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-- Sehstörungen - VRS bleibt beim Thema (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=399)


eingetragen von Elke Philburn am 05.02.2002 um 19.09

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von J.-M. Wagner
Zitat:
Und was haben Sie ihm darauf geantwortet? "The old one is better"?


Ich habe ihn natürlich in seiner Meinung bestärkt.

(Seine Grammatik war von Collins, einem der Top-Verlage für zweisprachige Wörterbücher. Hätte er sich die viel preiswertere und von mir empfohlene Kurzgrammatik von Harrap's besorgt, hätte er sie höchstwahrscheinlich unreformiert vorgefunden.)


eingetragen von J.-M. Wagner am 05.02.2002 um 16.00

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Spontane Reaktion eines meiner Studenten, als er die reformierte ss/ß-Schreibung in seiner Grammatik bemerkte.

Und was haben Sie ihm darauf geantwortet? "The old one is better"?

Da wir jetzt schon recht weit vom eigentlichen Thema (dem VRS-Faltblatt) abgekommen sind, trage ich meine weiteren Bemerkungen zu "gar_nicht" im Strang "GZS" ein; bitte dort weiterlesen!
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Elke Philburn am 05.02.2002 um 09.28

Spontane Reaktion eines meiner Studenten, als er die reformierte ss/ß-Schreibung in seiner Grammatik bemerkte.

(Ich hatte die RSR im Unterricht nie thematisiert.)


eingetragen von Walter Lachenmann am 05.02.2002 um 09.00

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
... aber das ist nur eine Frage der Zeit; man stellt sich selber nicht mehr um, räumt aber das Feld für die nächste Generation, die überhaupt nichts mehr dabei findet.
So wird es mit vielen der Rechtschreibreform zu verdankenden Mißbildungen vermutlich auch geschehen. Besonders die ss/ß-Regelung scheint viele Leute, auch Lehrer und Redakteure, geradezu zu begeistern, so daß man sich über den Rest der Reform kaum noch Gedanken macht, der wird dann schon auch in Ordnung sein, wo das ss/ß-Problem doch so toll gelöst wurde.
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Walter Lachenmann


eingetragen von Theodor Ickler am 05.02.2002 um 04.15

Bei gar nicht habe ich mich noch nicht dazu entschließen können, auch die Zusammenschreibung "zuzulassen", obwohl sie häufig ist und auf der Linie der natürlichen Entwicklung liegt. Daß die Reformer nicht daran gedacht haben, war mir gleich zu Anfang ein Grund der Verwunderung.
brauchen gebrauche ich nie ohne zu, aber das ist nur eine Frage der Zeit; man stellt sich selber nicht mehr um, räumt aber das Feld für die nächste Generation, die überhaupt nichts mehr dabei findet.
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Th. Ickler


eingetragen von J.-M. Wagner am 04.02.2002 um 19.04

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Werner Fahnenstich
Das ist mir neu und in dem bekannten Spruch "wer brauchen nicht mit zu gebraucht braucht brauchen garnicht zu gebrauchen" nicht eingeschränkt. Aber noch bin ich lernfähig.
Mir war das auch neu; es hat eine klare Logik, aber es klingt noch recht ungewohnt. An er brauch es nicht tun werde ich mich dabei wahrscheinlich leichter gewöhnen können als an die Anredeform mit Sie + Infinitiv, aber ohne "zu". Aber wenn ersteres erstmal "durch" ist, wird auch der Rest nicht mehr so fremd klingen.

(Psst, Herr Fahnenstich: Sogar nach der reformierten Rechtschreibung schreibt man gar nicht weiterhin "gar nicht" zusammen.)
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Thomas Paulwitz am 04.02.2002 um 18.43

Seltsamer Brauch. Was tun gegen das Gefühl, daß da doch irgendetwas fehlt?
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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de


eingetragen von Theodor Ickler am 04.02.2002 um 18.33

Das ist bekannt. Eine Zeitlang wurde brauchen ohne zu heftig bekämpft, aber inzwischen sieht man ein, daß es sich, wie Frau Philburn richtig sagt, in die Gruppe der Modalverben eingereiht hat, wo es eine Lücke füllt. Da es sich bei letzteren um Präteritopräsentien handelt, die also in der ersten und dritten Person sing. endungslos sind (kann, mag usw.), verliert auch brauchen in der Umgangssprache seine Endung: er brauch es nicht tun usw. Das ist natürlich eine Entwicklung, die noch nicht abgeschlossen ist.
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Th. Ickler


eingetragen von Werner Fahnenstich am 04.02.2002 um 18.26

Question

Das ist mir neu und in dem bekannten Spruch "wer brauchen nicht mit zu gebraucht braucht brauchen garnicht zu gebrauchen" nicht eingeschränkt. Aber noch bin ich lernfähig. Kann die Aussage von Frau Philburn noch jemand bestätigen?
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Werner Fahnenstich


eingetragen von Elke Philburn am 04.02.2002 um 15.06

Das brauchen Sie nicht (zu) schreiben.

Als Modalverb (analog müssen, dürfen etc.,) kann es ohne diesen Zusatz stehen.


eingetragen von J.-M. Wagner am 04.02.2002 um 14.36

In dem Faltblatt liest man die (inhaltlich voll zu unterstützende) Empfehlung: Falls man eine Ausgabe des reformierten Dudens besitzt, »in der die Neuerungen durch Rotdruck hervorgehoben werden, brauchen Sie nur dem Rat eines unter Protest aus der Rechtschreibkommission ausgetretenen Fachmanns folgen: 'Alles was rot ist, ist falsch!'« - Wo ist das "zu" geblieben?
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Elke Philburn am 04.02.2002 um 12.50


eingetragen von Walter Lachenmann am 04.02.2002 um 11.44

Sehstörungen im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel

Das Faltblatt »Sehstörungen«, das im Oktober 2001 von Mitgliedern des VRS in über 5.000 Exemplaren auf der Frankfurter Buchmesse verteilt wurde und sich sofort großen Zuspruches erfreute, wurde jetzt im Auftrag des VRS (Vorsitzender Christian Melsa) nachgedruckt und liegt der heutigen Ausgabe des Börsenblattes bei, Auflage 12.400 Exemplare. Das Börsenblatt wird von allen dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Mitglieder angeschlossenen Buchhändlern und Verlegern gelesen, außerdem erreicht es viele Journalisten und Schriftsteller. Das Faltblatt bietet eine sehr ansprechend gestaltete und sachlich fundierte Zusammenfassung der wichtigsten und einleuchtendsten Kritikpunkte an der Rechtschreibreform mit anschaulichen Beispielen.

Es kann unter

http://markner.free.fr/boersvrs.pdf

aufgerufen werden.

Unterstützt wird die Kritik am Rechtschreibchaos auf der Titelseite dieser Börsenblattausgabe sehr eindrucksvoll mit einer Anzeige des Mosaik-Verlages (Bertelsmann) mit folgendem Wortlaut:

Endlich finden die Themen aus Deut-
schlands renommiertester Frauenzeitschrift Brigitte ...


Überall diese V-Leute!

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Walter Lachenmann


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