Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Hilfstruppen
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Hilfstruppen
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Henning Upmeyer
21.05.2003 10.06
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Ort-o-grafie

könnte auch als „die ortsübliche Schreibweise“ (mit „o“ als Fugenelement) gedeutet werden, zumindest von Spaßvögeln. Mischwörter aus verschiedenen Sprachen brauchen ja nicht durch Bindestriche gekennzeichnet werden.

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Theodor Ickler
21.05.2003 03.39
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Dreiergruppe

Die drei genannten Sprachen bilden in der Tat eine Gruppe, die sich durch ihre sozusagen historische Orthographie von den meisten anderen unterscheidet. Man hätte sich ein Einschwenken auf die phonographische Schreibweise denken können, aber heute ist das prakisch nicht mehr möglich, zumal es sich mehr oder weniger um Weltsprachen handelt.
Übrigens war Katastrofe 1995 ja im offiziellen Regelwerk vorgesehen; manche behaupten, es sei nie angedacht gewesen. Seltsam unentschlossen wirkt Orthografie.
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Th. Ickler

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Peter Schubert
20.05.2003 16.12
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Keine Katastrofe

Es wäre aber auch keine Katastrophe, wenn das Wort mit f geschrieben würde. Es wird, mit Ausnahme von Deutsch, Englisch und Französisch, in allen lateinisch schreibenden Sprachen, das ist eine vierstellige Zahl von Sprachen, mit f geschrieben.

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J.-M. Wagner
20.05.2003 10.38
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,,Keine Katastrofe``

»Die Schreibweise von Fremdwörtern nach den „neuen“ Regeln« wird erläutert unter http://www.textelle.de/04-2003.html.
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Jan-Martin Wagner

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Jörg Metes
18.03.2003 09.54
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Gesellschaft für angewandte Linguistik (GAL)

Die GAL ist ihren eigenen Angaben zufolge der zahlenmäßig größte Fachverband (ca. 1.000 Mitglieder) der Bundesrepublik Deutschland innerhalb der Association Internationale de Linguistique Appliquée (AILA). Die GAL schreibt reformiert, und das offenbar mit dem Einverständnis einer ganzen Reihe von Sprachwissenschaftlern.
Auch in der von ihr herausgegebenen ZfaL – Zeitschrift für angewandte Linguistik wird reformiert geschrieben; im Leitfaden für ZfaL-Manuskripte heißt es: 10. Die Beiträge sind nach der neuen deutschen Rechtschreibung zu verfassen.
Andererseits liegt die Redaktion der ZfaL in den Händen von Dr. Hajo Diekmannshenke von der Universität Koblenz, der über Schriftspracherwerb, orthographische Normen und ihre Entwicklung einen recht interessanten Aufsatz geschrieben hat, in welchem er die strenge Handhabung orthographischer Normen eigentlich insgesamt infrage stellt: „Bloß keine Fehler machen!“ – Linguistische Betrachtungen zu Rechtschreibfehlern und ihrer Analyse (das Erscheinungsjahr ist nicht angegeben, ich tippe auf 1999 oder 2000). Diekmannshenke selber schreibt in diesem Aufsatz wie auch in seinen aktuellen Seminarankündigungen unreformiert (Abschlußklausur, weitgehend). Im Sommersemester veranstaltet er ein Hauptseminar, in dem ein erstes Fazit der Reform gezogen werden soll.
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Jörg Metes

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Theodor Ickler
25.02.2003 07.07
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Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten

XY-Zeitung, 5. 2. 2003
Sehr geehrter Herr W.,
besten Dank für Ihren Brief vom 30. Januar 2003. Die Einführung der so genannten neuen Rechtschreibung liegt mittlerweile Jahre zurück, und alle, die mit Schriftsprache umgehen, haben unterdessen einen Modus gefunden, mit dieser ungeliebten Reform umzugehen. Das gilt auch für meine Redaktionen, die sich mitnichten in „vorauseilendem Gehorsam, unterwürfig und unkritisch“ mit diesem Phänomen arrangierten. Da wir partiell von Nachrichtenagenturen abhängig sind, die kollektiv auf neue Schreibweisen setzen, wir andererseits aber auch im Anzeigenbereich Kundenwünsche erfüllen müssen, die ebenfalls den neuen Regeln folgen, haben wir gar keine Wahl. Ich schließe nicht aus, dass meinen Kollegen und mit immer mal wieder Mischformen unterlaufen. Allerdings sehen wir uns damit in guter Gesellschaft aller vergleichbaren Blätter.
Über Zufälligkeiten hinaus gelingt es uns auf diesem Weg allerdings auch immer wieder, die schlimmsten Ungereimtheiten dieses Reformwerks auszubalancieren.
Mit freundlichem Gruß
K. B.
(Chefredakteur)

-
An diesem Brief läßt sich mancherlei studieren, sogar Nationalpsychologisches.
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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
23.02.2003 20.47
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Medienwirksamkeit

Immerhin war diese Versteigerung bei eBay einigermaßen öffentlichkeitswirksam, so daß gestern im Nachrichtensender MDR info sogar mit einem kurzen Interview darüber berichtet wurde; Tenor: Weg mit den Anglizismen!

Ich habe große Lust, dem zuständigen Mitarbeiter (leider habe ich den Namen nicht genau mitbekommen) einen entsprechenden Brief zu schreiben und ihn auf die Rechtschreibproblematik hin anzusprechen. Mir schwebt vor, u. a. ein paar Fragen vorzuführen, die seit Jahren von offizieller Seite nicht oder nur unzureichend beantwortet werden.

Ob ich wirklich dazu kommen werde, weiß ich noch nicht; vielleicht wird es eine spontane Entscheidung. Wer aber Vorschläge für derartige Fragen hat, kann sie mir ruhig schicken bzw. hier einstellen.
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Jan-Martin Wagner

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Michael Krutzke
20.02.2003 12.00
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Karnevalsverein

Laut SPIEGEL online haben einige Krämerseelen bei eBay die deutsche Sprache erfolgreich versteigert.

Initiator dieser A(u)ktion ist – man ahnt es leicht – der VDS mit seinem Vorsitzenden Walter Krämer. (VDS-Pressemitteilung dazu)

Laut SPIEGEL wurde auf einige Vorzüge des angebotenen Produkts hingewiesen (Möglichkeit der Bildung zusammengesetzter Hauptwörter), auch Nachteile wurden benannt: Anglizismen natürlich. Dumm nur, daß diese redlichen Sprachwahrer und -schützer einen weiteren Mangel verschwiegen haben: abgeschaffte und verstümmelte Wörter beispielsweise. Davon wollen sie – jedenfalls vereinsamtlicherseits – ja nichts wissen und schmeißen jeden aus ihrem Forum, der darauf hinweisen will. Das qualifiziert sie hinreichend für eine Mitgliedschaft in den hier behandelten Hilfstruppen.

Zur Zeit wird die deutsche Sprache übrigens erneut versteigert (endet am 21.02.03 22:56:09 MEZ). Zu den Mängeln des Produkts wird erwähnt, es habe durch fahrlässigen Gebrauch vor allem in letzter Zeit einigermaßen gelitten und weise ziemlich viele Anglizismen auf. (Deutsche Sprache bei eBay) Infos dazu erhält man über den Link http://www.bbv-net.de/news/kultur/2003-0214/deutsch.html, der aber nicht zum VDS, sondern zum „Online-Dienst des Bocholter-Borkener Volksblattes“ führt.

Na dann: Alaaf und Helau!



Der SPIEGEL-Beitrag zum Thema

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Michael Krutzke

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Michael Krutzke
11.02.2003 12.56
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Hilfstruppen - automatisiert

Zunehmend beobachtbar ist, daß – offenbar aus eigener Ratlosigkeit – die Entscheidung über die richtige oder falsche Schreibweise an das Korrekturprogramm der Textverarbeitung (überwiegend Microsoft) delegiert wird. Das ist „gesellschaftsfähig“ und bietet jedwede Ausrede, wenn mal etwas nicht stimmt. Geschäftsführer Werner Kreutter aus dem Peißenberger Rathaus bringt es auf den Punkt. (Immerhin kümmert sich dort noch jemand mit eigenem Kopf um die Trennungen, da wird es dann wohl doch zu peinlich.) Außerdem läßt sich immer – hilfsweise – der Zeitdruck anführen, der die Benutzung der Korrekturfunktion nun einmal unumgänglich gemacht habe.

Ich kann mir vorstellen, daß die Unterstützung der Reform durch die „Hilfstruppen“ der Korrekturprogrammentwickler weitaus stärker ist als alle Reformpropaganda.
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Michael Krutzke

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Heinz Erich Stiene
14.01.2003 15.40
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Totes Pferd

Betrachtet man die Einlassungen der Reformverfechter (ich meine nicht die gewöhnlichen Mitläufer), dann hat man grundsätzlich ein Spektrum vor sich, das überaus genau bemessen ist: Es reicht exakt von beseligender Unbedarftheit auf der einen bis zu brummender Dummheit auf der anderen Seite. Auf diese Spezies werden Reformgegner folglich immer einreden wie auf ein totes Pferd. Gepriesen sei die Tugend der Geduld, gepriesen seien aber auch jene, denen der mit ihr verbundene Faden zuweilen reißt.
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Heinz Erich Stiene

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Theodor Ickler
14.01.2003 14.52
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Dittmann u. a.

Der Freiburger Germanist Jürgen Dittmann, der Kurse zur neuen Rechtschreibung gibt und Bücher zu ihrer Verbreitung schreibt (und daher zu den Trittbrettfahrern zu zählen ist), hat einen Sammelband herausgebracht: Über Wörter, Grundkurs Linguistik. Freiburg: Rombach 2002. Darin auch ein Beitrag von Schaeder über „Orthografie“ (im ganzen Buch nur so geschrieben, also die Nebenvariante).
Das Buch ist politisch korrekt, feministisch: der Sprecher, die Hörerin, der Sender, die Empfängerin usw. immer abwechselnd. Bei einigen Beiträgern herrscht das Binnen-I vor, obwohl es ja gegen die Neuregelung verstößt, woraus man schließen kann daß die politische Korrektheit noch schwerer wiegt als die Unterwerfungsgier in orthographischen Fragen. Lustig ist der Salto mortale "'Spontanes Sprechen' kann bedeuten, dass die InformantInnen sich mit Interviewern bzw. InterviewerInnen über ein beliebiges Thema unterhalten.“.
(Mittelmäßigkeit verschafft sich seit je einen Vorteil durch politische Korrektheit.)

Sehen wir uns die Rechtschreibung an.

im allgemeinen

mei-stens, er-sten, ohne Weiteres (alles aus dem Beitrag von Schaeder!)

Auch sonst: späte-stens, Chri-stian usw.

Noch schwerer ist es festzulegen, welche ... (Mit dem neuen obligatorischen Komma hatte Dittmann schon früher Probleme.)

vielbeschworene Ost-West-Probleme, letztere, auf letzteren, keinen zufriedenstellenden Erklärungsansatz,
ich weiss



In diesem Buch findet man endlich auch einmal das archisierende in Sonderheit:
sprachliche, in Sonderheit textliche Bedürfnisse

In Fremdwörtern wie Nomen agentis, Nomen actionis müßte der zweite Teil jetzt immer groß geschrieben werden, das wird durchweg unterlassen.

Im Kapitel über Wortbild bespricht N. R. Wolf flöten gehen, sitzen bleiben, ernst nehmen, aufwärts gehen, man weiß nicht recht, warum.

Die Verfasser scheinen uns nicht recht ernst zu nehmen, sich selbst wohl auch nicht!

Von der neuen Kommasetzung wird nie Gebrauch gemacht.

Übrigens enthält dieser „Grundkurs Linguistik“ ausdrücklich keinen Teil über Syntax. Auch ein Novum.

Die Komparation der Adjektive und Adverbien wird wieder mal zur „Flexion“ gerechnet, was einerseits zur Folge hat, daß Adverbien flektierbare Wörter sind, andererseits, daß flektierte Adjektive nochmals flektiert werden. Stark gewöhnungsbedürftig.

Schaeder schreibt:
„Grundregel: Grundsätzlich werden Wörter, die im Text unmittelbar benachbart vorkommen, voneinander getrennt geschrieben. Regeln in diesem Bereich haben demnach nur anzugeben, in welchen Fällen abweichend von dieser Grundregel zusammenzuschreiben sind.“ (180)
- Davon ist aber das amtliche Regelwerk weit entfernt. Außerdem werden nach dessen Voraussetzungen überhaupt keine benachbarten „Wörter“ je zusammengeschrieben, denn das Regewerk sieht ja in Verbzusätzen keine Wörter, sondern Teile von Zusammensetzungen.
„Für die Interpunktion lässt sich eine derartige Grundregel nicht ohne Weiteres (!) angeben; es sei denn, man unterstellt, dass – wie es etwa in frühen deutschen Texten zu beobachten ist – ein Text normalerweise ohne jede Interpunktion geschrieben wird. Danach würde die Grundregel lauten: Grundsätzlich werden Texte ohne Interpunktion geschrieben. Zu regeln bleibt demnach, in welchen Fällen abweichend von dieser Grundregel jeweils welches Interpunktionszeichen zu setzen ist.“ (180f.)
Welchen Sinn hat dieses Gedankenspiel? Könnte man nicht auch annehmen, normalerweise werde überhaupt nicht geschrieben, und Regeln seien nur für den Ausnahmefall anzugeben, daß jemand schreiben will?
– geändert durch Theodor Ickler am 16.01.2003, 17.05 –
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
14.01.2003 14.26
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Witz des Tages

„Die Lernenden sollten für Kontrollen das Rechtschreibwörterbuch nutzen lernen; die verständlichere Gestaltung der amtlichen Regelung 1996 dürfte nunmehr diesen Zugriff leichter möglich machen.“ (H. Küttel in Nerius: Deutsche Orthographie. Dudenverlag 2000, S. 418)
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Th. Ickler

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Reinhard Markner
08.11.2002 19.45
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Gefälligkeitsrezension

FLORIAN KRANZ: Eine Schifffahrt mit drei f. Positives zur Rechtschreibreform. Kleine Reihe V&R. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998. 112 pp. DM 19,80.

This slim volume appeared in 1998 as debates surrounding the spelling reform raged. Its title makes the author's agenda clear: Kranz wishes to put a positive face on the spelling reform and counter opposing arguments from intellectuals and politicians. He approaches his task logically, differentiating spelling (norms for writing) from language itself, setting the historical context for the spelling reform and countering practical arguments against it. He seeks to dispel misconceptions about the supposedly 'natural' development of the German language in its written form. The book is intended for a general audience not equipped with a specialized knowledge of language or linguistics. It is an attempt «das Ausmaß der durch die Reform stattfindenden Veränderungen in ein der Realität angemessenes Verhältnis zu bringen, Proportionen and Dimensionen zurechtzurücken» (5). According to Kranz, the lively debates surrounding the reforms were dominated by the arguments of opponents to reform. It is therefore time, he argues, «‹die andere Seite› sachlich and allgemein verständlich vorzustellen» (6).

Kranz's general reader will not be overwhelmed by his 100-plus pages of text. After a brief foreword, the six chapters (plus notes and bibliography) are divided into short sections ranging from one to five pages long. This organization makes his text very readable. The bulk of these short sections are titled with phrases, such as «Haben wir wirklich nichts Wichtigeres zu tun?» or «Aber unsere Rechtschreibung ist doch historisch gewachsen! » giving the reader a connection to the text via phrases and protest formulas, already commonly heard in reform debates. His chapter organization is | logical-chronological. In the first chapter, «Zum Einstieg,» he points out that the uproar in the face of impending reforms comes in part from a lack of knowledge about reform history in the German language and in other European languages. To counter arguments that the reform is unusual or too far-reaching, he presents a catalog of late twentieth-century reforms in other languages that make it clear first, that the Germans are not alone with their most recent reform and second, that other nations have survived their reforms with little apparent hullabaloo. Further, he carefully distinguishes between language and spelling for those readers who fear their very language may be endangered by the spelling reform: «Sprache ist das, was war sprechen, Rechtschreibung ist aber nicht das, was wir schreiben, sondern eine Leitnorm für das Schreiben» (17). Because spelling reforms are more common than one might have thought, he argues, the impending reform is not a break with tradition, but a continuation of it.

In the chapter which follows, on the history of German spelling, Kranz shows how early attempts at richtig schreiben or Rechtschreibung came as spoken language was first put on paper in the Middle Ages. Because Germany did not have the same clear cultural centers that France did, the language in its written form had many regional variations. With the increasing use of the printing press, there was greater need for precision in spelling. Konrad Duden stepped in with his Buchdrucker-Duden, and many of the forms detailed in it were eventually subsumed into the standard Duden. The reader will be interested to learn in this chapter about the numerous failed and successful, politically or practically motivated spelling reforms in the twentieth century, such as those attempted during the Nazi regime and after the division of Germany. Seen in this context, the frequent response to reform «Warum jetzt auf einmal?» is clearly out of place. The current reform is the culmination of efforts that began in the 1970s.

In chapter three, titled «Die Autoritäten,» Kranz examines the various bodies of authority which either made reform policy or opposed it. Interestingly, he observes that opponents to reform both demanded an authoritative language institution and objected to its recommendations as top-down coercion to change. Whereas changes in language might come from below, it is not within the nature of spelling (which has a norming function) to evolve naturally from below. Ultimately, he profiles the various late-stage attempts to curb or stop reforms (1996–1998), showing how reform plans were amended in response to legal complaints or the objection of politicians.

Kranz profiles practical aspects of reform implementation in his chapter titled «Die Konsequenzen.» These appear in sections such as «Ich seh nicht ein, dass ich noch mal umlernen soll!» and «Dann müssen alle Bücher neu gedruckt werden!» He counters these reactions patiently, with clearly reasoned and informative arguments. If they do not already know it, readers will discover that the spelling reform has an implementation phase of seven years extending until August 2005. During this phase, neither old nor new forms are wrong. In schools, old forms are merely considered outdated, but are not marked as errors. The ‹old› forms are considered ‹wrong› starting in August 2005 in schools and in the writing of government documents.

The reader who has followed Kranz through the first four chapters will have felt a little impatient – and now relieved finally to read in chapter five «Zum Inhalt der | neuen Rechtschreibung.» Here the author becomes a little – but only a little – more technical as he explains the reasoning behind certain types of major changes or lastminute adjustments to the reform. Nevertheless, the reader will not become bogged down in historical linguistics, for Kranz gives just enough background and plenty of examples. This reader was very interested to understand principles such as Stammschreibung (88–89) which, in the context of the current reform, means it is not important where a word comes from, but rather to which stem group it belongs now. Following this logic, the German verb plazieren becomes platzieren to match Platz, despite the French origins of the previous verb spelling. Numerieren, becomes nummerieren to be consistent with Nummer and Greuel, Greueltat, and greulich become Gräuel, Gräueltat and gräulich to be like grausen, grauen, Graus and grausam. A final chapter comforts readers – or warns them – that the current reforms were not so far-reaching that there is no material left for future reforms.

This book is well-suited for the lay person or even the teacher or faculty member who wants to gain a better understanding of the reasoning behind the most recent spelling reform. It clearly places this reform within the context of a tradition of reforms over previous centuries and in the twentieth century. By conveying the principles behind the reforms, as well as the limits of reform (Orthographie will not, after all, become Ortografie – at least not yet), it provides a sound basis for learning the new forms. Kranz's clear writing style and solid organization contribute to what will be a handy volume for many. Even though we are now well into the «transitional period», reading the book is worthwhile, especially for teachers who may face panicked students and parents confused by the coexistence of ‹old› and ‹new› forms. Kranz seeks to reassure his readers that the reform is not as formidable as it has been portrayed, and he does a convincing job. In his foreword, Kranz states that the book itself is written using the new forms. This reader was reassured to find that the new forms hardly standout, reinforcing Kranz's arguments once again. The most noticeable difference for this reader was the omission of the now-optional comma with extended infinitive phrases (infinitive+zu with an object), a subject barely thematized in the text itself.

Teachers of German will want to visit the web site Kranz recommends as the best online resource on the new spelling reform: http://www.wuerzburg.de . . . It provides a very brief synopsis of the reforms accompanied by images cleverly designed to function as mnemonic devices for the various types of changes. A series of additional resources for language teachers, including ready-to-use work sheets and quizzes, can be accessed at: http://www.wuerzburg.de . . .

Western Kentucky University
Laura McGee
http://www.wku.edu/~mcgeelg/CV.html

Erschienen 2002 in Colloquia germanica 34 (2001), 66-68

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Theodor Ickler
30.10.2002 17.16
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Esel, bescheiden und gehorsam

Wolfgang Steinig/Hans-Werner Huneke: Sprachdidaktik Deutsch. Erich Schmidt Verlag Berlin 2002

„Dass die Rechtschreibung den Menschen als hohes Gut gilt, wurde auch in der Diskussion um die Rechtschreibreform von 1996 deutlich, in deren Verlauf höchste Gerichte bemüht wurden und die veränderte Rechtschreibung in einem norddeutschen Bundesland schildbürgerhaft sogar per Volksentscheid vorübergehend wieder zurückgenommen wurde. Selbst namhafte Schriftsteller nutzten wohl eine Schaffenspause und engagierten sich gegen die bescheidene Reform.
Diese hohe Wertschätzung einer eher technischen Fertigkeit überrascht, zumal es sich nicht etwa um ein traditionsreiches Kulturgut handelt – eine amtlich geregelte, einheitliche deutsche Orthographie gibt es ja erst seit der Zweiten Orthographischen Konferenz zu Berlin im Jahre 1901, sie ist also gerade mal ein Jahrhundert alt.“ (S. 125)

(Die Verfasser bilden Deutschlehrer aus.)
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
17.10.2002 08.58
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amazon

Schon vor fünf Wochen habe ich bei amazon.de die „erste Online-Rezension“ zum dtv-Wahrig eingereicht, wozu man ja ausdrücklich aufgefordert wird. Sie ist bis heute nicht erschienen, so daß ich allmählich den Verdacht hege, reformkritische Äußerungen seien dort nicht erwünscht. Sonderbar sind die vielen oberflächlich-lobenden Besprechungen von Studenten („amazon an der Uni“) zu allen möglichen Machwerken, die offensichtlich überhaupt nicht gelesen worden sind.
__________________
Th. Ickler

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