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eingetragen von Christian F. Langewische am 11.10.2004 um 06.01

Thumbs down

Ich hatte im letzten Monat das zweifelhafte Vergnügen, einen Blick in ein relativ neues Radiologiebuch aus dem Hause Thieme zu werfen. Begriffe wie „Bild gebende Diagnostik“ verderben einem sämtlichen Lese- und Lernspaß an diesem eigentlich sehr interessanten Fach...


Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Wolfgang Scheuermann
Der Thieme-Verlag, Stuttgart, ist vor Jahren auf die Neuschreibung umgeschwenkt – erst in einer etwas rigideren, jetzt in einer sehr abgemilderten Form. (Für die Autoren gilt fast nur noch die Heysesche s-Schreibung, die Lektoren tun dann „noch ein bißchen dazu“ – nach Kriterien, die wohl nur sie kennen.)

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Christian F. Langewische


eingetragen von Theodor Ickler am 01.04.2003 um 13.38

Gerhard Stickel (Hg.): Deutsch von außen. Jahrbuch des IDS 2002. Berlin/New York: de Gruyter 2003.

Der einleitende Beitrag ist von Stickel selbst. Er schreibt u. a. sogenannte, Einiges, karrikiert, die letzteren. Bei einem anderen Beitrag erbt sich die Schreibung aussen in der Kopfzeile fort. Man liest ständig sogenannt, in folgendem, im allgemeinen, im wesentlichen, im besonderen, als letztes, kennenlernen, kennen- und schätzenlernen, auseinanderzudriften, dagewesen, im großen und ganzen, im klaren sein usw.

Das Thema der hier dokumentierten Jahrestagung ist offensichtlich einer Verlegenheit entsprungen, das Ergebnis dementsprechend gehaltlos und langweilig. Das IDS scheint nicht mehr recht zu wissen, wozu es gut ist. Die dreibändige Grammatik, eigentlich ein Vorzeigeprodukt, wird seit einiger Zeit verramscht.
– geändert durch Theodor Ickler am 05.04.2003, 06.31 –
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 05.11.2002 um 11.38

Inken Keim/Wilfried Schütte (Hg.): Soziale Welten und kommunikative Stile. Festschrift für Werner Kallmeyer. IDS-Studien Bd. 22, Tübingen 2002.

Unter einem Beitrag von Konrad Ehlich steht:

"Trotz der Abfassung des Manuskripts in alter Rechtschreibung wurde dieser Aufsatz gemäß den für diese Reihe geltenden Konventionen an die neue Orthographie angepasst."

(Ein Beitrag aus der Schweiz bleibt übrigens beim schweizerischen ss!)

Und wie sieht die für diese Reihe geltende Stickelsche Konvention nun aus?

weit schwer wiegender ist, dass ...
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 29.10.2002 um 15.43

Donalies, Elke (2002): Die Wortbildung des Deutschen. Ein Überblick. Tübingen (IDS Studien zur Deutschen Sprache; 27). 190 S.

Auch nachzulesen unter

http://hypermedia.ids-mannheim.de/pls/grammis

D. betrachtet Formen wie Gehaltserhöhung als Zusammensetzungen mit einem flektierten Vorderglied, weil das s zum Formenparadigma gehört und auch semantisch paßt ("des Gehalts"), ebenso Bücherregal usw., während Arbeitsanzug ein Fugenelement enthält, weil Arbeit kein Genitiv-s hat. Bei Sonnenfinsternis sieht D. eine Pluralform im Erstglied, gemeint sei jedoch die Verfinsterung unserer einzigen Sonne usw. Trotzdem wird ein Flexionselement angenommen. (In Wirklichkeit ist es der alte Genitiv sing., es handelt sich um bloße Homophonie, also zufälligen Gleichklang; Donalies hält ihr Vorgehen, das sich darüberhinwegsetzt, gleichwohl für eine "rein formale" Analyse.)
S. 48: Der Infinitiv ist keine Flexionsform des Verbs, sondern ein (nominaler) Stamm, der dann seinerseits flektiert wird. Ebenso ist der Komparativ nicht, wie heute oft angenommen wird, Flexionsform, sondern ein klassischer Fall von nominaler Stammbildung; die Flexionsendungen kommen dann erst noch dazu.

Die Bahuvrihis (Dickkopf usw.) sind nicht auf Determinativkomposita zurückzuführen, sondern setzen einen indogermanischen Wortbildungstyp fort, der sich auch durch andere Betonung unterschied (so noch im älteren Sanskrit). Schon der Mustertyp bahu-vrihi- ("viel Reis habend") ist nicht als Pars-pro-toto-Bildung oder metonymisch zu erklären. Ein Wort wie raja-putra- ist determinativ als "Königssohn" zu verstehen, possessiv als "einen König als Sohn habend". Letzteres erklärt sich wohl am besten als appositiver Prädikativsatz: "(ein) König (ist) (sein) Sohn"; das würde auch den unterschiedlichen Akzent erklären. Die Possessivkomposita wurden typischerweise attributiv verwendet, dann auch als selbständige Substantive.
"Der lateinischen Grammatik analog werden im Deutschen Partizip-I-Formen des Typs lesend, schreibend meist der Verbformen zugerechnet; jedoch finden sich keine solchen Formen im Verbparadigma (vgl. u. a. dazu Eisenberg 1998, S. 204)." (S. 132)
Immerhin zählt D. dann die Gegenargumente auf: keine Steigerung bei vielen Part. I, keine Negation mit un-, vor allem Rektionsvererbung.
Das Argument Eisenbergs ist vollkommen willkürlich: Warum soll etwas nur dann zum Verbparadigma gehören, wenn es zu periphrastischen Bildung anderer Verbformen dient?
D. bleibt im großen und ganzen bei Eisenbergs unentschiedener und wenig durchdachter Ansicht: "Wir haben es also hier mit etwas ungewöhnlichen Adjektiven zu tun." (Eisenberg: "defektiv")
Bei leid, not usw. wiederholt D. die Fehler der Rechtschreibreformer, indem sie durchweg Substantive ansetzt, die teils in Adjektive konvertiert seien. Die syntaktische Einschränkung (ein *schuldes Mädchen) ist irrelevant, denn es können ohnehin nicht alle Adjektive attributiv gebraucht werden (vgl. quitt usw.). Das Adjektiv schmuck ist nicht vom Substantiv Schmuck abgeleitet, das adverbiale Adjektiv leid nicht mit dem Substantiv identisch; zu feind hätte man die Verwendung heranziehen müssen: ich müßte meiner Zeit sehr (!) feind sein (Lessing); da wurden sie ihm noch feinder (Luther), ferner spinnefeind usw.
"ein schmuckes Mädchen ist ein Schmuck" (S. 133) - Schon wahr, aber grammatisch irrelevant.
D. hält u. a. Borg, Aufwisch, Niesel, Verderb und Austrag für Okkasionalismen, aber sie sind alle längst etabliert, zum Teil gehen die Belege in die Tausende (Google hat zum Beispiel über 9000 Beispiele für Verderb und 7000 für Austrag).
Das ganze Kapitel über Wortbildungsbedeutungen ist besonders oberflächlich. D. hält Beleg, Hindernis, Missionar, Heulsuse für Nomina agentis (zu denen sie auch die N. instrumenti zählt wie Gebläse, Toaster, weil man "das Bezeichnete offenbar als etwas Handelndes wahrnimmt" (S. 163). Das ist allerdings schwer nachweisbar, und man mag noch viele andere Gegenstände mehr oder weniger bewußt personifiziert wahrnehmen, zum Beispiel Autos.
Flüsterwitz soll ein Nomen patientis sein, weil er geflüstert wird. Das betrifft allerdings nur die interne Beziehung der beiden Bestandteile zu einander, nicht die semantische Klasse des Ganzen. Ebenso Backofen, nach D. ein Nomen loci. Nur in bezug auf das Backen ist der Ofen allenfalls ein Ort (aber auch Instrument!), als Ganzes nicht mehr oder weniger als ein schlichter Ofen, eine Bank usw.


Die neue Rechtschreibung konfligiert mit der Wortbildungslehre:

aus Langerweile (S. 21, S. 57) - das gibt es in Neuschreibung gar nicht mehr.
("Ich verstehe) Wortbildungsprodukte des Typs Feuer speiend als Komposita" usw. (S. 97) - Wie kann man das noch aufrechterhalten und gleichzeitig die reformierte Getrenntschreibung mitmachen? Auch hätte man hier ein Wort zum Typ aufsehenerregend erwartet, der ja durch das amtliche Regelwerk ausdrücklich beseitigt, durch die neuesten Wörterbücher aber klammheimlich wieder eingeführt wird (u. a. wegen gesamthafter Steigerbarkeit).
Ferner fehlen Angaben zum Typ bläulichrot, den es ebenfalls nicht mehr geben soll. Natürlich fehlt auch der ganze Komplex Handvoll usw. Das alles ist natürlich unbequem, wenn man gleichzeitig (und offenbar widerwillig) die Reformschreibung benutzen muß, die das IDS sich verordnet hat.

weil Wortbildung wesentlich Teil hat an der Sprache (S. 14)

"Die Tendenz zu einem entspannteren Umgang mit der Orthografie ist unverkennbar." (S. 59)
Auch brieflich versichert die Verfasserin ihr "entspanntes" Verhältnis zur Rechtschreibung.
Bedenkt man, daß die Schreibweise ein ebenso interessantes und neuerdings stark beachtetes Teilgebiet der Sprache ist wie die Wortbildung, dann erweist sich das "entspannte" Verhältnis zu ihr als schlichtes Desinteresse oder als Nachlässigkeit.
– geändert durch Theodor Ickler am 02.11.2002, 06.24 –
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 20.07.2002 um 14.31

Lese gerade ein paar Seiten in einem IDS-Jahrbuch ("Sprache und neue Medien", hg. von W. Kallmeyer, de Gruyter 2000), alles in neuer Rechtschreibung, aber:

ein alt angewandtes Prinzip, 50jährig, folgendes, im wesentlichen, um das siebenfache, sogenannte, ähnliches usw.

Man würde ja gern mal mit ein paar Mitarbeitern des IDS ein offenes Wort sprechen; vielleicht riskieren sie es demnächst unter einem neuen Direktor mal, ihre wirkliche Meinung zur Rechtschreibreform zu sagen.
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Th. Ickler


eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 07.07.2002 um 09.11

Der Thieme-Verlag, Stuttgart, ist vor Jahren auf die Neuschreibung umgeschwenkt - erst in einer etwas rigideren, jetzt in einer sehr abgemilderten Form. (Für die Autoren gilt fast nur noch die Heysesche s-Schreibung, die Lektoren tun dann "noch ein bißchen dazu" - nach Kriterien, die wohl nur sie kennen.)
Meine Beiträge zur Sozialmedizin bei Thieme erscheinen allerdings nach wie vor in herkömmlicher Rechtschreibung; es wird zwar von Mal zu Mal etwas schwieriger, aber bisher hat es noch immer geklappt.
(Ich bin Mitautor eines Bandes zum "Ökologischen Stoffgebiet"; da meine beiden Koautorinnen ("... man muss doch jetzt!" dem Druck nachgegeben haben, stehen nun (schon seit Jahren) herkömmliche und verunglückte Rechtschreibung nebeneinander in einem Band.

(Bei Ihrem Programm ist etwas mit der Zeichenzuordnung verrutscht. Bei Netscape heilt das meist die Einstellung "Ansicht - Zeichensatz - Western (ISO-88591)", beim IE [der bekannten, mehrfach rechtskräftig verurteilten, großen Fa.]: "Ansicht - Codierung - Automatische Auswahl")
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Dr. Wolfgang Scheuermann


eingetragen von Theodor Ickler am 07.07.2002 um 06.17

Was wäre denn passiert, wenn einer der Beiträger sich geweigert hätte, der Neuschreibung zuzustimmen? Ich glaube nicht, daß die Herausgeber der Festschrift den Abdruck verweigert hätten. Mir ist aber auch noch nie zu Ohren gekommen, daß ein Autor wirklich ernsthaft auf der selbstgewählten Rechtschreibung bestanden und lieber auf den Abdruck verzichtet als nachgegeben hätte. So läuft das eben: Man "streitet miteinander" (wie mutig!), aber der Sieger steht von Anfang an fest: es ist immer die Reformerseite, der Staat ... Dem Verfasser, der sich wohl gar noch einbildet, der Klügere zu sein, der nachgibt, bleibt nichts weiter, als das weiche Fäustchen in der Tasche zu ballen (und manchmal sogar noch in einer Fußnote darauf hinzuweisen).

All diese klugen Autoren denken wahrscheinlich, es lohne sich für sie nicht, auf der besseren Rechtschreibung zu bestehen. Deren Verfechter hingegen meinen, daß es sich immer lohnt, die Neuschreibung durchzusetzen. Dieser Unterschied führt immer zum selben Ergebnis, und so greift die schlechtere Schreibung allmählich um sich. Obwohl ich nicht zu hoch greifen möchte, sehe ich hier eine Parallele zur schleichenden Einführung der Diktatur. Lauter Kleinigkeiten, die den Widerstand nicht wert sind, sammeln sich an zur vollständigen Unterwerfung.
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 06.07.2002 um 07.14

In der Schriftenreihe des IDS erschien soeben eine Festschrift für dessen Direktor Gerhard Stickel:

Ansichten der deutschen Sprache. Festschrift für Gerhard Stickel zum 65. Geburtstag. Hg. von Ulrike Haß-Zumkehr, Werner Kallmeyer und Gisela Zifonun. Tübingen 2002. (Studien zur deutschen Sprache 25)

Darin steht S. 387-418 ein auch anderweitig verbreiteter Aufsatz von Konrad Ehlich: "Was wird aus den Hochsprachen?"

Ehlich schreibt in einer Fußnote:

"Herausgeber und Herausgeberinnen haben den Text - für den gegebenen Anlass verständlicherweise - in die neue Rechtschreibung umsetzen lassen. Dies ändert freilich nichts daran, dass meine Skepsis in dieser Frage bestehen bleibt. Die mancherlei Gelegenheiten, bei denen der Geehrte und der Autor dieses Beitrags (...) über neue und alte Rechtschreibung miteinander gestritten haben, haben gezeigt, dass dieser Disput unserer wissenschaftlichen Freundschaft bisher nicht geschadet hat; er wird es, so denke ich, auch in Zukunft nicht tun.

(Anm. d. Red.: Auf ausdrücklichen Wunsch des Verfassers erfolgt die Verwendung der neuen Rechtschreibung in diesem Aufsatz abweichend von den für diese Reihe festgelegten Konventionen. Dies betrifft insbesondere die Schreibung der Wörter '-grafie' und 'Potenzial' sowie ihrer Zusammensetzungen und Ableitungen." (S. 387)

Wir sehen: Professor Ehlich war nicht imstande, seinen Wunsch nach Beibehaltung der bewährten Rechtschreibung durchzusetzen. (Alle anderen Beiträger scheinen es nicht einmal versucht zu haben.) Das IDS ist nicht so tolerant, nach dem Autorenprinzip zu verfahren. Wahrscheinlich würde die Redaktion auf die erforderliche Einheitlichkeit hinweisen, aber es gibt Hunderte von Büchern, in denen ohne Schaden das Autorenprinzip angewandt worden ist. Das IDS, in dem sicher viele Mitarbeiter ebenso kritisch gegen die RSR eingestellt sind wie unter den übrigen Germanisten, betreibt auf Anweisung seines bisherigen Direktors die völlige Gleichschaltung.

Übrigens wird zwar mehrmals auf Stickels Verdienst um die Rechtschreibreform hingewiesen, aber kein einziger Beitrag gilt diesem Thema.

Die Umsetzung gelingt auch nicht ganz, man findet

fertiggestellt, als erster, liegt es nahe zu folgern, hinzu gewonnen, wieder besiedelt u. ä.

Es fällt allerdings auf, daß die gröbsten Schnitzer, etwa nach dem Muster sehr Aufsehen erregend, vermieden sind - und zwar durch Umformulierung. Anders kann man sich das völlige Fehlennicht erklären.

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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 08.06.2002 um 13.57

Es ist in der Tat erstaunlich, wie gleichgültig die Reformer sind, wenn es um längst nachgewiesene Fehler geht. Solange sie die Staatsmacht hinter sich wissen, glauben sie immer denselben Unsinn wiederholen zu dürfen. Ich hatte damals gleich eine Entgegnung eingereicht, die ich hier noch einmal einrücke:

Replik

auf das Thesenpapier der Kommission für die deutsche Rechtschreibung

"Die Reformgegner behaupten - Richtig ist ..."

(= Vorlage für die Pressekonferenz am IDS in Mannheim vom 12.9.1997)


von Theodor Ickler



1. Nicht "die" Reformgegner behaupten, daß überhaupt keine Rechtschreibreform nötig sei. Es gibt vielmehr unter den Gegnern die unterschiedlichsten Positionen in dieser Frage. Sie alle eint jedoch die Ablehnung dieser Reform, und nur darauf kommt es hier an. Kritik am geltenden Duden ist keine Zustimmung zur geplanten Neuregelung.
Die Vorstellung, durch eine Neuregelung der Rechtschreibung könne die übertriebene Wertschätzung der Rechtschreibleistung für die Schullaufbahn usw. verändert werden, ist illusorisch. Wenn infolge der Reform tatsächlich weniger Fehler unterliefen (was aber nicht zutrifft), würde man die wenigen Fehler eben um so schwerer gewichten. Die Einstellung zum Fehler ändert sich ja durch die Reform nicht - es sei denn indirekt durch das Chaos, das sie an den Schulen anrichtet.
Die Deutung der Dudennorm durch die Kommission ist weitgehend falsch. Das läßt sich schon an den beiden Paradebeispielen zeigen:
a) Es trifft nicht zu, daß bisher Auto fahren und radfahren einander gegenüberstehen. Vielmehr läßt die geltende Norm selbstverständlich auch Rad fahren zu (wie überhaupt jede Kombination aus der Bezeichnung eines Fahrzeugs und dem Verb fahren), denn hier handelt es sich um ein produktives syntaktisches Muster, das von keiner Rechtschreibnorm eingeschränkt werden kann. Es gibt lediglich die Lizenz, auch radfahren zu schreiben. Die Gründe sind hier nicht zu erörtern. - Eine ähnlich rigide und damit falsche Auslegung des Dudens kennzeichnet die gesamte Propagandaliteratur zur geplanten Neuregelung.
b) Das Beispiel Recht geben vs. recht haben ist falsch! Der geltende Duden sieht in beiden Fällen Kleinschreibung vor. Diese ist zumindest für recht haben auch nachweisbar richtig, vgl. Du weißt gar nicht, wie recht du hast; du hast ja so recht usw. - Hier ist die von der Neuregelung vorgesehene Großschreibung offenbar ungrammatisch, da es sich nicht um das gleichlautende Substantiv handeln kann: wie Recht du hast [!].
"Genau solche Ausnahmen schneidet die RS-Reform weg. Deshalb ist sie nötig!"
Genau deshalb ist sie nicht nur unnötig, sondern von Grund auf verfehlt.
(Schon dieser entlarvende Abschnitt sollte ausreichen, die Kompetenz der Kommission grundsätzlich in Frage zu stellen.)

2. Daß alle Rechtschreibgewalt vom Volke ausgeht - wie man pointiert gesagt hat - , bedeutet selbstverständlich nicht, daß sie vom "Einzelnen" ausgeht. Damit ist vielmehr die besondere Existenzweise eines Produktes der "unsichtbaren Hand", eines Ergebnisses "menschlichen Handelns, aber nicht menschlicher Planung" (F. A. v. Hayek) gemeint. Die Kommission wiederholt den sophistischen Trugschluß:
"Wenn der Staat einen RS-Erlass hat, dann muss er ihn auch selbst ändern."
Der Staat hat die Rechtschreibung nicht per Erlaß geschaffen, sondern die Geltung einer vorgegebenen Rechtschreibordnung für gewisse Lebensbereiche, vor allem die Schule, festgelegt. Er kann dies aufs neue tun - aber nur wie bisher auf der Grundlage der allgemein üblichen Rechtschreibung, nicht durch Erfindung und Verordnung völlig neuer Schreibweisen. Das betrifft nicht nur Einzelwortschreibungen, die nie ein Mensch gebraucht hat (passee, Tunfisch, Spagetti, platzieren), sondern auch und vor allem eine völlige Neuorientierung im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Groß- und Kleinschreibung und der Zeichensetzung. Auf allen diesen Gebieten werden die bisher geltenden, aus der Intuition der Sprachteilhaber stammenden Gründe der jeweiligen Schreibweisen durch neue ersetzt. (Den Nachweis habe ich in anderen Schriften geführt, vgl. jetzt vor allem meinen Gesamtkommentar. ) Die Neuregelung bedeutet daher unabhängig von der Zahl der Änderungen einen wesentlichen, nicht durch die Sprachgemeinschaft legitimierten Eingriff in die Grundlagen der deutschen Orthographie.

3. Daß man die alten Texte aufgrund der Reform nicht mehr lesen könne, hat kein Reformkritiker behauptet. Die Geringfügigkeit der Reform ("0,05% aller fortlaufenden Wörter") läßt sich auch als Einwand gegen die Reform deuten: Wie kann es bei so geringen Änderungen zu nennenswerten, den Aufwand lohnenden Erleichterungen kommen? Es kommt hinzu, daß die Änderungen teilweise ganz entlegene, für Schüler irrelevante Wörter wie behende, Greuel, Wächte, Känguruh, Zierat, Bonbonniere usw. betreffen, während Tausende von bekannten Stolpersteinen wie verwandt, weismachen, Brillant, Feuilleton, daß (künftig dass) usw. ausgespart bleiben.
Natürlich sollen die Schüler lernen - und sie erfahren es ohnehin bald genug - , daß früher anders geschrieben wurde. Es ist aber pädagogisch indiskutabel, in den Sprachbüchern ständig unterschiedliche Rechtschreibungen nebeneinander zu präsentieren, wie es neuerdings der Fall ist. Die "Veränderbarkeit" (ein Hochwertwort aus der Zeit der hessischen Rahmenrichtlinien) kann man nicht auf Schritt und Tritt hervorheben, ohne die Ausbildung sicherer Gewohnheiten nachhaltig zu verhindern.

4. Warum soll es ein "besonders schlimmes Argument" sein, daß die Reform sich wegen ihres geringen Umfangs nicht lohne? Die früheren, übrigens weitgehend von denselben Reformern vorgelegten Reformpläne verhindert zu haben, ist doch keine Sünde, deren man sich nun zu schämen habe. Oder soll hier denjenigen ein nachträglicher Tritt versetzt werden, die im vielgerühmten demokratischen Verfahren der Anhörung (Mai 1993) ihre abweichende Meinung zur Geltung brachten und schließlich die Kleinschreibung und manches andere verhindert haben? Daß die Kommission etwas anderes wollte und nicht durchsetzen konnte, scheint sie immer noch nicht verwunden zu haben.
Daß die Stammschreibung nur scheinbar verstärkt, in Wirklichkeit aber durch falsche Regeln eine irreführende Verallgemeinerung des Stammprinzips suggeriert wird, habe ich andernorts bewiesen.
Der Schlußsatz, die Reform mache deutlich, "dass eine Reform trotz staatlicher Normierung dennoch möglich ist", ist unverständlich. An die Stelle der steten Fortbildung durch die Sprachgemeinschaft selbst (und den nachträglich registrierenden Duden) tritt nach den Plänen der Kommission nun allerdings eine abrupte Reform, aber sie ist nicht trotz, sondern wegen der staatlichen Normierung möglich. Denn ohne staatliche Gewalt wäre sie völlig indiskutabel.

5. Die Reform bedeutet in der Tat eine umfassende Beseitigung von Differenzierungen. Das ist von vielen Seiten aufs gründlichste nachgewiesen worden. Die Kommission will wissen, was der Unterschied zwischen stehen lassen und stehenlassen ist? Das läßt sich leicht erklären, zumal es eine ganze Gruppe von sogenannten Positionsverben in Kombination mit lassen und bleiben betrifft. Stehen bleiben bedeutet "weiterhin stehen", stehenbleiben bedeutet "zum Stehen kommen". Stehen lassen/stehenlassen ist jeweils das Kausativ dazu. Das ist ein Teil eines kleinen Subsystems der deutschen Sprache, wie jeder Grammatiker weiß. Die Reformer führen diesen Fall oft und gern an, es ist ein weiteres Paradebeispiel und beweist doch nur aufs neue ihre verstörende Inkompetenz.
Zugegeben, daß nicht jeder diese Unterscheidungen zu handhaben weiß - aber muß man sie deshalb für alle beseitigen (durch erzwungene Getrenntschreibung, wie geplant)? Daß außerhalb von Schulen und Behörden jeder schreiben kann, wie er will, hilft hier übrigens gar nichts: Wenn man in Zukunft stehenlassen schreibt, macht man einfach einen Fehler und trifft nicht etwa eine persönliche Unterscheidung, denn diese wird es nicht mehr geben, weil niemand sie gelernt hat.

6. Die Rechtschreibreform beseitigt in der Tat unzählige Wörter aus der Schriftsprache. Daß es auch mit einer derart reduzierten Sprache möglich bleiben wird, alles auszudrücken, versteht sich von selbst. Auch Taubstumme können alles ausdrücken, aber ihr Zustand ist deshalb nicht minder beklagenswert.
Die Tilgung von Wörtern zeigt sich nicht an den Gewohnheitsgefügen wie sitzenbleiben, von denen gerade die Kritik gezeigt hat, daß sie keine Zusammensetzungen und daher auch keine Wörter sind, sondern bloße Zusammenschreibungen. Die Kommission vermeidet es, auf die wirklich schlagenden Fälle einzugehen, also auf die Beseitigung nachweislich echter Zusammensetzungen wie aufsehenerregend, tiefschürfend usw. Sie versucht auch gar nicht erst, die Tilgung von sogenannt, Handvoll usw. zu rechtfertigen. Auch die erzwungene Großschreibung von Wörtern wie feind, leid (tun) usw. kann man als Wortvernichtung bezeichnen, da die der Großschreibung implizite Behauptung, es handele sich um die gleichlautenden Substantive, objektiv unrichtig ist.

7. Die Zahl der Abweichungen zwischen den Wörterbüchern ist sehr groß, aber nicht genau zu bestimmen, weil es unterschiedliche Zählweisen und vor allem eine ständige, umfassende Angleichung des Bertelsmann-Wörterbuchs an den Duden gibt, so daß man je nach gewählter Auflage zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Die Zahl von 8000 Abweichungen stammt aus dem Kreise der Kommission; deren Mitglied P. Eisenberg hat sie mehrfach genannt. Bezogen auf die meistverkaufte erste Auflage des Bertelsmann (samt Nachauflagen) dürfte sie zutreffen. Augst selbst hat für den Buchstaben F rund 35 klärungsbedürftige Abweichungen festgestellt. Das macht hochgerechnet 1000 für das gesamte Wörterbuch, hinzu kommen 7000 abweichende Trennungsfälle. Zumindest die Größenordnung dürfte stimmen. Andernfalls wäre ja auch die von der KMK angeforderte Liste der Zweifelsfälle längst erstellt. Und überhaupt: Warum braucht die Kommission so lange, bis alles geklärt ist, warum kündigt sie erst am 12. September 1997 eine erste Tranche Klärungen bis zum Jahresende an? (Gleichzeitig bekunden die Mitglieder Eisenberg und Munske, daß sie eine Klärung sogar bis zum August 1998 für völlig illusorisch halten. In einem vorgedruckten Standardbrief der Kommission an Ratsuchende heißt es übrigens, daß nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung in Wien Änderungen am Regelwerk "vorerst grundsätzlich nicht mehr möglich" sind ...)
Daß es auch bisher widersprüchliche Einträge in den Wörterbüchern gab, ist grundsätzlich anders zu beurteilen. Wenn durch staatlichen Erlaß der Duden verbindlich war, dann war eben der abweichende Eintrag bei Knaur falsch. Jetzt aber sollen alle Wörterbücher, die sich auf das Regelwerk zu stützen behaupten, gleichermaßen richtig sein. Daher die Nöte der Lehrer, die nicht wissen, woran sie sich halten sollen. Übrigens zeigt das offizielle Österreichische Wörterbuch, ein Jahr später erschienen und von maßgeblichen Reformern mitverfaßt, wiederum andere Schreibungen als Duden, Bertelsmann und die vielen anderen Wörterbücher.
Zum Fall Bertelsmann vgl. den Anhang.

8. Daß jeder außerhalb der Schulen und Behörden schreiben kann, wie er will, ist formal richtig, in Wirklichkeit aber Augenwischerei. In den Schulen lernen die Kinder, wie man schreibt. Das gilt auch in der Umkehrung: Geschrieben wird, wie man es in der Schule lernt. Daß jemand, der sich nicht an die Neuregelung hält, nicht falsch, sondern "traditionell" schreibe, ist ein schlechter Scherz. Man kann ja einmal versuchen, in einem Bewerbungsschreiben "traditionell" zu schreiben ...
Die geltende, von der gesamten Sprachgemeinschaft erarbeitete und akzeptierte Rechtschreibung wird zur Zeit Hunderttausenden von Schülern vorenthalten. Es ist eine Tatsache, daß der Staat erstmals nicht mehr einen Rechtschreibunterricht erteilt, der auf das in der Gesellschaft Übliche vorbereitet, sondern umgekehrt die gesellschaftlich akzeptierten Normen auf dem Weg über die Schule verändern will - ein allgemein volkspädagogisches Unternehmen, das die Frage aufwirft, was das Volk, was auch nur die zum Umlernen gezwungenen Behördenmitarbeiter eigentlich davon haben. Darauf bleiben die Reformbetreiber bisher jede Antwort schuldig.

9. Hier wird der Bevölkerung ein Entscheidungsspielraum zugestanden, allerdings nur am Beispiel zugelassener Varianten. Anstößig sind aber gerade die unzähligen variantenlosen Neuschreibungen wie Stängel, Zierrat, Leid tun usw., die bezeichnenderweise zugleich die Fälle größter Willkür sind.

10. Daß die Öffentlichkeit Zeit und Gelegenheit gehabt habe, sich über die Reformpläne zu informieren, trifft nicht zu. Abgesehen davon, daß die heute geplante Reform bei weitem nicht mit den früheren Plänen übereinstimmt, genügt es, an die Äußerung eines maßgeblichen Verfechters der Reform zu erinnern. Auf die Frage "Wissen denn die Deutschen in etwa, was auf sie zukommt?" antwortete Kultusminister Zehetmair:
"Nein, überhaupt nicht. Die breite Öffentlichkeit ist so gut wie gar nicht informiert. Deshalb werden viele erschrecken, wenn es nun zu einer Reform kommt, und zwar auch dann, wenn noch einiges geändert wird. Viele haben gar nicht mehr an eine Reform geglaubt, nachdem seit fast hundert Jahren alle Vorschläge gescheitert sind. Man wird uns, die Kultusminister, fragen: Was habt ihr denn da angestellt? Es wird große Aufregung und viel Streit, sogar erbitterten Streit geben, und es würde mich nicht wundern, wenn er mit der Schärfe von Glaubenskämpfen ausgetragen würde."
Auch H. H. Munske, seinerzeit Mitglied des Internationalen Arbeitskreises, bedauert, daß nach den Wiener Beschlüssen keine Diskussion mehr geführt und die Vorlaufphase bis 1998 nicht zur Erprobung und Korrektur genutzt wurde.
Die millionenfache Verbreitung von irreführend vereinfachten Darstellungen (wie im "Sprachreport" oder in Zeitungsbeilagen) bestätigt eher den Vorwuf der Desinformation. In den vom IDS vorbereiteten Beilagen der "Woche" und "Hörzu" beispielsweise sind gerade die umstrittensten Wortgruppen (mit hoch-, wieder- und wohl-) in äußerst auffälliger Weise weggelassen! Von den überaus komplizierten neuen Kommaregeln gibt keine dieser Werbeschriften auch nur annähernd eine zutreffende Vorstellung.

11. Die meisten Kritiker wollen kein Gesetz zur Rechtschreibreform, sondern bestreiten lediglich die Befugnis der Kultusminister, eine solche Reform per Erlaß einzuführen, da es sich nicht um eine bloße Lehrplanänderung mit Wirkungen allein auf die Schule, sondern de facto um einen Eingriff in die Gewohnheiten der gesamten Gesellschaft handelt. Wenn schon, dann sollte der Bundestag nicht die Rechtschreibung regeln, sondern die Unzulässigkeit eines solchen Eingriffs feststellen und/oder die geplante Schreibveränderung für seinen Zuständigkeitsbereich ablehnen.

12. Der Verband der Schulbuchverlage, der sich entschieden für die weitere Durchsetzung der Reform ausspricht und alle Bundestagsabgeordneten in diesem Sinne zu beeinflussen versucht hat, läßt durch seinen Geschäftsführer mitteilen: "Wenn man hochrechnet, was da insgesamt bereits ausgegeben wurde, kommt man auf Milliarden-Investitionen." (Die Zeit vom 7. 8. 1997: "Teure Ignoranz") Damit sind erstmals die von den Reformkritikern genannten Zahlen auch aus dem Munde der Befürworter bestätigt worden. Welche Kosten in der Privatwirtschaft und in Privathaushalten anfallen, läßt sich nur grob abschätzen. Der Rekord-Umsatzzuwachs des Langenscheidt-Konzerns durch den neuen Rechtschreibduden ging durch die Presse. Diese Umsatzsteigerungen sind mit der normalen Ersatzbeschaffung nicht zu vergleichen. Ähnliches gilt in anderen Bereichen. Die Schulen können zwar nicht mehr Geld ausgeben als bisher, sie müssen aber de facto und zum Teil auch aufgrund von Erlassen in gewissen Bereichen seit dem Sommer 1996 ausschließlich mit umgestellten Schulbüchern arbeiten. Andere Anschaffungen werden zurückgestellt. Das sind ebenfalls versteckte Mehrkosten. Das Milliardengeschäft mit der Rechtschreibreform (an dem übrigens mehrere Kommissionsmitglieder mitverdienen!) kostet auch den Staat erhebliche Steuerausfälle, da die Umstellungskosten der Verlage, Umschulungs- und Anschaffungskosten selbstverständlich abzugsfähig sind.

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Fazit: Die Thesen sind Teil einer großangelegten Irreführungskampagne, die von der Kommission für die deutsche Rechtschreibung, ihren politischen Auftraggebern sowie weiteren interessierten Kreisen inszeniert wird, um das unvermeidliche Scheitern der Rechtschreibreform hinauszuzögern.

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Th. Ickler


eingetragen von Christian Dörner am 08.06.2002 um 11.20

Von der Internetseite des IDS: (Verfasser: Gerhard Augst)

»Die Gegner der Neuregelung behaupten: Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung ist nicht nötig.
Richtig ist: Die Rechtschreibung ist für den beruflichen Werdegang vieler Menschen wichtig. Der Rechtschreibunterricht begleitet vor allem die Schullaufbahn (Hauptschule, Realschule, Gymnasium). Im Rahmen vieler Prüfungen für eine Lehrstelle werden Diktate geschrieben. Auch nimmt die Zahl der Berufe zu, in denen geschrieben wird. Aber viele Menschen können nicht r i c h t i g schreiben. Man schätzt ihre Zahl im deutschen Sprachraum auf ca. 60 % der Bevölkerung. Sie vermeiden das Schreiben, um sich nicht zu blamieren; denn eine gute Rechtschreibung gilt vielen sogar als Ausweis von Intelligenz. Man könnte mehr üben, aber die Möglichkeiten der Schule sind ausgereizt. Außerdem ist vieles an der Rechtschreibung ungeregelt und damit extrem lernfeindlich. Wenn es heißt: Auto fahren, aber radfahren oder jemandem Recht geben, aber recht haben, so ist das logisch nicht zu erfassen. Genau solche Ausnahmen schneidet die Neuregelung der Rechtschreibung weg. Deshalb ist sie nötig! Schon 1876 hat man dazu einen ersten Versuch gemacht.« (Unterstreichung hinzugefügt)

Meint Augst wirklich, man hätte bisher jmdm. Recht geben geschrieben? Da er es ja ausdrücklich aufführt, kann es sich nicht um einen Tippfehler oder ähnliches handeln. Peinlich für den selbsternannten Fachexperten aller Fachexperten.
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Christian Dörner


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