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Karl Eichholz
27.02.2001 20.08
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ein wende

ja und wo solln wir unser flüssichbroot herkriegn, wenn de Brauerei dichtmacht?
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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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Walter Lachenmann
27.02.2001 19.27
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Dann eben nicht.

Also, ich werde die Reklamation wohl bleiben lassen, die Antwort, die ich dafür bräuchte, kommt nicht.

Inzwischen schreibe ich derartiges weiterhin so:

Sie wartete eine Viertelstunde.

Sie wartete ein halbe Stunde.

Der Starnbräu verschwindet aus dem Stadtbild in einem Dreivierteljahr.


Irgendwelche Einwände?
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Walter Lachenmann

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Norbert Schäbler
27.02.2001 18.43
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Diesmal ganz im Ernst

Nachdem auch hier Visite abgehalten wird, will ich mich auf dieser Station in Zukunft anständig benehmen.

Wenn ich Herrn Professor Ickler richtig verstanden habe, schreibt man künftig Zeitangaben komplett klein: z.B.: „drei viertel neun“.
Wie aber ist es mit der GZS: Könnte man dann nicht ebenso schreiben „dreiviertel neun“.
Und wie sieht es aus mit dem bisherigen Sprachusus?
Gibt oder gab es ebenso vorfindbare Notationen wie: „drei Viertel neun, Dreiviertel neun, oder dreiviertel Neun“?( wobei die Uhrzeit selbst unbedeutend ist und die Zeitangabe „dreiviertel“ eine typische bayerische Besonderheit darstellt)
Schließlich: weg von der Uhrzeit hin zur Zeitspanne!
Wie schreibt man denn, wenn man ausdrücken möchte, daß jemand zwei Stunden und 45 Minuten geredet hat? Grammatikalisch wäre wohl richtig: er redete zwei und eine dreiviertel Stunde. Mundart jedoch verkürzt und wäre wie folgt aufzuzeichnen: er redete zwei, dreiviertel Stunden lang.
Im Beispiel mit Zeitspannen scheinen weniger Alternativen auf der Hand zu liegen, denn die Form; „er redete zwei drei Viertel Stunden lang“, schließt sich irgendwie von selbst aus.
Ich weiß, daß es die Möglichkeit der Vermeidung gibt – eine solche habe ich oben genannt. Trotzdem hätte ich gerne gewußt, ob und wie man dergleichen schreiben kann, ohne einen roten Kopf kriegen zu müssen.

Auf die Fragen Herrn Lachenmanns (siehe nächster Beitrag) möchte ich ebenfalls verweisen. Durfte man vor der Reform schreiben „eine Viertel Stunde“? Darf man es jetzt?
Daß man jetzt fast alles kann, habe ich versucht im vorigen Beitrag zu glossieren.
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nos

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Walter Lachenmann
27.02.2001 18.02
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Ein dritter Versuch

Da ist ein Eintrag verschwunden, der hatte aber nichts Anstößiges.

Ich würde gerne den Piper-Verlag zur Rede stellen für diese Formulierung:
Sie wartete eine Viertel Stunde (Piper Verlag, 2001).

und ihm entgegenhalten, daß man ja auch nicht schreiben wird:
Sie wartete ein Halbe Stunde (Analogie zu oben).

Dann würde ich noch gerne das Beispiel aus der SZ mit dem Starnbräu anführen (s.u.)

Was wäre zu diesen Beispielen aus Expertensicht zu sagen? Warum geht sowas trotz der neuen Regeln nicht? Ich will mich da ja nicht meinerseits blamieren.
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Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
27.02.2001 16.49
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Die tatsächliche Schreibweise der Bruchzahlen, insbesondere bei Uhrzeitangaben, war schon immer sehr uneinheitlich. In der Dudenliteratur wurde meist dargelegt, daß diese Zahlwörter teils (noch) substantivisch gebraucht wurden wie in „ein Viertel Wein“, daher auch "(um) Viertel acht“, „drei Viertel acht“ usw. – Diese Ausdrücke sind grammatisch eigentlich gar nicht zu beschreiben, weil es sich um elliptische Gebilde handelt: „drei Viertel (auf) acht (Uhr)" usw. Die Neuregelung legt hier überall Kleinschreibung fest, was aber an sich ebenso unplausibel ist, und der Zusammenhang mit dem unverkürzten Ausdruck geht auch noch verloren. § 56 (6.2) ist eine hochgradig spezialisierte Sonderregel: "(Klein schreibt man) Bruchzahlen auf -tel und -stel in Uhrzeitangaben unmittelbar vor Kardinalzahlen.“ Im Zusammenhang ist zum Beispiel nicht einzusehen, warum man nicht auch „Dreiviertel acht“ schreiben kann, während dies bei der alten Regel nahelag.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
27.02.2001 15.24
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Halb 17

Darf ich mich wieder melden?
Ich hab mehr zu bieten als Halbelf.
Bei mir ist's nämlich gleich Halb 17.
Leider ist es so spät geworden, weil der Stoiber so lange geredet hat, aber der hat einen guten Beitrag zur Rechtschreibung gehalten.
Gleich am Anfang hat er gesagt, daß er den größten politischen Stammtisch, den es in Deutschland gäbe, begrüßen möchte, und daß die Passauer Niebelungenhalle schon seit 8:45 Uhr – oder wie man in Bayern sagen würde „Drei Viertel Neun“ – proppenvoll gewesen sei.
Ich meine das habe ich genau so gehört. Der Stoiber baut nämlich unheimlich auf seine Minister, und weder dem Zehetmair noch der Hohlmeier würde er je in den Rücken fallen.
Vom Kontext her bin ich mir deshalb absolut sicher, daß der „Drei Viertel Neun“ gesagt hat.
Der Stoiber hat übrigens ca. „Zwei Drei Viertel Stunden“ gesprochen, und das habe ich denn auch analogiemäßig so geschrieben, weil – und auch das hat der Stoiber gesagt – Bayern ein Hort der Kultur sei, und ich fühle mich ja sowohl unserem Freistaate als auch der Kultur zugehörig.
Mindestens einmal habe ich allerdings gestutzt: Da hat er nämlich gesagt, daß er in der letzten (er meinte wahrscheinlich zurückliegenden) Zeit mehrfach bei den derzeit notleidenden Bauern gewesen sei.
Jetzt möchte ich wissen – und auch das ist ein Aschermittwochstest – wie oft gibt es eigentlich den Stoiber?

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nos

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Reinhard Markner
27.02.2001 12.49
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Halbzehn

Nichts Neues unter der Sonne. Man vergleiche das Verwirrspiel, das Kiepenheuer & Witsch, dtv und Consorten mit dem Titel von Bölls Roman »Billard um halb zehn« gespielt haben ! Henry selbst war's vermutlich egal, Annemarie war für die Orthographie zuständig.

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Walter Lachenmann
27.02.2001 09.44
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Mangelhaft!

Schnäbler, das war nix. Du mußt jetzt zurstrafe (wird jetzt so geschrieben wie zurzeit) 563mal in neuer Rechtschreibung an die Tafel schreiben: Schnäfler ist ein döfer Schwäfler.

Für die andern möchte ich die Frage erweitern.

Sie wartete eine Viertel Stunde (Piper Verlag, 2001).

Sie wartete ein Halbe Stunde (Analogie zu oben).

Der Starnbräu verschwindet aus dem Stadtbild in einem drei Viertel Jahr (Süddeutsche Zeitung, Januar 2001).

Der Starnbräu verschwindet in einem Drei Viertel Jahr.

Sie wartete Ein Drei Viertel Jahr

Was ist richtig, was ist falsch? Bitte mit ernsthafter satzanalytischer Begründung. Wo sind unsere Vorgreifer? Unsere Semantiker? Auf welcher linguistischen Ebene haben die sich wieder verlaufen? Oder haben wir Angst vor der Domina?


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Walter Lachenmann

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Norbert Schäbler
27.02.2001 08.36
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Test am Aschermittwoch

Tests – eigentlich müßte das ja jetzt Tesste (stammverwandt mit Tessin) heißen – fordern mich seit jeher heraus. Selten habe ich einen bestanden und bin deshalb Beamter geworden. Ansonsten hätte ich Wirt gelernt.
Einmal habe ich bei einem Test als Klassenbester – das müßte eigentlich jetzt Klassenbesster (stammverwandt mit besser) heißen – bestanden, aber das war am Nelkensonntag, und weil ich der einzige war, der zum Test angetreten ist, war die Arbeit am nächsten Tag schon korrigiert und man hat mir den Rosenmontagspreis verliehen.
Bei Tests in der Fastenzeit bin ich meistens durchgefallen, obwohl ich mich immer an die Regeln des christlichen Ramadan gehalten habe. Vielleicht hat mir da immer ein Vitamin gefehlt, sozusagen der letzte Kick, der mein Hirn in Schwung bringt, aber das ist eine ganz andere Sache (auch wenn es lustig wäre darüber zu reden...das überlasse ich Frau Dr.).
Zum Eigentlichen: dem Test.
Wenn mich meine Mneme nicht betrügt, hieß der Satz: „Sie wartete eine Viertel Stunde.“
Diesen Satz gilt es textlinguistisch zu zerlegen. Die Rede ist von „Viertel“ und „Stunde“.
Nicht die Rede ist von „sie“. Das ist zwar groß geschrieben, aber das steht am Satzanfang, und weil es kein Brief ist, würde das „Sie“, wenn es in die Satzmitte rücken würde, klein geschrieben. Logistisch geschlossen, ist „sie“ also kein Redegegenstand, ist im Gegenteil belanglos und austauschbar. Vermutlich hat der Schreiber hier auch einen Fehler gemacht, und er hätte „er“ schreiben müssen, weil es auch so ist, daß zum Beispiel beim Rendezvous (zu deutsch: Stelldichein) meistens „er“ wartet und nicht „sie“. Es heißt nämlich auch „erwarten“ und nicht „siewarten“.
Herr Lachenmann ist mit seiner Zirkelanalyse auf dem falschen Dampfer. Er läßt sich von den großen Buchstaben blenden. Und außerdem gibt es „eine Viertel“. Gestern hab ich sie noch gekriegt.

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nos

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Walter Lachenmann
27.02.2001 07.41
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Nachdem Schnäbler den Rosenmontagstest bravourabel bestanden hat, Zickler bei der Aufnahmeprüfung zur Förderschule sich einen Hexenschuß zugezogen hat und seither nicht mehr gesehen wurde, so daß man über seine weitere schulische Laufbahn sich Sorgen machen muß, fordere ich die Runde zu einem Aschermittwochstest heraus. Frau Rektorin darf auch teilnehmen, es sei denn, sie hält dies für ein politisches Problem und will es den Herren überlassen, weil sie der vernünftigen Ansicht ist, Frauen hätten in der Politik nichts zu suchen. Hier also der Test:

In einem Roman von Leonie Ossowski, Die schöne Gegenwart, Piper Verlag (2001), war die Spannung nicht so groß, um über folgende Stelle hinüberzuhelfen:

Sie wartete eine Viertel Stunde.

Fragen an die Klasse:
Wie sieht hier die Satzanalyse aus:

Ist »Viertel« ein Substantiv? Warum dann »eine«? Was ist dann »Stunde«? Eine Objektergänzung oder was?

Oder funktioniert das so wie: »Sie trank eine Tasse Kaffee«?

Dann müßte es aber heißen: »Sie wartete ein Viertel Stunde«!

Wer weiß die Antwort?
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Walter Lachenmann

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