Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - "Denglisch" nah und fern
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"Denglisch" nah und fern
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Detlef Lindenthal
01.02.2010 23.18
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Betablockwart nein danke


Sigmar Salzburg schrieb:
... (fast nur) für Herzkranke, die schon mit „Beta-Blockern“ leben.
Beta-Blocker machen müde und sind widersprüchlich (zum Beispiel wird als Nebenwirkung Herzinsuffizienz genannt – Absurdistan läßt grüßen) zur umfassenden Herzpflege ist g-Strophanthin besser (ist ein auch körpereigenes Herzpflegehormon, das bei Belastung vom Körper gebildet wird; deshalb liebe ich das Schneeschieben und Holzspalten. g-Strophanthin fördert die Kalium-Natrium-Ionen-Pumpe in jeder Herzmuskelzelle; Kollateralnutzen: gute Laune und rosige Wangen).
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Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
01.02.2010 22.31
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Von höherer Warte: Wortwarte oder Blockwarte?

Verblüffende Wortbildungen sind meist Eintagsfliegen und gehören natürlich nicht ins Wörterbuch (und die „Wortwartsammlung“?). Die Spiegel-Spaß-Guerrilla hat einen besonderen Hang zu solchen:

Mit Gott gegen das Verbrechen
Innenministerium sponsert christliche Beter-Blocker

… Das britische Innenministerium unterstützt einem Zeitungsbericht zufolge eine Vereinigung christlicher Polizisten mit 10.000 Pfund. Die gläubigen Ordnungshüter wollen die Kriminalität kleinbeten, Aggressoren blockieren.
spiegel.de 29.01.10

… eine Wortschöpfung (fast nur) für Herzkranke, die schon mit „Beta-Blockern“ leben.

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Detlef Lindenthal
01.02.2010 15.54
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Manfred Riebe schrieb:
In »„Denglisch“ nah und fern« stehen englische Anführungszeichen.
Es stehen dort die Schreibmaschinenanführungszeichen: " ... " , und in der Forumfaden-Wiedergabe wandelt das Skript diese in deutsche Anführungszeichen um: „ ... “.
English quotes look like this: “ ... ”.

http://Wortwarte.de: Da habe ich nachgeschaut, teilweise ist das spannend, teilweise voll entbehrlich. Nicht alles, was kein Leerzeichen enthält, ist ein wörterbuchwürdiges neues Wort; das Deutsche lebt zum Glück von Wortneubildungen, die andererseits noch lange nicht alle ins Wörterbuch gehören: z.B. Hasenstall oder Meerschweinchenstall oder Hennenstall oder Ponystall. Es ist kinderleicht, solche Wörter neuzubilden; richtig und wichtig wäre es, diese Bildungsregeln zu beschreiben, nicht aber, möglichst viele der bildbaren Wörter aufzuführen: Eisbärgehege, Elefantengehege, Antilopengehege, Löwengehege, Tigergehege ... wenn der Duden mal wieder 2500 neue Wörter für seine grundlegend erweiterte Neuauflage benötigt, dann holt er sich großenteils Wortneubildungen nach genanntem Strickmuster. :-(

Ich habe den Eindruck, daß mit Denglisch-Debatten hin und wieder von der Rechtschreibdiktatur abgelenkt werden soll.
Ich meine, daß für die Sprachpflege beide nötig sind: Denglisch-Debatte ebenso wie die „Reform“-Hinterfragung.
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Detlef Lindenthal

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Manfred Riebe
01.02.2010 14.06
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"Denglisch" nah und fern

In »„Denglisch“ nah und fern« stehen englische Anführungszeichen. Die braucht man in Deutschland ebensowenig wie Denglisch. Zur Übersetzung von Denglisch habe ich zwei Wörterbücher, z.B. „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch?“ von Stefan Micko und Thomas Paulwitz und das Wörterbuch überflüssiger Anglizismen von Reiner Pogarell, Markus Schröder. Über „Bad Simple English“ http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Simple_English freut und ärgert man sich.
Es gehört zur Sprachpflege, deutsche Wörter zu benützen und zu erfinden. Ich habe gerade einen Artikel Forschungsgruppe Deutsche Sprache ins Franken-Wiki gesetzt: http://franken-wiki.de/index.php/Forschungsgruppe_Deutsche_Sprache Da stehen Netzverweise drin und auf Anregung von Detlef Lindenthal auch Netzpost und Netzseite. Die FDS verwendet z.B. auch anstatt des Webmasters den „Netzer“. Warum nicht?
Aber auch ich frage wie Paul Lenz, ob es auch ein Wörterbuch für diese noch nicht so alten Wortschöpfungen gibt. Jedenfalls kann man, bis die Duden-Redakteure erwachen, vorläufig nachschauen in: http://www.wortwarte.de.
Ich habe den Eindruck, daß mit Denglisch-Debatten hin und wieder von der Rechtschreibdiktatur abgelenkt werden soll.

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Sigmar Salzburg
01.02.2010 07.04
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Fremd im eigenen Land

500 Jahre alte deutsche musikwissenschafliche Fachliteratur lese ich mühelos. Beim Deutsch in 50 Jahren wird das nicht mehr so sein, wenn die gegenwärtig betriebene Anglifizierung und Pidginisierung des Deutschen weiter so fortgeführt wird. Vor einiger Zeit suchte ich bei Karstadt verzweifelt nach einem neuen Empfangsteil für unsere Stereoanlage – bis mir dämmerte, daß die mit „Receiver“ ausgezeichneten Teile das Gesuchte darstellten. Das Wort läßt sich noch nicht einmal in anständiger deutscher Schreibweise wiedergeben: „Reßiewer“? Angesichts der zunehmenden Fülle solcher Fälle hätten die Kultusminister jedenfalls auf ihre dummdreiste „quäntchenlogische“ Schreibdiktatur verzichten müssen („Quantenlogik“ hingegen ist ernsthafte Wissenschaft).

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Detlef Lindenthal
01.02.2010 00.03
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Heizer oder Fahrer?

Das Ziel Ihrer Ausführungen habe ich noch nicht verstanden; möchten Sie im Forum als Sprachwart wirken, bis das Wort Stöberer hier nicht mehr verwendet wird?
Jedoch glaube ich nicht, daß ich mich einem solchen Wunsch freudig oder unfreudig unterordnen würde.

Statt Chauffeur könnte man ja auch Fahrer oder Heizer schreiben, je nachdem, was gemeint ist (oder sollte man Chauffeur einen Fahrer dann nennen, wenn er heftig heizt?)
Mit solchen altmodischen Wörtern bin ich nicht aufgewachsen: Chauffeur, Trottoir, Perron, Billet usw. Und auch das neumodischere Njudeutsch überzeugt mich nicht; die englische / amerikanische Beliebigkeitsschreibung finde ich nicht so gut.
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Detlef Lindenthal

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Paul Lenz
31.01.2010 23.20
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Re: Sprachpflege ist Arbeitsplatzpflege

Zitat:
ebenso für browser, da verwirrt es sogar noch die Laut-Buchstaben-Zuordnung.

Ich finde nicht, dass da die Laut-Buchstaben-Zuordnung stärker verwirrt wird als bei „Chauffeur“.

Viel verwirrender finde ich es, mit exotischen Wörtern konfrontiert zu werden, deren Bedeutung man erst begreift, nachdem man sie ins Englische übersetzt hat. Falls das überhaupt klappt, denn der Begriff kann längst eine Bedeutungsverschiebung oder -erweiterung erfahren haben, und dann liegt man mit einer direkten Übersetzung völlig daneben. Der Chauffeur ist ja auch längst kein Heizer mehr.

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Detlef Lindenthal
31.01.2010 10.17
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Sprachpflege ist Arbeitsplatzpflege


Paul Lenz schrieb:
Oder Stöberer. Was hat es damit auf sich? Ich kann mich einfach nicht entscheiden.
Zur Förderung der Entscheidungsfreudigkeit könnte man ein Englisch-Deutsch-Wörterbuch seines Vertrauens nehmen und nachschlagen, was to browse denn überhaupt bedeuten könnte.

Ohne Sprache geht es nicht an einem Hochtechnologie-Standort, und ohne Sprachpflege auch nicht, und ich halte es für den Erhalt unserer Arbeitsplätze für entscheidend, daß wir die Sprache pflegen.
Dazu gehört, daß man schaut, wie man neue Begriffe in der eigenen Sprache anspricht, und dafür ist die direkte Übersetzung oftmals ein gutes Mittel.

Überhaupt gar nicht geht n.m.M. der Versuch Brauser (53 Fundstellen hier im Forum laut Google.de, ggü. 151 für Stöberer), denn dann wissen die Kinder irgendwann nicht mehr, wie sie das Ding im Bad nennen sollen; ebenso für browser, da verwirrt es sogar noch die Laut-Buchstaben-Zuordnung.

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Detlef Lindenthal

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Paul Lenz
31.01.2010 08.15
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"Denglisch" nah und fern

Seit ich durch einen Zufall dieses Forum kennengelernt habe, grübele ich über gewisse Bezeichnungen nach. „Netzpost“ kennt man ja (andere sagen sogar „Strompost“ oder „Elektropost“), bei „Netzziel“ wird es schon schwieriger, und bei „Schnuten“ hilft nur noch, mit dem Cur... äh... Mauszeiger drauf zu gehen und in der Statuszeile zu schauen: showsmilies, aha.

Schnuten. Oder Stöberer. Was hat es damit auf sich? Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Die Möglichkeit, dass die Forenbetreiber dies allen Ernstes für eine adäquate Übersetzung halten könnten, scheint mir allzu abstrus. Andererseits kommt mir die symphatische Möglichkeit, diese Begriffe wurden in einem Anfall von überschäumender Selbstironie gewählt, leider noch unwahrscheinlicher vor.

Wie dem auch sei – auf der internationalen Großbaustelle, auf der ich zur Zeit arbeite, sind solche Zweifel fern. Hauptverkehrssprache ist Englisch, und wenn wir Deutschen unter uns sind, klingt es nicht viel anders: „Schau mal, dieser sleeve clasht mit dem steel frame, da hat der designer wieder gepennt, frag doch mal beim piping team nach, ob wir den sleeve ein bisschen zur Seite shiften können.“ Wenn ich mir vorstelle, wie da so manchen Forenbenutzern die Ohren klingeln würden...

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