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Soll es ein Schwarzbuch zur Rechtschreibreform geben?
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margel
30.03.2003 14.33
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Entschuldigung: Volksverächter

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margel
30.03.2003 14.32
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Ein ganz besonders trauriges Kapitel ist ja die Strangulierung des Volkswillens in Sachen Rechtschreibreform in Schleswig-Holstein durch die dortigen Volksvächter.
Auch die fortdauernden Eiertänze um eine Erweiterung der direkt-demokratischen Volksrechte zeigen nur, daß es mit unserer Demokratie nach wie vor nicht weit her ist.
Als Gegenbeispiel das Neueste aus der Schweiz, einer, bei allen
Mängeln, echten Demokratie. Dort hat das Volk einem Vorschlag des Bundesrates. also wohlgemerkt der Regierung, zugestimmt, wonach in Zukunft auch für normale Gesetze und nicht nur für Verfassungsänderungen Initiativen möglich sind. Ebenso wurde
die Möglichkeit des Referendums bezüglich Staatsverträgen ausgeweitet. Wo gab es das sonst noch in letzter Zeit ?
Siehe auch verpaßte Chance bei der Wiedervereinigung (Artikel
146 GG). Einziger Wermutstropfen:die geringe Stimmbeteiligung...

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Michael Krutzke
08.12.2002 17.02
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Lieber Herr Dräger,

daß auch dieser Teil der Geschichte angemessen gewürdigt werden soll, finde ich in Ordnung. Als „Späteinsteiger“ in diese Auseinandersetzung weiß ich sehr wenig davon.

Sicher ist auch daran gedacht, die ideologischen Wurzeln dieser Reform offenzulegen. Nach allem, was ich so mitbekommen habe, ist es eines der letzten Zukunftsprojekte einiger Alt-68er. Das beispielsweise müßte Stefan Baron, dem Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, die Schamesröte ins Gesicht treiben. Läßt sich doch – folgt man seinen gelegentlichen Stellungnahmen zu aktuellen Fragen – alles Übel dieser Welt auf das Wirken eben jener 68er-Ideologen und einer von denen versauten Generation zurückführen. Ob er wohl weiß, wen er in seinen Satzcomputern sitzen hat, und wer seinem wirklich lesenswerten und seriösen Blatt Seite für Seite den Stempel aufdrückt? Vielleicht leidet er ja still, weil ihm der Verlag die Orthographie vorschreibt. Allerdings – in der Wirtschaft fügt man sich erfahrungsgemäß schnell in Verhältnisse und folgt bestimmenden Trends, und da ist es letztlich egal, wer sie losgetreten hat. Aber das gehört wohl in die Rubrik „Gruppendynamik“.

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Michael Krutzke

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Matthias Draeger
04.12.2002 14.27
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Der stille Protest

Material aus dem „Stillen Protest“ kann natuerlich ins „Schwarzbuch“ uebernommen werden. Das kaeme fast einer Erstveroeffentlichung gleich, denn vom Stillen Protest wurde nur eine Mini-Auflage von 200 Stueck hergestellt.
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Matthias Draeger

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Matthias Draeger
04.12.2002 14.16
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Erlebnisse, natuerlich auch der Lehrer

Sehr geehrter Herr Krutzke,

Erlebnisse von Lehrern, die versuchen, sich gegen die aufgenoetigte Reform zur Wehr zu setzen, gehoeren natuerlich auch ins Schwarzbuch – ebenso wie uebrigens auch Erlebnisse von Schuelern, die sich naturgemaess in einer noch schwierigeren Lage befinden als die Lehrer.
Auf diese Weise gewinnt der Leser Einblick in fast alle Bereiche unserer Gesellschaft, in die Art der Arbeit von Ministerien, Presseagenturen, Verbaenden, Lehrerkollegien, Elternvereinen, Gewerkschaften, Fraktionen, Parteien, Landesregierungen, Politikern, Gerichten, und und und

Der Leser wird dadurch nicht duemmer, und wir, die wir das Schwarzbuch machen werden, erst recht nicht.
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Matthias Draeger

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Norbert Schäbler
04.12.2002 12.38
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Tip(p)

Im Oktober 1997 erschien im Leibniz Verlag, St. Goar, das Buch: „Der ‚Stille’ Protest“ mit dem Untertitel: „Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit“.
Darin enthalten sind zahlreiche Dokumente verschiedener Initiativen gegen die Rechtschreibreform, die von der turbulenten Phase der Reformkritik künden. Einige davon könnten auch im „Schwarzbuch“ Aufnahme finden.

Das Copyright dürfte leicht zu klären sein. Es liegt „by“ Matthias Dräger; dort sind auch die Originalmanuskripte archiviert.

Beim Sichten, eventuellen Neuformatieren und Eintippen bin ich gerne behilflich.


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nos

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Michael Krutzke
04.12.2002 10.50
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Persönliches

Ist daran gedacht, auch die Erlebnisse der Lehrer, die sich aktiv gegen den Unsinn in ihrem Unterricht gewehrt haben, im Schwarzbuch zu dokumentieren? Mich würde es sehr interessieren, und es wäre gerade für gutgläubige RSR-Befürworter eine beeindruckende Lektion; vorausgesetzt natürlich, die Betroffenen sind damit einverstanden. Denn das ist bei diesem Reformwerk wohl das einzig Stimmige: die Qualität der Sache und die Mittel zu ihrer Durchsetzung.

Auch die persönlichen Erlebnisse anderer Aktiver, denen wohl in manchen Fällen übel mitgespielt wurde, halte ich für erwähnenswert. Und natürlich die Verbannung von Schriftstellern aus den Schulbüchern.

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Michael Krutzke

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Theodor Ickler
02.12.2002 15.22
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Sehr gut!

Dieser Weg überzeugt mich auf Anhieb. Einige Mitstreiter könnten schon mal hier aus dem Archiv usw. heraussuchen, was in Frage kommt (vielleicht genügt manchmal ein Verweis, ohne das Dokument selbst?); ich werde bei nächster Gelegenheit mal die Berge in meinem Studio durchsuchen, was noch so vorhanden ist. Bitte schauen Sie alle in Ihren Briefmappen nach, ob da was Skandalöses liegt! Notfalls müßte man einiges anonymisieren, zwecks Personenschutz. Manches läßt sich aus rechtlichen Gründen leider gar nicht veröffentlichen, zum Beispiel die Intrige, die ein Trittbrettfahrer und Hauptgewinnler der Reform hier an der Universität gegen mich eingefädelt hat.
Das Heft könnte wirklich ganz und gar hier im Netz entstehen; evtl. müßte man aber zuletzt Originale hineinkopieren.
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Th. Ickler

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Matthias Draeger
02.12.2002 15.14
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Schwarzbuch Rechtschreibreform

Ein „Schwarzbuch Rechtschreibreform“ bietet sich an. An der Schnittlinie „Rechtschreibreform“ koennte man einen quasi geologischen Schnitt durch fast alle gesellschaftlich relevanten Kraefte am Ausgang des 20. Jahrhunderts offenlegen.

Der Grund, warum ich das nicht laengst gemacht habe: es war mir einfach zuviel an Stoff. Allein eine vernuenftige Dokumentation des Volksentscheids in Schleswig-Holstein haette mich fuer 1/4 Jahr in Beschlag genommen. Ich dachte auch eher in Richtung Dokumention der wichtigsten Phasen mit Originalabdruck der entsprechenden Dokumente.

So etwas koennen wir bei der Rechtschreibreform derzeit nicht leisten, es gaebe mehrere Baende mit jeweils 300 bis 400 Seiten.

Insofern ist die Idee eines ueberschaubaren Schwarzbuches wesentlich besser, da durchfuehrbar. Dieses Schwarzbuch koennte im Internet zusammengestellt werden.
Hierzu sollte man dann im Forum eine neue Hauptueberschrift eroeffnen: Schwarzbuch. Unter dieser Ueberschrift werden dann entsprechende Kapitel-Faeden eroeffnet, hier kann dann Material hineingestellt bzw. hineinkopiert und kommentiert werden. Dokumente, die dann tatsaechlich zur Aufnahme in das Schwarzbuch ausgewaehlt werden, koennten z. B. von einer Redaktion halbfett markiert werden (natuerlich kann nicht alles abgedruckt werden).
Das so erhaltene Material wird dann spaeter kapitelweise nach Datum geordnet.

Gut so? Gibt es bessere Vorschlaege?
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Matthias Draeger

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Theodor Ickler
02.12.2002 10.52
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Schwarzbuch

In den letzten Tagen habe ich oft denken müssen, ob man vielleicht noch einmal die Höhe- bzw. Tiefpunkte der Reformjahre in einem „Schwarzbuch Rechtschreibreform“ zusammenstellen sollte. Also die größten Gemeinheiten (z. B. beim Volksbegehren in Schleswig-Holstein), Dummheiten (Augst, Heller), Feigheiten (Medien, Parteien), Bestechlichkeiten (...); die ekelhaftesten Fälle von Opportunismus und Trittbrettfahrerei usw. – Dazu kurze erläuternde und verbindende Texte. Das Ganze billig gedruckt und geheftet, drei Euro das Stück ...

Was hineinsollte, könnte man hier mit vereinten Erinnerungskräften und Dokumentationsfähigkeiten besprechen.

Ich denke auch an solche Fälle: Vor ein paar Jahren hat die Junge Union Mittelfranken eine Eingabe bei der bayerischen Regierung eingereicht, gegen die RSR. Ich habe ein Gutachten dazu verfaßt. Flugs wurde der JU-Vorsitzende in den Landesvorstand berufen – und die Eingabe zurückgezogen. Ich habe nie wieder etwas davon gehört, es herrscht die parteiübliche „Geschlossenheit“.
– geändert durch Theodor Ickler am 03.12.2002, 17.37 –
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Th. Ickler

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