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Berlin, 17. September
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Reinhard Markner
21.09.2003 22.35
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Wie soll man nur recht schreiben?

Man spricht also deutsh, das ist die Übereinkunft. Nur in welcher Weise sollen wirs schreiben? Das waren halt Zeiten, als man nach Belieben im Leib des deutschen Dichterhelden schlechthin mit seiner spitzen Feder stoßen konnte. Göte, Goete, oder wieso nicht gleich Geede, alles eins. Aber auch vor der sogenannten/so genannten Rechtschreibreform jüngsthin wähnten manche die deutsche Sprache noch in einem besseren Hort. „Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt“, heißt es heute im Literaturhaus Berlin. Reiner Kunze, Hans Krieger, Sten Nadolny und Stefan Stirnemann sprechen über die Mängel der Rechtschreibreform.

taz Berlin lokal Nr. 7159 vom 17.9.2003, S. 26

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Wolfgang Wrase
14.09.2003 13.08
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Re: 17. September

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Jahrestag der parlamentarischen Niederschlagung des Volksaufstandes gegen die „Rechtschreibreform“ in Schleswig-Holstein am 17. September 1999.

Vielen Dank für die Erinnerung! Es handelte sich, das muß man hinzufügen, nicht nur um einen „Aufstand“ des Volkes, sondern das Volk hatte per direkte Demokratie ein Gesetz geschaffen: Die bewährte Rechtschreibung sei an den Schulen des Landes zu unterrichten. Das Parlament in Schleswig-Holstein tat nun so (einstimmig!!!), als existiere der Volksentscheid gar nicht. Wenn ein Volksentscheid diesem Parlament nicht gefällt, ignoriert es ihn eben! Damit ist der Volksentscheid grundsätzlich völlig wertlos geworden. Und die Demokratie wurde auf den Kopf gestellt: Die Vertreter des Volkes stimmten umgekehrt wie das Volk ab und meinten auch noch, ihre Befugnis, den Volkswillen zu bestimmen, sei stärker als die Befugnis des Volkes, seinen Willen selbst in einer Abstimmung mit eindeutigem Ausgang zu bestimmen. „Aufstand“ ist zwar richtig, gerade angesichts dieser für die Rechtschreibreform kennzeichnenden Abschaffung der Demokratie, aber der Begriff bezeichnet nicht hinreichend, was hier geschehen ist. Die Aktion dieses Parlaments ist selbstverständlich grundgesetzwidrig. Daraus folgt die Frage: Wozu noch wählen? Das Volk ist seinen „Vertretern“ offensichtlich völlig gleichgültig. Das hat der 17. September im Sinne eines Höhepunktes der Schamlosigkeit gezeigt. „Das Volk ist uns egal“ – das ist natürlich auch die Leitmelodie der Rechtschreibreform.

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Sigmar Salzburg
14.09.2003 08.41
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17. September

Jahrestag der parlamentarischen Niederschlagung des Volksaufstandes gegen die „Rechtschreibreform“ in Schleswig-Holstein am 17. September 1999.
__________________
Sigmar Salzburg

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Walter Lachenmann
19.08.2003 10.57
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Berlin, 17. September

»Kein Bundestag, kein Kultusminister, keine zwischenstaatliche oder irgendwie geartete Kommission ist befugt – und im Grunde genommen auch gar nicht fähig –, die Sprache und die Orthographie zu regeln, so wenig, wie sie in der Lage ist, das Wetter zu regeln.«
Herbert Rosendorfer


Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt

Bereits im Dezember 1997 hatte die Zwischenstaatliche Kommission ein Bündel von Korrekturvorschlägen an der beschlossenen Rechtschreibreform vorgelegt. Die Kultusminister und das Bundesinnenministerium untersagten jedoch jede Änderung und sorgten dafür, daß das unkorrigierte Regelwerk am 1. August 1998 in Kraft trat. Inzwischen ist aber die Reform der Reform angekündigt. Die Duden-Redaktion und die Redaktion des Bertelsmann-Wörterbuches erarbeiten nun regelmäßig Wörterbücher, die dem amtlichen Sprachgebrauch der jeweils nächsten zwei, drei Jahre entsprechen.

Reiner Kunze, Hans Krieger, Sten Nadolny und Stefan Stirnemann beschreiben die Mängel der sogenannten Rechtschreibreform und sprechen darüber, wie sich eine weitere Schädigung der deutschen Sprache verhindern ließe.


Mittwoch, 17. September 20.00 Uhr
Literaturhaus Berlin
Berlin-Charlottenburg
Fasanenstraße 23


__________________
Walter Lachenmann

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