Michael Klonovsky in bewährter Orthographie?
Der sonst unscheinbare Blogwart Christoph Giesa nimmt sich Michael Klonovsky vor:
Dienstag, 4. November 2014
Rezension „Aphorismen und ähnliches“
Seit einiger Zeit beobachte ich nun schon das Treiben des Focus-Autors Michael Klonovsky, der sicherlich ein begabter Schreiber ist, mit seiner Meinung allerdings regelmäßig hart am rechten Abgrund entlang surft. Nun habe ich mir sein im September im Karolinger Verlag erschienenes Buch „Aphorismen und ähnliches“ angeschaut – und war überrascht, wie radikal sich Klonovsky dort äußert. Dass er gerade diese Woche sowieso im Brennpunkt steht, weil gerade ein Focus-Titel zum Islam erschienen ist, zu dem er den Hauptartikel verfasst hat – und der hier von Yassin Musharbash von der Zeit als ziemlich schwacher Journalismus entlarvt wurde – ist Zufall. Es wirft aber natürlich ein umso deutlicheres Licht auf den Autor. Und lässt Fragen an die Chefredaktion des Focus offen.
Die Zitate sind in traditioneller Rechtschreibung wiedergegeben, so daß die Hoffnung besteht, daß dies dem Original entspricht (Auswahl aus der Auswahl):
Die Demokratie, die Diktatur und die Monarchie
Man muß denjenigen mißtrauen, die von sich tönen, sie seien gute Demokraten, wo doch das einzig glaubwürdige Bekenntnis lauten würde: ich plädiere gerade deshalb für Demokratie, weil ich weiß, daß ich kein Demokrat bin.
Demokratie bedeutet, daß ein Mensch von leidlichem Geschmack immer und in jeder Sache überstimmt wird.
Die Grünen, die Juden, andere Minderheiten und die Gene
Damit die Trottel dieses Planeten ihre Trivialitäten endlich in Echtzeit austauschen können, mußte der technische Genius des Menschen einen erstaunlichen Höhenflug absolvieren.
Der größte Vorwurf, der sich gegen die Siegelbewahrer der Zeitgeistes vorbringen läßt, ist der, daß man sich beim Trauern um die ermordeten Juden inzwischen wie eine Hure vorkommt.
Die Begabungsunterschiede zwischen einzelnen Individuen vermag auch der entschiedenste Egalitarist nicht zu leugnen (er müßte sonst keiner sein), aber zwischen den Völkern und Rassen stellt sich durch das Walten wundersamer osmotischer Kräfte die völlige Befähigungsgleichheit ein.
Die Deutschen und deren Ende
„Burn out“, das paßt allenfalls auf Dresden im Februar 1945.
Hat sich die Öffentlichkeit eines Landes erst einmal entlang der Kraftlinien des Ressentiments formiert, gewinnt eine Gruppe kontinuierlich desto größeren Einfluß, je mehr sie sich als diskriminiert darzustellen vermag.
Verbrechen, lehrt der bundesrepublikanische Katechismus, haben soziale Ursachen, sofern sich bei den Tätern keine rechte Gesinnung auftreiben lässt.
Michael Klonowsky
Aphorismen
und Ähnliches
125 Seiten, gebunden
ISBN 978 3 85418 159 0
EUR 18,90/CHF 27,50
karolinger.at
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