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-- Scheinapostelmoralität (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=581)


eingetragen von Elke Philburn am 17.12.2002 um 23.35



Sie sind die Rockgiganten schlecht hin und begeistern seit Jahrzehnten ihre Fans. Nun gehen die Rolling Stones auf Welttournee und schauen auch in Deutschland vorbei. Im Gepäck haben sie die größte Rolling Stones Show allerzeiten. Hits wie "Satisfaction", "Angie", "Gimme Shelter", "Honky Tonk Woman" und "Jumpin Jack Flash" werden ebenso gespielt wie alle ihren neuen Hits.

Eine Zustellung vor Weihnachten kann für diese Veranstaltungen aufgrund der großen Nachfrage und der langen Postlaufzeiten ausser bei Expresszustellung nicht garantiert werden!


eingetragen von Walter Wittkopp am 16.12.2002 um 23.35

<i>kursiv</i>
<b>fett</b>
<font color=#990044>bunt</font>
Oder mit eckigen Klammern. Ändern: auf den „ändern“-Knopf klicken.
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Walter Wittkopp


eingetragen von Martin Reimers am 16.12.2002 um 23.09

Ich kann Herrn Lindenthal nur unterstützen; es kann uns nicht weiterbringen, wenn wir populäre Pauschalurteile über die Lehrer abgeben (nicht "wertlos" mit "verwirrt" verwechseln!) [pardon, ich bekomme das nicht kursiv]). Verwirrt sind die Lehrer ganz ohne Zweifel, und mehr, als einige von uns denken, dürften inzwischen aus Schaden klüger geworden sein. Sie sollten wir für uns gewinnen.
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Martin Reimers


eingetragen von Norbert Schäbler am 16.12.2002 um 20.58

Mir tun sie leid, obwohl sie mir Leid taten, und mein Zynismus ist lediglich Oberfläche und Fassade.
Lehrer sind besser als ihr Ruf, und es gibt keinen tieferen Grund, sich über den Berufsstand der Lehrer zu erheben. „Fremder Leute Kinder zu erziehen, ist kein Zuckerschlecken.“ So spricht man zumindest am Stammtisch.

Mit meinen rauhen Worten wollte ich auch lediglich darauf hinweisen, daß es ein falscher Weg ist, die Lehrer zum Widerstand aufrufen zu wollen, denn noch viel schlimmer als in der freien Wirtschaft unterliegt der Beamte den Weisungen des Vorgesetzten. Er hat noch nicht einmal das Recht zum Streik.

Im Prinzip sind es diese feinen Verästelungen und Verstrickungen, gegen die es zu rebellieren gilt, z.B. die Verstaatlichung des Schulwesens, das Vordringen des Staates in sämtliche Bereiche der Erziehung, die laut Grundgesetz zuvorderst den Eltern obliegen.
Voller Schrecken denke ich an das bundesweite Errichten von Ganztagsschulen und Kinderhorten, für die nun allerorten Gelder gesammelt werden – neue Maßnahmen über die man allüberall nur das Beste hört.

Weiß man überhaupt, was die Politik hier anrichtet? Denkt denn heute, wenige Jahre nach dem Mauerfall, noch irgendwer nach über die Möglichkeiten der Indoktrination?

Vielleicht einige, aber die sind inzwischen schon wieder auf der Seite der Minderheit; werden über kurz oder lang niedergeschrieen, wenn sie die Privatisierung der Bildung fordern.

Lausige Zeiten sind das!

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nos


eingetragen von Detlef Lindenthal am 16.12.2002 um 18.48

>> „Und zu Martin Reimers und Detlef Lindenthal fällt mir ein: Mit einem wertlosen Haufen [gemeint ist offenbar die Deutschlehrerschaft] kann man keinen Krieg gewinnen. “ <<     – – Na, na, welch rauhe Sprache für uns Friedfische!

Gegenrede: Wir sollen nicht wertlos mit verwirrt verwechseln. Es gilt, diesen (nun bin ich es, der sich der Militärsprache bedient) Sauhaufen mit Denkwerkzeug, neuen (= alten) Zielvorgaben und Zuversicht auszurüsten.

Der Kultus-Heerwurm hat sich derart in mehrere Sackgasse verrannt, daß bei der anstehenden Umkehr dann die bisher ersten die letzten sein werden. Wir können etwas für Nachdenklichkeit und Gruppendynamik sorgen, indem wir sagen: Wer den „Reform“pfusch weitermacht, bekommt wegen Dienstpflichtverletzung später die Rente gekürzt. Denn das wissen die Deutschlehrer nach kurzem Nachrechnen, daß bei den Renten einschneidend gekürzt werden muß.

Cetero censeo / außerdem fordere ich:
Die Rente der Gymnasiallehrer soll sich danach bemessen, was ihre Schüler in die Rentenkasse einzahlen.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Norbert Schäbler am 16.12.2002 um 17.33

An der Vision von Herrn Lindenthal ist sicherlich viel Richtiges dran, denn ähnlich wie in der Industrie oder im Bankenwesen muß generell im gesamten Dienstleistungsbereich der Rotstift angesetzt, Stellenabbau betrieben sowie zielgerechtere und ergebnisorientiertere Arbeit geleistet werden, damit die Wirtschaft wieder flott wird.
Auch muß an einen wirtschaftlichen Grundsatz erinnert werden, der besagt, daß derjenige, der nichts produziert, vielmehr im wesentlichen nur veredelt – daß eben derjenige eine besonders edle und hochwertige Arbeit verrichten muß, damit die Dinge auch eine echte Wertschöpfung erfahren – wem auch immer zum Nutzen …

Über die „Arbeitskraft“ der Dienstleistenden und Staatsbeschäftigten denken ja sogar die Staatsmänner nach, oft mit gutem Willen, meist aber nicht in letzter Konsequenz.
Ein Beispiel:
Ministerialdirektor Hoderlein (Bayern), faßte (einen Monat vor der Unterzeichnung des sog. Wiener Abkommens) die Ergebnisse einer (längere Zeit zuvor) eigens am bayerischen Innenministerium eingerichteten Projektgruppe „Motivationsförderung“ mit folgenden Worten zusammen: „Der Weg ist das Ziel“.
(Das gesamte Konzept ist nachzulesen im hiesigen Forum unter „Dokumente“ – Seite 2 „Leitbilddiskussion“).

In kurzer Zusammenfassung: Jene philosophisch anmutenden Gedanken waren eingebettet in einem Konzept, das sich „Leitbilddiskussion“ nannte. Es versuchte allen Angestellten des
öffentlichen Dienstes Motivation und Selbstverständnis einzuhauchen, machte aber letztendlich den Beamten klar (hier in absolutem Zynismus formuliert): daß sie – die Bürokraten – eine naturgegebene, „gottgewollte“ und von den weltlichen Machthabern unterstützte Erscheinungsform des oligarchischen Staatswesens seien …
und folgerichtig wurde dieses Konzept insbesondere in der Lehrerschaft ernsthaft diskutiert.
Das heißt: Im Laufe dieser Diskussion erwarb die Lehrerschaft das Bewußtsein, daß jene – vom Schulamt, von der Regierung, aus den Länderparlamenten und auf der höchsten Regierungsebene – in jedem Falle hinter den Handlungen der angefeindeten Lehrerschaft stünden, solange sie das machte, was gewollt war.
Wer wollte in einem solchen Schutz- und Trutzbündnis Abtrünniger sein.

Ein weiterer Tatbestand fällt mir in Zusammenhang mit der Aushöhlung des pädagogischen Selbstverständnisses ein:
In den frühen 90er Jahren wurde in der Lehrerschaft Bayerns eine sog. Wertediskussion geführt, begründet durch die Feststellung eines riesigen Erziehungsdefizits. Von „Schlüsselkindern“ wurde gesprochen, denen die Grundbedingungen des zwischenmenschlichen Zusammenlebens abhanden gekommen seien aufgrund der Versäumnisse ihrer Eltern; und zur Abhilfe wurden deshalb in diversen zusätzlichen Nachmittagsveranstaltungen seinerzeit Werte und Traditionen definiert, die tradiert werden müßten, damit die Gesellschaft nicht degeneriere.

Jetzt, im Ruhestand, denke ich manchmal wehmütig zurück, schwelge zwischen Zynismus, Volksweisheiten und ernsthafter Philosophie.
Zu Hoderlein („Der Weg ist das Ziel“) fällt mir die Umkehrung ein: Wo ein Wille (und ein festes Ziel) ist, dort ist auch ein Weg.
Zur Werterziehung („Wir müssen wieder die alten Werte vermitteln“) fällt mir ein: Wir müssen die Menschen wertvoll machen, denn nur mündige und selbstbewußte Menschen stützen die Harmonie.
Und zu Martin Reimers und Detlef Lindenthal fällt mir ein: Mit einem wertlosen Haufen kann man keinen Krieg gewinnen.


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nos


eingetragen von Detlef Lindenthal am 16.12.2002 um 15.17

>> „Hat jemand entsprechende Kontakte ..?“ << – Da könnten wir Frau Dr. Menges fragen.

In den Jahren 1996 ff., als meine eigenen Buben noch zur Schule gingen, hatte ich als Elternvertreter ständige Verbindungen zur Deutschlehrerschaft; aufgrund jener Erfahrungen muß ich leider warnen: Bevor Sie zu hohe Denkleistungen von dieser Berufsgruppe erwarten, vergegenwärtigen Sie sich doch bitte, welche Prägungen und Auswahl die Deutschlehrer zu dem gemacht haben, was sie sind.

Was sie sind, das können Sie daran erkennen,
– wie dieser Berufsstand sich 1996 ff. in der Rechtschreibfrage verhalten hat;
– wie er achselzuckend beim PISA-Debakel sagt, alle anderen wären schuld daran.
Und die Deutschlehrer sind ein geschlossener Block mit der Generalaussage: Wir sind die Vorreiter all derer, die keine Lust mehr haben.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Friedrich Denk war 1996 f. ein leuchtendes Gegenbeispiel.
– Was macht er jetzt eigentlich?
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Martin Reimers am 16.12.2002 um 14.32

Das Neue Jahr rückt näher, und auch das für uns immer schwerer auszumalende Jahr 2005. Ich habe nur selten Gelegenheit, mit Deutschlehrern zu sprechen, denke aber, daß die Unzufriedenheit sehr groß ist. Inzwischen dürfte selbst in der GEW sich die Katerstimmung breitmachen.
Es kann doch nicht sein, daß Schüler, die sich aus eigenem Antrieb der neueren und neuesten deutschen Literatur zuwenden, künftig hierfür bestraft werden. Wäre es nicht möglich, eine neue Initiative anzuregen? Ich stelle mir einen massenhaften Aufruf zum zivilen Ungehorsam vor, eine Selbstverpflichtung der Lehrer zumindest in zwei Punkten:

- „Veraltete“ Schreibungen werden nicht als Fehler gewertet.
- Schreibweisen, die amtlich richtig, aber inhaltlich mißverständlich oder grammatisch falsch sind, werden unabhängig von der Fehlerbewertung als solche gekennzeichnet.

Weitere Punkte ließen sich sicher hinzufügen, wenn man die Situation an den Schulen besser kennt.

Die KMK sollte nochmals aufgefordert werden, zu den früheren und den geplanten Änderungen in den Wörterbüchern Stellung zu nehmen. Es soll auch die Frage gestellt werden, wie die Änderungen, die von der Zwischenstaatlichen Kommission für 2005 angekündigt wurden, ohne Übergangsphase verbindlich sein sollen.

Einzelaktionen wären sicherlich für die Betroffenen ein zu hohes Risiko, man müßte also die Verbände einbeziehen. Ist es naiv, auf die Teilnahme – oder gar die Federführung – des Lehrerverbandes oder des Philologenverbandes zu hoffen? Vielleich läßt sich ja zumindest auf regionaler Ebene etwas beginnen.

Hat jemand entsprechende Kontakte oder weitere Vorschläge?

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Martin Reimers


eingetragen von Norbert Schäbler am 16.12.2002 um 13.51

Spaß macht es ja, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, nachzudenken über scheinbaren Unsinn oder hintergründige Absicht – nur irgendwann landet man dann in der soundsovielten Milchstraße oder vielleicht sogar in einem Schwarzen Loch – und die Energie ist futsch.

Deshalb meine ich, daß es eventuell sehr wichtig wäre, daß sich die Frau oder der Herr Nandor in die Diskussion einmischen sollten, um uns zu erklären, worüber sie/er überhaupt zu diskutieren wünschten.

Bald geschehen sollte das natürlich, denn mir stellen sich schon die Nackenhaare, wenn ich nur daran denke, daß sich die Frauen Doktoren und Herren Professoren demnächst hier zu Wort melden werden, um uns frei Assoziierende reif für die Insel zu erklären.
Nandor, übernehmen Sie!

Geschehen ist eigentlich noch gar nichts – zumindest nichts Bedenkliches.
Ich fasse zusammen:
Beim Weihnachtsplätzchenbacken fiel mir ein, daß es ein guter alter Brauch ist, Rezepte auszutauschen, damit auch die anderen gute Weihnachtsplätzchen kriegen.
Das hat möglicherweise Frau Philburn angestachelt, in der Brigitte nachzustöbern – da gibt es nämlich seit jeher die besten Backanleitungen (logischerweise in einer Frauenzeitschrift, weil Backen ja nach wie vor Frauensache ist) – und dabei geriet sie vermutlich an das Bild von Ariane.

Aufmerksam wie Frau Philburn ist, hat sie sofort den Wortkuchen entdeckt, der (so stand es auch in meiner "Backanleitung", s.u.) genau aus drei Zutaten bestand – aus den einzelnen Worten „zu“, „Recht“ und „zupfen“.

Ob der Wortkuchen aus der Brigitte schmeckt, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Mir scheint es aber, daß er ein bißchen „lädschert“ geraten ist.
Das passiert immer so, wenn man die falsche Hefe nimmt oder zwischendurch die Ofenklappe aufmacht.


– geändert durch Norbert Schäbler am 17.12.2002, 19.03 –
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nos


eingetragen von Detlef Lindenthal am 16.12.2002 um 12.00

Ja, das leuchtet ein. Was früher der Duden war, worauf sich Lehrer, Eltern, Schüler und Verwaltungsrichter verlassen konnten, das ist heute dann wohl das Korrekturprogramm des gottgleichen Bill Gaids.

Doch nun überlege ich: Werden unsere Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer soviel Rückgrat, Zivilcourage, Heldenmut aufbringen (und insofern ihren Schulkindern ein fragwürdiges Beispiel an unangepaßtem Verhalten geben?!?), daß sie (unter Verweis auf Duden _21 usw.) einem empörten Schüler widersprechen, wenn dieser glaubhaft zu machen versucht: laut quasiamtlicher MS-RS-Korrektur heißt das zu Recht zupfen?
Und wenn ja: Ist das nicht ein Fall fürs Kartellamt und und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wenn die Lehrer(innen) bei Winzigweich nun aufbegehren, aber bei Duden und Bertelsmann damals nicht?

Geben wir diese Frage doch an Frau Dr. Menges weiter.
Dr. Menges, übernehmen Sie!
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Elke Philburn am 16.12.2002 um 11.19

Mein Verdacht ist, daß die Schreiberin zunächst zu recht gezupft getippt hatte, woraufhin das Korrekturprogramm ordnungsgemäß das große R einsetzte.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 16.12.2002 um 07.41

Liebe Frau Philburn,

was hätte nach Ihrer Meinung Brigitte denn schreiben sollen, wenn sie ausdrücken möchte, daß der Augen Brauen keinesfalls zu Unrecht gezupft (oder gar gezopft) worden sind?
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Elke Philburn am 16.12.2002 um 07.07

Außerdem wurden Arianes Augenbrauen ein wenig zu Recht gezupft das macht die Augen offener.



eingetragen von Norbert Schäbler am 16.12.2002 um 06.43

... und nicht vergessen!
Die Plätzchen immer schön kalt stellen,
und stets an die Kultusminister denken.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 14.12.2002 um 10.34

Man nehme:
a) … drei Zutaten (z.B. die Ziffern 1, 2 und 3),
b) … schütte sie in einen Backzuber,
c) … rühre nach eigenem Gutdünken
d) … backe nach üblicher Richtlinie.
Und man erhält je nach Länge der Rühr- und Backzeit die Ziffernfolge bzw. die Zahlenplätzchen mit folgendem Aussehen: 123, 132, 213, 231, 312 und 321.

Hinweis 1: Zum Backen von „Buchstabenplätzchen“ und „Wortkuchen“ sollte erst übergegangen werden, wenn eine gewisse Sicherheit im Rühren und Backen von „Zahlenplätzchen“ vorhanden ist, denn insbesondere das Einbringen von Großbuchstaben und das Mischen ganzer Wörter steigert die Vielfalt ins Unermeßliche (z.B. abc, acb, Abc, ABc, aBc …).

Hinweis 2: Bei fehlendem Backmut beachten Sie die bitte die Packungsbeilage oder befragen Sie die zentrale Anlaufstelle am IDS Mannheim und lassen sich von dort die Liste der verbotenen Zutaten zuschicken.




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nos


eingetragen von Nandor am 12.12.2002 um 19.14

Scheinapostelmoralität? Gibt es dieses Wort überhaupt?


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

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