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-- rauh__rau (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=971)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.04.2022 um 08.41

... ist eine Mißgeburt der Rechtschreib„reform“. Bis vor kurzem wurde die Fledermaus sogar in amtlichen Protokollen noch sprachlich richtig geschrieben:

OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 15.03.2012
... es könnten zumindest in bestimmten Zeitabschnitten erhebliche Beeinträchtigungen der dortigen Fledermausfauna bis hin zu Populationsgefährdungen von streng geschützten Fledermausarten wie dem Großen Abendsegler und der Rauhfledermaus nicht sicher ausgeschlossen werden...
Der Endsieg über die traditionelle Rechtschreibung gelang den kultusministeriellen Kulturbanausen über die Schulschreibung unter Beihilfe der linken Medien.
Stadt Rheinberg, Bebauungsplan
3. Artenschutz (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB i.V.m. § 39 BNatSchG)...
Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Raufledermaus (Pipistrellus nathusii),
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Große Bartfledermaus (Myotis brandtii), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus):
In wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwendet man daher die genauere Bezeichnung. Da fällt das Unterschlagen des „h“ nicht so auf: „Rauhhautfledermaus“ > „Rauhautfledermaus“, z.B. in scinexx.de 26. April 2022:
Rauhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) ...
Ein solches nur 5 cm großes Wesen floh in zwei Monaten aus Putins Reich über 3000 km in die französischen Alpen – beobachtet von den politisch korrekten „Forschenden“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.03.2022 um 06.30

Bei „Spektrum.de“ steht das reformistisch verstümmelte Wort „rauh“ im Mittelpunkt eines Aufsatzes über die „Ikonizität“ des /r/ in weltweit unterschiedlichen Sprachen:

Ikonizität: Ein rollendes R ist rau wie ein Reibeisen
Zwischen Tastsinn und Vokabular besteht eine Verbindung. So transportiert das R allein durch seinen Klang einen greifbaren Sinn, weshalb Wörter für raue Dinge in vielen Sprachen besonders häufig diesen Laut enthalten.
von Anton Benz

spektrum.de 4.3.2022
372 Wörter, „Reform“: 3 dass statt daß, 2 weitere ss statt ß; 8 rau statt rauh;
Dazu muß erst einmal gesagt werden, was mit „Ikonizität“ gemeint ist. Anscheinend sollen Adjektive wie „lautmalerisch“ oder „onomatopoetisch“ nicht umfassend genug sein. Jekami-Wikipedia (jeder kann mitmachen) schreibt:
Ikonizität ist ein Fachbegriff aus der Linguistik, der sich im Wesentlichen auf den Begriff des Ikons im Sinne von Charles Sanders Peirce bezieht. Mit dem Begriff beschreibt man ein Ähnlichkeitsverhältnis zwischen der Oberflächenform eines Sprachzeichens und einem potentiellen Referenten. Häufig wird Ikonizität schlicht als Ähnlichkeit zwischen einem Klang und einer Bedeutung definiert.
Sprachforscher wollen nun nachgewiesen haben, daß das /r/ weltweit auch in entlegenen Sprachen für rauhe Dinge besonders gerne verwendet wird. Für die deutsche Sprache trifft das zweifellos zu, und wir beklagen, daß seit 1996 von „Reformern“ und „Kultur“-Politikern das zweite lautmalerische Zeichen, das /h/, in die Unsichtbarkeit und Vergessenheit verbannt wird: „Rauhe Winde“ werden dadurch „laue Lüftchen“. Herr Benz (im Bild mit modischem Dutt) fühlt sich nicht bemüßigt, dieses Sprachverbrechen auch nur anzudeuten. Sogar in den englischen „rough winds“ ist der einstige ch-Laut noch erhalten, wenn auch zu „f“ verstärkt (siehe Shaws „ghoti“) – Spektrum:
Weil so eine ähnliche Sprache wohl schon vor über 6000 Jahren verbreitet war, schlussfolgert die Forschergruppe, dass ein gerolltes /r/ mindestens genauso lange mit Rauheit assoziiert wird. Die Geschichte dieser Ikonizität erklärt auch, warum der Effekt sogar in Sprachen Bestand hat, in denen das /r/ inzwischen überhaupt nicht mehr gerollt wird.
Für 0,001 Promille der Wörter einer Sprache könnte dieser Effekt also glaubhaft gemacht sein. Im übrigen scheint den „Forschenden“ durchweg die „Rauenbergsche Unschärferelation“ unbekannt zu sein, die es Forscher- und vor allem -innen unmöglich macht, hier Genaueres nachzuweisen. Nebenbei fällt unangenehm auf, daß DWDS sich sklavisch der putinesken Sprachregelung des h-losen Rauhen unterworfen hat.

PS: Anders verhält es sich bei Sprachen, die parallel eine bildhafte Zeichen-Schriftsprache besitzen, wie das Chinesische oder Sumerische. Hier ist „Ikonizität“ als Erinnerungshilfe allgegenwärtig, aber eher im optischen Bereich.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.01.2022 um 09.38

»Wer rauhe Winde nicht verträgt,
hat auf dem Gipfel nichts zu suchen.«


Google findet den Spruch zweimal:
am 13.1.2015 korrekt mit „h“
und am 8.5.2016 gemäß der mauen Manipulation
der „Reformer“ – Fluch über sie.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.11.2021 um 11.52

„Woke“ Universitäten

RCDS-Chefin beklagt raues Meinungsklima an Hochschulen

• 25. November 2021
• Autor: JF

BERLIN. Die Vorsitzende des Studentenverbandes Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Franca Bauernfeind (CDU), hat ein raues Meinungsklima an deutschen Hochschulen begeklagt. „Es ist leider inzwischen auch in Deutschland so, daß man beim Betreten eines Campus sehr schnell weiß, was man sagen sollte und was lieber nicht“, schilderte die Chefin der CDU-nahen Organisation der Welt...

Rund 40 Prozent der Universitätsprofessoren in ganz Deutschland fühlten sich von der rauen Debattenkultur unter Druck gesetzt, wie eine Allensbach-Umfrage bestätigt habe. Als Konservativer erscheine einem der Hochschulbetrieb mitunter wie eine andere Welt...

jungefreiheit.de 25.11.2021


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.10.2021 um 09.56

Neuro-Studien bestätigen Montessori-Lerntechnik
Nachzeichnen mit dem Finger verbessert Lernen selbst abstrakter Inhalte

Multisensorisches Lernen: Schon vor gut 100 Jahren stellte Maria Montessori fest, dass Kinder besser schreiben lernen, wenn sie Buchstaben zuvor mit dem Finger nachfahren. Jetzt zeigen zwei Studien, dass dieses haptische Lernprinzip sogar bei abstrakten Inhalten wirkt ...

Eine Variante dieses bewegungsgestützten Lernens nutzt auch die Montessori-Pädagogik: Kinder nutzen dabei intensiv ihre Finger, um beispielsweise raue Buchstaben oder Zahlen nachzufahren und sich so ihre Form einzuprägen...

Nach Ansicht der Forschenden könnte es sich in jedem Fall lohnen, diese Methoden in das Lernen einzubauen...

scinexx.de 5.10.2021

Mit der dummdreisten Verstümmelung des „Rauhen“ durch die Rechtschreibreformer wurde eine Komponente des ganzheitlichen Lernens und Erlebens abgetötet: rauhe Winde und rauhe Flächen (beim Darüberstreichen) werden lautmalerisch (onomatopoetisch) im Hauchlaut des Wortes nachgeahmt und körperlich miterlebt. Der verlinkte Quelltext der Veröffentlichung zeigt das noch deutlich:

Historical descriptions of children’s tracing behaviours while learning with Montessori’s “sandpaper letters” suggest some children would sequence their own learning with sandpaper letters by first tracing the lesson materials with eyes open, then with eyes closed.

+
Montessori Activities for Toddlers ...
Tracing the rough sandpaper lets the child feel the shape of each letter even before she is ready to write.
Frau Montessori hat nicht „raue Buchstaben“, sondern rauhe „Sandpapierlettern“ in ihren Lernmaterialien benutzt. Das Amputieren des „h“ in „rauh“ entspräche im Englischen dem Übergang von „rough“ zu „raw“, also „ungekocht, roh“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.07.2021 um 12.04

... am 14. Juli munter drauf los:

Es waren die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, als sich am 14. April 1945 im Atlantik vor dem schottischen Fischerörtchen Peterhead dramatische Szenen abspielten: Die See war rau an diesem Tag, ... [das ist schon mal gefälscht: damals war die See noch amtlich und rechtschreibrechtlich „rauh]
Kommandant Karl-Adolf Schlitt soll sein »U 1206« durch versehentliche Fehlbedienung einer Hightech-U-Boot-Toilette (»klassisches German overengineering«)... zum Auftauchen und zur Aufgabe gezwungen haben. Später habe er gebeichtet, das sei eine Finte gewesen, um dem Vorwurf der Desertion zu entgehen. Da war er schon Landrat in Oldenburg/H., Nachfolger des wohlbekannten Dr. Rohwedder.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.04.2021 um 05.02

Zum Tod von Prinz Philip
Vom Nobody zum Prinzgemahl


Er musste seine Heimat verlassen, die Familie lebte zeitweise vom Geld anderer – heimisch wurde er in einem rauen Internat: Wie aus einem griechischen Jungen Prinz Philip wurde. Die Bilder.

spiegel.de 9.4.2021

In einem Land, in dem Hundertjährige noch für Verbrechen angeklagt werden, die sie als Minderjährige persönlich nicht begangen haben, sollte es auch möglich sein, die Kulturminister zu bestrafen, die die sprachverbrecherische Streichung des „h“ im „Rauhen“ erpreßt haben.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.09.2020 um 04.27

Straßenbauer werden die „Spinnkurve“ (von gr. κλώθω ‚spinnen') von den Übergangsbögen zwischen zwei geraden Strecken kennen, die die Krümmung der Wegeführung harmonisch zu- und abnehmen lassen. Sie wurden erstmalig 1938 beim Autobahnbau verwendet.

Entdeckt wurde die Klothoide vor 1700 durch Bernoulli, anschließend mathematisch durch Leonhard Euler erfaßt und im 20. Jahrhundert in einem Tabellenwerk für den Straßenbau in der Schreibung „Klotoide“ der Praxis zugänglich gemacht.

Diese Beiderwand-Öko-Schreibung nahm also die Ent-Ha-rung vorweg, die dem Reformkultusminister Zehetmair in „Teater“ und „Apoteke“ ein verständliches Grauen erweckte.*)

Unter dem Namen „Cornu- Spirale“ (n. M.A. Cornu) wurde die Klothoide von Richard Feynman auch in seiner seltsamen Quantenelektrodynamik zur Darstellung der Resultierenden aller überlagerten Zustände in einem Punkt gebraucht, nachdem ein Elementarteilchen gleichzeitig alle im Raume möglichen Wege durchlaufen hat.


*) Beiderwand – bäuerliches Wolle/Leinen-Mischgewebe (n. Wiki) „wird nicht gewalkt, oft nicht einmal gewaschen, sondern nur (ohne vorgängiges Rauen) glatt geschoren.“


eingetragen von Rechtschreibungsfreakin am 07.06.2020 um 15.28

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Auf Anregung des Soester Anzeigers angeklickt:

Duden
Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter


Die folgende Liste zeigt Wörter und Wortverbindungen, die rechtschreiblich schwierig sind. Viele von ihnen werden im Deutschen oft falsch geschrieben. Die Liste beruht auf der langjährigen Erfahrung der Dudenredaktion, auf statistischen Analysen des Dudenkorpus ...

„rau“

Was kann man da noch falsch machen, nach der „erleichternden“ Reform? – Man kann es traditionell als „rauh“ schreiben, wie es gebildete Menschen tun sollten. Das war früher nie „rechtschreiblich schwierig“!


Tatsächlich stellen diese - doch eigentlich so einfachen Wörter - teilweise eine HErausforderung dar.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.03.2020 um 10.23

Auf Anregung des Soester Anzeigers angeklickt:

Duden
Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter


Die folgende Liste zeigt Wörter und Wortverbindungen, die rechtschreiblich schwierig sind. Viele von ihnen werden im Deutschen oft falsch geschrieben. Die Liste beruht auf der langjährigen Erfahrung der Dudenredaktion, auf statistischen Analysen des Dudenkorpus ...

„rau“

Was kann man da noch falsch machen, nach der „erleichternden“ Reform? – Man kann es traditionell als „rauh“ schreiben, wie es gebildete Menschen tun sollten. Das war früher nie „rechtschreiblich schwierig“!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.04.2019 um 05.56


Am 12. März 2001 sprengten Taliban-Milizen auf Anordnung von Mullah Mohammed Omar die Buddha-Statuen von Bamiyan, weil sie dem Islam widersprächen. (Wiki)

Von 1996 bis 2006 sprengten die Kultusminister auf Empfehlung obskurer „Reformer“ dem schönen Wörtchen „rauh“ sein „h“ weg – „rau[·]“, weil es ihrer banausischen Vereinfachungs- und Erleichterungsideologie widersprach.


Die Begründung war, daß es das einzige Wort wäre, das auf „-auh“ endet. Die Rechtschreib-Taliban ließen sich nicht von der Tatsache abhalten, daß das „h“ in deutlicher Sprache, wenn ein Vokal folgt, noch zu hören ist und daß es von Rudolf von Raumer in der orthographischen Konferenz von 1876 als unverzichtbarer Stammkonsonant anerkannt wurde.Tatsächlich wird es auch in vielen deutschen Dialekten gesprochen, teilweise als verschärftes „h“, oft auch in seiner germanischen Ursprungslautung „g“.

Die Heimtücke des Angriffs der „Reformer“ auf das schutzlose Wort „rauh“ zeigt sich darin, daß sie dem Phonem „-eih“, das ebenfalls auf ein älteres „-eig“ zurückgeht, wegen seiner Häufigkeit das „h“ nicht amputierten, obwohl es baugleich einen Diphthong enthält. Sie wagten es nicht, weil sie angetreten waren, das Volk zur „Reform“ zu übertölpeln. (Etymologie nach dwds.de):


Das Rauhe [ˈʀaʊ̯ə] (näheres siehe hier)

Die Reihe [ˈʀaɪ̯ə]
Reihe f. ‘mehrere Personen oder Sachen in geregeltem Neben- oder Hintereinander, geordnete räumliche oder zeitliche Folge, Serie’, auch ‘unbestimmte größere Anzahl’, mhd. rīhe ‘Reihe, Linie, schmaler Gang, Rinne’, mnl. rīe ‘Reihe, Linie, Latte, Planke, Meßlatte’, nl. rij ‘Reihe, Folge, Meßlatte’; daneben stehen mit grammatischem Wechsel und zum Teil mit Ablaut ahd. rīga ‘Linie, Kreisbogen’ (um 1000), mhd. rige ‘Linie, Reihe, Wassergraben, gefältelter Kleidersaum’, mnd. rēge, rīge ‘Reihe, geordnete Folge, Zeile, Häuserreihe’, mnl. rīghe, nl. (bis ins 18. Jh.) rijg(e) ‘Reihe, Zeile, Planke, Latte’ (s. ↗Riege),

Reiher, pl. Reiher. [ˈʀaɪ̯ɐ]
seit dem 9./10. Jahrhundert bezeugt; neben Reiger (bis 19. Jh.), mittelhochdeutsch reier, reiger, althochdeutsch reigaro, urgermanisch *xraigrō, Erweiterung von indogermanisch *kreik- ‚schreien‘, Reiher m. Für den Namen des Stelzvogels mit langen Beinen, langem Schnabel, schlanker Gestalt und rauher, krächzender Stimme ahd. (h)reigar, (h)reigaro m. (9./10. Jh.)...

Weih · Weihe · [ˈvaɪ̯ə]
Weih m. heute meist Weihe¹ f. (im 17. Jh. entwickelt aus den schwachen Pluralformen des Maskulinums), Name eines in mehreren Arten auftretenden Greifvogels, ahd. wīo m. (8. Jh.), mhd. wīe, wīge, wīhe, wīwe m., mnd. wīe, wīge m. f. ...

Geweih, Geweihe [ɡəˈvaɪ̯], [ɡəˈvaɪ̯ə]
Geweih n. ‘Gehörn des Rot-, Dam-, Elch- und Rehwildes’. Voraus geht spätmhd. gewīge, eine Verkürzung aus mhd. hirʒgewīge, vgl. hirʒgewīh (13. Jh.), hirschgewīge (14. Jh.). ...

weihen [ˈvaɪ̯ən]
weihen Vb. ‘durch eine religiöse Handlung heiligen, seiner religiösen Bestimmung übergeben, jmdm. (durch die Priesterweihe) ein geistliches Amt übertragen, jmdm. etw. widmen, stiften’, reflexiv ‘sich einer Sache verschreiben’, ahd. wīhen (8. Jh.), mhd. wīhen, wīen, wīchen, asächs. wīhian, mnd. wīen, wīgen, (mit dentalem Gleitlaut) mnl. wīden (aus älterem wīen), nl. wijden, afries. wīa, got. weihan und (mit grammatischem Wechsel) anord. vīgja, schwed. viga (germ. *wīhijan) ...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2018 um 19.45

Wegen der Perserin Laleh Hadjimohamadvali ein kurzer Abstecher zu David Berger. Er verwendet im Interview mit ihr das erwartbare Dass-Deutsch.

Weiter unten das Interview „Gefährlich antidemokratisch“ zur Nichtwahl von Mariana Harder-Kühnel (AfD) zur Bundestagsvizepräsidentin mit Dr. Bastian Behrens. – Nanu, der Herr spricht traditionelle ß! Seine Antworten kamen wohl schriftlich. Ein Blick zu Twitter: Er stellt sich mit Bild vor als Segler und ...

»Pressesprecher @Junge_Freiheit / Hoch im Norden weht ein rauer Wind!«
Die „Reform“ bringt eben Kultur und Banauserie zusammen – obwohl die fotografierten Wellen einen rauhen Wind geradezu fühlen lassen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.12.2018 um 13.57

Spiegels Kulturfeuilletonist Werner Theurich (oder sein Korrekturautomat) beginnt seine Phono-Kritik sogleich mit der kultusministeriellen Kulturbanauserierauh ohne h“.

Der Wind weht rau! Franziska Pietsch behandelt die Solosonate Sz 117 von Béla Bartók (1881-1945) ganz unfolkloristisch karg und klar, wie es sich der ungarische Musik-Innovator wohl vorgestellt hat. ... Als es Béla Bartók im amerikanischen Exil nicht sehr glücklich erging, er weitgehend ignoriert und seine Kunst missverstanden wurde, hielten Künstlerfreunde zu ihm. So "bestellte" Yehudi Menuhin für sich ein Virtuosenstück - und bekam die herausfordernde, vielschichtige Sonate...
In der Besprechung von Bartóks zweitem Violinkonzert vergißt Theurich aber die reformistische Spaltung von „wieviel“ – sicher nicht aus Widerstandsgeist:
Bartók selbst konnte das Werk nicht mehr auf der Konzertbühne erleben, es wurde erste 13 Jahre nach seinem Tod uraufgeführt. Ein ergreifendes Stück bis heute. Vielleicht hätte Bartók gestaunt, wieviel Hingabe und frische Gestaltung Vilde Frang in ihre Interpretation legen konnte...

[Bild] Der ungarische Komponist Belá Bartók (1881-1945) schöpfte Inspiration aus der Volksmusik seiner ungarischen Heimat ...

spiegel.de 2.12.2018
Heimat“ – mit diesem Köder will der böse Präsident Orbán nun die „Reifung“ seiner Landsleute zu einer „offenen Gesellschaft“ verhindern. Nicht zuletzt dank Theurich blieb uns und SPON aber mindestens der (unbe)schreibliche Fortschritt erhalten – während Bundespräsident Steinmeier inzwischen sogar unsere moralische Aufrüstung mit Fischfilet-Heimatmusik gelingt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.11.2018 um 16.23

Vergewaltigungsdrama in der ARD
Von Arno Frank

"Sieben Stunden" erzählt davon, wie eine Beziehung unter solchen Bedingungen zu zerbrechen droht. Beglau spielt so intensiv, dass es weh tut. Sei es, wenn sie von gespenstischen Flashbacks im Auto oder im Schwimmbad geplagt wird. Sei es, wenn sie mit rauher Stimme ihrem Mann erklärt, "nicht mehr die Beine breit" machen zu wollen für ihn.
spiegel.de 28.11.2018

Ein Pluss-Punkt für Schreiber-Ass Arno Frank!
„Weh tun“ darf, „leid tun“ darf nicht getrennt geschrieben werden,
oder ist dieser Reformfolge-Schwachsinn vom „Rat“ schon beseitigt worden.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.09.2018 um 04.00

Als ich heute morgen die Fenstervorhänge aufzog, schreckte im Garten ein schlankes Reh hoch, das wohl seit der Frühe im Gras unter dem Apfelbaum geruht hatte. Es faßte sich aber schnell wieder und knabberte von den tiefhängenden Ästen einige Blätter, ohne die herabgefallenen Äpfel zu beachten. Dann zog es langsam weiter aufs offene Feld – und ich suchte einen alten Text auf:

Oekonomisches Reallexicon
von Christian Friedrich Germershausen

Pastor zu Schlalach
Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften.
Bey Johann Gottlob Feind, 1799

Reh, Cervus Capreolus L. Dieses bekannte Thier aus dem Hirschgeschlechte gleicht in Ansehung der Gestalt und Farbe dem Hirsche; welchen es aber an Schönheit und Zierlichkeit in vielen Stücken noch übertrifft ...
Gute gesunde Böcke schlagen oder fegen sich hierauf im Februar und März an den Saalweiden, Birken, Tannen und Kiefern das rauhe Bast oder die behaarte Haut ab. In der Regel sollte sich das Geweihe in zwey Spitzen endigen; allein da der Rehbock seinen noch weichen Putz nicht so sorgfältig schont, und sehr unvorsichtig und muthwillig damit an Sträuchern und Bäumen anstößt; so trifft man beym Rehbocke selten ein regelmäßiges, sondern häufig sonderbar geformtes Gehörne an...

https://books.google.de/books?id=l0mZv0hu9GcC
Spiegel-Online erinnerte mich wieder an die Wirklichkeit der willkürlichen Zertrümmerung unserer Rechtschreibung: Unter den vielen Wörtern mit „h“ wurde ein einzelnes zur Verstümmelung ausgewählt.
"Die raue Großartigkeit der Leere"
Einmal durch die USA zieht sich der 100. Längengrad - von North Dakota bis Texas. Der Fotograf Andrew Moore hat die Prärien und ihre Bewohner in einem zehnjährigen Projekt porträtiert... spiegel.de 20.9.2018
Die Amputation des Stammlauts „h“ am schutzlosen, weil singulären „Rauhen“ vorzunehmen und „Geweihe“, „Rehe“ und „Reiher“ (aus Taktik und Feigheit) nicht anzutasten, konnte nur einem inzestuösen Zirkel von scheinsystematischen Schreibreformern, kulturbanausischen Kultusministern und machtgierigen Medien-Magnaten einfallen.

Siehe auch dies und das, auch hier und dort.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.06.2018 um 07.27

Der raue Ton entspricht der politischen Landschaft
2015 war Ungarns Premier Viktor Orbán noch allein mit seiner Politik der Abschottung. Nun ist sie europäischer Mainstream.
Salzburger Nachrichten 29.6.2018

Dabei ist die „Reform“ der Rechtschreibung leichter rückgängig zu machen als eine „Umvolkung“.

Jedesmal kommt mir die Übelkeit, wenn ich das um sein „h“ amputierte „Rauhe“ sehe. Hier haben die kulturbanausischen „Reformer“ und kulturtrotteligen Kulturminister 1996 ihre „Chance“ gesehen – wie Mittäter Gallmann freimütig zugab.

In seinem Interview wies er auch unauffällig daraufhin, daß die Schreibweise „Hoheit“ eigentlich falsch sei (natürlich nur nach den neuen Regeln), ohne zu sagen warum. Verständlich: eine pedantische „Hohheit“ verliert ihren Nimbus und nähert sich der „Hohlheit“.

Spätesten, als in gleicher Pedanterie auch die „Rauheit“ zur „Rauhheit“ umfunktioniert werden sollte, müssen die Reformer ihre lang ersehnte „Chance“ erkannt haben, dem „Rauhen“ seinen Stammlaut „h“ zu amputieren. Das haben sie dann aber mit der Plat[t]itüde begründet, dies sei das einzige Wort mit Diphthong „au“ und „h“ am Ende. Beim „Geweih“ sah man diese „Chance“ eben nicht.

Als der Duden noch maßgebend war, hätte man derlei Unfug nach dem allgemeinen Schreibgebrauch unauffällig korrigieren können. Jetzt aber sind unter einen Hut zubringen: 40 Rechtschreibratsmitglieder, 16 Kultusminister, ihre Ministerpräsidenten, drei europäische Staaten und weitere mit deutschen Minderheiten, die an dem Reformunfug beteiligt waren. Nur an Namibia denkt keiner.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.12.2017 um 09.10

1995 notierte der hundertjährige Ernst Jünger (1895-1998) in sein Tagebuch:

Wilfingen, 14. Dezember 1995

Die Rauhnächte rücken heran. Ich spüre sie auch tagsüber, bin nicht mehr ganz da. Die Träume sind nicht sehr präzis — eher Bewegung in großen Gesellschaften.

Mit der Post kam der Neujahrsgruß von Klett-Cotta: »Der Weg ist weiser als der ihn geht.« Ein Zitat aus den Aphorismen von Rudolf Borchardt – gut, wenngleich grammatisch nicht ganz korrekt. Jeder Punkt ist auch ein Ziel, wenigstens potentiell; wir können in jedem Moment umfallen. Ein Dalschlag, wie man in Niedersachsen sagt.

books.google.de
Damals kamen schon die An- und Einschläge gegen die traditionelle Kulturrechtschreibung näher:
Am 1.12.1995 beschloß die Kultusministerkonferenz, die noch mal überarbeiteten Neuregelungen zum 1.8.1998 als verbindliche Grundlage für den Unterricht in allen Schulen einzuführen, wenn vorher die Ministerpräsidenten aller Bundesländer und der Bund zustimmen. hier
Der entscheidende „Dalschlag“ gelang aber erst mit dem „Eintüten“ der widerständigen Zeitungsverlage 2006 durch den UN-Rat für Rechtschreibung unter Zehetmair.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.12.2017 um 14.46

Wenn man die Schreibung dieses altbekannten Wortes im Online-Duden sucht, bekommt man dreist nur dieses Ergebnis gezeigt:

Suche nach „Rauhnächte“ 1 Treffer
Duden Online-Wörterbuch(0)Shop(0)Sprachwissen(1)
Beispiele zur neuen Rechtschreibung
Einleitung Beispiele der Neuschreibungen von A bis Z Diese Liste ist eine umfangreiche Zusammenstellung der geltenden neuen, gegenüber der alten Regelung von vor 1996 veränderten Schreibungen;…
Sucht man dagegen mit Google "Raunächte", dann wird angezeigt:
Raunächte ... 87.000 (0,36 Sekunden)
... und man wird dummduzend gefragt:
Meintest du "Rauhnächte"
Folgt man dem, liest man:
Ungefähr 228.000 Ergebnisse (0,30 Sekunden)
Ergebnisse für Rauhnächte
Stattdessen suchen nach: Raunächte
Das heißt, dem Dudenverlag ist es wurscht, wie ein Wort üblicherweise geschrieben wird, sondern er folgt, wie die Affenhorde dem Affenarsch des Oberaffen, den kulturbanausischen Kultusministern, die aber scheinheilig solche Folgsamkeit gar nicht verlangt haben wollen.

Selbst die reformgeile Wikipedia bleibt in der Haupsache beim Herkömmlichen:
Die Rauhnächte (auch Raunächte oder Rauchnächte), zwölf Nächte (auch Zwölfte), Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte sind einige Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum oft besondere Bedeutung zugemessen wird. Meist handelt es sich um die Zwölf Weihnachtstage vom Weihnachtstag (25. Dezember) bis zum Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) ...
Dasselbe spiegelt sich in den Zeitungen. Sogar die „fortschrittliche“ Alpen- oder Prantl-Prawda (die Süddeutsche Zeitung) läßt hier die traditionelle Schreibkultur zu:
Die Thomasnacht, die längste Nacht des Jahres, war zugleich die erste der zwölf Rauhnächte. Deren Name könnte sich sowohl vom mittelhochdeutschen Wort für "haarig" als auch von "rauchen" oder "räuchern" ableiten. In dieser Zeit stand nach altem Volksglauben das Geisterreich offen, die "Percht", begleitet von pelzigen Gesellen mit "schiachen" Larven, ging um und war auf der Suche nach herumirrenden Seelen.
Die österreichische Internetzeitung „Mein Bezirk“ geht auf Nummer sicher: In Überschrift und im ersten Teil Reformschreibung. Dabei verpaßt sie auch noch die Gelegenheit, die Nähe der Rau(c)hnächte zu Rauch und Weihrauch aufzuzeigen:
Warum zwölf Tage?
Vermutlich hat der Brauch seinen Ursprung durch die Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Dieses hat nur 354 Tage im Jahr und somit werden auf die 365 Tage des Sonnenjahres fehlenden elf Tage, beziehungsweise zwölf Nächte, als sogenannte "tote Tage" eingeschoben. Im europäischen Raum fallen sie regional unterschiedlich, liegen aber überall in der Zeit zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Jänner. Meistens beginnen sie mit der Thomasnacht, der längsten Nacht im Jahr zur Wintersonnenwende, manchmal aber auch erst mit der Heiligen Nacht.

Vier der zwölf Raunächte sind von ganz besonderer Bedeutung:
• Die längste Nacht des Jahres zur Wintersonnenwende, auch Thomasnacht genannt, am 21. Dezember
• Die heilige Nacht, am 24. Dezember
• Die Nacht, in der wir zu Silvester das neue Jahr willkommen heißen, am 31. Dezember
• Die Nacht zum Dreikönigstag am 5. Januar
Geheimnisvolle Rituale:

Besonders beliebt und auch weithin bekannt ist das Räuchern!
Dem Räuchern sollte man in den Raunächten besonders viel Zeit schenken. Traditionell räuchert man zur Wintersonnenwende (21.12.), am 28. Dezember, zu Silvester und am 5. Jänner. Es spricht allerdings nichts dagegen in jeder heiligen Nacht zu räuchern.
Unsere Vorfahren räucherten Heilkräuter und Hölzer, als "Weihrauch" verwendete man Harze von heimischen Bäumen.
Nach den reformverstümmelten Nächten – man wundert sich, nicht auch noch Weirauch und Weinachten zu lesen – folgen nun aber die richtigen Rauhnächte:
Auch besonders wichtig!
Das Haus musste blitzblank geputzt sein. Fastenkuren sollten zur inneren Reinigung führen. Und aufgespannte Wäscheleinen mitsamt weißer Wäsche sind ein absolutes Tabu. Denn darin könnte sich ja die Wilde Jagd verfangen können – ein furchteinflössendes Geisterheer, das in erstaunlich vielen Kulturen in verschiedenster Form bekannt ist. In den Rauhnächten stürmt es durch den schwarzen Winterhimmel, in Schweden unter dem Namen Odensjakt, in Frankreich als Chasse Hennequine und in der Schweiz als Wuetisheer.

Träume und Orakel:
Die Rauhnächte sind auch die ideale Zeit, um Orakel zu befragen. Jeder, der schon mal an Silvester beim Bleigießen mitgemacht hat, vollzieht hier einen scheinbar modernen Partyspaß, der eigentlich auf ein Jahrhunderte altes Brauchtum zurückzuführen ist. Besonders achten sollte man in der Phase zwischen den Jahren auf die Träume: Denn der Legende nach erfüllt sich das, was man in einer Rauhnacht träumt....

meinbezirk.at 19.12.2017
Siehe auch dies und das, auch hier und dort.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.11.2017 um 06.48

Unter anderem wurde Riina für schuldig befunden, in den Jahren 1992 und 1993 die Mordanschläge auf die Anti-Mafia Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in Auftrag gegeben zu haben. Außerdem war er nach Überzeugung der italienischen Justiz einer der Drahtzier von Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz, bei denen 1993 zehn Menschen getötet wurden.
focus.de 17.11.2017

Logische Folge des kultusministeriellen Auftragsmords am „h“ im Zuge der rau(h)en Rechtschreib„reform“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.11.2017 um 05.01

Kurt Biedenkopf „Die CDU dümpelt nicht, sie kämpft mit rauer See“
Von Norbert Vojta | Stand: 04.11.2017 | Lesedauer: 8 Minuten

WELT AM SONNTAG: Herr Biedenkopf, dümpelt die Union nach der nun auch noch verlorenen Wahl in Niedersachsen ziellos vor sich hin?
Kurt Biedenkopf *: Die CDU dümpelt nicht, sie kämpft mit rauer See. Sie ist im Begriff, Dinge neu zu ordnen, die geordnet werden müssen...
welt.de 4.11.2017

Man sollte die Verantwortlichen * für diese „Reform“ bei rauher See * in ein „Böötchen“* setzen und nie wieder nach Europa lassen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.04.2017 um 11.09

Ob soziale Rhetorik der SPD in Schleswig-Holstein ankommt?

... Unter der Überschrift »Der Gerechte aus Kiel« spottete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am Osterwochenende: »Vor der Wahl in Schleswig-Holstein macht Regierungschef Torsten Albig ganz auf Gerechtigkeit«, um missbilligend hinzuzufügen: »Der robuste Finanzpolitiker von einst ist kaum wiederzuerkennen.« Süffisant weist das Blatt darauf hin, dass der Jurist als »kongenialer Sprecher« des »rauhbeinigen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück« 2008 zum »Cheferklärer der Bankenkrise« geworden sei ...

jungewelt.de 22.4.2017 u. faz.net 17.4.2017


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.10.2016 um 17.09

Nachruf auf Manfred Krug
Der feinfühlige Raubauz

Man nannte ihn Zonen-Marlon-Brando, er war lange beliebtester "Tatort"-Kommissar, der Anwalt in "Liebling Kreuzberg" die Rolle seines Lebens. Als Sänger und Rezitator prägte er Generationen. Dabei war er immer nur: Manfred Krug.
spiegel.de 27.10.2016

Der alte Duden weiß es noch: Rauhbauz (ugs. für: grober Mensch), älter Rauhbautz. „Der Cavaliere Rauhbautz, dieser Weiberfeind, ist in Mirandolina verliebt.“ (unbek. Übers.) »Il Cavaliere Selvatico, il disprezzator delle Donne è innamorato di Mirandolina.« (Goldoni) Das Wort verschränkt sich aber mit Rabauke anderen Ursprungs, mnl. rabaut (Schauermann, Vagabund), aus afrz. ribaut (Landstreicher, Lüstling) v. mlat. ribaldus (Landstreicher). Deswegen fällt das fehlende „h“ nicht so auf, obwohl es das Verständnis erschwert.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.02.2016 um 05.48

Einer neuen Studie der TU Dresden zufolge gelingt es der AfD immer besser, im Lager von Pegida Fuß zu fassen... „Aus besorgten Gutwilligen sind empörte Bürger geworden“, sagte [der Dresdner Politikwissenschaftler Werner] Patzelt. Die Selbstverständlichkeit, sich klar xenophob und islamophob zu äußern, habe zugenommen, ebenso eine raue, bisweilen aggressive Stimmung gegenüber echt oder vermeintlich Andersdenkenden... Quelle: F.A.Z.
faz.net 25.2.2016

Das war zu erwarten: Auch die Schüsselwörter der assholistischen Verdummungsreform rutschen bei der FAZ immer wieder „versehentlich“ in die Texte, obwohl man doch wenigstens hier abstinent bleiben wollte. Es sollte weiterhin „rauh“ geschrieben werden – und Tolpatsch, Stengel, schneuzen, Quentchen, plazieren, numerieren, leid tun, greulich, Greuel, einbleuen, verbleuen, behende (aber nicht „As“? siehe faz.net).


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.02.2016 um 05.34

Inhalt bereitgestellt von dpa ...

Film
Raue Schale, weiches Herz: Nick Nolte wird 75

Hollywoods Raubein hat eine sanfte Seite. Die hat Nick Nolte nicht erst mit dem Alter entdeckt. Mit 75 Jahren ist das Privatleben weniger turbulent, doch die Rollen sind immer noch dramatisch.
focus.de 07.02.2016, 23:59

Der heimtückische Raub des „h“ im „Rauhen“ ist eine der widerwärtigsten Schandtaten im Erpresserwerk des verschworenen Kulturbanausenpacks von Schreib„reformern“, schülergeiselnehmenden Politapparatschiks und Medienmächtigen. Sie sind die wahre Schande Deutschlands.

Wikipedia: Die 185 Gesellschafter der dpa sind ausschließlich Medienunternehmen wie Verlage und Rundfunkanstalten. Damit sind Gesellschafter und Kunden der Agentur teilweise deckungsgleich.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.12.2015 um 07.25

Herkunft und Bedeutung von zwischen den Jahren

[F] Woher kommt die Redewendung zwischen den Jahren?

[A] Mit dem Ausdruck zwischen den Jahren wird schon seit dem 14. Jahrhundert für gewöhnlich die Zeitspanne zwischen Weihnachten und dem Neujahrstag am 1. Januar bezeichnet, in einigen Gegenden auch zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar. Eine weitere, jedoch wohl weniger bekannte Bezeichnung für die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag ist übrigens Raunächte, auch Rauchnächte genannt [nie Rauhnächte?]. Der Duden, »Großes Wörterbuch der deutschen Sprache«, Mannheim 2012, führt das Wort auf das Adjektiv rau [richtig: rauh] zurück, im Sinne von ›haarig‹, »in Anspielung auf mit Fell [Rauchware] bekleidete Dämonen, die besonders in diesen Nächten ihr Unwesen treiben«.

Gesellschaft für deutsche Sprache

Google News findet u.a.:

Rauhnächte zur Weihnachtszeit
VOL.AT - Vorarlberg Online-21.11.2015
Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren Heilige Nächte. In ihnen wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern nur gefeiert, wahrgenommen ...

Pläne schmieden in den Rauhnächten
nachrichten.at-13.12.2015
Sich bei Kerzenlicht besinnen, über die Vergangenheit und die Zukunft nachdenken: Dafür eignen sich Rauhnächte besonders.

Wenn in Prachatitz die "Rauhnachty" geistern
Passauer Neue Presse-16.12.2015
... oft lärmend mit den "Unterhöhenstettner Glöcklern" unterwegs sind, um in der dunklen Zeit der "Rauhnächte" die bösen Geister zu vertreiben, ...

Kulturschmankerl am 27. Dezember
Mittelbayerische-15.12.2015
Im zweiten Part werden die Rauhnächte, der Jahreswechsel und der Start ins neue Jahr thematisiert. Zum allerersten Mal wird dabei E.W. ...

Brauchtum: Warum sagen wir "Zwischen den Jahren"?
Augsburger Allgemeine-17.12.2015
Auch heute noch mischen sich zwischen den Jahren Brauchtum und Aberglaube. Denn in diesen Zeitraum fallen auch die Rauhnächte.

Diana Monson liest Märchen vor
Südwest Presse-16.12.2015
Dezember, erzählt Monson zusammen mit Maia Pfrombecke in Öhringen. Das Thema: "Räuchern und Mythen für die Rauhnächte". Los geht es ...

Veranstaltungstipp - Rauhnachtsagen
Süddeutsche.de-13.12.2015
In der Freisinger Bank geht es am Donnerstag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr, um Geschichten und Mythen, die sich um die Rauhnächte ranken ...

Rauch und Räucherwerk
Tegernseer Stimme-13.12.2015
In der Tradition folgen kurz darauf die Rauhnächte, eine Niemandszeit, in der der Volksglaube die Tore zur “Anderswelt” offen wähnt und ...

Dachau - Von Dämonen und der Drud
Süddeutsche.de-02.12.2015
Wäsche durfte während der zwölf Rauhnächte keinesfalls im Freien zum Trocknen aufgehängt werden, kein Spinnrad durfte sich drehen, kein ...

OB Hilbert verbietet längere Schließzeiten Striezelmarkt und Co ...
BILD-09.12.2015
... einem Weihnachtsmarkt trinken will, kann nur in den landeseigenen Stallhof gehen. Die „Rauhnächte“ (Eintrittspreis: ab 2 Euro) öffnen bis 6.

Der Fall „rauh“ beweist: Die „Reform“ ist das Werk kulturbanausischer ArschlöcherInnen!

(... und wo bleiben die beobachtenden Schnarchnasen vom „Rat für deutsche Rechtschreibung“?)

Siehe auch dies und das.



eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.07.2015 um 16.07

Die völlig unnütze Rechtschreib„reform“ ist das Ergebnis professoraler und politischer Wichtigtuerei.

„Als die Kleinschreibung vom Tisch war, bei der ja die meisten Diktatfehler gemacht werden, wollten viele von uns aufgeben,“ erinnert sich [Reformer Prof.] Augst. „Aber ich dachte, es muß doch zumindest einmal versucht werden. Damit man sieht, daß die Sprache nicht zusammenbricht, wenn man auf ein paar Schreibweisen verzichtet." Spiegel 27.5.05

Es begann die krampfhafte Suche nach angeblich verzichtbaren Schreibweisen. Ein Ersatz für die Kleinschreibung war schnell gefunden: Die Verringerung des „deutschen“ Buchstabens ß. Das „neue“ System von 1800 garantierte, daß praktisch jeder Text der Reform unterworfen werden mußte. Das aber machte sie noch nicht dringend notwendig. So machte man Jagd auf einzelne Wörter, die irgendwelche Besonderheiten zeigten, darunter auch Kleinodien der sprachlichen Überlieferung wie „rauh“, dessen endständiges „h“ den Radikalinskis von jeher ein Dorn im Auge war. In diesem Forum ist zur Genüge über diesen Frevel geschrieben worden: 1.,2.,3.,4.

Am 26. Mai erwähnte ich den Vortrag von Steven Cassedy, der den Helmholtzschen Begriff der akustischen „Rauhigkeit“ der modernen musikalischen Harmonielehre zugrundelegt. Acht Tage später, am 3. Juni, wurde bei Wikipedia dieser Fachbegriff gelöscht, nachdem er dort 14 Jahre überlebt hatte. Jetzt gibt es nur noch „Rauigkeit". Die staatlichen Institute hatten den Kotau vor den Schreibdiktatoren aber wohl schon viel früher vollzogen. Die Max-Planck-Gesellschaft ist da sicher keine Ausnahme:


Schreie belegen eine bevorzugte akustische Nische, um ihre biologische und soziale Wirkung sicherzustellen

Einem internationalen Team von Neurowissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, der New York University und der Universität Genf ist es erstmalig gelungen, die Einzigartigkeit von Schreien nachzuweisen...

"Schreie haben ein Merkmal, das als `Rauigkeit´ bezeichnet wird. Rauigkeit entsteht, wenn Geräusche eine zeitliche Struktur durch Änderung der Amplitude oder der Frequenz erhalten. Wenn diese Änderungen sehr schnell erfolgen, ist das Gehör nicht mehr in der Lage, diese zeitlichen Veränderungen 'aufzulösen' - man empfindet ein solches Geräusch dann als rau und damit als unangenehm. Normale Sprache hat eine Modulationsfrequenz von etwa 4 bis 5 Hz, aber für Rauigkeit liegt die Frequenz zwischen 30 und 150 Hz – die zeitlichen Veränderungen sind also wesentlich schneller.“ ... Die Ergebnisse zeigten: Schreie und Alarmgeräusche werden als umso beängstigender beschrieben, je höher das Rating auf der Rauigkeitsskala lag.

Max-Planck-Gesellschaft 16.7.2015

P.S.: Hatten die FAZ-Herausgeber nicht versprochen, die herkömmliche, sprachrichtige Schreibung „rauh“ weiterzuverwenden? In dem Artikel zum gleichen Thema ist davon keine Spur zu finden. faz.net 18.7.2015


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.05.2015 um 10.27

Der Pianist und Professor für Literatur Steven Cassedy (Uni San Diego) hielt vor kurzem einen Vortrag über den Beginn der Klassischen Moderne in der Musik:

How the West Rejected Nice Music A Century Ago

Dabei streifte er in der Mitte seiner Ausführungen die theoretischen Grundlagen der Klangfarben und Zusammenklänge, wie sie der berühmte Physiologe und Physiker Hermann von Helmholtz (1821-1894) entwickelt hatte:

Importance of the overtone series for Helmholtz
Acoustic “Roughness” (Rauhigkeit)
(Cassedy ab 37:00)

Während die beiden sprachlich eng verwandten Wörter schon akustisch andeuten, wie neuere Komponisten ihre Klangwelten ordnen, hatten „unsere“ kulturbanausischen Kulturminister nur einen Gedanken: dem deutschen Wort seine „Rauhigkeit“ zu nehmen. Übles Pack!

Siehe auch dies.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.05.2015 um 19.19

[Der amerikanischen Autor Thomas L.] Friedman: Dies ist ein Post-Kalter-Krieg-Problem... Im Kalten Krieg konnte sich ein kleines afrikanisches Land halten, denn die Supermächte haben nur so mit Geld um sich geworfen. Das ist vorbei.
Die Winde, die wehen, sind rauer¹, der Wettbewerb auch. Keine schützende Hand der Großmächte, keine Mauern mehr. Und so implodieren viele Staaten.
welt.de 1.5.2015

¹) „wehen“ und „rauher“ sollten orthographisch wieder gleichgestellt werden.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.09.2014 um 14.42

Schwanzangleichende Operation:

Herzzerreißender Brief seiner Tochter bekehrt Börsenguru
focus.de 26.9.2014

Ausgebüxtes Känguru wieder eingefangen
focus.de 26.9.2014


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.09.2014 um 08.14

Helga M. Novak
* 8. September 1935 in Berlin-Köpenick;
deutsche Schriftstellerin isländischer Staatsangehörigkeit.

Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, die nicht wollten, dass sie als junge Kommunistin in die FDJ eintrat. Sie schloß die Oberschule1954 mit dem Abitur ab. Anschließend studierte sie bis 1957 Journalistik und Philosophie an der Universität Leipzig...

Helga Novak schreibt meist in Balladenform vor allem politische und Zeitgedichte...

Sie zog mit schonungsloser Aufrichtigkeit ihre bittere Bilanz über das Scheitern des Sozialismus. Dabei ließ sie auch ihre eigenen Verstrickungen nicht aus. Es sind ganz eigene und besondere Gedichte, in denen sich das rastlose Leben einer Dichterin spiegelt. In diesen schroffen, ungedämpften und rauh klingenden Gedichten wird nichts beschönigt. Später veröffentlichte sie realistische Naturlyrik. Ihre tiefen Gefühle für die märkischen Wälder, Seen und Flüsse, die sie aus ihrer Kindheit mitbrachte, sind bis in die gegenwärtige Lyrik spürbar. Sie ist herb und rauh, was für Schriftstellerinnen in dieser Zeit ungewöhnlich war...

https://hpd.de/node/2676

[Wikipedia] Helga M. Novak (Pseudonym für Maria Karlsdottir; * 8. September 1935 in Berlin-Köpenick; † 24. Dezember 2013 in Rüdersdorf bei Berlin) ...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.08.2014 um 11.51

Grüne Augen, raue Stimme
Zum Tod von Lauren Bacall

To have and have not machte die große, schlanke Blondine mit dem halb sinnlichen, halb zynischen Schlafzimmerblick und der rauhen Stimme über Nacht zum Star. In einer Szene des Films betritt sie ein Zimmer voller Männer, zwischen den Fingern eine unangezündete Zigarette, fragt in den Raum hinein: »Hat hier jemand Feuer?« und verströmt dabei mehr Sexappeal als es heutige Darstellerinnen mit noch so demonstrativ gezeigten Geschlechtsteilen und Kopulationssimulationen je schaffen.

Jüdische Allgemeine 13.08.2014


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.08.2014 um 12.19

Der Anflug von Rosetta auf 67P
... Sehr deutlich lässt sich die bizarre Gestalt des Kerns erkennen und seine sehr rauhe Oberfläche.
spektrum.de 6.8.2014

Idealismus und harte Arbeit sorgen für das Alm-Idyll
Ab dem Jahr 2015 kommt nun ein Gesamtsystem für die Förderung der Almen zur Anwendung... Daran gekoppelt sind Zahlungen für aufgetriebene Kühe, Mutterschafe und Mutterziegen sowie sonstige rauhfutterverzehrende Großvieheinheiten. Bisher war pro aufgetriebene Rinder-Großvieheinheit (RGVE) ein Hektar Almfutterfläche erforderlich...
bauernzeitung.at 7.8.2014

Es gibt also noch Oasen, die der reformistische h-Kahlfraß unserer diätenverzehrenden Groß-Rindvieheinheiten nicht erreicht hat.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.07.2014 um 14.34

Kometensonde Rosetta: Zielkomet 67P zeigt Oberflächenstrukturen
... Bilder vom 20. Juli 2014, die aus einer Entfernung von 5500 Kilometer entstanden, lassen nun erstmals auch Details des Doppelkörpers erkennen, der den Kern von 67P bildet. Die Oberfläche ist sehr rauh und in der Nähe des "Halses", wo sich die beiden Teilkörper treffen, zeigt sich eine hellere Färbung.
spektrum.de 24.7.2014


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.04.2014 um 09.12

"Frei von Zusätzen": Der Schmu mit der Bio-Zigarette
Als Links-Alternativer abhängig zu sein von Großkonzernen, hat noch nie so recht ins Bild gepasst. Bisher war das für Raucher ein Problem, denn es fehlte das passende politisch korrekte Produkt. Diese Lücke schließen nun die "Biozigaretten"...
spiegel.de 3.4.14

Eine alte Karikatur – ein Öko-Freak beim Zigarettendrehen: „Du willst mir doch wohl nicht weismachen, daß mein biologisch gezogener Tabak schädlich ist!“

Uns soll es jedoch um den „Schmu“ gehen. Die Reformaffen haben dem „Rauhen“ den Stammlaut „h“ genommen, mit der Begründung, neben anderen Stämmen auf „au“ sei das eine (natürlich unerträgliche) Ausnahme. Bei „Schmu“ kamen diese Geisteshelden umgekehrt nicht auf den Gedanken, das Wort an „Schuh“, „Kuh“, „Fluh“, „Ruh‘“... anzupassen. Duden.de behauptet, die Herkunft des Wortes sei ungeklärt. Das Etymologische Wörterbuch jedoch verzeichnet
»rotw. Schmuh, Profit, Gewinn niederer, unredlicher Art“ ... zugrunde liegt hebr. šmu‘ah ‚Erzählung, Kunde, Gerücht‘«. – Man sieht, den „Reformern“ ging es nur darum, ihre über hundertjährigen Kastrationsobsessionen an „rauh“ endlich umzusetzen. Das ähnlich konstruierte „Geweih“ ließen sie deshalb auch unbeschnitten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.04.2014 um 09.32

André F. Lichtschlag liest noch die „Zeit“ und fand, daß Ijoma Mangold in seiner Kritik an Pirinçcis Buch „Vokabeln für zehn Rezensionen in einer einzigen“ unterbringt. Uns interessiert nur, ob der Rezensent dies eine „h“ tatsächlich geschrieben und sich damit der FAZ-Reformwiderstandsgruppe angeschlossen hat, die seit langem die Kultusminister das Fürchten lehrt:

Pirinçcis Buch sei also „zynisch“, „überspannt“, „roh“, „brutal“, enthemmt“, „rauhbeinig“, „pamphletisch“, „rauschhaft“, „rausgekotzt“, „vulgär“, „verletzend“, „beleidigend“, „volksverhetzend“, „symptomatisch“, „beispiellos“, „obszön“, „verhasst“, „schlagend“, „verschärft“, „bizarr“, „grölend“ „menschenverachtend“, „brutalorechts“, „rechts“, „xenophob“, „wildgeworden“, „triumphalistisch“, „brutal“, „heulend“, „adolfhitleristisch“, „bärendienlich“, „gefährlich“, „rechtsrandig“, „wüst“ und „komisch“.
ef-magazin.de 3.4.14


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.03.2014 um 06.31

Das vermißte Rauhe:

Vermisste Boeing: Suche am rauen Ende der Welt
[Bild]
Suche am rauen Ende der Welt:
Starke Strömungen, zerklüfteter Meeresgrund, meterhohe Wellen: Die Fundstelle möglicher Wrackteile von Flug MH370 liegt in einer rauen Region des Indischen Ozeans.
"Das ist eine der rauesten Ecken der Welt", sagt Simon Boxall, Gezeiten- und Strömungsspezialist an der Universität Southampton, ...
spiegel.de 20.3.2014

Der feigste Angriff der 16 Kulturbanausen-Minister und der willfährig nachkriechenden Medien auf die Sprache: Die Kastration des „Rauhen“!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.01.2014 um 08.05

Richtig rau sind die Nächte nicht

Dass wir in gefährlichen Zeiten leben, kann man überall nachlesen. Seit Weihnachten und noch mindestens bis Neujahr erleben wir die sogenannten Raunächte. Wilde Gesellen ziehen da durch die Nacht, heißt es in der einschlägigen Literatur... Wer sich nicht rechtzeitig hinter den Ofen verkriecht, dem droht der Tod durch Erfrieren, mindestens.

Soweit die Theorie. Die Praxis sieht derweil ein bisschen anders aus. Am Heiligen Abend 2012 hatten wir 20 Grad (plus übrigens) ...

Es sind also nicht wirklich raue Nächte oder gar Tage, die wir derzeit erleben. Auf der Suche nach dem Warum kann man natürlich auf die vermutlich von den Menschen gemachte Klimaveränderung und/oder Erderwärmung verweisen. Was möglich, aber nicht zu beweisen ist.

Interessant ist auch folgender Ansatz: Danach ist die Rechtschreibreform schuld. Die war schon oft schuld. Warum nicht auch diesmal? Man muss nämlich wissen, dass man den Raunächten – im übertriebenen Reformeifer vermutlich das kleine h genommen hat. Da muss man sich nicht wundern, dass Raunächte ohne h nicht mal ansatzweise das zustande bringen, was Rauhnächte früher locker und mit h geschafft haben. Aber was willst du als Raunächte ohne h schon machen? Schwierig, ganz schwierig.

Von unserem Redaktionsmitglied Siegfried Sebelka

mainpost.de 29.12.2013 und 1.1.2014

Im Original natürlich unverfettet! – Siehe auch hier und da.


eingetragen von Christoph Kukulies am 26.11.2013 um 14.08

... lese ich auf den Bandeneinblendungen bei Fußballspielübertragungen in diesen Tagen immer wieder gerne, daß die Erfurter Rauhfasertapete ihre Qualität immer noch bis heute behalten hat. Leute, tapeziert mal wieder und stärkt das "h" in "rauh".

__________________
Christoph Kukulies


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.11.2013 um 11.04

Ein Herz für komische Käuze
Rauhfußkauz © Uphues
Er ist Eulenfreund und Rauhfußkauz-Experte: Seit den achtziger Jahren wirkt Ludwig Uphues (74) in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen auf wissenschaftlicher Basis mit - einem Dachverband mit 600 Eulenfachleuten. Über seine jahrzehntelange Arbeit für die Ausbreitung der Käuze im Fuhrberger Wald sprach er im Interview.

Das Interview

Für viele Menschen sind 300 Quadratmeter Gartenfläche schon anstrengend. Sie hatten zur Betreuung der Rauhfußkäuze 200 Quadratkilometer Fuhrberger Wälder vor sich. Macht das nicht Angst? ... Trifft denn das Bild von der steten Verschlechterung für alle Arten zu?

Viel Grünland und Niedermoor wird zu Maisäckern umgewandelt. In der Folge stelle ich zum Beispiel den gravierenden Bestandsverlust von Kiebitz, Brachvogel und Bekassine fest, das gilt auch landesweit. Sie waren ursprünglich als Charaktervögel unserer Moorränder häufig und typisch. Andererseits ist es ein Erfolg, wenn die großen Säugetiere wie Biber, Luchs und Wolf und die großen Vogelarten wie der Kranich, die Adlerarten und der Uhu wieder zurückkehren, und wenn der Erhaltungszustand des Rauhfußkauzes in den Fuhrberger Wäldern durch unsere Nistkästen verbessert werden konnte...

Der Rauhfußkauz

Egal, ob Kauz oder Uhu: Sie alle gehören zur Gattung der Eulen, der Rauhfußkauz insbesondere in die Familie der Ohreulen und Käuze. Diese Familie ist noch weiter unterteilt in verschiedene Gattungen: nämlich in Eulen mit Federohren (wie Uhu oder Waldohreule) und Käuze ohne Federohren (wie Sperlings-, Stein- oder Rauhfußkauz). Nach der Rechtschreibreform wird der Rauhfußkauz häufig ohne „h“ geschrieben. Dabei geht „rauh“ auf den befiederten Fuß dieser Eulenart zurück. Er wird als „rauch“ = „rauh“ bezeichnet, was so viel wie haarig, befiedert oder pelzig bedeutet.
Neue Presse 21.11.2013

Leider ist dieser Artikel der Hannoverschen Neuen Presse eine Ausnahme. Man sieht sonst weitverbreitet eher, was das dummdreiste Politikerpack, nach Vorgabe des von ihnen ausgewählten Reformistenpacks, mit ihrer unappetitlichen Reformiererei angerichtet hat.

In der gleichen Gegend flog uns in den 70ern nachts ein Kauz ins Auto. Da er sich einen Flügel gebrochen hatte, haben wir ihn ein Jahr lang gepflegt und ernährt. Dazu holten wir aus einer Hühnerfarm aussortierte, im Block eingefrorene Hähnchenküken und tauten immer eins im Kochtopf auf. Einmal schluckte er auch eine tote Meise quer herunter. Käuze sind bei anderen Vögeln verhaßter als Katzen. Wenn er sich an seinem vergitterten Fenster zeigte, sammelten sich auf dem angrenzenden Zaun des Hundezwingers Scharen von zeternden Singvögeln.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.09.2013 um 07.45

SPAM - SATIRE

Der Ton wird rauher
Langweiliger Wahlkampf? Die PARTEI ist dabei... (2)
Die Ikonografie der Macht

Seehofer will PKW-Maut für Ausländer
Der Ton wird rauher


spiegel.de/spam


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.08.2013 um 05.44

Von Angelika Franz
Als Material diente jeweils eine Rippe vom Rothirsch (Cervus elaphus) oder Rentier (Rangifer tarandus). Die wurde an einem Ende abgebrochen und zunächst durch schräges Reiben über eine harte, rauhe Oberfläche so weit abgeflacht, bis der Knochen ein abgerundetes Ende hatte.
spiegel.de 13.8.2013

Hoffentlich kriegt die Archäologin keinen Ärger mit der Konzernleitung, die weiterhin auf Abflachung setzt:

Wessi-Weichei gegen Ost-Raubein
spiegel.de 13.8.2013

[Nachtrag 19.8.13, dieselbe, bußfertig: Stonehenge] Vielleicht, schließt Pitts seinen Bericht, können sich nun Ring-Gläubige und Ring-Ungläubige auf einen Kompromiss einigen: Der Kreis war "komplett, aber ein wenig rau an der Rückseite."



eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.03.2013 um 07.58

Herrin der Ringe

Immer wieder fährt sie mit der rauen Seite der Feile über das graue Stück Blech. Jede noch so winzige Unebenheit muss verschwinden… Einen Bürojob hat sich die 30-Jährige nie vorstellen können. spiegel.de 23.3.13

„Reform“ in 687 Wörtern: 1 Sprachverbrechen, 1 Großschreibidiotie, 3 muss, 1 Schluss
„Schreiberleichterung“: 0 (in Worten „null“)

Das Bewußtsein, das rauhe und graue Oberflächen auch sprachlich unterschieden werden können, soll mit der Sprachverdummungsaktion „Rechtschreibreform“ ausgelöscht werden.


Mich interessierte der Artikel nur, weil meine jüngste Tochter auch gerade in die Fußstapfen ihres Großvaters tritt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.03.2013 um 11.46

Filmschönheit auf Abwegen: Am 30. Oktober 1974 hatte sich Dietmar Schönherr (rechts) die Schauspielerin Romy Schneider, den Ex-Bankräuber Burkhard Driest (links) und den Boxer Gustav "Bubi" Scholz (hinten) eingeladen. Der Diva gefiel dabei besonders gut der raue Gangstercharme Driests, dem sie hemmungslos schöne Augen machte. Später behauptete er dann, dass es gleich nach der Sendung noch hoch hergegangen sei zwischen den beiden, und die Nation hatte einen Skandal, über den jeder sprach.
einestages.spiegel.de 18.3.2013

Natürlich habe ich die Sendung damals gesehen und vieles für möglich gehalten.
Nicht für möglich hätte ich es gehalten, daß politische Arschlöcher 22 Jahre später in „rauhem Gangstercharme“ die Streichung des „h“ erpressen könnten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.01.2013 um 00.33

Messe Offenbach
Der Seitenwechsel


Arnd Hinrich Kappe bereitet sich auf die Leitung der Messe von kommendem Juli an vor. Bislang kannte der Douglas-Manager und Sohn einer Goldschmiedefamilie Messen nur als Besucher. Aber er hat ja Zeit, sich "einzuarbeiten"…

… Mitte 2013 wird er Ursula A. Diehl ablösen, die die Messegesellschaft mehrere Jahrzehnte lang durch das raue Auf und Ab des Messegeschäfts gesteuert hat…

Wird Offenbach demnächst auch Veranstaltungen wie die überall aus dem Boden schießenden Erotik- oder Tattoo-Messen bekommen? „Ich verfolge das nicht prioritär, aber ich werde mir alle Möglichkeiten des Wachstums mit dem gleichen Ernst ansehen“, sagt Kappe.
fr-online.de 2.1.13

Die Ent-ha-rung des „Rauhen“ erfolgte interessanterweise zeitgleich mit der Enthaarung der Erotik-Models.

Brazilian Waxing wurde 1994 in den USA eingeführt und Ende der 90er Jahre durch Medienberichte bekannt… Im September des Jahres 2001 veröffentlichte der Playboy mit Photos von Dalene Kurtis erstmalig ein Playmate mit vollständig haarlosem Intimbereich … Die zunehmende Verbreitung … von Erotika und Pornografie seit den 1990er Jahren wird für den Trend zur Haarlosigkeit als mitverantwortlich betrachtet. wikipedia

Die „Rechtschreibreform“ wurde 1996 beschlossen und alles „Raue“ 2005 für unstrittig erklärt.
Zeitungeist: Die Rechtschreibung sollte ein „Genuss“ werden und daneben „die Frau als Genußmittel“ (William S. Schlamm, 60er Jahre)
handelbar sein.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.01.2013 um 10.34

rauh – Wiktionary
de.wiktionary.org/wiki/rauh
Bei rauh handelt es sich um eine alte Schreibweise von rau. Sie ist seit der Reform von 1996 nicht mehr korrekt. Alle Informationen findest du daher im Eintrag ...

Richtig müßte es heißen:
»Die Wiedergabe des Stammlautes „h“ ist seit 1998/99 als Folge der von den Kultusministern inszenierten Rechtschreibreform in Schulen und Behörden verboten.«

Dennoch bettelt seit einiger Zeit der auf obskure Weise zum Chef von Wikimedia aufgestiegene Pavel Richter um Spenden für Wikipedia. Er hat sich vor allem durch fanatische Durchsetzung der „Rechtschreibreform“ in Wikipedia und die Verfolgung ihrer Gegner einen Namen gemacht. Aufschlußreich sind die Erfahrungsberichte von Manfred Riebe.

Daß „rauh“ immer noch korrekt ist, beweisen zahllose Veröffentlichungen besserer Literatur und im Internet:

Trauerfeier für Peter Struck „Ein unwahrscheinlich guter Kamerad“
„Er war ein Typ: knorrig, rauh, herzlich, direkt, humorvoll - auch scharf“ ...
faz.net 3.1.2013

Nehmt Euch in acht, denn die Percht geht um in diesen Nächten
Eine rauhe Nacht wars in Büdingen fürwahr.
Kreis Anzeiger 4.1.2013

Flugzeug in der Karibik verschollen
Die Suche werde unter anderem durch die rauhe See erschwert, teilten die Verantwortlichen mit…
Austrian Wings 7.1.2013 (Österreichs Luftfahrtmagazin)

Holocaust-Überlebende: Man spricht Deutsch
Die Gäste nennen diesen Ort einfach: „Treffpunkt“…
Leicht reizbar sind viele hier, angespannt. Und wirken zugleich stur und rauh...
faz.net 9.1.2013


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.12.2012 um 09.20

… die neue Unkulturschreibung der Kulturminister

Furtwangen: Das Geheimnis der Raunächte erkunden
Furtwangen. Dem Geheimnis der Raunächte geht der Schwarzwaldverein auf den Grund. Monika Schwarz, Naturführerin am Rohrhardsberg, führt im Rahmen des neuen Jahresprogramms des Furtwanger Schwarzwaldvereins am Samstag, 5. Januar, durch den dunklen Wald zum Schänzle und weiß einiges über die Legenden der Raunächte, den 12 Nächten zwischen Weihnachten und Dreikönig, zu berichten.
Schwarzwälder Bote 26.12.12

… und die traditionelle Schreibkultur:

Straßberg: Geschichten und Märchen rund um die Rauhnächte
Straßberg. Im Gemeindehaus St. Verena in Straßberg erzählt am Sonntag, 6. Januar, ab 17 Uhr Elvira Mießner aus Pfullendorf über die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig. Der Titel ihres Vortrags lautet "Geschichten und Märchen rund um die Rauhnächte".
Schwarzwälder Bote 28.12.12

Und warum nicht „Weinachten“?
Siehe auch hier


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.11.2012 um 06.55

Alle Macht den Doofen der Kultusministerkonferenz

Die kultivierten Deutschen, die besseren Schriftsteller, die Frankfurter Allgemeine, die Neue Zürcher Zeitung, die junge Welt, die Junge Freiheit, Ossietzky, Konkret, Titanic, die Deutsche Stimme …

… sie alle lehnen die neue „raue“, in Wirklichkeit aber saff- un krafflose Ekelschreibung der kultusministeriellen Sprachverstümmler ab.

Die Zentralen der Christen- und Atheisten-Organisationen dagegen sind sich in ihrem Kotau vor der Macht der Doofen einig:


GBS

Der Ton wird rauer
OBERWESEL. (hpd/gbs) Viel Feind‘, viel Ehr‘, heißt es. Tatsächlich lässt sich der Erfolg einer neuen sozialen Organisation daran bemessen, zu welchen Diffamierungsstrategien sich ihre Kritiker genötigt sehen. Insofern sind die massiven Angriffe, denen die Giordano-Bruno-Stiftung derzeit ausgesetzt ist …
hpd.de 22.11.2012

... aber dennoch trauen sie sich:

Keine Macht den Doofen
FRANKFURT/M. (hpd/sh) Am 02.11.2012 wurde die Herbst-Veranstaltungsreihe der gbs Rhein-Main – Säkulare Humanisten im Saalbau Gallus (in Zusammenarbeit mit DiKOM e.V.) mit einer Autorenlesung Michael Schmidt-Salomons aus seiner Streitschrift „Keine Macht den Doofen“ beschlossen.
hpd.de 22.11.2012

Von den anderen ist ohnehin nichts Besseres zu erwarten:
„Jederman sey unterthan der Oberkeit / die gewalt vber jn hat. Denn es ist keine Oberkeit / on von Gott …“

DBK

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2012 verliehen
Anne-Laure Bondoux, die nicht an der Verleihung teilnehmen konnte, dankte der Deutschen Bischofskonferenz und der Jury für den Preis: „Heute bin ich sehr gerührt, dass mein Buch den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis erhält. In dieser komplexen, schnelllebigen, rauen und unruhigen Welt, der Welt, in der unsere politischen Führer den Fremden häufig als Eindringling und Kriminellen betrachten, beruhigt mich dieser Ausdruck von gemeinsamer Emotion und Werten ein wenig.“
dbk.de 3.5.2012

EKD

Raue Hände in der Kirche?
Die EFAS führte im Jahr 2007 eine Plakataktion zum Thema "Persönliche Schutzausrüstung" durch. Unter dem Slogan "Raue Hände?" entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim ein Poster, das mit der provozierenden Frage "Raue Hände?" zum Nachdenken anregen sollte…
ekd.de 2007

Da kann man nur sagen: Solche Hände sollten ihre Finger von der neuen deutschen Rechtschreibung lassen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.08.2012 um 17.43

Der Ton ist rauh in der Hauptstadt: "Scheiß Studenten" und "Yuppies", so pöbelte ein 22-Jähriger in Berlin zwei junge Männer an. Und er attackierte sie mit Tränengas.
spiegel.de 18.8.2012

Gemeint ist natürlich die Vermeidung der ähnlich widerwärtigen Amputationsschreibung „rau“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.12.2011 um 10.02

Eine von RTL mitfinanzierte Fernseh-Neuverfilmung von «Moby Dick»…
Statt einer knalligen Vergewaltigung der wuchtigen Vorlage erwartet den Zuschauer ein raues, trockenes Seedrama... Während die Fernsehadaption bei den Monologen spart, nutzte Regisseur Mike Barker seine Erfahrungen mit «Der Seewolf», um erneut eine authentische und raue Seefahrtsatmosphäre zu erzeugen... Die gräulichen Weiten des Meeres vermitteln eine bedrückende Stimmung… Doch auch in der RTL-Fassung können die tollen Schauspielleistungen, die raue Grundstimmung der opulenten Inszenierung und die anspruchsvollen, und dennoch filmtauglichen Dialoge über die narrativen Schwächen weitestgehend hinwegtäuschen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.10.2011 um 12.30

Nicht so laut – bei Spiegel-Spam arbeiten Gegner der Ent-Haa-rung:

Nach Pofalla: Der Ton wird rauher
Lafontaine vor Comeback


http://www.spiegel.de/spam/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.04.2011 um 06.27

Bei Google News noch angezeigt

Clemens Meyers Messemission
MDR - ‎18.03.2011‎
Mit rauher Stimme räsoniert Clemens Meyer für uns über das Messegeschehen, empfiehlt Volker Harry Altwasser, Andreas Reimann und eine Bar. "Emile Zola ist durch abgewrackte Gegenden gewandert, um Stoff zum Schreiben zu finden, ich wohne dort. ...

Heutiger Originalzustand:

Clemens Meyers Messemission
... Mit rauer Stimme räsoniert Clemens Meyer über das Messegeschehen, empfiehlt Volker Harry Altwasser, Andreas Reimann und eine Bar, trifft einen früheren Box-Kommentator, Fußballlegenden, ein Latex-Model ...

mdr.de 22.3.2011

Obwohl eine rauhe Stimme geradezu das „h“ fordert, sind die hohlen Kultusminister irgendeinem zwischenstaatlichen Reform-Ass [hole] gefolgt und haben dem Deutschen den alten Stammkonsonanten verboten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.12.2010 um 18.50

Raue Nächte, alte Bräuche

Zu einem Erzählabend für Erwachsene wird am Mittwoch, dem 15. Dezember, um 18.30 Uhr in die Bibliothek im Kunsthaus Köflach eingeladen: "Sagen, Mythen und Märchen - vom Zauber der Erzählkunst" …
Von der Dolmetscherin, Übersetzerin und Autorin Waltraud Ferrari sind Sagen über Weihnachten, die Raunächte und über winterliches Brauchtum zu hören.
In den Raunächten gingen auch wilde Gestalten um ... Viele ursprüngliche Naturgottheiten wurden mit Geweih und in Ganzkörperverkleidung nachgestellt...

kleinezeitung.at 11.12.2010

Die Reformer behaupteten, die Stammschreibung stärken zu wollen. – Früher wußte man es noch: »Kein Dehnungszeichen ist h in Wörtern wie :... blähen,... rauher,...« (Aus der Vorlage Rudolf von Raumers zur I. Orthographischen Konferenz, 1876).
Die „Rauhnächte“ kommen allerdings weniger von „rauh“ als von „Nebel, Rauch, Weihrauch“.
Warum „Geweih“, obwohl auch ein Einzelfall, sein „h“ behalten durfte, bleibt rätselhaft.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.09.2010 um 08.02

Rauer Empfang für Blair in Dublin
Vor seiner ersten Signierstunde haben Demonstranten einen Schuh und Eier nach dem früheren britischen Premierminister Tony Blair geworfen. ...

news.search.ch 4.9.2010

Das fehlende „h“ verursacht mir regelmäßig Brechreiz. Es gehört zu den widerwärtigen Dreistigkeiten des verantwortlichen Politikerpacks, diese Änderung zusammen mit Zwangsvolksetymologien wie „belämmerte Quäntchen“ 2005 für „unstrittig“ erklärt zu haben. Für den eilendst geschaffenen Rat für Rechtschreibung hatte der Reform-Konkursverwalter Zehetmair anfangs noch großmäulig verkündet, es käme die gesamte Reform auf den Prüfstand. Als die KMK-Grundschullehrerin Erdsiek-Rave ein Ende der Überprüfungen befahl, knickte er jedoch widerstandslos ein. Nun darf also bei Wikipedia stehen:

Das deutsche Adjektiv rau (vormals rauh) steht für:
• Rauigkeit als Eigenschaft von Flächen
• Rauhigkeit (Akustik) als akustische Empfindungsgröße
• Rauheit (Bildbearbeitung) in der Bildbearbeitung

„Vormals“ ist natürlich Schwindel, denn kultivierte Menschen und Medien schreiben immer noch „rauh“.

Von der „Rauhigkeit (Akustik)“
[Fachsprache?] wird man weitergeleitet zu „Rauigkeit (Akustik)“. Gerade in der Akustik wirkt die Beseitigung des lautmalerisch wirksamen „h“ wie plötzliche Farbenblindheit beim Sehen. Die Reformer, die ansonsten fragwürdige Uralt-Etymologien exhumierten („behände“ Tänzer, Schlangen, Autos, Gedanken) und zur Pflicht machten, kannten hier keine Skrupel, endlich ihre alte Obsession durchzusetzen und das „h“ zu streichen.

Die Amputation fällt besonders schmerzhaft bei der Verbindung zum Englischen auf:


Rough – Wikipedia
Rough steht für: Bezeichnung eines rauen Teiles eines Golfplatzes, das zwischen den Spielbahnen liegt, siehe Golfplatz …

Das englische Wort läßt dank unterbliebener Reform noch deutlich die Verbindung zur Sprache der alten Angelsachsen erkennen, obwohl der Lautwandel aus dem gutturalen „ch“ ein „f“ machte.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.08.2010 um 06.11

… Spät in der Nacht haben sie ihn damals auf die Bühne geschickt, 1970, beim chaotischen Festival auf der Isle of Wight. …. Die erschöpfte, erzürnte Masse ließ sich von der „golden voice“ des Kanadiers besänftigten – aber wie sarkastisch, aggressiv und rau klingt heute der Leonard Cohen der Frühzeit!
tagesspiegel.de 19.08.2010

Wenn auch der rauh-Auslaut einsilbig meist unhörbar bleibt – hier sollte er zu hören sein:

… Schwermut gehört dazu, wenn Leonard Cohen singt. Das war auch beim Konzert in Salzburg so. Der Schwermut drückt aber nicht zu Boden, sondern erhebt beim Zuhören in einen Zustand heiliger Zuneigung. Engelsstimmen verstärken das raue Flüstern. ... Dezent seelenvoll und treffsicher unterstützen sie die samtig-rauchige Stimme des alten Mannes …
Salzburger Nachrichten - ‎28.07.2010‎

Leonard Cohen: “Live in London”
Cohen, his voice rough and gravelly, ...
The Hurst Review 29.03.2009

Harry Rowohlt:
Die Seelchen, die diese Rechtschreibreform erfunden haben, sind graue Gesellen, die noch nie mit Genuß ein Buch gelesen und noch nie einen wohlklingenden Satz gesprochen haben.
http://www.zeit.de/1997/33/pooh33.txt.19970808.xml

Zum Klingen gehört auch das Onomatopoetische (Lautmalerische). Das haben die poesielosen Reform-Apparatschiks wegkastriert.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.08.2010 um 13.42

Fichte, Schweden: Seit 9500 Jahren wächst die Fichte auf einem Bergkamm im schwedischen Nationalpark Fulufjället nahe der norwegischen Grenze. Sonst einer sehr rauhen Umgebung ausgesetzt, ist sie Nutznießer des Klimawandels.

spiegel.de 17.8.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.07.2010 um 07.27

Die ersten Menschen besiedelten das nördliche Europa schon vor rund 800.000 Jahren, 100.000 Jahre früher als bisher angenommen. Das haben britische Forscher anhand von altsteinzeitlichen Werkzeugen sowie Vegetations- und Tierfossilien bewiesen, die sie an der ostenglischen Küste bei Happisburgh ausgegraben haben. …
Nach der Umgebungsanalyse war das Klima deutlich rauher als heute. …
ddp/wissenschaft.de – Gwydion Brennan

wissenschaft.de 8.7.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.06.2010 um 07.00

Unter den heutigen Meeresraubfischen gibt es Warmblüter wie Tunfische oder Schwertfische: … 14 Meter lange Plesiosaurier, sieben Meter lange Ichthyosaurier und elf Meter lange Mosasaurier. … Die delphinartigen Ichtyosaurier jagten ihre Beute, die schlangenartigen Mosasaurier lauerten ihr auf und die langhalsigen Plesiosaurier waren eher langsam umherziehende Räuber.

wissenschaft.de 11.6.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.05.2010 um 04.48

Schauspielerin Mechthild Großmann erreicht mit ihrer tiefen Stimme als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm im Münsteraner "Tatort" ein Millionen-Publikum. "Das ist ein glückliches Zusammentreffen", sagt Fuchs.

In seine Klinik kommen jedoch oft Frauen mit ungewöhnlichem Bass, die sich behandeln lassen wollen, um den Erwartungen entsprechend weiblicher zu klingen. In manchen Fällen sorgt eine Wassereinlagerung der Stimmlippen dafür, dass sie rauer und tiefer reden.

Mit der Entrauhung des Rauhen haben die Rechtschreib-Kurpfuscher bereits der propagierten Egalisierung vorgearbeitet. – Die unterschiedlichen Stimmhöhen der Geschlechter sind in dieser Darstellung weniger das Ergebnis der Evolution als vielmehr der gesellschaftlichen „Erwartungen“. Befriedigt wird mitgeteilt, daß die Stimmlage der Frauen tiefer geworden sei:

So sind die Stimmen der Frauen in den vergangenen Jahren tiefer und voller geworden, eine Folge der Emanzipation, wie Sprachwissenschaftler schlüssig darlegen. Piepsende und flötende Mädchenstimmen aus Filmen des frühen 20. Jahrhunderts klingen heute nicht mehr zeitgemäß. Sprachwissenschaftlerin Edith Slembeck von der Universität Lausanne hörte sich amerikanische Managerinnen an und wies nach, dass sie heute durchweg mit tieferer Stimme sprechen. "Politikerinnen und Managerinnen senken im Laufe ihrer Karriere ihre Tonlage deutlich ab", ergänzt Corinna Herr, Musikwissenschaftlerin und Genderforscherin an der Katholischen Akademie in Schwerte. Die Frauen wirken dadurch überzeugend und selbstbewusst. Ihr Wort hat Gewicht.

Doch damit endet der stimmliche Aufbruch der Geschlechter auch schon. …

wissenschaft.de 28.04.2010

Daher schießen auch die entsprechenden Lehrstühle wie Pilze aus dem universitären Boden – für ein Forschungsgebiet, dessen Notwendigkeit sich dadurch auszeichnet, daß es dafür noch nicht einmal einen deutschen Namen gibt: „Genderforschung“. Aber die Ideologie schafft alles: Im „Dritten Reich“ waren es die Rasseforschungsinstitute, und fachfremde Fabulierer wurden Professor, wie der damals bekannte „Rasse-Günther“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.04.2010 um 14.36

... schon wegen des kultiviert geschriebenen Titels

Wo die Toskana ihre rauhe Seite zeigt

http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-687518.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.04.2010 um 12.28

Raue Zeiten für den Chef
… Dass auf dessen Chef raue Zeiten warten, hat der Augsburger Eröffnungsakt nur angedeutet.

sueddeutsche.de 14.4.2010

Eine Schreibweise, die mir jedesmal physische Übelkeit verursacht. Die Aufzählung der Gründe erspare ich mir. Sie wurden hier schon zur Genüge besprochen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.09.2009 um 12.56

Stimmt's?
Boxende Beuteltiere
"Boxen Kängurus gerne?", fragt Jan-Eric Waschmann aus Berlin
Das boxende Känguruh war im Jahr 1895 einer der ersten Stummfilme, und auf vielen Jahrmärkten waren mit Boxhandschuhen versehene Beuteltiere eine Attraktion. In Australien ist das boxende Känguru noch heute ein nationales Symbol.
Wenn man es genau nimmt, praktizieren die Kängurus also eine andere Sportart: Treten und Schlagen, ähnlich dem Thai- oder Kickboxen. Christoph Drösser
Die Zeit 27.8.09

Welch eine Erleichterung für die Schüler, daß sie das „h“ am Känguruh weglassen müssen – wie beim Kakadu! Sie hätten es auch bleiben lassen können – wie bei Milchkuh oder Nagelfluh!
Der Mathematiker Christoph Drösser ist übrigens ein ZEIT-gemäßer Verfechter auch der dümmsten Version der „Rechtschreibreform“, wobei er in den ZEIT-Foren die Gegner als Ewiggestrige zu denunzieren suchte. In seiner Kolummne „Stimmt’s“ geht er verbreiteten Vorurteilen nach – außer seinem eigenen bezüglich der „Reform“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.05.2009 um 08.10

Ein Blick in Google News zeigt, daß „rauh“ immer noch gerne geschrieben und labberiges „rau“ nicht selten vermieden wird, so zum Beispiel in dieser AFP-Meldung:

Kritik an Berliner Innensenator nach schweren Mai-Krawallen
02.05.2009
Berlin (AFP) — …. Körting sagte, die Ausschreitungen am Rande der "Revolutionären 1.-Mai-Demo" hätten eine "andere Qualität" als in den Vorjahren gehabt. "Das Klima ist rauher geworden", erklärte er.
Massive Kritik erntete Körting, weil er am Nachmittag des 1. Mai über Steinewerfer und Autoanzünder gesagt hatte: "Das ist wie bei Sexualdelikten: Ist die Frau erst mal ausgezogen und vergewaltigt, dann fällt es anderen leichter, auch mitzumachen." …

Copyright © 2009 AFP. Alle Rechte vorbehalten.

Google News - AFP

Solche Feststellungen können das Verwaltungsgericht Schleswig nicht beeindrucken. Selbstverständlich hatte ich auch hier die sprachliche Richtigkeit und Üblichkeit zum 6.2.2008 nachgewiesen. Das war dem Gericht keine Beachtung wert: Richtig ist, was die Kultusminister beschließen, auch wenn es falsch ist und die Sprache vergewaltigt.

(Hoffentlich nimmt der AFP-Rechtsvertreter dies Zitat nicht wieder zum Anlaß, 500 Euro Nutzungsgebühren einfordern zu wollen!)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.03.2008 um 07.59

Die von den kulturbanausischen Kultusministern schulisch vorgeschriebene Verstümmelung alles „Rauhen“ wird bei SPIEGEL ONLINE erstaunlich oft mißachtet. Bei der Suche im Archiv der letzten 15 Monate kann man finden:

"Accelerate" jedenfalls klingt so roh, rauh und kernig, als hätten sich Sänger Michael Stipe, Gitarrist Peter Buck und Bassist Mike Mills in den vergangenen drei Jahren nicht nur einer Gruppentherapie, sondern auch gleich noch einer Verjüngungskur unterzogen. (26.03.2008)

Dass in jeder Idylle Unheil lauern kann, zeigt sich eben auch hier in Portland im Bundesstaat Oregon, dem Schauplatz ihrer Bücher im rauhen US-Nordwesten - der zugleich auch Schauplatz ihres eigenen Lebens ist.(03.03.2008)

In der Linken tobt nach der umstrittenen Stasi-Äußerung der niedersächsichen Abgeordneten Christel Wegner ein Richtungsstreit. In Berlin will man die linksextreme DKP ausgrenzen, in Hannover hat man keine Berührungsängste. Der Ton wird rauher - manche fordern gar: "Klappe halten" (17.02.2008)

Eigentlich hat die Große Koalition in Berlin Sachfragen zu lösen. Doch derzeit ist davon nichts zu sehen. Kurz vor den Wahlen in Hessen und Niedersachsen wird der Ton immer rauher - mitunter gar beleidigend. (13.01.2008)

Diese waren aus ungehobeltem Holz roh zusammengeschlagene und rot übertünchte Kästen, hoch auf den Schultern rauher Gestalten getragen, denen unaufhaltsam die Tränen über die Wangen rannen. (Spiegel Special) (18.12.2007)

Rauh, reif und renitent Starke Frauen in TV-Serien … (03.12.2007)

Moskau - Der Ton wird rauher. Von Annäherung keine Spur. Bei einem Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice und US-Verteidigungsminister Robert Gates machte der russische Präsident Wladimir Putin heute erneut seinen Widerstand gegen das Projekt klar. (12.10.2007)

Der Grenzübertritt nach Thüringen ist heute nur noch durch den besseren Asphalt spürbar: Im Westen rauh, im Osten glatt. (10.08.2007)

Rauher Tonfall: Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der Beamtenbund drohen für die Tarifrunde im kommenden Jahr bereits jetzt mit Streiks (09.08.2007)

Der Motor klingt zwar rauh wie ein Diesel, braucht aber Normalbenzin und kann auf Wunsch auch für Ethanol-Antrieb umgerüstet werden.(11.07.2008)

Dennoch dürfte das neue Album allen "Satan"-geschädigten Fans rauh und kratzig genug sein. (12.06.2007)

Auf der langen Fahrt an die Ostküste Neufundlands wird es spürbar wärmer. Auch die Landschaft wirkt lieblicher als im rauhen Norden. (06.05.2007)

ALAIN RESNAIS' KINODRAMA "HERZEN"
Die raue Seite der Sehnsucht
… Bei Resnais geht es um die rauhere Seite der Sehnsucht.
(28.03.2007)

Danach warfen sie mich einfach auf den Boden, an meinen gefesselten Händen spürte ich einen rauhen Teppich. (19.03.2007)

So rauh und brutal die Komik in dem Achtteiler daherkommt, …(03.02.2007)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.02.2008 um 20.53

In Berlin will man die linksextreme DKP ausgrenzen, in Hannover hat man keine Berührungsängste. Der Ton wird rauher - manche fordern gar: "Klappe halten"

Spiegel online 17.2.2008
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,535833,00.html
Nicht selten meidet man bei Spiegels die neue Doofenschreibe „rauer“. Die Schreibsimplifizierer haben das Klangmalerische des „h“ nicht begriffen. Es wirkt im Unterbewußten, auch wo es nicht hörbar zu sein scheint.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.05.2007 um 06.35

Anhand der Laufzeit, welche die Radarwellen zurück zur Erde benötigen und der Abweichungen zwischen den aufgezeichneten Signalen an den einzelnen Empfangsstationen konnten die Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Oberflächenrauigkeit und die Rotationsbewegung des Merkurs ziehen. Wegen der extrem hohen Genauigkeit der Messungen fanden sie in Form winziger Abweichungen Anzeichen für die Taumelbewegung des Planeten. …stx/ddp

Spiegel online 3.5.07

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,480896,00.html

Ralph Giordano: Neben Ungetümen wie rau ohne „h" oder Schifffahrt mit drei „f" und ähnlichen Dingen missfällt mir auch die Großschreibung bei Verbindungen von Substantiv und Verb wie zum Beispiel bei „Leid tun". Wer, verdammt noch mal, bestimmt denn das hier! Das ist doch nicht zu glauben! ....(1.8.03 ZDF)
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.02.2007 um 18.40

Der armseligen Freude der Reformbetreiber, dem Wort „rauh“ sein „h“ genommen zu haben und so im Namen der Erleichterungsideologie ein Zeichen gesetzt zu haben, steht doch ein erheblicher ideeller Verlust für die Sprach- und Schreibgemeinschaft gegenüber.

Schon 1996 stand im Spiegel 42/1996 in einem Leserbrief von Werner Frangen:

Mit der Vereinbarung, „rauh" ohne „h" zu schreiben, haben sich die Reformer als wirklichkeitsfremde Fachidioten und Schreibtischtäter entlarvt, die dem gemeinen Mann mitnichten aufs Maul schauen, wie es ein Luther tat; denn das „h" wird hörbar gesprochen!

Das trifft auf jeden Fall für deutliches Sprechen zu. In dialektalen Sprechweisen ist es jedenfalls nicht geschwunden, im Niederdeutschen sogar noch als „g“ erhalten: „Dat Ruge Hus“ nach dem Vorbesitzer Ruge, was natürlich auch der „Rauhe“ heißt und, etwas mißverstanden, dann als „Rauhes Haus“ übersetzt wurde. Auf Eigennamen soll die „Rechtschreibreform“ keinen Einfluß haben, trägt aber dennoch zur Verwirrung bei. Beim Märchen von „Allerleirauh“ wird das anders gesehen, wie aus schulgerechten Texten zu entnehmen ist. Der reformierte Name des Mädchens, das sich unter einem Kleid von vielerlei Fell, Rau[c]hwerk, verbirgt, zerstört jeden Sinnzusammenhang.

Den Schreibapparatschiks der „Reform“ geht anscheinend jeder Sinn für sprachliche und klangliche Poesie ab. Dies zeigt sich daran, daß ihnen die Verwendung und Wirkung des schönen alten Wortes „rauh“ offensichtlich völlig gleichgültig war.

In den Kieler Nachrichten (meiner Nachbarin) von Juni 02 bis Ende 05 kam es etwa 20 mal unreformiert, aber 100mal reformiert h-los vor.

Von den letzteren beschrieben 45 Prozent rauhes Klima, rauhe See oder Winde. Hier ist der Hauch des „h“s, oder zumindest die Erinnerung daran, eigentlich unverzichtbar.

In weiteren vierzig Fällen handelte es sich um die Beschreibung musikalischer, meistens vokalischer Vorgänge: „
…expressiv mit rauer Blues-Rock-Röhre“ o.ä.. Auch hier verbildlicht das „h“ in Laut und Zeichen vorzüglich die physischen Ereignisse.

Nur dreizehnmal wurde das Wort „rau[h]“ zur Materialangabe verwendet. Es genügt, im Geiste über die Oberfläche zu streichen, um sich den bekannten obertonreichen Laut vorzustellen.

Nicht genau abgrenzbar ist die übertragene Verwendung des Wortes in weiteren zwölf Fällen. Diese muß natürlich den gleichen Gesetzen folgen.

Lediglich bei politischen Schaukämpfen, die zumeist flaue Tricks bieten, wäre eine Aufweichung von „rauh“ zu „flau“ und „mau“ sinnvoll: „
Rot-grünes Klima wird rauer“.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.10.2004 um 04.56

Vor 100 Jahren hieß es: „Man kann in Deutschland nicht auf die Straße gehen, ohne auf einen Spitz zu treten." Heute ist die Rasse vom Aussterben bedroht. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) hat sie und die Pinscher zur „Rasse des Jahres" erklärt.

Der deutsche Pinscher war schon einmal fast ausgestorben. 1880 wurde er als Rasse anerkannt, 1895 entstand ein Pinscherklub, der „sämtliche deutschen rau_- und kurzhaarigen Pinscherarten" betreut. ... denn vor 100 Jahren fielen in einem Wurf rauhaarige Pinscher – die Schnauzer – und kurzhaarige.
(Kieler Nachrichten, Wochenend-Journal v. 1.2.03)

Statt „Rauhhaar" jetzt „Rauhaar" zu lesen stört keinen Pinscher-Züchter! Wohlgefällig notieren es die Kultur- und Medienmachthaber. Sie würden die protestierenden Literaten am liebsten selber „ganz kleine Pinscher" titulieren – wenn sich nicht schon Ludwig Erhard in der frühen Bundesrepublik damit unsterblich lächerlich gemacht hätte.

Dennoch ist die Streichung des Stammlautes „h" in „rauh" ein empfindlicher Eingriff in die deutsche Sprache. Der Hauch ist zwar nicht immer zu hören, aber landschaftlich noch fest verankert:

J. Saß gibt fürs Plattdeutsche an: „ruuch, ruge“, im Süden hört man „rauch“
.

„Rauh" kommt auch mit der Schärfung „rauch" vor – in der Bedeutung „behaart, haarig". Im Hochdeutschen finden wir „Rauchware" (Pelz, Pelzware) und „Rauchwerk" (veredelte Pelzware). Vor Konsonanten erscheint der Hauch meist in abgeschwächter Form: Rauhfußbussard, Rauhblattgewächse, Rauhhaar. „Rauhwerk" statt „Rauchwerk" ist durchaus auch zu finden.

In Grimms Märchen – und hier müssen wir auf den Hund Gekommenen unvermittelt ins Mythologische wechseln – in Grimms Märchen erklärt dieses Wort den sonderbaren Eigennamen „Allerleirauh", den die Königstochter im gleichnamigen Märchen erhält. In dieser seltsamen, fast nur tiefenpsychologisch oder in kindlicher Unschuld zu ertragenden, und doch heiter und versöhnlich ausklingenden Geschichte flieht das Mädchen den Vater, der es nach einem Gelübde gegenüber seiner dahingeschiedenen Frau als ihr einzig ebenbürtige Schönheit begehrt. Das Mädchen lebt, bekleidet mit einem „Mantel von tausenderlei Rauhwerk", in der Wildnis, wird von Jägern entdeckt und unerkannt als „Allerleirauh" in die Küche des König gebracht: „Rauhtierchen, da kannst du wohnen und schlafen," und schürt dort von nun an „das Feuer, rupfte Federvieh" („Vieh, Viecher" ähnlich „rauh" – warum unreformiert?). Die Handlung folgt nun dem Aschenputtelschema.

Das Märchen ist sozusagen ein umgekehrter Ödipusmythos. Bei tiefenpsychologischer Betrachtung verbietet sich eine platte Deutung und Nutzbarmachung.

Die Rechtschreibreform zerreißt nun das sprachliche Gespinst des Mythos, so daß wir lesen müssen:


Die Theatergruppe unserer Schule
Rathenow Duncker –Gymnasium

Seit 1991 findet sich jährlich eine Arbeitsgemeinschaft „Theater" zusammen....
Traditionell führt die Gruppe zu Weihnachten ein Märchen in Kindergärten und Grundschulen auf.
So spielten wir „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", „Eine Weihnachtsgeschichte",
„Der kleine Prinz" und „Allerleirau".

... auch „Rauwerk"? „Rautier"? Niemand versteht mehr den Zusammenhang.

Hinter jedem platt- oder wegreformierten Wort steckt eine Geschichte – eine Geschichte, die das Lernen leicht macht, wenn man nur will.


(am 5.2.2003 an Kieler Nachrichten)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.08.2004 um 20.24

Rauh – mit h eins der schönsten Wörter

„Rauh“ – haarig, pelzig, befiedert – sollte sein „h“ allein schon wegen der Nähe zu „rauch“, „Rauchwerk“ nicht verlieren. Landschaftlich ist es durchaus noch hörbar.

Häufiger als das Oberflächenadjektiv
raue Haut
liest man die auf das Klima übertragene Bedeutung, wobei die Tilgung des „h“ den Sturm lauer macht
(alle Beispiele aus den „Kieler Nachrichten“ bis ein Jahr zurück):

an der rauen Nordsee
in rauer See
das rauere Leben im Norden
… weht der Wind ein wenig rauer.


Aber auch in der weiteren klimatischen Übertragung nähert sich das h-lose „rauh“ eher flauer Power:

Der Ton wird rauer
Rot-grünes Klima wird rauer
„Es wird rauer zugehen …“, sagte der Landesbischof von Berlin/Brandenburg
Bei einem rauen Umgangston im Betrieb ist selbst grobe Beleidigung des Chefs kein Kündigungsgrund
[„Arschloch“]

Ungewöhnlich häufig bezeichnet „rauh“ jedoch den Charakter akustischer, stimmlicher Ereignisse, und hier vermißt man den Klang oder die Erinnerung an den Klang des rauhen Hauchens in besonderem Maße:

Schweres Riffing, mal rauer, mal melodiebetonter Gesang …
… variantereiches Set selbst komponierter Songs. Vom rauen Opener Everything Is for Her über die von akustischer Gitarre getragene Bluesballade Next Tuesday
[Kieler Lotsengesangverein Knurrhahn, alles Kapitäne] der Klang der rauen Kommandostimmen
MC Strassenköter gibt dazu Urschreie; die Sprache der Stromgitarren, des rauen Riffings
…mit rauem Timbre
… ein leicht nasales Timbre tun dem Ausflug ins ernste Fach bis auf Mozarts recht raues Ave verum keinen Abbruch:
Mit seinem mal kraftvollen und mal rauen, dann wieder sanft und zärtlich schmeichelnden Saxophonspiel …
…denkt man, hört zu und imaginiert, dass die Schöne mit der rauen Stimme noch mehr als Lieder machen könnte
Der raue Charme von Gabriel Gordons Stimme …
Lebensecht wirken seine Geschichten, ein rauer Aufschrei und doch tiefsinnig reflektiert.
… expressiv mit rauer Blues-Rock-Röhre.
… der raue Sound


Dennoch ist das alte „rauh“ nicht völlig vergessen, sondern wurde mindestens noch 15mal gesichtet:

[ARD-Film „Jules Freundin“] Ein Happy End, das dieses rauhe Wesen um einiges geschniegelter und kantenloser in die Zukunft entlässt?
Ebensoviel Kraft wie in den ungestümen Beat-Ausläufern der frühen 60er Jahre steckt in den rauhreifen Sounds dieser Jahre….


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Sigmar Salzburg


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