Re: Eklig
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Hierzu muß man fragen: Wann und wo hat die Kommission diese Empfehlungen ausgesprochen? Ich rate den Besuchern dieser Seiten, an die Kommssion mit dieser Frage heranzutreten, auch an die politischen Verantwortlichen, etwa die KMK. Warum werden diese Empfehlungen, die uns alle betreffen, die wir uns mit der amtlichen Neuregelung auseinandersetzen MÜSSEN (z. B. Lehrer usw., zu deren DIENSTPFLICHT die Lektüre der entsprechenden Amtsblätter gehört!), nicht veröffentlicht? Lehrer sollten ihren obersten Dienstherren bitten, ihnen diese Empfehlungen zugänglich zu machen.
Heute morgen habe ich die Frage (mit dem Zitat aus dem Vorwort) nach dem konkreten Inhalt der Empfehlungen und entsprchenden veröffentlichten Texten sowie nach inhaltlichen oder formalen Überschneidungen mit anderen Aktivitäten der Kommission an Herrn Heller geschickt, und nun kam die Antwort:
From: Karin Laton (laton@ids-mannheim.de)
Date: Wed, 30 Jan 2002 17:40:31 +0100
Sehr geehrter Herr Wagner,
bekanntlich enthielten die ersten Ausgaben der Wörterbücher, die 1996 unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Wiener Erklärung erschienen waren, noch einige unterschiedliche Angaben, die sofern es sich nicht um eindeutige (Druck-)Fehler bzw. um Schreibungen handelte, die gar nicht der amtlichen Regelung unterliegen auf voneinander abweichende Interpretationen der Regeln zurückzuführen waren. Auf Betreiben und unter Mitwirkung der Kommission einigten sich die Wörterbuchverlage bald auf eine einheitliche Auslegung der amtlichen Regeln. Die Ergebnisse liegen als Wörterbuchausgaben (u. a. Bertelsmann-Rechtschreibung vom März 1999 und Rechtschreibduden, 22. Auflage, vom August 2000) vor.
Die Aufgabe der Kommission, Vorschläge zur Weiterentwicklung der deutschen Rechtschreibung zu unterbreiten, ist langfristig zu sehen und setzt eine kontinuierliche Beobachtung der Sprach- und Schreibentwicklung voraus. Die
turnusmäßigen Berichte der Kommission werden derartige Vorschläge daher in absehbarer Zeit nicht enthalten. Hier kann es nur um die Klärung noch vorhandener Zweifelsfälle, um Klarstellungen und Interpretationshilfen gehen.
Für den nochmaligen Bärentatzen-Hinweis danke ich. Da die HTML-Version nicht von der Kommission erstellt wurde und ihr Verfasser nicht mehr im Hause ist, gestaltet sich eine eventuelle Änderung etwas langwierig.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Heller
Geschäftsführer der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung
http://www.rechtschreibkommission.de
E-Mail: heller@ids-mannheim.de
Über eine andere Antwort hätte ich mich ja sehr gewundert. Andererseits frage ich mich, ob es wirklich "keine 'Reform der Reform'" ist, was man (diesem Verweis folgend) über den ersten Kommissionsbericht erfährt. Und was ich sehr seltsam finde, ist, daß eben diese Zusammenfassung des ersten Berichtes nicht unter einer entsprechenden Überschrift zu finden ist unter dem Titel Keine 'Reform der Reform'" hätte ich eher eine kurze Stellungnahme zu speziellen Behauptungen erwartet und daß man sie auf der Seite "Diskussionsbeiträge zur Neuregelung" findet, wo ein breites Spektrum von Texten ganz unterschiedlicher Art (Bericht, Kommentar, Fallbeispiel, Pressemitteilung, Leserbrief etc.) angeboten wird insbesondere, da Klaus Heller als ein Autor unter vielen vermerkt ist. Keine Ordnungswidrigkeit, sicher, aber seltsam.
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Jan-Martin Wagner
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