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eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.12.2009 um 13.51
Bei meiner Fahndung in der neu reformierten Einheitsbibel kam mir der Verdacht, daß das Wort „greulich“ (neu: „gräulich“) möglicherweise gänzlich aus dem Verkehr gezogen und durch andere Wörter ersetzt wurde.
Ich habe allerdings keine Zeit, dem nachzugehen.
http://alt.bibelwerk.de/bibel/
eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.01.2008 um 10.30
„Vorhölle“ vom Vatikan abgeschafft.
Focus online 21.04.07:
Nach jahrelangen Beratungen hat der Vatikan beschlossen, dass ungetaufte Kinder doch ins Paradies dürfen.
„Voraus“ von den Kultusministern endgültig beschlossen
(2.3.2006):
Gott darf nur noch „im Voraus“ schreiben.
Einheitsübersetzung 1982:
Psalm 139,16 … Im voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, …
Einheitsübersetzung 2006:
Psalm 139,16 … Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; …
(Gerade gesehen in Kieler Nachrichten v. 23.1.08)
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Sigmar Salzburg
eingetragen von Elke Philburn am 29.11.2001 um 12.03
Das Schlimme ist ja, wenn man gräulich in seiner ursprünglichen Bedeutung liest, daß man zunächst verunsichert ist, was denn nun gemeint ist. Das läßt sich zwar aus dem Kontext oder der Schreibung erschließen, aber erstmal stolpert man drüber.
eingetragen von Walter Lachenmann am 28.11.2001 um 12.27
Da wird man gegen die Bibelsurfer ins Gefecht geschickt, kämpft da gegen biblische Windmühlen, und wird dabei ganz allein gelassen von keiser und trupen. Sicher, viel bewegen tut sich da nicht, und die »Sache« wird dort wohl auch nicht vorangebracht. Aber interessant ist es doch. Einen hab' ich an der Angel. Der ist gar nicht einig mit mir. Kostprobe:
»Haste lieber, dass jemand an nen affengeilen Dschieses glaubt oder, dass jemand verloren geht?«
Schwer zu beantworten, in der Tat.
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Walter Lachenmann
eingetragen von Walter Lachenmann am 27.11.2001 um 14.17
Der HErr hat befohlen, gehet aus und bekehret die, die schwachen Geistes sind.
Ich hab's versucht. Erstens ist bei den Bibelsurfern so gut wie sowieso nichts los. Und zweitens hat mir einer gesagt, es käme auf den Heiligen Geist an und ich soll die Bibel halt auf Hebräisch oder Griechisch lesen, wenn mir die neue Rechtschreibung nicht gefiele. Und je unklarer ein Text sei, umso mehr müsse man in ihn eindringen, dafür sei neue Rechtschreibung grade gut usw. Die Saat fällt dort auf Beton.
Gräulich und grässlich ist das fürwahr. Vielleicht versucht es mal ein anderer dort? Mir langt's.
Andererseits steht es dort 3 : 1 für die traditionelle Rechtschreibung. Nur die Lutherbibel ist in einem inkonsequenten Reformdeutsch, die andern drei sind »alt«. Aber die Bibelsurfer halten »reformiert« wohl für gottgefälliger.
– geändert durch Walter Lachenmann am 28.11.2001, 18.17 –
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Walter Lachenmann
eingetragen von Theodor Ickler am 27.11.2001 um 11.40
Mich hat vor allem die "Altschreibung" bei der "Guten Nachricht" überrascht, denn unsere Kinder haben diese Übersetzung mit "jugendgemäßen" Kommentaren, Bildern usw. in der Schule bekommen, natürlich in Reformorthographie.
Über die sprachlichen Probleme einer Anpassung an die heutige Zeit (oder wie man es nennen soll) brauchen wir ja hier nicht zu diskutieren.
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Th. Ickler
eingetragen von Walter Lachenmann am 26.11.2001 um 17.19
Die Elberfelder Bibel ist erfreulicherweise in herkömmlicher Rechtschreibung.
Beispiele aus der Luther-Bibel:
»Wie viel weniger der Mensch, der gräulich und verderbt ist, der Unrecht säuft wie Wasser!« (Hiob 15, 16)
»Sollte ich mich nicht rächen an einem Volke wie diesem? Es steht gräulich und grässlich im Lande...« (Jer. 5, 30)
Bei http://bible.gospelcom.net/bible ist auch die Lutherbibel unreformiert, so seltsam das klingt.
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Walter Lachenmann
eingetragen von Theodor Ickler am 24.11.2001 um 07.08
Die Bibel soll ja das meistgelesene oder zumindest meistverkaufte Buch sein, aber heute war ich stundenlang der einzige Besucher bei http://www.bibelserver.de, obwohl ich einem sehr öffentlichen Hinweis auf der T-Online-Startseite gefolgt bin. Immerhin können wir da nun kostenlos in der Bibel stöbern, die CD-ROMs waren bisher nicht gerade billig.
Natürlich findet man die Lutherbibel auch in reformierter Rechtschreibung. Hier dürfte die Rücksicht auf die Schule und den umstrittenen Religionsunterricht eine Rolle gespielt haben, denn eigentlich wollten die Bibelgesellschaft und die Kirchen wohl nicht so gern umstellen. (Das geht auch aus einem Briefwechsel hervor, den ich vor Jahren mit der Bibelgesellschaft hatte.) Aber die Kultusminister haben eben dieses Druckmittel in der Hand. Bischof Loewenich hat sich auch mal kritisch geäußert, dann aber nie wieder. Von der Katholischen Kirche habe ich überhaupt nichts gehört. Hier am Ort erscheint das Gemeindeblättchen von St. Kunigunde in alter Rechtschreibung, und die katholischen Pfadfinder schreiben sowieso, wie es ihnen gerade einfällt.
Übrigens ist die Umstellung der Bibel nicht sehr konsequent. Wie man nun mit dem Suchbefehl sehr bequem feststellen kann, ist "Leid tun" umgestellt (meist geht es aber um "Leid tragen"), aber "Hoheslied" ist natürlich nicht richtig. Man könnte sich mit dem Eigennamenstatus helfen, aber das widerspräche der ausdrücklichen Nennung im amtlichen Wörterverzeichnis, die ja auf nichts anderes als das Buch des AT zielen kann.
Ich habe natürlich dort im Forum gleich eine Anmerkung untergebracht und auch einen Hinweis auf diese Rechtschreibseiten.
Hab mir auch gleich ein Lesezeichen reingesteckt für die englischen Bibeln: http://bible.gospelcom.net/bible (wo man auch andere Sprachen findet; ich habe mir gerade ein Stück Matthäus-Evangelium auf chinesisch angehört, schön gelesen!). Also schauen Sie doch auch mal dort vorbei. Vielleicht könnten wir hier gemeinsam über den Fall diskutieren und noch manches herausfinden.
– geändert durch Theodor Ickler am 25.11.2001, 15.43 –
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Th. Ickler
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