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Forum > Finanzierung
Finanzierung (bis 25.6.2004)
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Norbert Schäbler
20.11.2002 07.33
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Sidestep 1

„Ein paar weitere könnten wir schon noch brauchen, finde ich.“ (zitiert nach W.W.)

Ich finde, ein paar weitere könnten wir schon noch brauchen.
Ich finde, daß …

Laut „Transformationsgrammatik“ ist „ich finde“ der Hauptsatz.

Ich finde das übrigens auch.

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nos

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Wolfgang Wrase
20.11.2002 07.03
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Hallo

Vielen Dank für die bisherigen Stellungnahmen. Ein paar weitere könnten wir schon noch brauchen, finde ich. Herr Lachenmann fragt, ob es nicht besser sei, sich per E-Mail auszutauschen. Das mag seine Vorteile haben, hat aber auch Nachteile. Woher soll ich wissen, was jemand denkt, wenn er sich irgendeinem anderen Teilnehmer mitteilt? Ich habe bisher absichtlich nur im Forum geschrieben, weil das Thema der gemeinnützigen Spenden viele angeht – die Spender, die möglichen Empfänger, den VRS (Vorstand und Schatzmeister). Jeder sollte an der Meinungsbildung teilnehmen und sie auch verfolgen können. Natürlich habe ich abgesehen davon überhaupt nichts gegen E-Mail-Austausch.

Frage an die Grammatiker: „Ein paar weitere könnten wir schon noch brauchen, finde ich.“ Was ist hier Hauptsatz und was Nebensatz? (Darf ich das hier fragen, oder verstößt das gegen die Strangordnung?)

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Christoph Kukulies
19.11.2002 09.48
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Re: Gemeinnützigkeit: Letzter Anlauf

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Wolfgang Wrase

[...]


Also: Wünschen sich die Spender das gemeinnützige Modell? Lehnt es jemand ab? Habe ich etwas übersehen?


Auch wenn mein Beitrag der kleinste ist, – ich dachte mal, wenn 50 Teilnehmer je 5 Euro beitrügen, kämen 250 Euro leichter zusammen – so bin ich auch strikt für eine Konstruktion auf gemeinnütziger Basis und würde eine Einbeziehung des VRS zudem sehr befürworten. Ich habe meinen Beitrag allerdings bisher laufen lassen, weil ich mit der Androhung, ihn zurückzuziehen, sicher keinen großen Effekt erzielen würde.
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Christoph Kukulies

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Walter Wittkopp
19.11.2002 09.40
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Klug, klüger, am klügsten

Recht viel klüger wäre es, könnten die Netzdienste-Anbieter und ein vernünftiges Maß an Datensicherheit bezahlt werden.

Technisch ist es möglich, diese Erörterung in ein geschlossenes Forum mit gepolsterten Türen zu verlegen. Aber hat es irgendwelche Nachteile, wenn Augst und Aust Anhaltspunkte dafür bekommen, wieviel Wasser dies Schiff noch unter dem Kiel hat?
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Walter Wittkopp

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Walter Lachenmann
19.11.2002 08.33
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Wäre es ...

nicht viel klüger, derartige Fragen hinter den Kulissen zu diskutieren? Diejenigen, die es betrifft, kennen doch ihre jeweiligen E-Mail-Adressen.
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Walter Lachenmann

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Norbert Schäbler
19.11.2002 06.53
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Wo ein Wille ist ...

Herr Wrase hat in diesem Strang die Abgabenordnung zitiert.
Diese Rahmenrichtlinien sind verständlich.
Ein zusätzlicher Kommentar muß nicht eingeholt werden.

Nicht verständlich ist die bisherige Handhabung der Gemeinnützigkeit durch den VRS.
Offensichtlich herrscht dort entweder ein Mangel an Interpretationsfähigkeit oder aber eine (von wem auch immer verordnete) Blindheit für die hervorragenden Leistungen anderer (und zwar der nicht im VRS organisierten) Mitstreiter.

Fest steht:
- daß all diejenigen, welche die Rechtschreibreform kritisieren, im gleichen Boot sitzen.
- daß sämtliche Kritiker mit ihrem ideellen Einsatz große finanzielle Einbußen erleiden, und zwar derart,
- daß jedwede Aufwandsentschädigung nur einen „Tropfen auf dem heißen Stein“ darstellt.

Diese Einsicht ist die wichtigste Grundlage für eine sinnvolle und gerechte Verwendung der Spendengelder. Sie führt weg von Parteilichkeit und ausschließlich vereinsbezogener Denkweise.

Kritik, wie ich sie hier vorgetragen habe, habe ich im übrigen jahrelang hinter den Kulissen geübt. Sie ist nicht gegen die Person des VRS-Schatzmeisters gerichtet, sondern sie soll dazu dienen, daß der VRS mit seinem einzigen Kapital, das er hat – das ist die Eintragung der Gemeinnützigkeit – hausieren geht.

Die Kritik trage ich vor, weil ich als Spender daran interessiert bin, daß sich der Staat an meinem Idealismus beteiligt.
Ich wünsche mir den VRS – oder aber die FDS/Forschungsgruppe Deutsche Sprache – als Mittler und Verwalter meiner Spenden.



__________________
nos

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Theodor Ickler
19.11.2002 04.51
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Für Gemeinnützigkeit

Nicht weil mir am Geld viel läge (da bin ich sträflich nachlässig), sondern aus Gründen der Gerechtigkeit bin ich für Gemeinnützigkeit und Steuerabzug. Wenn ich sehe, wofür sonst die Gemeinnützigkeit genutzt und mißbraucht wird, kommt mir die Galle hoch. Sprachpflege und Förderung von Bildung und Wissenschaft verdienen gewiß viel eher Unterstützung. Außerdem erträgt es nur ein Heiliger, über die Jahre hin als dummer August dazustehen, zwar ehrenwert in seinem Idealismus, aber ein bißchen vertrottelt. („Dumm“ und „gutmütig“ ist in vielen Sprachen dasselbe.)
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Th. Ickler

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Wolfgang Wrase
19.11.2002 04.23
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Gemeinnützigkeit: Letzter Anlauf

Bevor eine Klärung dieser Frage versäumt wird, möchte ich noch einmal meine Sicht darlegen. Ich fühle mich verantwortlich, weil ich es spontan übernommen hatte, um die Beteiligung an unserer Eigenfinanzierung zu werben, und ich möchte die Interessen der Spender nicht vernachlässigen.

Herr Riebe hat mich inzwischen darüber informiert, daß es bei der Formulierung „Zusammenarbeit ist bei gesondert zu beantragenden Projekten möglich“ um folgendes geht: Der Schatzmeister des VRS e.V. muß für alle finanziellen Vorgänge geradestehen und möchte deshalb gewissenhaft kontrollieren können, worum es sich handelt. Deshalb wurde diese projektweise Zusammenarbeit bisher so gehandhabt; es soll vermieden werden, daß Gelder irgendwo hingehen, ohne daß man jeden Cent davon verfolgen und belegen kann.

Daraus ergibt sich nach meinem Verständnis, daß es im Prinzip tatsächlich möglich wäre, die technische Arbeit für diese Internet-Seiten als Projekt des VRS zu definieren, so daß wir an den VRS spenden könnten, der einen definierten monatlichen Betrag (von 250 Euro) an unsere gute Fee als Entschädigung für ihre mehrstündige tägliche Arbeit überweist. (Möglicherweise wäre hierzu eine Mitgliedschaft des Empfängers im VRS zwar nicht unbedingt nötig, aber aus der Sicht des Schatzmeisters wünschenswert.) Der VRS wüßte genau, um welches Geld es sich handelt, woher es kommt und wer es für welchen Zweck bekommt. (Sonstige Kosten, die für Maßnahmen wie den Umzug des Servers anfallen, könnten dann ja eventuell wieder als gesondertes Projekt des VRS beantragt werden.)

Aus meiner Sicht ist es wie gesagt grundsätzlich erstrebenswert und vorteilhaft, wenn man gemeinnützige Spenden auch als solche anerkannt bekommt und im Gegenzug den dafür vorgesehenen steuerlichen Vorteil erhält. Es könnte aber sein, a) daß das Interesse unserer Spender an der Steuerentlastung nur gering ist, so daß man sich diese umständlichere Methode ersparen könnte; b) daß es grundsätzliche organisatorische, persönliche oder sonstige Gründe gibt, die gegen eine solche Handhabung der Spenden sprechen.

Wir sollten das jetzt noch rechtzeitig klären; Herr Dräger hat ja bestätigt, daß die Spenden dringend gebraucht werden und daß sie möglichst bald fließen sollten.

Ich schlage vor, daß jeder Spender, der dazu eine Meinung hat, ein kurzes Statement abgibt, ob er sich die Anerkennung der Gemeinnützigkeit seiner Spende wünscht, wie wichtig ihm das ist – oder ob ihm die Gemeinnützigkeit bzw. der Steuernachlaß mehr oder weniger egal ist. Falls alle abwinken („Ist mir nicht wichtig“), dann sollen mir die paar hundert Euro auch egal sein (so geizig bin ich nun auch wieder nicht), und dann könnte Herr Dräger demnächst mit dem Abbuchen über sein gewerbliches Konto loslegen.

Andererseits bitte ich darum, wenn entweder beim VRS oder auf der Empfängerseite oder bei einem der Spender eine grundsätzliche Ablehnung des vorgeschlagenen Modells besteht – aus welchen Gründen auch immer –, daß dies hier mitgeteilt wird, damit es keine nächträglichen Probleme gibt. Das sollte möglichst bald geschehen, denn in diesem Fall würde sich wiederum das Meinungsbild der Spender erübrigen.

Also: Wünschen sich die Spender das gemeinnützige Modell? Lehnt es jemand ab? Habe ich etwas übersehen?

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Wolfgang Wrase
14.11.2002 15.27
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Gemeinnützigkeit

Wenn maßgebende oder unmittelbar von der Spendenfrage betroffene Personen eine Zusammenarbeit mit dem VRS zum Zweck der Steuerermäßigung einfach nicht wollen, ist das natürlich etwas anderes. Dann muß man das aussprechen, und dann können die Spender überlegen, ob sie damit einverstanden sind. Ich ging bzw. gehe einfach davon aus, daß man noch lieber spendet, wenn man einen Steuervorteil als teilweisen Ausgleich der eigenen finanziellen Leistung damit verbinden kann, und daß deshalb diese Möglichkeit geprüft werden sollte (wenn sonst nichts dagegen spricht).

Norbert Schäbler hat darauf hingewiesen, wo man Informationen zum Gemeinnützigkeitsrecht erhalten kann. Ich habe mir jetzt im Internet die einschlägigen Paragraphen der Abgabenordnung (Gemeinnützigkeit) angesehen. Dabei konnte ich nichts finden, was eine Beschränkung auf einzelne Projekte begründen würde. Es heißt in der AO unter anderem:

Abgabenordnung (AO)
Vom 16. März 1976 ..., zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 20.12.2001 ...

§ 52 Gemeinnützige Zwecke
(1) Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern ...
(2) Unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 sind als Förderung der Allgemeinheit anzuerkennen insbesondere:
1. die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur ...

§ 55 Selbstlosigkeit
(1) Eine Förderung oder Unterstützung geschieht selbstlos, wenn dadurch nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke – zum Beispiel gewerbliche Zwecke oder sonstige Erwerbszwecke – verfolgt werden und wenn die folgenden Voraussetzungen gegeben sind:
1. Mittel der Körperschaft dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden ...
3. Die Körperschaft darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigen.

§ 56 Ausschließlichkeit
Ausschließlichkeit liegt vor, wenn eine Körperschaft nur ihre steuerbegünstigten satzungsmäßigen Zwecke verfolgt.

§ 57 Unmittelbarkeit
(1) Eine Körperschaft verfolgt unmittelbar ihre steuerbegünstigten satzungsmäßigen Zwecke, wenn sie selbst diese Zwecke verwirklicht. Das kann auch durch Hilfspersonen geschehen, wenn nach den Umständen des Falles ... das Wirken der Hilfsperson wie eigenes Wirken der Körperschaft anzusehen ist.

§ 63 Anforderungen an die tatsächliche Geschäftsführung
(1) Die tatsächliche Geschäftsführung der Körperschaft muß auf die ausschließliche und unmittelbare Erfüllung der steuerbegünstigten Zwecke gerichtet sein und den Bestimmungen entsprechen, die die Satzung über die Voraussetzungen für Steuervergünstigungen enthält.

Kommentar: Hier ist nun immer die Rede von Körperschaften und nicht von Vereinen. Vielleicht mache ich mich lächerlich, weil Vereine ein anderes Kapitel sind. Für mich klingt das jedenfalls alles einleuchtend und (auf unsere Fragestellung angewandt) so, als ob das Modell „Spenden an VRS -> VRS entschädigt im Sinne seiner gemeinnützigen und satzungsgemäßen Vereinsziele die Techniker für ihre Arbeit für rechtschreibreform.com, und zwar mit einer nicht unverhältnismäßig hohen Vergütung“ problemlos zu realisieren wäre.

Zum Vereinsrecht (Bereich ideelle Vereine) habe ich noch folgendes gefunden: "... ein ideeller Verein kann durchaus ... seine Angestellten angemessen bezahlen.“

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Norbert Schäbler
14.11.2002 08.15
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Nachgehakt

1. Bei jedem Finanzamt liegt eine kostenlose Broschüre für gemeinnützige Vereine aus. Dort kann man nachlesen.
2. Zusätzlich gibt es in Büchereien und Buchhandlungen Fachliteratur und Software.
3. Daneben gibt es Steuerberater, deren Geschäft darin besteht, gute Ratschläge zu geben.
4. Mit dem entsprechenden Wissen, könnte ein reines Gewissen und die angestrebte Hebelwirkung erzielt werden.

Allerdings sind auch die Schwellenängste zwischen dem VRS und verschiedenen Privatpersonen bekannt, die genau das gleiche Ziel verfolgen wie der VRS.
Das ist so absurd wie die Rechtschreibreform selbst.
Gelegenheit, darüber nachzudenken, bietet die Mitgliederversammlung des VRS an diesem Wochenende.




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nos

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Wolfgang Wrase
14.11.2002 07.30
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Zunächst: Die Spendenbereitschaft ist nach meiner Meinung und Erfahrung, wie gesagt, ein seltenes und heikles Gut. Deshalb sollte wirklich geklärt werden, ob die Gemeinnützigkeit unserer Spenden sozusagen eingerichtet werden kann oder nicht. „Vielleicht“ ist mir da zu wenig.

Daß es jetzt darum gehe, die Spenden zum Laufen zu bringen – das ist schon richtig, und bei ein paar Monaten mit jeweils 20 Euro Spende wäre es mir auch egal, wenn erst danach ein als gemeinnützig anerkannter Modus gefunden wird.

Schon anders sieht es bei einer Einzelspende von 500 Euro aus. Ich spende einfach viel lieber, wenn mich dieses Engagement unter dem Strich vielleicht nur 300 Euro kostet. Dann habe ich mehr Luft für weitere Spenden(bereitschaft); ich habe den Eindruck, effektiver helfen zu können; ich fühle mich anerkannt, wenn ich den üblichen Vorteil des Steuernachlasses für eine gemeinnützige Spende bekomme usw. Dasselbe gilt vermutlich nicht nur für mich (obwohl wir hier offenbar viele äußerst großzügige Mitstreiter unter uns haben, die gleich ohne Klärung dieser Frage mit dem Spenden angefangen haben). Wenn man das monatliche Volumen von 250 Euro ansieht, kommen da auch bald Beträge zusammen, bei denen man über die Frage der Steuererstattung nicht vorschnell hinweggehen sollte. Dem Empfänger mag das nicht so wichtig sein, aber auch er ist längerfristig betroffen, wenn die Spender mehr als nötig belastet werden.

Partei? Ich glaube auch nicht, daß das ein sinnvoller Weg ist. Verein? Ich kenne mich nicht aus, wieviel Arbeit das machen würde, aber vor allem: Es gibt ja schon den VRS e.V. Die entscheidende Auskunft von Herrn Dräger, die Herr Riebe mir gerade bestätigt hat und die ich gleichwohl äußerst merkwürdig finde, lautet hier: „Bei gesonderten Projekten ist eine Förderung unserer Arbeit durch den VRS durchaus möglich, in diesem Fall kann dann nach Absprache eine Spende an den VRS gegeben werden. Wie gesagt, das geht nur bei einem gesonderten Projekt, in Absprache mit dem Verein, der hierzu den Auftrag erteilen muß.“

Wer sagt das? Seit wann ist das so, daß man nur „gesonderte Projekte“ und nicht die laufende Arbeit eines gemeinnützigen Vereins unterstützen kann? Das glaube ich einfach nicht. Wieso sollte es nicht möglich sein, unsere Informationsarbeit (vor allem im Internet) dem VRS als Träger zu unterstellen, so daß sie als Projekt des VRS ausgewiesen werden kann?

Oder umgekehrt: Wenn irgendein feindlicher Beamter uns gängeln will und uns diese komische Einschränkung „nur bei gesonderten Projekten“ auferlegen will, wäre es dann nicht möglich, die Informationsarbeit im Internet als jeweils „gesondertes Projekt“ anzusetzen? Also: Der Internet-Auftritt von rechtschreibreform.com (bzw. die technische Arbeit hierfür) im Jahr 2003 ist ein gesondertes Projekt des VRS, der Internet-Auftritt im Jahr 2004 ist das nächste gesonderte Projekt des VRS usw.

Aber überhaupt leuchtet mir diese angebliche Notwendigkeit einfach nicht ein. Ich kann doch auch sonst schlicht einen gemeinnützigen Verein mit einer Spende unterstützen, und der wird dann entscheiden, wofür er das Geld im Sinne der Satzung und seiner Vereinsziele ausgibt, wobei üblicherweise die Vereinstätigkeit zu einem großen Teil aus laufenden, regelmäßigen Tätigkeiten besteht und nicht nur aus „gesonderten Projekten“.

Der nächste Punkt: Ich kenne noch die Zwangslage des VRS aus der Gründungszeit, der es vermieden hat, seine Opposition zur Rechtschreibreform im Vereinsnamen abzubilden, weil ihm sonst (angeblich) die Gemeinnützigkeit nicht zuerkannt worden wäre. Ich weiß nicht, ob das hier nach wie vor eine Rolle spielt. Jedenfalls ist auch dies im Vergleich zu anderen als gemeinnützig anerkannten Organisationen absurd. Sowohl der BUND für Umwelt und Naturschutz (ein hundertprozentiger Atomkraftgegner) ist gemeinnützig als auch das Deutsche Atomforum e.V., das sich im Internet wie folgt vorstellt:

„Das Deutsche Atomforum e.V. (DAtF) ist eine private, gemeinnützige Vereinigung von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen. Diese eint die Überzeugung, dass die friedliche Nutzung der Kernenergie verantwortbar und notwendig zur Sicherstellung einer umweltfreundlichen, sicheren und zuverlässigen Energieversorgung in Deutschland und Europa ist. Das DAtF fördert die technisch-wissenschaftliche Entwicklung auf dem Gebiet der Kernenergie. Es informiert die Öffentlichkeit über Möglichkeiten, Nutzen und Risiken dieser etablierten und zukunftsweisenden Technologie. Seine Aufgaben erfüllt das DAtF u.a. durch Veranstaltung von Symposien und Tagungen sowie die Herausgabe von Fachpublikationen sowohl für Experten wie auch für den interessierten Bürger.“

Zum Thema Spenden heißt es in der Satzung:
"§ 3 Gemeinnützigkeit
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.“

Auch sonst kann man, jeweils gemeinnützig, diametral unterschiedliche Zwecke unterstützen: Vereine, die den Sozialstaat fördern, und Vereine, die die Eigenverantwortung unterstützen, usw. usf. Also sollte unsere Haltung zur Rechtschreibreform eigentlich keine Rolle spielen, sondern entscheidend ist, daß wir selbstlos arbeiten, keinen Profit erwirtschaften wollen und uns für etwas einsetzen, was für das Gemeinwohl wichtig ist.

Herr Dräger schrieb, daß er partout nicht einsehen will, daß es seine Privatangelegenheit sei, daß es dieses Engagement im Internet gibt mit 300 Besuchern pro Tag und mit einem Informationsangebot, das für die Aufklärung der Öffentlichkeit wichtig ist und das es sonst nirgendwo gibt. Genau, und ebensowenig ist es ein Gewerbe von Herrn Dräger, auch wenn man es formal so definieren kann, wenn man will. Es ist eine gemeinschaftliche, gemeinnützige Arbeit, wie sie typisch für einen gemeinnützigen Verein ist und die genau zum VRS paßt. Also wäre dieser aus meiner Sicht der natürliche Träger unserer Aktivitäten.

Die entscheidende Frage ist also für mich: Wieso soll das Modell, daß wir an den VRS spenden und der VRS mit diesen Mitteln das Internet-Angebot von rechtschreibreform.com unterstützt, nur bei „gesonderten Projekten“ möglich sein?? Kann das jemand erklären oder aber in diesem Punkt nachhaken?

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Matthias Dräger
13.11.2002 12.58
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Antwort

Lieber Herr Kukulies,

Parteigründung:
Nur um Spenden besser verbuchen zu können, deshalb gründet man keine Partei. Eine andere Frage wäre die Gründung einer Partei, die sich die Rücknahme der Rechtschreibreform auf die Fahnen schreibt. Ich denke, dieser Versuch ist in Berlin bereits gemacht worden, und kläglich gescheitert. Bei dem heutigen Engagement der Leute auch wirklich kein Wunder.
Wenn ich eine Partei gründen würde, dann eine, die sich für alles einsetzt, was mit der Jugend zu tun hat.
Hier würde ich ein detaillierts Programm ausarbeiten – also keine Allgemeinplätze! – sondern ein Programm, das sich stützt auf die Erfahrungen unserer besten Pädagogen.
Dieses Programm würde den Leuten aber nicht gefallen, da es auch von den Eltern einiges verlangen würde (Empfehlung zur Reduzierung des Fernsehens für die Kinder auf z.B. eine halbe Stunde am Tag, nur vorher ausgewählte Sendungen, usw.).
Wenn schon, dann also eine Partei für die JUGEND, aber bei der allgemeinen gesellschaftlichen Apathie den wirklichen Problemen gegenüber verzichte ich dankend und kümmere mich lieber nur um das Programm.

Besteuerung?
Es kam jetzt erst einmal darauf an, daß wir das Konto zum laufen bekommen...

VRS e.V.
Wegen der Zusammenarbeit mit dem VRS e.V. hat es bereits Gespräche mit dem Kassenwart gegeben. Bei gesonderten Projekten ist eine Förderung unserer Arbeit durch den VRS durchaus möglich, in diesem Fall kann dann nach Absprache eine Spende an den VRS gegeben werden. Wie gesagt, das geht nur bei einem gesonderten Projekt, in Absprache mit dem Verein, der hierzu den Auftrag erteilen muß.

Vereinsgründung mit Gemeinnützigkeit?
Auch ein Verein ist mit einigem Aufwand verbunden, die Mitglieder des VRS können ein Lied davon singen – und das nur für die Ausstellung von Spendenbescheinigungen? Nun ja, wenn genügend mitmachen möchten, hätte ich nichts dagegen. Möchten Sie das in die Hand nehmen?
Dann wäre da allerdings noch die Frage, ob ein solcher Verein den Status der Gemeinnützigkeit zugesprochen bekommt. Kann sein, vielleicht.

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Christoph Kukulies
12.11.2002 14.21
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Re: Konto

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger
So: Ich habe heute bei der Gemeindeverwaltung St. Goar-Oberwesel ein Gewerbe angemeldet:
Dienstleistung: Verbreitung von Informationen über Auswirkungen der Rechtschreibrefrom (vorwiegend über das Internet) – „Wir gegen die Rechtschreibreform“.

[...]
Gemeinnützigkeit: Wir sind kein eingetragener Verein, können daher auch keine Gemeinnützigkeit beantragen und keine Spendenbescheinigungen ausstellen – leider. Ich kann entsprechende Wünsche sehr gut nachvollziehen. Es wäre denkbar, daß wir das in Zukunft auch noch in Angriff nehmen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bedanken für die zugesagte monatliche Unterstützung unserer Seite. Die Mittel werden benötigt, damit wenigstens ein Teil der Kosten, die durch die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seiten entstehen, ausgeglichen werden können.


Herr Dräger, haben Sie schon mal daran gedacht, eine Partei zu gründen? Dann wäre das mit den Spenden sicherlich einfacher. Nein, im Ernst.

Ich fürchte, daß Sie mit dem Gewerbe in Probleme kommen hinsichtlich der steuerlichen Berücksichtigung der Zuwendungen (Mehrwertsteuer usw.).

Und warum kein Verein? Oder unter dem Dach des VRS (Herr Melsa)? Der ist doch gemeinnützig, oder?

__________________
Christoph Kukulies

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Christoph Kukulies
12.11.2002 07.39
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Re: Konto

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Matthias Dräger

[...]

Gemeinnützigkeit: Wir sind kein eingetragener Verein, können daher auch keine Gemeinnützigkeit beantragen und keine Spendenbescheinigungen ausstellen – leider. Ich kann entsprechende Wünsche sehr gut nachvollziehen. Es wäre denkbar, daß wir das in Zukunft auch noch in Angriff nehmen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bedanken für die zugesagte monatliche Unterstützung unserer Seite. Die Mittel werden benötigt, damit wenigstens ein Teil der Kosten, die durch die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seiten entstehen, ausgeglichen werden können.


Ehe weiterdiskutiert wird, schlage ich vor, diesen Strang nicht automatisch, ähnlich wie „Es gehört nicht hierher..“, zu veröffentlichen.
__________________
Christoph Kukulies

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Detlef Lindenthal
12.11.2002 06.39
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Umleitung ...

Die Antwort auf den Beitrag von Gerd Weder habe ich in einen neuen Faden „Mehr Technik“ gestellt.

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