erschrecken wird sie schwerlich jemanden, aber die Vielfalt der Ideen beeindruckt.
„Bis jetzt hat die Ausstellung einen sehr großen Erfolg zu verzeichnen“, konnte Helmut Rizzolli, Stadtrat für Wirtschaftstätigkeit und Fremdenverkehr, Bilanz ziehen. 25.000 Besucher kamen auf Runkelstein, um vor allem seine Fresken zu bewundern und ein Großteil von ihnen besuchte dabei auch diese Ausstellung.
Seit heute hat sich die Scharr der Schreck Gestalten um zehn neue Exponate vergrößert. Im Rahmen des Kunsterziehungsunterrichtes und der Technischen Erziehung wurden sie von den 46 Schülerinnen der zweiten Mittelschulklassen des Mariengartens in St. Pauls/Eppan angefertigt. Die Materialen und Themen wurden von den Mädchen selber gewählt. Dazu wurde als Erstes im großen Schulareal ein geeigneter Standort gesucht, an dem die SchreckGestalt dann eingefügt wurde. So gehört zum großen Schwimmbad eben der Wassergeist.
Eine weitere Neuigkeit auf Runkelstein ist der nach mittelalterlichen Vorlagen angelegte geflochtene Speltenzaun.
„Dieser in seiner Anfertigung recht zeit- und arbeitsaufwendige Zaun war früher in ganz Südtirol, mit Ausnahme des Vinschgaus, verbreitet“, erläuterte Luigi Spagnolli, Leiter der Stadtgärtnerei. „Es war nicht einfach, einen Handwerker zu finden, der diese Arbeiten noch ausführen kann.“
Dabei handelt es sich um in den Boden gerammte Lärchenstammbretter, Säulen und Querbalken aus Lärchenholz, die mit Fichtenästen umflochten und so ohne Nägel und Schrauben zusammengefügt werden. Der rund 100 Meter lange Zaun an der Grenze des Weingartens des Schlosses, der Eigentum der Gemeinde ist und von der Stadtgärtnerei bearbeitet wird, wurde von der Firma Obrist aus Latzfonds gefertigt.
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 14.13
Das "Luxemburger Wort" hält mit:
Neues Agrargesetz
Pfuscharbeit im Parlament?
Noch vor den Sommerferien soll das neue Agrargesetz durch das Parlament. Die Grünen sprechen von einem schlechten Gesetz.
© 2001 LW Online
fra - Für die unmittelbare Zukunft der Landwirtschaft sei das neue Agrargesetz ein unbedingtes Muß. So hatten Mitte der Woche, sowohl die Bauernzentrale, als auch die Bauernallianz ihre Forderung untermauert, dass dieses Kadergesetz für die Landwirtschaft noch vor den Sommerferien im Parlament verabschiedet werden müsste.
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2001 um 13.38
Die so unglaublich einsichtige ss/ß-Regelung führt auch im Ausland zu neuen Fehlern - ein (zufälliges) Beispiel aus dem chilenischen "Condor" vom 17.8. letzten Jahres:
"Trinkt, trinkt Kinderlein trinkt..."
Jugendalkoholismus besorgt Erwachsene
Die erwachsenen Chilenen schütten Alkohol im Übermaß in ihre Kehlen, auf die jugendlichen Trinker und Trinkerinnen wird man immer aufmerksamer, denn die Statitisken weisen auf knallharte Fakten. Der Jugend-Alkoholismus ist gesellschaftlich akzeptiert, getrunken wird quer durch alle sozialen Schichten. Eine schärfere Gesetzgebung soll dem Übel jetzt Abhilfe schaffen.
Statistiken zufolge ist Chile, bezogen auf den Alkoholkonsum, die absolute Nummer eins auf dem amerikanischen Kontinent, weltweit gesehen steht das Land auf Platz sieben. Beunruhigend ist allerdings auch ein weiterer Aspekt: zwischen 1958 und 1982 hat sich der Alkoholkonsum unter den 10 bis 19- Jährigen verdreihundertfacht. Und das, unabhängig von der Gesellschaftsschicht. Heute ist es keine Seltenheit mehr, in den Gegenden von Vitacura und Las Condes angetrunkene bis sich im Vollrausch befindende Teenies durch die Strassen taumeln zu sehen. Doch wirklich darum gekümmert haben sich bis jetzt nur wenige.
Und in der aktuellen Ausgabe heißt es - in völlig anderem Zusammenhang:
Dennoch ist die Situation Besorgnis erregend.
Wie wahr!
__________________
Dr. Wolfgang Scheuermann
Alle angegebenen Zeiten sind MEZ
Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage