Möglichst nicht davon reden
Am 15.9.99 sagte Jost de Jager, Bildungsexperte der CDU, im Schleswig-Holsteinischen Landtag:
Wir halten aber an der inhaltlichen Kritik an der Rechtschreibreform nach wie vor fest. Bei der Frage, ob diese Reform klug, durchdacht und handwerklich präzise konzipiert worden ist, sind wir nicht über Nacht vom Saulus zum Paulus geworden. Wir sind auch von ihrer Notwendigkeit immer noch nicht überzeugt, und deshalb ist die Reform der Reform, die ja bereits in Gang gesetzt wurde, wenngleich sie nur schleppend verläuft, zwingend erforderlich.
Zu Recht wird von den Gegnern kritisiert, daß durch diese mängelbehaftete Reform die Einheitlichkeit der Schriftsprache nicht gewährleistet wird. Hier ist eine Vereinheitlichung von Regeln, Ausnahmen und Anwendungen bei Lexika, Redaktionen und Verlagen erforderlich. Dies ist auch eine Aufgabe für die Kultusministerkonferenz.
Zwei Tage später wurde die Entscheidung des Volkes zur Rechtschreibreform durch die nur so genannten Vertreter des Volkes aufgehoben. Seither hat man nie wieder davon gehört, daß die CDU des Nordens irgendein Interesse an der Reformierung „dieser mängelbehafteten Reform gezeigt hat.
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Sigmar Salzburg
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