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-- Fischer-TB (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=268)
eingetragen von Theodor Ickler am 16.01.2005 um 16.24
Der Thomas-Mann-Kommentar (Fischer) erscheint weiterhin in Reformschreibung, bei den vielen Zitaten in ständigem Wechsel.
Königliche Hoheit (2004 von Heinrich Detering):
mit stillen und unscheinbaren Begebenheiten ... Als deren Letzte ... (34)
offen legen
daß (76)
usw.
(Henrich Detering hat die Erklärung der Professoren gegen die RSR mitunterschrieben! Aber wie schon beim Zauberberg-Kommentar von Michael Neumann wird der Verlag gegen den Willen des Verfassers konvertiert haben.)
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Th. Ickler
eingetragen von Jörg Metes am 30.03.2004 um 14.38
Aus einem Eintrag bei de.etc.sprache.deutsch (28.03.04):
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Andrew Davison
(. . .) habe ich das Buch 'Deutschlandreise' von Roger Willemsen gekauft (Fischer, 2004 ISBN 3596160235). Ich bin noch in den ersten Seiten, doch eines ist mir aufgefallen: das Buch ist weder in neuer noch in alter Rechtschreibung erfasst, sondern scheint er zu schreiben, wie es ihm an dem Moment gefällt. Man findet meistens "dass", dafür "Überdruß", "muß", geküßt" und "115jährig". Erstaunlicherweise steckt auch ein "Anstoss" drin. Gibt es denn nicht Redakteure und Korrektoren für solche Sachen? (. . .)
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Jörg Metes
eingetragen von Theodor Ickler am 16.10.2003 um 14.14
Die Neuausgabe von Anne Franks Tagebuch ist in Reformschreibung umgesetzt.
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Th. Ickler
eingetragen von Theodor Ickler am 31.07.2003 um 18.02
Henning Genz: Elementarteilchen. Fischer TB 2003
Prozeß (4)
allgemeingültig (passim)
entdek-kte (9)
Kop-plung (19, 84, 91)
berük-ksichtigen (49)
aufgeli-steten (57)
Element-arteilchen (61)
das masseerzeugende Higgs-Teilchen (62)
Exi-stenz (62)
stillstehen (62)
gleichbleibende Geschwindigkeit (62)
Stati-stik (72)
Spi-neinstellungen (83)
(Das Buch ist übrigens nicht empfehlenswert. Ich hatte es aufgrund einer positiven Rezension gekauft. Didaktisch so ungeschickt, daß wohl nur Physiker es verstehen, die es aber natürlich nicht brauchen.)
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Th. Ickler
eingetragen von Walter Lachenmann am 24.07.2003 um 21.50
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Reinhard Markner
... durch sie wäre die GKFA schon mit ihrem ersten Band dem Kopfschütteln oder gar dem Gelächter der Fachwelt ausgeliefert worden.«
Welche Fachwelt könnte damit gemeint sein?
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Walter Lachenmann
eingetragen von Reinhard Markner am 24.07.2003 um 16.11
Eckhard Heftrich : »Die Große kommentierte Frankfurter Ausgabe -- das Beispiel Buddenbrooks«, in : Thomas-Mann-Jahrbuch 15 (2002), hier S. 95
»Zur Orthographie : Da wir derzeit und noch für länger statt einer verbindlichen oder gar überzeugenden Neuordnung lediglich das Chaos haben, das von einer geschichtsblinden und sprachtauben Linguisten-Crew im Verein mit einer nach obrigkeitsstaatlichem Muster operierenden Kultusbürokratie angerichtet worden ist, hätte nur ein Un- oder Anti-Philologe auf die Idee kommen können, den Text von 1901 auf eine woher auch immer bezogene Up-to-date-Rechtschreibung umzufrisieren. Diese Sünde verbot sich von selbst, durch sie wäre die GKFA schon mit ihrem ersten Band dem Kopfschütteln oder gar dem Gelächter der Fachwelt ausgeliefert worden.«
eingetragen von Theodor Ickler am 22.04.2003 um 15.55
Das Fischer-Taschenbuch "Evolution", eine Originalveröffentlichung vom April 2003, ist in sehr korrekter bewährter Rechtschreibung gedruckt. Ein Zeichen der Umkehr? Jedenfalls zu loben, eine wahre Freude fürs Auge und dem guten Inhalt angemessen.
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Th. Ickler
eingetragen von Jörg Metes am 26.03.2003 um 08.52
Darf ich in diesem Zusammenhang meine Bitte wiederholen, den Artikel des Börsenblatts vom 11.10.02 über seine Konjunkturumfrage 2/2002, aus dem auf dem Nachrichtenbrett nur so knapp zitiert wurde, möglichst ganz oder wenigstens in einem längeren Auszug noch einmal hier im Forum einzutragen?
(17,8 % der Buchhändler vermuten als Ursache des Umsatzrückgangs die Rechtschreibreform. Wäre mir etwas mehr von diesem Artikel bekannt, könnte ich mich besser auf ihn beziehen)
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Jörg Metes
eingetragen von Theodor Ickler am 26.03.2003 um 05.21
Die "Neue Rundschau" (Fischer Verlag) erscheint in einer Art Neuschreibung. Beim Blättern stieß ich auf muss im Bewußtsein ... muß ... Stengel ... daß - alles auf drei Seiten. Man trennt auch res-taurieren, wie die ganz Dummen. Mehr wollte ich nicht lesen, auch weil ich mir aus solchen Kulturzeitschriften nichts mache. Jedenfalls treibt es der Fischer Verlag besonders schlimm; man sollte ihn boykottieren.
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Th. Ickler
eingetragen von Theodor Ickler am 26.03.2003 um 05.19
Wie ich kürzlich erfahren habe, hat der Fischer-Verlag die Hauptherausgeber der Thomas-Mann-Ausgabe dazu gebracht, nachträglich die Reformschreibung verbindlich zu machen. Zauberberg-Kommentator Neumann hat seinen Kommentar in der bewährten Rechtschreibung eingereicht, die Umstellung ist vom Verlag ohne sein Wissen vorgenommen worden.
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Th. Ickler
eingetragen von Reinhard Markner am 20.02.2003 um 11.39
Ich hatte die von Heinrich Detering besorgten ersten Essay-Bände gesehen und angenommen, daß man sich unter den Herausgebern einheitlich auf die Beibehaltung der besseren Rechtschreibung geeinigt habe.
eingetragen von Theodor Ickler am 20.02.2003 um 04.56
Nein, lieber Herr Markner, die Kommentare zur Großen Ausgabe von Thomas Mann sind leider nicht in bewährter Rechtschreibung gedruckt. Jedenfalls nicht dieser:
Thomas Mann. Große kommentierte Frankfurter Ausgabe. Bd. 5.2: Der Zauberberg. Kommentar von Michael Neumann.
Ich habe einen Teil durchgesehen und folgendes gefunden:
"Richtige" Umsetzungen der Reform:
aufs Neue
fürs Erste (aber fürs erste 38)
Prota-gonist (19), Pro-tagonist (139) [beides philologisch indiskutabel!]
Kons-tellation (71) [ebenfalls disqualifizierend! "Ges-tirn" wäre vom selben Kaliber ...] (immerhin: Kon-stellation 180)
das Schrecken verbreitende Haupt der Gorgo (207)
"Falsche" Umsetzungen:
im vorhinein (26)
fertigstellte (46)
soweit (46)
soviel wie (133, 243)
wieder erkennbar (55)
wieder gelesen (204)
kennengelernt (77), kennen gelernt (82)
lebenschaffende Kraft (122)
widerspruchzeugende Anregung (235)
gei-stiges (124)
die Einflussreichsten der Nobel-Juroren (120)
auseinandersetzen (128)
greulich (318)
(Nach Doppelpunkt wird gelegentlich klein geschrieben.)
Zum Sachlichen:
"zum Kalbsfell schwören" (148) - das stammt aus Schillers Räubern, hätte vermerkt werden müssen wegen des zeittypischen Bildungshintergrundes.
Zum "Phallus-Pilz" (551) hätte erwähnt werden können, daß es sich um die gewöhnliche Stinkmorchel handelt.
Der Name "Lukacek" spielt sicher auf Georg Lukacs an (Naphta).
– geändert durch Theodor Ickler am 21.02.2003, 18.24 –
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Th. Ickler
eingetragen von Mädchenfüralles am 21.11.2002 um 14.11
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Thomas Mann hat sich zu Rechtschreibreformen geäußert.
Thomas Mann
Die neue Ortografi
Da Sie meine Stimme hören wollen, beeile ich mich, zu erklären, daß ich mich auf die Seite der Opponenten gegen die geplante Verarmung, Verhäßlichung und Verundeutlichung des deutschen Schriftbildes stelle. Im Englischen, dessen Rechtschreibung weit verwickelter, für Kinder schwerer erlernbar und scheinbar unlogisch ist, läßt sich eine solche Reform immer noch leichter vertreten, als im Deutschen, und tatsächlich gibt es heute in Amerika schon Leute, die tho statt though und einfach u statt you schreiben. Schön ist das freilich nicht, und für mein Gefühl sollte man auch dort mit Behutsamkeit und Pietät vorgehen. Gewiß ist es nicht mein Wunsch, den Herren Elementar-Lehrern ihrer Aufgabe zu erschweren, aber ich glaube nicht, daß die gegenwärtige, schon in vielen Fällen hinlänglich vereinfachte Rechtschreibung einem normalen Kind solche Schwierigkeiten bereiten kann, daß man zu Mißbildungen, wie rükker und fuks greifen müßte. Mich stößt die Brutalität ab, die darin liegt, über die etymologische Geschichte der Worte rücksichtslos hinwegzugehen, und außerdem haben die verpönten Zeichen doch ihre Funktion, indem sie dem Kind die richtige Aussprache anschaulich machen.
Es wäre natürlich noch viel über den Gegenstand zu sagen, aber ich darf mich nicht zu weit führen lassen.
Thomas Mann
Erstmals: Die Weltwoche, Zürich, 25. Juni 1954
Thomas Mann
25.6.1954
Die Weltwoche
Thomas Mann
SunOct303:06:45PDT1999
eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.11.2002 um 12.57
Nebenbei: Thomas Mann hat sich zu Rechtschreibreformen geäußert. Der ältere Zeitungsausschnitt (Briefzitat? FAZ?) ist bei mir nicht mehr auffindbar. Wer hat den Text?
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Sigmar Salzburg
eingetragen von Reinhard Markner am 20.11.2002 um 16.07
Zitat:In bewährter Rechtschreibung.
Wie sind eigentlich die Kommentarbände der großen Ausgabe gedruckt?
eingetragen von Theodor Ickler am 20.11.2002 um 14.54
Einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten von heute entnehme ich, daß es die Buddenbrooks auch in neuer Rechtschreibung geben soll. Weiß jemand etwas darüber? Wie sind eigentlich die Kommentarbände der großen Ausgabe gedruckt?
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Th. Ickler
eingetragen von Jörg Metes am 23.09.2002 um 17.23
Vielleicht bildet sich im S. Fischer Verlag gerade eine neue Hausorthographie heraus? In einer Leseprobe aus 'Die Geburt Europas' von Ferdinand Seibt ist die s-Schreibung heysesch, doch sogenannt wird auch hier zusammengeschrieben.
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Jörg Metes
eingetragen von Theodor Ickler am 23.09.2002 um 14.37
Der Fischer Verlag (nicht TB, aber ich stelle es trotzdem hierher) hat Dieter Kühns neues Buch ("Frau Merian!") in neue Rechtschreibung umgeschrieben. Allerdings heißt es ausschließlich Stilleben und meistens sogenannt. Man liest lang gestreckt, aber lang gezogen usw. eine Zeit lang Günstling der Queen. Auch plattgefahren ist jetzt "falsch". Kleinigkeiten wie desparat übergehe ich.
Ein wirklicher Hammer: Diese Schriften hatten recht umständliche Titel, die hier nicht wieder gegeben werden müssen.
wieder erkennen, nicht neu entdecken
An den "korrekten" wie an den "inkorrekten Umsetzungen der RSR ist interessant, was deutsche Lektoren, also professionelle Textbearbeiter, für möglich halten. Sie halten es zum Beispiel ernsthaft für möglich, daß man das Wort Zeitlang nicht mehr verwenden dürfe; daß man wiedererkennen jetzt getrennt schreiben müsse usw.
Ich empfehle, keine Bücher dieses Verlags mehr zu kaufen (und ihm dies auch mitzuteilen).
– geändert durch Theodor Ickler am 26.09.2002, 11.13 –
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Th. Ickler
eingetragen von Theodor Ickler am 10.09.2001 um 02.49
In meinem Urlaubsquartier lag ein überaus kitschiger und langweiliger "Bestseller" herum, den ich in einem Anfall von Masochismus gelesen habe, nicht wenig erstaunt darüber, was bei einem namhaften Verlag veröffentlicht werden kann:
Marianne Fredriksson: Marcus und Eneides. (Übs. aus dem Schwedischen). Fischer TB 3. Aufl. Juni 2000. Frankfurt. "Die Übersetzung wurde gefördert durch das Ministerium für Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen."
Orthographische Fehler in der Reihenfolge des Auftretens:
flammendrot, langgehegt, daß, wußte, daß, furchteinflößende, sein eigen war, stehengeblieben, dabeigewesen, als ersten, daß, die einzigen, daß, das einzige, mußte, wohlbekannt, "Schweig!" zischte sie (so durchweg, Komma fehlt bis auf zwei oder drei Fälle), behende, leuchtendlila, eine Zeitlang, du hast recht, daß, dass es jetzt das Wichtigste wäre zu trauern, es tat mir so leid, du tust mir leid, wußte, jedesmal, frischgebackenes Brot, vielbesungen, einzelner, schwindelerregend, schrägstehend, daß, nahestand, (Kleinschreibung nach Doppelpunkt); furchterregend, mußte, mußten, daß, sogenannten, gefangengenommen, daß, genußvoll, daß, diensthabenden, mußte, daß, daß, daß, kennenlernst, My-stik, daß, schwindelerregend, blaßrosa, bewußt, mußte, mußte, schwindelerregend, ewigjung, als erstes, daß, kennenlernen, kennenzulernen, kennenlernen, weitentfernt, daß, als erstes, Stengel (zweimal), eine Zeitlang, hochgewachsen, schrägstehend, riß, daß, wußte, im großen und ganzen mußte, daß, daß, daß, läßt, zum besten, hat recht, aufeinandertrafen, muß, er ist es gewohnt zu saugen, mußten, dunkel-sten, noch mal, stehenblieb, daß, fremdklingenden, übelriechenden, daß, langgestreckten, im übrigen, feingeschnittenen, auf aramäisch, hilfesuchend, im übrigen, der das Königreich Davids wieder errichten soll, als erster, leid getan, stehengeblieben, für eine Zeit lang (!), im übrigen, immerwährende, aneinandergebaut, auseinandersetzen, es tut mir leid, darauffolgenden, sehr nahegestanden, daß, umschloß, den einzigen, kennenzulernen, seine Gedanken weiter zu spinnen, wieviel, daß, daß, jedesmal, erfaßt, wieviel, letzteres, mußte, der einzige, fertiggestellt, allzuhoch, hochgewachsen, flammendrote, braungebrannt, gutaussehend, rotumrandet, frischverlobt, daß, im allgemeinen, der einzige, wußte, es sei nicht notwendig zu heiraten, kennengelernt, der erste, stillzustehen, hochgewachsen, fertiggestellt, muß, stehenzubleiben, muß, neuentwickelten, kennenzulernen, als erstes, wußte, frischgeschlüpftes, leid taten, staunenerweckend, leerstehendes, das beste daran, schrägstehenden, strahlendleuchtenden, darauffolgenden, auseinandergingen, eine Zeitlang, stehenblieb, das gleiche, muß, Einfluß, Entschluß, darauffolgenden, Entschluß, heute abend, ich weiss, die ersten, daß, als einzige, das gleiche
Der Jupiterpriester heißt Flamen Dialis, und dieser Titel wird durchgehend wie Vor- und Familienname behandelt, sehr komisch: "Flamens Gesicht"; "Flamen saß auf einem Stuhl ohne Lehne, platziert auf einem Podest" usw.). In der Familie Dialis geht es zu wie bei Fredrikssons: Der Mann unterhält sich mit Gästen, die Frau klopft an die Tür und bittet zum Imbiß usw.
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Th. Ickler
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