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-- Gräfe und Unzer (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=383)
eingetragen von Theodor Ickler am 29.12.2001 um 18.14
Ich habe ihn auch nicht gehört. Kann mir aber denken, was er gesagt hat. Es ist ja doch immer dasselbe (wie schon die klugen Leute in Mannheim festgestellt haben).
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Th. Ickler
eingetragen von Elke Philburn am 29.12.2001 um 16.07
Zitat:
Vielleicht spricht man in Manchester ja auch nur gerademal Basic English?
Es ist doch ganz einfach, Herr Lachenmann: Der Muttersprachler hat immer recht. Wenn der einen Ausdruck seiner Intention entsprechend nicht einordnen kann, ist irgendwas im Busch.
Insofern ist die Reaktion meines Mannes immer ein zuverlässiger Indikator dafür, ob ein Ausdruck pseudo ist oder nicht. (Ich könnte natürlich auch Joe Bloggs von nebenan fragen. Der ist zwar 'ne Ecke tumber und pottert den ganzen Tag in der Garage herum, aber perfekt Englisch kann er noch allemal.)
Nichts für ungut: Ich wünsche Ihnen, daß Sie gut ins neue Jahr kommen und selbstverständlich, daß Sie so bleiben, wie Sie sind.
(Schade, daß ich keine Gelegenheit hatte, Theo Ickler zu hören.)
eingetragen von Walter Lachenmann am 29.12.2001 um 09.15
Vielleicht spricht man in Manchester ja auch nur gerademal Basic English? Lt. Börsenblatt hat der größte deutsche Verlag, der den Basic English Namen »Random House« trägt, auch Krake Bertelsmann im Volksmund, sich vom erst vor kurzem erworbenen Ratgeber-Verlag Falken wieder getrennt, vermutlich weil er sich ebensowenig wie sein schon seit vielen Jahren im Brust hohen Ratgebersumpf fischender Mosaik-Verlag nicht randiert hat, und einen Käufer in Gräfe und Unzer gefunden. Letzterer ist damit noch nicht aufgeflogen, hat vielmehr lt. Börsenblatt »hoch fliegende« Pläne mit diesen Neuerwerbungen. FOOD kommt von Food-Fotograf. Bei Gräfe und Unzer kommt es weniger auf die Zutaten, als auf die Fotos (Fachjargon Foodos) an, und es werden eigens Food-Fotografen engagiert, die nichts anderes fotografieren, als halbgar zubereitetes Zeug, eben Food, das lackiert und ausgeleuchtet, dann effektvoll fotografiert und schließlich weggeschüttet wird, weil das natürlich erstens nicht mehr eßbar ist, zweitens keiner der Fotografen es mehr auch nur noch anschauen mag, wenn er es zum zweiten oder dritten Mal zubereiten, herrichten, dekorieren und fotografieren mußte. Danach schmeckt nur noch eine Buttersemmel. Das ist Food.
Im von GU neu erworbenen Mosaik Verlag gibt es u.a. das Buch »Pasta passt« (stabgereimt) aber immerhin noch nicht »Spagetti (Spatscheddi gesprochen, volksetymologisch hergeleitet von unseren schwäbischen Schbädzle)« sondern getreulich »Spaghetti - leicht gemacht« (wozu man dafür ein Kochbuch braucht, ist mir ein Rätsel, vielleicht gibt es bald eines mit dem Titel »Basic Food«, in dem man lernt, wie man ein Butterbrot schmiert.
Heute morgen durfte Theodor Ickler im Bayerischen Rundfunk seine Herzenswünsche für das neue Jahr erzählen. Ein riesiges Bravo - das war freundlich, ließ aber an Deutlichkeit nichts zu wünschen offen.
Diesen Wünschen ist nur noch der nach guter Gesundheit und ungebrochenem Frohmut allen hier Versammelten hinzuzufügen, mit dem ich mich für die nächsten Tagen ins Land der Antipasti, Primi, Secondi, Carni, Contorni und der Bibite zurückziehe. Buon anno, auguri, baci, cincin... (ein Italo-Anglizismus, ob sich das so schreibt? Basic Rob fragen!)
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Walter Lachenmann
eingetragen von Elke Philburn am 29.12.2001 um 01.32
Tja, Herr Ickler, ein Titel wie "Lebensmittel" oder "Essen" wäre wohl gar zu hausbacken für den Schinken.
(Mein Mann kann übrigens mit dem Ausdruck Italian Basics rein gar nichts anfangen. Ein weiterer totgeborener Pseudo-Anglizismus.)
eingetragen von Theodor Ickler am 28.12.2001 um 10.51
Bei diesem Verlag (Gruppe Ganske) geht es nicht nur halb englisch zu ("Food" heißt ein neuer Schinken zur Lebensmittelkunde, "Italian Basics" ein Kochbuch über, na ja, italienische Küche, aber anscheinend irgendwie englisch gemäßigt), sondern man liebt auch die neue Rechtschreibung bis zur Besinnungslosigkeit. Ein anderes Buch heißt also "Strauss und Känguru", und das gehört in die Rubrik "Low-Fat-Buch", wo man "grossen" "Spass" am Essen bekommt. Zwischendurch "läßt" (!) man sich aber auch von Düften verwöhnen, das ist die wahre Wellness.
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Th. Ickler
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