Assassinen im Migazin
„MiGAZIN“, das Fachblatt für die Vervielfältigung der Kultur in Deutschland, kann sich anscheinend nur in bemühtem Spott dem traditionell beliebtesten Fest der Deutschen nähern. Alles andere wäre „Ausgrenzung“ der Klientel. Soviel Tiefstsinn kann natürlich nur die Frucht ausgiebiger philosophischer, historischer und ethnologischer Studien sein:
Ho, Ho, Ho! Es weihnachtet sehr in diesem Lande, und für all die Ungläubigen da draußen, die nicht so ganz genau wissen, worum es bei diesem Fest geht, will ich heute mal eine Auszeit von den Hitlervergleichen nehmen und mich stattdessen als kultureller Vermittler anbieten ...
Erst vor rund hundert Jahren erfand ein us-amerikanischer Brausehersteller Weihnachten, kleidete verlauste, unrasierte Penner in die Firmenfarben, die, einem Zufall sei Dank, auch die Firmenfarben der Deutschen Bahn waren, und schickte sie mit ebendieser durchs Land...
Weitgehend geklärt scheint inzwischen auch die Herkunft der Begriffe Heiligabend und Weihnachten. So gehen Forscher davon aus, dass sich der Begriff des „Heiligabend“ erst in den Fünfziger Jahren allmählich durchsetzte, als es schon üblich geworden war, den Kindern selbst kleine Geschenke zu machen. Das oft minderwertige Spielzeug war schlicht nur am ersten Abend noch „heilig“ (neudeutsch: funktionstüchtig, heil, intakt), wanderte deshalb schon am nächsten Tag direkt in den Müll.
„Weihnachten“ hingegen entstammt bereits den frühesten Erfahrungen mit Familienfesten, die, wie bereits beschrieben, zumeist im „Weyhnkrampfe“ (Weinkrampf) gipfelten und bis heute traditionell darin gipfeln, die vormoderne Rechtschreibung „Weihnachten“ blieb bis heute erhalten und hat sämtliche Rechtschreibreformen überlebt...
Der Verfasser (geb. 1983 ... ), hat Philosophie, mittlere und neuere Geschichte, sowie europäische Ethnologie in Kiel studiert ...
migazin.de 17.12.2013
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