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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
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J.-M. Wagner
20.02.2002 18.52
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'Arbeitsauftrag'

Ich möchte nicht wieder verdächtigt werden, lieber andere für mich arbeiten zu lassen, aber ich habe einen Vorschlag, den ich gern (erneut, vgl. "Unsere Politiker und die RSR") zur Diskussion stellen möchte. Mir schwebt etwas vor, dessen Wirksamkeit (wenn es denn zustande käme) ich zwar für nicht allzu lang anhaltend, aber trotzdem für durchaus gut halte; allerdings bin ich mir insgesamt nicht so ganz sicher damit und würde mich daher über Stellungnahmen freuen. Meine Kernfrage ist: Wie kann man erreichen, daß in den „großen“ Zeitungen (bzw. durch dpa) darüber berichtet wird, wie fehlerhaft und problematisch die Reformschreibung ist?

Also: Wie wäre es, wenn anläßlich des sechsten Jahrestages des Erscheinens des Flugblattes von Friedrich Denk sowie der Unterzeichnung der "Frankfurter Erklärung" eine möglichst große Zahl der damaligen Unterzeichner öffentlich Bilanz ziehen, die weiterhin bestehenden, massiven Probleme aufzeigen und diese unter der Überschrift »Was unsere Kinder in der Schule lernen müssen – und was sie dort nicht beigebracht bekommen« medienwirksam „auf die Tagesordnung setzen“ würden – so daß die Zeitungen, welche die Reformschreibung verwenden (aber nicht nur solche), darüber berichten müßten.

Ich denke, die hinreichend große Aufmerksamkeit der Presse für das Ereignis bzw. das Thema kann, neben der Darstellung der Probleme für die Schulkinder, durch eine fundierte Schilderung erreicht werden, daß diese massiven Probleme den Politikern seit Jahren bekannt sind, weil die Rechtschreibkommssion entsprechende Änderungen gefordert hat, und daß aber die entsprechende Stellungnahme der Kommission den Vermerk »Nicht zur Veröffentlichung bestimmt« trug. –

Ist eine solche Absicht moralisch zu vertreten (ich will mir nicht etwas vorwerfen lassen müssen, was ich an den Reformern kritisiere), oder hat das schon etwas von „Manipulation“?
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
20.02.2002 13.05
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Eine sehr berechtigte Frage!

Wenn man das Treiben der Kommission miterlebt hat, kann man nur staunen über ihre Unverfrorenheit und Verlogenheit, die ja z. B. auch von einem ausgezeichneten Kenner aller Beteiligten wie Herrn Munske mit scharfen Worten gegeißelt worden ist. Natürlich treiben es manche mehr und manche weniger schlimm.

Wenn der Bericht erst veröffentlicht ist, wird man das genauer nachprüfen können. Zum Beispiel die Untersuchung von vielen kleineren Zeitungen, die natürlich alle hauptsächlich von dpa leben und daher alle dasselbe enthalten, also auch dieselbe Orthographie. Was die Kommission alles NICHT erwähnt!
Wir werden das im einzelnen aufdecken, versprechen uns aber keinen allzu großen Nutzen davon. Die große Masse weiß ungefähr Bescheid, läßt sich aber nicht aus der Lethargie reißen, insofern haben die Reformer mit ihrem Aussitzen den richtigen Weg gewählt. Inzwischen schreitet der Rückbau der Reform fort, Duden geht „in die Pleite“, und wir – erweitern unsere Menschenkenntnis ...
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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
20.02.2002 12.01
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DIE Sprachgemeinschaft

Das würde mich überhaupt mal genauer interessieren, wie die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung zu dem Urteil kommt, daß »die Sprachgemeinschaft (...) sich nach anfänglichem Zögern an die Schreibung 'Leid tun' mit substantivischer Interpretation von 'Leid' gewöhnt« hat – wer, bitte, wird hier unter „der Sprachgemeinschaft“ verstanden, und wie hat die Kommission das geprüft? Welche Texte wurden ausgewertet?

Sind es die Schreibenden, welche die Sprachgemeinschaft bilden – also die Schriftsteller etc, die sich großenteils von der RSR distanziert haben, oder sind es die – sagen wir mal – Gebrauchsschreiber wie die Journalisten und Redakteure (etwa bei der SZ: „Ich kenne keinen Redakteur, der ... glücklich wäre... Unfug ...“), oder sind es jene, die es absolut nicht interessiert? – Was für ein Menschenbild steckt eigentlich in den Köpfen der Reformer?

Vielleicht ist die schweigende Bevölkerungsmehrheit durch das häufige Wiederkäuen in den Zeitungen daran gewöhnt worden – ich habe mich nicht daran gewöhnt (und zum Beispiel hat die ZEIT speziell diesen Punkt – „Leid tun“ – nicht mitgemacht)! Bei mir geht nach wie vor die Grammatik vor. Aber diese „Disziplin“ scheint für die Reformer wie für die Kultusminister nebensächlich zu sein.
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
20.02.2002 03.31
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Konvention

Im dritten Bericht der Kommission ist ständig vom „Konventionalisierungsprozess“ die Rede, der gegenwärtig ablaufe. Mehrmals kündigen die Reformer auch an, immer wieder auf die Agenturen und Verlage einwirken zu wollen, damit diese sich in den Konventionalisierungsprozeß einfügen. Die Herren Herlyn und Nürnberger von dpa sind bereits intensiv bearbeitet worden. Die widerspenstigen Schriftsteller und ihre Erben sollen bewogen werden, dem Abdruck der Werke in Neuschreibung zuzustimmen. Für den Nachdruck in Schulbüchern soll eine Lockerung erreicht werden.
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Th. Ickler

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Reinhard Markner
19.02.2002 21.37
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Selbsttäuschungsmanöver

Das Argument mit den Störungen, die von den Inhalten ablenken, zieht durchaus. Ganz offensichtlich aber gegen jede Störung des herrschenden Gebrauchs, auch wenn sie von neuen Normierungsversuchen ausgeht. Es gibt Leute an deutschen Universitäten, die kognitiv und charakterlich einfach nicht in der Lage sind, 1 und 1 zusammenzuzählen. Margret Popp fällt in diese Kategorie.

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Sigmar Salzburg
19.02.2002 21.27
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Spinnewebfeines der Spinnefeinde.

Jahrelang versuchte so mancher vergeblich, Frau Dr. Popp ernstzunehmende sachliche Gründe für ihr vehementes Eintreten für die Reform zu entlocken. Nur selten läßt sie (im gleichen Strang #99) unauffällig einen Blick unter ihr Reformkostüm werfen. Aber da ist nichts:

„Warum eine Reform...
Frag nen Germanisten.
Aber da jetzt die Konvention so ist wie sie ist, mach ich natürlich mit, weil ich Inhalte vermitteln will, wenn ich was schreibe, und nicht beim Schreiben Parteigänger für die Konservierung der alten Schreibweise anlocken oder andere Störungen beim Schreiben erzeugen will, indem ich die überholte Schreibweise zur Schau stelle. Ich halte mich auch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, egal ob die mir nun im Augenblick einleuchten oder nicht...“


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Sigmar Salzburg

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Theodor Ickler
19.02.2002 19.35
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In der ZEIT-Debatte (Internet) schreibt die Anglistin Margret Popp zu Leid tun:

„Ich schreibe es nicht deswegen groß, weil ich es als ein Substantiv einsortierte, oder weil ich diese Regelung für überwältigend zweckmäßig hielte, sondern um der heutigen Norm im code graphique zu folgen und nicht mit einer auffallenden Schreibung vom Inhalt des Geschriebenen abzulenken.“

Das erinnert mich stark an jenen Seminarlehrer Gerhard Schoebe, der die Reform ein bißchen kritisiert und dann fortfährt: „Aber ich werde der Norm gehorchen, weil sie die Norm ist.“ (Dies hat ihn qualifiziert, für die GfdS und das IdS als Rezensent meiner Bücher eingesetzt zu werden.) Mir wird immer ganz blümerant zumute, wenn ich auf solche Zeitgenossen stoße, und ich danke dem Himmel, daß es Genossen dieser Zeit und nicht einer anderen sind.

„Code graphique“ ist ja eine wahre Kostbarkeit. Aber dahinter steckt doch nur die schlichte Tatsache, daß es ein paar Auchgermanisten gelungen ist, ihre komischen orthographischen Ideen mit Hilfe der Staatsmacht zu einer gewissen Scheinblüte zu führen. Und was macht die Intelligenz? Sie unterwirft sich, was sonst!
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Th. Ickler

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