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-- Kommt hier ein Komma? (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=851)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.05.2011 um 13.16

Schon im zweiten Satz der Kommahilfe fehlt ein Komma:

Kommasetzung
Kommaregeln sind ein wichtiger grammatikalischer Bestandteil deutscher Sprache. Sie sind auf dieser Seite gelandet, um endlich den richtigen Umgang mit diesem stilistischen Mittel zu erlernen.

Wie die angegebene Regel ganz richtig sagt:

Infinitivgruppen müssen durch ein Komma abgetrennt werden, wenn sie mit "ohne", "um", "als", "anstatt", "außer" oder "statt" eingeleitet werden.

Die Reformregel, daß auch vor einem erweiterten Infinitiv kein Komma zu stehen braucht, hat sich als unfugsträchtig und irritierend erwiesen, ebenso der Verzicht auf die Abtrennung vollständiger durch „und“ verbundener Sätze. Ansonsten höre ich auf die Logik der Sprache und setze Kommata nach Gefühl. Vielleicht kann die hiesige Druckerkolonne hier genauere Auskunft geben.


eingetragen von Bettina Leibnitz am 11.05.2011 um 10.16

Hi!
Ich hätte eine kurze Frage zur folgenden seite zu kommaregeln: http://www.kommasetzung.info
Stimmt tatsächlich die aussage zu den infinitivgruppen (das beispiel: Ich versuche, pünktlich zu kommen.)? Ich habe nämlich einen text vorliegen, in dem es eben auch um kommasetzung geht und ich bin mir nicht ganz sicher, ob an der stelle im beispiel wirklich ein komma stehen muss. Hat jemand vielleicht eine etwas einleutendere begründung?

Sorry, dass ich das alte thema hier hervorhole, jedoch bin ich über die suchmaschine hier gelandet und dachte das wäre in ordnung? Wenns umstände macht, bitte ich um entschuldigung.


eingetragen von Norbert Lindenthal am 15.03.2008 um 20.02

… denn ich will nicht weniger Finger haben.

Zehn Finger habe ich an jeder Hand, fünf und zwanzig an Händen und Füßen.
__________________
Norbert Lindenthal


eingetragen von Detlef Lindenthal am 14.03.2008 um 17.50

Entweder hat Deutschlehrer Reinkens sich seine dienstpflichtgebotenen „Regeln“ nicht durchgelesen, oder er kann nicht denken, oder beides.

Nachdem ich mir sein Pressegespräch ganz durchgelesen habe, vermute ich, daß die letzte der drei genannten Möglichkeiten am wahrscheinlichsten ist.

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Kleve
„Die Regeln muss man lernen“

Kleve (RP) Deutschlehrer Jochem Reinkens zur Bedeutung der Komma-Regeln

Wenn beim Anschreiben fürs Bewerbungszeugnis bereits Fehler in der Zeichensetzung gemacht werden, hinterlässt das beim potenziellen Arbeitgeber einen schlechten Eindruck. Was sagen Pädagogen über die Bedeutung der Komma-Regeln? RP-Redaktionsmitglied Marc Cattelaens sprach mit Deutschlehrer Jochem Reinkens vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve.

Viele junge Leute wissen überhaupt nicht, wann man ein Komma setzen muss. Ist das wirklich so kompliziert?
Jochem Reinkens: Es gibt durchaus einige Bereiche, wo man ins Zweifeln kommen kann. Ich denke da an die Tatsache, dass man vor einem Infinitiv ein Komma setzen kann aber nicht muss. Da gibt es keine eindeutige Handlungsanweisung. Das bleibt dem Schreiber überlassen.

Wie vermitteln sie Komma-Regeln? Gibt es Eselsbrücken?
Reinkens: In die Lehrbücher ist ein Regelapparat integriert. Das ist eingebettet in den Themenbereich Syntax bzw. Haupt- und Nebensatzkonstruktionen. Die Regeln muss man lernen, da braucht man keine Eselsbrücken.

Wie wichtig ist es, Kommata in Texte einfließen zu lassen? Werden Texte sonst unleserlich?
Reinkens: Je nachdem, wo das Komma gesetzt wird, kann sich der Sinn eines Satzes ändern. Ein Text ist aber meist sehr schwer zu lesen, wenn zu wenig oder gar keine Kommata gesetzt werden. Grundsätzlich bildet Kommasetzung nicht mehr eine entscheidende Klippe für die Schüler. Viel schwieriger ist die Rechtschreibung.

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken – war Zeichensetzung da einfacher?
Reinkens: Ich habe den Eindruck, dass wir es früher tatsächlich einfacher hatten. Beispielsweise war ganz klar geregelt, wann ein Komma vor ’und’ stehen darf. Heute ist vieles arg verwässert.

Welchen Einfluss hat Zeichensetzung auf Benotung von Deutscharbeiten?
Reinkens: Ich bewerte die Zeichensetzung nicht – aber Rechtschreibung. Da werden mehr Fehler gemacht.

Wo kann ich mich informieren?
Reinkens: Bei einem Blick in Duden oder Wahrig.

http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/kleve/nachrichten/kleve/542160
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.03.2008 um 16.06

Nachrichten aus Kleve, Bedburg-Hau, Kalkar, Kranenburg

Kleve
„Die Regeln muss man lernen“

Kleve (RP) Deutschlehrer Jochem Reinkens zur Bedeutung der Komma-Regeln
[…]
Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken – war Zeichensetzung da einfacher?
Reinkens Ich habe den Eindruck, dass wir es früher tatsächlich einfacher hatten. Beispielsweise war ganz klar geregelt, wann ein Komma vor ’und’ stehen darf. Heute ist vieles arg verwässert.
[…]
RP online 10.3.2008
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/kleve/nachrichten/kleve/542160
e/542160


eingetragen von Detlef Lindenthal am 17.01.2007 um 19.21


Peter schrieb:
Lieber Detlef,
ein grammatikalisch gesehen ganzer Satz, ein sog. Ganzsatz, besteht aus einem Subjekt und einem Prädikat, gelle? Z.B. ist also "Man spielt." ein Satz, gelle? Ein Objekt ("Man spielt Tennis.") muß nicht sein, um das Kriterium zu erfüllen?
Eigentlich geht es mir um die Kommasetzung in einem Satz wie: "Man schläft, trinkt, und man spielt." Vor einen ganzen Satz gehört ja bekanntlich ein Komma.
Bester Gruß und danke schon mal im voraus.
Peter
Moin Peter,

wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du wissen, ob das zweite Komma in Deinem Beispielsatz richtig ist.
Ja, es ist richtig, denn „und man spielt“ ist ein vollständiger Hauptsatz.

Objekt gibt es in etlichen Sätzen gar nicht, die auch ganz schön „ganz“ sind, z.B.
„Ich lese.“
„Halt!“
„Der nächste bitte.“
„Bitte etwas deutlicher.“


Es gibt dazu noch ein winziges Sonderregelchen (steht irgendwo im Duden):

(1) Er ißt und er ißt, wie ein Scheunendrescher.
Kein Komma vor „und“; denn „und er ißt“ hat zwar die Gestalt eines Hauptsatzes, aber es ist vom Sinn her nur eine betonende, sinnverstärkende Wiederholung.
Das Komma vor „wie“ begründe ich folgendermaßen: Dort könnte, so wie es gemeint ist, ein „und zwar“ stehen, und das trenne ich durch Komma ab. Vermutlich gibt es auch dafür ein Regelchen; denn sonst hieße es ja:
(2) Er ißt und er ißt wie ein Scheunendrescher.
Diesen Satz finde ich unklar, man könnte ihn auch ergänzen als
(3) Er ißt, und er ißt wie ein Scheunendrescher = (4) Er ißt, und zwar wie ein Scheunendrescher.
So war aber der Gedankengang in dem Satz (1) nicht.


Sieh mal, nun habe ich gleich eine weitere, von Dir noch gar nicht gestellte Frage mitbeantwortet.

Gute Grüße, Detlef
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Detlef Lindenthal am 17.01.2007 um 19.17

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von rrbth
Wenn das nicht der Fall ist muß man mit nicht nur schwachsinniger neuer sondern sogar mit schwachsinniger neuer falscher Rechtschreibung rechnen.

Also, wo kommen sie hin?

Wenn das nicht der Fall ist, muß man mit nicht nur schwachsinniger neuer, sondern sogar mit schwachsinniger neuer, falscher Rechtschreibung rechnen.
Einverstanden?
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Detlef Lindenthal


eingetragen von rrbth am 12.03.2005 um 09.17

Wenn das nicht der Fall ist muß man mit nicht nur schwachsinniger neuer sondern sogar mit schwachsinniger neuer falscher Rechtschreibung rechnen.

Also, wo kommen sie hin?


eingetragen von Detlef Lindenthal am 13.05.2004 um 10.23


Raphaela schrieb:
Ich nahm seine Hand und sagte, „so jetzt machen wir eine förmliche Vorstellung.“
Und natürlich einen Beistrich nach So:
Ich nahm seine Hand und sagte: „So, jetzt machen wir eine förmliche Vorstellung.“
Frage mich jetzt keiner nach der Regel für dieses Komma; aber ich könnte sie heraussuchen. Ähnlich:
Allein, keiner glaubte ihm.
Nun, was gibt es?
Hallo, ißt dort jemand?
Nein, im Gegenteil!


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Detlef Lindenthal


eingetragen von Christian Dörner am 11.05.2004 um 14.57

Machen Sie sich keine Sorgen! Sie sind nicht die einzige, die mit den neuen Regelungen bei der Kommasetzung nicht zurechtkommt. Die neuen Kommaregeln haben sich längst als unlernbar erwiesen: Während selbst die Reformer und auch der Duden in ihrer täglichen Praxis dazu übergegangen sind, die Kommas beim erweiterten Infinitiv wie bisher zu setzen, suchen andere Rechtschreibbücher ihren Ausweg darin, zunächst die alte Regelung zu erklären und dann die neuen Abweichungen zu erläutern. Einfacher ist es durch die Reform keinesfalls geworden.

In Ihrem ersten Satz liegt ein erweiterter Infintiv vor, bei dem sich das Setzen eines Kommas in der Regel dringend empfiehlt. Die beste Schreibung wäre somit Ja, Freitag paßt eigentlich sehr gut, um auszugehen.

Die Neuregelung erlaubt, in diesem Fall das Komma wegzulassen, was man aber nicht tun sollte, wenn man möglichst leserfreundlich schreiben möchte.

Im Deutschen wird die wörtliche Rede meist durch den Doppelpunkt angekündigt. Das erste Wort des angeführten Satzes schreibt man dann groß.
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Christian Dörner


eingetragen von Raphaela Tkotzyk am 11.05.2004 um 12.58

Unhappy

Hallo zusammen!

Ich bin ein wenig verzweifelt, da ich mit den Neuerungen der Kommasetzung absolut nicht klar komme. Kann mir vielleicht jemand bei diesem Satz weiterhelfen:

Ja, Freitag passt eigentlich sehr gut (,)um auszugehen.

Kommt hier ein Komma zwischen gut und um auszugehen, oder nicht. Und wenn ja oder nein, warum ist das so.

Und dann hätte ich noch eine Frage. Wenn der Satz lautet:

Ich nahm seine Hand und sagte, "so jetzt machen wir eine förmliche Vorstellung." Muss dann das "so" groß oder klein geschrieben werden, bzw. setzt man eigentlich nach "sagte" ein Komma oder gehört an diese Stelle grundsätzlich ein Doppelpunkt.

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir schnell weiterhelfen könntet.

Viele Grüße,
Raphaela


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