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-- Vorzüge der "alten"Rechtschreibung (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=63)
eingetragen von Theodor Ickler am 11.05.2002 um 08.30
Ich war ja immer der Meinung, daß die alten Dudenregeln - entgegen der irregeleiteten "Eindeutigkeit" des Wörterverzeichnisses - durchaus auch Rad fahren zuließen. Eine willkommene Bestätigung findet sich in der Dudengrammatik (6. Aufl. S. 419), wo es heißt, "Rad fahren (nach der alten Regelung auch radfahren)". Also AUCH, nicht NUR!
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Th. Ickler
eingetragen von litebloo am 03.08.2001 um 20.23
ist das alles, was sie vorzuzeigen haben?
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So sei es.
eingetragen von Manfred Riebe am 24.07.2001 um 08.31
Der Lehrer Dr. Friedrich Roemheld, Vorsitzender des 1951 wiedergegründeten "Bundes für deutsche Schrift", schrieb im Vorwort seiner Broschüre:
"Die Schrift ist nicht zum Schreiben da, sondern zum Lesen. Die folgenden Ausführungen werden zeigen, welcher Mittel sie sich bedient, um dieser Aufgabe gerecht zu werden."
Roemheld, Friedrich: Die Schrift ist nicht zum Schreiben da. Vom Wesen der deutschen Rechtschreiblehre, 2. Aufl., Ahlhorn, 1981, (1. Auflage, Eschwege 1969)
Wer die Feinheiten und damit die Vorzüge der deutschen Schriftsprache kennenlernen will, sollte dieses Büchlein studieren.
eingetragen von Norbert Lindenthal am 22.07.2001 um 22.49
Die normale Rechtschreibung fließt leicht durch die Hände und ist schnell zu lesen. Kein Wunder, sie wurde von der Zeit geschliffen.
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Norbert Lindenthal
eingetragen von Theodor Ickler am 09.03.2001 um 10.25
Ein schönes Beispiel für die Feinheit der deutschen Orthographie, wie sie sich ungeplant und doch sehr zweckmäßig entwickelt hat, ist das Dehnungs-h nach i. Bekanntlich gibt es dies fast nur in den Personalpronomina: "ihm, ihn, ihr" usw. Andere Fälle wie die "Ihle" sind so selten, daß man sie vergessen kann.
Das heißt, wir erkennen beim Überfliegen eines Textes gleich diesen wichtigen Teil des Verweisapparates. Das hätte sich kein Sprachplaner so ausdenken können.
Natürlich ändert die Reform daran nichts, wie sie denn überhaupt bei den Dehnungszeichen weitgehend am Ändern gehindert worden ist - zum Glück. Ich möchte aber doch ab und zu auf solche Einzelheiten hinweisen, weil sie uns zum Respekt vor dem Gewachsenen erziehen können.
Ein anderes Beispiel ist das "Blickfang-h", das Friedrich Roemheld in vielen Wörtern entdeckt hat, die etymologisch kein solches h verdient haben (wie "rauh", wo es ja begründet ist), aber ohne das h weder Ober- noch Unterlänge hätten. Sie haben ein Extra-h bekommen und sehen dadurch etwas fülliger aus. Diese Regel gilt aber nur für sinntragende Wörter wie "wahr", "roh" usw., also weder für Pronomina noch Präpositionen usw. (er, zu, so). Infolgedessen gibt es nur sehr wenige Wörter, die sinntragend und dennoch optisch so ärmlich sind wie das neuschreibliche "rau" (vor "ro" und zä" schraken die Reformer ja zurück).
Sind das nicht erstaunliche und bewunderungswürdige Leistungen der Sprachgemeinschaft?
Nachtrag: Im Blickfang-h kann man eine Fortsetzung des Grundsatzes sehen: Wovon die Rede ist, das wird durch Großschreibung (hier: Ober- und Unterlänge) visuell hervorgehoben. (Die Pronomina "ihr" usw. sind Ausnahmen.)
Alle angegebenen Zeiten sind MEZ
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