Schlagende eheliche Verbindungen
An den kürzlich erwähnten kleinen Texten aus der altindischen und altfranzösischen Literatur, aber auch anderen fiel mir auf, daß oft die Züchtigung von Frauen zumindest mitgedacht wurde. An sich schien das heute überwunden zu sein.
Der arme Brahmane zerstört in Gedanken mit dem Fuß seinen Grütztopf, mit dessen Inhalt sein Reichtum beginnen sollte, als sein erdachter Sohn an den Hufen der vorgestellten Pferde im herbeiphantasierten Anwesen vorbeiläuft und er seiner erträumten Frau wegen ihrer Unachtsamkeit einen Fußtritt versetzt:... तं पादप्रहारेण ताडयिष्यामि ... tam pādaprahārena tāḍayiṣyāmi Die junge Bäuerin Perrette im Gedicht von Jean de la Fontaine (1621 – 1695) fürchtet die Schläge ihres Mannes, nachdem sie auf dem Weg zum Markt den Milchtopf hat fallen lassen, weil sie die in der Phantasie erworbene Kuh mit Kalb in der Herde springen sah und ebenfalls vor Freude hüpfte:... va s’excuser à son mari en grande danger d’être battue Im Chanson von Pierre Passereau (1509–1547) erzählt ein Tratschweib dem anderen, daß ihr guter (etwas trotteliger?) Ehemann sie nicht erzürnt und schlägt, die Hausarbeit macht und die Hühner füttert, und daß sie ihren Vergnügungen nachgehen kann: Il est bel et bon, commère, mon mari.
Il estoit deux femmes toutes d'ung pays,
disanst l'une à l'aultre – “Avez bon mary?”
Il ne me courrousse, ne me bat aussy.
Il faict le mesnaige,
il donne aux poulailles,
et je prens mes plaisirs.
https://youtu.be/M7W0G1c8fJ0 Man beachte, daß die Kings's Singers die in England typischen Gesichter („Rassen“?) repräsentieren.
Wenn wir weiter zurückgehen, finden wir schon im Alten Testament die Empfehlung von Schlägen, allerdings nur zur Erziehung von Kindern, wie im Spätmittelalter z.B. bei Oswald von Wolkenstein (1377-1445):»Vor angst slach ich mein kinder offt hin hinder.« Mohammed (ca. 571-632), der Bauchredner „Gottes“, hat jedoch den Schöpfer des Weltalls verkünden lassen, ein Mann habe das Recht und die Pflicht, unbotmäßige Ehefrauen zu schlagen und im Ehebett zu meiden (Sure 4:34): وَاهْجُرُوهُنَّ فِي الْمَضَاجِعِ وَاضْرِبُوهُنّ ... w-ahǧurūhunna fi-l-maḍāǧiʿi w-aḍribūhunna Ob sich auch deswegen die Kirchenleute, besonders die zölibatären, so freuen, daß „Gott“ durch den Islam wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt wird.
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