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Sigmar Salzburg
31.03.2010 10.13
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Die Pirahã

Vor kurzem erwähnte ich hier das amazonische Volk der Pirahã. Jetzt werden sie im Zürcher „Tagesanzeiger“ besprochen:.

Tagesanzeiger 23.3.2010

Zugleich gibt es einen Hinweis auf den „Süddeutsche-Shop“, in dem das Buch vertrieben wird (mit einer Rezension von Harald Eggebrecht).

suedddeutsche.de/mediathek

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Detlef Lindenthal
25.01.2010 22.18
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Sigmar Salzburg schrieb:
Zeitschrift GEO ... 300-Seelen-Stamm der Pirahã im brasilianischen Regenwald ... Viel düsterer ist die Zukunft des Stammes der Pirahã, des letzten überlebenden von vier sprachverwandten Stämmen ...
An dieser Stelle möchte ich meine schon oft gestellte, aber bisher noch nicht beantwortet erhaltene Frage nochmals stellen:

Wer hat, aus „höherer Sicht“ (oder aus welcher Sicht auch immer) das größere Recht:
– die Pirahã-Leute (die zum Überleben viele, viele Quadratkilometer heilen Regenwaldes benötigen)  oder aber
– die Neubauern, die, nach Brandrodung, auf derselben Fläche mit Tausenden von Rindern und Tausenden von Leuten leben könnten.

Vermutlich eine Frage für Thilo Sarrazin und seine Medien-Bundesliga.
__________________
Detlef Lindenthal

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PL
25.01.2010 04.38
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„Die Spitzfindigkeiten der Sprachwissenschaftler sah ich von jeher kritisch. […]“

Ich erkannte diese Spitzfindigkeiten sofort als Stumpfheiten und Stümpereien. Obschon ich nur einer Fremdsprache (nämlich der deutschen) halbwegs mächtig bin, wurde ich des missionarischen Eifers der sogenannten „Sprachgelehrten“ sogleich gewahr: Sie allesamt schreiben für Außenstehende unverständlich (wie Eingeborene – nur für sich selbst oder ihresgleichen) und wundern sich, sonst von niemandem verstanden zu werden. Sie missionieren sich selbst. Ob man so Deutsch als Fremdsprache vermitteln kann?

Mit einem lieben Gruß aus Basel

Peter Lüber

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Sigmar Salzburg
24.01.2010 08.47
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Die Pirahã

In der Zeitschrift GEO war gerade ein Artikel über den 300-Seelen-Stamm der Pirahã im brasilianischen Regenwald zu lesen. Der Sprachwissenschaftler (und inaktive Missionar) Daniel L. Everett, der als einziger ihre Sprache beherrscht, versucht anhand ihrer nicht rekursiven (z.B. nebensatzlosen) Struktur die Theorien Noam Chomskys zu widerlegen. Bei Wikipedia wird dazu ebenfalls Everett angeführt:

»Da sie (zu Recht) befürchten, deswegen beim Handeln betrogen zu werden, baten sie Daniel Everett, ihnen einfache Arithmetik beizubringen. Nach acht Monaten enthusiastischen aber fruchtlosen Lernens gaben sie auf und stellten fest, dass sie nicht in der Lage sind, die Thematik zu fassen. Nicht ein einziger Pirahã hatte gelernt, bis 10 zu zählen oder 1 + 1 zu addieren.
Everett argumentiert, die Pirahã könnten aus zwei kulturellen und einem formalen sprachlichen Grund nicht zählen. Zunächst sind sie Jäger und Sammler und hätten nichts zum Zählen, demnach auch keine Gelegenheit, um das Zählen zu praktizieren. Des Weiteren gebe es einen kulturellen Druck gegen das Generalisieren über die Gegenwart hinaus, was Zahlwörter eliminiere. Außerdem sei das Zählen und Zahlwörter auf Rekursion in der Sprache basiert, was sich auf Grund der einfachen Satzstruktur der Pirahã nicht ausdrücken lasse. Everett behauptet jedoch nicht, die Pirahã seien geistig nicht in der Lage zu zählen.«

Die Spitzfindigkeiten der Sprachwissenschaftler sah ich von jeher kritisch. Schon vor Jahrzehnten habe ich über die Versuche gespottet, mit Hilfe der alttibetischen Konsonantencluster am Anfang eines Wortes und hypothetischen Parallelerscheinungen im Chinesischen beide Sprachen näher aneinanderzurücken: Man könne dann auch aus den Spitznamen für die europäischen Ethnien „krauts“ und „frogs“ auf eine gemeinsame Abkunft von den „kfraogwts“ schließen.

Viel düsterer ist die Zukunft des Stammes der Pirahã, des letzten überlebenden von vier sprachverwandten Stämmen:

Der Westen will mit Milliardenhilfen tropische Wälder schützen – weil klare Standards fehlen, könnte aber ein Fiasko drohen. Am Ende könnten die Falschen von den riesigen Beträgen profitieren, warnen Experten. Die indigene Bevölkerung müsste zu Wächtern des Regenwaldes werden.
spiegel.de

Wie das möglich sein soll, ohne deren Kultur zu zerstören, wird ein unlösbares Problem bleiben , insbesondere nach den üblen Erfahrungen mit den Institutionen zum „Schutz“ der Urbevölkerung in der Vergangenheit.
Entsetzt war ich, als ich zu meiner Schulzeit in den „Lübecker Nachrichten“ von dem Vorschlag las, die Wirkung weitreichender radioaktiver Strahlung an Volksstämmen am Amazonas ohne deren Wissen zu erproben. Proteste blieben damals anscheinend aus.

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Paul Lenz
07.12.2009 21.48
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Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jörg Metes
Mich interessiert der Orthographiewandel in anderen Sprachen.
Ich kann da nur das Finnische als lobendes Beispiel erwähnen. Die haben ihre Rechtschreibung (meines Wissens bereits vor etwa 100 Jahren) so gründlich reformiert, dass es seitdem absolut nichts mehr zu reformieren gibt.

Grundsätzlich hat jeder Laut nur einen Buchstaben. Es gibt kein w, nur ein v. Es gibt kein x, stattdessen schreibt man ks. Was kurz klingt, wird einfach geschrieben, was lang klingt, wird doppelt geschrieben: tuli = Feuer, tuuli = Wind, tulli = Zoll (ja, ll wird deutlich länger ausgesprochen als l).

Das Ergebnis: ein Ausländer braucht nur wenige Minuten, um sich die paar Regeln anzueignen, die nötig sind, um jedes finnische Wort korrekt aussprechen zu können.

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Sigmar Salzburg
28.11.2009 12.05
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la main

gerade bei FDS gesehen:

Heinz Erich Stiene am 27.11.2009
Im Rheinischen findet man regelmäßig die Schreibung „us dr Lamäng“....

... ein seltener Fall, daß der Artikel einer Nachbarsprache mit übernommen wird.

Bei arabischen Wörtern ist es häufig: der Alkoven, die Alchemie (eig. griechisch – reformiert aber nicht „Allchemie“, entgegen der „Tollpatsch“-Ideologie), der Algol (al ghul „Wüstengeist“, auch Sternname), die Alhambra (al hamra’ „die Rote“) …

Im Arabischen selbst kommt es auch vor: al timsach („Krokodil“, von altägyptisch „msh“ mit Artikel „t“).

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Sigmar Salzburg
15.09.2009 21.30
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Reformfimmel bald auch in Frankreich?

… Bald darauf vereinte sich „Le français libre“ mit der „Assoziation für die Bewahrung der französischen Sprache“. Gemeinsam publizierten sie eine „Nationale Petition gegen die Sprachkorrekturen“. Woraufhin sich auf Seiten der extremen Linken prompt ein „Comité Robespierre“ gründete, das eine Revolution der Orthographie forderte. Was wiederum die Konservativen zu der wütenden Replik provozierte, heute werde eine Rechtschreibreform genau so viel Unheil anrichten wie seinerzeit die Guillotine ...

Jetzt muss jedermann lernen, korrekt zu schreiben. Das heißt aber auch: Jeder Franzose hat die Chance, es zu lernen. Es ist außerordentlich mühsam, ein fehlerfreies, korrektes Französisch zu beherrschen. Wer diese Fähigkeit aber einmal erworben hat, ist nicht bereit, anderen die gleiche Mühe zu ersparen. Man setzt die eigene Distinktion nicht leichtfertig aufs Spiel. So ist, wie François de Closets schrieb, die Rechtschreibreform in keinem Land dringender notwendig als in Frankreich – und nirgendwo unwahrscheinlicher.

welt.de 15.9.09

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Sigmar Salzburg
16.07.2009 18.28
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Schreibreform als Besitzergreifung

Jerusalem – Israels Verkehrsministerium will alle Ortsschilder mit Städtenamen gemäß der hebräischen Aussprache vereinheitlichen. Zur Begründung hieß es, die vielen unterschiedlichen Schreibweisen erschwerten Touristen, ihren Weg zu finden, berichtet die Zeitung „Jedijot Achronot“. So werde künftig nicht mehr Richtung Jerusalem oder (arabisch) nach al-Kuds ausgeschildert, sondern nur noch Richtung Yerushalayim. […] Bislang sind die meisten Straßenschilder in Israel dreisprachig: Hebräisch, Arabisch und Englisch, […]
Welt.de 14.7.09

P.S. „al-Kuds“: dumme deutsche Umschrift für al-Quds („die Heilige [Stadt]“), obwohl wir in der glücklichen Lage sind, das semitische Q[af] noch im Alphabet zu haben. Dasselbe Wort übrigens auch in den punisch-etruskischen Goldblech-Tempelweiheinschriften von Pyrgi (Italien 5.Jhdt. v. Chr.): „l rbt l astrt ’sr qds …“ (Für die Herrin Astarte: der heilige Ort …) Später verdrängt durch Göttin Tanit.

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Reinhard Markner
02.08.2004 10.48
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Aftenposten, 18. 6. 2004

Angesichts des stetig wachsenden englischen Einflusses auf die norwegische Sprache hält es der Osloer Psychologe Rolv Mikkel Blakar für abwegig, den Sprachbürgerkrieg um das Nynorsk fortzusetzen. Da kann man ihm kaum widersprechen.


Norsk er eit språk under aukande press

Utan skikkelege krafttak er det ikkje spørsmål om norsk vil forsvinne, men når. I staden for å stridast om bokmål, riksmål, samnorsk og nynorsk kunne vi konsentrere oss om å verne norsk i ei tid prega av angloamerikansk språkleg dominans, skriv Rolv Mikkel Blakar, professor i psykologi med kommunikasjon som spesialfelt, Universitetet i Oslo.

SER VI PÅ UTVIKLINGA GLOBALT, er det grunn til å spørje om norsk vil vere i bruk om 100 år. I dag vert norsk angripe frå minst to kantar: Utanfrå av engelsk (les angloamerikansk) og innanfrå av at stadig fleire ikkje lenger har norsk som morsmål, men lærer norsk som andrespråk. Språklege puristar vil dessutan hevde, ikkje minst med referanse til språket i aviser og media, at norsk er i forfall fordi stadig færre skriv korrekt. Dette er ikkje særnorske fenomen. Med unntak av engelsk, sterkt støtta av teknologiske språk knytt til data, e-post, tekstmeldingar osv, er alle andre språk meir eller mindre på defensiven. Derfor har da også tradisjonsrike kulturnasjonar som Sverige, Tyskland, for ikkje å snakke om Frankrike, sett i verk tiltak for å verne om sine språk. Språk som i utgangspunktet står langt sterkare enn minispråket norsk.

Korleis møter det politiske Norge denne trusselen? For å være ærleg, er det vanskeleg å sjå eit einaste tiltak med politisk kraft og økonomisk tyngde bak. Faktum er at dei to tema som vert diskutert mest intenst på den språklege arenaen for tida – spørsmålet om obligatorisk sidemål og omfang og finansieringsordning av opplæring i norsk som andrespråk – båe bidrar til å gjere vondt verre. I eit lite og sårbart språksamfunn som det norske må det setjast inn heilt andre ressursar for at alle innvandrarar skal få lære norsk.

Det at stadig fleire norske borgerar ikkje bruker eller forstår norsk, vil sjølvsagt vere med på å undergrave det vesle norske språksamfunnet. Enda verre er det at i ei tid da alle krefter burde vore sett inn i kampen mot den angloamerikanske språkimperialismen, bruker vi kreftene til å krangle om sidemål. Snakk om strutsepolitikk!

Sjølvsagt meiner ikkje eg som nynorskbrukar (ein minoritetsvariant av eit minispråk) at vi skal legge oss flate for bokmål/riksmål. Men når problemstillinga er om norsk som språk skal overleve, må spørsmål om bokmål/riksmål, nynorsk, dialekt, samnorsk, sidemål, osv verte underordna.

For snart 40 år sidan kjempa eg som leiar av studentmållaget på barrikadane for nynorsk i den lokale norske språkstriden. I dag må vi alle stå på barrikadane for norsk i den globale språkstriden. Og da meiner eg i prinsippet norsk i alle sine mange variantar!

DET ER SYND at samnorskalternativet er brukt opp. Gitt den nåverande angloamerikanske språktrusselen hadde kanskje samnorsk kunna fungert samlande i motstanden dersom samnorskidéen hadde vorte lansert først nå. Men for folk flest er samnorsk i dag eit skjellsord som neppe kan fungere samlande og motiverande i forsvarkampen mot den angloamerikanske språkimperialismen. Men kva med allnorsk? Altså eit forsvar for norsk i alle variantar! Med andre ord, i staden for å stridast om bokmål/riksmål, nynorsk – med sidemål som logisk konsekvens – kunne vi konsentrere oss om å verne norsk. Og da ut frå prinsippet om å „la de hundre blomster blomstre“. Ein slik politikk ville krevje semje om kva som er norsk versus ikkjenorsk, men elles ikkje vere orientert mot raudblyanten og kva som er „korrekt“ språkbruk.

Språklege puristar og filologar vil nok hoppe til over dette. Eg er ikkje filolog, men psykolog og samfunnsvitar.

Derfor er eg ikkje så opptatt av rett og vrangt når det gjeld ortografi, grammatikk og ordvalg. For meg er det vesentlege at norsk språk – som vi har utvikla gjennom generasjonar for å forstå omverda og oss sjølve på vår måte – skal få sjanse til å overleve. Dersom engelsk overtar i løpet av eit par generasjonar, vil det vere eit lite bidrag til globaliseringa, men det vil utgjere eit stort tap for det norske folkets utsikter til å forstå seg sjølv og omverda på sine eigne premiss.

FOR OM LAG 35 ÅR SIDAN kartla eg samspelet mellom språk og samfunn og studerte sosiale sider ved språket i bruk. Desse arbeida vart publiserte i ei lita bok med den programmatiske tittelen „Språk er makt“. Hovedpoenget var å vise at det er gjennom språket vi grip og forstår, ja, delvis skaper røyndomen. Og det er gjennom språket vi forstår oss sjølve og vår eigen identitet. Derfor får den som har kontroll over språket makt.

Hadde eg skrive bok om samspelet mellom språk og samfunn, mellom språk og identitet i dag, tvilar eg på om eg hadde våga bruke tittelen „Språk er makt“. Det var ein tittel eg brukte programmatisk for å få fram dei potensielt emansipatoriske trekk ved språket.

Gjennom språket ditt grip og forstår du omverda på din måte! I dag ville ein like sannsynleg tittel på mine analyser av samspelet mellom språk og samfunn ha vorte „Språk er avmakt“ eller „Språkleg avmakt“. Det skuldast ikkje berre at eg har vorte 35 år eldre.

I eit makt- og minoritets-majoritets perspektiv må vi realistisk rekne med at norsk vert behandla like stemoderleg i det globale verdssamfunnet som samisk vert behandla i det norske samfunnet. Samisk er rett nok verna i sjølvaste grunnlova, men dette paragrafvernet er vel nesten det einaste krafttaket det norske storsamfunnet har tatt for å verne samisk.

Det norske språket kan ikkje vente større omtanke frå verdssamfunnet i ei tid da små minoritetsspråk, som det norske, dagleg er truga av utrydding. Nei, utan radikale grep og skikkelege krafttak er det ikkje spørsmål om norsk vil forsvinne, men når.

KVIFOR VERNE OM DET NORSKE SPRÅKET? Ville det ikkje forenkle verda om alle snakka engelsk og forsto kvarandre? Idéen om eit felles språk (jfr. esperanto) er ein vakker draum, for den babelske språkforvirring skaper mange problem. Likevel vil det ha sine store omkostningar om norsk vert borte, i alle fall for dei to-tre generasjonane som vil utgjere overgangsfasa. Viktige grunnar er nemnt over: Språket er ein vesentleg berar av vår identitiet, og språket representerer den måten å gripe og forstå røyndomen på („verdensanskuelse“) som er utvikla gjennom generasjonar i vårt karrige land.

Ut frå eit mellommenneskeleg maktfordelingsperspektiv er det viktig at ikkje det angloamerikanske perspektivet tar kontrollen over alle ved at alle snakkar berre engelsk. Ein annan viktig grunn er at språk (felles „stammespråk“) utgjer ein vesentleg føresetnad for å skape sosiale og kulturelle fellesskap der vi tar ansvar for kvarandre og viser omsorg. Tidlegare har eg vore mest opptatt av å synleggjere makt og påvirking i språk og kommunikasjon.

VIKTIGASTE GRUNNEN er derfor at det primært er gjennom språket at kultur og verdiar, t.d. fellesskapsverdiane i velferdssamfunnet vårt, vert overført frå ein generasjon til den neste. I ei globalisert verd utan små samfunn, som Norge med sitt/sine „stammespråk“, ville det sannsynlegvis vere langt vanskelegare å etablere og oppretthalde slike fellesskaps- og gjensidige velferdsordningar. Fordi språk ikkje dreiar seg primært om filologi, ortografi, grammatikk, korrekt språkbruk, osv., men er uttrykk for djupt mellommenneskelege relasjonar, som makt og omsorg, må det visast kreativitet og takast radikale grep for å verne norsk språk – og kultur – i ei tid prega av angloamerikansk språkleg dominans i globalt perspektiv.

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gestur
25.06.2004 10.45
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Die Norweger sind arm dran,

weil sie keine gewachsene eigenständige Sprache mehr haben: Die ursprüngliche norwegische Sprache ist unter der dänischen Herrschaft untergegangen. Die jetzige Mehrheitssprache, das Bokmal, ist norwegisiertes Dänisch (das Danonorwegische); die Minderheitssprache, das Nynorsk (das Neunorwegische), ist künstlich rekonstruiertes und modernisiertes Altnorwegisch.
Bewahrt wird das Altnorwegische im Isländischen, weil die norwegischen Wikinger es dorthin mitbrachten.

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Karl Eichholz
25.06.2004 10.29
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Lesevolk

nicht nur ist Norwegisch die „am Fort Schritt Lichsten“ reformierte Sprache (soweit ich weiß, existieren durch die verschiedenen Reformen mittlerweiele fünf(!) Schreibsysteme, deren Verwendung direkten Rückschluß auf politische Einstellung und sozialen Stand zulassen.

Hinzu kommt die Tatsache, daß gesamt Skandinavien als Lesevolk bezeichnet werden kann. Die langen Winternächte locken wohl den Menschen eher vor gedrucktes als vor die Glotze. Satellitenfernsehen erreicht große Teile des Nordens nicht.

In sofern ist wohl „die Vereinfachung des Lesens“ als eine „gewaltige“ Anstrengung zu verstehen, mehr Umsatz mit Büchern zu machen.


__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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Reinhard Markner
25.06.2004 06.11
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Erfolgsbilanz

„Lesen, leicht gemacht
Norwegische Literatur für Leute mit geringer Lektürekompetenz

Der führende norwegische Literaturverlag Gyldendal, der Verlag Ibsens und Hamsuns, plant für das Jahr 2005 den Start einer Buchserie, die sich an Menschen mit Leseschwäche richtet, sowohl an Einwanderer als auch an Einheimische. Das erste Programm wird acht Titel aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch umfassen. Gyldendal hat Aufträge an führende Federn des Landes vergeben, so an die pakistanisch-norwegische Komikerin Shabana Rehman, einen Star der Medienszene, und den Romancier und früheren Präsidenten des Schriftstellerverbandes Thorvald Steen, der sein erstes «leicht lesbares» Romanmanuskript soeben abgeliefert hat. [. . .] Hinter dem Projekt steht der im letzten Jahr gegründete Verein «Leser sucht Buch», der jetzt erstmals in den Genuss staatlicher Subventionen gelangt. Laut «Leser sucht Buch» haben 30 Prozent der Einwohner Norwegens Probleme mit der Lektüre gewöhnlicher Texte. Vertrieben werden die «leicht lesbaren Bücher» durch Supermärkte und Kaufhäuser. Bereits jetzt beackern norwegische und schwedische Spezialverlage dieses Feld. Mit Gyldendal steigt aber erstmals ein Publikumsverlag im grossen Stil in das Geschäft ein.“ (NZZ 25. 6. 2004)

NB : Norwegisch ist vermutlich die meistrechtschreibreformierte Sprache der Welt.

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Reinhard Markner
02.06.2004 19.06
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Phabelhaft

Chicago Tribune, 1. 6. 2004

In the new lexicon, phorget `f'; `ph' now takes the kake

BY CHARLES STORCH

Not so phast.

Perfectly good English words are getting a meaning makeover when their beginning letter „f“ is substituted with „ph.“ Think of „phat,“ „phishing“ and „phood“ and you might wonder what the „ph“ is going on.

To make it more vexing, there seems no common explanation for the respellings.

„Phat,“ meaning very good, excellent or sexy, is said to be African-American argot dating to at least 1963, although some late to the party have made a vulgar acronym of it.

„Phishing“ used to mean attending a concert by the band Phish (a name possibly derived from that of band member Jon Fishman). But more recently it is being used for an Internet scam that tries to bait people into giving out passwords, credit card numbers and other personal data. It apparently harkens to „phone phreaking,“ a form of hacking that targeted telephone companies in the 1970s.

„Phood“ is rather new (or „phresh,“ in hip-hop lexicon). It describes nutritionally enhanced products and is an amalgam of „pharmaceutical“ and „food“ – as is „pharming“ for agriculture's brave new world.

And a Web search yields several more „ph“ examples. Faulty reasoning because of male chauvinism? A „phallacy.“

„There are different inspirations for many of them,“ said Jesse Sheidlower, who runs the American office of the Oxford English Dictionary. That seems to point to one linguistic explanation: „They are deliberately misspelled in a humorous way.“

Comic respellings are a longstanding tradition in American English, given what Sheidlower calls its „very flexible orthography. For any given sound there may be a lot of ways to spell and pronounce it.“

Richard Bailey, an English professor and historian of the language at the University of Michigan, wrote in an e-mail exchange, „Perhaps the most enduring of these (comic respellings) is `oll korrect,' which rapidly turned into the most American of words, `OK.' It first appeared in print on March 23, 1839, and soon took off like wildfire.“

In an often-quoted 1926 article, Louise Pound wrote of „The Kraze for K,“ the many orthographic manipulations at that period of „k“ for „c.“ She partly attributed it to earlier efforts at spelling reform, which seemed to catch on primarily in advertising and brand names (Kleenex, Tastykake, Kool, etc.) and entertainment (Krazy Kat).

„All in all,“ she wrote, „there is no mistaking the kall of `k' over our kountry, our kurious kontemporary kraving for it, and its konspicuous use in the klever koinages of kommerce.“

So is „ph“ the new „k“?

According to the OED, „ph“ and „k“ have been a tag team since ancient times, substituted for one another for „f“ and „c“ out of confusion over their Greek and Latin forms. In the 15th through 17th centuries, many English words that had been spelled with an initial „f“ were changed to „ph“ (including „pharmacy“) in part because scribes took the latter spelling to be more learned and thus correct.

But respellings in the modern era have other purposes. Ralph Emerson, an independent linguistics scholar, said they may be used to differentiate the meaning of words – the „ph“ in „phat,“ for example, signifies one isn't talking about fatness – or to distinguish a word or name to make it easier to copyright. Think Fotomat – a faded example of „f“ pulling the old switcheroo.

Bailey said that „comic respellings are usually subversive. At the very least, people who invent them defy the authorities and say, `I can spell this word however I like.'"

This is famously true in rap and hip-hop (e.g., the groups Pharcyde and Non Phixion). But Webster's also gets little respect from hackers, who converse in Internet-based languages that may combine letters and numbers. For example, a Web site dictionary for L33t („elite“) speak describes as an old standby the substitution of „ph“ for „f,“ as in ph33r („fear“).

In his e-mail, Bailey noted that the Internet is full of reshufflings of „ph“ and „f“ that are meant to be humorous – „fizzics“ for „physics“ and „phinancial“ for „financial,“ for example.

„These are not mistakes,“ he observed, „but weary joques.“

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Reinhard Markner
28.01.2004 10.01
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Ein ks für ein x vormachen

Die Tochter des norwegischen Thronfolgers und seiner Frau hat den Namen »Ingrid Alexandra« bekommen. Wie Robert von Lucius in der F.A.Z. berichtete (23. 1.), stieß dies auf den Protest eines namenlosen »Namensforschers«, der lieber die Form »Aleksandra« gesehen hätte. In Dänemark und Norwegen führt der Staat nämlich seit mehr als hundert Jahren Krieg gegen den Buchstaben x, der offenbar als Bedrohung der skandinavischen Identität angesehen wird.

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Jörg Metes
18.01.2004 00.15
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Aserbaidschan

»Azerbaijani literature To Be Republished In Latin

Azerbaijani President Ilham Aliyev signed a decree Monday on publishing new books in Latin alphabet, Turan reported. The decree also contained a full list of the books that are planned to be published in Latin alphabet this year.

The presidential decree also required the Cabinet of Ministers to provide the country’s all public and high school libraries with necessary funds so that they could buy the new books and publications. The books that are going to be reprinted in Lain alphabet should also be posted to internet, the decree said. It also considered creation of a virtual library of Azerbaijani literature.

Azerbaijan passed from Cyrillic to Latin after the country gained independence from the Soviet Union in 1991. However, most of the newspapers and other publications kept coming out in Cyrillic until late 2001.«

(Baku Today, 14. Januar 2004)
__________________
Jörg Metes

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