'Arbeitsauftrag'
Ich möchte nicht wieder verdächtigt werden, lieber andere für mich arbeiten zu lassen, aber ich habe einen Vorschlag, den ich gern (erneut, vgl. "Unsere Politiker und die RSR") zur Diskussion stellen möchte. Mir schwebt etwas vor, dessen Wirksamkeit (wenn es denn zustande käme) ich zwar für nicht allzu lang anhaltend, aber trotzdem für durchaus gut halte; allerdings bin ich mir insgesamt nicht so ganz sicher damit und würde mich daher über Stellungnahmen freuen. Meine Kernfrage ist: Wie kann man erreichen, daß in den großen Zeitungen (bzw. durch dpa) darüber berichtet wird, wie fehlerhaft und problematisch die Reformschreibung ist?
Also: Wie wäre es, wenn anläßlich des sechsten Jahrestages des Erscheinens des Flugblattes von Friedrich Denk sowie der Unterzeichnung der "Frankfurter Erklärung" eine möglichst große Zahl der damaligen Unterzeichner öffentlich Bilanz ziehen, die weiterhin bestehenden, massiven Probleme aufzeigen und diese unter der Überschrift »Was unsere Kinder in der Schule lernen müssen und was sie dort nicht beigebracht bekommen« medienwirksam auf die Tagesordnung setzen würden so daß die Zeitungen, welche die Reformschreibung verwenden (aber nicht nur solche), darüber berichten müßten.
Ich denke, die hinreichend große Aufmerksamkeit der Presse für das Ereignis bzw. das Thema kann, neben der Darstellung der Probleme für die Schulkinder, durch eine fundierte Schilderung erreicht werden, daß diese massiven Probleme den Politikern seit Jahren bekannt sind, weil die Rechtschreibkommssion entsprechende Änderungen gefordert hat, und daß aber die entsprechende Stellungnahme der Kommission den Vermerk »Nicht zur Veröffentlichung bestimmt« trug.
Ist eine solche Absicht moralisch zu vertreten (ich will mir nicht etwas vorwerfen lassen müssen, was ich an den Reformern kritisiere), oder hat das schon etwas von Manipulation?
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Jan-Martin Wagner
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