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Theodor Ickler
06.06.2001 22.00
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“Präzisierung³

Der erste Bericht der Rechtschreibkommission vom Dezember 1997, zugleich Vorlage für die Mannheimer Anhörung, ist unveröffentlicht und trägt den Vermerk „nicht für die Veröffentlichung bestimmt“. Wir wollen ihn jedoch bald veröffentlichen, gerade weil die ganze Mannheimer Anhörung sogar in den Reformchroniken von Bertelsmann und IDS verschwiegen wird. Der Bericht hat den Untertitel: „Vorschläge zur Präzisierung und Weiterentwicklung aufgrund der kritischen Stellungnahmen zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“. Der wesentliche Inhalt läßt sich aus meinem ausführlichen Kommentar (hier und als Anhang zum „Kritischen Kommentar“, 2. Auflage) erschließen. Damit etwas bekannter wird, wozu die Reformer damals schon bereit waren, will ich hier eine Kleinigkeit zitieren: Bei der Groß- und Kleinschreibung sollte § 56 (1) durch folgende Nummer ergänzt werden:

E1: Bei den Wörtern „Leid“, „Not“, „Pleite“, „Feind“ ist in den folgenden Fügungen Groß- oder Kleinschreibung möglich: „Leid tun“ / „leid tun“, „Not tun“ / „not tun“, „Pleite gehen“ / „pleite gehen“, „Feind sein / „feind sein“.

Dazu ist anzumerken: Zwar ist hier die Großschreibung immer noch falsch, aber die Wiederzulassung der Kleinschreibung bedeutet doch eine Rücknahme der falschen Behauptungen, die der Neuregelung zugrunde liegen. Alle dies wurde aber dann zusammen mit den „unumgänglich notwendigen“ Korrekturen bei der Getrennt- und Zusammenschreibung von den Politikern verboten, die wahrscheinlich „unter Einfluß“ handelten, denn kurz zuvor hatten sie die Korrekturen ja ausdrücklich begrüßt. Wenn man das alles im Zusammenhang kennt, kommt es einem besonders komisch vor, daß manche immer noch etwas mit Klauen und Zähnen festhalten, was die Urheber längst aufgeben wollten.

Natürlich werden die von den Reformern selbst gewünschten Korrekturen dennoch kommen, und dann wird der ganze Troß der Zeitungen usw. in die neue Marschrichtung einschwenken. Die Deutsche Presse-Agentur hat mir auch gerade geschrieben und ihre Uneinsichtigkeit bekräftigt.



Theodor Ickler
Spardorf

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Theodor Ickler
06.06.2001 22.00
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Nachtrag

Zum vorigen Beitrag: Man sieht hier auch, wie verlogen die ganze Rede von den „Präzisierungen“ ist, wo es in Wirklichkeit um Korrekturen geht. Wenn ich amtlich vorschreibe „Pleite gehen“ und dann „präzisiere“, auch „pleite gehen“ sei möglich, so ist das eindeutig keine Präzisierung, sondern ein Korrektur. Dasselbe gilt für die Hunderte von Änderungen, die im neuen Duden usw. vorgenommen worden sind. Die Kommission lügt, wie sie schon immer gelogen hat.



Theodor Ickler
Spardorf

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Theodor Ickler
06.06.2001 22.00
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“Präzisierung³

Der erste Bericht der Rechtschreibkommission vom Dezember 1997, zugleich Vorlage für die Mannheimer Anhörung, ist unveröffentlicht und trägt den Vermerk „nicht für die Veröffentlichung bestimmt“. Wir wollen ihn jedoch bald veröffentlichen, gerade weil die ganze Mannheimer Anhörung sogar in den Reformchroniken von Bertelsmann und IDS verschwiegen wird. Der Bericht hat den Untertitel: „Vorschläge zur Präzisierung und Weiterentwicklung aufgrund der kritischen Stellungnahmen zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“. Der wesentliche Inhalt läßt sich aus meinem ausführlichen Kommentar (hier und als Anhang zum „Kritischen Kommentar“, 2. Auflage) erschließen. Damit etwas bekannter wird, wozu die Reformer damals schon bereit waren, will ich hier eine Kleinigkeit zitieren: Bei der Groß- und Kleinschreibung sollte § 56 (1) durch folgende Nummer ergänzt werden:

E1: Bei den Wörtern „Leid“, „Not“, „Pleite“, „Feind“ ist in den folgenden Fügungen Groß- oder Kleinschreibung möglich: „Leid tun“ / „leid tun“, „Not tun“ / „not tun“, „Pleite gehen“ / „pleite gehen“, „Feind sein / „feind sein“.

Dazu ist anzumerken: Zwar ist hier die Großschreibung immer noch falsch, aber die Wiederzulassung der Kleinschreibung bedeutet doch eine Rücknahme der falschen Behauptungen, die der Neuregelung zugrunde liegen. Alle dies wurde aber dann zusammen mit den „unumgänglich notwendigen“ Korrekturen bei der Getrennt- und Zusammenschreibung von den Politikern verboten, die wahrscheinlich „unter Einfluß“ handelten, denn kurz zuvor hatten sie die Korrekturen ja ausdrücklich begrüßt. Wenn man das alles im Zusammenhang kennt, kommt es einem besonders komisch vor, daß manche immer noch etwas mit Klauen und Zähnen festhalten, was die Urheber längst aufgeben wollten.

Natürlich werden die von den Reformern selbst gewünschten Korrekturen dennoch kommen, und dann wird der ganze Troß der Zeitungen usw. in die neue Marschrichtung einschwenken. Die Deutsche Presse-Agentur hat mir auch gerade geschrieben und ihre Uneinsichtigkeit bekräftigt.



Theodor Ickler
Spardorf

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Theodor Ickler
06.06.2001 22.00
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Nachtrag

Zum vorigen Beitrag: Man sieht hier auch, wie verlogen die ganze Rede von den „Präzisierungen“ ist, wo es in Wirklichkeit um Korrekturen geht. Wenn ich amtlich vorschreibe „Pleite gehen“ und dann „präzisiere“, auch „pleite gehen“ sei möglich, so ist das eindeutig keine Präzisierung, sondern ein Korrektur. Dasselbe gilt für die Hunderte von Änderungen, die im neuen Duden usw. vorgenommen worden sind. Die Kommission lügt, wie sie schon immer gelogen hat.



Theodor Ickler
Spardorf

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Wolfgang Scheuermann
06.06.2001 22.00
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Sabotage

Lieber Herr Riebe, das hat sicher mit den berichteten Angriffen auf den Server zu tun, auf dem „rechtschreibreform.com“ liegt. Von „innerhalb“ wurde sicher nichts gelöscht. (Wäre angesichts der hier versammelten Brillanz doch auch ganz unverständlich, oder nicht?)



Dr. Wolfgang Scheuermann

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Peter Gerloff
06.06.2001 22.00
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placet experiri

Wer Interesse hat, neben bzw. nach der Diskussion um die „offizielle“ Rechtschreibung noch ein bisschen zu experimentieren, den lade ich ein auf die Seite www.people.freenet.de/phonetisch-schreiben.



Peter Gerloff
Mühlenstraße 23, 31134 Hildesheim

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anonymer Gast
06.06.2001 22.00
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http://www.faz.de

Frage in die Runde:

Die WWW-Seiten der FAZ (http://www.faz.de) erschienen doch ursprünglich in Reformdeutsch, damals angeblich wegen, wenn ich mich recht erinnere, nicht ganz glaubhafter technischer Probleme. Heute kam ich zufällig auf diese Seiten und war überrascht, daß scheinbar alles auf Hochdeutsch geschrieben war. Wann und mit welcher Begründung ist denn dort das Dummdeutsch abgeschafft worden?



Seltener Gast

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Matthias Dräger
06.06.2001 22.00
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Was ist bloß hier loß?

Durch die ss-Regelung erzeugte Schreibfehler sind uns nichts neues. So schrieb sogar Prof. Ickler, ein zweifellos sehr geübter Schreiber, dem zumindest gewisse Grundkenntnisse in Sachen Rechtschreibung Sie, sehr geehrter Herr Jansen, doch kaum werden absprechen wollen, neulich die Konjunktion „daß“ als „dass“ – auch ein „Tippfehler“?
Richtig interessant, sehr geehrter Herr Jansen, wird erst Ihre Reaktion auf meine Ausführungen – daß es sich bei Ihrem „wass“ wohl um einen klassischen Schreibfehler handele – und Ihre Reaktion erlaubt mir einen kleinen Einblick in die Frage, inwiefern Sie einer Ansicht, die nicht von Ihnen vorgetragen wird, zu folgen bereit sind oder wenigstens die Möglichkeit der Richtigkeit einer solchen Hypothese in Ihre Überlegungen mit einbeziehen können: Sie beharren darauf, daß Ihr „wass“ gefälligst nur ein x-beliebiger Tipp- und kein aufschlußreicher Schreibfehler zu sein habe – und das ausgerechnet in einem Satz, der die ss-Regelung zum alleinigen Inhalt hat!
Verstehen Sie, was ich meine?



Matthias Dräger
Auf dem Hähnchen 34, 56329 St. Goar

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Manfred Riebe
06.06.2001 22.00
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Löschung von Beiträgen

Pardon! „Juni“ natürlich. Warum wurden die Beiträge vom 4. bis 8. Juni im alten Gästebuch gelöscht?



Manfred Riebe

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Wolfgang Scheuermann
06.06.2001 22.00
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Noch¹n Versuch

Das Jansen-Wass – ein Zufall?

Es handelt sich natürlich um eine Petitesse: Ein einziger Buchstabe ist überzählig! Trotzdem kann das allerhand bedeuten, wie Herr Dräger mit seinem abgewandelten Latein-Zitat sehr schön zeigt: Ein „r“ zuviel – und schon stellt er Assoziationen her zu „Errare humanum est“ – wo er doch vordergründig nur eine altbekannte Formel für mathematische Beweise zitierte. Herr Dörner und Herr Dräger haben unterschiedliche Perspektiven angedeutet, die durchaus noch ein paar weitere Gedanken wert sind. Herr Jansen sagt natürlich in seiner Sicht aus vollem Recht:
„Herr Dräger, Sie sind köstlich: Einen Vertipper wie wass wollen Sie argumentativ ausschlachten? Oh je...
Schreiben Sie diesen Niveauverlust auch der Neuregelung zu?“
Er sieht in dem „wass“ also einen reinen Zufall, und das ist ja auch naheliegend. Wahrscheinlichkeitstheoretisch kann man leicht abschätzen, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Zufall genau diesen Fehler erzeugt, extrem klein ist. Einem Psychologen wird das ausreichen, sich zu fragen, ob es einen Grund geben könnte, daß unter der schier unendlichen Zahl möglicher Fehler gerade dieser aufgetreten ist. Ein Verhaltenspsychologe würde feststellen, daß die Buchstabenfolge „ass“ von Herrn Jansen in den letzten Jahren mit großem Eifer eingeübt worden ist, daß sie ihm von daher „leicht von der Hand“ geht. Ein Psychiater könnte die Verdachtsdiagnose einer neurotischen Fixierung auf diese Buchstabengruppe stellen, da Herr Jansen die Verteidigung von „ass“ schon lange Zeit mit großer Energie betreibt. Ein Psychoanalytiker würde auf eine frühe Phase der Kindheitsentwicklung abheben („ass“), ein Psychosomatiker würde ihm eine Erschöpfungsreaktion zubilligen. Vertreter der tiefenpsychologischen Traumanalyse würden Assoziatioen zu „ass“ ausdeuten, von denen ich hier nur auf „Acetylsalicylsäure“ hinzuweisen wage. Ein Gesprächspsychotherapeut würde die linguistischen Neigungen von Herrn Jansen aufdecken und fragen: „Wass wegen Wasser – das liegt doch ganz auf Ihrer Linie, Herr Jansen!? Vertreten Sie das offensiv!“ Ein Zufall kann nach alledem als nahezu ausgeschlossen gelten.



Dr. Wolfgang Scheuermann

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Wolfgang Scheuermann
06.06.2001 22.00
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Na, es klappt ja doch!

Entschuldigung! Das mußte ich mir gerade einmal beweisen!



Dr. Wolfgang Scheuermann

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Peter Gerloff
06.06.2001 22.00
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placet experiri

Die Rechtschreibreform ist gelaufen, so oder so, man mag sie lieben oder nicht. Das Grundrecht jedes/r Deutschen, so zu schreiben, wie er/sie will und kann, bleibt davon bekanntlich unberührt (außer in den Schulen). Wer es einmal ganz anders probieren will, den lade ich ein, folgende Seiten aufzuschlagen: www.people.freenet.de/phonetisch-schreiben.
Peter Gerloff



Peter Gerloff
Mühlenstr. 23, 31134 Hildesheim

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Theodor Ickler
06.06.2001 22.00
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Irrtum

Die Rechtschreibreform ist nicht gelaufen, sie versucht bloß zu laufen – und läuft ihren Erzeugern davon.
Wer die Revision seit 1998 nicht zur Kenntnis nimmt, sieht die Sache eben falsch.



Theodor Ickler
Spardorf

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Ursula Morin
06.06.2001 22.00
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Wir sind das Volk ....

Hier im süddeutschen Raum ist der Unterschied zwischen „das“ und „daß“ schon sehr deutlich an der Aussprache zu erkennen, d.h. die mehr oder weniger normale Bevölkerung, von der ich hier umgeben bin, und zu der ich mich auch zähle, hat überhaupt keine Probleme damit, zwischen der Konjunktion „daß“ und dem Relativpronomen „das“ zu unterscheiden (es wäre mir sonst bei Gesprächen sofort aufgefallen).
Vielleicht könnte Herr Janssen mitteilen, wo seine „Normalbevölkerung“ angesiedelt ist. Herr Janssen und Herr Augst scheinen da einiges gemeinsam zu haben. Auch bei Herrn Augst ist nur schwer zu erkennnen, wo der von ihm als Beweis für seine Volksetymologien herhaltende Volksstamm angesiedelt ist (hier auf die Friesen zu verweisen, wäre wohl eher ein schlechter Scherz).



Ursula Morin
Paulinenstr. 32, 71093 Weil im Schönbuch

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Wolfgang Scheuermann
06.06.2001 22.00
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Das Jansen-Wass - ein Zufall?

Es handelt sich natürlich um eine Petitesse: Ein einziger Buchstabe ist überzählig! Trotzdem kann das allerhand bedeuten, wie Herr Dräger mit seinem abgewandelten Latein-Zitat sehr schön zeigt: Ein „r“ zuviel – und schon stellt er Assoziationen her zu „Errare humanum est“ – wo er doch vordergründig nur eine altbekannte Formel für mathematische Beweise zitierte. Herr Dörner und Herr Dräger haben unterschiedliche Perspektiven angedeutet, die durchaus noch ein paar weitere Gedanken wert sind. Herr Jansen sagt natürlich in seiner Sicht aus vollem Recht:
„Herr Dräger, Sie sind köstlich: Einen Vertipper wie wass wollen Sie argumentativ ausschlachten? Oh je...
Schreiben Sie diesen Niveauverlust auch der Neuregelung zu?“
Er sieht in dem „wass“ also einen reinen Zufall, und das ist ja auch naheliegend. Wahrscheinlichkeitstheoretisch kann man leicht abschätzen, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Zufall genau diesen Fehler erzeugt, extrem klein ist. Einem Psychologen wird das ausreichen, sich zu fragen, ob es einen Grund geben könnte, daß unter der schier unendlichen Zahl möglicher Fehler gerade dieser aufgetreten ist. Ein Verhaltenspsychologe würde feststellen, daß die Buchstabenfolge „ass“ von Herrn Jansen in den letzten Jahren mit großem Eifer eingeübt worden ist, daß sie ihm von daher „leicht von der Hand“ geht. Ein Psychiater könnte die Verdachtsdiagnose einer neurotischen Fixierung auf diese Buchstabengruppe stellen, da Herr Jansen die Verteidigung von „ass“ schon lange Zeit mit großer Energie betreibt. Ein Psychoanalytiker würde auf eine frühe Phase der Kindheitsentwicklung abheben („ass“), ein Psychosomatiker würde ihm eine Erschöpfungsreaktion zubilligen. Vertreter der tiefenpsychologischen Traumanalyse würden Assoziatioen zu „ass“ ausdeuten, von denen ich hier nur auf „Acetylsalicylsäure“ hinzuweisen wage. Ein Gesprächspsychotherapeut würde die linguistischen Neigungen von Herrn Jansen aufdecken und fragen: „Wass wegen Wasser – das liegt doch ganz auf Ihrer Linie, Herr Jansen! Vertreten Sie das offensiv!“ Ein Zufall kann nach alledem als nahezu ausgeschlossen gelten.



Dr. Wolfgang Scheuermann

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