Forum (http://Rechtschreibung.com/Forum/index.php)
- Rechtschreibforum (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=8)
-- Leute wie du - Leute wie dich ? (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=672)


eingetragen von J.-M. Wagner am 09.08.2003 um 16.55

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Eigentlich brauchen wir ein allgemeines Sprachforum, nicht unter dem Titel rechtschreibreform.
Yepp. Man könnte z. B. auf diesen Ort ausweichen.
Das habe ich getan und einen Anfang für eine Diskussion unter der Überschrift „Rechtschreibreform vs. sprachlich hochwertige Texte“ gelegt. Ich bitte freundlich um Beachtung.
__________________
Jan-Martin Wagner


eingetragen von Dominik Schumacher am 06.07.2003 um 11.25

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Eigentlich brauchen wir ein allgemeines Sprachforum, nicht unter dem Titel rechtschreibreform.

Wir Techniker hatten während des Volksentscheids in Schleswig-Holstein in ersten Anfängen die Anschrift rechtschreibung.com. Und unser Logo hier oben hat diesen Begriff als zweiten neben dem Thema rechtschreireform. Wie wär’s, wenn wir Vorbereitungen in diese Richtung treffen? Ein allgemeines Sprachforum auf rechtschreibung.com.


__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal


eingetragen von Theodor Ickler am 06.07.2003 um 05.38

Ja, ich gebe es zu, das VRS-Forum habe ich bisher sträflich vernachlässigt, dabei ist es so schön gestaltet. Aber ich habe ein bißchen Angst davor. Wenn ich mich da erst einmal einmische, wird es wahrscheinlich gar kein Halten mehr geben. Mal sehen, ob ich mir einen Ruck geben kann, wenn erst das Semester zu Ende ist.

Zum Pedantischen noch: Kennzeichnend ist die Pingeligkeit der beiden praxisbezogenen Werke: Duden Bd. 9 und der neue Band Wahrig, Fehlerfreies und gutes Deutsch, dazu auch manche Verbote in Götzes Bertelsmann-Rechtschreibung. Die großen Germanisten vor 100 Jahren sind nicht gut auf die Sprachmeisterei nach Wustmanns Art zu sprechen gewesen. Sie kannten eben die ganze Fülle der Erscheinungen und auch die Wandelbarkeit. (Aus demselben Grund sind die Mediävisten nicht für den Kampf gegen die Rechtschreibreform zu gewinnen.)
– geändert durch Theodor Ickler am 06.07.2003, 18.50 –
__________________
Th. Ickler


eingetragen von Elke Philburn am 05.07.2003 um 23.01

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Schon Blatz, Sütterlin u.a. führen eine Menge Belege an, die zeigen, daß auch klassische Autoren viel großzügiger waren als unsere heutigen Schulmeister.

Ist es nicht seltsam, daß einerseits die (vermeintliche) Vernachlässigung der Spracherziehung der jungen Generation beklagt wird, andererseits aber die Schulmeister noch nie so pedantisch gewesen sein sollen wie heute?

Zitat:
Eigentlich brauchen wir ein allgemeines Sprachforum, nicht unter dem Titel rechtschreibreform.

Yepp. Man könnte z. B. auf diesen Ort ausweichen.
__________________
http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von Theodor Ickler am 05.07.2003 um 10.58

Zur nichtkongruierenden Apposition (mit und ohne als) gibt es eine weitläufige Literatur. Schon Blatz, Sütterlin u.a. führen eine Menge Belege an, die zeigen, daß auch klassische Autoren viel großzügiger waren als unsere heutigen Schulmeister. Bei einem Mann wie du kommt auch vor (elliptisch zu erklären: ...bist).
Ich habe auch große Mengen Beispiele für alles mögliche in diesem Zusammenhang gesammelt.

Eigentlich brauchen wir ein allgemeines Sprachforum, nicht unter dem Titel rechtschreibreform.
__________________
Th. Ickler


eingetragen von margel am 05.07.2003 um 10.08

Zugegeben, Fau Philburn, mein Beispiel paßt nicht genau,
aber die Tatsache bleibt bestehen, daß wie auch in Ihrem Satz hier ein Genitiv
praktisch "unmöglich" ist, und zwar aus sprachästhetischen
Gründen, wie Herr Wrase ganz richtig hervorhebt.
In seinem Beispiel würde ich so schreiben:
"Für uns als renommierten Verlag war es ..." Entspricht jedenfalls meinem Sprachgefühl am besten.


eingetragen von Wolfgang Wrase am 05.07.2003 um 09.51

Dieses Ausweichen in den Nominativ (als "Grundform") gibt es immer wieder, obwohl rein theoretisch, rein logisch ein anderer Kasus angezeigt wäre. Mir fällt es vor allem immer wieder bei "als" ohne Artikel auf:

Als renommierter Verlag war es für uns selbstverständlich, die Reform nicht zu übernehmen.

Das klingt besser und ist deshalb auch üblicher als die theoretisch richtigere, weil kongruente Konstruktion mit Akkusativ (für wen?):

Als renommierten Verlag war es für uns selbstverständlich ...

Natürlich könnte man einwenden, daß schon die Konstruktion selbst nicht ganz sauber ist, weil sich in derart mit "als" + Nominativ eingeleiteten Sätzen normalerweise das Korrelat im Subjekt wiederfinden sollte, und das ist hier ein unpersönliches "es" und nicht der Verlag. Aber so spricht man eben.

Jedenfalls richtet sich die Frage der Formulierung nicht nur nach der Logik, sondern auch nach ästhetischen und anderen Gesichtspunkten. Was mit deutlichem Übergewicht üblich ist, sollte man in solchen Fragen wie der Wahl des Kasus gelten lassen und anerkennen, mehr noch als in manchen Fragen der Rechtschreibung. Im gennannten Fall dürfte es die kongruente Konstruktion im Akkusativ sein:

So Leute wie dich kann ich überhaupt nicht ausstehen.

Andernfalls würde das dichte Aufeinanderprallen von "Du", obwohl im Geltungsbereich des Objekts, und "ich" als Subjekt, dieses Konkurrieren um den Nominativ, doch auffällig stören.


eingetragen von Elke Philburn am 05.07.2003 um 08.05

Hier müssen Sie aber, um vergleichen zu können, eine vergleichbare grammatische Fügung (Verb mit Genitiv) heranziehen.

*Eines Menschen wie Du harre ich nicht.


__________________
http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von margel am 05.07.2003 um 07.50

Ja, Frau Philburn, genau diese Probe hatte ich im stillen auch scnon gemacht. Und nun nehmen Sie einmal den Genitiv:
"Die Bemerkungen eines Menschen wie..." - Na, wie geht´s am
besten, glattesten weiter?


eingetragen von Elke Philburn am 04.07.2003 um 23.18

Ich denke, das Widerstreben ist schon berechtigt.

Man nehme nur ein Verb mit Dativ:

*Einem Menschen wie Du hört man gern zu.

(Interessant ist dabei allenfalls, daß der Fehler beim Dativ stärker ins Auge zu fallen scheint als beim Akkusativ.)
__________________
http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von margel am 04.07.2003 um 20.08

Wen oder was mag man gerne?
Leute wie Du.

(Mir selbst widerstrebt zwar diese Konstruktion,
aber falsch ist sie nicht).


eingetragen von Detlef Lindenthal am 04.07.2003 um 20.01

Wen oder was mag man gerne?
Leute wie Dich.

Denn Du bist in der Lage, eine genaue Fragen zu stellen; und darauf kann ein Wissender genau antworten.

Freilich, die Deutschlehrer sind nicht mehr, was sie waren;
doch zum Glück gibt’s dieses Forum.
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von margel am 04.07.2003 um 16.48

Zu solchen Fragen konsultieren Sie am besten
"Duden, Richtiges und gutes Deutsch - Wörterbuch
der sprachlichen Zweifelsfälle"
Möglichst in der vorreformatorischen Fassung natürlich.
Aber in diesem Fall hat sich wohl nichts geändert, denke ich.


eingetragen von wtiness am 04.07.2003 um 14.05

Question

So Leute wie dich kann ich überhaupt nicht ausstehen.
So Leute wie du kann ich überhaupt nicht ausstehen.

Was ist richtig?
Ich glaube letzteres, denn eigentlich ist doch "So Leute wie du" in sich geschlossen Akkusativ und das "du" muss Nominativ bleiben. Ich glaube die Verwirrung kommt, weil man "Dich kann ich überhaupt nicht leiden" kennt und daran denkt.

Oder?


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage