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eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.01.2003 um 10.59

Goethe, Tagebuch der italienischen Reise 1786 (Hg. Christoph Michel, it 176). Das „insel taschenbuch" scheint die originale Rechtschreibung getreulich wiederzugeben, soweit man es nach der einen abgebildeten handschriftlichen Seite beurteilen kann. Dort steht (S.62 ff.)u.a.: „Ein ganz trefflicher Dreyfuß von weißem Marmor"...( Reisetagebuch, Drittes Stück, Verona, Vicenza, Padua 1786)
... und weiter, nicht abgebildet: Mir war die Gegenwart der Steine höchstrührend daß ich mich der Trähnen nicht enthalten konnte....
St. Giorgio.
Eine Gallerie von guten Gemählden. Alle Altarblätter wo nicht gleich doch alle merckwürdig. Aber die unglückseeligen Künstler was mußten sie mahlen? Und für wen. Ein Mannaregen 30 Fus vielleicht lang und 20 hoch, das Wunder der 5 Brodte zum Pendant... Ich endigte nicht drum laß uns weiter gehen. ....

Menschen.
Man sieht das Volck sich durch aus hier rühren und in einigen Strasen wo Kaufmannsläden und Handwercks Boutiquen an einander sind, sieht es recht lustig aus. ....

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 15.01.2003 um 07.06

Der folgende Redeausschnitt entstammt den hiesigen Internetseiten (Dokumente, Seite 3, Bundestagssitzung 170, vom 18. April 1997)
Aus der Rede von Franz-Peter Basten (CDU):

„ … Goethe, der nach Meinung eines renommierten deutschen Germanistikprofessors die Rechtschreibreform ebenfalls für überflüssig halten würde,
(Heiterkeit)
hatte es viel einfacher. Dem jungen Frankfurter Goethe hat dessen Schreiblehrer die für Frankfurt geltende südwestdeutsche Norm beigebracht.
Später, in Weimar, hat Goethe geschrieben, wie in Leipzig und Dresden geschrieben wurde. Das Meißenische galt in jener Zeit als vorbildlich.
Die Kultusminister können allerdings nicht so tun, als würden sie in Goethes Zeiten leben. Heute ist das Bedürfnis nach einheitlichen Regeln und Verbindlichkeiten unbestritten. Das entspricht den gewandelten Anschauungen,
aber auch den völlig veränderten Anforderungen an Funktionen von Sprache, insbesondere der geschriebenen Sprache. Aber das alles entfaltet Rechtswirkungen. Da muß an Grundrechten sowie Rechtsstaats- und Demokratieprinzipien Maß genommen werden.
Diese Hürden können auch durch exekutive Omnipotenzgefühle von 16 Kultusministern nicht überwunden werden …“

Bei meinen Nachforschungen bzgl. der verwendeten Schreibweise unserer Klassiker komme ich immer mehr zu der Überzeugung, daß unsere Kultusminister ein falsches Spiel betrieben haben.
Goethe wurde von Toni Schmid (Pressesprecher des Bayerischen Kultusministeriums) als Musterbeispiel für die Heyse’sche S-Schreibung benannt. Richtig aber ist, daß Goethe seinen Schreibgebrauch (laut Franz-Peter Basten) nach seinem Umzug nach Weimar dem Adressatenkreis anpaßte, während er in Frankfurter Zeiten die Adelung’sche S-Schreibung verwendete.
Dies gilt es letztlich noch zu beweisen.

Erinnern will ich in diesem Zusammenhang daran, daß ich nach Klassikerwerken (Erstschriften) suche, um sie bzgl. der verwendeten S-Schreibung analysieren zu können.
Neben Goethe (frühe und späte Veröffentlichungen) interessieren mich ganz besonders die Werke von Adalbert Stifter (Der Hochwald/1842) und Heinrich von Kleist (Michael Kohlhaas/1810,1811).
Bitte um Empfehlungen!

Besonders bedanken möchte ich mich bei Herrn Christian Stang für seine wertvollen Tips zum Thema „Sütterlin“.

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nos


eingetragen von Christian Stang am 14.01.2003 um 14.11

aus: Die deutsche Schrift, Heft 3/1999 (Folge 131), Seite 242



Anselm S. Bär

Ludwig Sütterlin - Bekannt und doch vergessen



Von den vielen Schriftkünstlern, die bedeutende Schriften geschaffen haben, ist wohl kaum einer im Volke namentlich so bekannt geworden wie Ludwig Sütterlin, denn rund 20 Schülergenerationen haben nach seinen Schreibvorlagen gelernt und ihre Handschrift geformt.

Ludwig Sütterlin wurde am 23. Juli 1865 in Lahr im Schwarzwald geboren und entstammte einem alten Hugsweirer Geschlecht - einer seiner Ahnherren kam in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges aus dem Markgräflerland. Über Sütterlins Jugend und Schulzeit ist so gut wie nichts bekannt. Er muß jedenfalls um 1890 nach Berlin Übersiedelt sein, wo er dann den Beruf eines Graphikers ausübte und nicht zuletzt dadurch bekannt wurde, als er 1894 die Zeichnungen anläßlich des Jubiläums der "Berliner Elektricitätswerke AG" schuf und 1896 den ersten Preis bei einem Plakatwettbewerb für die Berliner Gewerbeausstellung errang. Mehrere Jahre wirkte Sütterlin als Lehrer an der "Unterrichtsanstalt des königlichen Kunstgewerbemuseums zu Berlin", den späteren "Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst", wo er u.a. Lehrgänge in künstlerischer Schrift abhielt.

Sütterlin erhielt 1911 vom kgl. preußischen Kultusministerium den Auftrag, Schreiblehrgänge für Vor- und Volksschullehrer an Berliner Schulen abzuhalten. Im Rahmen dieser Lehrgänge, die den Charakter von Arbeitsgemeinschaften hatten, entstand im wesentlichen die heute bekannte Sütterlin-Schreibweise. Sie wurde 1914 dem preußischen Kultusminister und einem Sachverständigen-Ausschuß vorgelegt und von diesen für schultauglich befunden.

Was war nun neu an Sütterlins Lehrmethode? Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die spitze Stahlfeder die vorher verwendeten Kielfedern verdrängt. Der charakteristische Schwellzug der von uns heute so bewunderten "Kurrentschriften" mit ihren ausgeprägten Haar- und Schattenstrichen erforderte eine unnatürliche Handhaltung, wechselnden Schreibdruck und damit viel Übung und war daher vor allem für Grundschüler eine schwierige Hürde. Sütterlin griff nun die Gedanken des von ihm geschätzten großen Schriftreformers Rudolf v. Larisch (1856-1934) auf und entwickelte eine kindgerechte Methode für Schreibanfänger: Als Schreibwerkzeug dient eine Gleichzug- oder Redisfeder, die ohne schwierigen Druckwechsel eine einheitliche Strichstärke erzeugt. Alle Buchstaben stehen senkrecht und sind nahezu geometrisch aus Geraden und Kreisformen zusammengesetzt. Die Lineatur ist im regelmäßigen Verhältnis 1:1:1 gehalten.

Ludwig Sütterlin verstand seine Lehrmethode nicht als starres Vorbild für eine Gebrauchsschrift des Alltags, sondern als Einstiegsschrift für Schulanfänger, die aus diesem Grundgerüst im Laufe der Zeit ihre eigene Handschrift entwickeln sollten. Deshalb ist auch der oft erhobene Vorwurf, Sütterlins Schrift sei steif und künstlerisch nicht wertvoll, unter diesem Gesichtspunkt keineswegs gerechtfertigt. Wenig bekannt ist, daß Sütterlin neben der deutschen auch eine lateinische Schreibschrift nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten entworfen hat.

Die Sütterlin-Lehrmethode wurde zunächst 1914 versuchsweise an einigen Berliner Schulen eingeführt und schließlich 1924 für ganz Preußen verbindlich erklärt. Die meisten anderen deutschen Länder (z.B. Thüringen und Oldenburg 1929, Hessen 1930, Baden und Danzig 1931) folgten dem Vorbilde Preußens, so daß ab etwa 1930 in Deutschland vorwiegend nach Sütterlins Lehrmethode unterrichtet wurde. Auch die von Alois Legrün entworfene und ab 1926 in Österreich eingeführte Schulausgangsschrift lehnte sich stark an Sütterlins Formensprache an.

Sütterlin war es nicht mehr vergönnt, den durchschlagenden Erfolg seiner Schreibmethode zu erleben. Er starb in Berlin am 20. November 1917, nach einer Quellenangabe wohl als eines der vielen Opfer der Hungerblockade gegen Deutschland im Ersten Weltkrieg. Seine Mitarbeiter führten aber sein Werk fort und sorgten nicht zuletzt durch zahlreiche Veröffentlichungen, von denen einige nachfolgend angeführt sind, für die Breitenwirkung seiner Lehrmethode. Als 1934 in Deutschland erstmals die Schulschrift von Staats wegen vereinheitlicht wurde, schuf man zwar neue Vorlagen, die aber im wesentlichen Sütterlins Buchstaben zum Vorbild hatten.

Sütterlins großer und auch damals kaum erkannter Verdienst war es, daß er in einer Zeit des Umbruchs in Kunst und Kultur eine neue deutsche Schreibschrift unter Berücksichtigung neuester didaktischer Erkenntnisse, aber auf der Grundlage der historischen Schriftentwicklung geschaffen hat. Daß auch ein anderer, für die deutsche Schreibschrift folgenschwerer Weg möglich gewesen wäre, zeigt das Beispiel des Schweizer Reformers Paul Hulliger, der Ende der zwanziger Jahren mit seiner Lehrmethode die deutsche Schreibschrift aus den Schweizer Schulen verbannt und damit zumindest in der Eidgenossenschaft eine kulturelle Weiche gestellt hatte.

Sütterlins deutsche Schreibformen, deren Schicksal schon im Archiv der Schriftgeschichte besiegelt schien, sind heute wieder für den Satz auf dem Rechner verfügbar. Neben anderen hat auch Klaus Burkhardt (86825 Bad Wörishofen, Waldseeweg 3a) diese Schrift setzbar gemacht.

Schrifttum:

(1) Larisch, Rudolf von: "Unterricht in ornamentaler Schrift". Verlag der österr. Staatsdruckerei, Wien 1905.

(2) Löw, Theodor: "Gebrechen unseres Schulschreibsystems". Bayerische Verlagsanstalt Karl Th. Senger, München 1913.

(3) Sütterlin, Ludwig: „Neuer Leitfaden für den Schreibunterricht“. Verlag Albrecht-Dürer-Haus, Berlin 1917.

(4) Jungk, Waldemar: „Mit Sütterlin zur Schul- und Lebensschrift“. Verlag Heintze&Blanckertz, Berlin o. Jg. (um 1925).

(5) Melchior, Friedrich: „Neugestaltung des Schreibunterrichts nach Sütterlin“ Verlag Heintze&Blanckertz, Berlin 1927.

(6) Rose, Heinrich: „Die Sütterlin-Schreibweise“. Verlag Brause&Co, Iserlohn 1930.

(7) Süß, Harald: „Deutsche Schreibschrift - Lesen und Schreiben lernen“. 5. Aufl., Augustus-Verlag, Augs


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.01.2003 um 17.44

Bei meinen Nachforschungen bzgl. der Schreibweise von Goethe (28.08.1749 - 22.03.1832) stieß ich auf folgendes Problem:
In den Leiden des jungen Werther (1774), Fundstelle:
http://www.klassikerwortschatz.uni.freiburg.de/Texte/Werther.htm
(zitiert nach Sophienausgabe Band I/19) finde ich neben den seinerzeit üblichen Besonderheiten (Thür, seyn …) genau die S-Schreibung, wie sie bis zum Jahre 1996 üblich war.
In dem von Toni Schmid (Pressesprecher des Bayerischen Kultusministeriums) veröffentlichten Goethe-Gedicht „Ghasele XIII“,
Fundstelle: aviso, Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern, 2/97,
finde ich die reformierte S-Schreibung vor.
Schmid verweist darauf, daß das Gedicht (vom 22. Juli 1814), die Originalschreibweise Goethes (Transkription/sic!: Stiftung Weimarer Klassik) darstelle.

Wer kann hier weiterhelfen?




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nos


eingetragen von Christian Stang am 12.01.2003 um 13.56

Bezüglich Ludwig Sütterlin verweise ich auf den kürzlich veröffentlichten Aufsatz von Günther Pflug, "Was ist Sütterlin?" (veröffentlicht in Heft 6/2002 des "Sprachdienstes").

Mit freundlichen Grüßen

Christian Stang



Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Es könnte eine reizvolle Aufgabe werden, das Wirken und die Leistung der folgenden Persönlichkeiten zu untersuchen:

Johann Christoph Adelung (Aufklärungsphilosoph und Sprachforscher), 08.08.1732 bis 10.09.1806. Hauptwerke: „Versuch eines vollständigen grammat.-krit. Wörterbuchs der hochdt. Mundart“ 5 Bde. 1774-1786, „Dt. Sprachlehre“ 1781.

Paul von Heyse (15.03.1830 – 02.04.1914), Mittelpunkt eines die Formüberlieferung betonenden Dichterkreises; 1910 Nobelpreis; tätig als Lyriker, Dramatiker, Novellist, Romancier und Übersetzer; auch ein reger Briefschreiber, so mit J. Burckhardt, E. Geibel, Th. Fontane, G. Keller, Th. Storm.

Ludwig Sütterlin (1865 – 1917) entworfenes Normalalphabet für dt. u. latein. Schrift, seit 1915 an den preuß. Schulen empfohlen; seit 1941 nicht mehr gelehrt.

Meine Anfragen hierzu:
Gibt es bereits Literatur, die einen Vergleich der o.g. Persönlichkeiten und ihrer Werke beinhaltet?
Wo lassen sich Originalveröffentlichungen (Erstdrucke) o.g. Personen finden?
Wo finden sich Original-Druckerzeugnisse beliebiger Autoren, die während der Lebenszeit der o.g. „Sprachforscher“ publiziert haben? (Welche sind hier von besonderem Interesse?)
Welches Werk beschreibt Hintergründe, Vorläufer und Motive der sog. Sütterlin-Schreibweise?

Motiv für meine Anfrage ist der unbefriedigende Tatbestand, daß ich intuitiv für eine der drei Persönlichkeiten Partei ergreife.
Ziel meiner Anfrage ist das Quellenstudium, das zu einer vorurteilsfreien Einschätzung der jeweiligen Leistung führen soll.

Wer kann bei der Arbeit behilflich sein?
- durch Literaturhinweise,
- durch das Erstellen von Wörterlisten, die genau die Schreibweise der jeweiligen Zeitabschnitte protokollieren und insbesondere die S-Schreibung erfassen,
- durch Biographien oben genannter Persönlichkeiten.

Für jegliche Hilfe wäre ich dankbar.






eingetragen von Norbert Schäbler am 12.01.2003 um 12.31

Es könnte eine reizvolle Aufgabe werden, das Wirken und die Leistung der folgenden Persönlichkeiten zu untersuchen:

Johann Christoph Adelung (Aufklärungsphilosoph und Sprachforscher), 08.08.1732 bis 10.09.1806. Hauptwerke: „Versuch eines vollständigen grammat.-krit. Wörterbuchs der hochdt. Mundart“ 5 Bde. 1774-1786, „Dt. Sprachlehre“ 1781.

Paul von Heyse (15.03.1830 – 02.04.1914), Mittelpunkt eines die Formüberlieferung betonenden Dichterkreises; 1910 Nobelpreis; tätig als Lyriker, Dramatiker, Novellist, Romancier und Übersetzer; auch ein reger Briefschreiber, so mit J. Burckhardt, E. Geibel, Th. Fontane, G. Keller, Th. Storm.

Ludwig Sütterlin (1865 – 1917) entworfenes Normalalphabet für dt. u. latein. Schrift, seit 1915 an den preuß. Schulen empfohlen; seit 1941 nicht mehr gelehrt.

Meine Anfragen hierzu:
Gibt es bereits Literatur, die einen Vergleich der o.g. Persönlichkeiten und ihrer Werke beinhaltet?
Wo lassen sich Originalveröffentlichungen (Erstdrucke) o.g. Personen finden?
Wo finden sich Original-Druckerzeugnisse beliebiger Autoren, die während der Lebenszeit der o.g. „Sprachforscher“ publiziert haben? (Welche sind hier von besonderem Interesse?)
Welches Werk beschreibt Hintergründe, Vorläufer und Motive der sog. Sütterlin-Schreibweise?

Motiv für meine Anfrage ist der unbefriedigende Tatbestand, daß ich intuitiv für eine der drei Persönlichkeiten Partei ergreife.
Ziel meiner Anfrage ist das Quellenstudium, das zu einer vorurteilsfreien Einschätzung der jeweiligen Leistung führen soll.

Wer kann bei der Arbeit behilflich sein?
- durch Literaturhinweise,
- durch das Erstellen von Wörterlisten, die genau die Schreibweise der jeweiligen Zeitabschnitte protokollieren und insbesondere die S-Schreibung erfassen,
- durch Biographien oben genannter Persönlichkeiten.

Für jegliche Hilfe wäre ich dankbar.





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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 28.11.2002 um 08.43

An mehreren Stellen dieses Forums tauchen sog. Links auf: Verweise auf andere Foren, oder Hinweise auf bedeutende und aufschlußreiche Quellen.
Professor Ickler hat beispielsweise am heutigen Tag auf Anna Wierzbicka hingewiesen, wobei der willige Besucher bei Befolgung des Hinweises in den Hallen der University of New England landet, und daselbst auf „njudeutsch“ angesprochen wird.

Meine Bitte an die Technik:
Wäre es möglich, sämtliche Hinweise, die sprachwissenschaftliche Aufsätze und Erkenntnisse betreffen, im hiesigen Strang „Aufsätze“ zu sammeln.
Begründung: Ein zentrales Suchregister erleichtert das Quellenstudium.

Mein Angebot an die Technik:
Bei der Zusammenstellung würde ich behilflich sein, müßte dann aber in Kenntnis versetzt werden, wie man „daunlädt“, „einscännt“ und „verhinweist“.

MlG (mit lautem Grinsen)

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.11.2002 um 16.35

Ich entnehme den knappen Antworten viel.

Zum Transfer:
Der hier in Entstehung begriffene Strang soll sich ja eigentlich der „Grammatik“ zuwenden, die einerseits ein sehr umstrittenes Schulfach ist, der aber andererseits ein gewisser Vorrang vor der Rechtschreibung eingeräumt wird.

Ein Methodenstreit der Grammatiker ist mir bekannt. Falls gewünscht würde ich diesen „Streit“ im Nachbarstrang dokumentieren. Dabei würde ich mich allerdings ausschließlich auf das Zitieren von Bernd Stadler „Sprechhandeln und Grammatik“ Bd. 2, S.11 bis 17 beziehen.

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nos


eingetragen von Theodor Ickler am 26.11.2002 um 16.02

Auf die erste Frage von Herrn Schäbler möchte ich antworten: gar nicht, soviel ich weiß. Auf die zweite: nein.
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Th. Ickler


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.11.2002 um 15.44

Es sollte an dieser Stelle eigentlich weniger über die Herkunft und die Existenz des Fehlerteufels philosophiert werden – dafür wäre der Nachbarfaden da –
auch ist es unnötig, jemanden auf irgendeine Rolle festzunageln,
noch bedarf es derzeit einer Normierung nach gutbürgerlicher oder reformstreberischer Gesinnung.
Vielmehr sollte etwas zum Laufen gebracht werden, und das könnte es um so besser,
je wohlgesonnener und vorurteilsfreier ein jeder sich dem Neuen entgegenwirft (oder besser: zuwendet).

Festhalten will ich, daß sich sehr häufig der Inhalt einer Botschaft beschämt hinter der äußeren Fassade (nämlich der Rechtschreibung) ducken und kuschen muß; und die Unterstellung liegt nicht fern, daß sich unsere Gesellschaft an Äußer- und Oberflächlichkeiten zu gerne aufreibt und oft nicht bereit ist, die Tiefe – wegen mir auch das Metaphorische – zu erkennen.

Meine konkreten Fragen an Professor Ickler:
Erstens: Inwieweit hat die uns aufgebürdete Rechtschreibreform mit Erkenntnissen oder gar Initiativen jener Sprachwissenschaftler zu tun, die dem philosophischen oder psychologischen Zweig zuzurechnen sind?
Zweitens: Gibt es innerhalb der Sprachwissenschaft seit der neuen Rechtschreibverordnung einen nachhaltigen Methodenstreit? (Wenn ja, was sind die jeweiligen Leitgedanken?)


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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 26.11.2002 um 08.08

Ich stellte einen Antrag auf Eigenbildung.
Warum? - ist ja wohl klar erkannt.
Mein Antrag scheint abgelehnt.
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nos


eingetragen von Walter Wittkopp am 25.11.2002 um 22.15

Der Ungebildete gebraucht die Fremdwörter verkehrt;
    denn er hat es nicht besser gelernt.
Der Halbgebildete gebraucht die Fremdwörter richtig;
    denn er möchte sich ein Ansehen verschaffen.
Der Gebildete gebraucht die Fremdwörter gar nicht;
    denn er beherrscht seine Muttersprache.
Lieber Herr Schäbler,

in welchem Gewörtergebuch haben Sie denn die Buchstabenfolge downgelowded gefunden? Immerhin 3 Gugel, es lebe das seltene Wort! Noch seltener als downgelowdet, 6 Gugel.
Ihre Njudeutschdinger
    Scannens
    Downlowdens
    Verlinkens
   e-Mail
    mithilfe ( – Mithilfe
kenne ich – )
laden nicht gerade dazu ein, tätig zu werden.
Hier nur soviel: Sie können in diesem Forum so viele neue Fäden, Stränge, Themen, Leitthemen, neue Leitthemen oder threads aufmachen, wie Sie wollen. Dafür benötigen Sie keinen Zensor, Moderator, Persil- oder Erlaubnisschein. Klicken Sie einfach auf „neues Leithhema“ und folgen Sie dorten unauffällig den Anweisungen.


eingetragen von Norbert Schäbler am 25.11.2002 um 20.32

Angenehm überrascht über das Interesse an diesem Strang bringe ich einen weiteren Vorschlag ein.
Er soll dazu führen, daß Herr Ickler entlastet wird und sich die Fragesteller zum Teil selbst – oder aber an ihrer Statt die am Problem Interessierten - Antworten aus dem Weltnetz holen und im Nachbarstrang veröffentlichen können.
Beispielsweise hat Herr Ickler im Strang „Von den Reizen der Rechtschreibung“ heute auf „Google“ - „Bloomfield“ verwiesen, genau wie Herr Wagner im vorhergehenden Beitrag auf die hervorragenden Äußerungen von Herrn Upmeier hinlenkte.
Durchaus könnte nun das Wesentliche der bloomfieldschen oder upmeierschen Betrachtungsweise in den jeweiligen Strang downgelowded - oder ein Link auf den Strang eingebracht - werden, so wie das beispielsweise Frau Philburn oder Herr Kukulies seit längerer Zeit tun.
Dafür aber müßten konkrete, nachahmbare Voraussetzungen geschaffen werden.

Dazu wären folgenden Anforderungen zu stellen:

An die Technik:
a) ein eigener Strang (gekoppelt an den Strang Aufsätze), der in nachvollziehbarer Form über Techniken des Scannens, Downlowdens und Verlinkens informiert (ggf. auch als Unterweisung per e-Mail denkbar)
b) ein eigener Strang (ebenfalls gekoppelt) z.B. mit dem Namen „Quellenstudium“, der auf interessante Quellen verweist.

An Herrn Ickler:
Eine Liste mit Namen von bedeutenden Grammatikern und Sprachwissenschaftlern, deren Erkenntnisse man im Netz mithilfe diverser Suchmaschinen abrufen kann.

Was die enge Verbindung des Hauptstrangs „Aufsätze“ mit den untergeordneten Strängen: „Anfragen und Probleme“ – „Technik“ - „Quellentexte“
angeht,
schlage ich vor, so zu verfahren, wie man das früher bei Gliederungen (2.1 – 2.2 – 2.3 nebst 2.3.1 – 2.3.2 …) gehandhabt hat. Das sollte technisch eigentlich möglich sein, und es würde die Übersicht und Zuordnung enorm erleichtern.




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nos


eingetragen von J.-M. Wagner am 25.11.2002 um 15.50

Tip: Schauen Sie doch mal gelegentlich bei Herrn Upmeier im "bisherigen Gästebuch" rein...


eingetragen von Michael Krutzke am 25.11.2002 um 13.32

Diskussionen über allgemeine Fragen der Sprache (z. B. gutes Deutsch) würde ich als Zaungast gern verfolgen. Zu technischen und betriebswirtschaftlichen Themen sowie zu vielerlei Mumpitz gibt es eine Unmenge von Weiterbildungsmöglichkeiten. Zu Sprache und Rechtschreibung allerdings nur sehr wenig - für Laien wie mich jedenfalls. Hier ein wenig von dieser "Mangelware" aufschnappen zu können, würde ich sehr begrüßen.
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Michael Krutzke


eingetragen von J.-M. Wagner am 25.11.2002 um 13.06

Ich unterstütze den Vorschlag von Herrn Schäbler, die "Vorlesungsbeiträge" (die ja nicht notwendigerweise nur von Ihnen kommen sollen, lieber Herr Ickler; vermutlich haben Sie Herrn Schäblers Anmerkung zu weitgehend interpretiert) und die Diskussion darüber in getrennten Strängen unterzubringen.
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Theodor Ickler am 25.11.2002 um 09.26

Lieber Herr Schäbler, vielen Dank für Ihre anerkennenden Worte! Aber zu so einem Unternehmen fühle ich mich zur Zeit nicht imstande und auch nicht aufgelegt. Ich meine: eine ganze "Vorlesung"! Diskutieren wir noch ein bißchen über einzelne Fragen! Später kann mehr daraus werden.
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Th. Ickler


eingetragen von Norbert Schäbler am 25.11.2002 um 08.37

Vorschlag

Im Nachbarstrang „Aufsätze“ führt Professor Ickler die Vielschichtigkeit der Sprache vor. Ickler läßt ungeahnte Dimensionen der Sprache und des Sprachverhaltens erkennen. Er weist u.a. auf mögliche Beweggründe hin, die einem Sprachakt zugrundeliegen.
Die jeweils zitierten wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen für sich.
Die Darbietung sollte meines Erachtens nicht unterbrochen sondern ähnlich wie bei einer Vorlesung durch den Dozenten abgewickelt werden.

Ich schlage vor, Fragen zum Sachgebiet in einem eigenen Strang - (hier) – einzubringen.


__________________
nos


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