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Springer-Konzern
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Sigmar Salzburg
08.06.2009 09.40
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Springer – ein verhängnisvoller Glücksfall

Was 885511 Bürger Schleswig-Holsteins im Volksentscheid gegen die „Rechtschreibreform“ nicht erreicht hatten, schaffte der Springer-Konzern mit seinem zeitweisen Ausstieg aus dem Missionierungskartell der Medien: Die Politiker begannen sich zu bewegen. Daß sich dann doch trotz gegenteiliger Bekundungen kein weiterer namhafter Zeitungsverlag anschloß, lag nicht zuletzt an der feindlichen Einstellung gerade linksstehender Journalisten und Zeitungsmacher gegenüber dem Springer-Konzern. Es war wohl der Stern-Chefredakteur Jörges, der äußerte: „Mit denen geht man nicht ins Bett“. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Stellungnahme, die im Rundbrief 3/2004 des linken Freidenker-Verbandes zu finden ist – interessant auch deswegen, weil sich dort jemand äußert, der im Hauptberuf Korrektor bei den „Kieler Nachrichten“ ist:


Für und Wider die Rechtschreibreform

Gedanken eines Korrektors


Im August diesen Jahres ist durch den Beschluss des Springer-Verlages und des „Spiegel“, auf die alte Schreibweise zurückzukehren, eine neue Diskussion über die Rechtschreibungsreform entfacht worden. Der Sinn der Rechtschreibreform wird in Frage gestellt und ihre Abschaffung provoziert. Leidtragende sind unsere Kinder und Jugendlichen und letztlich die gesamte Gesellschaft. Wir baten unser Vorstandsmitglied Gerd Adolph, von Beruf Korrektor, zu nachfolgenden Fragen seine Meinung zu äußern.

Frage 1: Welche Hintergründe vermutest du bei dieser Aktion von Springer und Co.?
Frage 2: Was würde eine bundesweite Korrektur der Rechtschreibreform für die Gesellschaft bedeuten?
Frage 3: Wer könnte Nutzen aus dieser Korrektur ziehen?

Hier die Antwort von Gerd Adolph:
Im November 1997 ging es in Schleswig-Holstein um die Abstimmung über die Rechtschreibreform. Eine solche Abstimmung hätte bundesweit stattfinden müssen, aber man versteckte sich hinter der Kulturhoheit der Länder. Ich habe seinerzeit gegen diese Reform gestimmt, obwohl schon ein Jahr vorher diese Reform in den Schulen eingeführt wurde. Die Schüler/innen mussten sich damit abfinden und hatten sich am Ende daran gewöhnt. Für „meine Zeitung“, die Kieler Nachrichten, galt nach wie vor die alte Rechtschreibung, da die Mehrheit der Bevölkerung das so wollte. Der Volksentscheid in Schleswig-Holstein fiel auch dementsprechend aus. Den Schüler/innen gefiel das natürlich nicht, da sie sich schon mehr oder weniger umgestellt hatten. Die Landesregierung hatte die Volksabstimmung gekippt. Mitte 1999 hieß es dann auch in „meinem Betrieb“ (Kieler Nachrichten), wir sollten uns auf die neue Rechtschreibung einstellen, da die Agenturen alle schon danach verfahren. Das betraf nicht nur den Textteil der Zeitung, mit denen wir als Korrektoren weniger zu tun haben, sondern auch den Anzeigenteil. Also waren wir gezwungen, nach dem neuen Rechtschreibduden Korrektur zu lesen (obwohl die Leute, die es anordneten, selber nicht durchblickten). Man musste „wittern“, wo sich etwas geändert haben könnte, und anschließend im neuen Duden nachschlagen. (Ein Korrektor kommt nie ohne Duden aus, der ist sein Handwerkszeug, egal ob alt oder neu, denn niemand kann im Gehirn alles speichern.) Wir haben noch den alten Duden, wir könnten auch wieder zurückdenken, aber wollen wir die Bevölkerung und die kommende Generation der Schüler noch weiter verunsichern?
Deshalb plädiere ich für die Beibehaltung der jetzigen Rechtschreibung.
Der Rückführung auf die alte Rechtschreibung (auch wenn nur zu einem Teil, da alles neu gedruckt werden müs-ste) kann doch nur ein kommerzielles Interesse von bestimmten Verlagen zugrunde liegen.

[Deutscher Freidenker-Verband e.V.; Rundbrief 3/2004 des Landesverbandes Nord, S.8]

Die Stellungnahme enthält natürlich einige Irrtümer:

Wäre die „Reform“ zu diesem Zeitpunkt zurückgenommen worden, dann hätte nach wenigen Jahren nichts mehr daran erinnert außer einigen entbehrlichen Texten.

Eine Rücknahme hätte gewiß den Glauben an die Unfehlbarkeit der Regierungen weiter unterminiert, aber das ist doch wohl nicht die Sorge freidenkender Menschen. Die Achtung vor dem Volkentscheid als Verunsicherung der Bevölkerung zu bezeichnen ist auch ein Widerspruch in sich.

Die Schüler hatten sich keineswegs an die „neue“ Rechtschreibung gewöhnt. 1998 war sie in der Klasse meiner größeren Tochter noch unbekannt, und die Eingangsfibel meiner jüngsten Tochter enthielt nur ein einziges (offensichtlich unmotiviert eingefügtes) „muss“.

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Sigmar Salzburg
12.09.2006 18.56
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Fittnesstripp mit E-Lecksier

Goldie Hawn, 61 Jahre
Im Film „Der Tod steht ihnen gut“ schluckte sie ein Elexier, dass ihr unsterbliche Schönheit schenkte – im wahren Leben ist sie auch ohne Zaubertrank fitt und erotisch.


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Sigmar Salzburg

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Detlef Lindenthal
12.09.2006 11.15
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Die Axel Springer AG schreibt „reformiert“

„... fitt und erotisch ...“
http://www.welt.de/z/picshow2/index.php/item/Erotikimlter/idb8bcfda7f45869106d825a1ac81cc23/?popup=popup

„... unnahbar und anziehend zu gleich ...“
http://www.welt.de/z/picshow2/index.php/item/Erotikimlter/i9251bdbb1375939ece6e75b62be6d9be/?popup=popup
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
29.06.2006 20.04
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Hopp, hopp – hopp, hopp

>>Es gilt, was der neue Duden empfiehlt
Axel Springer: Der Verlag wendet ab 1. August die neue Rechtschreibung an. Auch „Der Spiegel“ will die Regeln umsetzen, die FAZ überlegt noch.

BERLIN -Die Axel Springer AG kehrt wie geplant am 1. August zur neuen Rechtschreibung zurück. Alle Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien werden künftig den Schreibempfehlungen des neuen Dudens folgen. Axel Springer gibt u. a. das Hamburger Abendblatt, die „Bild“-Zeitung, „Die Welt“ und „Hörzu“ heraus. Auch „Der Spiegel“ will die nachgebesserte Rechtschreibung vom 1. August an umsetzen.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), die wie die Axel Springer AG beschlossen hatte, die neue Rechtschreibung zu ignorieren und nach den alten Regeln zu verfahren, prüft derzeit noch die überarbeiteten Regeln, wie das Blatt auf Anfrage mitteilte.

Anlaß der Umstellung bei Axel Springer sei der Beschluß der Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform entsprechend den Vorschlägen des Rates für deutsche Rechtschreibung verbindlich zu ändern. Die überarbeitete Reform tritt am 1. August in Kraft. „Trotz der Reform und der vielen erlaubten Schreibvarianten kann es gelingen, die Einheitlichkeit der Schreibung der deutschen Sprache wiederherzustellen“, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.

Um diese Zielsetzung zu unterstützen, wird Axel Springer zukünftig den Schreibempfehlungen des Dudens folgen, die dieser in der neuen 24. Auflage enthält. Der neue Duden weist in allen Fällen, in denen die neuen Rechtschreibregeln zu mehreren zulässigen Schreibvarianten führen, die von der Dudenredaktion jeweils empfohlene Schreibung besonders aus.

Vor diesem Hintergrund sind der Dudenverlag und die Axel Springer AG eine Technologie-Partnerschaft eingegangen. Sie dient insbesondere der Prüfung und Einbindung von Softwarewerkzeugen des Dudenverlages zur Rechtschreibprüfung in die IT-Systemlandschaft von Axel Springer.
ap, HA, rtr
erschienen am 29. Juni 2006 <<
http://www.abendblatt.de/daten/2006/06/29/579771.html
________

Axel Springer, der zu den Nazis nicht auf Abstand gegangen war, hat in der britischen Besatzungszone seine Papierzuteilungen und Druckerlaubnisse direkt aus der Hand des Feindes – äh, ich meine natürlich: der Befreier – erhalten.

Was will man bei soviel Duckmäusertum an charakterstarken Entscheidungen erwarten? Viertelwahrheiten (also Dreiviertellügen) wie diese, siehe oben:
>>Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), die wie die Axel Springer AG beschlossen hatte, die neue Rechtschreibung zu ignorieren und nach den alten Regeln zu verfahren, ... <<

Nein, Ihr Springerfreunde, die F.A.Z. hat, nachdem sie erst den „Reform“mist mitgemacht hatte, einen charakterstarken Alleingang gemacht, und Springer hat dazu unsachliche Kommentare abgegeben. Erst viel später ist die BILD, dann wieder in der anderen Richtung unsachlich polemisierend, auf das Thema eingestiegen. Um Argumente hat sich Springer nicht gekümmert.

Was für ein Quatsch: „...der Beschluß der Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform entsprechend den Vorschlägen des Rates für deutsche Rechtschreibung verbindlich zu ändern.
Dieser KMK-Beschluß ist genauso unverbindlich wie alle KMK-Beschlüsse zuvor. Eine gewisse „Verbindlichkeit“ könnten die Beschlüsse allenfalls für Lehrer und Schüler entfalten, also nur für eine kleine Minderheit im Land.

>>Es gilt, was der neue Duden empfiehlt<< – hat es nicht geheißen, daß das Duden-Monopol überwunden werden sollte??

>>„Trotz der Reform und der vielen erlaubten Schreibvarianten kann es gelingen, die Einheitlichkeit der Schreibung der deutschen Sprache wiederherzustellen“, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.<<
Ja, die vielen erlaubten Schreibvarianten – bloß daß, wieviel, leid tun und kennenlernen bleiben verboten. Und die behauptete Einheitlichkeit ist eine Vierviertellüge.

Demnächst nun also wieder: Springer macht wieder mit bei den Wörterverboten und der ss-Diktatur.

__________________
Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
19.04.2006 09.14
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... und die Antwort

Axel Springer AG • Information und Öffentlichkeitsarbeit • 10888 Berlin

12. April 2006

Sehr geehrte Frau Djalili,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 25. März 2006, das wir gerne beantworten möchten.

Die Axel Springer AG hat am 7. März dieses Jahres angekündigt, eine reformkonforme Rechtschreibung in ihren Publikationen spätestens zum 1. August 2006 umzusetzen.

Dieser Entscheidung des Unternehmens ging eine intensive Debatte öffentlicher und institutioneller Meinungs- und Entscheidungsträger voraus, die die Axel Springer AG begleitet und mitgestaltet hat. Denn als Verlagshaus kann uns die Schreib- und Lesefähigkeit und damit die Sprachfähigkeit in unserem Land nicht gleichgültig sein. Immer wieder haben wir an die Vernunft der Politik und der Reformer appelliert, eine Korrektur der durch kultusbürokratische Überregulierung verursachten Fehlentwicklung vorzunehmen. Mit der Arbeit des Rats für deutsche Rechtschreibung wurde nun mindestens der gröbste Reform-Unfug beseitigt.

Entscheidend ist jedoch, daß trotz allen Protestes eines nicht erreicht werden konnte, ein Bekenntnis der Politik zur Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung auf der Grundlage der bewährten klassischen Rechtschreibung. Die mit Wirkung zum 1. August dieses Jahres von den Kultusministern beschlossene Verbindlichkeit der reformierten Rechtschreibung ist nach Aussagen der Politik der Staatsräson geschuldet. Damit steht die staatlich verordnete Reform unumkehrbar fest und die Axel Springer AG hat keine an dere Möglichkeit, als dieser Reform zu folgen: Wir können langfristig nicht anders schreiben, als es Kinder in der Schule lernen.

Die Axel Springer AG hat stets betont, daß sie sich Reformansätzen gegenüber nicht grundsätzlich verschließe, da eine am Sprachgebrauch orientierte Festlegung der Schreibweise auch in der Vergangenheit zu teilweise sehr grundlegenden Änderungen der Schreibung geführt hat. Bei der Gestaltung seiner zukünftig reformkonformen Schreibweise wird die Axel Springer AG nun berücksichtigen, welche Reformschreibungen sich aufgrund langjähriger Einwirkung der Reform bereits durchgesetzt haben. Wir werden uns dabei eng mit Institutionen abstimmen, die prägend für die Dokumentation und Verbreitung der geschriebenen deutschen Sprache sind.

Wie in der Vergangenheit werden alle unsere weiteren Schritte in Bezug auf die Rechtschreibung von der Einsicht gelenkt sein, daß es nur in einem von der Vernunft geprägten Konsens möglich ist, die Einheitlichkeit des Schriftgebrauchs der deutschen Sprache – auch mit der Reform – wiederherzustellen.

Mit freundlichen Grüßen Axel Springer AG

Edda Fels
Leiterin Unternehmenskommunikation

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Sigmar Salzburg
19.04.2006 09.12
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Brief einer Bürgerin v. 25.3.2006

Redaktion des Axel-Springer-Verlags
z.Hd. Herrn Döpfner
Axel-Springer-Str. 65
10969 Berlin

Sehr geehrter Herr Döpfner, sehr geehrte Damen und Herren,

Zu der neuerlichen Diskussion über die neuen Rechtschreibregeln möchte ich Zitate berühmter deutscher, bzw. österreichischer Schriftsteller und prominenter Zeitgenossen aufführen. Wie beurteilen sie, deren Handwerkszeug die deutsche Sprache ist, die Rechtschreibreform?

Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Bildungsminister und Oberbürgermeister von Hamburg in einer Sendung der ARD mit Sabine Christiansen: Die Kinder müssen sich mit lauter Mist beschäftigen. Die Rechtschreibreform trägt dazu bei, die deutsche Sprache zu versauen.'
Günter Grass, Literaturnobelpreisträger 2000: Die Kinder lernen nicht das Leichtere sondern das Falsche.'
Roman Herzog, ehemaliger Bundespräsident: ,Ein Schmarren!'
Elfriede Jelinek, Literaturnobelpreisträgerin 2004: ,Die deutsche Sprache hat keine Rechtschreibreform nötig, schon gar nicht diese vollständig mißratene.'
Walter Kempowski, Schriftsteller: Jämmerlicher Unfug und einfach nur Murks.'
Günter Kuhnert, Schriftsteller: ,Verordnete Verblödung.'
Siegried Lenz, Schriftsteller: ,Die Rechtschreibreform führt zur Verflachung der deutschen Sprache und ist ein kostspieliger Unsinn.'
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt: ,Es sind Deppen am Werk gewesen.'
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker: ,Eine nationale Tragödie!'
Antje Vollmer, ehemalige Bundestagsvizepräsidentin fordert eine Entschuldigung für die Rechtschreibreform: , Was jetzt fällig ist, ist eine Entschuldigung bei den Kindern dafür, daß sie das Falsche lernen mußten.'
Andreas Montag, Journalist: Die Rechtschreibreform ist eine Plage, die ohne Not über uns gekommen ist.'
Dr. Maria Theresia Rolland, Sprachwissenschaftlerin: Es ist notwendig, daß die jeweilige Schreibung eines Wortes wieder mit der gesprochenen Sprache in der Wortbedeutung übereinstimmt. Denn daraufkommt es an. Abweichungen von diesem für alle Sprachen der Welt geltenden Prinzip fuhren unweigerlich zum Chaos im Denken und damit zu einer totalen Verwirrung, da alle Bildung und Ausbildung auf Sprache beruht (vgl. Probleme speziell bei der Texterfassung durch Schüler). Schon wenige Jahrzehnte Spaßschule und acht Jahre Rechtschreibreform zeitigen ein eindeutig negatives Ergebnis (Vgl. insgesamt: PISA-Studien, OECD-Studie). Jeder Kompromiß ist für die Sprache von Übel und verteuert die Umstellung. Durch die Macht der Medien jedoch kann die Einheitlichkeit der Rechtschreibung auf der Basis der bewährten Rechtschreibung wiederhergestellt werden.'

Diesen vernichtenden Urteilen über die Rechtschreibreform habe ich nichts hinzuzufügen. Zum Schluß nur eine Frage: „Wird der Springer-Verlag auch in Zukunft bei unserer bewährten Rechtschreibung bleiben?“ Ich kann es mir einfach nicht vorstellen daß es verant wortungsbewußte Redakteure fertigbringen, sich u.a. an die unlogische Doppel-s-Regelung zu halten, so daß wir demnächst in Ihren Druckerzeugnissen Wörter lesen müssen wie z.B. Nussschale, Essstörung, Kussszene usw. statt der lesefreundlichen Wörter Nußschale, Eßstörung und Kußszene. So einen Unsinn kann man doch beim besten Willen nicht mitmachen. Von den anderen Ungereimtheiten der neuen Schreibung möchte ich erst gar nicht reden.

Seit 1996 wurde den Schülern bei der Einführung der völlig unerprobten Neuschreibung ein Umlernen zum Falschen und Schlechteren zugemutet. Bei einer evtl. fehlerhaften Herstellung von Fahrzeugen, Medikamenten, Nahrungsmitteln usw. werden auf Kosten der Hersteller große Rückrufaktionen gestartet. Warum nicht bei der mißglückten Rechtschreibreform? Jetzt sind immer noch weitere Nachbesserungen vorgesehen, was eine nicht enden wollende kostspielige Herummurkserei und Flickschusterei bedeuten würde, für deren Kosten nicht die Urheber dieses Schwachsinns aufkommen müssen, sondern wir Steuerzahler. Hier wird uns von den Kultusministern etwas aufgezwungen, wogegen sich unser gesunder Menschenverstand aufs heftigste sträubt.

Würde die „Stiftung Warentest' zu dieser Reform ein Gesamturteil abgeben, so wäre es wohl ein , mangelhaft' wenn nicht gar ein , ungenügend'. Auf dem Verbrauchermarkt würde ein solchermaßen benotetes Produkt beim Verbraucher keine Chance haben und sofort durchfallen. Der Verbraucher hat dann aber die Freiheit, sich für eine Ware zu entscheiden, die mit dem Qualitätsurteil ,gut' oder ,sehr gut' ausgezeichnet wurde.

Nur bei der Rechtschreibreform' muß sich der Bürger eines sogenannten demokratischen Landes, der bislang mit seiner bewährten Rechtschreibung zufrieden gewesen ist, sozusagen zwangsweise eine Reform überstülpen lassen, die von wirklichen Fachleuten als ,Murks' und ,verordnete Verblödung' bezeichnet wird.

Sehr geehrter Herr Döpfner, sehr geehrte Damen und Herren, wollen Sie es wirklich mitverantworten, daß diese Volksverdummung in Form der Neuschreibe über uns hereinbricht und unsere Sprache allmählich bis zur Unkenntlichkeit verschandelt? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Ich möchte Sie bitten, mir auf diesen Brief eine Antwort zukommen zu lassen.

Anneliese Djalili

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Detlef Lindenthal
08.03.2006 22.18
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Re: Nicht knicken, nicht einschwenken …

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Lindenthal
... Medien ... Es gibt inzwischen die Möglichkeit zu eigenen.
Richtig. Neue Medien braucht das Land.
__________________
Detlef Lindenthal

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Norbert Lindenthal
08.03.2006 06.43
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Nicht knicken, nicht einschwenken …

… sondern erodieren, zerfleddern, in Unordnung übergehen lassen.

Ein Kniefall paßt doch nur, wenn etwas da ist, wovor man knien könnte. Wenn aber, wovor man knien könnte, nur eine große Unordnung ist, kann man nicht von Kotau sprechen.
Hier drückt sich der Wille aus, über das, was Ordnung schaffen könnte, nicht nachdenken zu wollen. Mich überrascht das insofern nicht mehr, als diese schwache Haltung der großen Medien schon während der Volksinitiativen vorherrschte. Wofür brauche ich Medien in Deutschland, die Volksentscheide nicht schützen? Es gibt inzwischen die Möglichkeit zu eigenen. Und die werde ich verbessern helfen.
__________________
Norbert Lindenthal

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glasreiniger
07.03.2006 20.39
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Re: Der Springer-Konzern kündigt den Kotau an

Ich vermute, daß dieser Kotau nicht ohne Kollateralschäden abgehen wird, d.h. den Abgang des Konzernchefs. Genauer gesagt, ist es eher umgekehrt: Der Kotau ist die Folge von Döpfners Mißerfolg im Fall Premiere/Sat1.

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Sigmar Salzburg
07.03.2006 16.45
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Der Springer-Konzern kündigt den Kotau an

Eine Umfrage zur Rechtschreibung der Zeitungen gibt es hier.

http://www.tagesschau.de/

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Fritz Koch
24.10.2004 10.12
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Eine denkwürdige Übereinstimmung (nicht nur) bei der Rechtschreibung:

Regierung und Politiker verachten die Meinung der Wähler zur Rechtschreibung (oder überhaupt).
Sehr viele Zeitungen verachten die Meinung der Leser zur Rechtschreibung (oder überhaupt).

Es fehlt ein Volkstribun, der den Bürgern klarmacht, daß sie gemeinsam über den Markt ihre Meinung durchsetzen können, und der keine Angst hat, als Populist abqualifiziert zu werden. Ein positives Bild des Populisten ist nötig, vielleicht eine Gegenbezeichnung wie Volkstribun oder so, z.B. „wirklicher Volksvertreter“, Bürgerrechtler.

Massenhafte Abonnementskündigungsandrohungen könnten schon etwas bewirken. Wenn nur 11 % die Schlechtere Rechtschreibung gut finden, warum drohen die anderen nicht mit Kündigung ihrer Abos? Großen Eindruck machen würde es, wenn alle gleichzeitig das gleiche Kündigungsandrohungsschreiben verwenden würden, das wir ihnen hier zum Runterladen anbieten könnten, und wenn das nicht genügt, auch das einheitliche Kündigungsschreiben.

Ein Vorwurf: Verstoß gegen das Bürgerrecht auf staatsfreie Rechtschreibung,
ein Rechtschreibungs-Bürgerrechtler.

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Sigmar Salzburg
24.10.2004 09.02
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Umstellung bei Springer

Wieweit ist eigentlich neben BILD und WELT die Umstellung der übrigen Blätter von Springer gediehen?

Nie habe ich verstanden, wie sich z.B. die Burda-Presse, die doch auch viel für die ältere Generation veröffentlicht, so unterwürfig der neuen Rechtschreibung anschließen konnte.
__________________
Sigmar Salzburg

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Christian Melsa
25.04.2001 14.31
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Dreierlei ist äußerst bemerkenswert an Friede Springers Schreiben:

1. „Um keine grossen Verwirrungen zu stiften“ – Realsatire. Der Satz spricht für sich.

2. „Manchmal muss man sich, auch wenn es gegen die eigene Überzeugung ist, der Mehrheit beugen.“

a) Nur, wenn man mit Gewalt dazu gezwungen wird. Was ist das denn sonst für eine "Überzeugung“? Wo aber lag für Springer der Zwang? Vielmehr ist es im Gegenteil so, daß Springer ohne weiteres durch Weigerung die Kultusminister zwingen könnte, die Reform wieder fallenzulassen.

b) Welche Mehrheit meint Frau Springer eigentlich?

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Reinhard Markner
25.04.2001 14.20
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Danke !

Ein Grund mehr, die Frau mal ein bißchen auf den neuesten Stand zu bringen.

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Matthias Dräger
25.04.2001 12.50
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50% + 1 Aktie

Friede Springer hält 50% + 1 Aktie,* damit ist der Vorstand – zumindests einmal rein theoretisch – weisungsgebunden, d. h. Frau Springer könnte, wenn sie es denn wollte, dafür sorgen, daß der gesamte Springer Konzern mit zahlreichen angeschlossenen Zeitungen wieder zur normalen Rechtschreibung zurückkehrt.
Natürlich wird eine Entscheidung, ob das Haus Springer die Rechtschreibreform mitmacht oder nicht, in erster Linie vom Vorstand getroffen. Das ändert aber nichts daran, daß Frau Springer Mehrheitsaktionärin der Axel Springer AG ist und damit letztendlich auch einen guten Teil der Verantwortung dafür trägt, was in ihrem Hause geschieht und welche Wirkungen vom Konzern ausgehen.

* das hat heute die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei Springer auf Anfrage bestätigt.

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