Niederwieser zu „Reform der Rechtschreibreform“
Niederwieser zu „Reform der Rechtschreibreform“
Geschrieben von Erwin Niederwieser
Freitag, 03 März 2006
„Jetzt ernsthaft über einen österreichischen Sonderweg nachdenken“
SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser verlangt von Bildungsministerin Gehrer, dass sie der „Reform der Rechtschreibreform“, die von der deutschen Kultusministerkonferenz auf Empfehlung des Rats für deutsche Rechtschreibung beschlossen wurde, nicht diskussionslos zustimmt, sondern dass diese schleunigst auf die Tagesordnung des parlamentarischen Unterrichtsausschusses gesetzt wird.
„Vorher soll es keine Zustimmung Österreichs geben“, betont Niederwieser, der in den neuerlichen Änderungen bei Getrennt- und Zusammenschreibung, Groß- und Kleinschreibung, Silbentrennung und Zeichensetzung „einige Schritte zurück“ im Kampf für eine praktische und leichter erlernbare deutsche Rechtschreibung sieht.
„Diese Reformschritte zurück tragen unübersehbar die Handschrift des erzkonservativen „Staatsministers a. D.“. Zehetmair und konservativer Medien in Deutschland. So ist es kein Wunder, dass im Rat über wirklich sinnvolle Reformen wie die Komplettabschaffung des „ß“ oder Schritte hin zur gemäßigten Kleinschreibung überhaupt nicht debattiert wurde. „Man muss sich jetzt ernsthaft überlegen, ob Österreich nicht einen Sonderweg bei der Reform einschlägt, so wie es die Schweiz schon seit Jahrzehnten bei der konsequenten „ss-Schreibung“ anstelle des „ß“ ohne Probleme praktiziert. Österreich als Motor für eine wirklich leichtere Rechtschreibung – das würde mir gefallen!“ so Niederwieser abschließend.
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Norbert Lindenthal
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