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-- Der Rolf-Wernstedt-Club (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=896)


eingetragen von Matthias Dräger am 13.07.2004 um 15.23

Sehr geehrte Damen und Herren! Heute ist ein besonderer Tag für den Rolf-Wernstedt-Club. Hiermit gebe ich bekannt, daß - Tusch, ta, ta, tata.. - Kultusministerin Doris Ahnen und - Tusch, ta, ta, tata... - Ministerpräsident Kurt Beck als neue Ehrenmitglieder in den Rolf-Wernstedt-Club* aufgenommen wurden.
Anlaß für ihre Aufnahme sind, wie sollte es sein, folgende stenkeldfeldreife Stellungnahmen zum Abblasen der Rechtschreibreform (lt. SWR.de).
Kultusministerin Doris Ahnen: „Die Schulen haben mit den neuen Schreibweisen kein Problem“, so Ahnen. Eine Rücknahme sei den Schülern nicht zumutbar - ganz abgesehen von den Kosten.“
Die Stellungnahme von Ministerpräsident Kurt Beck wird inhaltlich kaum mehr zu überbieten sein: „Dies (gemeint ist: die Beendigung der Rechtschreibreform) würde einen großen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen, sagte Beck. Allein die Schulbuchverlage würden rund 250.000 Euro verlieren.“

Kultusministerin Doris Ahnen erhält die Mitgliedsnumer 5.
Ministerpräsident Kurt Beck erhält die Mitgliedsnummer 6.


Kommentar des 1. Vorsitzenden des Rolf-Wernstedt-Clubs:

Wie „Recht“ die Ministerin Doris Ahnen doch hat. Keinem Schüler kann heutzutage mehr etwas zugemutet werden. Wozu haben wir dann die 20 bis über 100jährigen? Das sind doch die tragenden Säulen der Gesellschaft, denen kann doch ein Umlernen zugemutet werden. Zumal die doch längst aus der Schule raus sind und, außer der Rechtschreibreform, eigentlich nichts neues mehr lernen müssen. So werden die Lasten gerecht verteilt: Die Altschreieber ab 20 lernen um, stellen sich auf die Rechtschreibreform ein, für dieses kleine Opfer werden die jetzigen Schüler einst ihre Rente erwirtschaften - wenigstens werden die Schüler es versuchen, so gut es geht.

Herr Ministerpräsident Kurt Beck rechnet mit, denkt an die Kosten einer unüberlegten und vor allem vorschnellen Beendigung der Rechtschreibreform. Die Einführung war ja umsonst, hat nichts gekostet, war "kostenneutral". Das wissen wir durch die zahlreichen Stellungnahmen der Kultusminister, auf die man sich ja, wie die Vergangenheit gezeigt hat, stets verlassen konnte.
Und eine Beendigung der Rechtschreibreform würde doch sage und schreibe 250.000,- Euro kosten, andere sprechen sogar von 250 Millionen Euro. Soviel kann die deutsche Sprache doch gar nicht wert sein. Die deutsche Sprache und die zugehörige Rechtschreibung ist doch vorstaatlich, die gab es schon zu einer Zeit, als es noch gar keinen Euro und keine D-Mark gab. Also hat die deutsche Sprache uns gar nichts gekostet, die gab es umsonst. Und um so etwas Kostenloses vor Schaden zu bewahren, sollen jetzt 250 Millionen Euro - EURO, wohlgemerkt! - einfach zum Fenster rausgeworfen werden? Ja, wo sind wir denn? Und außerdem: Der Zug ist abgefahren. Wer wirft sich schon hinter einen Zug, von dem er noch nicht einmal weiß, wohin er fährt?
Nein, die SPD muß beim Sparen mit gutem Beispiel geschlossen vorangehen. Der einmal eingeschlagene Weg muß, allen populistischen Unkenrufen zum Trotz, im Geiste Rolf Wernstedts bis zum Ende gegangen werden. Eines Tages, wenn alle einmal die neuen Regeln erst begriffen haben, wird auch der Wähler einsehen, daß wir nur sein bestes wollten.

gez. Matthias Dräger
1. Vorsitzende des Rolf-Wernstedt-Clubs


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* Für die neu hinzugekommenen Gäste, die diesen Club noch nicht kennen: Die Leitlinie des Rolf-Wernstedt-Clubs ist die Wernstedtsche klassische Kopf-durch-die-Wand-Philosophie, die er am 27. 6. 1997 Reformgegnern gegenüber so zum Ausdruck gebracht hat:
„Wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, muß man ihn auch zu Ende gehen, auch wenn man zwischendurch festgestellt hat, daß er falsch ist.“


eingetragen von Detlef Lindenthal am 03.07.2004 um 17.28


Theodor Ickler schrieb::
Und die Forschungen von Birken-Bertsch und Markner zum orthographischen Reformstau im Zweiten Weltkrieg wird Gallmann aufs wertvollste bereichern.
Frage zum Verständnis: Mit orthographischem Reformstau meinen Sie dieselben (wie soll ich es ausdrücken?) Stauarbeiten, die Frase, Flegma, Filosof, Tema, Fysik (Achtung: nicht Füsik!), Kautsch, Klaun und Krem hervorgebracht haben (vgl. W. Trausel, Wörterbuch für Rechtschreiben und Rechtlauten der Reichssprache, Reichenberg 1944)?


eingetragen von Reinhard Markner am 03.07.2004 um 15.52

Sehr schön auch diese Auskünfte Gallmanns :

"Da Deutschland bei den meisten Tageszeitungen aus Kostengründen das professionelle Korrektorat einsparte, hätte es schlimmer kommen können. [. . .] Die Schweiz leistet sich übrigens weiter Korrektoren für ihren Blätterwald."

Deutschland hat also sein Nationalkorrektorat abgeschafft, die Schweiz nicht. Wann ist eigentlich die Korrektoratsweltmeisterschaft ? Für welche Mannschaft wird Gallmann als Schriftführer auflaufen ?


eingetragen von margel am 03.07.2004 um 15.12

Den Stau kennt man ja heutzutage hauptächlich von der Autobahn, sei es aus eigenem, leidvollem Erleben, sei es aus dem Verkehrsfunk. Wie man hört, betrachten viele Autofahrer den Stau als integralen Bestandteil des Vorwärtskommens: Sie nehmen ihn nicht nur hin, sondern richten sich darin ein. Sie steigen aus, stellen vielleicht sogar Stühlchen und einen Klapptisch auf, essen, trinken, spielen Karten, arbeiten am Duden... So kann man dem Stau viel Positives abgewinnen, kann von ihm sogar profitieren. Gefährlich wird es, wenn das Stau-Ende hinter einer Kurve liegt. Dann kann es passieren, daß man dieselbe nicht mehr kriegt, sondern voll auffährt. - Wird eine Warnung vor einem sehr langen Stau ausgegeben, so verläßt man die Autobahn am besten bei der nächsten Abfahrt (Wenden verboten! Bloß nicht zum Geisterfahrer werden!) und setzt sich bei der folgenden vor alle anderen. Die glauben dann, man sei schon immer der führende Kopf gewesen.


eingetragen von Rainer Gerlach am 03.07.2004 um 14.45

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger
Für seine Ausführung in der Süddeutschen Zeitung vom 2. Juli wird - Tusch, ta, ta, tataaa - Herr Prof. Rainer Wimmer als Ehrenmitglied in den Rolf-Wernsted-Club aufgenommen. Für das Publikum hier noch einmal die entscheidenden Passagen aus dem Beitrag:
...


Prof. Wimmer hat noch einen kapitalen Bock
geschossen, als er folgendes absonderte:

Zitat:
Die Zeitungen können auch schreiben, wie
sie wollen (was einige ja auch tun)."


Im Klartext:

Einige Zeitungen schreiben, wie sie wollen.
Die meisten anderen schreiben nicht so, wie sie
wollen, obwohl sie es könnten. Es kann aber auch
sein, daß sie das falsche wollen oder nicht genau
wissen, was sie wollen. Wimmer scheint zu wissen,
welche Schreibung die meisten Zeitungen wollen.
Sonst könnte er nicht behaupten, daß sie im
Augenblick so schreiben, wie sie es nicht wollen.


eingetragen von Theodor Ickler am 03.07.2004 um 14.37

"Durch die Verwerfungen der zwei Weltkriege befand sich Deutschland in einem Reformstau der Orthografie. Im 19. Jahrhundert hatte sie sich Schritt für Schritt entwickelt, die letzte Rechtschreibreform gab es 1901 unter Konrad Duden."

Mit diesen Feststellungen und seiner früheren Korrektorentätigkeit hat sich Peter Gallmann zum künftigen Schriftführer und zugleich Vereinshistoriker qualifiziert.

Manche denken ja, 1901 sei das Deutsche Reich von Wilhelm II. beherrscht worden, in Wirklichkeit war es Konrad Duden. Und die Forschungen von Birken-Bertsch und Markner zum orthographischen Reformstau im Zweiten Weltkrieg wird Gallmann aufs wertvollste bereichern.

Übrigens war die Schweiz ja an den Weltkriegen nicht direkt beteiligt, deshalb konnte sich die Orthographie dort Schritt für Schritt ungestaut entwickeln (Rolf Landolt).
__________________
Th. Ickler


eingetragen von Matthias Dräger am 03.07.2004 um 09.45

Für seine Ausführung in der Süddeutschen Zeitung vom 2. Juli wird - Tusch, ta, ta, tataaa - Herr Prof. Rainer Wimmer als Ehrenmitglied in den Rolf-Wernsted-Club aufgenommen. Für das Publikum hier noch einmal die entscheidenden Passagen aus dem Beitrag:

„Die KMK und die Zwischenstaatliche Kommission sind also gut beraten, die Rechtschreibregeln im Einzelnen immer wieder zu verändern. Das betrifft ja jeweils nur einen verschwindend kleinen Teil der Regeln. (...)
Die politische Aufgeregtheit in Deutschland um die Rechtschreibreform ist etwas Besonderes, dessen Hintergründe ich letztlich nicht verstehe. Gibt es nicht wichtigere Probleme?“


Herr Prof. Reiner Wimmer erhält die Mitgliedsnummer 4.

Kommentar des 1. Vorsitzenden des Rolf-Wernstedt-Clubs:
Leben bedeutet Veränderung, und so sind auch die Regeln der deutschen Sprache einer steten Veränderung unterworfen. Die deutsche Rechtschreibung ist so komplex, daß selbst Experten, die sich selbst zu diesen ernannt hatten, in jahrzehntelangem Bemühen nicht in der Lage waren, feste Regeln für die deutsche Rechtschreibung zu finden. Das wird einer künftigen Generation von Experten vorbehalten bleiben müssen.
Man nehme nur einen scheinbar so einfachen Satz wie: „Der Himmel ist blau.“ Ist „blau“ hier nicht als als zielführendes Glied einer Assoziationskette einer Farbe zu verstehen, das praktisch gleichwertig neben dem Himmel besteht? Wird der Himmel nicht erst durch das Blau zu dem, was er eigentlich ist? Schüler, die die Assoziationskette Himmel = Blau betonen wollen, sollten in Zukunft die Möglichkeit haben, in obigem Satz "blau" groß zu schreiben, wenn sie den substantivischen Charakter betonen wollen. Eine solche Variantenführung blau-Blau würde auch dem mentalen Bedürfnis nach Freiheit der heutigen Schülergeneration gerecht.

Bei der Einführung der Rechtschreibreform hatte Deutschland keine Probleme, daher ging alles reibungslos. Jetzt, wo sich leichte Mängel des Reförmchens zeigen, hat Deutschland aber andere Probleme:

Wie bestraft man Saddam Hussein? Hat er überhaupt etwas gemacht?
Wer wird Fußball-Europameister?
Läßt Schröder nicht doch seine Haare färben, vielleicht nicht eben von seinem Friseur, sondern von Doris, zu Hause, damit´s keiner merkt?

Deutschland sollte sich erst einmal den eigentlichen Problemen des Landes widmen, bevor man endlose Debatten über die Rechtschreibung anzettelt. Das hat Prof. Wimmer richtig erkannt.


gez. Matthias Dräger
1. Vorsitzender des Rolf-Wernstedt-Clubs


eingetragen von Detlef Lindenthal am 02.07.2004 um 07.52


Theodor Ickler schrieb::
Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die sowohl die Reform als auch den Protest dagegen ablehnen. Den Anfang machte der Bundespräsident Herzog ("Kropf"), und schon damals fiel der Widerspruch auf: Wie kann der Protest gegen eine überflüssige Reform überflüssig sein? Dann folgte Erich Böhme mit seinem "Quatsch"-Artikel in der Berliner Zeitung. Ferner ist zu erwähnen die Studiengruppe Geschriebene Sprache: Kohrt, Sauer, H. Günther, Eisenberg u. a. kritisierten die Reform zum Teil sogar besonders heftig, wollten aber auch von Rücknahme nichts wissen und distanzierten sich akademisch-hochmütig von "Denk & Co.". In diesen Umkreis gehört auch Schlobinski. Dazu kommen noch zahlreiche Journalisten. Unterm Strich bleibt stets: Wir machen uns über die Reform lustig, kuschen aber trotzdem. Mehr wollen die Kultusminister ja auch gar nicht wissen.
Folgerichtiges Denken, auch Logik genannt, ist – so meine Beobachtung – nicht die vörderste Stärke des Menschen; vorher kommen noch die Gier zu atmen, die blindliche vermeinte Verteidigung und sanfte Ausweitung seines Revieres, dann kommt eine ganze Weile erst mal gar nichts, und dann kommen seine anderen Triebe wie schwätzen, saufen, fressen, fortpflanzen; ungefähr in dieser Reihenfolge.
Daher sollte, wer die Menschen in ihrem kulturbestimmten Zusammenleben bessern will, sich Gedanken darüber machen, wie er mit solcherart Kulturfertigkeiten wie logischem Denken, Zuhören und Mitdenken sowie Güte (die Juristen haben den schönen Ausdruck Treu und Glauben) aus animalischen Tiefungen befreit und ihnen weiterhin ein menschliches Antlitz ermöglicht.
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Reinhard Markner am 02.07.2004 um 06.08

"Damit die Hallig kein Atlantis wird. Schulbuchverlage denken nicht an Nord-Ausgaben", Die Welt, 1. 10. 1998: "Das Votum gegen die Reform ist ein respektabler Ausdruck eines Unwillens, mehr kann es aber nicht sein. Auf seiner Durchsetzung zu beharren ist nicht sinnvoll."


eingetragen von Theodor Ickler am 02.07.2004 um 02.17

Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die sowohl die Reform als auch den Protest dagegen ablehnen. Den Anfang machte der Bundespräsident Herzog ("Kropf"), und schon damals fiel der Widerspruch auf: Wie kann der Protest gegen eine überflüssige Reform überflüssig sein? Dann folgte Erich Böhme mit seinem "Quatsch"-Artikel in der Berliner Zeitung. Ferner ist zu erwähnen die Studiengruppe Geschriebene Sprache: Kohrt, Sauer, H. Günther, Eisenberg u. a. kritisierten die Reform zum Teil sogar besonders heftig, wollten aber auch von Rücknahme nichts wissen und distanzierten sich akademisch-hochmütig von "Denk & Co.". In diesen Umkreis gehört auch Schlobinski. Dazu kommen noch zahlreiche Journalisten. Unterm Strich bleibt stets: Wir machen uns über die Reform lustig, kuschen aber trotzdem. Mehr wollen die Kultusminister ja auch gar nicht wissen.
__________________
Th. Ickler


eingetragen von gestur am 01.07.2004 um 17.21

Weiß jeder, wieviele Bedeutungen "abgefahren" und "abgelaufen" haben?
abgefahren:
1.) Adjektiv:
1.1.) der Zug ist abgefahren = weg
1.2.) die Reifen sind abgefahren = abgenutzt
1.3.) die Fahrkarten sind abgefahren = schon benutzt
1.4.) das Konzert ist total abgefahren = superaffengeiel
1.5.) er ist darauf total abgefahren = er ist davon begeistert
2.) transitives Partizip II:
2.1.) wir haben die Strecke abgefahren = abgesucht
2.2.) wir haben die Reifen total abgefahren = abgenutzt
2.3.) wir haben die Fahrkarten abgefahren = benutzt
abgelaufen:
1.) Adjektiv:
1.1.) die Zeit ist abgelaufen = vorbei
1.2.) die Schuhsohlen sind abgelaufen = abgenutzt
2.) transitives Partizip II:
2.1.) wir haben die Strecke abgelaufen = abgesucht
2.2.) wir haben uns die Hacken abgelaufen = abgenutzt


eingetragen von Matthias Dräger am 01.07.2004 um 09.43

Lieber Herr Markner,
Sie mögen vielleicht recht haben. Aber dieser Weg wurde so eingeschlagen, und jetzt wird er auch so weiterverfolgt. Der Zug ist abgefahren.
Sie hätten sich früher melden sollen, jetzt ist es zu spät.

Matthias Dräger,
1. Vorsitzende des Rolf-Wernstedt-Clubs


eingetragen von Reinhard Markner am 01.07.2004 um 08.31

Hier besteht, wie mir scheint, eine Verwechslung von Orden und Club. In einen Orden kann man ohne eigenes Zutun aufgenommen werden, einem Club muß man selbst beitreten. Die Aufnahme in einen Wernstedtischen Orden sollte mit der Übergabe oder Zustellung eines Ordenszeichens einhergehen.


eingetragen von Matthias Dräger am 01.07.2004 um 07.54

Liebe Gäste,
ich habe die Ehre, Ihnen ein neues Ehrenmitglied des Rolf-Wernstedt-Clubs vorzustellen. Es ist - Tusch, ta, ta, tataaaa - der Sprachwissenschaftler Peter Schlobinksi. Die Aufnahme als Ehrenmitglied in den Club hat sich Herr Schlobinski redlich verdient, und zwar durch seinen überzeugenden Beitrag für ddp-nrd vom 1. 7. 2004. Aus diesem Beitrag möchten wir für das Publikum die entscheidenden Passagen noch einmal wiederholen:

 „Grundsätzlich aber sei die Reform »nicht konsequent und fehlerhaft«. Schlobinski plädierte dafür, jetzt schrittweise bestimmte Verbesserungen vorzunehmen. Das könne »ganz unaufgeregt geschehen«. Bei Veränderungen müssten auch nicht gleich wieder alle Schulbücher neu gedruckt werden, das habe man schließlich früher bei einzelnen Änderungen auch nicht getan. Er wies darauf hin, dass es für die Schüler auch nicht einfacher wäre, wenn man die Reform jetzt völlig zurücknähme. Außerdem könne man diesen auch »zumuten, mit bestimmten Problemen umzugehen«.
       Auf dem Gebiet der Rechtschreibung werde es auch künftig Probleme geben, sagte Schlobinski. Eine solche Reform lasse sich ganz offensichtlich nicht nach rein linguistischen Kriterien durchführen, denn kulturelle Traditionen und politische Aspekte spielten ebenfalls eine Rolle. Der Sprachwissenschaftler betonte jedoch, Rechtschreibung dürfe nicht der Beliebigkeit überlassen, sondern müsse normiert werden. Allerdings gelte für die vorliegende Reform das Sprichwort: Viele Köche verderben den Brei. Er hätte sich für das Reformwerk gewünscht, dass man dieses Feld besser nur »absoluten Experten« überlassen hätte.“


eingetragen von Matthias Dräger am 30.06.2004 um 12.10

Liebes gestur,
der GröFaZ kann nicht Mitglied im Rolf-Wernstedt-Club werden, da für diesen Club als Mitglieder nur lebende Persönlichkeiten nominiert werden.

Die Persönlichkeiten müssen in aller Regel auch über eine gewisse

MACHT

verfügen, d. h. sie müssen machen können, daß andere Leute, insbesondere ihre Wähler, sich nach ihren Vorstellungen zu richten haben, wie sich das in einer Demokratie gehört.

gez.
Matthias Dräger,
1. Vorsitzender des Rolf-Wernstedt-Clubs


eingetragen von gestur am 30.06.2004 um 11.54

könte posthum ebenfalls als Ehrenmitglied und als Vorbild aufgenommen werden.


eingetragen von Matthias Dräger am 30.06.2004 um 10.29

Unter dem 9. Juni 2004 schreibt der Korrektor Klaus Kolbe an den niedersächsischen Kultusminister Bernd Busemann u.a.:

„Oder handeln die Kultusminister, und damit auch Sie, nach der Wernstedtschen Philosophie (am 27. 6. 1997 zu Reformgegnern gesagt):
Wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, muß man ihn auch zu Ende gehen, auch wenn man zwischendurch festgestellt hat, daß er falsch ist.


Ich betrachte dieses Zitat als das Gründungsdokument für den

Rolf-Wernstedt-Club



Rolf Wernstedt ist natürlch Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit und erhält die
Mitgliedsnummer 1.

Mit folgender Pressenotiz lt. Merkur online vom 30. 6. 2004 wird - Tusch... ta, ta, tataaaa - Ministerpräsident Roland Koch von mir, dem 1. Vorsitzenden des Clubs, zum Ehrenmitglied des Rolf-Wernsted-Clubs ernannt und erhält die Mitgliedsnummer 2.
„Zudem bröckelt die Anti-Reform-Allianz: Der Hesse Roland Koch, früher an der Seite von Wulff, hat sich aus dem Bündnis verabschiedet. „Der Zug ist abgefahren“, sagt Kochs Sprecher und weist darauf hin, dass bereits mehrere Schuljahrgänge nach den neuen Regeln unterrichtet und zigtausende von Lehrbüchern umgestellt worden seien.“

Kommentar des 1. Vorsitzenden des Rolf-Wernstedt-Clubs zur Äußerung des Sprechers von Roland Koch: „Tja, da kann man halt nichts mehr machen. Schon so viele Lehrbücher sind umgestellt. Jetzt müssen das alle lernen, auch wenn es eigentlich keinen Spaß mehr macht und das ganze schon vom Ansatz her ein Riesenfehler war. Aber es ist zu spät. Die Reformkritiker hätten sich viel früher melden sollen.“


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