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-- Wilhelm Fink Verlag (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=874)
eingetragen von margel am 10.06.2004 um 08.14
"Einfallspinsel" habe ich sofort als Bezeichnung für den Erfinder von "Gämse", "Stängel" und "Spagetti" übernommen.
eingetragen von Theodor Ickler am 09.06.2004 um 18.48
Heute fiel mir ein gänzlich überflüssiges Buch in die Hände, ich habe es trotzdem teilweise gelesen und den Rest überflogen:
Siegfried Heusinger: Die Lexik der deutschen Gegenwartssprache. Paderborn: W. Fink 2004.(UTB)
In neuer Rechtschreibung. Inhaltlich ödes Sammelsurium.
selbstständig (9), selbständig (10)
potenziell (15), potentiell (17)
(Zweimal wird das Wort „Fremdwort“ auf H. Paul zurückgeführt – statt auf Jean Paul; Lexikologen wissen so etwas normalerweise).
ein Produkt, dass er aus der Werbung bereits kennt (15)
Behagel (mehrmals, statt Behaghel
allgemeingebräuchlich (29), allgemein gebräuchlich (34)
Kontermination (statt Kontamination) (32)
H. spekuliert über das seiner Ansicht nach unerklärliche Wort „pferdeflüsternde Esoterik“ – hat offenbar nichts von dem „Pferdeflüsterer“ gehört. (33)
Krimi, Stasi, Kombi, Uni, Abi, Mini/Maxi sind keineswegs Beispiele für i-Suffigierungen, sondern Wortkürzungen mit ursprünglichem i. (36) Auch die Produktnamen Nussini, Nuggeroni, Schokini sind keine i-Suffigierungen, sondern italianisierende Ableitungen.
„Der Vergleich, dass nicht nur die Wiese, sondern auch die Phantasie blüht, geht auf ide. *bhel 'aufblasen, aufschwellen' zurück, so auch Ball, blähen.“ (37) – Was soll das bedeuten?
Kopf soll an das Ritual erinnern, „gefangene römische Krieger zu enthaupten, vom Haupt die Hirnschale abzutrennen und sie als Trinkgefäß zu benutzen“. (37)
„Modewörter sind oft kurzlebig.“ (39) (Die Ausführungen über Modewörter sind besonders oberflächlich.)
das Tertium comparationis (38), Pluralis majestatis (52), Nomen agentis (243)
Christian Queintz (statt Gueintz) (41)
aufrecht zu erhalten (51 u. ö.)
außer acht lassen (55)
letztere (57)
im wesentlichen (73)
aus dem Wortschatz Holz verarbeitender Berufsgruppen (85)
der Politik bezogene Wortschatz (86)
gleichlautend (86)
nach dem (196 = nachdem)
viel und nichts sagend reden (235)
es ist nahe liegend (237)
„Das umgangssprachliche Synonym Glimmstängel vermittelt über das verbale Bestimmungswort 'glimmen' (zu glühen) und dem (!) metaphorischen Grundwort 'Stängel' (kleine/kurze Stange) das Bild einer brennenden Zigarre/Zigarette.“ (97) (In Wirklichkeit geht es um die Übertragung von Stengel, wobei niemand an eine kleine Stange gedacht hat.)
Typographische Versehen: fehlende oder überzählige Punkte.
Druckfehler: Machtanritt (44), vor der dem 1. Jahrtausend, Breakdanc (70), verstandenen wird (77), Einfallspinsel (97), zu allein Zeiten (256)
Trennungen: Inte-ressen usw.
Familekt, Jugendlekt – nicht gerade schöne Wortbildungen.
Immer wieder betuliche Bemerkungen wie: „Die heute zu beobachtende Zunahme an Grobianismen, Sexualismen und Fäkalismen im Wortschatz wie auch die zunehmende Gewaltbereitschaft geben allerdings zu denken und können in der Gesellschaft mehrheitlich (!) nicht toleriert werden.“ (83)
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Th. Ickler
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