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-- Nochmal Silbentrennung (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=212)


eingetragen von Detlef Lindenthal am 24.05.2023 um 06.40

Wie trennt man
   Donnerstag,
   Brennessel,
   Stilleben,
   dennoch,
   Mittag?


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Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.03.2017 um 04.36

Zufällig übermittelt Focus alle für die Automaten vorgesehenen Trennstellen mit:

In dem Do¬ku¬ment, das "Bild am Sonntag"¬ vor¬liegt, steht, dass "nach den bis¬lang vor¬lie¬gen-den be¬last¬ba¬ren Er¬kennt¬nis¬sen zu pro¬gnos¬ti¬zie¬ren ist, dass durch den Amri eine ter¬ro¬ris¬ti¬sche Ge¬fahr in Form eines (Selbst¬mord-)An¬schla¬ges aus-geht." Des¬halb schlug die Kri¬mi¬nal¬be¬hör¬de vor, eine Ab¬schie¬bung an¬zu¬ord¬nen ("gemäß § 58a Auf¬ent¬haltG").

focus.de 26.3.2017

„Reform“ wäre prog-nostizieren.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.03.2017 um 11.10

Prof. Theodor Ickler fiel auf:

"Von Duden empfohlene Trennung: Su|burb
Alle Trennmöglichkeiten: Su|b|urb

Von Duden empfohlene Trennung: Su|bur|bia
Alle Trennmöglichkeiten: Su|b|ur|bia"


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2016 um 07.45

Rezension
Einführung in die moderne Tiere-
thik

BONN. (hpd) Die beiden Hochschullehrer für Philosophie Heriwg Grimm und Markus Wild legen mit "Tierethik" eine Einführung mit einem Schwerpunkt auf den modernen Vertretern vor...
hpd.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.02.2016 um 11.38

Vorwürfe, informeller Mitarbeiter der polnischen Stasi unter dem Decknamen „Bolek“ gewesen zu sein, hatte Walesa immer wieder hartnäckig bestritten. Ein Lustrationsgericht hatte in seinem Prozeß im Jahr 2000 geurteilt, der Politiker habe wahrheitsgemäß angegeben, kein Agent der kommunistischen Dienste gewesen zu sein.
jungefreiheit.de 19.2.2016

Das Wort erregt schon durch seine Seltenheit Aufmerksamkeit. Bekannter wurde es, als durch die „Reform“ für Fremdwörter die Abtrennung am Zeilenende vor dem letzten Konsonanten ermöglicht wurde: „Lust-ration, Lust-rationsgericht“.
(20.Duden: „Lu|stra|ti|on)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2015 um 12.41

Vermutlich Leiche von vermis-
ster
Studentin Tanja Gräff gefunden


spiegel.de 11.5.2015


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.08.2013 um 15.39

Im Anschluß an die Bemerkung von Friedrich Denk, sinnvoll an der „Reform“ sei nur die nun erlaubte s-t-Trennung, hat sich bei Sprachforschung.org eine Kontroverse über die Abtrennung der Superlativendung entwickelt.

Theodor Ickler
Ich halte meinen Kopf hin und erkläre schlimms-te für eine gelungene Trennung. Sie ist silbisch in Ordnung und entspricht damit dem herkömmlichen und auch weiterhin gültigen Umgang mit Suffixen (die eben als solche bei der Trennung gar nicht berücksichtigt werden, vgl. Zei-tung usw.)...

Glasreiniger
Einspruch, Euer Ehren. "Schlimms-te" ist mE nicht nur häßlich, sondern obendrein noch ziemlich unnütz, weil das abgetrennte "te" kaum länger als der Trennungsstrich ist.

Horst Ludwig
Ich halte meinen Kopf mal hin und erkläre schlimms-te für eine unnötige neue Trennung. Nun bin ich halt ohnehin a. für historische Schreibung (mit der z. B. das Englische überall auf dem Erdball sicher genug fährt), und ich meine also, daß wir — außer nichtstuenden Politikern halt — sowieso keine große Reform brauchten, und b. läßt sich auch die Silbengrenze nicht so einfach festlegen (welche Konsonanten also noch zu dem vorausgehenden Vokal oder schon zu dem nächsten "gehören"), wie manche Analyse es einem vormachen möchte ...

Meine Meinung ähnelt seit langem der von Prof. Ludwig. Mich hat es schon in der Schule gestört, wenn „die dümms-ten Schüler über die flachs-ten flachs-ten.“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.07.2013 um 05.42

Sorgte Ze do Rock für Lachs-Türme?

Mit Lachstürmen hat am Donnerstag (4.7.) der zweite Tag des Wettlesens um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt begonnen. Dafür sorgte der gebürtige Brasilianer Ze do Rock mit seinem Text "Gott ist Brasilianer, Jesus anscheinend auch"...
Suedtirol News 5.7.2013

Es hätte passieren können, wenn der Reformtrennautomat hätte aktiv werden müssen. Aber auch sonst ist das alte st-Trennverbot vorteilhafter, denn es ist eine Sage der Reformer, daß die „Dümms-ten“-Trennung eine nach Sprechsilben sei, die hier Vorrang vor der Stammmschreibung habe.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.01.2013 um 20.25

Trenne nie ST, denn es tut ihm weh? Eselsbrücken

Trenne nie “st”, denn es tut ihm weh
Viele Erwachsene können sich noch gut an die Trennungsregeln der alten Rechtschreibung erinnern. Doch diese alte Eselbrücke hat nach der Rechtschreibreform keinen Bestand mehr. So darf man laut der neuen Rechtschreibung das “st” in Wörtern wie “Res-te” eben doch trennen, durchaus sinnvoll, da es nun bei der gesprochenen und geschriebenen Trennung keinen Unterschied mehr gibt.

[Dafür ist dieses Prinzip nun an unangenehmerer Stelle außer Kraft gesetzt worden:]

Trenne nie “ck”, mach’s wie beim “ch”
Früher wurden Wörter mit ck bei der schriftlichen Silbentrennung mit kk (Zucker = Zuk-ker) geschrieben. Mit der neuen Rechtschreibung kann man sich nun eine neue Eselbrücke einprägen: “Trenne nie “ck”, mach’s wie beim”‘ch”.” Denn heutzutage trennt man[cher] Wörter mit ck gleich nach dem Vokal, genau wie bei Wörtern mit ch (Zu-cker, Sa-che).

inar.de 31.1.13

Zeitgemäße Merkverse sind auch hier zu finden.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.10.2011 um 17.10

… wenn er die Arbeit des Rechtschreibrates an den Trennregeln erläuterte:

Psychologie:
Urinstinkt soll Vorliebe für großgewachsene Anführer erklären

Spiegel.de 18.10.2011

Die Kultusministerkonferenz hat aus ihrer Mitte schon die bestmögliche Wahl getroffen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.05.2011 um 11.50

Gerade finde ich in einem Schweizer Vorlesungsskript (Straumann, ART…) die Trennung „Aus-senfeld“. Im ß-frei gedruckten „Spinoza-Büchlein“ (Hg. Fritz Mauthner 1912) lese ich „ kein gros-ser Verehrer“; „die, welche draus-sen sind“. Wie wird nun die grandiose reformierte Vereinfachung und Vereinheitlichung im Schweizer Sprachraum vorgeschrieben? Wird „nach Sprechsilben“ und nach dem „Blö-cke“-Prinzip „au-ssen“, „drau-ssen“ und „grö-sser“ getrennt?


eingetragen von Detlef Lindenthal am 03.02.2008 um 23.09

... sagte mir mein Klassenkamerad Burkhard Fuchs, dessen Vater, der Physiker Dr. Roland Fuchs, beim Setzanlagen-Hersteller Dr. Rudolf Hell in Kiel arbeitete, daß es jetzt Silbentrennprogramme gebe, die auch wüßten, daß Nonnenklo- ster und Oberpo- lizeimeister so nicht getrennt werden – uraltes Handwerkerwissen also und keine Neuerfindung von Herrn Zehetmair.

Dem zugrunde liegt eine wichtige Regel der deutschen Sprache, die jedes Kind, ohne sie gesagt zu bekommen, kennt: Deutsche Sprache ist deutliche Sprache, sie ist eindeutig, und irreführend ist sie nur in Witzen und bei Betrügern. (Die wenigen Ausnahmen wie Bauer und Bauer lernt ein Kind gesondert.)
Allein schon wegen dieser genannten Regel ist die Silbentrennung Anal- phabet (laut Duden _20, _21, _22, _23 „richtig“) höchsten gut für schlechte Witze und ansonsten grundfalsch.

Duden, der Unzuverlässige.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.02.2008 um 15.56

Gerade stolpere ich über Zehetmairs Ankündigung, im Zuge der „Reform der Reform“ die Worttrennungen „Urin-stinkt“ und „Anal-phabet“ verbieten zu wollen. Wie der geschwätzige Ratsvorsitzende wissen könnte, hat das natürlich nichts mit der „Rechtschreibreform“ zu tun. Das Vermeiden solch verfänglicher Wortbruchstücke war schon immer Praxis besserer Drucker. Bei der Gelegenheit zeigt ein Blick in den letzten Duden, daß aber die Trennung „Urins-tinkt“ als „neu“ angepriesen wird. In meinem Miniwörterbuch Latein steht „in-stinctus“, um die Wortbildung zu zeigen. Soll das jetzt verkehrt sein?

Die Trennung der Wörter mit „inst-“ ist ausgesprochen chaotisch: Erlaubt ist die st-Spaltung nur bei nichtdeutschen Wörtern: „ins-tand“ ist verboten, „ins-tant“ als neu besonders empfehlenswert (für unterwürfige Naturen). Grauenvoll ist für mich als Musiker die Trennung „Inst-rument“. Es war die erste reformierte Worttrennung, die ich in der ersten reformiert schreibenden Zeitung zu Gesicht bekommen habe. Sie ist inzwischen eingegangen, ihr Name vergessen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Theodor Ickler am 20.02.2005 um 08.22

Bisher dachte ich, der Duden hätte die neuen Regeln falsch ausgelegt, wenn er Trennungen wie Kore-akrieg, Bi-omüll ansetzt, denn am Ende eines Wortes soll ja kein einzelner Buchstabe abgetrennt werden, folglich - so dachte ich - auch nicht am Ende eines Erstgliedes von Zusammensetzungen. Aber im amtlichen Regelwerk ist dummerweise nicht nur die Nichttrennung, sondern auch eine Begründung angeführt: der einzelne Buchstabe nehme nicht mehr Platz ein als der Trennungsstrich. Nun entfällt dieses Kriterium aber im Innern von Zusammensetzungen. Folglich, so könnte man interpretieren, ist dann die Abtrennung einzelner Vokalbuchstaben doch zulässig. Ich nehme jetzt an, daß sich die Dudenredakteure so etwas gedacht haben, denn auch im neuesten Duden ist ja der Kore-akrieg noch enthalten. So entspricht es der völlig stupiden, geradezu subversiv mechanischen Regelauslegung, die der Duden sich vorgenommen hat.
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Th. Ickler


eingetragen von J.-M. Wagner am 04.02.2005 um 18.49

Da es Munske selber war, der die Nichttrennung von ck befürwortete, könnte er das doch jetzt widerrufen – und dann die falsche Nichttrennung als Argument gegen die Reform anführen.
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Theodor Ickler am 03.02.2005 um 18.05

das ist eben der Preis, den man für die Vermeidung der graphischen Überlänge (schsch usw.) entrichten muß. Stört offenbar weniger. Ich habe noch vergessen zu erwähnen, daß ck irrtümlicherweise auch in die Reihe der Digraphen gestellt worden ist, während es in Wirklichkeit Ligatur anstelle von kk ist. Im Arbeitskreis wurde seinerzeit, wie Munske berichtet, die berüchtigte "Zucker"-Diskussion geführt und aufgrund des genannten Irrtums falsch entschieden. So erklärt sich der Widerspruch zwischen § 3 und der Silbentrennung.
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Th. Ickler


eingetragen von Fritz Koch am 03.02.2005 um 17.39

ob nach "wa-" am Zeilenende die nächste Zeile mit "schen" oder "chen" oder "ren" usw. beginnt, ob also in "wa-" das "a" lang oder kurz auszusprechen ist.


eingetragen von Theodor Ickler am 03.02.2005 um 17.09

Das ist ganz richtig und gilt auch für "waschen" usw. Aus ästhetischen und wahrnehmungspsychologischen Gründen verzichtet man jedoch darauf, auch bei diesen Behelfsschreibungen (zwei bzw. drei Buchstaben für einen einzigen Laut) die Verdoppelung einzuführen, die sonst die Zugehörigkeit zu zwei Silben sinnfällig macht.
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Th. Ickler


eingetragen von rrbth am 03.02.2005 um 16.34

Servus,

man soll „ch“ ja nicht trennen, (u.a.) weil damit nur ein Laut umschrieben wird. Gibt es dabei beim langsamen Silbensprechen einen Unterschied, z.B. zwischen „su-chen“ und „ma-chen“? Ich tendiere dazu, „mach-chen“ zu sprechen, ähnlich wie bei „kom-men“.

Markiert das „ch“, ähnlich wie das „h“ („se-hen“ gegenüber „loh-nen“) auch Silbengrenzen?


eingetragen von Norbert Lindenthal am 10.03.2004 um 09.36

www.medi.de, 22.154/02.03/20
- Krampfadern -
Was tun?, Seite 9

Wie Krampfadern entfernt
werden können

Das beste zuerst: Niemand muss mit Krampfa-
dern und den Beschwerden leben. Es gibt heute
wirkungsvolle Methoden die leidigen „Krumma-
dern“ zu bekämpfen.


Anmerkung: Zeitungsneuschrieb ist das nicht, aber in der Schule null Fehler. Um Krumma-
dern zu entfernen, würde ich ein teures Experiment abblasen, bevor es noch teurer wird im Land der Dichter und Denker.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.10.2003 um 07.36

Die traditionell euros-keptische Bevölkerung ....

Kieler Nachrichten 24.9.2003
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Elke Philburn am 03.09.2003 um 14.21

Stefan Zotschew: Der Tee-nager

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http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von Theodor Ickler am 28.07.2003 um 08.45

1996 hatte der Duden sinnvollerweise nur die Trennung Manu-skript vorgesehen, während Bertelsmann von Anfang an auch Manus-kript verzeichnete (mit der Erläuterung "heute meist Maschine geschriebenes [!] Schriftwerk"). Inzwischen hat sich auch der Duden an die ominöse IDS-Liste vereinbarter Trennstellen angeschlossen, so daß die maßgebenden deutschen Wörterbücher (auch die besonders schlimmen von Wahrig-Burfeind/Eisenberg, aber nicht das Österreichische Wörterbuch!) einheitlich Manus-kript verbreiten. Wem ist damit eigentlich geholfen?
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Th. Ickler


eingetragen von Elke Philburn am 07.01.2003 um 15.43

Das ist ganz richtig.

Wie Herr Wagner richtig beobachtet hat, kann dieser Laut entweder weiter vorn oder weiter hinten am Gaumensegel artikuliert werden, ohne daß sich bedeutetende akustische Unterschiede ergeben.

Da bei einem i oder e die Zunge weiter vorn, bei o oder u dagegen weiter hinten positioniert ist, paßt sich der nachfolgende Nasal dem an.


eingetragen von Theodor Ickler am 07.01.2003 um 15.22

Der velare Nasal ng wird, wie der Name sagt, am Velum, also dem Gaumensegel artikuliert. Zutreffend abgebildet in der Duden-Grammatik, 6. Auflage, S. 23.
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Th. Ickler


eingetragen von Henning Upmeyer am 06.01.2003 um 17.49

Quelle: Der kleine Duden: Deutsche Grammatik, (1988), Kap. Aussprache und Schreibung, 1 Die Aussprache, 1.1 Der Laut, Register 46: Tabelle Seite 61: Artikulationsart und Artikulationsort:
u.a. Vordergaumenlaute:
stimmlos: Reibelaut (Lautschriftzeichen für "ch" in "ich")
stimmhaft: Reibelaut (Lautschriftzeichen für "j" in "Jahr")
stimmhaft: Nasenlaut (Lautschriftzeichen für "ng" in "lang")


eingetragen von J.-M. Wagner am 06.01.2003 um 15.57

Ursprünglich eingetragen von Henning Upmeier (im Strang "Trennung von ck: H. H. Munske 1992"):
Grundschulkinder und Ausländer haben zunächst Schwierigkeiten, die Buchstabenkombinationen "ng" und "nk" beim Lesen richtig auszusprechen und beim Hören zu erkennen und richtig zu schreiben.
Erst wenn man ihnen erklärt, daß hier nicht der Zahnlaut "n" und die Hintergaumenlaute "g" oder "k" als getrennte Laute zusammentreffen, sondern es sich bei "ng" und "nk" um eigene und anders zu sprechende Vordergaumenlaute handelt, die mit zwei Buchstaben geschrieben werden, weil es keine eigenen Buchstaben dafür gibt (vergleichbar dem "sch"-Laut), haben sie damit keine Schwierigkeiten mehr. (Für "ng" gibt es ein eigenes Lautschriftzeichen.)
Da "ng" und "nk" bei der Silbentrennung getrennt werden, treten dann die Aussprachefehler wieder auf.

Quelle: Der kleine Duden: Deutsche Grammatik
Stimmt das mit den Vordergaumenlauten bei "ng" und "nk"? Als Laie wäre ich nicht darauf gekommen, denn wenn ich z. B. Hunger ausspreche, dann wird das "ng" im hinteren Teil der Mundhöhle gebildet (genauso das "nk" bei Tunke). Anders ist es bei Bingo und Henkel, die werden etwa in der Mitte gebildet.

Was genau bedeutet "Vordergaumenlaut", und wie kommt es dazu, daß "ng" und "nk" als Vordergaumenlaute bezeichnet werden?

Die Schwierigkeiten (Vorlesen/Schreiben) bei diesen Fällen von "ng" und "nk" bestehen natürlich, auch speziell bezüglich der Silbentrennung. Aber wenn ich mir vorstelle, es gäbe -- wie in der Lautschrift -- für "ng" ein eigenes Buchstabenzeichen, dann hätte man bei der Trennung ein Schreibproblem, weil das "ng" ambisyllabisch ist.

Insofern halte ich die Verschriftung des /ng/-Lautes als "ng" für einen sehr sinnvollen Kompromiß: Sobald man die beim Lernen damit verbundenen Schwierigkeiten überwunden hat, funktioniert es hervorragend -- und das sollte der Maßstab sein, finde ich.
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Elke Philburn am 11.03.2002 um 22.10

In dem Brief von Sitta und Gallmann las ich gerade mit Erstaunen:

Die Trennung nach Sprechsilben verlangt, dass von mehreren Konsonanten in der Regel der letzte auf die neue Zeile kommt (ext-ra, Rek-rut).

Diese Trennung hat mit Sprechsilben nichts zu tun, mich wundert daher, daß der Duden (1996) dies tatsächlich vorschreibt. Wollte man nach Sprechsilben trennen, müßte man sich an die herkömmliche Trennung "ex-tra" halten, denn genau so spricht man.

Um es zu verdeutlichen: Es ist allgemein bekannt, daß ein /r/, wenn es einem stimmlosen Verschlußlaut im Anlaut folgt, stimmlos wird. Kohler (Einführung in die Phonetik des Deutschen, 1995, S. 166) nennt als Beispiele u. a. die Wörter "protzen", "trat" und "kriechen". In der Standardaussprache bedeutet das, daß ein /r/ eher wie ch in "ach" ausgesprochen wird.

Anders verhält es sich, wenn ein /r/ allein im Anlaut steht, und ein auslautendes /t/ vorangeht, z. B. in "wächst richtig". Hier wird das /r/ zumindest in sorgfältiger Aussprache nicht entstimmt, weil es keine Verbindung mit dem /t/ eingeht.

Um das ein wenig zu verdeutlichen, habe ich mal ein paar Bildchen mit den entsprechenden Oszillogrammen hochgeladen:

Bild 1 zeigt die Lautfolge /tro/ in dem Wort "Wachstropfen", in dem das /r/ erwartungsgemäß im Anlaut von "-tropfen" völlig entstimmt ist: Es sind keine periodischen Schwingungen bei zu erkennen.



Bild 2 stellt die Lautfolge /tri/ in "wächst richtig" dar: Das /r/ als stimmhafter Reibelaut zeigt deutliche Periodizität.



Bild 3 zeigt /tra/ in "extra": Das /r/ ist aperiodisch und damit stimmlos, geht also phonologisch eine Verbindung mit dem /t/ ein.



Die einzige sinnvolle Trennung nach Sprechsilben ist demnach nicht "ext-ra", sondern "ex-tra", analog "Wachs-tropfen". Dasselbe gilt auch für "Rekrut" und ich weiß nicht wieviele andere Beispiele.


eingetragen von Reinhard Markner am 28.12.2001 um 03.56

Nein, das wäre politisch nicht korrekt. Denn Goethe war von Geburt her ein Frankfudder Bürschä. Wer ihn also VON Goethe nennt, spielt das Spiel des perfiden feudalistischen Ausbeuter, die nachträglich so taten, als sei der Mann einer der Ihren.


eingetragen von Elke Philburn am 27.12.2001 um 19.53

Johann-Wolfgang-von-Goetheinstitut?




eingetragen von Theodor Ickler am 27.12.2001 um 08.25

Hinzu kommen noch die Dr.-Titel und ähnliches.

Das Weglassen des Durchkoppelungsstriches (seit Jahrzehnten von Duden, Sprachdienst usw. bekämpft) scheint auch damit zusammenzuhängen,daß wir Eigennamen möglichst nicht antasten wollen. Sie sind gewissermaßen von einer anderen Welt und wirken als solche schon geschlossen genug.
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Th. Ickler


eingetragen von Reinhard Markner am 27.12.2001 um 07.30

Der Widerwille gegen die Durchkopplung geht einher mit dem pedantischen Bestehen auf der Nennung aller Vornamen : Herbert von Karajan-Straße, Otto von Bismarck-Allee -- es gab ja so viele andere Goethes, Karajans und Bismarcks, die möglicherweise auch gemeint sein könnten . . .


eingetragen von Walter Lachenmann am 26.12.2001 um 14.47

Orell Füßliu-
niversität

auch:
Orell Füs-
liu-
nervosität

Vor mir liegt ein Briefbogen:
Johann Wolfgang Goethe-Universität

So geschrieben könnte es sich um einen Johann Wolfgang handeln, der den Doppelnamen Goethe-Universität trägt.

Dieser Trend, nur das letzte Wort anzukoppeln, ist schon seit einiger Zeit auffällig, erklären kann ich ihn mir nicht. Da kommen zum Teil sehr seltsame Sachen zustande. Zum Beispiel in einem Text, bei dem es um Studioaufnahmen von Jazzmusikern geht. Sie spielen eine Platte ein, die »The Birth of the Cool« heißt. Das liest sich dann so:
Die The Birth of the Cool-Session usw. Oder in anderem Zusammenhang: Ein Walt Disney-Zeichentrickfilm.
Was spricht gegen das konsequente Durchkoppeln? Die Logik und die Klarheit sprechen dafür, gelernt hat man es auch so.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Reinhard Markner am 26.12.2001 um 14.26

"Goetheu-
niversität"?
Ganz falsch. Das schreibt man
"Johann Wolfgang Goethe U-
niversität",
allenfalls auch
"Johann Wolfgang Goethe-U-
niversität".


eingetragen von Walter Lachenmann am 26.12.2001 um 13.37

Früher haben es wenigstens die Schriftsetzer gewußt: Das Abtrennen eines einzelnen Buchstabens, auch wenn von der Silbenzusammensetzung eines Wortes her möglicherweise nicht falsch, ist ein unprofessioneller Unfug. Silbentrennung ist nicht dafür da, um zu zeigen, aus welchen Silben sich ein Wort zusammensetzt, sondern sie soll die Lesbarkeit unterstützen. Dies sollte vielleicht auch in einem Wörterbuch dargestellt werden. Ob eine Unterscheidung von Zeichen, die die Einzelsilben darstellen, und solchen, die die Trennmöglichkeiten zeigen, dem Benutzer vermittelbar sind, scheint mir zweifelhaft (s. PISA, es muß alles ganz narrensicher sein).
Das Seltsame ist doch, daß die neuen Möglichkeiten geradezu als Pflichten aufgegriffen werden, (Bluta-dern, SZ). Ein professionelles Satzprogramm müßte solche Trennungen ausschließen, aber die neuen Satzprogramme sind offenbar alle daraufhin überarbeitet worden, diese eindeutigen Verschlechterungen des Lesekomforts überhaupt erst zu ermöglichen. Nach meiner Schätzung ist die Erarbeitung eines Schreib- oder Satzprogramms nach den neuen Regeln wesentlich aufwÄndiger, als dies vor der Reform der Fall war, da es nun viel mehr Einzelfälle gibt, die das »Ausnahmelexikon« enorm anwachsen lassen und gar nicht alle erfaßt werden können. Hätte man z.B. die Trennvorgaben in den Programmen gar nicht geändert, hätte nichts falsch werden können, denn man muß ja nicht Harvardu-niversität oder Bluta-der trennen. Diese dummen Sachen scheinen aber als Signal für »Aktualität« herhalten zu müssen. Für solche Bekenntnisse schmückt man sich gerne mit Dummheit und auch mit Häßlichkeit. Ich denke da immer wieder an die drolligen Schuhe mit Plateausohlen, die man früher bei Leuten mit irgendwelchen orthopädischen Problemen sah, und keiner freiwillig je hätte tragen wollen, die jetzt aber ansonsten recht hübsche Mädchen sich an die Füße schnallen, wodurch ihr sonst sicherlich recht anmutige Gang zu einem Holpern, Hinken und Staksen wird. Aber dann ist es halt beschlossene Sache, dies sei geil. Man kann auch Fischschwänze essen oder mexikanisches Pißbier trinken, wenn ein solcher Beschluß gesellschaftlicher Konsens geworden ist. Die Verzichtbereitschaft auf Lebensqualität und vernünftiges Daherkommen ist in solchen Sachen erstaunlich groß.
»Harvardu« scheint auch so ein spezielles Signal zu sein, daß man sich mit bedingungsloser Akzeptanz des Neuen schmücken will. Wie wäre es denn mit Goetheu-niversität? Alles denkbar. Wobei man sich fragen könnte, weshalb bei der neuerlichen Begeisterung für Wortkoppelungen selbst einfachster Begriffe (Kultur-Trächtiges, Fernseh-Rate-Sendungen usw., SZ) nun auf einmal Wortungetüme durch Zusammenschreibungen geschaffen werden, wie sie vorher nie einer von sich aus geschrieben hätte. In solchen Fällen hat eigentlich jeder vernünftige Mensch die Wortteile mit einem Bindestrich gekoppelt. Goetheinstitut? Völlig unüblich.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Theodor Ickler am 26.12.2001 um 12.36

Aus irgendeinem Grunde treibt die Harvarduniversität (in dieser Schreibweise auch schon vor der Reform) in den Wörterbüchern ihr Unwesen. Neuerdings sieht der Duden immerhin auch den Bindestrich vor, meiner Ansicht nach die Schreibung der Wahl. Die Trennung wäre dann Harvard-U-niversität (Duden 2000). Eigentlich ist ja die Einmalsetzung des Trennungsstrichs = Bindestrichs ein "Ausnahme", so daß die "logische" Trennung folgende wäre:
Harvard--U-niversität ... Wenn schon, denn schon. (Letzteres ist übrigens Icklersche Rechtschreibung, man erwäge es!)
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 11.10.2001 um 14.07

Manche Reformer und Reformbetreiber (zum Beispiel Kürschner auf seiner Internetseite) fragen recht herausfordernd, wie wir denn die bisherige, angeblich nichtmorphologische Trennung "Drama-turg" beurteilen. Nun, das ist eigentlich sehr einfach. Das u ist hier ein Kontraktionsergebnis (nach Wegfall des Digamma, das die beiden Vokale trennte), so daß es gar nicht aufgelöst werden kann, wie man es bei morphologischer Trennung eigentlich tun müßte. Man trennt also innerhalb des Erstgliedes dramato- vor dem t. Prolematisch ist gerade umgekehrt der "Chir-urg". Aber wenn Herr Kürschner mal in meinem Wörterbuch nachschlägt, wird er finden, daß das Problem dort gelöst ist ...
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Th. Ickler


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.07.2001 um 16.38

(Antwort auf Herrn Weder)
Silbentrennung und Zeichensetzung waren bei der Notengebung von absolut untergeordneter Bedeutung.
Im Gegensatz zu rechtschriftlichen Kernbereichen (Dehnung, Schärfung, Mitlautverwechslung...) wurden bei den Bereichen Silbentrennung und Zeichensetzung in Diktaten lediglich halbe Fehlerpunkte verteilt.
Hinzu kommt, daß Schüler eine Vermeidungstaktik praktizierten und lieber am Zeilenende Platz ließen, um einen Trennungsfehler zu umgehen.
Deshalb machten Silbentrennungsfehler in der Statistik weit weniger als ein Prozent der gesamten Fehler aus.

Schließlich ist auch bedeutungsvoll, daß im Bereich der schriftlichen Sprachgestaltung (ehemals Aufsatz) Rechtschreibfehler jeglicher Gattung überhaupt keine Rolle spielten und zur Notengebung nur bei überaus großen Rechtschreibmängeln herangezogen wurden. Von diesem Ermessenspielraum wurde so gut wie nie Gebrauch gemacht - in dubio pro reo!
Letztlich ist auch die Wertigkeit der Teilbereiche im Deutschunterricht von Belang. So hatte z.B. in den Prüfungen zum qualifizierenden Hauptschulabschluß in Bayern die Note der schriftlichen Sprachgestaltung das doppelte Gewicht wie die Note in Rechtschreibung.
Konkret konnte ein Schüler, der im Aufsatz die Bewertung 2 erhielt selbst bei der Bewertung 6 in Rechtschreibung lediglich um eine Notenstufe (auf die Gesamtnote 3) absacken.

Die Diskussion um die Rechtschreibreform - im Besonderen um die Silbentrennung - ist angesichts dieser Bewertungs- und Beurteilungsmethoden nachgerade lächerlich.


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nos


eingetragen von Theodor Ickler am 19.07.2001 um 14.41

Die Silbentrennung müßte wahrlich kein großes Problem sein, aber die Dudenredaktion hat mehrfach darauf hingewiesen, daß sich dieser Teil der Neuregelung wider Erwarten zu einem ganz großen, viel Kraft und Zeit in Anspruch nehmenden Problem entwickelt hat.
Neue Trennstellen einzuführen und dann gleich wieder von ihrer Nutzung abzuraten ist einigermaßen widersinnig. Die bisherigen Regeln hatten ihren guten Sinn; zum Beispiel die Abtrennung einzelner Vokale führt ja IMMER zu Lese-Erschwernis.
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Th. Ickler


eingetragen von Gerd Weder am 19.07.2001 um 14.22

Schon lange vor der Rechtschreibreform (z. B. Duden, 18. Auflage, S. 57 - habe ich gerade zur Hand) hieß es: "Trennungen, die zwar den Vorschriften entsprechen, aber den Leseablauf stören, sollte man vermeiden"; als Beispiele durften seit ehedem die Wörter Spargel-der und Gehörner-ven herhalten. Von "falsch" war also gerade nicht die Rede.

Aber es kommt wohl darauf an, was man im Sinne der schulischen Benotung für einen "Fehler" hält; ich persönlich - aber ich bin auch kein Lehrer - hielte eine solche ungeschickte Silbentrennung nicht für einen Fehler, aber dazu mögen sich die Pädagogen zu Wort melden. Ein Problem der Rechtschreibreform ist es m. E. nicht.


eingetragen von Theodor Ickler am 17.07.2001 um 16.44

Aus den Regeln folgt und mit der Kommission abgesprochen ist eine Trennnug wie "Frühe-he", die ausdrücklich so im Duden angegeben ist.

Nun frage ich: Was ist der Vorzug einer solchen Trennung? Die Reformer selbst warnen vor Trennungen, die den Sinn entstellen oder das Lesen erschweren, und benutzen sie nie. Man soll sie vermeiden, aber "zulässig" sollen sie sein. Was bedeutet das? Es soll kein Fehler angestrichen werden, wenn ein Schüler so trennt. Nun hat aber der Lehrer die Pflicht, den Schüler auf die, nun, sagen wir "Mißlichkeit" einer solchen Trennung hinzuweisen, und wenn ein Schüler beharrlich so trennt, dann verdient er eine ernste Zurechtweisung - wegen "zulässiger" Trennungen, wohlgemerkt! Was ändert das denn an der Unterrichtspraxis? Zulässige, aber ungeschickte Trennungen können und müssen genauso zur Abwertung der Deutschleistung führen wie unzulässige. Andernfalls verfehlt der Deutschunterricht seinen Sinn. Im Extremfall könnte ein Schüler wegen "zulässiger" Schreibweisen sitzenbleiben ... Ob die Kultusminister das zu Ende gedacht haben?
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Th. Ickler


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