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Sigmar Salzburg
11.05.2010 18.06
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Wolf Schneider zum 85.

Ein Leben für den starken Satz
Von …
Wenn es um Sprache geht, kommt in Deutschland keiner an ihm vorbei: Wolf Schneider, der Konservator, wird 85.
Wenn einer „Sprachpapst“ ist, und zwar der deutsche, dann stellt sich als Erstes nicht die Frage nach Unfehlbarkeit. Sondern es drängt sich vielmehr das Problem auf, wie jemand all die Jahre, ja Jahrzehnte, den Deutschen ihr schlechtes Deutsch vorhält, und doch keine sprachpäpstliche Schreibblockade folgt. Obwohl das deutsche Volk weiter Fehler macht, und zwar mit Lust dieselben.
... Schneider hat's getrommelt und gepfiffen, genutzt hat es so wenig wie seine seinerzeitigen Proteste gegen die Rechtschreibreform....


sueddeutsche.de 7.5.2010


Wenn die Süddeutsche, der Schreiber dieses Artikels und seine Kollegen nicht „als Erstes“ und ähnlichen Kultusminister-Schwachsinn schreiben würden, dann wäre die „Reform“ längst mausetot!

Es gehört nicht hierher, aber: MS-Office ist doch zum Kotzen. Grundlos hat sich das Programm wieder auf Chinesisch mit amerikanischer Tastatur umgestellt, obwohl monatelang nicht benutzt, und ich brauchte eine halbe Stunde, um das zu beseitigen. So geht das schon fünf Jahre lang. Eine idiotischere Benutzerführung kann man sich kaum vorstellen.

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Sigmar Salzburg
18.12.2009 12.00
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Der Zirkus um das [Un]Wort des Jahres

Wort des Jahres

„Abwrackprämie“ – medialer Sprachinzest

Alljährlich wird das „Wort des Jahres“ gekürt. Doch die Sprachforscher schauen den Deutschen nicht aufs Maul. …

[Bild: Gestapelte Schrottautos]
Die Spurensucher sind auf die Spuren gestoßen, die sie selber hinterlassen haben. (Foto: ddp)

„Bleiben Sie der Sprachentwicklung auf der Spur! Schließen Sie sich der Gesellschaft für deutsche Sprache an!“ So steht es auf der Homepage eben jener „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS), die sich einmal jährlich von ihrer gewiss spannenden Spurensuche abwendet, aufrichtet, um etwas theatralisch bekannt zu geben, was sie so übers Jahr gefunden hat.
Man weiß nicht, wie man sich das Konglomerat einer suchenden Sprachgesellschaft vorstellen muss, ….

Die „Sammlung von Wörtern und Wendungen, bei der Zuschriften an die GfdS berücksichtigt wurden“ (ebenfalls Homepage) scheint also eher nach einem diffusen Bauchgefühl und dem allgemeinen Hörensagen zusammen gestellt worden zu sein. Und da muss man eben feststellen: Die Wahlwörter entstammen der Wortwahl genau jener Medien, für die der Kürakt zelebriert wird.

So weiß auch niemand, warum die oben genannten Begriffe und Redewendungen nicht auch zugleich „Unwörter des Jahres“ sein sollen. Das erschließt sich eben nicht, wenn man medialen Sprachinzest in fiebernder Nervosität betreibt – …
Wollte man also interessehalber tatsächlich ein „Wort des Jahres“ finden wollen, dann, sollte man der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ womöglich besser nicht beitreten. Man müsste mal mit Menschen reden.

sueddeutsche.de 18.12.09

Bekanntlich wurde auch „Rechtschreibreform“ als Jahreswort vorgeschlagen – mit mehr Berechtigung als die „Abwrackprämie“ – aber nicht ausgewählt, da die GfdS ja eng mit der übrigen Reformmafia verbandelt ist.

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Sigmar Salzburg
03.08.2009 17.17
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Ein Quentchen Analogkäse
Wörterbücher: Duden und Wahrig


Von Christian Dörner

Sollen wir uns trennen, fragten sich „schlau“ und „machen“. Die neuen Auflagen der Wörterbücher Duden und Wahrig werfen die alten Rechtschreibprobleme auf.

[Bild: Kinderschrift:
alt: eislaufen
neu: Eis laufen
neuer: eislaufen]

Deutsch im Wandel: Vom postulierten Zusammen zur verpflichtenden Trennung zur allgemein Verwirrung. (Foto: ap)

Nur drei Jahre nach Inkrafttreten der zum zweiten Mal revidierten Rechtschreibreform bringen die Verlage der beiden Leitwörterbücher fast zur selben Zeit eine Neuauflage ihrer Werke heraus: die 25. Auflage des Rechtschreibdudens und die 7. Auflage des Wahrig. Und nicht zu Unrecht fragt man sich nach den Gründen hierfür.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen dem neuen Duden und Wahrig, welche beide gleich groß und gleich schwer sind, jeweils 1216 Seiten umfassen, vom selben Unternehmen gedruckt wurden und inzwischen beide zu Cornelsen gehören, sind schnell genannt: Der Duden ist 4 Euro teurer, enthält das amtliche Regelwerk nicht mehr, verzichtet auf die bisherige Rotmarkierung der Neuschreibungen und empfiehlt durch Gelbmarkierung in 3000 Fällen die jeweils von der Duden-Redaktion bevorzugten Schreibvarianten – meist die reformierten. Im Wahrig findet man stattdessen tabellarisch die 1500 Variantenempfehlungen der Nachrichtenagenturen, während im Wörterverzeichnis weitgehend dar- auf verzichtet wird, dem Schreiber nahezulegen, wie er sich zu entscheiden habe.

Eine neuartige Methode, seine Empfehlungen durchzusetzen, hat sich der Dudenverlag einfallen lassen: Für 25 Euro erhält man neben dem gelben Klassiker eine CD, auf der sich sowohl die elektronische Fassung des Wörterbuchs wie auch das Programm „Korrektor“ befindet, das selbstgeschriebene Texte auch hinsichtlich der Befolgung der Duden-Empfehlungen untersucht.

Orthographisch wurde in beiden Werken nichts geändert, da der Rat für deutsche Rechtschreibung seine Korrekturarbeit am Regelwerk 2006 vorerst abbrechen musste und beispielsweise die Laut-Buchstaben-Zuordnung nicht behandelte, so dass den Schülern jetzt Fehler angestrichen werden müssen, wenn sie „belemmert“, „Quentchen“ oder „Tolpatsch“ schreiben, obwohl die Wiederzulassung dieser Schreibungen von den Reformern selbst schon im Januar 1998 zu den „unumgänglich notwendigen Korrekturen“ gezählt wurde. Dies wird sich auf Dauer nicht halten lassen.
Beide Wörterbücher setzen das amtliche Regelwerk recht zuverlässig um. Die Diskrepanzen sind minimal – von Ausnahmen wie „Nummer sicher“ (Duden) und „Nummer Sicher/sicher“ (Wahrig) sowie „hierher gehörig (aber hierher gehörend/hierhergehörend!)" (Duden) und „hierhergehörig“ (Wahrig) einmal abgesehen, wo der Wahrig die Schreibwirklichkeit besser abbildet.

Der Duden wirbt mit 5000 neuen Wörtern, Wahrig mit einer Steigerung der Stichwortanzahl von 125 000 auf 130 000, doch scheint dies im Wahrig bei einem konstanten Umfang des Wörterverzeichnisses von 1049 Seiten kaum möglich. Unter A, B und C stehen 20 Neuaufnahmen (Abwrackprämie, Analogkäse, anfixen, Bad Bank, ...beinig, Bezahlstudium, Biosprit, Biosiegel, Blended Learning, Blu-ray Disc, Bundestrojaner, Canaille, Campagne, Casual Games, Clinton , CO2-Fußabdruck, Conficker, Conveniencefood, Cosplay, Cyberangriff), und es finden sich elf Streichungen (Bader, Bähnchen, beweiben, Blendarkade, Blindenheim, Blumenkrippe, Blumenstück, Blust, Bundesvereinigung, bunt bemalen/buntbemalen, buschmännisch).

Wer spielt da verrückt?

Hochgerechnet ergibt dies etwa 150 Neuaufnahmen und 80 Streichungen für das gesamte Werk. Der Überschuss der Neuaufnahmen wurde durch Kürzungen bei den Beschreibungen der Einträge ausgeglichen, so dass man jetzt beispielsweise nicht mehr erfährt, dass Burkina Faso früher Obervolta hieß.

Die Dokumentierung der Änderungen im Duden an selber Stelle wäre wesentlich umfangreicher, auch wenn die ersten drei neuen Wörter (abbusseln, Abendakademie, Abendgarderobe) exemplarisch zeigen, dass die meisten der 5000 Neuaufnahmen im Duden weder orthographisch relevant sind noch dem Zeitraum seit 2006 entstammen.

Der größte Vorteil des Wahrig im Vergleich zum Duden ist neben dem Abdruck des amtlichen Regelwerks die Tatsache, dass im Wahrig Neuschreibungen weiterhin durch Blaudruck kenntlich gemacht werden, auch wenn der Redaktion einzelne Fehler unterlaufen sind, denn „sich bereitmachen“, „freinehmen“ und „weniggelesen“ sind nicht die traditionellen Schreibungen, welche in diesen Fällen wiederum zu Unrecht blau sind.

Von der exzessiven Trennung zum obligatorischen Zusammen

Wenn hingegen Duden-Chef Matthias Wermke den Verzicht auf die Markierungen damit begründet, dass die Neuregelung „längst im Schreiballtag angekommen“ wäre, übersieht er, dass viele Neuschreibungen gerade einmal drei Jahre alt sind, weswegen man wiederum im Wahrig die dort der Aufnahme der Variantenempfehlungen der Nachrichtenagenturen zum Opfer gefallenen Tabellen vermisst, welche die Schreibänderungen seit 2004 bisher übersichtlich dokumentierten. Beispielsweise führt die erst seit 2006 gültige Regel, dass bei adjektivischen Verbzusätzen immer dann zusammenzuschreiben sei, wenn eine „idiomatisierte Gesamtbedeutung“ entstehe, zu obligatorischen Zusammenschreibungen wie dass es dir "ähnlichsieht“, dass du dich nicht „schlaumachst“, sondern „verrücktspielst“.

Selbstverständlich sind solche Monstrositäten nicht „Schreiballtag“, und auch Lehrern ist nicht zuzumuten, ihren Schülern im Falle der Auseinanderschreibung Fehler anzustreichen, zumal die Schüler seit 1996 auf exzessive Getrenntschreibung getrimmt wurden und diese seitdem häufig bis hin zu „heraus nehmen“, „zurück stellen“ und so weiter übergeneralisieren.

Aber auch mit neuen – verpflichtenden – Getrenntschreibungen kann die Revision von 2006 aufwarten. Während es weitgehend „folgenlos bleiben“ dürfte, dass sich ein Baby nun „bloß strampeln“ statt „bloßstrampeln“ (so klassisch wie auch 1996 und 2004) muss, dürfte die jetzt notwendige Änderung des in Deutschland am häufigsten vorkommenden Schildes von „Ausfahrt freihalten!“ in „Ausfahrt frei halten!“, dem die Rechtschreibreformen von 1996 und 2004 zunächst kein Haar gekrümmt hatten, viel auffälliger sein, auch wenn die Hersteller der Schilder hiervon bislang nichts mitbekommen haben.

Und dann kam Pons

Die Herausnahme des amtlichen Regelwerks aus dem neuen Duden ist umso ärgerlicher, als das dudeneigene Regelwerk die Neuregelung keineswegs immer richtig beschreibt. Will man beispielsweise wissen, wie man „allgemeinverbindlich“ oder „leichtverdaulich“ schreiben soll, so klafft unter den betreffenden Kennziffern K 57 bis 59, wo noch immer der überholte Stand von 2004 dargestellt wird, eine Lücke, und K 60 fordert zur Getrenntschreibung auf. Dabei hätte es den Bearbeitern des Wörterverzeichnisses auffallen müssen, dass sie in all diesen Fällen auf einen Verweis verzichten mussten. Wahrig dokumentiert korrekt: Hier soll sowohl Getrennt- als auch Zusammenschreibung nach Paragraph 36 (2.2) des amtlichen Regelwerks zulässig sein. Matthias Wermke begründet die Entfernung des Regelwerks damit, dass dieses „seit drei Jahren im Internet für jedermann frei und kostenlos zugänglich“ sei. Dies ist zwar richtig, allerdings nutzt man ein Nachschlagewerk insbesondere dann, wenn kein Internet zur Verfügung steht.

Dort wird Duden und Wahrig jetzt von Pons Konkurrenz gemacht, dessen Wörterbuch nicht nur kostenlos nutzbar, sondern mit 140000 Einträgen noch umfangreicher als die beiden Standardwerke ist.

Aber auch das Pons-Wörterbuch stolpert: In dessen Regelwerk muss man beispielsweise lesen, dass bei Verbindungen aus Verb und Verb (wie „sitzenbleiben“, „kennenlernen“ usw.) in übertragener Bedeutung nur Zusammenschreibung zulässig wäre. Dies ist unrichtig.

Weiter unten wird die aus dem Regelwerk von 1996 stammende, unvollständige und aus diesem Grund schon 2004 abgeschaffte Partikelliste bei trennbaren Verben als Kriterium für Zusammenschreibung angeführt und als aktueller Stand präsentiert.

Dass zwei konkurrierende Wörterbücher vom selben Unternehmen herausgegeben werden, wird kein Dauerzustand sein. Ob Duden und Wahrig in Zukunft miteinander verschmolzen werden und inwieweit das nach dem Prinzip von Wikipedia arbeitende Produkt von Pons eine Bedrohung für beide darstellen kann, muss offenbleiben. Ein mögliches gemeinsames Wörterbuch würde dann in ein paar Jahren wohl auch Korrekturen bei der Laut-Buchstaben-Zuordnung sowie der Groß- und Kleinschreibung beinhalten. Konkrete Vorschläge hierzu liegen beim Rat bereits auf dem Tisch.

DUDEN. Die deutsche Rechtschreibung, 25. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009. 1216 S., 21,95 Euro.
WAHRIG. Die deutsche Rechtschreibung, 7. Auflage. wissenmedia Verlag, Gütersloh/München 2009. Cornelsen Verlag, Berlin 2009. 1216 S., 17,95 Euro.


Süddeutsche Zeitung 03.08.2009

http://www.sueddeutsche.de/kultur/332/482784/text/

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Sigmar Salzburg
30.07.2009 14.09
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Deutsche Sprache

Jenseits von Duden

Der neue Duden ist da – und keiner hat's gemerkt: kein großer Ansturm, keine Masseneuphorie. „Gut aufgestellt“ sind wir damit sprachlich nicht.

Von Thomas Steinfeld

[Bild: Wandtafel, „Shciffahrt“ schreibende Hand]

Getrennt oder zusammen? Groß oder klein? Die Rechtschreibreform hat vor allem zu allgemeiner Sprachverwirrung geführt. (Foto: ap)

Als vor einer Woche die neue, 25. Ausgabe der „Deutschen Rechtschreibung“ erschien, klang die Werbung, als gehe es darum, eine Offenbarung pünktlich unter das Volk zu bringen: „Seit kurz nach Mitternacht des Erstverkaufstages, Stunden bevor die Buchhandlungen ihre Türen öffnen, ist der neue Duden auf allen wichtigen mobilen Plattformen, Symbian S60, Windows Mobile und Palm OS lieferbar.“
Zuverlässig wie immer, ganz so, als hätte sich das, woran man sich seit jeher hat halten können, gleichsam verjüngt und den neuesten Entwicklungen von Sprache und Gesellschaft angepasst, schien das Werk unter ein Volk zu treten, das auf dieses Ereignis drängend wartete. Das ist aber nicht der Fall.

Genauer: Es ist nie der Fall gewesen, und die Reform der deutschen Rechtschreibung mitsamt der daraus folgenden allgemeinen Sprachverwirrung hat auch die Lage der großen Wörterbücher schwieriger werden lassen. Das gilt sowohl für ihren Inhalt wie für deren öffentliche Geltung.
In der Redaktion des „Duden“ ist offenbar bemerkt worden, welchen Schaden die Autorität des Wörterbuchs in den vergangenen Jahren genommen hat: Die gerade drei Jahre alte, 24. Ausgabe des „Duden“ verwies, nach nicht klar erkennbaren Kriterien, auf noch zulässige „Schreibvarianten“ und auf Neuschreibungen, indem Letztere in roter Farbe markiert wurden. Und weil es, nach der Reform viel mehr als je zuvor, in vielen Fällen mehrere Möglichkeiten gibt, ein Wort „richtig“ zu schreiben, sprach der Duden „Empfehlungen“ aus. Sie erschienen in gelber Farbe. Doch was vorher nur ein Vorschlag der Redaktion war, steht jetzt wie selbstverständlich an erster Stelle. Damit verstößt der „Duden“ zwar gegen einen Beschluss desselben Rates für deutsche Rechtschreibung, auf den er sich für die Dokumentation der Schreibweisen beruft. Aber das sind Details.

Sonderbare Autorität

Details sind auch die 5000 Wörter, die dem „Duden“ für die jüngste Ausgabe hinzugefügt wurden. Wer braucht eine Schreibung für „twittern“, wenn doch gleichzeitig das nicht minder häufige „aufstellen“ – in Sinne von: „wir sind gut aufgestellt“ – gar nicht vorkommt, dafür aber die „Flurhüterin“ und die „Agioteurin“? Nein, auch der „Duden“ dokumentiert nur einen Ausschnitt der deutschen Sprache. Deren Grenzen sind letztlich willkürlich gewählt – und Stilvorschriften sind nicht Aufgabe eine Wörterbuchs. Gleichzeitig wird aber durch diese Auswahl deutlich, worauf es der Redaktion ankommt: auf die Durchsetzung oder auch Wiederherstellung einer Autorität. Demselben Zweck dient offenbar die scheinbare Überwindung des Variantenreichtums, den die Rechtschreibreform hinterlässt, durch die Vorlieben der Redaktion. An Autorität hat der „Duden“ tatsächlich viel verloren. Aufrechterhalten lässt sie sich eigentlich weniger mit dem Buch als mit dem damit verknüpften Korrekturprogramm für Computer: also dann, wenn man die Rechtschreibung nicht mehr dem eigenen Kopf, sondern einem Automatismus überlässt.

Der Verlust an Autorität ist vor allem darin begründet, dass in der Verwirrung, die von der Reform der Rechtschreibung zurückgelassen wurde (und wird), das Bewusstsein für verbindliche Schreibungen deutlich beschädigt wurde (wird). Erkennbar ist das vor allem bei der Getrennt- und Zusammenschreibung, bei der – nach einer Phase des Übertreibens, in der fast alles, was man möglicherweise auseinander schreiben konnte, auseinandergeschrieben wurde – viele Menschen nun nach eigenem Gutdünken zu verfahren scheinen. Und haben sie, nach mehreren Revisionen und angesichts der Varianten, nicht recht? Denn die Beherrschung der Schriftsprache einmal vorausgesetzt und von Schlampereien abgesehen – die meisten Fehler in der Orthographie entstehen nicht durch Unkenntnis, sondern weil der Schreiber etwas ausdrücken will, was so nicht im Wörterbuch vorgesehen ist, weil er seinem Ohr vertraut oder weil sich die Regeln der Nachschlagewerke widersprechen – warum eigentlich soll man „abhandenkommen“ zusammen, „zugrunde liegen“ aber auseinander schreiben.

Wenn der Klett Verlag nun, begleitet von einer großen Werbekampagne, mit seinem unter den Namen „Pons“ vertriebenen Wörterbuch der deutschen Sprache ins Internet geht, um dort seinen Rat – gratis, selbstverständlich – der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, dann glaubt dort jemand, sich mit den Mitteln eines digitalen Mediums gegen das dicke gelb-schwarze Buch durchsetzen zu können, eben weil dessen öffentliche Geltung schon so gelitten hat. Dabei gehörte die Wörterbuch-Redaktion des Klett Verlags bislang nicht einmal zu den Experten, die in den Rat für deutsche Rechtschreibung geladen wurden.

Vielleicht muss sie auch nicht zu diesem halbstaatlichen Gremium gehören, da der „Pons“ im Internet nach dem Prinzip von „Wikipedia“ betrieben werden soll: als Gemeinschaftsprojekt seiner Benutzer, deren Tätigkeit von der Redaktion nicht gesteuert, sondern nur betreut werden soll. Zwar weiß man nicht recht, wie der Klett Verlag mit diesem Angebot Geld verdienen will: Aber dass sich da jemand vom Glauben an eine sonderbare Autorität abwendet und die Sprache, ein kollektives Gut, ihren Benutzern zurückgibt, erscheint zunächst als ehrenwertes Unterfangen.

Das wird nicht jedem gefallen. Der Schule nicht, die auf verbindliche Schreibungen drängen muss. Aber wenn es, was offenbar der Fall ist, immer weniger Schüler gibt, die sich auf hohem Niveau sprachlich ausdrücken können, dann liegt das nicht am „Duden“, sondern am mangelnden oder fehlgeleiteten Umgang mit Literatur und Schrift. Und auch den vielen deutschen Menschen wird es nicht gefallen, die zwar die Schule längst hinter sich gebracht haben, aber dennoch ein ganz eigenes Vergnügen an der Rechtschreibung haben: Denn es ist, wenn von Rechtschreibung die Rede ist, allzu schnell ein Ruf nach Ordnung und ein Verlangen nach dem strengen Lehrer da – und der Ton von Vorschrift und Regel, von Pflicht und Zensur, von Nachhilfe und gefährdeter Versetzung.

Auf seltsame, oft bestürzende Weise verknüpfen sich dabei immer wieder Sprachkritik und Moral: so als wäre jeder, der unbeholfen, unverständlich, fehlerhaft spricht oder schreibt, zugleich ein schlechter Mensch – und der andere, der ihn bei einem Vergehen wider die gute Sprache ertappt, immer schon ein Richter, der, weil das Verbrechen ja offenbar ist, sich über dessen Ursachen keine Gedanken mehr machen muss. Der dauerhafte Erfolg der öffentlichen Nachhilfestunden Bastian Sicks ist insofern eine der unheimlichsten Errungenschaften der populären Kultur in Deutschland – und dass diese Unterweisungen oft selber fehlerhaft sind, wie der Berliner Sprachwissenschaftler André Meinunger in einem niederschmetternden Buch („Sick of Sick“. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2008) nachgewiesen hat, macht die Sache nicht besser.

Schriebe nun jeder, wie er wollte, so wäre nichts gewonnen. Aber es schreibt ja fast nie einer, wie er will. Hielte man, wie es der Erlanger Linguist Theodor Ickler vor einigen Jahren mit seinem Wörterbuch der „normalen deutschen Rechtschreibung“ (Reichl Verlag, 2004) tat, lediglich fest, was sich im Lauf der vergangenen 200 Jahre, auch mit Hilfe der angewandten Sprachwissenschaft, als allgemeine Schreibung herausgebildet hat, so wäre dem Anliegen, über eine nach vernünftigen, nachvollziehbaren, in sich konsistenten Regeln verfasste Schriftsprache zu verfügen, durchaus Genüge getan.

Und die so freigewordenen Kräfte ließen sich einem anderen, viel sinnvolleren Unternehmen widmen: Denn wie schade ist es – und wie bezeichnend –, dass die Redaktion des Duden Verlags vor Jahren ihr Werk „Zweifelsfälle der deutschen Sprache“ durch eines mit dem Titel „Gutes und richtiges Deutsch“ ersetzte. Denn durch Normen lernt man nichts. Um wieviel mehr aber durch Fragen.

30.7.09
http://www.sueddeutsche.de/kultur/863/482326/text/

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Sigmar Salzburg
26.07.2009 06.17
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Zehn Jahre Unterwerfung

Die „Süddeutsche“ begeht den zehnten Jahrestag ihres Kotaus vor der Kultusministerschreibe. Die beiden Schlußredakteurinnen des SZ-Magazins halten die „Rechtschreibreform“ für völlig unnötig, haben den eigentlichen Unfug aber doch noch nicht richtig begriffen.

Nach uns die Sintflut
Wenn die Schlussredakteurinnen des „SZ-Magazins“ nicht wären, würden wir manchmal unfassbaren Quatsch drucken. Ein Gespräch über Rechtschreibung, Konjunktiv II und Panik in letzter Minute.
Von Max Fellmann und Jan Heidtmann (Interview) Foto: Frank Bauer

Marianne Kössler (links) gehörte schon zu den Gründungsmitgliedern 1990, ihre Kollegin Daniela Ptok (rechts) kam im Jahr 2003 dazu.

[…]

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Warum die Rechtschreibreform ein Fehler war.)

Gibt es notorische Fehler von Kollegen in der Redaktion?
Ptok:
Seit der Rechtschreibreform kommt offenbar keiner mehr mit dem »ß« zurecht. Manche denken, das »ß« gäbe es gar nicht mehr – was ja nun nicht stimmt.

[… und das noch zehn Jahre nach der heimtückischen Umfunktionierung des traditionellen deutschen ß-Gebrauchs.]

Hatte die Rechtschreibreform auch ihre guten Seiten?
Kössler:
Kaum. Das Ganze war völlig unnötig für die Sprache und für den Umgang mit ihr. Es wurden ja so viele Neuerungen wieder zurückgenommen, die wirklich unsinnig waren: Erst hieß es »aufwendig«, dann »aufwändig«, jetzt geht beides. Der Duden bietet in vielen Fällen zwei oder drei Möglichkeiten an. Es gibt keine Verbindlichkeit mehr.

[Ein Irrtum, daß nur „aufwändig“ vorgesehen war. Die es aber besser wußten, demonstrierten damit ihren Unterwerfungseifer.]

Manche Leute sagen: Weg von den Regeln, mehr Freiheit, die Leute schreiben eben so, wie es ihnen liegt.
Kössler:
Ich finde, dass gewisse Standards sein müssen. Eine Sprache braucht Regeln.
Ptok: … schon damit man hin und wieder dagegen verstoßen kann.

Aber Sprache ist ständig in Bewegung. Müsste sich also nicht auch die Orthografie immer anpassen?
Ptok:
Das wurde ja mit der Reform versucht. Aber eben ganz theoretisch, verkopft – und nicht am tatsächlichen Sprachgebrauch orientiert.

[Auch hier die Verwirrung im Gebrauch der Begriffe Sprache, Aussprache und Rechtschreibung, die schon die Gerichtsentscheidungen unheilvoll durchzieht. Die Aussprache hat sich seit 1900 nicht so verändert, daß dies in der Rechtschreibung darstellbar wäre. ]

Der Chef des Springer-Verlags, Mathias Döpfner, meint, im Zeitalter von SMS und E-Mails sei Rechtschreibung eigentlich altmodisch.
Ptok:
Finde ich überhaupt nicht. Wer Rechtschreibung beherrscht, wendet sie auch in der SMS richtig an.

Aber es ist ja damit zu rechnen, dass wir die Abkürzungen, die aus der Mail- und SMS-Welt kommen, in den nächsten Jahren auch im Schriftdeutschen finden.
Ptok:
Weiß ich nicht. Stand schon mal »lol« für »laughing out loud« bei uns im Heft?
Kössler: Diese SMS-Sprache ist eine Modeerscheinung, die wird zwei, drei Jahre benutzt, und dann kommt wieder was anderes.
[…]

Macht die Haltung dieser Leserbriefe, diese Wut, nicht im Nachhinein auch klar, warum die Rechtschreibreform so umstritten war?
Kössler:
Ja, die Leute wollen ein festes Regelwerk haben, etwas, was sich nicht verändert. Da geht’s auch um eine Art Halt im Leben.

[Das ist wieder ein Nachklang der Reformpropaganda: „Unflexible sträuben sich gegen den Fortschritt“. In Wirklichkeit hatten die Bürger die „Rechtschreibreform“ als das erkannt, was sie ist: Eine nichtsnutzige Volksbelästigung unter Geiselnahme der Schüler.

[…]

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/29956

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Norbert Lindenthal
09.12.2008 18.51
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… zwar nichts reformiert, aber so viel Verwirrung gestiftet zu haben …

Süddeutsche 04.12.2008   05:00 Uhr

Grundgesetz und Oberlehrer
Die deutsche Sprache braucht die Verfassung nicht

Es gibt viele Gründe, das Ansinnen der CDU, ein Bekenntnis zur deutschen Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen, für einen schlechten Einfall zu halten. Der erste ist die Verfassung selber: Denn sie ist ja dazu da, die rechtlichen Grundlagen, auf denen Staat und Gesellschaft ruhen, zu formulieren. Als Wunschliste taugt sie nicht, und die Präzedenz, die ein Satz „Die Sprache in der Bundesrepublik ist Deutsch“ – der ja ein bloßes Begehren wäre – schaffen würde, ist nicht dazu angetan, den Respekt vor der Verfassung zu mehren. Umgekehrt wäre der deutschen Sprache gewiss nicht geholfen, sollte in der Folge die Verfassungsgerichtsbarkeit über die Einhaltung der Regel wachen. Und wie sollte das auch gehen? Mit Hilfe von Oberlehrern, die mit Tintenpatronen schießen?

Woher die Aufregung, fragen nun die Befürworter des Ansinnens. Norbert Lammert und Wolfgang Bosbach, der eine Bundestagspräsident, der andere stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, erklären, es gebe in der Europäischen Union siebzehn Länder, in denen die Landessprache ausdrücklich in der Verfassung genannt sei. Das mag so sein, ist aber weder ein Argument dafür, dass die Erwähnung „schiere Selbstverständlichkeit“ (Norbert Lammert) sei, noch dafür, dass dies nun auch mit der deutschen Sprache geschehen müsse. Denn welcher Nutzen entsteht für die französische Sprache dadurch, dass sie in der Verfassung erwähnt wird? Keiner. Es wird nur deutlich, dass sie den staatlichen Schutz braucht, damit sie ihre Geltung behalten kann – wodurch sich der entsprechende Passus in ein Dokument der Schwäche verwandelt. Und wozu dient es, wenn die lettische Verfassung einen Paragraphen enthält, der den Abgeordneten des Parlamentes vorschreibt, die „lettische Sprache als einzige Amtssprache zu stärken“? Zur Regelung eines eher unfreundlichen Umgangs mit der russischen Minderheit.

Es bleibt das Argument, es handele sich bei der deutschen Sprache um das „höchste Kulturgut“. Aber muss sie deswegen durch die Verfassung geschützt werden? Verglichen mit den anderen europäischen Kultursprachen hat das Deutsche eine einzigartige Entwicklung durchlaufen, die sich bis in späte neunzehnte Jahrhundert hinein nicht nur durch eine große Ferne zu aller Staatlichkeit, sondern sogar durch deren völlige Abwesenheit auszeichnete. Das Französische wurde im frühen siebzehnten Jahrhundert durch eine staatliche Instanz, nämlich die Academie française, normiert und hat sich seitdem nur noch wenig entwickelt. Das Englische verfügt seit dem Wörterbuch von Samuel Johnson aus dem Jahr 1755 über eine nicht nur lexikographische, sondern auch grammatische Richtschnur für den Umgang mit dieser Sprache – eng angelehnt an den Dialekt der Metropole. Das Deutsche aber, die Sprache eines Landes ohne Hauptstadt, ohne politische Öffentlichkeit, zerfallen in Dutzende von kleinen und großen Staaten, an deren Höfen französisch gesprochen wurde, besaß nichts dergleichen.

Glückliche Momente ohne Staat

Die Entstehung der deutschen Literatursprache, ohne viel Tradition oder historisches Formbewusstsein, gehört zu den Wundern der Kulturgeschichte. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten, zwischen 1770 und 1830, entwickelte sie sich aus kulturellen Interessen heraus, unter nur wenigen Schriftstellern und Gelehrten, durchlässig anderen Sprachen gegenüber, durchlässig aber auch in sich selbst, insofern sie sich immer wieder änderte und erst im späten neunzehnten Jahrhundert die Festigkeit gewann, die man für Schule und Amt braucht.

Johann Wolfgang Goethes „Werther“, abgefasst in einem Deutsch, das keiner je gesprochen, keiner je geschrieben hatte, wurde zum Grundbuch dieser neuen Sprache. Die Hälfte des Wortschatzes soll sich damals neu gebildet haben. Und es waren diese Dichter und Gelehrten, mit denen, jenseits aller Staatlichkeit, die deutsche Sprache in ganz Europa und darüber hinaus zu etwas Interessantem wurde, das man lernte, um daran teilzuhaben: am Streit der Religionen, am philosophischen Idealismus, an der Säkularisierung der protestantischen Theologie in der Literatur, an den entstehenden Naturwissenschaften. Es ist diese Sprache, die wir noch heute, in glücklichen Momenten jedenfalls, benutzen.

Umgekehrt ist es der deutschen Sprache nie gut bekommen, wenn sie in allzu große Nähe zur Politik rückte oder gerückt wurde. Das gilt für den Allgemeinen Deutschen Sprachverein, der sich im frühen „Dritten Reich“ als „SA unserer Muttersprache“ im Kampf gegen die „Verwelschung“ des Wortschatzes empfahl, ebenso wie für die von den Kultusministern durchgesetzte Rechtschreibreform der Jahre von 1996 bis 2006, deren bleibendes Verdienst darin liegt, zwar nichts reformiert, aber so viel Verwirrung gestiftet zu haben, dass die Einheitlichkeit der Orthographie (oder -fie?) in der Praxis aufgehoben ist. Welche Zuständigkeit aber reklamierte die Politik für die deutsche Sprache, wenn diese einst Gegenstand der Verfassung wäre? Und für welche deutsche Sprache? Für den Werkstattjargon der Wissenschaften, für das monströse Kauderwelsch der Betriebswirte, für das Verständigungsgeschwätz der Politiker? Für einen Dialekt aus dem Oberallgäu, für die Kunstsprache junger Einwanderer?

Integration durch Bürokratie?

Wie aber, wenn mit der Aufnahme der Sprache in die Verfassung etwas ganz anderes gemeint wäre? „Sprache ist der Schlüssel für Integration in Deutschland schlechthin“, sagt Wolfgang Bosbach. „Deswegen ist es auch schlicht falsch, wenn man sagt, das sei eine Ausgrenzung. Im Gegenteil, das ist eine Einladung, sich noch intensiver mit der deutschen Sprache und ihrer Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen zu beschäftigen.“

Ja, daran mag etwas Wahres sein, und doch wäre der bürokratische Akt, ein Bekenntnis zur deutschen Sprache in die Verfassung zu schreiben, ein ganz und gar ungeeignetes Mittel für diesen Zweck. Denn Amtssprache ist das Deutsche ohnehin. Wem das nicht genügt, wer also wirklich, wie der saarländische Ministerpräsident Peter Müller, „ein klares Zeichen für die deutsche Sprache“ setzen will, der müsste etwas anderes tun, als lauter bürokratischen Akten einen weiteren hinzuzufügen. Er müsste sich um die Attraktivität der Sprache bemühen, darum, was in ihr gesagt wird, und darum, wie es gesagt wird. Die Wahrheit über die deutsche Sprache aber ist, dass viele Deutsche schon lange nicht mehr auf Deutsch sagen, geschweige denn schreiben können, was sie sagen oder schreiben wollen. Und das ist bei weitem nicht nur ein Phänomen von Unterschichten, sondern auch und gerade der Eliten: Was meint zum Beispiel Frank-Walter Steinmeier, der Außenminister, wenn er öffentlich behauptet: „Jenseits von aktuellen Einzelfällen kommen neue Fragestellungen und Spannungsfelder auf den Menschenrechtsschutz zu?“ – will er tatsächlich von zukommenden Feldern und Stellungen reden?

Die Vertreter der Einwanderer aus der Türkei haben recht, wenn sie hinter der „fragwürdigen Bekenntnisrhetorik“ eine Wiederkehr der nur scheinbar glücklich ausgestandenen Debatte um die Leitkultur ahnen. Denn ohne Reflexion auf die Sprache selbst, ohne den Willen, an ihr zu arbeiten und sie weiter zu entwickeln, als nur angeblich selbstverständliche formelle Selbstverpflichtung, hat dieses Bekenntnis eine Rückseite, eben doch die Abgrenzung. Deswegen dient ein Bekenntnis zum Deutschen im Grundgesetz hauptsächlich dazu, Unfrieden zu stiften. Als ob es davon nicht schon genug gäbe. THOMAS STEINFELD

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Christoph Kukulies
05.07.2008 14.00
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Glei bei Blaubeuren leit a Klötzle Blei

Aber bestimmt nicht das des Schriftsetzers:

Heute in der ,,Sueddeutschen“, Seite 24, ,,Vom Klang der Seele“:

Das
älteste bekannte Musikinstrument ist eine
35 000 Jahre alte Flöte aus Schwanen-
knochen, die in einer Höhle bei Blaube-
uren gefunden wurde.

__________________
Christoph Kukulies

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Sigmar Salzburg
28.05.2008 21.26
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Törichtes Begehren nach einer neuen Rechtschreibung

Thomas Steinfeld zu

Jutta Limbach „Hat Deutsch eine Zukunft?“ (Beck Verlag)

Wenn dieses Büchlein dennoch ein großes Echo in der Öffentlichkeit auslöst, so liegt das am Gegenstand. Was mit der deutschen Sprache geschieht und geschehen wird, ist zu einer Angelegenheit des Unbehagens geworden.
Es ist dasselbe Unbehagen, das aus dem törichten Begehren nach einer neuen Rechtschreibung ein nationales Desaster werden ließ, dieselbe Unruhe, die Bastian Sicks Bücher und Darbietungen zum richtigen Deutsch, so oberflächlich sie sein mögen, zu gewaltigen Erfolgen macht. Dahinter rumort die Sorge, dass den Deutschen ihre Sprache entgleite.


Süddeutsche Zeitung online 28.05.2008
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/258/176723/

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Norbert Lindenthal
27.03.2008 13.37
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Re: Einigkeit und ... und Freiheit

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von glasreiniger
… Einiges …
Die Süddeutsche hat das schon geändert.
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Norbert Lindenthal

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glasreiniger
27.03.2008 13.13
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Einigkeit und ... und Freiheit

Heute in der Online-SZ:
http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/deutschland/artikel/951/165480/

Natürlich hat er sich Einiges selbst zuzuschreiben: (Der SPD-Vorsitzende Beck ist gemeint)

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Norbert Lindenthal
12.03.2008 19.59
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Auch andere Firmen setzen konsequent auf die deutsche Sprache

Süddeutsche Zeitung 11.03.2008 13:11 Uhr

Beispiel Porsche: Sprache in Firmen
Schlechtes Deutsch besser als gutes Englisch
Error, error: Der Sportwagenhersteller Porsche setzt intern ganz auf die deutsche Sprache. Weil der Einfallsreichtum der Ingenieure dann größer ist.
Von Stefanie Gentner

Jüngst quittierten nun auch noch die Leser der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt das Engagement der Porsche AG mit Wertschätzung und wählten den Autohersteller zum „Sprachwahrer des Jahres“.

Tatsächlich lassen sich mit dem konsequenten Gebrauch der deutschen Sprache als Konzernsprache – so wie es Porsche durchzusetzen versucht – entscheidende Vorteile erzielen.

Etwa in Besprechungen: Die Erfahrung zeigt, dass selbst Diplom-Ingenieure – Werksleiter mit bis zu 5000 Mitarbeitern – in „Meetings“ nichts sagen, weil ihnen auf Englisch nichts einfällt oder sie sich nicht blamieren wollen.

Porschechef Wendelin Wiedeking betonte hierzu schon vor einiger Zeit im Spiegel: „Natürlich können sich die Manager in Englisch verständigen. Aber das ist nicht auf allen Arbeitsebenen der Fall. Ganz schwierig wird es, wenn es um Details geht, um die Einzelteile eines Motors beispielsweise. Doch gerade bei diesen Themen müssen sich die Mitarbeiter perfekt verständigen. Und wenn Englisch oder Französisch die Konzernsprache ist, benachteiligt man automatisch alle, für die dies nicht die Muttersprache ist.“

Es erscheint nur allzu offensichtlich, dass hier Arbeitsprozesse langwieriger vonstattengehen oder sogar ganz schieflaufen. “In großen Runden reden dann plötzlich nur noch die, die gut Englisch sprechen und nicht die, die fachlich Ahnung haben“, sagt Betriebslinguistiker und Unternehmensberater Reiner Pogarell. Er hat ein passendes Beispiel: „Allein das Wort ‚Fehler’ lässt sich im Deutschen in feinsten Abstufungen ausdrücken.“

Ob Qualitätsmangel, Versehen, Fehlplanung oder Missmanagement. Der deutsche Ingenieur kennt hier im Englischen vielleicht nur das Wort „Error“ und bringt somit längst nicht an den Tag, was er tatsächlich sagen will. „So scheitern einfachste Arbeitsprozesse“, sagt Pogarell.

Das geht in der Sachbearbeitung dann weiter. Wird der eingehende Auftrag nicht verstanden, wird er nicht bearbeitet. „Schlechtes Deutsch ist hier oft besser als nur Englisch“, weiß Pogarell aus seiner Praxis in deutschen Unternehmen.

Ein Porsche-Sprecher bringt es noch einmal auf den Punkt: „Natürlich müssen auch bei uns alle Englisch können, um sich international bewegen zu können. Es ist aber doch die Muttersprache, die uns wirklich stark macht.“

Vorstellungskraft fördern
Gerade in den Entwicklungsabteilungen geht es um Vorstellungskraft, Denkschärfe und um reibungslose Verständigung. Der Einfallsreichtum der Ingenieure ist in ihrer Muttersprache am größten, heißt es bei Porsche. Dieser soll auf keinen Fall gebremst werden.

Der Erfolg gibt dem Unternehmen Recht. So konnte es für das Jahr 2007 unter anderem einen Zulassungsrekord in Deutschland und einen Verkaufsrekord in Nordamerika ausweisen.

Nach einer Umfrage des Manager Magazins ist Porsche außerdem zum achten Mal in Folge zum Unternehmen mit dem besten Ansehen in Deutschland gekürt worden.

Auch andere Firmen setzen konsequent auf die deutsche Sprache, etwa Eon Westfalen-Weser. Das Unternehmen hat sogar einen entsprechenden Leitfaden für die Mitarbeiter zusammengestellt.

Das Gros der Firmen folgt jedoch dem Trend der „Verenglischung“: Viele Unternehmen anglisieren sogar ihre Firmennamen, wie beispielsweise BMW Group, Deutsche Post World Net oder Deutsche Bahn Mobility Network Logistics.

Siemens nennt ihre Abteilungen nur noch Power Generation, Automation Technologies oder Lighting. Ebenso bei BASF: Hier hat sich Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht darum bemüht, die Unternehmensbereiche seit dem 1. Januar 2008 mit englischen Bezeichnungen zu versehen, ohne dafür deutschsprachige Entsprechungen anzubieten.

So wurden aus den vormals fünf Segmenten Chemikalien, Kunststoffe, Veredelungsprodukte, Pflanzenschutz/Ernährung und Öl/Gas nun die sechs neuen Bereiche Chemicals, Plastics, Functional Solutions, Performance Products, Agricultural Solutions und Oil&Gas.

„Comical Company“
Manch einer machte sich schon lustig, nannte BASF nicht mehr „The Chemical Company“, sondern nur noch lapidar „The Comical Company“.

Gerade die Mitarbeiter haben ihre Probleme mit dem neuen Vokabular. So schreibt ein Beschäftigter in der BASF-Mitarbeiterzeitung, er tue sich „sehr schwer“ mit den neuen Bezeichnungen.

Betriebslinguistiker Pogarell hält den Trend zur englischen Sprache schon aus Imagegründen für eher schädlich als förderlich. „Denn ’Made in Germany’ ist nach wie vor ein Verkaufsgarant.“

Sprachwissenschaftler sehen noch weitere Probleme. Im Vergleich zum normalen Englisch entwickelt sich in den Firmen meist ein sogenanntes Bad Simple English (BSE), also ein einfacheres, oft fehlerhaftes Englisch. So birgt BSE, gerade bei Geschäftsbeziehungen aufgrund der Fehlerhaftigkeit die Gefahr von Missverständnissen, die fatale Folgen nach sich ziehen können.

Der Supermarkt Wal-Mart kann hier als bekanntestes Beispiel für das Scheitern des Englischen herangezogen werden. Mit insgesamt über einer Million Mitarbeitern kam die weltweit größte Lebensmittelkette ab Mitte der 1990er Jahre auf den deutschen Markt. Bereits 2007 musste der US-Konzern seine Filialen in Deutschland wieder schließen – mit riesigen Verlusten.

Reiner Pogarell hat die Entwicklung bei Wal-Mart eingehend betrachtet und ist sich sicher: „Zu viel Englisch.“

Wal-Mart setzte amerikanische Geschäftsführer ein. Das gesamte Management, ab dem Filialleiter, musste Englisch sprechen. Es folgte eine Trennung zwischen den oberen und unteren Unternehmensebenen. „Beschwerden wurden zum Beispiel nicht weitergeleitet, weil sie in Englisch formuliert sein mussten.“

Nach und nach fehlten zunächst die Motivation der eigenen Mitarbeiter und in der Folge dann auch die Kunden.

Porsche ist in jedem Fall überzeugt von seinem Festhalten an der deutschen Sprache. In Stuttgart blickt man entspannt zum Nachbarn Daimler, der nicht zuletzt durch die Kooperation mit dem amerikanischen Automobilhersteller Chrysler Englisch als Konzernsprache eingeführt hat. „Das gibt es bei uns nicht“, heißt es bei Porsche.

(sueddeutsche.de/hgn)

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Norbert Lindenthal
19.10.2007 11.50
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Deutsche Akademie: „misslungene Rechtschreibreform“

Berliner Literaturkritik vom 19.10.2007

„Süddeutsche Zeitung“
Die Ergebnisse einer Hausaufgabe der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, nämlich eine Sprachglosse über Anglizismen zu verfassen, „die im Sprachgebrauch und vielleicht weit über ihn hinaus Unheil stifteten“, hat Klaus Reichert als Sammlung herausgegeben. Die Schlüsse seien unter anderem gewesen, dass Wörterbücher die besten Beispiele für Glossare seien und die „misslungene Rechtschreibreform“ den falschen Sprachgebrauch unterstütze. Zudem fiele der Vergleich von Sprachverfall und Vogelgrippe, welcher jedoch von den meisten Glosseuren nicht beachtet wurde. Stattdessen wurde das Fazit, die Autoren fühlten sich verletzt von Sprachdummheiten und sähen einer Lösung hoffnungsvoll entgegen, allgemein angenommen. Der Rezensent betrachtet diese Lösung jedoch kritisch.

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Sigmar Salzburg
03.06.2007 08.49
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Kultur bewegt

„Was Topmodel Heidi Klum als Chefredakteurin auf Zeit am liebsten liest, können Sie ab 31. Mai in Heidis Gala entdecken.“

Das haben wir. Und erkannten: Am liebsten liest Heidi Klum über sich selbst.
[…]
In einem großen grauen Kasten auf derselben Seite erfahren wir auch gleich noch, was Heidi sonst noch am Herzen liegt. Erstens: ein Kinderdorf in Bergisch Gladbach, zu dessen Gunsten sie damals die Single „Wonderland“ aufgenommen hatte. Endlich verstehen wir, warum sie uns das angetan hat!
Zweitens: die deutsche Rechtschreibreform. Womit genau sie sich dabei beschäftigt, erfahren wir nicht. […]

http://www.sueddeutsche.de/,ra7l1/leben/artikel/613/116497/

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Detlef Lindenthal
28.07.2005 10.29
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Gemeinsam denken statt blind gehorchen


Dr. Johannes Wasmuth schrieb:
... wirtschaftlichen Schäden für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, die mit der Reform verbunden waren und weiterhin verbunden sind ...
Es sind nicht nur die „wirtschaftlichen“ Schäden in Form von Mehrarbeitszeit, Bücherneukauf, Fehlerzunahme und dadurch langsamerem Lesen. Als schlimmsten Schaden sehe ich, daß unsere Schulkinder mit der Botschaft ins Leben entlassen werden: Hauptsache das machen, was der Chef, Lehrer usw. sagt; statt: das zu machen, was richtig ist. Folge: viel wichtige Denkleistung liegt brach, schwerwiegende Fehler setzen sich durch alle Entscheidungsebenen bis nach unten durch – wie bei Stalin oder Hitler, und das Leben geht zugrunde.
Wir brauchen an jeder Stelle in Gesellschaft und Arbeitswelt Menschen, die dazu stehen, was ihr Denken ihnen sagt; und deshalb lohnt der kluge Widerstand gegen die sogenannte Rechtschreib„reform“, damit sich eine neue Tradition von Selbstdenkern bildet.
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Detlef Lindenthal

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Karl-Heinz Isleif
25.07.2005 13.08
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Und hier der dritte

Dies ist der dritte Leserbrief, den ich unten als sehr lesenswert bezeichnet habe:

Das Werk von Scharlatanen
Jetzt Fehler anzurechnen ist nicht sinnvoll
/ SZ vom 19. Juli

Dass Bayern und Nordrhein-Westfalen Schüler nicht auf das Rechtschreibreformabenteuer verpflichten, gebietet die rechtsstaatliche Fairness. Die Reform ist derart desolat, dass sie so nicht bleibt. Ihre Regeln sind mehrdeutig und mehrfach geändert. Ein Wörterbuch, das zutreffend Auskunft gibt, was ab dem 1.8.2005 falsch ist, gibt es nicht. Da lassen sich nur die Kultusminister benoten. Dies gilt zunächst dafür, dass sie Rechtschreibscharlatanen aufgesessen sind, die um der Veränderung willen eine Reform aus einem Gemisch von Regeln des 18. Jahrhunderts, Ansätzen der NS-Ära, Vorstellungen von SED-nahen „Schriftexperten“ und eines Schweizer Eigenbrödlers, der dem Duden NS-Lastigkeit andichtete, sowie infantilen Pseudoetymologien zusammengebraut, sich selbstherrlich über die Entwicklung der Sprache, ihre Grammatik, Semantik und Phonetik hinweggesetzt und damit ihrer Verschriftung schweren Schaden zugefügt haben. Dies gilt auch wegen der wirtschaftlichen Schäden für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, die mit der Reform verbunden waren und weiterhin verbunden sind. Und dies gilt wegen des Starrsinns, mit dem die Kultusminister trotz der breiten Reformablehnung ohne Rücksicht auf elementare demokratische Gepflogenheiten vorgehen und der die Kultusverwaltung partiell zu einem Tollhaus hat verkommen lassen. Die angemessene Note dafür lautet „ungenügend“. Eine effektive Schadensbegrenzung wäre nach wie vor allein die Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung. Doch dazu fehlt den Kultusministern bislang jeder Anflug politischer Größe.

Der aktuelle Einsatz für eine einheitlich akzeptierte Rechtschreibung des früheren bayerischen Kultusministers Zehetmair ist sehr begrüßenswert. Erfolgreich wäre er aber nur, wenn das Reformwerk damit vollständig auf den Prüfstand gestellt und rückhaltlos von sämtlichen Mängeln gesäubert würde. Dazu muss sich der Rechtschreibrat von allen Vorgaben der Kultusminister, auch derjenigen, von den Reformregeln ausgehen zu müssen, lösen. Dies wiederum ist nur möglich, wenn sich der Rat von der „Menge von Persönlichkeiten“ schonungslos verabschiedet, die laut Zehetmair „an der Altlast mittragen“, und sie durch Persönlichkeiten ersetzt, die etwas von der Sache verstehen. Sonst produziert auch der Rat nur Flickschusterei und der von Zehetmair gewünschte Rechtschreibfrieden wird auf den Sanktnimmerleinstag verschoben.
Dr. Johannes Wasmuth, München

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.169, Montag, den 25. Juli 2005 , Seite 18

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