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Forum > Rechtschreibreform und Gruppendynamik
Wieder mal der Apostroph
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Sigmar Salzburg
11.07.2020 15.35
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Der sächsische Genitiv

Die s-Endung des auch ins Deutsche verbreiteten (angel)sächsischen Genitivs „... Müllers Kuh“ ist, ohne daß ich das näher belegen könnte, eine Verkürzung des englischen „his“. In der alten Musik findet man nebeneinander Titel wie „The King of Denmark his Galliard“
https://youtu.be/3LDT6BG8hzI und „The King of Denmark‘s Galliard“ (um 1600).

Dagegen sprächen Titel wie „The Queen’s Goodnight“
https://www.youtube.com/watch?v=jTi4MCip4Bo.
Aber vielleicht hat man da schon „generisch“ gedacht.
Wikipedia schreibt:

In der englischen Sprache wird der sächsische Genitiv durch ein apostrophiertes s am Ende der regierten Phrase geschrieben: Peter’s car. Im Deutschen war die Schreibung mit Apostroph im 19. Jahrhundert nicht selten. Der Duden missbilligte sie zunächst nur: Bei Genitiven sei es „nicht erforderlich“, einen Apostroph zu setzen. Dies wurde jedoch in der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1901 abgeschafft – die Schreibung des sächsischen Genitivs mit Apostroph war damit generell als falsch zu werten. Dies wurde jedoch nicht vollständig in die (schriftliche) Alltagssprache übernommen ...
Die „Reform“ von 1996 befiehlt nun, daß ein Apostroph wieder zulässig sein soll – was die Leute nach Laune sowieso gemacht hatten.

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Sigmar Salzburg
18.08.2019 07.57
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Aus: Trierer Volksfreund

Rechtschreibung : Haarsträubend, unverantwortlich

Zum Artikel „Lehrerverband fordert schlechtere Noten bei zu vielen Schreibfehlern“ und zum Interview „,Dann frage ich meist nett nach einem Edding-Stift ...’“ (TV vom 12. August) schreibt Leonore Hardes:

In unserer Familie beginnt nun für zwei Enkelkinder der „Ernst des Lebens“, und der auch noch in zwei verschiedenen Bundesländern, nämlich Hessen und Nordrhein-Westfalen. Unser Oskar kommt jetzt in die zweite Klasse und hat mit dem Schreiben „nach Gehör“ begonnen. Mit dem Erfolg, dass sich alle Nackenhaare zu Berge stellen, wenn man sieht, dass er trotz guten Willens haarsträubende Fehler macht. Ich bin über diese Methode so erzürnt, dass ich diejenigen, die diesen unverantwortlichen Murks ersonnen haben, am liebsten vor dem Kadi wegen fahrlässiger Körperverletzung anklagen würde.

Man fragt sich immer wieder, wie unsere Kinder eine gescheite Rechtschreibung lernen sollen, wenn man zum Beispiel auf Schritt und Tritt beim Gang durch die Stadt, wie von Susanne Lin-Klitzing richtig bemerkt, diesem vermaledeiten Genitiv-S, welches im Englischen an das Wort angehängt wird, im Deutschen aber als Auslassungszeichen für einen Buchstaben steht, überall begegnet. Was denken sich die Menschen nur, unsere Schrift so zu vergewaltigen? Will man damit vielleicht seine Weltoffenheit dokumentieren?

Und wenn ich nun schon einmal dabei bin, mich unbeliebt zu machen (von wegen Oberlehrerin, Besserwisserin), gestatten Sie mir eine weitere Bemerkung. Die Nachricht, dass ein kleiner Junge im Frankfurter Hauptbahnhof oder auch der Freund einer jungen Frau im Trierer Hauptbahnhof aufs Gleis „geschubst“ wurden, fordert einen Kommentar meinerseits heraus. Unter dem Wort „schubsen“ versteht man landsmannschaftlich „stoßen, schieben“. Ich glaube, eine Verniedlichung, dass man in beiden Fällen jemanden durch einen „Schubser“ (Stoß) aufs Bahngleis befördert hat, ist in beiden Fällen nicht angebracht.

Wäre man sich in der Redaktion der Herkunft des Wortes bewusst gewesen, hätte man diesen Fehler vermeiden können.

Leonore Hardes, Trier
volksfreund.de 16.8.2019

Frau Hardes regt sich über vereinzelte „‘s“ in Ladenschildern auf, aber nicht über die traditionsmörderischen „Reform“-ss in Zeitungs- und Buchtexten. Die Dauerindoktrination wirkt!

Das war vor zwanzig Jahren anders. Helle Aufregung gab es, als die ersten Leserbriefe von den meisten Zeitungen in die neue Zwangsrechtschreibung umfrisiert wurden. Manche Redaktionen versprachen originale Wiedergabe, vergaßen das jedoch ziemlich schnell. Als ich mich bei den „Kieler Nachrichten“ beschwerte, bekam ich sogleich Post vom Rechtsanwalt.

Die Umerziehung eines ganzen Volkes durch gesellschaftsverändernde Sozialisten und trottelige Traditionalisten wurde im Komplott mit den (oft der SPD gehörenden) Zeitungen und der dahinterstehenden Medienmafia gegen einen bestehenden Volksentscheid durchgepeitscht.

Bald gab es in jeder Schreibelektronik Korrekturprogramme, die widerspenstige Altschreiber damit belemmerten, wo die neuen „ss“ nun hingehören. Neben anderen Skurrilitäten und Albernheiten sind das 95 Prozent der „Reform“ (Johanna Wanka), davon wiederum fast die Hälfte „dass“ statt „daß“, ohne deren grammatische Erkennung erleichtert zu haben.

Da die „Reform“ mit bisher mindestens 22 Milliarden Euro teuer war (wie nun jährlich die „Flüchtlinge“), kann man sagen, daß der nichtnutzige Ersatz der „daß“ durch „dass“ allein Deutschland rund 10 Milliarden Euro gekostet haben dürfte.

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Sigmar Salzburg
20.07.2016 06.45
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Green’s Function

Die Greenschen Funktionen (nach George Green 1793-1841) sind Stufenfunktionen, die z.B. in der Quantenphysik, zusammen mit der Dirac-Funktion, die Lösung inhomogener Differentialgleichungen ermöglichen. Google gibt 27200 Funde an. Die reform„richtigen“ Schreibungen sind aber „Green’sche Funktion“, die nur 3430mal gefunden werden, und die erwünschte Kleinschreibung „greensche Funktion“, die nur zwei Prozent der häufigsten Nennungen ausmachen. Selbst die reformversessene Wikipedia bleibt bei „Greensche Funktion“.– Die Englischsprachigen sind bisher allen „Reformen“ und damit verbundenen Konfusionen glücklich entgangen.

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Sigmar Salzburg
19.07.2013 12.31
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Nicht ganz gelungener Witz

Apostroph: Schule schlägt zurück
DR. ANDREAS REINERT, LEHRER FSG
Panta rhei – alles fließt, so sagten es die alten Griechen. Und tatsächlich: Unsere Sprache ist in ständigem Fluss, wie zuletzt die umstrittene Rechtschreibreform bewiesen hat.

[ Eher wurde sie dadurch zähflüssiger, stotteriger und undurchsichtiger.]

Dennoch muss es natürlich in einer Gesellschaft verbindliche Regeln für das Schreiben von Wörtern und das Setzen von Satzzeichen geben.

[„Nein, wozu? In den USA gibt es die auch nicht!“ Karl-Martin Hentschel (Grüne), am 15.9.99 im Kieler Landtag]

So ist es wohl gekommen, dass im GEA vom 17. Juli sogar die »Heiligen der Orthografie« angerufen wurden ob der vermeintlich falschen Nutzung des Apostrophs in unserem Chillerländle. Müsse es doch eigentlich »’s Chillerländle« heißen und nicht »s’Chillerländle«! ...

Zur Erklärung: Wir haben zunächst die – zugegebenermaßen recht freie – Wahl getroffen, unseren Namenspatron »Schiller« etwas anders zu schreiben als üblich und seinen werten Namen auch gleich noch für das Neuwort »chillen« zu verwenden.
...
gea.de 19.7.2013

Ach so!

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Detlef Lindenthal
25.12.2004 23.36
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Hai salz,

1. Brownsche Bewegung (von Robert Brown beschrieben), Ohmsches Gesetz (von Georg Simon Ohm aufgestellt), Kirchhoffsche Regel (von Gustav Robert Kirchhoff genannt) – alle ohne den Deppen-Hochstrich.
Eine kafkaeske Erzählung: nicht von, sondern wie von Franz Kafka.

2. Der vierte Fall (Wen-Fall) von Apostroph heißt ebenfalls Apostroph (das steht auch z.B. im Wahrig). Man sagt ja auch: Er fegt den Hof (und nicht den Hofen) ;-).

(3.) Zahlwörter schreibt man klein:
– bestimmte Zahlwörter (keiner, alle, null, eins, ..., fünftausend Mark, )
– – außer Zahlen von 1 Million aufwärts: fünf Millionen Mark,
– samt Ordnungszahlen, wenn die Reihenfolge gemeint ist: Er wurde erster, zweiter, letzter; der vorige; der nächste bitte!
– – außer wenn die Wertung gemeint ist: Er wurde Erster = Bester; das ist das Letzte! (= sehr schlecht) (denn gemeint sind Eigenschaften, und die sind dingstiftend)
– – und außer wenn sich der Verweis schon verdinglicht hat oder, besser, zur Person geworden ist: (Liebe deinen Nächsten!),
– – außer Zahl-Gesamtheiten (das Paar, Dutzend, Schock, Gros, Hundert, Tausend, die Million, Milliarde, ...)
– klein auch die Anteile: ein halbes Pfund, eine drittel Gurke, ein drittel Liter (aber: ein Viertelliter Schlagsahne, ein Achtelliter Öl (eingeführte Maße)),
– – außer den Anteil-Gesamtheiten (die Hälfte, das Drittel; ein Drittel aller Schmetterlingsarten),
– klein auch die unbestimmten Zahlwörter (wenige, einige, manche, etwas, mehrere, allerlei, etliche, viele, die meisten, ...),

siehe http://rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?postid=27363#post27363


Die jeweilige „Reform“schreibung bitte bei der KuMiKo oder einem Deutschlehrer Ihres Vertrauens erfragen.
__________________
Detlef Lindenthal

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salz
25.12.2004 22.29
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Wieder mal der Apostroph

Moin,

hab mal zwei Fragen:

1. Gehört bei Sachen wie „Brownsche Molekularbewegung“ bzw. „Brown'sche Molekularbewegung“ ein Apostroph gesetzt? Sogar in Lehrbüchern (in unserem Physikbuch ) wird's nämlich MIT Apostroph geschrieben, allerdings gibt's auf Webseiten zum Thema „Deppenapostroph“ auch Negativbeispiele, bei denen man solch einen Apostrophen findet...?!

2. Im Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ wird der Duden zitiert:

Zitat:
Gelegentlich wird das Genitiv-s zur Verdeutlichung der Grundform des Namens auch durch einen Apostroph abgesetzt.
Müsste das nicht „durch einen ApostrophEN“ heißen??

Und noch eine kurze Frage, die nicht zum Thema passt: „die Beiden“ oder „die beiden“ (bitte für die alte und neue Rechtschreibung angeben)?

Danke im Voraus!

salz

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