NZ Netzeitung
Österreichs Presse bleibt bei neuer Rechtschreibung
06. Aug 2004 16:12
Die österreichische Presse lehnt eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung ab. Nicht alle Zeitungen sind aber mit der Reform glücklich.
Große österreichische Tageszeitungen haben verkündet, sich weiterhin nach der reformierten Rechtschreibung zu richten.
«Wir sind als Zeitung ja nicht die Institution, die darüber zu richten hat», sagte der Chefredakteur des «Standard», Gerfried Sperl, der Nachrichtenagentur APA. Ähnlich äußerten sich seine Kollegen vom «Kurier», der «Presse», der «Salzburger Nachrichten» und der «Kleinen Zeitung».
Die Zeitungen wollen nach eigenen Angaben vor allem auf die jüngeren Leser Rücksicht nehmen. «Die Kids müssen die neue Rechtschreibung lernen», wird Sperl zitiert. Überdies wären Druckfehler auch bei der alten Rechtschreibung nicht zu vermeiden.
Jüngere Leser sollen nicht irritiert werden
Die «Presse» habe die Reform «immer sehr skeptisch» gesehen und spät umgesetzt, sagte der stellvertretende Chefredakteur Michael Fleischhacker. Nun werde man aber bei dem bleiben, «was in der Schule gelehrt wird».
Auch die «Krone» hat sich nie so recht mit der Reform anfreunden können. Die Zeitung bleibe «zähneknirschend» dabei, so Chefredakteur Michael Kuhn. «Als Familienzeitung bekommen viele Kinder die 'Krone' in die Hand.« Diese Leser sollten nicht verunsichert werden.
Probleme sieht der Chef vom Dienst des «Kurier», Hubert Huber, insbesondere bei der Getrennt- und Zusammenschreibung. Sinn entstellende Schreibweisen würden deshalb vermieden. Ansonsten befolge die Zeitung den Duden und die Regeln, die die APA befolge. (nz)
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